Tumgik
#ich bin immer noch nicht wirklich in der lage gerade gedanken zu fassen
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Als Colin Noah fragt, warum er nicht Bescheid gesagt hat, dass er nach Köln kommt, lenkt Noah erstmal mit der Helm-Frage ab (btw clever SE! sehr clever - ziemlich smooth eingebaut). Aber die Frage beschäftigt Noah die ganze Zeit. Deswegen kommt er eine ganze Weile später im Wald wieder darauf zu sprechen und gibt zu, dass er Angst hatte abgewiesen zu werden, weil er selbst wohl mit Abweisung reagiert hätte. Aber er wollte Colin sehen… er musste ihn sehen, auch wenn die Gefahr bestand, dass es auch in Köln nicht gut endet.
Colin hingegen kam nach Erfurt, um seine Freunde zu besuchen, wie er sagt, aber sicherlich auch mit einem Fünkchen Hoffnung. Nach der erneuten Kontaktaufnahme sind er und Noah zumindest wieder auf der freundlichen Ebene angekommen. Deshalb geht er erstmal davon aus, dass sich Noahs Sichtweise nicht verändert hat: er könnte weiterhin sagen, dass er nicht in Colin verliebt ist und die Möglichkeit gibt Colin ihm auch ganz offen. Noah kann weiter dabei bleiben. Aber er tut es nicht.
Beide haben eine Zurückweisung riskiert, aber auf ein Happy End gehofft. Am Ende war es wahrscheinlich der Gedanke daran, den anderen einfach nur wiederzusehen, der sie trotz allem was sie erlebt haben, auf die Reise geschickt hat und sie wurden belohnt.
30 notes · View notes
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10.04.2021 14:40 Danke! Deine Worte zu lesen erleichtert mich sehr. Ich bin froh, dass meine Nachrichten offenbar genau den Effekt hatten, den ich mir erhofft habe und wir beide nicht ganz klar in Worte fassen können. Ich fühle mich ebenfalls sehr verbunden und meine relativ gut zu verstehen und nachempfinden zu können was du meinst. Es ist irgendwie seltsam selbst bei Begriffen die etwas eigentlich sehr wage umschreiben und viel interpretationsspielraum lassen ein sehr konkretes Gefühl zu empfinden und zu glauben dass es dem sehr nahe kommt, was du beim schreiben oder aussprechen deiner Worte empfunden hast. Ich kann mich gerade sehr schlecht konzentrieren und fühle mich nicht so wirklich in der Lage viel zu schreiben und dennoch ist es schon wieder mehr und gefühlt wirrer als gedacht. Ich bin dir SO dankbar für dein Vertrauen. Auch wenn es vermutlich schwer ist das auch nur irgendwie zu glauben und ich natürlich keinerlei Beweis oder Garantie für meine Worte liefern kann, so möchte ich dir mitteilen
dass ich denke, dass du bei mir nicht wirklich etwas zu befürchten hast. Alles was ich dir schreiben kann, ist das ich davon überzeugt bin, dass ich dir mitteile, sobald es etwas gibt was für mich schwierig ist oder so. Es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn du versuchen könntest darauf zu vertrauen dass ich das trotz all meiner Zweifel einschätzen kann. Ohje, ich glaube das ist jetzt schon wieder äußerst umständlich formuliert. Ich würde dir so gerne eine Art "Ort" bieten, an dem du einfach sein darfst, was auch immer das in den jeweiligen Momenten bedeutet, wo du deine Gedanken ungefiltert mitteilen darfst ohne Angst haben zu müssen. Ich komme schon wieder von meinen Gedanken ab, aber vielleicht verstehst du ja trotzdem was ich eigentlich meine. Du gibst mir Kraft, Mut und Zuversicht einfach dadurch, dass es dich gibt. Du bist zwar nicht dafür verantwortlich, dass es dich überhaupt gibt, aber dafür dass es dich noch gibt und das bedeutet mir wirklich viel. Ich möchte dir danken für all deine Kämpfe die du ausgetragen hast, danken für alles was du bist oder auch nicht bist (ich hoffe das kommt jetzt nicht falsch an) ich möchte dir danken für all die Dinge für die sich noch nie jemand bei dir bedankt hat. Ich weiß nicht wirklich viel über dich und kenne dich nicht einmal persönlich, aber du bist für mich ein Mensch bei dem ich das Gefühl habe, dass du echt bist. Das kommt wirklich selten vor. Jetzt holen mich die Zweifel (die Autokorrektur machte Zwiebeln daraus 😅) wieder ein und ich halte mich für einen Empathielosen Trampel, weil ich es sende...
