#manchmal ist das bei Leuten auch eher gemischt es ist nicht immer das eine oder das andere je nachdem ob das Bindungssystem gerade aktiv i
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#manchmal ist das bei Leuten auch eher gemischt es ist nicht immer das eine oder das andere je nachdem ob das Bindungssystem gerade aktiv i#ist oder nicht#ich hoffe sie verklagt mich nicht weil ich Seiten aus dem Buch poste ich dachte es könnte hilfreich sein
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Interview: LOTTE
So ganz abzuschätzen war es nicht, aber am Ende hat sich die Entscheidung als sehr richtig herausgestellt, als Lotte mit Mehr davon in Zeiten der Corona-Pandemie eine ziemlich gut gelaunte Nummer herausbrachte. Es folgte der Rückzug aufs Land, um mit den Countryside Sessions ein paar ihrer Stücke in einem neuen Gewand einzuspielen. Wir haben mal mit Lotte telefoniert, um ein bisschen über die Single, die neu aufgenommenen Stücke, die verschobene Tour, die weiteren Pläne und mehr zu sprechen.
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Ich würde gerne direkt mit Mehr davon einsteigen, da ich gerade gestern gesehen hab, dass die Million Streams geknackt wurde. Wie fühlt sich das an? Das ist für mich total besonders. Es gibt zwar schon drei vier Stücke, die über eine Million Streams haben, aber das ist für mich immer wirklich unglaublich. Ich hatte bei dem Song eine gewisse Sorge, so eine „happy Nummer“ in Corona-Zeiten rauszubringen. Das weiß man am Anfang nicht, aber es hat sich als richtig herausgestellt, weil wir alle genau diese Leichtigkeit gerade suchen und wollen. Das fühlt sich jetzt an wie Ostern und Weihnachten auf einmal. (lacht)
Du hast die nächste Frage jetzt etwas vorweggenommen. Wie kam es zu dem Stück? Warum dachtest Du, ist das genau das richtige Stück für diese Zeit? Mehr davon soll Mut machen, sich selbst immer wieder neu herauszufordern, neu zu entdecken. Was sind meine Träume? Wo will ich hin im Leben? Wie viel erträume ich mir, trau mich aber nicht oder bin einfach zu faul. Was sind meine Träume und was sind nur die Träume der Menschen, die mich umgeben? Ich will am Ende meines Lebens nicht dastehen und mir „Was-wäre-wenn“-Fragen stellen. Ich will lieber einen Umweg zu viel als einen Umweg zu wenig gegangen sein. Gerade jetzt in der Corona-Zeit, im Lockdown, wo sehr viele Menschen zu Hause bleiben mussten, hatte ich das Gefühl, dass zumindest in meinem Umfeld die Leute angefangen haben, sich mit solchen Fragen zu beschäftigen. Weil sie eben plötzlich viel mehr mit sich selbst konfrontiert waren, sich mit selbst beschäftigen mussten. Viele haben gesagt „ich will vielleicht doch was anderes studieren, weil ich merke, dass das gar nicht mein Traum ist, sondern vielleicht der von meinen Eltern“ oder so. Leute schlagen neue Wege ein, werden mutiger und merken, dass das Leben zu kurz ist, um es zu „verleben“.
Gewissermaßen hattest Du noch Glück und konntest vorher Deine Tour zu Ende spielen. Wie hast Du die Tour empfunden? Ich habe diese Tour geliebt. Die Tour zum Glück war das, die ich im Februar gespielt habe. Es war echt schön, das zweite Album „Glück“ auf die Bühne zu bringen. Und ich habe gemerkt, wie sehr mein Publikum in den letzten Monaten gewachsen ist. Bei der Tour zuvor waren jeweils 500 bis 700 Menschen und jetzt haben wir zum Beispiel in Berlin im ausverkauften Huxleys vor 1.600 Leuten gespielt. Das war meine größte eigene Tour bisher und zu sehen, wie all diese Leute die Songs auswendig können, das war toll. Erst zum Schluss kam dann das Thema Corona auf, sodass mir dann doch auch mal geraten wurde „hey Lotte, geh vielleicht nicht immer ins Publikum“ – normalerweise liebe ich das nämlich.
Was ich mich auf der Tour gefragt hatte: Gibt es für Dich so etwas wie ein typisches „Lotte-Publikum“? Ich war in München und fand das Publikum wirklich sehr gut gemischt. Ist es! Sehr gemischt! Ich kann das gar nicht so richtig beschreiben. Ich habe junges Publikum, viele Kids, die seit den Songs Auf beiden Beinen und Pauken zu meinen Konzerten kommen. Viele von den Mädels tragen noch meine Frisur von damals, was ich total schön finde. Die sind so 12/13 oder noch jünger teilweise. Dann sind da aber auch Erwachsene, Paare, und Jugendliche. Das ist komplett gemischt.
Wie hast Du das dann Mitte März empfunden, als wirklich der Lockdown kam und erstmal gar nichts mehr ging? Das war für mich erst einmal wie mit 180 gegen die Wand zu fahren. 2020 wäre mein Live-Jahr gewesen. Wir haben Gott sei Dank noch die Tour im Februar gespielt. Aber eigentlich wären danach Festivals und eine weitere Tour im November gekommen. Jetzt fällt das plötzlich alles weg. Das war erst einmal komisch, vor allem, weil ich jetzt das erste Mal seit drei Jahren – quasi gezwungenermaßen – Pause gemacht habe. Ich bin seit dem ersten Album vom einen Abendteuer zum nächsten gerannt und irgendwann rennt man ja auch ein Stück weit vor sich selbst weg, wenn man sich immer mit neuen Jobs und neuen Sachen den Terminplan zuballert. Aber mit Corona waren da auf einmal keine Termine mehr. Drei, vier Wochen einfach Stille. Das konfrontiert einen mit einem selbst. Ich habe dann angefangen, andere Sachen zu machen, habe dieses Jahr für mich umgeplant. Anstatt live zu spielen mache ich jetzt neue Musik. Wir sind gerade auf dem Land und schreiben für mein nächstes Album. Das mache ich mit einer ganz neuen Ruhe und Gelassenheit – auch schön.
Ich habe mir den Clip zu den Countryside Sessions bei Amazon Music angeschaut. Wie kam es zu der Idee, das zu machen? Amazon wollte schon länger so eine Aktion mit mir machen, was mich total gefreut hat. Es gab zuerst ganz viele Möglichkeiten, wo man hinfahren kann, um diese Session aufzunehmen. Am Ende hab ich mich dann aber für eine wunderschöne Scheune auf dem Land entschieden. Der Grund dafür: Musik fängt für mich immer im Stillen an, im ganz Privaten. Sie ist für mich autobiographische, eine Verarbeitung dessen, was ich erlebe. Wenn Songs entstehen, geschieht das erstmal leise und klein, deshalb wollte ich nicht in der lauten Großstadt oder an den belebtesten Plätzen mit Neonlicht etwas machen, sondern auf dem Land in der Ruhe und Stille, wo ich ja auch aufgewachsen bin. Ich bin selbst überrascht, wie schön und natürlich die Countryside Session geworden ist. Auch das Making Of. Das zeigt uns alle total befreit und ungeschminkt.
Würdest Du denn sagen, dass das Land besonders für Dich ist? Ich habe auf Deinem Facebook-Profil gesehen, dass Du das Leben in der Großstadt hin und wieder hinterfragst. Ich finde das Leben in der Großstadt schon genau richtig für mich gerade. Ich bin inzwischen in Berlin, vorher war ich in Hamburg. Ich mag den vielen Input und die Nähe zu den Freunden, die ich in der Stadt hab. Aber ich merke trotzdem auch immer wieder, dass es mich manchmal überfordert. Ich bin eh schon eher ein sensibler Mensch und diese ganzen Eindrücke, die in der Großstadt auf einen einprasseln, kann man ja gar nicht filtern. Ich merke das, wenn ich wie jetzt auf dem Land bin und die Vögel zwitschern, es riecht besser, ich kann laufen gehen und da ist vielleicht dann noch ein See ums Eck, das macht mich selbst viel ruhiger und glücklicher. Dauerhaft wird das der Ort sein, wo ich hingehöre.
