#oder vielleicht unten doch noch
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falleraatje · 5 months ago
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L+A
Unsere Namen für immer ins Holz geritzt
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"Weißt du was?"
Adam weiß auf jeden Fall nicht, woher Leo das Taschenmesser hat, das er auf einmal aus seiner Tasche genommen hat. Aber er wird das sicherlich nicht hinterfragen, weil er viel zu beschäftigt damit ist, zu beobachten, wie Leo geschickt die Klinge ausklappt und sie auf dem hölzernen Brückengeländer ansetzt.
"Wir halten das hier jetzt fest. Wir beide, für immer, oder?"
Adam muss schlucken. Vor seinen Augen entsteht ein L im Holz, ein wenig schief, aber deutlich lesbar. Das Taschenmesser kratzt weiter über das Holz, ritzt ein schiefes Pluszeichen neben das L. Dann wird ihm plötzlich das Messer hingehalten. "Jetzt du."
Adam ist überrascht, dass seine Finger nicht zittern, als er das Messer entgegennimmt. Eigentlich ist es auch gar nicht schwer. Drei kleine Linien, die ihn für immer mit Leo verbinden. Auch wenn das A+L auf dem Brückengeländer irgendwann verblassen wird, wenn das morsche Holz irgendwann einstürzt oder sonst etwas dazwischen kommt - allein dadurch, dass Adam den Schriftzug vollendet, weiß er, dass ihre Freundschaft auf ewig halten wird, egal was kommt.
*
"Hier ist es", verkündet Leo, als ob Adam das nicht selbst noch genau wüsste. Ganz egal wie viele Jahre seit damals vergangen sind, Adam würde den Ort auch heute noch blind finden.
Die Brücke ist mit einer frischen Schicht an Moos überzogen. Es hat sich in alle Ritzen gesetzt und das Holz teilweise überwuchert, aber es hat es nicht geschafft, den Schriftzug komplett zu überdecken. *L+A*, so steht es immer noch dort in das alte Holz geritzt. Zwischenzeitlich war Adam sich nicht sicher, ob dieses Plus zwischen ihren Initialen wirklich genug ist, um sie zusammenzuhalten. Doch jetzt stehen sie wieder hier, und wieder sieht Adam zu, wie Leo ein Taschenmesser aus seiner Hosentasche zieht.
Der linke Bogen wird ein wenig eckig. Unten läuft es zu schnell zu, sodass Leo teilweise durch das L hindurch ritzen muss. Er kommt unten an, setzt das Messer ab und hält es Adam hin. "Jetzt du?"
Es klingt immer noch ein bisschen wie eine Frage, auch wenn Adam am liebsten ein Ausrufezeichen dahinter setzen würde. Aber vielleicht reicht es auch aus, wenn er Leo das Messer abnimmt und die andere Seite des Herzens ins Holz zeichnet. Es wird vielleicht noch etwas mehr schief als bei Leo, aber das macht nichts. Wichtig ist, was es symbolisiert; dass Leo und er nicht nur für immer vereint sind, sondern einander auch immer im Herzen tragen.
Leos Grinsen ist genauso breit wie damals, als er von ihren Initialen und dem Herz im Brückengeländer wieder zu Adam aufschaut. Adam kann sein eigenes Grinsen auch kaum verbergen. Das Schöne ist aber, dass er das diesmal auch nicht muss, sondern dass er sich einfach zu Leo lehnen und ihn küssen kann.
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trauma-report · 8 months ago
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CHAPTER ONE: ODYSSEY
Der Dschungel ist ein unbarmherziger Ort und er richtet über die Unerfahrenen, die ihn unterschätzen ohne Gnade. Jedem, der ihn betritt und der glaubt, alles zu wissen, zeigt er, dass er nichts weiß. Und wer denkt, stärker als die Mächte der Natur zu sein, den zwingt er schneller in die Knie, als es der Mensch in seiner Arroganz glauben würde. Der Dschungel tötet, so wie er Leben gibt und das tat er schon seit jeher auf die gleiche Weise. In einem ewigen Kreislauf, den keiner zu durchbrechen vermag. Betritt man das dichte Gewirr des tropischen Waldes, wird man automatisch Teil des ewigen Kreises aus Leben und Tod, aus dem wiederum neues Leben entsteht. Und überleben tun nur diejenigen, die ihr eigenes Ego beilegen, die über das ihnen mögliche hinaus weiter machen und die diese Wahrheit akzeptieren, sich nicht mehr gegen den Kreislauf wehren, in den sie eingetreten sind. Und wenn sie den Dschungel dann verlassen, kehren sie als andere Menschen zurück. Voll Demut und dem Wissen, dass sie nichts sind im Vergleich zur Macht der Natur. 
Rauschen. Lautes, ohrenbetäubendes Rauschen, immer wieder durchbrochen von tiefem, dumpfen Gluckern und einem noch lauteren Grollen, war alles, was Jakow hören konnte. Der Fluss war schwarz wie der Himmel über ihm, der nur hin und wieder von Blitzen durchzogen wurde, die zumindest für den Bruchteil von wenigen Augenblicken Licht spendeten. Doch das war selten genug, damit er einen Überblick über die Lage hatte, in der er sich gerade befand. Das Wasser kam eimerweise vom Himmel und hätte ihn wohl bis auf die Knochen durchnässt, wenn er das nicht schon längst gewesen wäre. Denn dessen Kraft spürte er gerade am eigenen Leib, reißend und strömend zerrte sie an ihm, zog ihn durch die Stromschnellen und drückte seinen Kopf immer wieder in das tiefe Gluckern, ins Atemlose, in die qualvolle Todesfalle des fließenden Gewässers.  Überheblichkeit war etwas, das auch in seinem Leben oft eine Rolle gespielt hatte. Arroganz. Das Gefühl, über allem zu stehen. Sobald er eine Uniform trug fühlte er sich mächtig, anderen überlegen und in manchen Momenten sogar unantastbar. Bisher war er immer mit dem Leben davon gekommen, hatte mehr davon genommen, als er selbst dem Tod nahe gewesen war und obwohl viele dieser Erinnerungen ihn in seinen Träumen heimsuchten, sorgten sie auch dafür, dass sich in ihm ein Selbstbewusstsein eingestellt hatte, mit dem er an alle Dinge heranging und das in manchen Situationen fast schon unangebracht war. Es täuschte darüber hinweg, wie es in ihm selbst aussah. Verdrängte die Ängste und sorgte für einen ruhigen Puls selbst in Augenblicken, in denen andere den Verstand verloren hätten. Jakow hatte einen schier unbrechbaren Willen und vermutlich war das der Grund dafür, dass er hierher geschickt worden war. Nach Guatemala, an die Grenze zu Mexiko, auch wenn sich der Russe mittlerweile gar nicht mehr so sicher war, welche Landesgrenzen er eigentlich schon übertreten hatte. Genauer gesagt hatte er keinen blassen Schimmer, wo er sich mittlerweile überhaupt befand oder wie er aus diesem endlos erscheinenden Dickicht herausfinden sollte. So, wie es gerade aussah, wusste er nicht einmal, ob er die Nacht überleben würde und vielleicht hätte er es sogar verdient, dass der Dschungel ihn holte.
Wasser füllte seine Lungen und er kämpfte darum, an der Oberfläche zu bleiben. Seine schwere Ausrüstung zog ihn immer wieder nach unten, mit den Füßen den Grund erreichen tat er allerdings selten und selbst wenn, drückten ihn die Wassermassen stets weiter, warfen ihn gegen Felsen, die zu rutschig und glatt geschliffen waren, um sich daran festzuhalten. Sein Plattenträger und die daran befestigte Munition wogen im Angesicht des Todeskampfes im Wasser schwerer dennje. Und als wäre das nicht genug prasselte unaufhörlich der Regen auf ihn herab, während die Blitze des Gewittersturms seiner Orientierungslosigkeit nur noch mehr Futter gaben. Stetig wurde er weiter fort gerissen, die Strömung zehrte an seinen Kräften, bis er mit einem plötzlichen Ruck stoppte. Der Tortur des Flusses setzte das allerdings kein Ende. Sein an der Weste befestigtes Sturmgewehr hatte sich in den Zweigen eines in den Fluss gestürzten Baumes verfangen und hielt ihn nun an Ort und Stelle, während die Wassermassen auf seinen Brustkorb drückten und ihm ins Gesicht klatschten. Es gab nur kurze Phasen, in denen er Luft holen konnte, sobald er den Kopf zur Seite drehte und die wurden nur noch mehr durch die Tatsache erschwert, dass sein Helm durch die Strömung mit seinem Kopf immer wieder nach hinten gedrückt wurde. Der Riemen am Kinn verschob sich, drückte ihm auf die Kehle und raubte ihm zusätzlich den Atem, bis es ihm nach endlos erscheinenden Augenblicken des Kraftaktes endlich gelang seine Hand aus dem Fluss zu ziehen und den Kimmriemen zu öffnen, sodass der ballistische Helm sofort von den Fluten hinfort getragen wurde. Der Strömung selbst brachte das jedoch keinen Abbruch, ebenso wenig wie der Tatsache, dass er immernoch an einem Baum im Fluss hing und dem Ertrinken nach wie vor nicht entkam. 
Gott im Himmel. 
Er musste an Wasja denken, seinen Kameraden, der ihm zu Beginn ihrer Reise seinen Anhänger in die Hand gedrückt hatte, ein orthodoxes Kreuz, das an einer silbernen, feingliedrigen Kette angebracht war und das der stumme Medic stets selber getragen hatte. Im Gegensatz zu Jakow war er gläubig und hatte in dem, was eine alte Frau wie von Sinnen vor sich hingebrabbelt hatte, kaum dass sie den jungen Russen zu Gesicht bekommen hatte, ein schlechtes Omen gesehen. In einer Sprache, die keiner von ihnen verstanden hatte, doch deren Worte dem Orthodoxen wohl genug Sorge bereitet hatte, dass er hoffte, die Seele seines Kameraden irgendwie schützen zu können. Jakow hielt das für Humbug, Aberglaube, auf den die Spanier sicherlich schon fünfhundert Jahre vor ihnen herein gefallen waren. Sie hätten in der alten Frau aus dem Dorf mitten im Dschungel eine Hexe gesehen und hätten sie wohl lieber verbrannt, als ihrem Kauderwelsch weiter zuzuhören. Im Namen von Gott. Im Namen des Glaubens. Schwachsinn, wie er immer gefunden hatte. Doch jetzt begann er selbst zu beten. Zu jedem, der ihn hören könnte. Doch ihm kam keiner zur Hilfe. Er war alleine und der einzige Mensch, der ihm helfen konnte, war er selbst.  Ein Laut der Anstrengung entfuhr ihm, als er mit der Hand erneut ins Wasser vor sich griff. Es fühlte sich so an, wie wenn man bei voller Fahrt auf der Autobahn den Arm nach draußen streckte und der Wind an einem zerrte, nur in diesem Fall zehnmal so stark. Vermutlich würde er die Entscheidung, die er gerade traf bereuen, doch wenn er sie nicht gefällt hätte, würde es kein später mehr geben.  Das Klacken, das von den Wellen und dem Donnergrollen des Himmels verschluckt wurde, verriet, dass er sich von seiner Waffe getrennt hatte. Und der Fluss wartete keinen Augenblick zu lange ab, um ihn auch schon weiter zu tragen, noch mehr mit ihm zu spielen und ihm damit zu zeigen, wie machtlos er gegen die Gewalt der Natur war. Wehrlos wie ein kleines Kind, das kaum gelernt hatte zu laufen. Jakow wurde mitgerissen wie das Treibholz, von dem immer mal wieder etwas aus den Fluten auftauchte. So wie das Gestrüpp, das sich direkt vor ihm plötzlich zwischen den Felsen auftürmte wie ein schwarzer, verästelter Schatten eines Scherenschnitts. Zu spät für ihn, den trotz allen Paddelns und Schwimmens nichts mehr vom Kurs direkt darauf zu abbrachte und als er den Stamm mit den vielen blattbewachsenen Zweigen traf, drückte es ihm mit voller Wucht die Luft aus den Lungen. Im ersten Moment glaubte der Russe, dass der Schmerz, der sich in seinem gesamten Torso ausbreitete alleine durch den Aufschlag gekommen war, doch als ein plötzlicher kurzer Strom warmen Wassers über seinen Arm fuhr, ließen sich die Schmerzen, die zunemend schlimmer wurden genauer lokalisieren. Als er hinab sah konnte er zwar in dem schwarzen Wasser der Nacht nichts erkennen, doch als er sich an die Hüfte griff, spürte er den Zweig, der seinen Leib beim Aufprall durchspießt hatte. Ein grauenhaftes Gefühl erfüllte ihn, raubte ihm die Kälte des Wassers nicht bereits ohnehin die Kraft, schien sie nun ihren Tiefpunkt erreicht zu haben. Doch noch bevor er über ein Ende nachdenken konnte, dass er aufgespießt von einem Baum, ertrinkend in einen Fluss erleben musste, schob sich das gesamte Treibholz auch schon weiter, zog ihn dabei mit sich und zerbrach zwischen den Felsen endgültig. Er schrie schmerzerfüllt auf, als sich der Ast, der ihn durchbohrte bewegte, ehe der Druck nachließ und er seine Freiheit wieder – zum zweiten Mal – erlangte inmitten des Chaos des reißenden Flusses, der vor den Regengüssen der letzten Tage einmal ein Bachlauf gewesen war. Und er betete erneut. Darum, dass die Tortur aufhörte. Dass er entweder frei atmen konnte oder hier und jetzt sein Ende fand. 