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majabebber · 4 years
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Danke, das schätze ich aufjedenfall sehr, aber weißt du, es ist nicht ganz so einfach, meine Gefühle in Worte zu fassen, ohne ehrlich zu sein. Aber ich versuche “painfully honest” zu sein, da Ehrlichkeit auch etwas ist, das ich sehr schätze. Und ich denke, dass ich zu dir ehrlich sein kann und ich hab dir ja irgendwann am Anfang mal gesagt, dass ich denke, dass man bei dir auch spontan sein kann - und da wir ja schon so viele nächtliche Gespräche geführt haben (die ich übrigens auch sehr schätze, auch wenn sie nicht immer Sinn ergeben und sie persönlich vielleicht noch besser wären) - kann ich davon ausgehen bzw. weiß ich, dass ich mich mit dir gut unterhalten kann - jedenfalls was den “philosophischen” Aspekt des Lebens angeht. Aber weißt du, das mit dem “persönlichen” Aspekt ist wiederum eine ganz andere, viel intimere Ebene - und du musst wissen, dass es für mich relativ einfach ist, über oberflächliche Dinge zu sprechen aber was die wirklich persönlichen Dinge angeht… da ist es schon etwas schwieriger, aber ich will ehrlich zu dir sein. Dabei kann ich dir aber nicht versprechen, dass du alles nachvollziehen kannst, aber du kannst es versuchen. Und ich kann wirklich nur mit wenigen Menschen über das alles reden, was in mir vorgeht - und ich vertraue nur sehr wenigen die wirklich wichtigen Dinge an und das ist schon was Besonderes weil ich eigentlich soviel wie möglich für mich behalte, was ich dir ja auch schonmal erzählt habe, weil ich denke, dass andere meine komplexen Gedanken sowieso nicht verstehen und ich niemanden belasten will. Aber umso mehr hab ich dann zu kämpfen weil mich zuviele Emotionen aufeinmal quasi von innen auffressen. Es liegt eben irgendwie in meiner Natur, dass ich lieber Anderen helfe und mich dann des Öfteren selbst vergesse. Mir wurde schon oft gesagt, dass ich viel zu nett bin und manchmal wünsche ich mir wirklich, stärker und taffer zu sein aber ich vergebe Leuten leider viel zu schnell und nehme lieber in Kauf, verletzt zu werden, als andere zu verletzen. Vielleicht bekomm ich das irgendwann auf die Reihe, man entwickelt sich ja immer weiter. Aufjedenfall fällt es mir schwer, mich einer anderen Person komplett zu öffnen, jedenfalls brauche ich Zeit, aber bei den richtigen Personen ist das durchaus möglich und vielleicht gehörst du ja zu den richtigen Personen. Ich habe dir ja schon viel von mir erzählt, war vielleicht zu dir schon ehrlicher als ich es zu anderen jemals war - aber trotzdem weißt du nicht alles über mich. Dazu muss ich erwähnen, dass wir uns ja auch noch nicht solange kennen, aber manchmal lernt man eine Person kennen und fragt sich: Wo warst du die ganze Zeit? Haha. Aufjedenfall kannst du dich glücklich schätzen, dass ich dir in letzter Zeit soviel anvertraut habe - was, wie gesagt, selten vorkommt und wo ich gerade bei Vertrauen bin. Ich weiß nicht sicher, ob ich dir vertrauen kann, aber ich gehe das Risiko ein, verletzt zu werden. Das ist wie, wenn ich dir eine Pistole in die Hand geben würde, die auf mich gerichtet ist und ich darauf vertraue, dass du den Abzug nicht drückst. Ich hab bei dir zwar ein gutes Gefühl aber letztendlich habe ich keine Garantie dafür - vielleicht bist du ja auch nicht so wie ich denke aber ich kann nur auf mein Gefühl vertrauen - und wenn sich herausstellen sollte, dass du doch nicht so cool bist, wie ich denke, dann habe ich wenigstens was draus gelernt. Aber vielleicht hast du ja auch vor zu bleiben - also in meinem Leben. Ich hab zwar auch dafür keine Garantie weil alles vergänglich ist und auch wenn ich weiß, dass nichts für immer ist, will ich aufjedenfall einen Eindruck - hoffentlich einen guten - bei dir hinterlassen und dein Leben im positiven Sinne beeinflussen und vielleicht denkst du ja irgendwann an mich wenn wir uns schon längst verloren haben und du mal wieder Drops of Jupiter hörst und dir denkst: Hachja, die süße Maja. (Das mit dem süß erlaube ich dir sogar.) Und vielleicht fragst du dich dann wem ich wohl meine tiefsten Gefühle, Ängste und Träume erzähle. Aber wir befinden uns ja gerade in der Gegenwart und ich würde sagen, dass wir einfach das Beste draus machen. Ich bin es im Übrigen total leid, Leute zu verlieren, die mir wichtig sind und in letzter Zeit war es oft so, dass jede Person, die ich kennengelernt habe und die ich annähernd mochte, irgendwie nicht lange geblieben ist, weil das Leben dazwischengrkommen ist. Aber ich hab natürlich noch Hoffnung. Aber weißt du, was ich auch habe? Angst. Was wenn du mich jetzt für verrückt hälst? Ich hoffe, dass das nicht der Fall ist und ich hoffe, dass du auch ehrlich zu mir bist - und mir deine ehrliche Meinung über alles sagst. Du weißt ja, dass ich gute, lange und vorallem tiefgründige Gespräche liebe und hoffentlich führen wir in Zukunft noch ganz viele davon. Aufjedenfall solltest du wissen, dass ich