In den Countryside Sessions hast Du fünf Stücke neu aufgenommen. Wie würdest Du selbst die Ergebnisse der Sessions beschreiben? Was hat das mit den Stücken gemacht? Ich find‘s schön, dass wir die Countryside Sessions genau jetzt machen konnten, nachdem ich das Album Glück rausgebracht habe. Glück ist etwas elektronischer und spielt mit weniger organischen Elementen, als das erste Album. Gerade deshalb ist es schön, dass wir jetzt die Chance hatten, auch diese Songs so organisch hinzustellen – noch viel krasser, als wir es je zuvor gemacht haben. Wir haben das alles in einem Raum aufgenommen, hatten eine Pedalsteal-Gitarre dabei, zwei zusätzliche Sänger. Ich liebe die Songs in diesem neuen Gewand.
Kannst Du Dir vorstellen, das Thema Countryside Sessions auch noch weiter auszuweiten? Vielleicht mit mehr Stücken oder vielleicht auch einem besonderen Live-Set? Ich denke, dass die Versionen auf jeden Fall auch noch öfter gespielt werden, weil sie wirklich sehr schön sind. Vielleicht in einem Akustik-Set, wenn wir irgendwann wieder auf Tour gehen können.
Wir haben schon über das Thema Live-Spielen gesprochen, Du hast die an sich angesetzten Daten im Herbst und Winter angesprochen. Auf der Facebook-Seite standen die Daten noch drin. [Anm.: Stand 28. Juli 2020] Ist denn bisher geplant, dass die Tour stattfindet? Die Mehr-Davon-Tour mussten wir nun auf Mai 2021 legen, da es dieses Jahr aufgrund von Corona einfach nicht möglich ist. Ich vermisse die Bühne, ich will so schnell wie möglich wieder rauf!
Es wäre ja auch noch das Heimspiel in Ravensburg dabei. Was bedeutet Dir diese „Tradition“? Ich liebe meine Heimatstadt. Ich bin da aufgewachsen, hab seit ich denken kann in derselben Straße gewohnt, hab da meine Familie, meine Freunde… Dieses Heimatkonzert ist so anders als alle anderen Konzerte. Wenn ich da auf die Bühne komme, sehe ich, wie meine komplette Kindheit und Jugend dort stehen. Da steht meine Musiklehrerin, da sitzt meine Oma. Das hat gar nichts mit dem ganzen verrückten Unterwegssein und diesem Touren und den großen Bühnen zu tun, sondern ich darf das, was ich in dem letzten Jahr gemacht hab, am Ende das Jahres noch meiner Familie, meiner Heimat vorspielen. Das ist mit der emotionalste Moment des ganzen Jahres.
Wäre das für Dich auch gesetzt als Jahresabschluss oder würdest Du das auch an einem anderen Termin nachholen? Dieses Jahr, werden wir das Konzert wegen Corona ja leider nicht spielen können und holen es nun ausnahmsweise im Mai 2021 nach. Es wäre schon schön, wenn die Tradition um dieses Konzert bestehen bleibt, aber jetzt ist ja eh gerade alles im Ausnahmezustand.
Was ich zudem noch gesehen hatte, war, dass für das kommende Jahr schon die Show von Dir und LEA zusammen geplant ist. Was verbindet Euch beide? Ist das nur die Musikrichtung oder mehr? LEA und ich haben uns vor drei Jahren kennengelernt und ich mag sie total. Wir beide schreiben autobiographisch über das, was uns im Leben bewegt. Ich bin Fan von ihrer Musik und sie ist auch privat richtig cool. Ansonsten hatten wir live noch nicht so viele Berührungspunkte, weil wir relativ wenig Festivals zusammen hatten, aber deshalb wird es jetzt auch Zeit, dass das passiert.
Zum Schluss würde ich noch gerne wissen: Wie sind die weiteren Pläne bei Dir? Kannst Du schon was sagen, wann es weiter geht in Sachen Veröffentlichungen? Ich schreibe gerade neue Songs und das macht unglaublich viel Spaß. Ursprünglich dachte ich ja, dass ich dieses Jahr nur live spielen würde. Aber wie die Situation eben ist, sitze ich jetzt im Studio statt auf der Bühne. Wenn dann irgendwann genug neue Songs da sind, wird aber erstmal produziert und so weiter. So ein Prozess kann dann gerne mal ein Jahr oder sogar länger dauern. Und der geht bei mir gerade erst los. Jetzt mach ich erst einmal neue Musik, gute Musik, und lass mir Zeit dafür. Und ein Song kam ja auch jetzt gerade erst raus: MEHR DAVON.
Weblinks LOTTE:
Homepage: www.musikvonlotte.de Facebook: www.facebook.com/musikvonlotte
Bilder: Christoph Köstlin (1), Pressefreigabe (2), Amazon (3)
© monkeypress.de - sharing is caring! Autor/Fotograf: Marius Meyer
Den kompletten Beitrag findet Ihr hier: Interview: LOTTE
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Wir melden uns Mal wieder! Erstmal sorry, dass solange nichts mehr kam. Meistens unternehmen wir an den Tagen ziemlich viel und fallen an den Abenden dann ins Bett oder verbringen sie mit irgendwelchen Leuten, die wir getroffen haben. Deshalb sind wir nicht wirklich dazu gekommen was zu posten. An dieser Stelle also eine kleine Warnung - dieser Post wird proportional lang zur Zeit die wir nichts mehr gepostet haben. Unsere restliche Zeit in Taiwan werden wir wohl leider kaum noch hier beschreiben, aber wir hatten eine sehr schöne Zeit dort, haben einen verrückten (aber auf die gute Art) Eingeborenen getroffen und uns in seinem homestay mit einer taiwanesin angefreundet die uns sehr viel über ihr Land erklären konnte. Die Natur in Taiwan war natürlich auch wunderbar. Aber dieser Eintrag soll sich hauptsächlich mit Vietnam beschäftigen, dass wir nun nach fast einem Monat auch bald verlassen. Vietnam hebt sich definitiv stark von den Ländern ab, die wir vorher besucht haben. Die Natur hier ist die wohl beeindruckende die wir beide je gesehen haben (und das ist keine Übertreibung). Der ein oder andere der Suse auf Instaaaaa folgt hat diesen Eindruck vielleicht auch schon bekommen (Ohne jetzt die Schönheit der vorigen Länder irgendwie drücken zu wollen). Als wir in Hanoi angekommen sind hat uns das Land mit Dunkelheit und Regen begrüßt. Unser homestay hatte einen Fahrer für uns engagiert, der uns vom Flughafen zu ihm gebracht hat. Dabei konnten wir dann auch einen ersten Eindruck der vietnamesischen Fahrkunst gewinnen: Geschwindigkeitsbegrenzungen sind allgemein als relativ zu betrachten. Das gilt auch für Fahrbahnbegrenzungen, weiße Linien auf der Straße werden hier mehr als Ästhetik als Verkehrsregler betrachtet. Ampeln sind optional, Zebrastreifen erinnern in diesem Land maximal noch an die exotischen Tierarten, die heutzutage leider fast alle ausgestorben sind. Der Blinker wird auf jeden fall in die Richtung gesetzt wo man NICHT abbiegt, zur Abwechslung wird manchmal auch grundlos der Warnblinker gesetzt, hupen kann man eigentlich immer, manchmal 8 Mal hintereinander wenn jemand Platz machen soll, manchmal aber auch nur zur eigenen Belustigung. Das gehr sogar so weit, dass für Vietnam (und vielleicht auch andere Länder in der Umgebung, das finden wir noch raus) eigene hupen mit verschiedenen Tönen hergestellt werden. Das ist kein Witz! Hier gibt es alle möglichen Bekloppten Huptöne, Blinkertöne und Rückwärtsfahrgedudel. Die einzige Regel dabei ist - je größer desto lauter bis hin zu ohrenbetäubenden Lärm. Und dann die merkwürdigsten Töne und Melodien beim Rückwärtsfahren und zt auch beim blinken.. Asien 🙄 Zurück zum Verkehr -Rechts überholen? Ist hier kein Problem! Mindestens jeder zweite Fahrer telefoniert am Steuer, und wenn nicht schreibt er doch mindestens SMS. Das geht übrigens auch vom Roller aus ziemlich gut. Auch ein Maximum an Passagieren auf einem Roller gibt es nicht. Drei Personen sind hier absolut nichts außergewöhnliches