Er sah den nächsten Felsen nicht kommen, hätte ohnehin keine Möglichkeit gehabt, ihm auszuweichen und der Fluss tat ihm den Gefallen und schlug ihn, Kopf voran, gegen den glattgeschliffenen Stein. Sein Körper erschlaffte, als er in die Bewusstlosigkeit sank und weiter vom Wasser hinfort getragen wurde. Weit weg von dem Ort, an dem er ursprünglich hatte hingehen sollen. Als er diese Reise angetreten hatte, war er mit vielen Soldaten an seiner Seite aufgebrochen. Auf der Suche nach einem Artefakt, das der General-Mayor seines Landes haben wollte. Sie alle hatten geschlossen für Angst gesorgt, hatten aus einfachen Bürgern eines Dorfes mitten im Dschungel Zwangsarbeiter werden lassen, die die Eingänge uralter Ruinen für sie hatten freimachen sollen. Sie hatten ihnen Unrecht angetan, Sklaven aus ihnen gemacht so wie die Konquistadoren es vor ihnen bei der indigenen Bevölkerung getan hatten und wer nicht spurte, der wurde mit ganzer Brutalität darauf hingewiesen, wo dieser Tage sein Platz war. Jakow war Teil davon gewesen. Ein russischer Speznas, der für Ordnung sorgen und jeden aus dem Weg räumen sollte, der dieser Operation gefährlich werden könnte und dazu zählten auch jene, die so wie sie von außerhalb kamen und nach dem Artefakt suchten, durch das man angeblich die Welt in den Händen halten konnten. Sein Team und er waren zur Feindabwehr hierher geschickt worden. Doch jetzt war er alleine und der einzige Gegner, den er vor sich hatte war der Dschungel selbst. Ein Feind, mit dem es keiner aufnehmen konnte und er war so töricht gewesen, ihn herauszufordern.  Die Schwärze der Besinnungslosigkeit verschaffte ihm eine Denkpause, ein bodenloses Nichts in das er sich legen konnte und in dem für einen Augenblick lang alles ruhig war. Keine Schmerzen, keine Prophezeiungen kein Blut, keine Schreie eines unschuldigen Mannes, keine Klauen, die sich in sein Fleisch bohrten und ihn zu Fall brachten, direkt in einen Fluss aus dem es kein Entkommen gab. Vielmehr wirkte die Ruhe wie eine liebevolle Mutter, die ihm eine Decke über die Schultern legte, ihm über den Kopf strich und ihm weismachte, dass alles gut werden würde. 
Und dann wachte er auf und der Schmerz seiner Odyssee durch den Dschungel kehrte zurück.
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apfelhalm · 2 years ago
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Notwehr
#i want leo to be like you know what. my turn to break some fingers#they're not gonna give me that. but i can dream#if all else fails tess has my back so :^)
Tess has indeed your back, my dearest @free-piza. :3
+++
Adam gibt dem SEK kaum Zeit den Raum zu sichern, bevor er selbst hinterhereilt, die Waffe erhoben und mit einem Herzschlag, den er noch in der Kehle wummern spürt. Er hat die Rufe und den Lärm von unten gehört, als sie das Gebäude gestürmt haben, hat sich eingebildet, darunter auch Leos Stimme erkannt zu haben. Keine Ahnung, was ihn da drin erwartet, aber er macht sich auf alles gefasst. Das Beste. Das Schlimmste. Vor allem Letzteres.
Sein Blick wandert hektisch durch den Kellerraum, während Funksprüche, Statusmeldungen und der Aufruf nach einem Notarzt an seinem Kopf vorbeischwirren. Jemand ist verletzt. Die Frage ist nur wer und wie schlimm.
Dann biegt er um die Ecke und sein Blick huscht über eine wimmernde Gestalt am Boden: blutiges Ohr, blutige Nase und eine bebende Hand, deren Finger in Winkeln abstehen, die alles, aber nicht normal sind. Der Anblick ist furchterregend vertraut und Adam muss für einen Augenblick die Luft anhalten, um im Hier und Jetzt zu bleiben. Scheiße.
Doch es ist nicht Leo, der da am Boden kauert und von einem SEK-Beamten festgehalten wird. Kurz treffen sich ihre Blicke und Onkel Boris macht ein Geräusch, als ob er etwas sagen will. Adam wendet sich ab. Soll der Mann doch an seinen Worten ersticken. Alles Lügen und Manipulationen. Es gibt nur einen, dem Adam hier unten seine Aufmerksamkeit schenken will.
Und endlich finden seine Augen, wonach er schon die ganze Zeit gesucht hat: Leo. Leo, der in eine Ecke gedrängt sitzt, schmutzig und zitternd, Blut am Mund, die zu Fäusten geballten Hände mit Kabelbinder gefesselt. Ein weiterer SEK-Beamter steht vor ihm und versucht auf ihn einzureden, aber Leo wirkt nicht, als ob er viel davon mitbekommt.
Zögerlich steckt Adam seine Waffe weg und geht in die Hocke. Aus dem Augenwinkel bemerkt er, wie der SEK-Beamte ihm Platz macht, doch sein Blick hängt nur noch an Leo. Von Nahem wird deutlich, dass er zum Zerreißen angespannt ist, seine Augen sind so dunkel, dass sie fast schwarz wirken. Er hat etwas von einem wilden Tier, das einen anfallen wird, wenn man nur eine falsche Bewegung macht. Der Anblick schmerzt tief hinter Adams Brustbein.
Er hat keine Ahnung, was er jetzt sagen oder tun soll. Vermutlich ist er der letzte, den Leo jetzt sehen will. Er sollte auf Pia warten. Scheiße, sogar Esther wäre jetzt besser als er, der Grund, warum Leo überhaupt entführt worden ist. Aber er ist nunmal hier, nicht Pia, nicht Esther, sondern Adam fucking Schürk, und er ist es Leo schuldig, ihn hier rauszubringen.
"Hey Leo", sagt er mit erhobenen Händen, "ich schneide dir jetzt die Fesseln los, okay?"
Ein misstrauischer Blick folgt ihm, als sich Adam ein Polizeimesser reichen lässt und damit im Zeitlupentempo Leos Handgelenken nähert. Leo spuckt einfach nur Schleim und Blut auf den Betonboden neben sich, sagt nichts, tut nichts … also macht Adam weiter. Sobald der zerschnittene Kabelbinder zu Boden fällt, stürzt Leo jedoch nach vorne. Adam rutscht das Herz in die Hose und das Messer aus der Hand, bevor es klirrend am Boden liegenbleibt.
Er rechnet mit vielem: mit wütendem Geschrei, mit einer Faust im Gesicht, vielleicht sogar einem Knie im Unterleib. Alles Dinge, die er verdient hätte und die er Leo gerade absolut zutraut. Womit er nicht rechnet ist das: Leo, der sich einfach nur fallen lässt, gegen Adam und dessen Schutzweste, so schnell und schwer, dass sie beinahe gemeinsam umkippen. Adams Arme wandern von ganz alleine nach oben und legen sich um Leos Schultern.
"Sachte, Tiger", sagt er leise, ein dummer Insiderwitz aus einer Zeit, als die Dinge noch okay waren zwischen ihnen. (Waren sie nicht, schon damals nicht, auch wenn Adam sich das gerne eingeredet hat.) Dieses Mal kommt kein sarkastisches "Miau" zurück. Leo hält sich schwer atmend und schweigend an ihm fest, während neben ihnen der humpelnde Boris Barns abgeführt wird.
"Hast du ihn so zugerichtet?" fragt Adam unwillkürlich.
Leo zuckt in seinen Armen zusammen und scheint eine ganze Weile zu brauchen, bis er antworten kann. "Ich hab euch kommen hören. Er auch. Also hab ich die Ablenkung genutzt."
"Und du hättest nicht einfach warten können, bis wir da sind?"
"Es war Notwehr." Natürlich war es das. Aber das war nicht die Frage. Leo scheint das auch zu merken, denn er schiebt zögerlich hinterher: "Er hatte eine Waffe auf mich gerichtet. Wer weiß, was er in dem Moment sonst getan hätte."
Adam versucht sich vorzustellen, wie Leo Onkel Boris überrumpelt haben muss, als sich das Einsatzkommando oben bemerkbar gemacht hat. Wie er mit seinen Fäusten oder mit einem Kopfstoß Boris' Nase gebrochen hat und beim Gerangel an dessen Ohr gezerrt hat, bis da Haut gerissen ist. Leo war schon immer gut im Kampfsport. Das alles sind Bewegungen, die er inzwischen im Schlaf verinnerlicht hat. Aber eines ergibt für Adam einfach keinen Sinn.
"… und die Finger?"
"Notwehr", sagt Leo schon wieder so gepresst, als wäre er hier bei einem Verhör und nicht in Sicherheit, in Adams Armen. Doch seine zitternden Finger tasten blind zwischen ihnen, bis sie Adams linke Hand zu fassen bekommen und sie leicht drücken. Die kaputte Hand, die manchmal noch immer wehtut, wenn Adam sie zu sehr überstrapaziert.
Auf einmal hat er ein anderes Bild im Kopf: Leo, der sich seit Tagen Boris' Fragen und Einflüsterungen anhören muss. Leo, der denkt, dass sein ehemals bester Freund ihn für einen Haufen beschissenes Geld verraten hat. Leo, verängstigt, halb verhungert, wütend, in die Ecke gedrängt. Und Leo, der bei all dem trotzdem nicht vergessen hat, was Adam damals beim Besuch im Gefängnis zu Onkel Boris gesagt hat: "Du brichst mir die Finger lieber selbst." Leo, der mit ihm bis ans Ende der Welt gehen würde – vielleicht auch auf diese Weise.
Adam schluckt und ignoriert die Tränen, die in seinen Augenwinkeln brennen. "Schon okay", sagt er jetzt und drückt zurück. Verschränkt ihre Finger. "Es war Notwehr."
Und sie reden da nie wieder drüber.
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cornchrunchie · 2 years ago
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Der Tatort Münster will vergessen (aber ich lasse ihn nicht)
Vor ein paar Tagen hat @iiiflow diesen wunderbaren Post zum Tatort Münster veröffentlicht, in dem sie ihren Frust über die mangelnde Thematisierung von Nadeshdas Tod im Canon ausdrückt. Tja, und was soll ich sagen?
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Abgesehen davon, dass ich ihre Worte sehr gut nachempfinden kann, hat der Post (und die Reaktionen darauf) in mir das Bedürfnis ausgelöst, ein paar Gedanken zu diesem Thema aufzuschreiben, die schon länger in meinem Kopf herumgeistern.
Vor einiger Zeit habe ich nämlich einen Text des deutschen Medienwissenschaftlers Lorenz Engell gelesen, der sich mit Serien und deren Aufbau, ihrer Zeitlichkeit und (Dis-)Kontinuität beschäftigt. Ausgehend von seinen Überlegungen habe ich viel über den Tatort Münster und seine permanente Gegenwart nachgedacht und darüber, warum sie mich eigentlich so stört.
Dieser Post ist nun also eine pseudo-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Prinzip der permanenten Gegenwart und seinen Auswirkungen auf die Figuren, Handlungen und Zuschauer*innen der Serie. Er ist ziemlich lang geworden, aber am Ende gibt es eine knappe Zusammenfassung.
Wenn ihr euch dafür interessiert, könnt ihr gerne weiterlesen. Ansonsten – don't mind me. <3
Bevor ich loslege, möchte ich kurz anmerken, dass alle Zitate – sofern nicht anders angegeben – von Lorenz Engell stammen. Die kompletten Literaturangaben findet ihr unten. :)
Fangen wir erst eimal von vorne an. Das, was ich gerade als permanente Gegenwart bezeichnet habe, ist das Grundprinzip von Episodenserien. Als solche behandelt der Tatort Münster in jeder Episode eine abgeschlossene Handlung, die nicht an vorangegangene oder nachfolgende Episoden anknüpft und auch keine Voraussetzung dafür schafft. Die permanente Gegenwart bedeutet also nicht zwangsläufig, dass sich nichts verändert, sondern:
Frühere Episoden legen [...] nicht den Grund für spätere und bleiben im Hinblick auf sie völlig konsequenzenlos (S. 77).
So wird es zum Beispiel möglich, dass Thiel und Boerne in den ersten Jahren der Serie regelmäßig ihr Wohnhaus wechseln, ohne dass es in irgendeiner Art und Weise als Teil der Geschichte verhandelt werden würde.
Das ist eigentlich kein ungewöhnliches Prinzip. Je länger ich darüber nachgedacht habe, desto mehr Serien dieser Art sind mir eingefallen, insbesondere im Bereich der Krimi-Serien – man denke nur an Mord ist ihr Hobby, Monk oder zu großen Teilen auch Wilsberg.
Das Genre bietet sich ja auch an: Es gibt einen Kriminalfall und dazu eine Gruppe von Menschen, die ihn lösen muss. Und wenn es schließlich um den Kriminalfall gehen soll, warum dann die Handlung mit zwischenmenschlichen Beziehungen und aufwändigen Charakterstudien unnötig verkomplizieren?
Nicht nur ist es einfacher, die Episoden über einen Kriminalfall voneinander abzugrenzen, es ist mit Sicherheit auch günstiger. Da man nicht auf folgenübergreifende Geschichten angewiesen ist, gestaltet sich zum Beispiel die Suche nach Drehbuchautor*innen deutlich flexibler. Und es hat noch andere Vorzüge: Die Episoden können in beliebiger Reihenfolge und vollkommen unabhängig voneinander geschaut und trotzdem verstanden und genossen werden. Eine willkürliche Folge vom Tatort Münster reicht, um alle anderen zu verstehen. Für das Format "Tatort" ist das eigentlich perfekt: Du kannst problemlos nur zwei Folgen im Jahr drehen, ohne dir Sorgen darum machen zu müssen, dass die Zuschauenden womöglich schon wieder vergessen haben, was in der letzten Episode vor einem halben Jahr passiert ist.