unglaublich gerne zuhöre. Damit will ich dir eigentlich nur sagen, dass du natürlich auch immer zu mir kommen kannst wenn du etwas auf dem Herzen hast - das ist aber natürlich ganz dir überlassen. Man sagt ja immer, dass die wichtigsten Worte am schwersten auszudrücken sind und dass die ehrlichsten Worte die sind, die man wieder löscht, nachdem man sie geschrieben hat. Und ich bin gerade kurz davor, dass alles hier zu löschen weil ich Angst habe, dass sich das alles in deinen Ohren idiotisch und dumm anhört. Aber auf der anderen Seite, weißt du dann, was so alles in mir vorgeht auch wenn es nur Bruchteile sind und sich in mir noch viel mehr verbirgt, aber das wirst du mit der Zeit auch noch erfahren. Ich hoffe, dass ich dich hiermit nicht erschlage, da es schon ziemlich viel ist. Du musst auch gar nichts drauf erwidern, lass die Worte einfach auf dich wirken. Im Endeffekt musst du auch nicht alles verstehen, aber du kannst natürlich gerne nachfragen und mein Ziel ist eigentlich nur, dich ein wenig in mein Leben hineinzulassen und dir einen Einblick zu geben. Außerdem möchte ich nicht, dass du zu den Personen gehörst, die auf die Frage was denn los sei, nicht einfach nur ein Nichts als Antwort bekommen. Das gestern war allerdings eine Ausnahme da ich mich nicht wirklich in der Lage gefühlt habe, dir eine ausführliche Erklärung zu geben, aber die bekommst du ja gerade. Und ich will, dass du weißt, dass ich wenn ich Leute mag, sie wirklich mag und das auch zeige und dass ich alles was ich sage bzw. schreibe auch so meine weil Ehrlichkeit einfach wichtig ist. Und ich meinte das ernst, als ich geschrieben habe, dass du süß bzw. goldig bist und wenn ich das sage, dann ist es was Gutes und ich mache mich nicht über dich lustig oderso. Du weißt ja, dass ich sehr gerne schreibe und meine Gefühle aufzuschreiben hilft mir sehr und mir geht es sogar ein klitzekleines bisschen besser. Vorallem bin ich dir sehr dankbar, dass du mir zuhörst und versuchst, mich zu verstehen. Ich schreibe das ja gerade nicht für irgendwen sondern für dich. Also ist das alles ein bisschen persönlicher als wenn ich das nur für mich schreiben würde. Ich hab ja vorhin erwähnt, dass du dich immer an mich wenden kannst - egal was ist und falls du jemanden zum Reden brauchst. Aber daran muss ich auch wieder daran denken, dass du ohne Zweifel Personen in deinem Leben hast, denen du bestimmte Dinge eher erzählen würdest als mir - was ich auch vollkommen in Ordnung und verständlich finde - ich erwarte schließlich nichts von dir. Alles was ich will ist, für jemanden mal unvergesslich zu sein, ich will “someone’s favourite person to talk to” sein, ich hätte auch so gerne eine beste Freundin und einen besten Freund aber im Endeffekt muss sich das ja alles selbst ergeben, deswegen bin ich einfach geduldig und versuche trotz allem das Beste aus jeder Situation zu machen auch wenn ich trotz meiner positiven Art manchmal am liebsten nichts mehr fühlen will und mich nachts in den Schlaf weine und niemand davon weiß oder es nicht ahnt weil ich stets versuche, ein Lächeln aufzusetzen. Das gelingt mir leider nicht immer und man sieht mir meine Gefühle oft an. Heute wurde ich auch oft gefragt ob alles in Ordnung sei und manche Menschen verdienen nicht mehr als ein einfaches Ja. Ich war sogar manchmal kurz davor zu weinen aber das hat zum Glück niemand gemerkt. Gefühle sind schon komisch aber sie gehen weg. Man hört einfach irgendwann auf, über gewisse Dinge nachzudenken aber irgendwann, wie gestern, holen sie dich wieder ein und du kannst ihnen einfach nicht entkommen. “Nothing kills you like your mind.” Wenn ich gut drauf bin, dann so richtig - und jetzt kannst du sagen, dass du mich auch schon mit schlechter Laune erlebt hast - und wenn ich traurig bin, dann so richtig. Aber ich bevorzuge es, gute Laune zu haben, auch wenn das nicht immer einfach ist. Und ich hoffe einfach, dass du beide Seiten von mir tolerieren kannst auch wenn das ebenfalls nicht immer einfach ist. Aber wenn du es schaffst, dann bist du ein Held. Ich denke nämlich, dass man einen Menschen erst richtig kennenlernt wenn man auch von seinen schlechten Seiten weiß. Und ich bin bereit, alles an dir kennenzulernen wenn du bereit bist, alles an mir kennenzulernen. To be continued. :)
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kari-yasai · 5 years
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"Die Zelle"
(english follows)
Warnung: 18+, Drama, Horror, Angst, Blut, Erotik, Gewalt, Zwang, Folter
Paarung: Daryl x Bea, Negan x Bea
~ ~ ~
Kapitel 7
Nach Davids Hinrichtung hatte Negan mich weiterhin wortlos zurück in meine Zelle gebracht. Ich bekam nichts zu Essen, dafür eine kleine Lampe, ein Kissen und eine Decke. Dwight hatte noch einmal nach mir gesehen und gemeint, ich sollte erst mal das Abendessen von gestern zu mir nehmen, weil das nicht verschwendet werden durfte. Ich stand in seiner Schuld, weswegen ich mich bedankt hatte, bevor er gegangen war.