und auch 4 oder sogar 5 Personen zusammengequetscht sieht man oft auf jeden einem Roller, ganz nach dem Motto If it fits, I sits. Wie wir nach ein paar Tagen in der Altstadt Hanois feststellen mussten, stehen Fußgänger im vietnamesischen Verkehr am untersten Ende der Nahrungskette. Als ahnungsloser Westler setzt man gefühlt bei jeder Straßenüberquerung sein Leben aufs Spiel. Die permanente drückende Hitze, die zahllosen Mücken und der nicht enden wollende Verkehrslärm haben uns in Hanoi zusätzlich ganz schön zu schaffen gemacht. Und so ein dummer Hahn mitten in der Stadt neben dem homestay hat uns jeden Morgen terrorisiert. Wie wir später feststellen mussten, der Normalfall in jedem Teil von Vietnam, egal ob Stadt oder Land. Scheiß Hähne... Eine schöne Stadt war Hanoi aber sicherlich, und das phänomenal leckere und billige Essen in der stadt (und eigentlich ganz Vietnam) war eine willkommene Abwechslung nach Fischköpfen und Tentakeln in der Suppe in Japan und den Tonnen an Ei die in Taiwan in fast jedes essen gemischt wurden. Leider konnten wir das alles nicht vollends genießen, da wir uns erstmal an die "besonderen Verhältnisse" in Vietnam anpassen mussten. Apropos besondere Verhältnisse - oft sucht man Dinge bei Google Maps wie einen Supermarkt, eine Apotheke, ein Restaurant, läuft dann hin... Und dann existiert das einfach nicht! Das Problem hatten wir nirgends vorher und es ist echt unbefriedigend und komisch, wenn man dann einfach im nirgendwo steht. Andere Länder, andere Sitten würde ich Mal sagen.. Auch haben wir schnell gemerkt, dass sich das Englisch fast aller Vietnamesen auf "Hello", "OkOk", "Ticket" und "Motobike Taxiii" (Was dir dort aber auch wirklich jeder andrehen will) beschränkt. Das ist wohl tatsächlich auch noch ein großer Unterschied - in Japan würde nie jemand die "Unverschämtheit" besitzen dich auf der Straße anzusprechen, geschweige denn dich mit irgendwelchen Angeboten zu nerven oder gar anzufassen. In Vietnam versucht dir an jeder Ecke irgendwer was anzudrehen, manchmal wird man auch angefasst. Nach Hanoi ging es dann hoch in die Berge an die chinesische Grenze über Cao Bang nach Ban Gioc. Obwohl es an sich nur 350km Strecke bis zur Zwischenstation Cao Bang sind, dauerte die Fahrt wegen der Qualität der Straße und den endlosen Windungen die Berge hoch fast 11 Stunden. Endlich angekommen erwartete uns ein authentischer, sehr einfacher, aber schöner homestay. Eigentlich war es nur ein großer Raum in dem alle Gäste geschlafen haben. Vorhänge und Mückennetze gab es immerhin, aber ohne air-condition stirbt man bei den 30 Grad nachts und gefühlten 101% Luftfeuchtigkeit ein bisschen. Das Bad war außerhalb und die Wände gespickt (auch das ist keine Übertreibung) mit Mücken. 23 Viecher habe ich gekillt bevor ich aufs Klo konnte 🙄 Aber das wollten wir ja schließlich, in ein Hotel kann jeder gehen, und auf die Weise haben wir die Leute die da leben richtig kennen gelernt. Englisch war natürlich Fehlanzeige, aber Google Übersetzer ist trotz des gelegentlichen Schwachsinns, den er produziert, eine gute Methode um mit den Leuten zu kommunizieren. So haben sie uns einiges über ihr Leben erzählt - wie früh man in Vietnam heiratet (normalerweise mit 18-19, spätestens aber mit 25 sonst komisch), was die Leute von der sozialistischen Partei halten (normalerweise nicht viel), was sie von Ho-Chi-Minh halten (normalerweise sehr viel) usw. Besonders im Norden, aber eigentlich auch in jedem Teil Vietnams springen außerdem besonders viele Tiere und Tierbabys herum. So haben wir in Ban gioc haufenweise Hundewelpen, Hühnerküken, Babykühe, Babybüffel und Babymenschen gesehen. Besonders lustig sind kleine Kinder, die gucken dich alle an als wärst du der Messias persönlich und rufen dann laut "HELLOOO" und wenn du dann mit "hello" antwortest lachen sie und laufen weg. Ausnahmslos JEDES Kind hat das bei uns gemacht. Auf Instaaaaa haben wir Susi auch schon mit dem ein oder anderen attraktiven Tier- oder menschenbaby präsentiert 😁 Warum man vergleichsweise wenig ausgewachsene Tiere gesehen hat will ich lieber nicht spekulieren 😅 Der Hauptgrund warum wir nach Ban gioc gefahren sind, die unwirkliche Landschaft, der Wasserfall und die Höhle, haben sich schnell als all unsere Erwartungen übertreffended herausgestellt. Der Wasserfall oder viel mehr die Wasserfälle waren riesig, erstreckten sich über 5 Ebenen, waren sehr breit und unglaublich schön. Leider durfte man auf der untersten Ebene nicht schwimmen. Als wir an unserem zweiten Tag in Ban gioc wegen der unglaublichen Hitze aber einen Stop in einem Kaffee gemacht hatten, und die Besitzerin uns erzählte, dass die oberen Ebenen des Wasserfalls ebenfalls durch kleine Trampelpfade über Bäche und Steine die nur den locals wirklich bekannt sind erreichbar seien und man dort schwimmen könne, wollten wir das unbedingt machen. Als sie dann nach kurzer Zeit ihr Cafe verlassen und uns den Ort zeigen wollte, ohne das wir überhaupt für den Kaffee bezahlen sollten, wurde Suse (und ich auch ein bisschen) allerdings misstrauisch und war sich sicher sie wolle uns nur in eine Falle locken um ihre schöne Kamera zu klauen, da doch niemand sein eigenes Lokal mit Kundschaft verlassen würde ohne diese überhaupt für ihren Kaffee zahlen zu lassen, um sie über Trampelpfade durch die Wildnis zu führen. Wie sich aber herausgestellt hat, wollte sie uns dann doch nicht überfallen, sondern einfach nur ein paar netten Fremden ihren Lieblingsort zeigen. Und was für ein Ort das war! Ein Fluss, der sich in einzelne Pools mit kleinen Wasserfällen aufteilte, in denen man schwimmen und auch ein bisschen rumklettern konnte. Wunderschön! Worte können das schlecht beschreiben, deshalb schaut euch lieber die Bilder dazu an. Die Landschaft war ebenso wie der Wasserfall traumhaft und wirkte wie aus einer anderen Welt. Mich hat er ehrlich gesagt an den Film Avatar mit all den schwebenden Bergen erinnert. Die echten Berge schweben zwar nicht, stechen aber wie etwas breitere Nadeln überall aus dem Boden und sind jeweils ein paar hundert Meter hoch. Auch das lässt sich besser bestaunen als beschreiben, also schaut euch lieber das Bild dazu an. Nachdem wir mit Ban gioc fertig waren ging es weiter nach Cat Ba, die Insel vor der bekannten Halong Bucht. Also den ganzen Weg zurück nach Hanoi, eine Nacht Aufenthalt, und weiter nach Cat Ba. Neben den meistens eher schlechten Straßen sind die Distanzen in diesem Land auch riesig und lassen sich leicht unterschätzen wenn man nur auf die Weltkarte schaut. Die Reise nach Cat Ba hat also auch wieder eine Ewigkeit gedauert. Dort angekommen haben wir dann den zweitägigen Bootstrip unternommen. Als "Highlight" haben wir den Bootstrip extra auf meinen Geburtstag gelegt. Die Landschaft dort war eigentlich fast wie in Ban gioc, nur eben im Meer und traumhaft grün glänzendem Wasser. Unsere Tour hat die krass überlaufenen Touristenspots gemieden, stattdessen sind wir mit dem kayak durch Höhlen in den Bergen zu versteckten Seen gefahren, die anders nicht erreichbar waren. Da fühlte man sich auch wie ein kleiner Abenteurer 😁. Da unser Boot, wie eigentlich jeder andere touristische Ort der Welt, zu 90% mit deutschen gefüllt war, habe ich