Und jetzt mal kurz allen Wehmut um versäumte Entwicklungen beiseite, so nachvollziehbar sie auch sind – irgendwie ist es doch ein kleines bisschen cool, oder nicht? Vielleicht geht es nur mir so, aber in Zeiten von Serien, die teilweise mehr als 15 Staffeln (!) haben, genieße ich es manchmal auch, eine Serie kreuz und quer schauen zu können. Bei Fortsetzungsserien – also Serien, deren Episodenhandlungen aufeinander aufbauen – müssen alle Folgen in vorbestimmter Reihenfolge durchgestanden werden. Man kann nichts skippen, zumindest nicht, ohne etwas vom Verständnis einzubüßen. Und vor allem kann man nicht genauso einfach mittendrin einsteigen, nur weil es da gerade eine besonders gelungene Folge gibt. Beim Tatort Münster ist das anders, da geht das. Und Halleluja, war ich dankbar dafür, als ich damals das erste Mal versucht habe, nach und nach alle Folgen anzuschauen. Zu dieser Zeit war ich froh, wenn ich die Filme in 480p auf YouTube gefunden habe. Wenn ich dann auch noch auf eine Reihenfolge angewiesen gewesen wäre? Na, Prost Mahlzeit. Dass es keinen übergeordneten Handlungsstrang gab, kam mir nur gelegen. Und wenn ich jetzt auf Folgen zurückblicke, die aus den Jahren vor "meiner" Zeit im Fandom stammen, ist das ehrlich gesagt noch immer so.
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Anders ist das irgendwie bei den Folgen, die danach kamen. Da kann ich weniger leicht darüber hinwegsehen, dass es zwischen den Folgen kaum Verbindung gibt. Aber warum stört mich das Episodenprinzip bzw. das Prinzip der permanenten Gegenwart bei den Folgen, deren Ausstrahlung ich aktiv miterlebt habe, mehr?
Die Antwort ist, ganz simpel ausgedrückt: Weil ich mich erinnere. Oder konkreter: Weil ich mich dazu entscheide, mich zu erinnern.
Das mag sich im ersten Moment sehr offensichtlich anhören, aber es ist eine wichtige Erkenntnis, wenn es um das Schauen von Serien geht. Engell formuliert in diesem Zusammenhang:
Keineswegs ist die Serie einfach die Summe oder Abfolge der Episoden, sie ist ein eigenes Gebilde mit eigenem Gedächtnis (S. 82).
Denn nur, weil die Folgen einer Episodenserie mit ihrer abgeschlossenen Handlung keine direkte Voraussetzung füreinander schaffen, bedeutet das nicht, dass alles aus ihnen vergessen wird. Im Gegenteil:
Innerhalb der Episoden [...] gibt es ein klares Privileg des Erinnerns. Die Hauptfiguren kennen einander bereits, sie werden weder uns noch einander vorgestellt. Sie sind mit dem Ort der Handlung und wenigstens einigen Nebenfiguren vertraut. Sie wissen, was sie zu tun haben, sie bilden feste, sicher sitzende Handlungsmuster aus (S. 81).
Man stelle sich nur vor, was es für ein Chaos wäre, wenn Thiel und Boerne sich in jeder Folge neu kennenlernen würden (obwohl diese Variante, wenn ich so drüber nachdenke, natürlich auch ihre Vorzüge hätte ...). Klar sind die Hauptfiguren einander ab der zweiten Folge bereits vertraut, kennen ihre Marotten, ihre Stärken und Schwächen. Aber dieses "Privileg des Erinnerns", wie Engell es genannt hat, beschränkt sich auf einen festgelegten Rahmen:
Die Figuren der Episodenserie [...] akkumulieren von einer Episode auf die andere keinerlei Erfahrung. [...] Sie erleben [...] (zumindest strukturell) dasselbe Abenteuer, aber sie begegnen ihm völlig ohne jede Referenz auf frühere Abenteuer. Sie lernen auch nichts hinzu. Ob ihnen etwas bekannt vorkommt oder nicht, das müssen sie bei jedem Vorkommnis neu entscheiden, und wir können nur an ihrem Verhalten ablesen, wie sie sich jeweils entschieden haben. [...] Sie vergessen (S. 81).
Und so ist es auch kein Wunder, dass sich niemand mehr an Nadeshda zu erinnern scheint, nicht einmal Thiel. Dass es nichts gibt, das auf ihre ehemalige Existenz hindeutet, geschweige denn auf Trauer seitens der Charaktere. Engell schreibt in seinem Text sogar wortwörtlich:
Selbst das Ausscheiden einer Schauspielerin [...] und damit mitunter sogar einer Figur [...] bleibt innerhalb des diegetischen Universums der Einzelepisode völlig unbemerkt und für die übrigen Figuren folgenlos (S. 81).
Die Frage, was in der Serie möglich und was nicht möglich ist, was erklärt und was nicht erklärt wird, hängt also grundlegend damit zusammen, was erinnert und was vergessen wird. Für die Handlung einer Serie ist es essentiell, fortlaufend zwischen diesen Operationen – Erinnern und Vergessen – hin und her zu schalten. Und das gilt nicht nur für die Figuren innerhalb der Serie, sondern auch für das Publikum.
Denn die Sache ist die: Damit das Prinzip der Episodenserie funktioniert, müssen nicht nur die Charaktere der Serie zwischen Erinnern und Vergessen umschalten – auch die Zuschauer*innen
müssen vergessen, dass sie jedes Mal in der Woche zuvor bereits ein zum Verwechseln ähnliches Vorkommnis, eine nahezu identische Episode, ein struktur- und verlaufsgleiches Abenteuer angesehen haben (S. 82).
In der Regel tun die Zuschauer*innen das ganz automatisch. Die operativen Vorgänge des Erinnerns und Vergessens gliedern sich ein in eine Reihe von Vorgaben, die ihnen der Film (bzw. das filmische Universum) macht. Wie bereits der französische Philiosoph Étienne Souriau festgehalten hat:
Genau genommen setzt jeder Film sein Universum (mit den Figuren, den Wesen und Dingen, seinen allgemeinen Gesetzen sowie dem Raum und der Zeit, welche ihm eigen sind) (Souriau, S. 142).
Von den Zuschauer*innen werde in diesem Zusammenhang verlangt, sich wohlwollend auf dieses Universum einzulassen. Das passiert, wie bereits gesagt, meistens automatisch und dient laut Engell dem Genuss der Serie.
Aber was, wenn ich als Zuschauerin nicht mehr vergesse? Was, wenn ich nicht mehr bereit dazu bin, zu vergessen?
Bei den älteren Folgen vom Tatort Münster fiel mir das Erinnern und Vergessen im Sinne der Serie leichter. Kein Wunder, habe ich sie schließlich wild durcheinander und in sehr kurzer Zeit gesehen. Bei den neueren Folgen ist das anders.
Beim Schauen wird jetzt eine bestimmte Reihenfolge in meinem Kopf abspeichert. Ich weiß genau, welche Episode mit welchem Inhalt auf welche Episode mit anderem Inhalt folgt. Es wird zu einer klaren Abfolge von Geschichten. Wenn eine vorausgegangene Folge zum Beispiel besondere Erwartungen in mir geweckt hat, dann fällt mir eher auf, wenn in der nächsten Folge jegliche Bezüge dazu fehlen.
Natürlich könnte ich mich trotzdem dafür entscheiden, diese fehlenden Bezüge zu übersehen, die Handlung der vorherigen Folgen zu vergessen. Aber nicht nur, dass es mir deutlich schwerer als bei früheren Folgen fällt – ich will es auch nicht mehr.
Seit fast zehn Jahren bin ich jetzt schon Teil des Fandoms. Zehn Jahre, in denen ich so unendlich viel zum Tatort Münster gesehen, gelesen, geschrieben, geschnitten, gepostet habe. Unzählige Gedanken und Gespräche. In meinem Kopf ist so absurd viel zum Tatort abgespeichert, dass es sich manchmal so anfühlt, als würde die Hälfte meiner Gehirnkapazität nur dafür draufgehen. Du könntest mich nachts um drei Uhr wecken und ich könnte dir genau sagen, in welchen Szenen in welchen Folgen sich Thiel und Boerne länger als drei Sekunden anschauen. Und wahrscheinlich noch den passenden Timestamp dazu. And I'm not even joking.
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Ich würde behaupten, dass mir die Figuren im Tatort vertrauter sind als ein paar der Menschen, die ich jeden Tag sehe. Natürlich will ich mich erinnern.
Natürlich will ich mich erinnern, wenn Thiel und Boerne einander das Du anbieten. Und dann noch einmal. Und noch einmal. Natürlich will ich mich erinnern, wenn Thiel nach etlichen von Jahren mal wieder von seinem Sohn in Neuseeland erzählt. Natürlich will ich mich erinnern, wenn Alberich an Boernes Krankenhausbett steht, wenn Frau Klemm von ihrem Mann beim BKA erzählt, wenn Herbert wegen Spargeldiebstahls in Polizeigewahrsam genommen wird. Und natürlich will ich mich erinnern, wenn Nadeshda plötzlich tot ist. Nicht mehr da ist. Wie könnte ich sie vergessen? Ich kann es nicht. Ich will es nicht.
Der Tatort Münster dreht seine Episoden, als wären sie ein alleinstehender Film, der ohne Kontext durch die unendlichen Fernsehweiten schwebt und sich nur zufällig an den Figuren eines anderen Filmes bedient. Vorher, hinterher, gestern, morgen, heute – das alles gibt es im Tatort Münster gar nicht.
[Die Episoden] sind in ihrem zeitlichen Verhältnis zueinander überhaupt nicht definiert. […] Die eigene Serialität wird von den Primetime-Episodenserien nicht nur nicht verhandelt, sondern geradezu geleugnet (S. 78.).
Und da kommen wir eben nicht mehr so gut zusammen, der Tatort und ich. Denn der Tatort vergisst. Muss vergessen. Und ich erinnere mich. An jedes Detail.
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Und dass die Autor*innen vom Tatort Münster nicht einmal beim Vergessen konsequent sind, macht die Sache wirklich nicht einfacher. Du willst mir erklären, dass sie ein Jahrzehnt später noch mal mit dem selben Täter zu tun haben, aber das Duzen selbst nach 25 Jahren keine Option ist? Dass sie es schaffen, Nadeshda in Boernes Vorhölle einzubauen, aber ein trauernder Gedanke an sie in einer späteren Folge zu viel verlangt ist? Klar.
Es mag vielleicht ein alberner Gedanke sein, aber irgendwie tut es mir auch für die Figuren leid. Sie dürfen nicht lernen, sich nicht weiterentwickeln, haben weder Vergangenheit noch Zukunft.
Jede Hochzeit ist die erste, jeder Todesfall ebenso. Alle Krisen lösen immer dieselben starken Emotionen aus, jeder Rückfall ist der erste Fall (S. 84).
Und ich? Ich sitze da und versuche mich auch beim vierten Mal noch zu freuen, wenn Thiel und Boerne sich das Du anbieten.
TL;DR: Der Tatort Münster ist eine Episodenserie, deren einzelne Folgen und Handlungen in keinem zeitlichen Verhältnis zueinander stehen. Wenngleich grundlegende Elemente erinnert werden (Hauptfiguren, Schauplätze ...), werden Inhalte wie der Kriminalfall oder Entwicklungen in zwischenmenschlichen Beziehungen vergessen. Damit dieses Episodenprinzip funktioniert, müssen nicht nur die Figuren, sondern auch die Zuschauer*innen vergessen. Weil ich in einer Art und Weise in die Serie investiert bin, dass ich weder vergessen kann noch will, bleibt mir am Ende nichts anderes übrig, als mich über die Folgen zu ärgern und tief im Inneren zu hoffen, dass irgendwann doch noch alles anders wird.
Anyways, wer schreibt die Meta-Fanfiction, in der Thiel und Boerne merken, dass sie einem Universum gefangen sind, das sie immer wieder zum Vergessen zwingt?
Und hier noch die versprochenen Literaturangaben:
Engell, Lorenz: Das Schaltbild: Philosophie des Fernsehens, Wallstein Verlag 2021, https://www.nomos-elibrary.de/index.php?doi=10.5771/9783835397392 (zugegriffen am 26.04.2023).
Souriau, Étienne (1997) Die Struktur des filmischen Universums und das Vokabular der Filmologie[1951]. In: Montage AV 6/2, S. 140-157.
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multi-fandoms-posts · 4 months ago
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What if
Qimir ist ein Jedi Meister
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Erzähler Sicht:
D/N ist die Padawan von Qimir. Die beiden verstehen sich gut, andere würden meinen etwas zu gut. Heute war wieder einer dieser Trainingstage. D/N hatte nicht wirklich Lust, da sie seit einiger Zeit nicht richtig schlafen kann. Gedanken halten sie wach, die sie über ihren Meister hat. Solche Gedanken sollte sie nicht über ihren Meister haben, aber stoppen kann sie diese auch nicht.
D/N's Lichtschwert fliegt wieder auf den Boden. „Was ist los mit dir, mein Padawan?“, fragt er und hebt ihr Lichtschwert auf. „Es ist nichts, Meister“, sagt sie und nimmt ihr Lichtschwert. Qimir seufzt und schüttelt den Kopf.