Dass bereits schon wieder Mittag war, merkte ich daran, dass Dwight erneut zu mir kam, den leeren Teller mitnahm und wenig später mit warmem Mittagessen zurück kam. Und während ich so auf die Kartoffeln mit Karotten blickte, fragte ich mich, welche Gemeinheit Negan nun schon wieder ausheckte.
Allmählich hielt ich es nicht mehr aus. Diese Stille, allein mit meinen Gedanken und die Bilder, die ich nie wieder los werden würde. Wenn das so weiter ging, hatte Negan mich wirklich bald soweit. Auch zum Abendessen ließ er sich nicht blicken.
Am späten Abend öffnete die Tür sich für diesen Tag zum letzten Mal. Ich war noch nie so froh gewesen, ihn zu sehen, wie jetzt. Negan sah mich überrascht an, weil ich lächelte. „Dir scheint es also wieder gut zu gehen.“ „Nein. Es ist nur…“ Er ging neben mir in die Hocke und fragte: „Was?“ Ehrlich und entschlossen blickte ich in seine Augen und antwortete: „Ich bin froh, dass du wieder da bist.“ „Wirklich?“ Er grinste mich an und schenkte mir vorerst nur wenig Glauben. „Ja, weil ich mich dann sicherer fühle.“
Einen Moment lang sah Negan zwischen meinen beiden Augen hin und her, dabei lächelte er nur noch ganz leicht. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Irgendetwas hatte sich verändert, bei ihm und auch bei mir, aber ich wusste nicht, was es war.
Ich konnte mich einfach nicht von ihm lösen. Erst als er ein neues Anliegen ansprach. „Ich hab morgen einiges zu erledigen und du wirst mich begleiten. Es wird gefährlich werden, deswegen bekommst du eine Waffe. Es kann nämlich gut möglich sein, dass ich nicht immer in deiner Nähe sein kann, um dich zu beschützen.“ Es fröstelte mich bei dem Gedanken an Gefahr. Negan bemerkte meine Ängste und legte beruhigend eine Hand auf meine Schulter: „Es wird schon gut gehen. Du hast bis jetzt auch überlebt, denn du bist eine starke Frau und verdammt schwer zu brechen.“
Wenn er wüsste, wie weit er mich schon hatte, aber diese Genugtuung wollte ich ihm einfach nicht gönnen. Mir fehlte der menschliche Kontakt, mir fehlte Daryl, deswegen waren Negans Worte mehr als nur gut zureden für mich. Nicht groß darüber nachdenkend, senkte ich meinen Kopf und legte meine Wange auf seinen Handrücken. Er atmete kurz überrascht auf. Ich spürte seine aufkommende Anspannung an seinen Fingerkuppen, die in meine Schulter drückten.
Mein Gegenüber zeigte doch tatsächlich Gefühle, was ihn für mich überraschend harmlos wirken ließ. Er hob mit der Hand meinen Kopf, welche eben noch auf meiner Schulter gelegen hatte. Ich ließ ihn meinen empfindlichen Hals berühren. Negan hob mit seinem Daumen unter meinem Kinn meinen Kopf noch etwas weiter, damit ich ihn wieder anschaute.
Mein Kopf war leer und mein Körper genoss diese Berührung gerade einfach nur, auch wenn diese Hände dem Teufel persönlich gehörten. Und der sagte kein Wort. Er ließ seine Finger für sich sprechen, die er gänzlich um meinen Hals legte, als ich meinen Kopf in den Nacken legte und meine Augen schloss. Es gefiel mir, wie Negans Hand sich forsch meinen Hals hinunter arbeitete, weswegen ich erregt aufatmete und meinen Kopf wieder nach vorne fallen ließ. Zeitgleich erzitterte ich. Auf meinem Dekolletee bildete sich eine angenehme Gänsehaut. Ich leckte mir unbewusst über meine trockenen Lippen. Doch Negan hielt inne, worauf ich meine Augen einen Spalt weit öffnete, bis ich ihn schließlich vollends ansah.
„Nein", keuchte er plötzlich und drückte mich ohne weitere Vorwarnung gegen die Wand in meinem Rücken. Meine letzte Verletzung war gerade erst geheilt und schon stieß ich mir schon wieder den Kopf. Aber das würde wohl nur eine Beule geben. Entsetzt musste ich erleben, wie er mich fester anfasste. „Negan…“ Meine Laute waren nicht mehr als ein ersticktes Röcheln und dennoch ließ er mir noch genug Luft zum Atmen. „Das machst du nicht mit mir", warnte er mich, aber ich wollte mir auch nichts mehr gefallen lassen, also schloss ich meine Hände um sein Handgelenk, um ihm die Blutzufuhr in seine Hand abzuschneiden. Eine freie Hand hatte Negan noch, die er dafür einsetzte, mir ins Gesicht zu schlagen.
Umgehend ließen wir einander los. Der brennende Schmerz zog über meine gesamte Gesichtshälfte, die ich mir sofort hielt. Ich sah ängstlich zu Negan auf, der es nicht fassen konnte, dass er das gerade tatsächlich getan hatte. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Dieses Schwein. Ich hatte tatsächlich begonnen, ihm zu vertrauen und dann das.