vorgeschlagen das Boot auf "Kartoffel Cruiser" umzubennenen. Die vietnamesische Crew konnte das leider nicht ganz nachvollziehen 😅 Nach der Tour haben wir uns noch einen extra Tag genommen um die Insel zu erkunden und dafür dann auch zum ersten Mal einen Roller gemietet. Roller sind hier aber nicht diese gammeligen 50ccm Mopeds die wir hauptsächlich Zuhause haben, sondern eher diese Dinger zwischen Moped und Motorrad, mit denen man schon gut Gas geben kann. Roller mieten ist in Vietnam auch lächerlich billig. Je nachdem wo man ist zahlt man zwischen 3-6€ pro Tag. Tank ist allerdings immer leer und das Wort Versicherung existiert in der vietnamesischen Sprache glaube ich einfach nicht. Das fahren hat aber eine Menge Spaß gemacht und die Insel hat uns auch sehr gut gefallen. Zum Geburtstag hat Suse mir eine Abenteuertour durch eine Höhle in dem Ort gebucht, in dem fast alle krassen Höhlen Vietnams inklusive der größten Höhle der Welt liegen. Letztere wurde erst vor zehn Jahren entdeckt und erst 2014 richtig touristisch erschlossen. Kurz bevor wir angekommen sind, hat man festgestellt, dass die Höhle aber noch viel größer ist als man vorher dachte! Normale Touren dadurch dauern 4-5 Tage, mit dem neu erschlossenen Teil vermutlich eher 7 Tage. Dementsprechend teuer ist sie auch, und die Monopolstellung des Unternehmens, dass sie anbietet macht es nicht besser. 3000$ kann man sich den Spaß kosten lassen und muss ein bis zwei Jahre vorher buchen. Ich kann nur empfehlen die Mal zu googlen und sich Bilder anzuschauen, denn das sieht wirklich wahnsinnig aus. Ich brauche wohl kaum zu erwähnen, dass wir das nicht gemacht haben, sondern eine kürzere, erschwingliche, aber trotzdem abenteuerliche Tour unternommen haben. Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Aufgrund der riesigen Distanzen in Vietnam haben wir mittags einen Bus nach Phongh Nha genommen, der dann planmäßig um 6 Uhr morgens des Folgetages ankommen sollte. Der aggressiven (nach vietnamesischen Verhältnissen aber doch eher durchschnittlichen) Fahrweise des Busfahrers hatten wir es dann zu verdanken, dass wir dich schon um halb 3 morgens angekommen sind. Natürlich konnten wir so früh nicht in unserem homestay einchecken, deshalb haben wir uns entschieden vom Fluss aus den Sonnenuntergang anzuschauen. Der war malerisch, den Zeitraffer davon könnt ihr auf Suses Instagram sehen. Später konnten wir dann übermüdet einchecken und haben erst Mal ne Runde gepennt. In Phong Nha habe ich meine Rollerkünste dann weiter ausgebaut und uns zum botanical garden gefahren (was nach unseren Maßstäben eigentlich ein begehbarer Dschungel ist). Am nächsten Tag kam dann Suses Geschenk unser Höhlenabenteuer. Da keine anderen Gäste gebucht hatten, haben wir kurzerhand eine private tour bekommen und unser Guide war ein lustiger junger Typ, der Englisch studiert hatte und deshalb einer der wenigen Vietnamesen in diesem Land war, mit dem man ein ordentliches Gespräch führen konnte. Auch er konnte uns viel über Vietnam erklären. Die Tour selbst war ziemlich cool, um zu den Höhleneingängen zu kommen mussten wir durch Berge, Dschungel und Flüsse wandern, die erste Höhle war dann ziemlich dunkel und voll gefüllt mit Fledermäusen, Stalagmiten und Stalgtiten. Die zweite Höhle war mehr ein Fluss, der sich in einer Höhle verlaufen hatte. Ab einem gewissen Punkt mussten wir uns abseilen und sind ab dann hauptsächlich mit Kopflicht durch die Dunkelheit geschwommen. Da kam man sich dann noch mehr vor wie ein Abenteurer, obwohl das natürlich alles gut koordiniert und geplant war 😁 Gegen Mittag kamen wir dann zu einem Wasserfall, der den Ausgang der Höhle markierte und einen See innerhalb der Berge füllte, in dessen Mitte eine Insel war! Mit anderen Worten kamen wir also zu einem kleinen Paradies. Dort haben wir dann gegessen und entspannt und haben nach einiger Zeit dem Rückweg angetreten. Auf dem Rückweg ging es dann einen Berg hinunter der hauptsächlichen von aggresiven tagaktiven Mücken bevölkert wurde, sodass mein Stichcount dieses Tages auf 17 Anstieg! Der Kerl der allergisch gegen Mückenstiche ist geht in den Dschungel, what could go wrong??ẞẞ Dank Biteaway® aber zum Glück alles kein Problem! Nach Phong Nha ging es dann weiter nach Zentralvietnam (jep, das war noch nichtmal die Hälfte des Landes dir wir bis dahin durchfahren haben) nach Da Nang. Die Stadt selbst ist eine eher flashige, anstrengende Großstadt, bot aber einen guten Ausgangspunkt für alles was wir in der Umgebung Unternehmen wollten. Da konnte ich auf dem Roller dann richtig eskalieren - jeden Tag sind wir 3-5 Stunden rumgecruist. Am ersten Tag ging es in die Berge nördlich der Stadt, am zweiten Tag den szenischen Hai Van Pass entlang. Offiziell ist der nur für Autos und Roller und damit sehr entspannt zu fahren, für den richtigen Verkehr gibt es einen großen langen Tunnel unterm Berg. Allerdings wäre es nicht Vietnam, wenn ein paar Schlaumeier nicht mit ihren fetten LKWs die Regeln ignorieren und sich ein paar Euro sparen würden, indem sie trotzdem (im Schneckentempo) den Pass entlang fahren würden. Und am letzten Tag ging es dann schließlich nach My Son, einer über tausend Jahre alten Tempelanlage der Champa (Volk, dass vor den Vietnamesen da gelebt hat). Das war tatsächlich sehr beeindruckend. Da wir mit dem Posten auf Instagram inzwischen mehrere Wochen zurückhängen, verweise ich hier Mal vorsichtig auf einen zukünftigen Post, aber die Bilder sind wirklich beeindruckend. Wider Erwarten hat mir sogar das Rollerfahren in der Stadt und bei Nacht sehr viel Spaß gemacht. In diesem verrückten Verkehr zu fahren, dessen inoffizielle Regeln man wirklich erstmal durchblicken muss, fühlte sich ein bisschen an wie in einem Computerspiel. Vielleicht hats mir auch deshalb so viel Spaß gemacht 😅 Kurz vor der Weiterfahrt mit dem Bus wollte ich das Gepäck allerdings noch per Roller zur Bushaltestelle bringen weil es so heiß war. Wir waren soviel Roller gefahren und ausgerechnet auf der 5 Minuten Fahrt zur Bushaltestelle werden wir von der Polizei rausgezogen. Die hat dann prompt behauptet, meine license sei insufficient fur Vietnam, und ich müsse nun 1 Millionen Dong (40€, fur vietnamesische Verhältnisse viel) bezahlen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich es nicht besser und habe gezahlt. Dann habe ich gefragt - "Whats gonna happen now, do I have to walk?" Woraufhin der Polizist mir sagte "No, Just Drive!" Klar. License insufficient, Aber weiterfahren. Da braucht man sich nicht lange zu fragen, wo mein geld hingewandert ist 🙄 Nach Da Nang brauchten wir erstmal eine Pause von der endlosen Hitze in diesem Land. Deshalb sind wir an den einzigen Ort gefahren, der hoch in den Bergen liegt und deshalb zumindest halbwegs angenehme Temperaturen hat: Da Lat. Die Stadt selbst war definitiv schön, aber sehr europäisch nach französischem Vorbild gebaut (die meisten werden das wissen, für alle anderen: Vor dem zweiten Weltkrieg war indochina und damit auch Vietnam französische Kolonie und das merkt man auch heute noch, einziges Land in dem es leckeres brot und Baguettes gibt 😁) und damit nichts zu exotisches für uns. Dort haben wir eine Tour durch die Umgebung gemacht. Vietnam ist