Beide stehen sich gegenüber. „Konzentriere dich“, sagt Qimir. „Ja, Meister“, sagt sie.
Jedes Mal, wenn du ihn Meister nennst, zuckt sein Schwanz. Er weiß, er sollte nicht so über seinen Padawan denken, aber du bist einfach so schön. Er schüttelt den Kopf, um sich wieder zu konzentrieren. „Bereit?“, fragt er. „Ja“, sagt sie und greift ihn an. Doch Qimir weicht aus. D/N dreht sich schnell wieder um und will erneut angreifen, doch es kommt, wie es kommen musste, und D/N stolpert etwas. Qimir will sie auffangen, doch zu spät. Beide landen auf dem Boden, Qimir unten und D/N direkt auf ihm. Qimir hofft, dass D/N nicht die Beule in seiner Hose bemerkt.
D/N hebt ihren Kopf hoch. „Es tut mir leid“, sagt sie schnell. Eigentlich wollte sie direkt aufstehen, doch sie bemerkt eine Härtung unten. Sie bewegt sich etwas unauffällig und Qimir schnappt nach Luft. D/N grinst innerlich. Jackpot.
Deine Sicht:
Eigentlich sollte ich das nicht machen aber wir sind uns so nah und ich merke dass es ihm gefällt, also bewege ich mich nochmal dieses mal knurrt er und packt mich an der Hüfte "Fang nichts an, was du nicht beenden willst", knurrt er. Ich beuge mich zu ihm runter. "Vielleicht will ich das ja, Meister", flüstere ich in sein Ohr, während meine Hand in seine Boxershorts wandern und dort seinen harten Schwanz packen, ich bewege meine Hand langsam auf und ab. Qimir stöhnt und packt mich fester an der Hüfte. "Gefällt dir das, Meister?", grinse ich und bekomme nur ein Stöhnen von ihm. Der Gedanke daran, dass uns jemand erwischen könnte, ist aufregend.
Qimir dreht uns plötzlich um, sodass ich unter ihm bin. "Oh, mein dummer kleiner Padawan, denkst du, du hast hier das Sagen?", knurrt er.
Seine Hand wandert in meine Unterhose und berührt meinen Eingang. "Bist du so bedürftig für deinen Meister?", grinst Qimir. Ich bekomme nur noch ein Stöhnen heraus. Qimir steckt zwei Finger in mich. "Qimir", stöhne ich. Er grinst nur und bewegt seine Finger langsam rein und raus. "Bitte, mach schneller", jammere ich. Er bewegt seine Finger schneller, doch kurz bevor ich kommen kann, hört er sofort auf. "Hey", jammere ich. "Nicht hier", sagt er. "Oder willst du, dass uns die anderen erwischen?", fragt er und zieht die Augenbrauen nach oben. Ich schüttle den Kopf. "Lass uns in mein Zimmer gehen", grinst Qimir.
Den ganzen Weg über bedeckt er seine Beule und ich grinse nur. In seinem Zimmer angekommen, drückt er mich gegen die Wand und küsst mich. Meine Hand wandert zu seinem Schritt. „Das wird eine lange Nacht“, grinst er.
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bibastibootz · 7 months ago
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Straßenlaternen
Thorsten stellt die zwei schmutzigen Teller in den Geschirrspüler, der so voll ist wie sein Herz in dem Moment. Aus den Augenwinkeln beobachtet er Sebastian, der mit einem Lappen den Küchentisch abwischt. Ein warmes Gefühl macht sich in Thorstens Brust breit bei dem Gedanken, dass Sebastian nun wirklich ihm gehört.
Aber eben auch nicht ganz, nicht immer.
Da ist etwas, das Thorsten schon seit Wochen auf dem Herzen liegt und vielleicht muss er es nun endlich mal ansprechen. Er schließt den Geschirrspüler und wartet darauf, dass Sebastian fertig ist.
Mit einem zufriedenen „So!“ schmeißt Sebastian schließlich den Lappen in die Spüle und wischt sich die feuchten Hände am Küchentuch ab. Dann wandert sein Blick zu Thorsten, der wie eine Statue im Raum steht und ihn beobachtet. Sebastian hebt eine Augenbraue. „Was ist los?“, fragt er, und Thorsten kann dabei zusehen, wie das sorglose Lächeln von seinen Lippen verschwindet.
Thorsten hebt abwehrend seine Hände. „Nichts schlimmes“, sagt er schnell. Sebastian atmet auf. Thorsten lehnt sich gegen die Küchenzeile und faltet seine Hände zusammen. Wie spricht er das Thema nur am besten an? „Darf ich dich etwas fragen?“
„Klar.“
„Warum küsst du mich nicht?“
Sebastian runzelt die Stirn. „Hä? Mach ich doch.“ Er verschränkt die Arme. „Nicht oft genug?“
Thorsten schüttelt den Kopf. „Nein, das meine ich gar nicht. Du–“, beginnt er zu sagen und holt noch einmal tief Luft. „Du hast mich bloß noch nie in der Öffentlichkeit geküsst.“
Sebastian sieht auf einmal ganz klein aus, wie er da steht, Arme um den Körper geschlungen und den Kopf nach unten geneigt. Er kaut auf seiner Unterlippe herum.
Thorsten macht einen Schritt auf ihn zu und streicht einmal über seinen Oberarm. „Das sollte nicht gemein klingen, nur–“ Er seufzt. „Bei Julia hattest du keine Probleme, ihre Hand zu halten oder sie auf der Straße zu küssen. Ich will einfach nicht, dass du dich über irgendetwas mit mir schämst.“
Da hebt Sebastian seinen Kopf und ihre Blicke treffen sich. „Ich schäme mich nicht“, antwortet er sofort, doch damit überzeugt er nicht einmal sich selbst. Sein Herz liegt plötzlich ganz schwer in seiner Brust.
„Sebastian“, flüstert Thorsten und presst seine Lippen zu einem aufbauenden Lächeln zusammen. „Ich finde das gar nicht schlimm, wenn du mehr Zeit brauchst, um dich an uns zu gewöhnen. Ich kann das verstehen. Wirklich.“
Wenn Sebastian noch länger auf seine Unterlippe beißt, fängt sie bald an zu bluten.
„Ich möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst. Also–“
„Okay, ja.“
„Ja?“
Sebastian zuckt mit den Schultern. Seine Augen glitzern im Küchenlicht. „Ja, ich brauche noch ein bisschen Zeit. Mein Kopf, der–“ Er hebt seine Hand und tippt sich zwei Mal gegen die Schläfe. „Der macht es mir manchmal sehr schwer. Ich würde dich gerne küssen, immer und überall, oder wenigstens deine Hand halten, aber–“ Er seufzt. „Ich kann nicht. Mein blödes Gehirn ist davon überzeugt, dass uns dann alle anstarren. Und ich weiß selbst, dass das kompletter Schwachsinn ist.“
„Und selbst wenn sie uns anstarren“, fügt Thorsten hinzu.
„Selbst wenn“, wiederholt Sebastian mit einem Nicken. „Aber, naja, das ist leichter gesagt als getan. Und jetzt ist die Stimmung wieder verdorben.“
„Oh. Das war nicht meine Absicht.“
„Schon okay. Ich find‘s ja gut, dass du nachfragst. Ich hätte nur gerne eine schönere Antwort gehabt.“
Thorsten beginnt zu lächeln. „Mit dir ist alles schön, Sebastian.“ Als Sebastian ihn – endlich – auch anlächelt, legt Thorsten seine Hand an Sebastians Wange und zieht ihn zu einem Kuss herunter. „Und wir haben alle Zeit der Welt.“ Und noch einen Kuss.
Sebastian grinst gegen Thorstens Lippen und legt dann den Kopf schief. „Wollen wir noch ein bisschen an die frische Luft?“
„Es ist stockdunkel.“
„Ja eben.“
Thorsten verengt die Augen, doch er hätte jetzt wirklich nichts gegen einen kleinen Spaziergang. „Okay“, sagt er also.
Als sie ein paar Minuten später die Wohnung verlassen, ist die Luft noch überraschend warm für einen Aprilabend. Sebastian lässt seine Jacke sogar offen und atmet mehrmals tief ein und aus. Thorsten muss lächeln, als er einmal zur Seite schaut und sieht, wie Sebastian sogar kurz seine Augen geschlossen hat.
Es ist unglaublich ruhig. Ein ganz sachter Wind weht ab und an durch die Straße und lässt Blätter und achtlos weggeworfenen Müll über den Asphalt rascheln.
Die Tür von der Kneipe an der Straßenecke öffnet sich und drei Männer treten hinaus. Laute Musik und buntes Gelächter werden von der zufallenden Tür sofort wieder gedämpft. Die Männer unterhalten sich lautstark, lachen und singen, und biegen dann in eine Nebenstraße ab.
Und plötzlich ist wieder alles still und Thorsten und Sebastian sind alleine. Das einzige konstante Geräusch ist das Knirschen von den Steinen unter ihren Schuhen.
In vielen Häusern brennen Lampen, die wie orangene Kleckse in dem tiefen Blau der Dunkelheit erscheinen. Nur selten huscht eine Silhouette an einem Fenster vorbei, ansonsten bleiben die Welten getrennt.
Thorsten legt seinen Kopf in den Nacken und schaut Richtung Himmel. Er sieht sofort den Mond, dem nur ein kleines abgeschnittenes Stück zur Ganzheit fehlt. Zwischen den wenigen Wolken funkeln ein paar Sterne hindurch, die mit jeder Sekunde mehr zu werden scheinen.
Da spürt Thorsten etwas an seinem Ärmel. Er senkt den Kopf und schaut zu seiner rechten Seite, genau dann, als Sebastians linke Hand sich langsam Thorstens Arm herunter tastet. Wie das letzte fehlende Puzzleteil legt sich Sebastians Hand schließlich in die von Thorsten.
Es ist zwar dunkel, doch selbst in dem dämmrigen Licht der Straßenlaternen sieht Thorsten ein unverkennbares Lächeln auf Sebastians Lippen. Seine Finger schließen sich ganz eng um Sebastians Hand.
Ganz sachte drückt Sebastian einmal mit seinen Fingern zu und genießt die vertraute Wärme, die Thorstens Körper ausstrahlt. Sein Herz wird mit jedem gemeinsamen Schritt leichter. Warum sollte er sich je für seine Liebe schämen?
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der-literarische-wolf · 1 year ago
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Auszeit nehmen… oder doch nicht? Teil2
Sollte ich jetzt schon? Ja, ich sollte und holte aus Tasche die Badeschlappen und bediente mich an dem bereitgelegtem Saunatuch und Bademantel. Ich zog mich aus und schlüpfte in den Bademantel, zog die Schlappen an. So ging ich auf den Flur zu dem Aufzug der offen stand und drückte den Knopf zum Wellnessbereich. Gerade als sich die Tür schloss hörte ich zwei weiblich Stimmen die riefen das sie noch mit wollten. Ich stand so das sie mich nicht sehen konnten und drückte die Tür schnell wieder auf. Mit klackenden Absätzen kamen die beiden Damen von vorhin in den Aufzug. „Oh.. Entschuldigung…“ sagte die Frau Namens Silvie, „...wir wussten nicht das… wir nehmen besser den nächsten Aufzug…“ und sie wollten gerade den Aufzug verlassen. Jana musterte mich in meinem Bademantel und war dieses mal etwas schlagfertiger, sagte lachend „Das ist aber nicht das passende Outfit für die Hotelbar…“ Ich reagierte da erst mal nicht drauf und sprach zu Silvie „So ein Blödsinn, ich habe doch schon vom weiten gehört das nicht der Papst mitfahren wollte. Ich habe doch schließlich selber die Tür aufgedrückt. Wo soll es denn hingehen?“ Bevor Silvie antworten konnte blickte ich zu Jana und ich deutete ein leises knurren an. Ihre Augen weiteten sich und ich sah das ihr Dekolleté etwas Farbe bekam. Auch ihre Nippel sprachen zu mir indem sie sich durch das Mieder bohrten was ich gut sehen konnte weil ihr Bolero etwas offen stand. Zu gerne hätte ich jetzt ihren Kopf gepackt, sie einfach geküsst, gegen die Wand gepresst und meine Hand in ihren Schritt gleiten lassen. Denn ich hatte den Eindruck das auf einmal ein ganz besonderer brunftiger Geruch in der Luft lag und ich war mir absolut sicher das hier jemand am auslaufen war… „Wir möchten in der Hotelbar einen Drink nehmen und dann gleich in die Stadt in ein Museum. Am Abend dann ins Spa...“ beantwortete Silvie meine Frage und ich drückte ohne hinzuschauen auf „E“. Der Aufzug setzte sich in Bewegung und unten ließ ich den Damen galant den Vortritt.
„Dann wünsche ich den Damen noch einen schönen Nachmittag und viel Spaß im Museum.“
„Vielen Dank..“ lachten beide wie aus einem Munde und Jana rief noch zurück „...vielleicht sehen wir uns ja noch mal!“
Ich musste grinsen und sagte leise für mich „Da bin ich mich ganz sicher… das werden wir…“
Bevor ich zum Spa ging schaute ich noch kurz bei der Consierge Caro vorbei die mich schmunzelnd musterte. „Darf ich fragen ob es für heute Abend im Restaurant eine Sitzordnung gibt?“
„Die gibt es in der tat, Herr S.“
„Nun, dann bitte ich sie doch mal zu schauen für wann die beiden Damen von vorhin zum Essen auf dem Plan stehen und ich würde gerne mit den beiden zu Abend speisen.“
„Natürlich Herr S. Einen Moment bitte..“ und sie tippte auf ihrem Laptop, „… die Damen haben für 19.00 Uhr reserviert und Sie habe ich dazu gesetzt. Bitte melden sie sich dann beim Ober der sie dann zum Tisch führen wird.“
„Vielen Dank für die Mühe und bis später“ sagte ich lächelnd und verließ die Empfangshalle.