„Beatrice…“ Er wollte mich gerade noch einmal berühren, da wich ich ihm aus und schrie ihn an: „Fass mich nicht noch mal an, sonst schlage ich zurück! Mir egal, ob du mich dann umbringst!“ Eigentlich durfte Negan das nicht durchgehen lassen, aber es war seine Schuld gewesen. Er hatte überreagiert und das wusste er. „Hör mir zu, ich hab noch nie eine Frau geschlagen.“ Jedoch wendete ich mich ab: „Verpiss dich einfach.“
Mein Gegenüber seufzte schwer, aber respektierte meinen Willen vorerst. Langsam stand er auf und trat aus dem Raum, aber nicht, ohne zu mir zurück zu sehen. Negan sagte leise: „Ich wollte deinen Willen brechen, aber niemals hätte ich dich geschlagen. Es tut mir wirklich Leid.“
Mit diesen Worten ließ er mich allein. Ich wusste nicht, ob er gegangen war oder noch lange hinter der Tür gestanden hatte, denn ich brach gänzlich in Tränen aus und mein Schluchzen übertönte alles.
Es dauerte eine Weile, bis ich mich beruhigte. Und in dieser Nacht konnte ich nur auf dem Rücken liegen. Jede andere Lage brachte meinem Kopf und meiner Wange höllische Schmerzen. Davon mal abgesehen, dass ich sowieso kaum schlief.
Ich war so dumm gewesen, dass ich überhaupt erst Negans Berührungen zugelassen hatte. Es war nicht nur seine Schuld, auch meine. Ich hatte mit dem Feuer gespielt und mich verbrannt.
Der nächste Morgen brachte mir einen Besuch von Carson, der meinen Kopf untersuchte, mir eine Creme für meine Wange, Kopfschmerztabletten und Wasser gab. Ich traute mich gar nicht, ihm ins Gesicht zu schauen. Seine entstellte Gesichtshälfte war einfach zu grausam anzusehen und ich wollte ihn damit nicht auch noch weiter runter ziehen.
Kurz nachdem Carson gegangen war, kam Dwight mit meinem Frühstück, aber ich stellte mich stur. Ich wollte das alles nicht mehr. Es war mir egal geworden. Schweigend rollte ich mich in meine Decke ein und blieb liegen.
Als etwas später Negan in der Tür stand, würdigte ich ihn keines Blickes. Ich behielt nur seine Stiefel im Auge. „Du musst was essen", meinte er: „Damit du bei Kräften bleibst, denn die wirst du heute brauchen.“ Aber ich reagierte nicht. „Hörst du mich", hakte er nun nach, beugte sich über mich und griff nach meiner Schulter. Jedoch stieß ich seine Hand mit meinem Ellenbogen weg. Sofort war Negan aufgebracht und packte unsanft nach meinem Oberarm: „Jetzt reicht es mir aber mit dir! Ich hab mich doch schon entschuldigt. Du bist nicht in der Position, dich mir zu widersetzen. Kapierst du das?“
Aber ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles, was sich bei mir angestaut hatte, musste jetzt raus, also vergaß ich mich: „Warum tust du das alles? Warum hälst du mich hier fest und warum bringst du mich nicht einfach um? Warum willst du mich unbedingt brechen? Du hast mal zu mir gesagt, ich wäre wortgewandt und mutig, was hast du also mit mir vor? Welchen Nutzen hast du davon? Ich bin nicht produktiv, du hast von meiner Anwesenheit nichts und ich verbrauche deine Lebensmittel! Also frage ich dich noch mal, was soll das?“
Negan wollte gerade zum Antworten ansetzen, aber ich war noch nicht fertig. „Es hat dir doch gefallen, dass ich mich dir für einen Moment ergeben hab. Du wolltest es auch, sonst hättest du eher was gesagt. Aber ich verstehe, warum du deine Wut an mir ausgelassen hast. Du hast mir die Schuld gegeben, aber du hast selbst Schuld. Du ziehst diese Psychospielchen ab, weil du schwach bist.“
Sein Griff um meinen Arm wurde fester und er wollte mich stoppen: „Sei still.“ „Niemand soll das sehen, aber ich hab es gemerkt. Es zu leugnen ist zwecklos.“ Negan schrie mich an: „Halt deine vorlaute Klappe!“ Ich wollte seiner Hand entkommen und wehrte mich: „Und anstatt andere zu bestrafen, solltest du dich mal fragen, ob deine eigenen Taten richtig sind!“ Das einzige, was ich schaffte, war, dass er abrutschte, jedoch mein Handgelenk zu fassen bekam. „Es reicht!“ Er hielt mich auch noch an meinem anderen Arm fest und drückte mich auf den Boden. Nun wollte ich ihm mit meinen Knien in Bauch und Hüfte stoßen, um irgendeine weiche, empfindliche Stelle zu treffen, aber Negan stemmte einfach sein Körpergewicht auf mich. „Du bist nicht anders, als der, den du umgebracht hast!“
Er würde mich nur auf eine Art zum Schweigen bringen können, aber dafür fehlte ihm eine weitere freie Hand. Jedoch ließ er auch schon mit dieser einen los. Sofort drückte ich meine Handfläche gegen seine Schulter, aber er war stärker, hielt mir den Mund zu, drückte dabei meinen Kopf zur Seite, dass meine Halswirbel knackten. Negan näherte sich mit seinen Lippen meinem Ohr und konnte nun auch endlich was dazu sagen: „Ich tue das, weil ich es einfach genieße, die Oberhand zu haben. Und es stimmt, im Moment bringst du mir keinen großen Nutzen, aber bald ist es soweit. Du irrst dich, ich bin nicht wie David.“ Seine Stimme war nun nicht mehr als ein Flüstern. „Ich bringe dich dazu, dass du freiwillig zu mir kommst.“ Ganz leicht berührte seine Nase mein Ohr und glitt ein Stück meinen Hals entlang. In meinem Nacken bildete sich eine Gänsehaut und fast wie von allein schloss ich meine Augen.