der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt und sehr stolz auf seinen Kaffee. Auf der Tour wurde uns erklärt, dass die Franzosen den Vietnamesen während der Kolonialzeit den Zugang zu Kaffeebohnen und damit zu Kaffee verwährt haben. Einige der Bohnen wurden aber von Wieseln geklaut und gefressen, die die Bohnen dann fast unverdaut wieder ausgeschissen haben. Warum erzähle ich euch das? Weil die Vietnamesen diese Bohnen dann aus der scheiße gepickt und daraus Kaffee gemacht haben. Der ein oder andere glaubt jetzt vielleicht, ich will euch nur verscheißern (im wahrsten Sinne des Wortes, höhö) aber das stimmt wirklich. Und wie die Geschichte eben oft spielt, ist das heutzutage eine Spezialität. Diese Spezialität wurde uns dann auch angeboten und tatsächlich - es schmeckte lecker. Wieselscheißekaffee vom feinsten! Ebenso gehaltvoll wurde uns dann in einer Grillenfarm präsentiert, dass Insekten eigentlich gut schmecken und gerade Grillen ein Superfood sind, dass sehr proteinreich ist. Tatsächlich waren da haufenweise Grillen in allen Entwicklungsstadien in boxen eingesperrt, die für den Verzehr gezüchtet wurden. Auf diese Ehre habe ich verzichtet, Suse hat mich aber davon überzeugt, dass sie "knusprig sind und nach Popcorn mit Hühnchengeschmack schmecken". Die Grillen haben sie allerdings auch in ihren Reiswein eingelegt und als Spezialwein angeboten. Sah ziemlich widerlich aus, geschmacklich aber gar nicht mal das schlechteste, nur für die Augen echt nicht lecker. Am Ende haben wir noch einen riesigen, unglaublich viel Wasser führenden Wasserfall angeschaut. Das Wasser war aber komplett braun, so schön war er vergleichsweise nicht. Nach der Abkühlung in den Bergen ging es dann in die einzige Wüste Südostasiens - nach Mui Ne. Die rotweiß-orange Töne der Wüste bildeten eine komplett andere Landschaft als die verschiedenen Grüntöne des Meeres, Dschungels und der Berge. Mui Ne wird unter deutschen auch als "Ballermann der Russen" bezeichnet, und tatsächlich sind auch fast alle Ladenschilder in Russisch und vietnamesisch und 90% der Touris sind ebenfalls Russen, wohingegen man im Rest von Vietnam mit Glück Mal überhaupt einen einzelnen Russen zu Gesicht bekommt. Aber Mui Ne ist viel mehr als einfach nur Party- Schwimm- und Surfstadt. Der kleine Bach der durch die rotweißen Dünen fließt wird mit gutem Grund auch "Fairy Stream" genannt, denn er bildet wirklich eine atemberaubende Landschaft. Auch lustig waren aber sicher die random Stromausfälle. Das haben wir in Vietnam jetzt schon ein paar Mal erlebt, dass in der ganzen Stadt einfach der Strom ausgeht. In Mui Ne ist es gleich zweimal hintereinander passiert. Nach Mui Ne ging es für uns weiter in die Hauptstadt des Südens, nach Ho-Chi-Minh City (Saigon). Wenn man nicht gerade ein alter weißer Mann ist, gibt es in Saigon nicht besonders viele Attraktionen. In einem der beiden Rotlichtviertel kann man den Bars in den oberen Stockwerken tonnenweise alte weiße Männer sehen, die von den jungen vietnamesinen in die zwielichtigen Bars geschleift werden. Für Touristen ist das sicher beeindruckendste an der Stadt aber das Kriegsmuseum, dass den Verlauf und Schrecken des Vietnamkriegs beschreibt und visualisiert. Ich hatte schon vorher viel über den Vietnam und insbesondere über die chemische Kriegsführung der Amerikaner insb. mit "Agent Orange" gelesen. Aber dann so viele Bilder von deformierten Menschen zu sehen die damit in Kontakt kamen war schockierend. Jetzt befinden setzen wir bald mit einer Fähre nach Kambodscha über und verlassen Vietnam schweren Herzens. Ohne zu übertreiben kann ich wohl sagen, dass es das schönste Land war, dass ich je gesehen hab. Taiwan und insbesondere Japan haben uns Einblicke in fremde, komplett andere Kulturen gewährt und uns schöne Landschaften, Menschen und Tiere gezeigt. Vietnam hat uns verzaubert. Klingt kitschig, ist aber so. Unsere Geschichte über Vietnam ist damit erzählt, aber einige andere Geschichten von Leuten, die wir auf der Reise getroffen haben, möchte ich hier noch aufschreiben. Denn Geschichten von Reisenden sind die wohl beste Methode ein Land kennen zu lernen. Ein deutscher den wir in Taiwan kennen gelernt haben hat uns von seiner dreimonatigen Reise durch Vietnam erzählt. An einem Tag wollte er mit einem Kumpel, mit dem er unterwegs war in einem homestay auf einem einsamen Berg übernachten, die Besitzer waren allerdings nicht da. Ein mittelaltes vietnamesisches Ehepaar erschien, dass wohl auch in dem homestay bleiben wollte, und brach kurzerhand das schloss der Tür auf. Dann erschienen zwei kinder Im Alter von 9 und 11, die unser deutscher Freund dem Ehepaar zuordnete. Kurz darauf fingen Kinder und Erwachsene an harten Alkohol zu trinken. Unser Kumpel trank mit und fragte nach, ob die Kinder das wirklich trinken sollten. Die Sprachbarriere machte das ganze etwas schwer, allerdings stellte sich bald heraus, dass dies Kinder aus dem Dorf viele Kilometer vom Berg entfernt waren und sie nicht zum Ehepaar gehörten. Das trinken ließen die Kinder sich von dem Fremden nicht verbieten, das Ehepaar ermutigte die Kinder sogar noch dazu. Für die Kinder schien es auch bei weitem nicht das erste Mal zu sein - die vietnamesischen Trinksprüche kannten sie alle schon und vertrugen mehr als gut für sie war. Und soviel haben sie am Ende auch getrunken. Am Ende waren Ehepaar wie Kinder total besoffen, das Mädchen ist in der Kälte (auf den Bergen war es kalt) sogar noch zum kotzen weggelaufen und unser Freund hat sie erst eine Stunde später wiedergefunden, nachdem sie schon gut Ausgekühlt war. Das Ehepaar kam dann noch auf die grandiose Idee besoffen zurück über die extrem schlechte und windige bergstraße ins Dorf zu fahren und die Kinder wollten mit. Das ging so weit, dass unser Kumpel ihnen den Schlüssel abnahm und behielt. Am Ende haben sie dann um es warm zu haben, im Auto geschlafen, die Kinder freilich mehr kotzend als schlafend. Bei der Geschichte könnte man meinen das zumindest die Hälfte dazuerfunden wurde, unser Freund hat das ganze allerdings beinahe vollsändig gefilmt und die Videos sind wirklich wie aus einem schlechten Film. Ein paar Tage später bin ich zufällig über einen Artikel gestolpert, der die zunehmende Alkoholikerrate weltweit angeprangert hat - in den meisten Teilen Europas und Amerikas rückläufig, dafür aber in Asien und gerade Südostasien zunehmend. Hat mich ziemlich an die beiden Kinder aus der Geschichte erinnert. Ein Amerikaner, der jetzt dauerhaft als Lehrer in Vietnam arbeitet und mit dem wir uns auf der Reise angefreundet haben, hat uns eine andere interessante Geschichte erzählt. Er meinte als er aus seiner ersten Wohnung ausgezogen ist, ist er zum ersten Mal seinem Vermieter wirklich begegnet. Der Vermieter hatte einen Sack mit weißem Pulver in der Hand. Unser Freund hat darüber gewitzelt, was er da wohl drin habe. Der Vermieter hat gelacht und gesagt, es sei Heroin. Erst war er sich sicher, es wäre ein Scherz. Je länger er darüber nachdachte, desto sicherer war er aber, dass es keiner war. Im Nachhinein hat er dann erfahren, dass sein Vermieter tatsächlich ein Dealer war. Derselbe Freund hat länger in einem Dorf gelebt, in dem der Onkel eines guten Freundes Polizeichef war. Dort hat er sich oft einen Roller gemietet und ist zu schnell gefahren, ohne seinen Führerschein mitzunehmen o.ä. Die Polizei hat ihn dann öfter rausgezogen und wollte Geld von ihm, irgendeinen Grund finden die hier immer. Er hat dann den Onkel angerufen, der im übrigen kein Wort Englisch konnte, hat nur seinen Namen gesagt und dem Streifenpolizisten das Telefon gereicht und zugesehen, wie diese vom Boss zusammengeschissen und bleich wurden. Als die Polizisten ihn dann irgendwann kannten haben sie sich nicht mal mehr die Mühe gemacht ihn anzuhalten, sondern einfach durchgewunken. Abschließend ein kleiner Fun fact für die nerds: Vietnamesisch ist die einzige asiatische Sprache die romanisiert wurde. Da die Franzosen die Sprache aber in unsere Buchstaben übertragen haben, hat die Sprache in so gut wie jeden Wort die komischen Arten von accents. Außerdem gibt es kaum Wörter die länger als 5 Buchstaben sind, "lange" Wörter wie Kaffee werden geteilt zu Ca Phe. Spannend oder? Okay, Roman erstmal fertig. Fynn und Susi Out 😘