Im Spa verschaffte ich mir dann erst mal einen Überblick und ich ging, nachdem ich mich geduscht hatte, für eine Sitzung in die finnische Sauna. Die Bademeisterin kam für einen Aufguss vorbei und heizte mir gehörig ein. Nicht ohne mich mit ihren Blicken zu taxieren. Wo sollte das nur hinführen… ein ganz normaler Mann wie ich und solch eine Aufmerksamkeit…
Anschließend buchte ich mir für den Abend eine Ganzkörpermassage und ging aufs Zimmer um mich etwas auszuruhen. Ich war nackt auf dem Bett eingedöst und wurde durch ein klopfen geweckt. Ein Blick auf die Uhr sagte mir das es schon nach 17 Uhr war. Ich band mir ein Handtuch um und öffnete meine Türe. Nur war da niemand, aber ich hörte wie jemand etwas schneller durch den Flur ging. Anhand des Klangs der klackenden Absätze hatte ich aber eine Vermutung. Dafür lag ein gefaltetes Blatt Papier auf dem Fußboden und ich hob es auf. Beim bücken löste sich mein Handtuch und viel zu Boden. Hoffentlich kommt jetzt niemand dachte ich noch… und schon kam die Concierge Caro um die Ecke, sah mich und schnalzte mit der Zunge als sie mich sah. Ich erhob mich langsam wieder und sah sie an. In ihren Augen loderte ein Feuer und sie zwinkerte mir zu. Da hat es aber jemand nötig, ich grinste sie an und schaute ihr hinter her. Ihr Po wackelte etwas mehr als nötig und mein Lupus fand diese ganze Situation auch mehr als anregend, erhob sich langsam. Ob alle Hotelgäste solch eine Aufmerksamkeit genießen durften? Ich entfaltete das Blatt, bemerkte aber aus den Augenwinkel das Caro sich vor der Ecke noch mal umschaute und stehen blieb, meinen Schwanz im Blick hatte. Langsam drehte ich mich wieder in Richtung Tür und verharrte, ich las:
Hallo schöner Fremder!
Ich weiß nicht was passiert ist, aber Du hast mich irgendwie… verzaubert? Ich denke ja und Du gehst mir nicht aus dem Kopf. Du hast was animalisches, unerklärliches an Dir. Fast schon was wölfisches. Heute Abend gehe ich mit meiner Freundin ins Spa. Vielleicht kreuzen sich dort unsere Wege….
Kuss, Wildkatze Jana
Auszeit nehmen… ich machte da mal einen Haken dran und grinste mir einen. Die Aussicht darauf die beiden heute Abend im Spa zu sehen war einfach zu verlockend. Und was sie nicht wusste, beim Essen saßen wir gemeinsam. Wer weiß was da noch passiert. In der Zeit wo ich den Brief las war Caro unbemerkt zurück gekommen und stand hinter mir. Ich spürte erst ihren Atem an meinem Nacken, dann ihre Hände wie sie meine Hüften umfassten, mich zurück ins Zimmer schoben. Sie schloss mit ihren Hacken die Türe und kam um mich herum. Schon spürte ich ihre Hände an meinem Schwanz. „Ich sehe das hier Hilfe von Nöten ist Herr S. Darf ich?“ Ohne eine Antwort von mir abzuwarten ging sie in die Hocke und nahm meine Eichel zwischen ihre roten Lippen, spielte mit ihrer Zunge an meinem Pissschlitz und am Eichelkranz. Wenn Caro wüsste das meine Blase zum bersten voll war… aber ich riss mich zusammen. Ich konnte und wollte sie damit nicht überfallen. Durch ihr Lippenspiel wurde mein Schwanz immer praller und sie schaute mich von unten an. Ich sah etwas devotes in ihrem Blick, aber auch eine Herausforderung. So nahm ich ihre Herausforderung an, packte ihren Kopf in beide Hände und fing an ihren Schlund zu ficken. Caro hielt tapfer dagegen und musste stöhnen und schlucken. Ich zog ihr meinen Schwanz aus ihrem Mund und schaute sie an. Ihr blick war gierig und lüstern. Ihre Augen funkelten und schon hatte sie meinen Schwanz wieder in ihrem Hals, so tief das sie mit ihrer Zunge meine Hoden lecken konnte. Lange hielt ich das auch nicht mehr aus und ich sagte ihr das sie jetzt meine Wolfsmilch bekommt. Sie saugte nun heftiger und ich kam grunzend tief in ihrem Hals. Von Gefühl her hatte ich direkt in ihren Magen gespritzt obwohl mein Schwanz nicht so lang ist. Brav zeigte Caro mir ihren offenen Mund mit dem Rest meiner Milch und schluckte grinsend herunter, leckte mich dann schön sauber und stand auf. „Ich hoffe das es zu ihrer Zufriedenheit war Herr S.“ sagte Caro während sie sich ihre Lippen sauber wischte und leckte. „Auf jeden Fall war es das. Und ich werde später definitiv eine befriedigende Bewertung schreiben! Vielen Dank für den hervorragenden und entspannenden Service.“ Ich packte ihren Nacken und zog sie zu mir. Küsste sie und griff gleichzeitig an ihre Brust und knetete diese. Caro stöhnte leise und ich lies sie wieder los. „Stets zu Diensten…“ und schon verschwand sie aus meiner Suite. Nun musste ich mich aber sputen und ging schnell unter die Dusche. Während das Wasser auf mich herab prasselte entleerte ich dabei meine Blase und pisste mich an. Man muss es mögen, diese Natursektspielchen. Und ich liebte sie… Natürlich rasierte ich mich noch gründlich und machte mich fertig fürs Abendessen.
Da noch etwas Zeit war, beschloss ich an der Bar noch einen Drink zu nehmen und machte mich auf den Weg. Sie mal einer an dachte ich bei mir als ich Silvie und Jana an der Bar sitzen sah. Ich ging zu den beiden und Silvie bemerkte mich, ich legte mir aber einen Zeigefinger auf den Mund und deute ihr an das sie sich nichts anmerken lassen sollte. Ich stand nun ganz dicht hinter Jana die gespannt ihrer Freundin zuhörte. Ich sog ihren weiblichen Duft in meine Nüstern und kam ihr noch näher, sie bemerkte noch nichts. Dann fing ich leise an zu knurren wie ein Wolf und prompt stellten sich ihren Nackenhaare auf. Sie richtete sich auf und berührte mit ihrem Rücken meine Brust, es war als würde Strom zwischen uns fließen. Mit meiner rechten Hand berührte ich ihren Hals und streichelte über ihr Collar. Meine linke lag auf ihrer Hüfte.
Ende Teil 2
Written bei frueaufsteher69©
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arie-mendes · 6 months ago
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Hier findest du keine Liebe sagst du mir.
Wieso nicht?
Ich dachte das was du mir gibst ist Liebe.
Liebe?
Was ist liebe?
Wie zeigt sich liebe?
Wann merke ich wann jemand mich liebt?
Du bist nett zu mir einfach nett.
Ich versteh nicht wieso.
Dabei sollte das doch normal sein, nett zu jemandem zu sein.
Ich vertraue deiner Nettigkeit nicht.
Am Ende steh ich doch nur wieder alleine hier.
Mit nichts als meinem Vertrauen was schon wieder verraten wurde.
Ich bin kein Mensch den man liebt.
Nicht für längere Zeit.
Nur ein Spielzeug bis man zu lange damit gespielt hat und es nur noch ganz unten in der Spielzeugkiste liegt.
Vergessen.
Gegen ein neueres eingetauscht ein besseres.
Eins was vielleicht von Dauer für dich ist.
Doch ich bin es nicht.
Ich weis nicht wie ich dir zeige ich mag dich aber ohne zu sehr zu klammern.
Ohne dir zu viel von meinen Ängsten zu zeigen.
Meine Ängste sind zu viel für dich.
Zu oft war ich nur Spielzeug und keine Zukunft.
Ich steh hier und versinke tiefer in deiner Nettigkeit sage das passt mir so wie es ist.
Aber ist es das was ich will?
Oder will ich mehr?
Bin ich am Ende wieder dumm und du lebst weiter als hätte ich dich nicht an mich ran gelassen?
Dir einen Teil von mir gezeigt dem ich
niemandem zeigen möchte.
Dann bin ich wieder nur eine nette Erinnerung in deinem Kopf.
Und ich steh alleine hier.
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mistofstars · 1 year ago
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Hier mal mein Gelaber zu einer Szene zwischen Joko und Klaas, die ich so bezeichnend und verräterisch finde, als sie in dudw Team Edition Staffel 2 Folge 3 gen Ende versuchen, einander von einem Baumstamm in 2m Höhe zu schubsen.
Klaas ist pissed, dass Joko mal wieder mit seiner "eingebildeten Krankheit" Höhenangst daher kommt und Simon Gosejohann als Ersatz für ihn hinzuholt.
Klaas beschwert sich mehrmals darüber und wirkt in dem Moment echt unsympathisch. Zudem ärgert er Joko die ganze Zeit wegen seiner Höhenangst und selbst als Zuschauer will man Klaas aufs Maul hauen 😂
Es ist ein Geschrei sondergleichen zwischen Joko / Jeannine / Klaas, die alle ihren Dickkopf durchsetzen und die Situation richten wollen.
Man merkt Klaas richtig an, dass er zum einen pissed ist, weil er gegen Simon nicht so leicht gewinnen kann wie vielleicht gegen Joko - und zum anderen habe ich echt den Eindruck, er will halt "seinen Joko", seinen Kontrahenten / Spielkamerad / Mitstreiter zurückhaben.
In Runde 2 traut sich Joko dann nur aus purem Trotz, weil Klaas ihn echt auf die Palme gebracht hat. Bis dahin sind schon unglaublich charmante Sätze von Joko an Klaas gefallen wie "Halt doch einfach die Schnauze" 😳
Also da tut sich bei beiden nicht viel, man möchte beide ein bisschen verprügeln und in die Ecke stellen. Aber Klaas noch ein bisschen mehr weil er einfach nicht aufhört zu sticheln.
Und dann, als Joko und Klaas auf dem Baumstamm sitzen und dieser hochfährt - wir erinnern uns, beide sind pissed at each other - da ist der kleine Gold-Moment.
Joko struggled natürlich mit der Höhe, Trotz hin oder her, und was macht Klaas, der doch gegen ihn kämpfen soll?
"Nicht nach unten gucken. Guck mich an."
Er weiß ganz genau, wie er Joko bei seiner Höhenangst helfen kann. Nichts mehr von wegen "eingebildete Krankheit".
Und was macht Joko?
Er schaut Klaas tatsächlich an.
Das sagt doch am Ende alles.
❤️🙏🙈
Ja, sie sind unmöglich bisweilen und manchmal will man beiden die Ohren langziehen - aber wenn es drauf ankommt, halten sie zusammen.
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techniktagebuch · 5 days ago
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16. November 2024
Die unanrufbare Nummer. In einer Nebenrolle: ein unbenutzbares Telefon
Ich kann meiner Mutter keine Impftermine über Doctolib buchen, weil in ihrer Kleinstadt keine einzige Praxis mit Doctolib kooperiert (oder jedenfalls keine impfwillige, so genau weiß ich es nicht mehr). Sie muss also selbst anrufen und sagt, dass das nicht geht. Aus der Reha-Klinik kann sie mit dem Handy nicht bei ihrem Arzt anrufen. Irgendwas sei "nicht kompatibel". Jaja, denke ich, wird schon wieder so was sein.
Aber als ich dann da bin und es selbst ausprobiere, geht es wirklich nicht. Man kann die Festnetznummer des Arztes vom Handy meiner Mutter aus nicht erreichen. Die Kompatibilitäts-Fehlermeldung, von der die Mutter berichtet, sehe ich zwar nicht, aber der Anrufversuch wird ohne Angabe von Gründen abgebrochen und ich lande wieder in der Startansicht der Telefon-App.
Mit meinem Handy ist es genauso.
Mit meinem Handy und mit der Zweit-SIM geht es immer noch nicht.
"Aber dein Zimmer hat doch ein Festnetztelefon", sage ich, "wieso hast du ihn nicht von dem angerufen?" – "Weil ich mit dem nicht klarkomme!" Jaja, denke ich, wird schon wieder so was sein.
Aber ich finde nicht mal raus, wie man an diesem Telefon ein Freizeichen bekommt. Das Zimmer enthält keine Anleitung zum Telefon.
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Ich probiere verschiedene Möglichkeiten durch:
Nummer wählen, dann grüne Anruftaste unten drücken.
Grüne Anruftaste unten drücken, dann Nummer wählen.
Oben in der Mitte auf das grüne Telefon-Icon drücken, dann Nummer wählen, dann unten die grüne Anruftaste drücken.
Oben in der Mitte auf das grüne Telefon-Icon drücken, dann die grüne Anruftaste drücken, dann Nummer wählen.
Gehn tun sie alle nicht. Die Mutter ergänzt, sie habe damit nicht experimentieren wollen, weil die Gefahr besteht, dass man versehentlich den Notruf betätigt.
Im Inneren des Telefons klappert es. Vielleicht ist es einfach defekt.