Allerdings holte sein verschlagenes Kichern mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Ich hab es doch gesagt.“ Dann ließ er mich plötzlich los, worauf ich ihn erschrocken ansah. Negan wusste es. Er war nicht dumm und wusste, dass ich ihm auf seltsame Art und Weise verfallen war. Nur wie das passieren konnte, wusste ich selbst nicht so genau.
Als er von mir runter gegangen war, aber noch immer neben mir hockte, setzte ich mich langsam auf. Überraschend ruhig begann mein Gegenüber zu erklären: „Ich war bis jetzt noch ziemlich geduldig mit dir, aber diese Geduld ist inzwischen erschöpft. Wenn ich dich jetzt frage, wirst du mir antworten.“ Ich war fassungslos. Nicht jetzt, noch nicht. Er musste sich seiner Sache ziemlich sicher sein, wenn er das jetzt noch ansprach. Ich konnte ihn einfach nicht mehr ansehen, dennoch fragte Negan ernst: „Wer bist du?“
Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter und doch begann ich zu schwitzen. Mein Herz raste. Ich hatte nur noch diese eine Chance. Hilfesuchend schaffte ich es, ihn anzusehen und bemerkte wieder dieses verräterische Zähneknirschen. Seine Laune verfinsterte sich noch weiter: „Das glaube ich jetzt nicht. Du verarschst mich doch.“ Ich wollte ihm sagen, dass es nicht so ist, aber ich brachte kein Wort heraus.
Wieder wurde Negan handgreiflich, indem er mich am Kinn festhielt, mir auf die Pelle rückte und drohte: „Hör gut zu. Was ich bis jetzt getan habe, war nichts im Vergleich zu dem, wozu ich in der Lage bin. Du hast mich noch nicht auf Hochtouren erlebt. Und glaub mir, das willst du nicht erleben. Also rate ich dir dringend, mir zu antworten.“
Er ließ das einen Moment auf mich wirken und sah mir dabei die ganze Zeit in die Augen. Ich spürte, wie sein Griff immer fester wurde, bis er schließlich schwer seufzte. „Na, schön. Du willst es ja nicht anders. Ich werde Daryl holen lassen.“ Ich war entsetzt. „Und dann schneide ich ihm einen Finger ab.“ Negan zog sein Messer und hielt es mir vor mein Gesicht: „Hiermit.“ „Nein…“, flehte ich: „Nicht Daryl…“ Aber der hatte nichts besseres zu tun, als auch noch fies zu grinsen: „Dann antworte.“ Ich senkte meinen Blick, weil ich noch immer glaubte, das wäre eines seiner Psychospielchen, aber damit nicht genug, wollte ich ihn auch noch beleidigen: „Du bist ein Arschloch und ein Sadist.“ Er ließ mich los.
Wieder war nur ein Grinsen auf seinen Lippen, als er das Funkgerät an seinem Gürtel zur Hand nahm. Sogleich sprach er hinein: „Dwight? Bring mir Daryl her.“ Darauf wusste ich nur eine Antwort: „Du bluffst doch. Davon mal abgesehen, dass dieses Messer garantiert nicht scharf genug ist, um auch noch den Knochen zu erwischen.“ Mein Blick war fest auf das Messer in seiner Hand gerichtet. Negan fragte kühl: „Das denkst du also?“ Ein weiteres Mal sprach er in sein Funkgerät, dabei grinste er mich wieder frech an: „Ach, und Dwight. Bring noch eine Zange mit. So eine schöne, mit der man Knochen zertrennen kann.“ Ich sah in seinen Augen, dass es ihm gefiel, mit mir zu spielen, aber ich war mir nicht mehr sicher, ob er wirklich nur bluffte.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte, aber auf seine Antwort konnte Negan lange warten, jedoch machte mich das Warten unruhiger, bis ich fragte: „Warum bestehst du so dringend auf diese Worte?“ Damit nicht rechnend wurde er auf seltsame Weise sanfter: „Weil ich will, dass du verstehst, dass ich überall bin. Und du mir dadurch ein mündliches Versprechen gibst, dich niemals gegen mich zu wenden. Wenn du es brichst, folgt Bestrafung.“ Wieder war in seinen Augen diese Faszination, dieses geheimnisvolle, was ihn interessant machte.