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Laos
Attenizone! Achtung! Attention! (Wie heisst ein kleiner Tannenbaum in Englisch? Attention...) - langer Text! Nicht für den Verzehr gedacht! Von kleinen Kinder fernhalten! Ich flog von Hanoi nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos (von einem der wenigen verbliebenen kommunistischen Ländern der Welt ins nächste...). Als Schweizer kann man das Land 15 Tag ohne Visum bereisen. Praktische alle anderen Länder müssen USD 30 bezahlen. Ich wusste noch nicht, wo ich übernachten würde. Da ich mich ein bisschen kränklich fühlte, gönnte ich mir eine Nacht in einem Hotel. Das Bett war gross und bequem, im Badzimmer war eine Regendusche und im Fernsehen konnte ich Fussball schauen. Da fühlte ich mich sofort wieder ein bisschen besser. Und damit es mir hoffentlich noch besser gehen würde, gönnte ich mir ein gutes Steak als Abendessen. Vientiane selber hat sonst nicht viel zu bieten, so buchte ich schon am nächsten Tag einen Bus nach Vang Vieng. Dieser Ort ist als Partyort bekannt und als Ort wo man Tubing machen kann (auf einem aufblasbaren Reifen den Fluss runtertreiben und an Bars am Flussrand anhalten. Die erste Nacht in Vang Vieng schlief ich sehr, sehr schlecht und ich hatte das Gefühl, dass ich gleich kotzen müsste. Jedoch musste ich nicht kotzen. Am Morgen fühlte ich mich gerädert und zu allem übel kam wieder einmal Durchfall hinzu. Da ich nicht länger als zwei Nächte an diesem Ort bleiben wollte, machte ich das Tubing trotzdem an diesem Tag, auch wenn ich mich nicht wirklich super fühlte. Ich nahm mir einfach vor, wenig zu trinken. Die erste Bar war schon 50 Meter nach dem Einstiegsort im Wasser. Ich war mit einer Gruppe unterwegs und da trieben wir dann zu dieser Bar. Man muss schauen, dass man auf die richtige Seite des Fluss trieb, wenn man es nicht ganz bis ans Ufer schaffte, warfen einem Barangestellte ein Seil entgegen und zogen einem dann zum Ufer. Dort wurden Trinkspiele veranstaltet, Beer Pong wurde gespielt und zu Musik getanzt. Eine gute Stunde da verbracht und dann mit unseren Reifen zur nächsten Bar getrieben. Auch da war wieder das gleiche Bild. Party machen war angesagt. Ich fühlte mich mittlerweile besser, jedoch fühlte ich mich ziemlich nüchtern. War aber nicht so ein Problem. Dann da einige Zeit verbracht und dann weiter. Bei weiterer Bar kurz gestoppt, aber ohne Drink weiter, da wir sowieso schon spät dran waren und wir nicht zu spät zurück sein sollten. Der Wasserstand war sehr niedrig und deshalb war die Strömung nicht sehr stark und man trieb nicht schnell vorwärts. Manchmal war das Wasser so niedrig, dass man seinen Arsch an Hintern anschlug. Dann trieben wir noch ein wenig weiter und entschieden uns dann an einem Ort aus dem Wasser zu gehen, wo dann auch schon ein TukTuk wartete. Das Wasser war einfach zu langsam und zu niedrig, um bis zum Schluss zu fahren. Aber sonst war es cool, es war eine schöne Landschaft entlang des Flusses. Am nächsten Tag fuhr ich zuerst mit einem Bus zum «Busbahnhof» und dann mit einem Minivan voller Koreaner nach Luang Prabang. Während der Fahrt bemerkte ich, dass ich meinen einzigen (!!) Pullover im ersten Bus liegen liess. Jemand wird sich wohl jetzt sehr über meinen Lieblingspullover freuen... Eigentlich wären nur 4 Stunden Fahrt eingeplant gewesen, aber schlussendlich waren es 6 Stunden, weil wir soo viele Pausen einlegten. Immerhin war es eine schöne Fahrt durch die laotischen Berge. An einem Halt war in einem riesigen Einmachglas eine Pfote drin. Auf Nachfrage erfuhr ich, dass es eine Bärentatze war und dass es Bären in Laos gibt. Ankunft in Luang Prabang und Erkundung der Stadt. Ich probierte einen Wasserbüffelburger und dieses Mal war das Fleisch super. Gemeinsam mit zwei Leuten vom Hostel erkundete ich dann noch den grossen Night Market und kaufte mir für 3 Franken einen neuen Pullover, nicht gerade ein sehr schöner, aber er erfüllt wohl den Zweck. Am Tag darauf fuhren wir mit einem TukTuk zu einem Wasserfall. Alle sagten mir, dass der Wasserfall wirklich cool sei. Ich dachte mir «Ach, jajajaja… Wasserfall… So speziell kann der nicht sein». Wir teilten das TukTuk mit einer anderen Gruppe. Wir bezahlten nur etwa 4 Franken pro Person und die andere Gruppe 6 Franken, aber wir durften ihnen nicht sagen, dass wir weniger bezahlten. So sagte uns der TukTuk-Fahrer, dass wir nur mitfahren durften, wenn wir den anderen nicht sagen würden, dass wir weniger als sie bezahlten… Naja, ist zwar nicht gerade fair, aber wir gingen den Deal ein. Angekommen in der Nähe des Wasserfalls, liefen wir zuerst an einem Bärenpark vorbei, der sich um Bären kümmert, die aus Gefangenschaft gerettet wurden und denen wird nun ein neues Zuhause gegeben. Es fühlte sich irgendwie komisch an, Bären in Laos zu sehen, damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Dann kamen wir zu einem Flüsschen, der türkisblau war. Die Farbe sah super aus. Und dann weiter oben erblickten wir den Wasserfall. Und ich hatte mich getäuscht, der Wasserfall sah wirklich super aus. Vor allem auch weil unten am Wasserfall das Wasser türkis war. Und der Wasserfall war sehr hoch, resp. das Wasser fiel nicht direkt herunter, sondern floss auch über mehrere Steine. Dann auf der einen Seite des Wasserfalls einen steilen Weg nach oben gewandert und zuoberst waren kleine Teiche und es war schön ruhig da oben. Nachdem wir wieder unten waren, kamen immer mehr Leute und zur Mittagszeit war es sehr gut besucht und viele waren im Wasser am baden. Dann wieder zurück zu Hostel und am Abend nochmals den Night Market abgelaufen und ein Drink in der Utopiabar – tolle, gemütliche Bar am Fluss mit Laternen und gemütlicher Musik. Am dritten Tag in Luang Prabang erklomm ich den Hügel in der Mitte der Stadt, auf dem ein Tempel stand und von wo aus man einen tollen Überblick über die Stadt und den Mekong-Fluss hatte. Mir wurde es dann zu heiss und deshalb watschelte ich wieder zurück ins Hostel. Am Abend assen wir auf dem Night Market. Für 2 Franken bekam man einen Teller und man konnte sich vom Buffet so viel schöpfen wie man wollte. Und schöpfen konnte man viele Sachen nur mit Stäbchen (ich bin zwar mittlerweile