Ich bitte die anderen im Techniktagebuch-Redaktionschat darum, von ihren Handys aus die Festnetznummer des Arztes anzurufen, um so möglichst auszuschließen, dass es an meiner Mutter oder mir oder unseren Handys oder dem schlechten Empfang im Bayerischen Wald liegt. Zwei weitere Testpersonen scheitern daran. Die Nummer des Arztes ist noch vierstellig, vielleicht liegt es daran? Aber ich finde auch im Internet nichts zu diesem Problem.
Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, die Praxis darauf aufmerksam zu machen. In den mir bekannten Praxen klingelt das Telefon sowieso durchgehend, die Motivation, an einer Unerreichbarkeit aus den Mobilfunknetzen etwas zu ändern, ist also vermutlich gering, vielleicht freuen sie sich sogar darüber. Außerdem ist mir unklar, wie ich es machen müsste, um sicherzugehen, dass die Nachricht von der Unerreichbarkeit die zuständige Person auch wirklich erreicht – per Brief?
(Kathrin Passig)
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papierflamingo · 11 months ago
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Zum Ask Game: 10 und 22 🤩
10: What fic made you feel the happiest to work on?
Jede für sich macht mich auf ihre Art glücklich. Sei es, weil ich damit eine Idee verarbeiten kann die mich schon lange herum treibt oder weil der Inhalt sich als leichter zu schreiben entpuppt als gedacht. Besonders happy hat mich am Ende des Jahres mein „Wintizauber im Wintiwunderwerk“ gemacht, weil diese Idee so spontan kam und sich in kurzer Zeit durch ein paar hektisch getippte WhatsApp-Nachrichten ganz schnell als super Idee entpuppt hat. Kein Drama, viel Fluff und zuckersüß, hat mich das einfach geflasht.
22: Share an excerpt from your favorite scene
*tausend Jahre später
Ich hab alles durchwühlt. Jede FF hat Lieblingsszenen. Bei „Das, was ich will, bist du“ zum Beispiel der komplette Epilog :D
Aber vielleicht war/ist es das, weil diese Szene schon so lange existierte bis sie endlich raus durfte:
Joko stand mit den Armen aufgestützt am Geländer des Balkons, als ob er vergessen hatte, dass er Höhenangst hatte. Doch wahrscheinlich war er zu abgelenkt von den Farben, die während des Sonnenuntergangs auf den Wolken am Himmel erschienen. Als wäre ein Künstler am Werk gewesen und hätte mit breiten Pinselstrichen alles von gelb bis dunkelrot und rosa angemalt. Ein sachter Wind ließ Jokos blonde Haare um den Kopf wehen, zerrte ein wenig an dem weißen Shirt über der schwarzen Shorts.
Klaas trat näher, fast ehrfürchtig streckte er die Hand nach ihm aus, strich ihm vom Nacken über die Wirbelsäule nach unten und umschlang ihn schließlich mit beiden Armen am Bauch. Er knuschelte eine Wange an seinen Rücken und atmete tief seinen Joko ein. Vanille. Überall. Ein regelrechter Kink des Älteren, alle möglichen und unmöglichen Produkte mit Vanilleduft zu erwerben. Da war der Weichspüler einer Öko-Marke noch das harmloseste. Sanft fuhr er mit einer Hand unter sein Shirt und legte sie auf den Bauch, der kurz erschrocken zusammenzuckte.
„Jogo…“
„Hm?“
Klaas drückte sich noch mehr an ihn und streichelte ihn sanft an Bauch und Brust.
Hauchte ihm einen Kuss durch das Shirt auf den Rücken.
„Zieh bei mir ein“, purzelten Klaas dann wenig eloquent die Worte aus dem Mund, die er doch eigentlich etwas blumiger an den Mann bringen wollte.
(Yoga² / Pfingsten (II / II) )
Ich könnte zu jeder FF seitenweise zitieren 💛
Hier ist das Ask-Game, quetscht mich gerne aus 💛
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thefortysecondolive · 11 months ago
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Exorzismus (oder: Irgendwas, woraus vielleicht noch irgendetwas wird)
Adam kniet vornübergebeugt auf dem kalten, rauen Zementboden des Kellers und schnappt hilflos nach Luft. Er stützt sich mit einer Hand ab, die sich blass und gespreizt in den schummrigen Licht abhebt, und greift mit der anderen nach dem Halsausschnitt seines Hoodies. Es schafft ihm keine Erleichterung: der Hass in diesem Raum ist zum Ersticken schwer.
Irgendwo zu seinem Rechten nimmt er Leos Stimme noch wahr: eine ungebrochene Tirade Latein, hoch und heiser, kurz vor einem Schrei. Da schwingt Verzweiflung mit, und eine Angst, die feurig durch Adams Venen rast und ihm die Tränen in die Augen treibt. Das ist Leos Angst, die fast so vertraut ist, wie Adams eigene, aber in diesem Moment, in diesem Keller, ist das auch egal — abschütteln kann er keine der beiden. 
Schwach und distanziert wünscht er sich, nicht zum ersten Mal, er könne das Exorzismus verstehen. Dann hätte er eine Ahnung, wie lang er noch durchhalten muss.
Das Raum wird immer kälter um sie herum, als Leo die Energie aus der Luft zieht. Adam spürt, wie er am ganzen Körper erzittert, aber er weiß nicht, ob es an der Kälte oder der Anstrengung oder der Angst liegt. Vermutlich alle drei. Er versucht erneut, sich vom dreckigen Boden hochzurappeln, zu Leo zu gehen, ihm irgendwie zu helfen. Es gelingt ihm nicht; er bleibt schwindelig und atemlos knien. Man sollte meinen, er habe schon längst gelernt, mit erdrückendem Hass umzugehen — hat er auch, aber das hier ist anders. Dunkler, dicker, wie heißes Teer. Es klebt an ihm, sickert durch seine Schichte, sammelt in seiner Brusthöhle.
Der Keller ist jetzt eisig und Leos Stimme wird noch lauter, eindringlicher. Er hat irgendwann angefangen, das Exorzismus nochmal durchzugehen, soviel kann auch Adam erkennen, und er hält seine Kontrolle krampfhaft fest. Das Rhythmus des Lateins fließt und hallt durch den Keller, und ein kleiner Teil von Adam — vielleicht der einzige Teil, der nicht von fremden Emotionen überfordert um Adams Leben kämpft — bereut, dass er nicht in der Lage ist, Leos Kompetenz besser zu schätzen. Der ist nämlich wirklich ein Erlebnis, so mitten in seiner Arbeit.
Aber das muss warten. Jetzt muss Adam irgendwas tun, um sie beide raus hier zu helfen, um Leo das letzte rest Energie zu geben, damit das Exorzismus klappt. Denn es muss klappen; ein anderer Ausweg gibt es nicht.
Aufstehen geht offensichtlich nicht, aber kriechen kann er — muss er einfach. Der Zement ist abrasiv unter seiner Handflache als er beginnt, sich ruckartig zu Leo zu schleppen, und all die Jahren von Stress und Elend hier unten, die er gerade nicht ausblenden kann, kribbeln in seinen Fingern und seinen Unterarm hoch.
Der Zirkel wischt aschig auf seine Hand und seine Knie ab, aber jetzt kümmert ihm das nur am Rand — ein verwischter Zirkel ist jetzt ziemlich weit unten auf Adams Prioritätenliste. Wenn es nach ihm gelaufen wäre, wäre er sowieso nicht außerhalb des Zirkels gewesen, während Leo allein in der Mitte stand. Doch Leo hat das nicht zugelassen, und das haben sie jetzt davon: einen abgefuckten Zirkel und ein Etwas, was dem Exorzismus immer noch viel zu gut standhält.
Adam stählt sich so gut es geht und greift nach Leos Handgelenk, schließt seine Finger um seinen Unterarm und spürt dessen wilden Puls gegen seinen eigenen.
Hitze durchflutet seinen Körper sobald er Leos Haut berührt: Wut und Panik, heiß und unkontrolliert wie ein Waldbrand. Ein ätzendes Geschmack wie Benzin steigt in seiner Kehle hoch, so stark und plötzlich, dass Adam daran würgt. Leos Stimme stockt, und für den Bruchteil einer Sekunde wird Leos Angst in Adams Blut durch Adams eigene ersetzt. Doch dann stürzt die Temperatur im Raum noch weiter ab, als Leo sich fängt und erneut zum Exorzismus ansetzt.
Es ist zu viel. Adam sieht nichts, atmet kaum, hört nur Leos Stimme und dieses erdrückende Rauschen. Ihm ist gleichzeitig zu heiß und zu kalt; jegliches Gefühl für Zeit und Platz geht ihm verloren als Leo beginnt, Energie aus Adams Körper zu ziehen. Nur Leos Hand hält ihn ansatzweise im Hier und Jetzt, wo sie fest um Adams Unterarm klammert. Es ist gut möglich, dass auch er schreit.
Und dann ist es vorbei, von einem rasenden Herzschlag zum nächsten. Es gibt keinen Knall, kein endgültiger Schrei, aber das Rauschen weicht plötzlich einem schrillen Ton in Adams Innenohren und Erleichterung breitet sich in seinem Körper von dem Punkt aus, wo Leos Haut gegen seine drückt. Er kann wieder atmen, schluckt die Luft gierig in seine Lunge hinein, macht erst keinerlei Anstalten, von dem rauen Boden aufzustehen. Er lockert seinen Griff um Leos Unterarm, und Leo tut den Rest und macht sich los. Seine Emotionen verschwinden mit dem Körperkontakt, lassen Adam irgendwie leer zurück.
Leo geht vor ihm in die Knie, unbeachtet der Sigillen, die er dabei weiter verwischt, und versucht, Adams Blick einzufangen. „Adam?“, fragt er eindringlich. „Adam, hey, schau mich bitte an. Es ist vorbei, es ist geschafft — wir haben‘s geschafft.“ Seine Stimme ist rau, jetzt, wo er nicht mehr schreit, aber es ist beruhigend, ihn wieder verstehen zu können. Mit ein wenig Mühe trifft Adam seinen Blick und findet da all die Sorge und Angst, die in Leos Worten mitschwingt und die er bis eben auf dessen Haut gespürt hat. Er nickt, und Leo sackt ein wenig zusammen. „Okay“, sagt er atemlos. Seine Hände krallen rastlos auf seinen Knien. „Okay. Es is gut, es ist alles gut.“ Es hört sich an, als würde er versuchen, sich selbst zu beruhigen.
Adam hebt eine zittrige Hand und greift wieder nach Leo, tastet erst nach seiner Schulter und dann zieht ihn einfach zu sich. Sorge und Erleichterung fließen hell und rauchig unter seine Haut rein, stärker als sonst aber immerhin vertraut, weil es ja immerhin Leo ist, der diese Umarmung so spürbar braucht, genau so sehr wie Adam. „Es ist alles gut“, raunt er zur Bestätigung neben Leos Ohr.
Sie bleiben noch einen langen Moment knien, ihre Arme umeinander geschlungen, ehe sie sich voneinander lösen. Adam könnte nicht sagen, wer von ihnen beiden sich zuerst bewegt, nur dass, als sie das endlich tun, Leos Angst warmer Ruhe und knochentiefer Erschöpfung fast vollkommen gewichen ist.
Adam fühlt sich selbst nicht ganz stet auf den Beinen, als er sich endlich hochrappelt, aber er ist nicht derjenige, der gerade seine ganze Energiereserve aufgebraucht hat. Er reckt Leo eine Hand entgegen — Dankbarkeit und Zuneigung auf der Handflache — und zieht ihn mühsam hoch. Aneinander gelehnt stolpern sie die Treppe hoch, raus aus dem verschissenen Keller. Leo ist schwer und warm an Adams Seite, sein Arm über Adams Schultern gelegt, und seine Müdigkeit sickert langsam durch die einigen Schichten Stoff zwischen ihnen und in Adams eigenen Körper hinein.
Oben im Tageslicht warten die anderen noch, nervös und unruhig. Die SpuSi steht schon bereit, das Haus gründlich durchzuarbeiten, sobald diese überwältigende maliziöse Finsternis gebannt wird, und Adam erkennt schon von weitem den Schimmer des Zaubers, der in ihre Schutzkleidungen gewoben ist. Pia schreitet vor dem Hauseingang auf und ab, offensichtlich besorgt und ungeduldig. Esther hingegen hat sich auf sicherer Distanz mit verschränkten Armen aufgebaut, aber der schnelle Takt ihres rechten Fuß verrät sie — sie ist genauso angespannt wie alle anderen.
Als Pia ihre Rückkehr merkt ruft sie erleichtert aus und kommt mit schnellen Schritten auf sie zu. „Seid ihr verletzt?“
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suizidverrueckte · 6 months ago
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manchmal möchte ich dir schreiben und dir sagen, wie sehr ich dich vermisse, und andere Male möchte ich dich anrufen und dir sagen, wie sehr ich dich liebe. Aber manchmal will ich es auch gar nicht. Einige Male denke ich daran, einfach zu dir zu fahren, aber du wärst vermutlich sauer und ich traue mich sowieso nicht.
An vielen anderen Tagen möchte ich, dass du mich blockierst, nicht weil ich dich nicht in meinem Leben haben möchte, sondern weil ich eine kurze Auszeit von dem "uns" brauche. Aber du würdest mich sowieso nicht blockieren.Manchmal möchte ich dich anschreien und dir sagen, dass du heller als die Sonne scheinst, oder dir sagen, was für ein Arschloch du bist. Aber dabei bist du es nicht, sondern die Entfernung.