Ich konnte es durchaus riskieren, weiter zu fragen: „Gibt es da keinen anderen Weg? Musst du mich dazu quälen?“ „Sag du es mir.“ Ich schluckte und spürte meine eigene Hilflosigkeit. „Siehst du", bestätigte Negan: „Ohne Zwang würdest du dich niemals von deinen Freunden abwenden. Wozu auch? Dich mit Versprechungen zu locken hätte also sowieso nichts gebracht. Aber so… Da bleibt dir nichts anderes übrig, als dich mir anzuschließen.“ Er lächelte flüchtig, bevor er aufstand, weil ihm wohl langsam die Beine schwer wurden.
Am Türrahmen lehnend steckte er sein Messer weg und harrte der Dinge, die da kamen. Indessen sah ich auf meine Finger, mit denen ich nervös zu spielen begonnen hatte.
Ich hörte Geräusche und sah auf, während Negan den Gang entlang blickte: „Da seid ihr zwei ja endlich.“ Vorsichtig lugte ich an meinem Peiniger vorbei und entdeckte Daryl und Dwight. „Was willst du von mir", fragte mein Freund frech, worauf Negan befahl: „Knie dich hin.“ Er weigerte sich. Dwight zerrte ihn jedoch an seiner Kleidung nach unten, da entdeckte er mich, allerdings ohne jede Gefühlsregung. Ich war hilflos, obwohl ich wusste, welchen Weg ich gehen sollte, um das Unglück von Daryl abzuwenden.
Als ich sah, welches Werkzeug Dwight dem Anführer überreichte, verwandelte sich meine Hilflosigkeit in Angst. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich wollte einfach nur noch zu Daryl, aber Negan hielt mich an meinem Kragen fest: „Na, na, na. Mach keinen Quatsch.“ „Daryl!“ Der sah mir an, dass ich mehr wusste, als er selbst, was gleich passieren würde. Ich wehrte mich noch immer, damit Negan keine Chance hatte, meinem Freund etwas anzutun, aber er legte fest seinen Arm um meinen Hals, nach dem ich auch sogleich griff. „Lass mich los! Ich lasse nicht zu, dass du Daryl weh tust!“ „Jetzt halt still, verdammt!“ Ich war nicht mehr zu beruhigen. Es reichte mir jetzt einfach. Rückwirkend betrachtet war das vielleicht nicht die beste Idee.
Mein Blick war entschlossen auf meinen Mithäftling gerichtet, der mir sofort verstehend zunickte. Ich stieß Negan mit meinem Ellenbogen so fest und so oft ich konnte in die Magengegend und trat um mich, der sofort den Bolzenschneider fallen ließ, um mich daran zu hindern.
Im gleichen Zug schlug Daryl Dwight nieder und ging dann auf Negan los. Ich konnte mich befreien und schrie: „Lauf!“ Dann rannte ich einfach los.
Ich eilte durch die Gänge, deren Weg Richtung Ausgang ich inzwischen ziemlich gut kannte. Immer wieder drehte ich mich um, um mir sicher sein zu können, dass Daryl noch immer hinter mir war. Jedoch hatten wir nicht viel Zeit gewonnen. Negan war uns dicht auf den Fersen.
Schließlich erreichten wir den Hauptplatz und rannten zum Tor, außer Acht lassend, dass die Wachposten uns jederzeit erschießen könnten. Der erste Schuss fiel und die Patrone schlug nur knapp neben meinen Füßen im Boden ein. „Scheiße, Daryl!?“ „Nichts passiert! Lauf weiter!“ Er trieb mich an.
Inzwischen stürmte auch Negan über den Platz. Der zweite Schuss fiel und ich hörte Daryl schmerzhaft aufschreien und fallen. Sofort stoppte ich: „Daryl!“ Ich konnte ihn unmöglich im Stich lassen. „Lauf weiter!“ Alles spielte sich mit einem Mal wie in Zeitlupe ab. Das Rufen meines verwundeten Freundes und Negan, der immer näher kam.
Der dritte Schuss verfehlte nur knapp meine Schulter und brachte mich zum Handeln. Ich lief weiter, während Negan seine Leute anschrie: „Verdammt, hört auf zu schießen!“ Einer der Wachposten am Tor stellte sich mir in den Weg und versuchte, mich festzuhalten: „Dein kleiner Ausflug ist hier zu Ende.“ Doch wieder schaffte ich es, mich zu befreien und lief weiter.
Negan hatte Daryl völlig außer Acht gelassen und rannte ebenfalls zum Tor. Er schnappte sich das Gewehr der Wache, zielte und schoss.
Schmerz ereilte mich in meinem linken Oberschenkel und ich konnte spüren, wie ich zu bluten begann und die warme Flüssigkeit meine Hose tränkte. Ich begann zu hinken, denn richtig laufen konnte ich nicht mehr, allerdings machte mich das auch langsamer.
Noch immer war Negan hinter mir und er holte mich immer mehr ein: „Bleib endlich stehen!“ Schließlich erreichte er mich und mein verzweifelter Versuch, mich im nahe liegenden Wald zu verstecken, scheiterte kläglich. Ich spürte seinen festen Griff an meiner Schulter und wie er mich auf dem Waldboden mit seinem Körpergewicht überwältigte. „Nein, lass mich los", schrie ich und wehrte mich erneut, aber Negan packte mich an meinem linken Arm und hielt ihn auf meinem Rücken.