ziemlich gut mit Stäbchen, aber Cherrytomätli mit Stäbchen festzuhalten, war nicht gaaanz so einfach. ) Nur Fleisch kostete extra. Ich war wohl ein bisschen naiv – aus unerfindlichen Gründen dachte ich, dass die Sachen warm wären. Aber die Esswaren lagen schon seit langem in den Schüsseln. Das war ein bisschen ungewohnt, die ganzen Nudeln, Reis etc. kalt zu essen. Aber für 2 Franken kann man nicht viel sagen. Am darauffolgenden Tag stand eine grosse Reise per Slow Boat vor der Tür. Ich würde die nächsten zwei Tage gemeinsam mit 50 anderen Leuten den Mekong hinaufcruisen. Die Sitze auf dem Boot waren alte Autositze. Manche waren von Rückbänken, manche Fahrer- oder Beifahrersitze (die Automarken konnte man jedoch nicht erkennen). Es war eine gemischte Gruppe von Locals und Touristen. Wir fuhren durch eine schöne Landschaft mit riesigen Wäldern und Hügel/Berge. War sehr gemütlich. Zum Glück hatte ich Sandwiches dabei, auf dem Boot konnte man nämlich nur Päcklisuppe kaufen. Und schlussendlich verbrachten wir am ersten Tag 10 Stunden auf dem Boot. Dann kamen wir an einem kleinen Ort am Mekong an, wo man sich ein Guesthouse auswählen. Und für 8 Franken bekam ich ein Privatzimmer. Dann den kleinen Ort erkundet, eine Schlange gesichtet und ins Bett. Am nächsten Tag wiederum 8 Stunden auf dem Boot. Ich hatte mir in Vietnam einen Rubiks-Cube gekauft (der Würfel bei dem man schlussendlich je eine Farbe pro Seite haben muss) und mein Sitznachbar auf dem Boot wusste, wie man es löst. Und so zeigte er mir stundenlang, wie man es machen muss. Sein Rekord lag anscheinend mal bei 40 Sekunden. Und er hat mir dann auch vorgeführt, wie er denn Rubik’s Cube mit nur einer Hand lösen kann. Aber die Kombinationen um es zu lösen waren eher kompliziert. Es tönte dann jeweils so: Links-Uhrzeigersinn, Oben-Uhrzeigersinn, Links-Gegenuhrzeigersinn, Unten-Gegenuhrzeigersinn, Rechts-Uhrzeigersinn etc. Bis und mit zweiter Etage konnte ich mir merken, aber die oberste Schicht war noch zu kompliziert. Dann kamen wir gegen Abend am Zielort an und da hatte ich eine Buchung im Little Hostel. Dies war wirklich sehr klein und es hatte nur zwei Zimmer mit je vier Betten. Also total 8 Betten. Aber es war sehr herzig, sauber, gute Sandwiches, coole Leute, nette Besitzerin und sehr gutes Internet. Am nächsten Tag stand dann das eigentliche Highlight von Laos auf dem Programm – die Gibbon Experience. Kurz zur Gibbon Experience: Gibbons sind eine bedrohte Affenart, die in den Wäldern von Laos lebt. Bei der Gibbon Experience nutzt man unzählige Ziplines, um sich durch die Wälder zu transportieren. Übernachtet wird in den höchsten Baumhäusern der Welt, die bis zu 40 Meter über dem Boden gebaut wurden. Die Einkünfte aus der Gibbon Experience fliessen in den Schutz der bedrohten Art. Mit etwas Glück kann man die Gibbons vom Baumhaus aus hören oder man erblickt man Laufen und Ziplinen durch die Wälder. Es gibt 3 verschiedenen Touren, 2 dreitägige Touren (eine mit Erkundung eines Wasserfalls und viel Wandern und eine mit viel Freizeit zum selbständig Ziplinen) und eine zweitägige Tour, die Expresstour, wo man sehr viele Ziplines macht, jedoch ein eher gedrängtes Programm hat. Seit mir in Hanoi in Vietnam jemand von dieser Tour erzählt hatte, wohl ich das unbedingt machen. An meinem Wunschdatum, war aber nur noch die zweitägige Tour verfügbar, was sich schlussendlich aber als perfekt herausstellte. ACHTUNG – es folgte eine ausführliche Beschreibung meines Gibbon Experience Erlebnisses… Wir besammelten uns um 8 Uhr und wurden instruiert. Nach den Instruktionen fuhren wir eine gute Stunde auf einem Pickup in die Berge. Da bekam jeder ein Bier, Helm, Handschuhe und ein «Zipline-Gställtli». Nach einem 5-minütigen Marsch erreichten wir die erste kurze Zipline über einen Fluss. Diese überstanden wir alle problemlos. Danach mussten wir eine Stunde lang durch den feuchtwarmen Dschungel wandern, um Höhe zu gewinnen. Die Pausen dazwischen waren für einige jeweils ein grosses Geschenk. Wir assen dann eines der besten Sandwiches, das ich je hatte. Tolles Pouletsandwich mit einer super Currysauce (es war nicht das letzte Mal, dass ich dieses Sandwich ass). Danach erreichten wir die zweite Zipline. Und einer nach dem anderen zippte los. Wir waren 13 Teilnehmer und 2 Guides in unserer Gruppe. Da man auf manchen Ziplines nur einzeln zippen konnte, musste man manchmal einige Zeit warten, bis alle fertig waren. So hatte man aber genügend Zeit, um über Gott und die Welt zu reden (bspw. Tiergeräusche tönen nicht überall auf der Welt gleich, insbesondere der krähende Hahn kann sehr unterschiedlich sein). Jedes Mal, wenn man ans Ende der Zipline kam, musste man 3 Mal auf die Zipline, damit die nächste Person wusste, dass das Seil frei war. Einige Ziplines waren mehrere hundert Meter lang (längste war 550 Meter lang) und die höchste war etwa 350 Meter über der Talsohle. Beim Ziplinen musste man möglichst weit zurücklehnen und die Beine nach vorne strecken und möglichst stabil bleiben. Jedes Mal wenn man sich ein bisschen drehte, verlor man an Geschwindigkeit. Deshalb war es manchmal anspruchsvoll, die Balance zu halten und gleichzeitig die atemberaubende Aussicht über die bewaldeten Hügel/Berge zu geniessen. Manchmal drehte es mich und ich merkte sofort, wie ich langsamer wurde. Bis zu 180 Grad drehte ich mich. Und einmal schlug ich beim Zurückdrehen den Kopf am Seil an, was sofort zu einer merklichen Geschwindigkeitsverminderung führte. Zudem war meine «Rolle» am Gställtli nicht so schnell, so dass ich es oftmals nicht bis zum Ende der Zipline schaffte und dann die letzten Meter bzw. manchmal bis zu 15 Meter noch wie ein Gibbon zum Ende hangeln musste - insbesondere nach unstabilen Fahrten. Manche Ziplines durfte man zu zweit machen und dadurch hatte man viel mehr Speed und musste kurz vor dem Ende jeweils ziemlich stark abbremsen. Und man konnte auch jeweils am Schluss zu zweit mit einem der Guides gehen. Da konnte man ihm das Smartphone geben und er nahm dann ein Video der Fahrt auf. Ich war überrascht, dass anscheinend noch kein Handy runtergefallen ist, denn der Guide muss gleichzeitig die Balance halten, filmen und am Schluss bremsen (Und einer der Guides hatte noch einen Sack mit 20 rohen Eiern dabei und schaffte es, alle Ziplines zu bewältigen, ohne dass ein Ei kaput ging). Vor allem die Suche nach einem runtergefallenen Handy würde ich mir sehr schwierig vorstellen. Am ersten Tag machten wir insgesamt 9 Ziplines. Zwischen den Ziplines mussten wir jeweils zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten laufen. Zudem sahen wir uns noch den grössten Baum Laos’ an. Am späten Nachmittag erreichten wir dann die letzte Zipline. Diese führte direkt ins Baumhaus. Das war ein tolles Gefühl. Das Baumhaus hatte 3 Stöcke. Unten war Eingang und Ausgang der Ziplines, sowie Toilette und Dusche. In der Mitte waren Tische, ein Lavabo und ein paar Matratzen und zuoberst waren noch mehr Terrassen mit Matratzen. Es lagen jeweils zwei Matratzen nebeneinander und dann kamen die «Haushälterinnen» ins Baumhaus reingezippt und bauten Moskitonetze rund um die zwei Matratzen auf – wobei dies eher wie ein Zelt war mit Leintüchern. Zudem brachten sie den Znacht per Zipline ins Baumhaus, da es im Baumhaus keine Küche gab, sondern diese etwas weiter weg war. So kam das Essen in Wärmebehältern rübergezippt und wir konnten essen, sobald wir hungrig waren. So gab es eine grosse Schüssel mit Reis und in den kleinen Behältern war Gemüse, Schwein, Pilze und in einem sogar ganz plampige Pommes. So genossen wir den Znacht bei toller Aussicht. Anschliessend konnte man duschen oder einfach nur die Aussicht geniessen, tolle Fotos machen und den Sonnenuntergang beobachten. Zuerst widmete ich mich noch meinem Rubik’s Cube. Ich wusste leider immer noch nicht wie dies mit der letzten Etage funktionierte. Nur den allerletzten Schritt wusste ich. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, lag die oberste Etage zufällig so gut, dass ich direkt den letzten Schritt anwenden konnte. Und tatsächlich, mit einem lauten Urschrei liess ich das ganze Baumhaus wusste, dass ich zum ersten Mal den Rubikswürfel gelöst hatte! Was für eine Lösung – für einen Moment lang wusste ich nicht mehr, was ich noch mit meinem Leben noch anfangen soll, nachdem ich in die Gilde der Rubikswürfel-ohne-Hilfe-Löser aufgestiegen war. Doch dann kam mir wieder in den Sinn, was ich machen wollte - eigentlich wollte ich bei Sonnenuntergang duschen gehen, doch zwei Französinnen versauten mir meinen Plan. Sie gingen 30 Minuten vor dem Sonnenuntergang in die Dusche und veranstalteten ein halbstündiges Fotoshooting. So musste ich dann nach dem Sonnenuntergang duschen und es war da schon merklich kälter. Es war eine Regendusche, kalt und das Wasser rieselte auf einem nieder und dann zwischen den Holzlatten hindurch 38 Meter in die Tiefe. Man musste ein wenig aufpassen, wo man hintrat, da später am Abend sich immer mehr Bienen im Badezimmer einfanden. Der Israeli hatte am morgen früh das Vergnügen, auf eine der Biene draufzutreten – schöna Moment. Trotz Bienen, kaltem Wasser und Eindunkeln war es ein tolles Gefühl mit der Aussicht auf die laotischen Wäldern zu duschen. Später am Abend redeten wir noch ein bisschen, machten Kartenspiele und legten uns dann in unseren «Höhlen» schlafen. In der Höhle war es richtig schwül warm und eine Decke wäre nicht nötig gewesen. Ich bin froh, dass mein Höhlennachbar trotzdem nicht nackt schlief. Am nächsten Tag wurde wir um 6.30 Uhr aufgeweckt und schon vor dem Zmorga machten wir eine kleine Rundtour mit 4 langen Ziplines. Danach rauschten wir wieder ins Baumhaus für das Frühstück. Es gab… welch’ Überraschung… Reis… und dazu noch ein Eigemisch und Tomaten und Pilze. Danach packten wir unsere 7 Sachen und wir mussten eine Stunde laufen um zum nächsten Startpunkt zu gelangen. An diesem Tag erwischte ich eine bessere Rolle und schaffte es fast immer bis zum Ende. Die längste Zipline (570 Meter) machte ich mit einem der Guides und es dauerte tatsächlich fast 45 Sekunden bis wir am Ende ankamen. Die allerletzte Zipline wurde erst am Tag zuvor fertiggestellt oder erneuert oder auch wie auch immer. Ich entschied mich, diese letzte Zipline mit einem Franzosen zu machen (er wuchs auf der zu Frankreich gehörenden Insel «La Reunion» auf, die sich in der Nähe der Malediven befindet – wie heissen wohl die Einwohner von da? Reunionner? Reuniten? Reunier? – Auf alle Fälle sieht es auf Google-Bildern super aus). Ich entschied mich für den Platz hinter ihm (was sich als goldrichtige Entscheidung herausstellte). Gemeinsam waren wir nicht mehr ganz so leicht und das Seil hing ziemlich nach unten. Bei der ersten Kuppe schlugen wir beide unseren Arsch ein wenig im Dreck an und bei den Metern in der Mitte hing das Seil voll in die Gräser und Büsche rein, so dass es dem Franzosen all’ dieses Grünzeug an die Knie und die Schienbeine fitzte. Ich kam deshalb mit einem blauen Auge davon. Danach hatten wir das Ende der Ziplines erreicht und assen Fried Rice zu Mittag und konnten im Fluss nebenan baden und plantschen. Danach fuhren wir für 1 Stunde zurück in die Zivilisation. Es war ein super Erlebnis mit einer super Gruppe und zwei Tage waren perfekt. In der Zivilisation erkundete ich mich bei Gibbon Experience, woher sie das Chicken-Sandwich hatten. Diese wurden zum Glück direkt im Ort von einem Restaurant hergestellt und deshalb watschelte ich dahin und schaute, ob sie da genau gleich gut schmecken (JA, sogar noch frischer!!). Und danach verabschiedete sich die Gruppe bei einem Bier voneinander. Am nächsten Tag besuchte ich mit zwei noch zurückgebliebenen Leuten von der Tour ein Fort und wir genossen die Aussicht auf den Mekong und auf Thailand, dass sich entlang der anderen Flussuferseite erstreckte. Auf dem Rückweg stoppten wir beim unglaublich guten Curry-Sandwich (war natürlich meine Idee). An diesem Nachmittag googlete ich noch die Schritte, um die letzte Etage des Rubikswürfel zu vervollständigen. Ich fand die fehlende Kombination und war ab sofort fähig, den Würfel immer und überall und ohne Glück zu lösen (zu meinen besten Zeiten lag mein Rekord schlussendlich bei sagenhaften 3 Minuten und 20 Sekunden). Am Abend bin ich mit anderen Leuten zu diesem Ort gegangen und habe natürlich nochmals eines gegessen. Am nächsten Tag, man glaubt es kaum, dass mir diese Sandwiches noch nicht aus dem Hals hingen, bestellte ich Sandwich Nummer 5 und 6. Heute stand nämlich etwas Sport auf dem Programm: Ich mietete vom Hostel ein Fahrrad und fuhr zur grössten Mittagshitze in eine Richtung. Es ging immer mal wieder auf und ab und plötzlich kam eine für mich als nicht-gerade-sehr-oft-Velofahrer riiiesige Steigung. Zuoberst angekommen war ich pflutschnass und konnte kaum was trinken, weil ich so ausser Atem war. Ich schaute dann auf der Karte, wie weit ich schon gekommen war. Da es mir gerade 10 km anzeigte, war ich ein bisschen stolz und drehte sofort um fuhr zurück. Beim Runterfahren der Riesensteigung kam diese mir schon nicht mehr so riesig vor… Auf dem Rückweg winkte ich freundlich allen Einheimischen am Strassenrand, die mich dann aber jeweils eher ein bisschen verdutzt (oder VADUZt.. hoho) anschauten. Als Belohnung für meine grosse Velotour (waren zwar «nur» knapp 90 Minuten) gönnte ich mir einen Besuch in einer laotischen Sauna. Ich war der einzige in diesem kleinen Räumli. Aus einem Loch aus dem Boden dampfte es wie verrückt und schmeckte eher nach Rauch. Ich bin mir deshalb nicht ganz sicher, ob dies wirklich gesund war. Schlussendlich machte ich dann trotzdem immerhin 3 Saunagänge à 12 Minuten. Am nächsten Tag verliess ich dann endlich dieses Kaff mit dem khuulen Little Hostel in Richtung Thailand. Ich hätte eigentlich auch schon 3 Tage früher abreisen können, doch leider hatte ich mich wieder zu wenig gut über die Visabestimmungen von Thailand. Ich dachte, dass wenn man die Grenze Thailands per Landweg überquert, erhält man nur 15 Tage Visum. Deshalb wollte ich vermeiden, dass ich Thailand zu früh überquere und dann am Ende mehr als 15 Tage in Thailand bleiben würde. Doch als ich dann die Grenze nach Thailand überquerte, bekam ich ein ganz normales 30-tägiges Visum. Doch die 3 zusätzlichen Tage in Laos waren gemütlich und geprägt von Chicken-Curry-Sandwiches (Notiz an mich: Nächstes Mal nach dem Rezept fragen).
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