Manchmal rieche ich an deinem Pullover, den du mir gegeben hast, aber manchmal liegt er unter meinen anderen hundert Pullovern, weil ich es nicht ertrage, ihn zu riechen.In manchen meiner Träume flüchte ich zu dir, erzähle dir, wie es mir geht, und frage dich über Gott und die Welt aus, aber manchmal auch nicht.Manchmal möchte ich dir einen meterlangen Liebesbrief schreiben oder dir ein Paket voller Geschenke schicken, nur damit du weißt, dass ich da bin. Aber manchmal möchte ich auch einfach nur deine Nummer löschen.
Manchmal möchte ich meine Kette zurück, oft fehlt sie mir, ich fühle mich nackt und bekomme Angst, ohne sie Dinge zu entscheiden. Aber manchmal denke ich daran, dass du jetzt einen Teil meines Herzens hast und du vielleicht mein sicherer Hafen bist?
Manchmal möchte ich so sehr weinen, weil ich dich vermisse, aber manchmal fällt es mir schwer, die Tränen zuzulassen. Manchmal lese ich unseren Chat von oben bis unten, nur um dir wieder nah zu sein. Manchmal bin ich froh, dass es vorbei ist, weil die Angst, dich zu lieben, immer da ist und ich vielleicht doch nicht so bereit bin, wie ich dachte?
Manchmal möchte ich dich küssen und den Moment noch einmal genießen, als ich bei dir war. Aber alles, was ich gerade habe, ist das Armband, dein Pullover und die Erinnerung.
Manchmal möchte ich dir sagen, dass ...
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overthinkingdestroysyou · 7 months ago
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Alte Tumblr Chats gelesen. Chats die älter als 4-8 Jahre sind.
Wie konnte ich so sein, so.., gleichgültig. Wieso habe ich Menschen verletzt, denen ich wichtig war, die mir helfen wollten? Was war falsch bei mir.
Habe das Bedürfnis so viele davon anzuschreiben und mich für mein Verhalten zu entschuldigen. Lustigerweise wird sich aber davon wahrscheinlich keiner wirklich an mich erinnern. Ich habe denke nie wirklich eine große Rolle gespielt. Ich war einfach der, der Leuten auf den Sack gegangen ist.
Nun liege ich seit mehren Stunden im Bett, probiere eigentlich zu schlafen und habe mich dazu entschieden Tumblr zu öffnen, weil ja Tumblr immer so geholfen hat, und nicht noch deprimierender gemacht hat. (und horny).
What now? Ich bin allein. Obwohl. Nein. Ich fühle mich einfach hart alleine. Ich will Nähe haben. Ich will kuscheln, ich will jemanden lange umarmen und die Umarmung endlich wieder fühlen. Ich möchte eigentlich wieder fühlen. Fühlen. Fuck.
Ich glaube früher habe ich angefangen in solchen Momenten mich selber zu verletzen. Nichts krasses, aber auf jeden Fall hat mein Kopf als was schönes abgespeichert und denke gerade daran. Ich würde es nicht machen. Zu 99,9% würde ich es nicht machen.
Ich habe wieder gekifft. Ich war 2 Jahre clean. Habe jetzt 3 Wochenende wieder mit Freunden gekifft und das nicht wenig, und gemerkt wie ich echt wieder Bock drauf habe. Aber ich darf nicht. Ich darf es wirklich nicht. Ich bin durch Cannabis so tief nach unten gerutscht, in ein Loch, welches nicht mal die stärkste Liebe füllen konnte.
Ich weiß nicht wohin mit mir. Ich will nachhause, obwohl ich nicht weiß wo zuhause ist. Ich ertappe mich öfters, wie ich durch meine echt geile und moderne Wohnung laufe und einfach sage "Ich will nachhause." Was oder wo zum Fick ist zuhause. Ich will mich wieder wohl fühlen. Ich.., ehm. Ich will mich. Ich will dieses kurzen Monate nach dem Klinik Aufenthalt zurück, wo ich auf meine Gefühle zugreifen konnte. Ich habe angefangen mich kennenzulernen und gesehen dass ich vllt doch kein so großes Arschloch bin, wie ich dachte. Aber ich mache gerade alles, um genau das Leute denken zu lassen. Warum? Keine Ahnung. Selbstzerstörerrisches Verhalten? Selbsthass? Vielleicht beides?
Ich hatte letzten wieder einen kurzen Aussetzer im Kopf. Ich habe wieder an den Tod gedacht. Was wäre wenn Situation? Ich glaube manchmal fest daran, dass ich nicht fürs Leben und fürs einfach leben gemacht bin. Natürliche Selektion, und ich kämpfe gegen Mutter Natur.
Es tut gut gerade alles aufzuschreiben, und zu gleich schäme ich mich hart dafür. Ich wollte gerade schreiben, dass ich nicht weiß warum ich mich dafür schäme, oder warum ich das hier auf Tumblr schreibe, doch ich weiß ganz genau warum.
Ich möchte die Aufmerksamkeit. Ich möchte dass dies jemand sieht der mich kennt, und mich in den Arm nimmt und sagt alles wird gut. Solange bis ich probiere mich aus der Umarmung zu befreien, und ich härter umarmt werde. Bis ich anfange zu weinen. Bis ich anfange zu schreien. Bis ich anfange durch fehlende Kraft langsam auf den Boden zu sacken.
Ich brauche.. Ich weiß es nicht.
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i--am--so--useless · 2 years ago
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Kennt ihr das, dieses Gefühl von leere? Dieses Gefühl, nichts zu fühlen? Rein gar nichts? Ich fühle mich so zerstört davon und weiß nicht, was ich noch dagegen tun kann. Ich bin erneut ganz unten, nur diesmal ist es schlimmer. Ich habe verlernt, Kontakte aufzubauen, Kontakte zu halten. Habe nur noch einen letzten guten Freund, wo ich Angst habe, ihm durch mein Verhalten auch zu verlieren, so wie alle anderen. Und dann gibt es Leute, die genau dieses gut zu wissen, auszunutzen. Weil denen alles egal ist. Ich werde keine Namen nennen, darf ich nicht, die Leute werden dies hier eh nie lesen, sie besitzen Tumblr nicht. Aber dank denen bin ich zu nichts mehr fähig, traue keinem Menschen mehr, weil ich von diesen Personen nur benutzt und ausgebeutet wurden bin. Und diese mich für dumm gehalten haben und mir im nachinein noch irgendwas an hängen wollten. Einer davon war mein bester Freund, und ich habs viel zu spät gemerkt. Er hätte mich fast in eine Alkoholsucht mit reingezogen und noch vieles mehr. Und Dank dieser Menschen bin ich nichts mehr. Ich hab in meinen 23 Jahren versucht, 8 mal diese Welt zu verlassen, da ich es nicht mehr ausgehalten habe. Ich frage mich bis heute, wie ich meinen letzten Versuch überlebt habe. Wer mein Schutzengel war. Ich habe geschworen, es nie wieder zu tun, doch mittlerweile ist der Wunsch wieder sehr deutlich da, doch ich hab selbst dazu keine Kraft mehr. Ich lebe diese leere Leben tag ein und tag aus. Jeden Tag das selbe, jeden Tag nur leere, jeden Tag nichts. Dieser Text entsteht sehr spontan, vielleicht findet sich hier auch wer, der mir irgendwie helfen möchte. Oder vielleicht ist dies ein verzweifler versuch, Leute kennenzulernen, ich weiß es nicht. Vielleicht auch nur, um meinen Kopf freier zu bekommen von Gedanken, an die ich nicht denken möchte. An vergangene Zeiten. An vergangene Freunde. An die vergangenheit.
Danke für deine Zeit, diesen belanglosen text von mir gelesen zu haben. Falls es dich nicht abschreckt, ich will wieder Leute haben, mit denen ich reden kann, die m8ch verstehen, die mich nicht ausnutzen. Ich fühle mich so allein und verlassen in dieser Welt. Fühlt euch frei, einfach mich anzuschreiben, es vielleicht zu teilen. Freut mich jetzt schon, dich kennenzulernen. Aber falls nicht, ist es auch nicht schlimm, irgendwann gewöhnt man sich an die Einsamkeit. Ich will niemanden nerven, für niemanden eine last sein. Nicht mehr
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bibastibootz · 1 year ago
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Tumblr media
Wir, endlich (auf AO3, 2469 Wörter) eine Tatort Stuttgart Fanfic für den 2023 Tatort & Polizeiruf 110 Adventskalender
Es ist Freitagabend im Dezember und Sebastian ist traurig, weil eigentlich Maja und Henri vorbeikommen wollten für ein gemütliches Adventswochenende, aber ihr Zug fährt nicht wegen heftigem Schneefall (Deutsche Bahn halt). Was Sebastian nicht weiß: Das ist alles nur ein Plan, um ihren Vater zu überraschen. Thorsten ist eingeweiht und auch etwas aufgeregt, weil es der erste Besuch der beiden ist, seit er und Sebastian ein Paar sind.
Sebastian seufzt. Er vergräbt sich so tief wie möglich in der Couch und zieht sich die Decke über die Schultern. So hat er sich diesen Freitagabend definitiv nicht vorgestellt.
Als Thorsten ins Wohnzimmer kommt, fällt sein Blick auf den eingerollten Sebastian, dessen Beine viel zu lang für die Couch sind. In seinen Händen hält er zwei Tassen heißen Kakao, die er vorsichtig auf dem Couchtisch abstellt. Auf der Höhe von Sebastians Bauch findet er genügend Platz, sich auf die Kante zu setzen. Einen kurzen Moment beobachtet er Sebastian nur, dann legt er schließlich eine Hand auf dessen Schulter.
„Tut mir leid, dass nichts aus den Plänen mit Maja und Henri wird.“
Sebastian bleibt in Richtung Rückenlehne gedreht. „Das ist doch einfach nur scheiße. Scheiß Schneechaos“, zischt er die Kissen an, die absolut nichts für das eisige Dezemberwetter können.
Thorsten presst die Lippen zusammen. „Wenn die Züge nicht fahren, dann fahren sie nicht.“
„Dieser blöde Schnee“, flucht Sebastian.
Thorsten drückt seine Schulter und fährt mit der Hand über die Wolldecke, immer Sebastians Arm auf und ab. Es fühlt sich ganz weich und warm an. „Dann holen wir das eben nächstes oder übernächstes Wochenende nach. Bis dahin hat’s aufgehört zu schneien und alles ist aufgetaut.“
„Aber ich hab mich doch schon so gefreut.“
Bei der gebrochenen Stimme, die so völlig untypisch für Sebastian ist, zerbricht es Thorsten ein wenig das Herz. Die ganze Woche über schon hat Sebastian die komplette Wohnung aufgeräumt, von oben bis unten, so als würden Maja und Henri hinter jeden Schrank und auf jedes Regal gucken und nach Staub suchen. Dass die zwei einfach nur ihren Vater wiedersehen wollen nach so vielen Monaten und ihnen der Zustand der Wohnung sowas von egal ist, kann Thorsten Sebastian so oft sagen, wie er will. Für seine Kinder sollte dieses Wochenende eben alles perfekt sein.
Insgeheim hat sich Thorsten schon Sorgen gemacht, ob Sebastians Aufregung und Unruhe mit der Tatsache zusammenhängt, dass sie seit kurzer Zeit zusammenwohnen und das Majas und Henris erster Besuch in der gemeinsamen Wohnung sein sollte. Wie genau Sebastian den beiden gegenüber seine Beziehung zu Thorsten definiert, steht auch noch in der Schwebe. Vielleicht wissen die zwei ja nicht einmal etwas davon.
Vielleicht ist dieses fieberhafte Aufräumen also Sebastians Art, wenigstens diesen Teil seines Lebens zu kontrollieren, sodass niemand etwas dran aussetzen kann. Vielleicht hat er ein kleines bisschen Angst davor, seine Kinder in einem Zuhause willkommen zu heißen, das er sich mit einem Mann teilt. Dass seine Kinder diesen Mann schon seit über fünfzehn Jahren kennen, die Mehrheit davon sogar als den besten Freund ihres Vaters, hilft wohl nicht wirklich bei der nagenden Stimme im Kopf, über die Sebastian viel zu selten mit Thorsten spricht.
Diese blöde Stimme, die öfter in Sebastians Kopf ertönt als er zugibt und die sich manchmal den Weg von seinem Gehirn durch seinen Mund und über seine Lippen bahnt. Thorsten möchte diese Stimme am liebsten zum Schweigen bringen und viel lieber Sebastians Lippen küssen als Ängsten und Zweifeln ausgesetzt zu sein.
Gerade als Thorsten überlegt, ob er kurz tiefgründig werden soll, dreht sich Sebastian auf der Couch um und greift nach seiner Hand. Er legt seine Finger darum und platziert sie auf seiner Brust, direkt über seinem Herz.
„Dann machen wir zwei uns eben ein schönes Wochenende, auch wenn ich gerade am liebsten bis Montag im Bett verkriechen würde“, sagt Sebastian.
„Wäre das nicht langweilig?“
„Ach“, antwortet Sebastian und grinst Thorsten mit erhobener Augenbraue an. „Uns würde da schon was einfallen, um Spaß zu haben, oder nicht?“
Thorsten verdreht mit gespielter Genervtheit seine Augen und atmet laut aus. Dass Sebastian über fünfzehn Jahre jünger als er ist, hat so seine Vor- und Nachteile. Aber um dieses verschmitzte Lächeln auf dem heute so trüben Gesicht zu sehen, würde Thorsten zu allem zustimmen. „Du weißt aber schon, dass ich ein paar Jahre älter bin als du.“
„Dann bleibst du eben auf dem Rücken.“
„Das hättest du wohl gerne.“
Wenn Sebastian nur wüsste, dass aus diesem Plan B gar nichts wird. Thorsten hat nämlich ein Geheimnis – und er versucht es zu ignorieren, dass er Sebastian gerade quasi zum allerersten Mal anlügt.
Als Maja nämlich am Vormittag anrief und ihrem Vater erklärte, dass gerade alle Züge nach Stuttgart ausfallen wegen des Wetters, schrieb sie Thorsten kurz darauf eine Nachricht, die mit Nicht Papa sagen!!! begann. Henri und sie planten nämlich einen Überraschungsbesuch und mussten deshalb für ein paar Stunden ihrem Vater das Herz brechen. Denn die Züge fahren sehr wohl, und Maja hat Thorsten darum gebeten, sie heute Abend heimlich vom Bahnhof abzuholen.
Thorsten spürt, wie Sebastians Daumen immer wieder über seine Hand streift. Dann greift Sebastian mit seiner anderen Hand nach Thorstens Ärmel und zieht ihn zu sich herunter, sodass ihre Oberkörper aufeinander liegen. Thorsten spürt, wie sich Sebastians Brustkorb mit jedem Atemzug hebt und senkt.
„Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?“, fragt Sebastian, kaum mehr als ein Flüstern. Sein heißer Atem streicht Thorsten dabei über die Lippen und bringt Gänsehaut auf seine Arme.
Thorsten beugt sich vor und küsst Sebastian. „Ja, das weiß ich“, murmelt er. Sebastians Bart kitzelt auf seiner Haut. Daran muss er sich erst noch gewöhnen, nicht nur an den Bart, sondern auch daran, wieder mit jemandem zusammenzuleben, der einem einfach alles bedeutet.
Wenn Thorsten seinem 45-jährigen Ich sagen würde, dass er später einmal mit seinem neuen Arbeitskollegen zusammenlebt und ihn küssen kann, wann immer er will, dann würde der ihn wahrscheinlich für vollkommen bekloppt halten.
Und für den wohl glücklisten Mann der Welt.
„Ich liebe dich auch“, antwortet Thorsten deshalb, und es wundert ihn nicht einmal mehr, wie einfach ihm diese Worte über die Lippen kommen.
Sebastian kneift seine Augen zusammen. „Ich dich mehr.“
„Das ist kein Wettbewerb, Sebastian.“
Dieses Mal ist es Sebastian, der sich vorbeugt, um Thorsten einen Kuss zu geben. „Ich gewinne aber trotzdem.“
Als Sebastians Magen plötzlich laut knurrt, treffen sich die Blicke der beiden Männer.
„Du hast Hunger“, sagt Thorsten mit einem Blick auf Sebastians Bauch.
„Gute Feststellung, Herr Kommissar“, antwortet Sebastian trocken und lächelt.
Thorsten nimmt sein Handy vom Tisch und winkt damit in der Luft. Irgendwie muss er einen Weg finden, die Wohnung für eine halbe Stunde zu verlassen, um zum Bahnhof zu fahren. „Bestellen wir was?“, fragt er also und ruft die Seite des kleinen Restaurants ein paar Straßen weiter auf, bei dem sie öfter mal Essen bestellen.
„Gerne“, sagt Sebastian, während sein Lieblingsgericht schon längst im Warenkorb bei Thorsten ist.
Thorsten tippt noch ein paar Mal auf seinem Handy rum, dann steht er auf. „So, dann geh ich mal los und hol das Essen gleich ab.“
Sebastian runzelt die Stirn. „Wie, abholen?“
„Das Restaurant ist nicht weit und ich hätte nichts gegen etwas frische Luft.“
Sebastian schiebt seine Unterlippe vor. „Bleib hier bei mir.“
Thorsten seufzt. „Möchtest du mitkommen?“, fragt er und hofft auf ein Nein.
Sebastian zieht sich demonstrativ die Decke über den Kopf. „Ich bleibe auf dem Sofa, bis du zurückkommst.“
„Na gut.“ Thorsten gibt ihm einen Abschiedskuss auf den Wolldecken-Kopf und geht dann Richtung Flur, um sich warm anzuziehen. Als er ins Wohnzimmer zurückblickt, sieht er nur den Wolldeckenberg.
Draußen lässt der kalte Wind Thorsten seinen Schal enger um den Hals wickeln. Er macht sich nicht wie angekündigt auf den Weg Richtung Restaurant, sondern setzt sich ins Auto und fährt zum Bahnhof. Zum Glück dauert es nicht lange, Maja und Henri dort abzuholen, denn ihr Zug ist sogar pünktlich. Als die zwei Thorsten am Bahngleis entdecken, winken sie ihm schon von Weitem zu. Thorsten wird ganz warm ums Herz, als er ihre glücklichen Gesichter sieht. Ein bisschen erschlägt es ihn, wie groß und erwachsen beide geworden sind.
Auf dem Rückweg zur Wohnung halten sie noch schnell bei dem Restaurant an, um die Bestellung abzuholen. Thorsten hat extra die doppelte Menge geordert, wovon Sebastian zum Glück nichts mitbekommen hat.
„Das riecht so gut“, sagt Maja und nimmt Thorsten die zwei Tüten ab und stellt sie auf ihren Schoß. „Wir sind auch schon am Verhungern.“
„Dann wird’s ja doppelt so gut schmecken“, antwortet Thorsten und grinst. Es ist nicht allzu viel los auf den Straßen, also kommen sie zum Glück schnell voran. Aus dem Radio erklingt irgendein Lied aus den 90ern.
„Du, Thorsten?“, fragt Henri, der auf der Rückbank sitzt.
Thorsten trifft seinen Blick für einen kurzen Moment im Rückspiegel, bevor er wieder nach vorne schaut. „Ja?“
Henri legt seinen Kopf schief. „Sind Papa und du jetzt eigentlich zusammen?“
Oh. Die Frage kommt sehr überraschend und Thorsten verfestigt instinktiv den Griff ins Lenkrad. In seinem Nacken kribbelt es und ihm ist auf einmal sehr, sehr warm. Er kann so gar nicht einschätzen, wie dieses Gespräch weitergeht.
„Also“, beginnt er und schluckt einmal kräftig. „Am besten fragt ihr euren Papa.“
„Aber wir wollen das doch von dir wissen, Thorsten“, sagt Maja neben ihm, die ihm von der Seite zulächelt. „Papa ist da immer so verschlossen und verrät uns doch sowieso nie etwas.“
„Okay“, antwortet Thorsten und schaut einmal etwas nervös zu Maja und dann zu Henri. Als sein Blick wieder auf der Straße vor ihm landet, fasst er all seinen Mut zusammen und sagt einfach die Wahrheit. Was soll’s. „Ja, wir sind zusammen.“
Aus dem Augenwinkel heraus sieht er, wie Maja zu grinsen anfängt.
„Cool“, kommt Henris Stimme von der Rückbank.
„Freut mich für euch“, fügt Maja hinzu.
„Ja?“ Thorsten spürt, wie ihm das Blut in die Wangen schießt. Er hat nicht damit gerechnet, heute Abend über dieses Thema zu sprechen und noch dabei so eine positive und liebevolle Reaktion zu bekommen.
„Na klar“, antwortet Maja, laut und sogar etwas vorwurfsvoll. „Das wurde aber auch Zeit, dass ihr euch mal zusammenreißt. Meine Güte.“
Da muss Thorsten lachen. Genau sowas hat er Sebastian vor ein paar Monaten auch gesagt, als sie zum ersten Mal im selben Bett aufgewacht sind. Endlich.
Der Rest der Fahrt verläuft relativ ruhig, alle drei sind in ihren eigenen Köpfen versunken. Als Thorsten vor der Wohnung das Auto parkt, hat er das stärkste Gefühl von Nach-Hause-Kommen, das er seit Jahren hatte. Ihm war gar nicht klar, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hat.
Der Schlüssel klirrt, als er die Haustür aufschließt und noch einmal seine Schuhsohlen durch Stampfen von Schnee befreit. Maja und Henri zischen sich hinter ihm ständig an, im Treppenhaus nicht so viel verräterischen Lärm zu machen. Thorsten schaut amüsiert dabei zu, wie sie ihre Taschen zur Wohnung hochtragen und auf Zehnspitzen gehen, so als würde ihr Vater sie allein schon anhand der Schritte erkennen.
Die Wohnungstür quietscht, als Thorsten sie öffnet und seinen Kopf in den Flur steckt, um zu schauen, ob die Luft rein ist.
„Na endlich!“, ruft eine Stimme aus dem Wohnzimmer. „Ich hab dich schon vermisst. Dachte schon, du bist jetzt auch irgendwo eingeschneit.“
Thorsten wird ein bisschen rot, weil Sebastian nicht weiß, dass seine Kinder gerade mithören. Schnell zieht er sich die Schuhe und Jacke aus und trägt die Tüten mit dem Essen ins Wohnzimmer, wo Sebastian ihn schon in der Tür mit einem breiten Grinsen und einem Kuss empfängt.
Dann kann Thorsten nicht anders und er fängt zu grinsen an. Er schaut Sebastian in die Augen. „Ich hab dir etwas mitgebracht.“
Sebastians Blick wandert von Thorsten runter zu den Tüten Takeout, dann wieder hoch zu Thorstens Augen. „Essen?“
„Nein.“
„Hä?“
Da ertönen zwei junge, laute Stimmen von dem Flur her und schallen durch die ganze Wohnung. „Überraschung!“
Wie zwei Wirbelstürme rennen Maja und Henri den Flur entlang und überfallen ihren Vater mit einer Gruppenumarmung. Sebastian fällt beinahe um.
„Was–“ Dass Sebastian überrumpelt ist, ist eine Untertreibung. Seine Haare sind zerzaust von der Wolldecke, und in der Kombi aus Kapuzenpullover und Jogginghose sieht er noch überrumpelter aus. Dann schlingt er seine Arme um Maja und Henri und drückt ganz fest zu.
Über die Köpfe seiner Kinder hinweg trifft er schließlich Thorstens Blick. Für einen Moment wird er zurückkatapultiert an einen längst vergessenen Tag vor vielen Jahren, an dem er auch eine glucksende Maja und einen grinsenden Henri in den Armen hielt, während Thorsten den dreien zuguckte.
Es hat sich alles und nichts geändert.
Als Maja und Henri sich von ihrem Papa lösen und ihre Jacken aufhängen und die Taschen aus dem Weg räumen, geht Sebastian auf Thorsten zu und legt seine Hand auf Thorstens unteren Rücken, da, wo sein Hemd in der Hose verschwindet.
„Du wusstest davon?“
Thorsten zuckt mit den Schultern und verzieht den Mund – die Unschuld in Person. „Irgendjemand musste die beiden ja heimlich vom Bahnhof abholen.“
Sebastian presst die Lippen zusammen und verengt seine Augen. „Das grenzt ja an Quälerei, mein Lieber. Das werde ich dir heimzahlen.“
„Mach das. Aber erst, wenn die zwei wieder weg sind.“
In Thorstens Händen und Füßen kribbelt es jedes Mal, wenn sich Sebastian zu ihm runterbeugt und ihn küsst. Auch wenn das hier nur ein kurzer Kuss ist, sagt er so vieles aus. Dann stößt Sebastian sachte mit seinem Kopf an Thorstens Stirn.
„Danke“, flüstert er.
Thorsten lächelt. „Vielleicht lieb ich dich doch mehr als du mich.“
Sebastian hebt eine Augenbraue. „Das ist umstritten.“
Thorsten legt seine Hand in Sebastians Nacken und gibt ihm noch einen schnellen letzten Kuss. Er würde am liebsten dahinschmelzen, so unsagbar glücklich ist er gerade. Als Maja und Henri dann zurück ins Wohnzimmer kommen, löst er sich von Sebastian und holt Geschirr aus der Küche, damit sie endlich essen können.
Zu viert quetschen sie sich an den Couchtisch, weil es hier einfach am gemütlichsten ist mit all den Kerzen und Lichterketten, die Sebastian vor zwei Tagen ausgekramt hat. Henri hat irgendeine Weihnachtsplaylist angemacht, die nun den Raum mit Musik und einer Stimmung füllt, die nach Tanne und Schnee riecht. Es wird gegessen, geredet und gelacht. Alle strahlen um die Wette.
Gesättigt und zufrieden räumen sie später zusammen auf und versammeln sich dann um das Sofa, um einen Film zu gucken. Thorsten macht für alle eine Tasse heißen Kakao (mit extra Schokostreusel oben drauf) und holt noch eine Packung Lebkuchen dazu, die nicht lange überlebt. Maja und Henri haben sich ein kleines Kissen- und Deckenparadies vor dem Sofa aufgebaut, was sie schon als Kinder immer gerne getan haben. Thorsten und Sebastian teilen sich die Couch, und Sebastian rückt immer näher an Thorstens Seite, bis er schließlich vor ihm liegt und seinen Kopf auf Thorstens Oberkörper legen kann.
Der Abend wird lang und die Augenlider schwerer, doch keiner möchte so wirklich ins Bett gehen und somit die schöne Zeit für heute beenden. Niemand bemerkt es, als Sebastian die Augen zufallen.
Bis er plötzlich schnarcht. Maja und Henri fahren etwas erschrocken herum und schauen von ihrem schlafendem Vater zu Thorsten hoch, der sie ebenso erschrocken anguckt. Er hat Sebastian noch nie schnarchen gehört.
„Da war wohl jemand müde“, flüstert Henri und lächelt Thorsten an. Er lächelt zurück.
Maja muss auch lächeln. „Du tust Papa gut, Thorsten. Das merkt man.“
Thorstens Herz war noch nie so voll.
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