Ich wollte mich umdrehen. Keine Chance. Mit der anderen Hand fixierte er meinen Kopf auf dem Boden. Ich drehte meinen Kopf zur Seite, aber seine Hand drückte gegen meinen Kiefer. „Halt deine vorlaute Klappe und zappele nicht so rum. Du lockst sonst noch Beißer an. Hast du wirklich geglaubt, du könntest mir entkommen?“
Negan verlagerte sein Gewicht, indem er ein Stück höher rutschte und hielt mit den Knien meine Arme, damit er eine Hand frei hatte, um sein Funkgerät zu nehmen: „Ich hab sie. Wo ist Daryl und wie geht es Dwight?“ Es rauschte kurz und dann kam Antwort: „Daryl ist noch hier draußen und blutet wie ein Schwein. Dwight passt gerade auf ihn auf, aber er blutet auch, am Kopf.“
Ich war allerdings noch nicht bereit, aufzugeben, aber Negans Griff um meinen Hals wurde fester. „Damit tust du dir nur selbst weh", meinte er nur und sprach weiter mit einem seiner Männer: „Carson soll sich das ansehen. Wenn beide verbunden werden müssen, soll er es tun, ansonsten soll er auf mich warten. Hat Dwight den Bolzenschneider mit raus gebracht?“ „Was? Nein! Negan, hör auf! Lass Daryl da raus!“ Wieder überkam mich Panik. Ich wollte für meine Gegenwehr meine Beine einsetzen, aber der Schmerz war zu groß.
„Verdammt, jetzt hör aber auch mal auf mich", fluchte Negan, der mein schmerzverzerrtes Gesicht bemerkt hatte: „Außerdem verlierst du dadurch nur noch mehr Blut und ich bin nicht mehr bereit, dich sterben zu lassen.“ In seiner Stimme schwang ein wenig Sorge mit, die im nächsten Satz schon wieder verschwand: „Kannst du das wiederholen? Ich verstehe nichts, wenn dieses Miststück hier so rum schreit.“ Wieder kam Antwort aus dem Gerät: „Ich sagte nein. Es ging alles so schnell.“ „Dann soll ihn mir jemand holen und ich brauche noch einen weiteren Mann.“ „Geht klar, Sir.“
Damit steckte Negan sein Funkgerät weg und sprach wieder zu mir: „Ich muss das jetzt tun. Du lässt mir keine andere Wahl.“ Dann ließ er meinen Kopf los. Ich wäre ja erleichtert gewesen, wenn ich nicht im selben Moment das Klappern seiner Gürtelschnalle vernahm. Mir war nicht klar, was er da tat. Wieder einmal versuchte ich mich umzudrehen, was Negan mir dieses Mal gestattete. Ich sah, wie er sein Messer an den anderen Gürtel steckte, der seine Hose auf Höhe hielt und den einen um seine Hüfte entfernte. Dabei erklärte er: „Du hast deine Entscheidung getroffen, aber für deinen Fluchtversuch werde ich dich und Daryl trotzdem bestrafen.“
Während er den Gürtel um meine Handgelenke band, wollte ich Negan besänftigen: „Wir sind verletzt. Ist das denn nicht schon Strafe genug?“ „Nein", antwortete er kalt, zog den Gürtel fest und machte mich damit wehrlos. Schließlich ging er von mir runter und drehte mich zu sich um, sodass ich in sein Gesicht sehen konnte. Wieder mal war da keine Emotion. Nun half er mir in sitzende Position und verlangte: „Auf deine Knie.“ Ich verstand nicht: „Aber… ich kann doch nicht…“ „Ich sagte, auf die Knie.“ Negan zog mich mit Gewalt nach oben. Der Schmerz in meinem Bein überfiel mich ein weiteres Mal, aber nicht für lange, denn mein Entführer hob mich über seine Schulter.
Ich sagte keinen Ton mehr, als er mich zurück zum Sanctuary brachte. Jedoch spürte ich mein eigenes Blut in meinen Kopf hämmern und hoffte, Negan würde mich bald wieder runter lassen.
Ich sah, wie wir das Tor durchquerten und mich der Wachposten abfällig musterte. Mir wurde immer mehr bewusst, dass dieser Fluchtversuch Konsequenzen haben würde und Negan Daryl und mich definitiv bestrafte. Kein Gerede um den heißen Brei, sondern eine wahrhaftige, reale Strafe.
Der Anführer kam zum Stehen und ließ mich im Hof auf dem Boden runter. Sogleich entdeckte ich Daryl sitzend. Der sah mich verloren an. Er hatte eine Verletzung vom Schuss an seiner Schulter, deren Blut den Stoff darüber rot färbte. Hinter meinem Freund stand Dwight, der ihm ein Gewehr an den Hinterkopf hielt.
„Verzeih mir", flehte ich, bevor ich Kopfschüttelnd meinen Blick senkte. Es war meine Schuld, dass wir jetzt hier in der Scheiße saßen. Ich hatte nicht nachgedacht und das hatte ich nun davon. „Bea, nicht", gab Daryl zurück, aber Dwight stieß ihm warnend mit dem Gewehrlauf in den Rücken.
Auch Negan hockte plötzlich neben mir: „Na, wird dir jetzt klar, was du getan hast?“ Ich sah ängstlich zu ihm. „Das ist deine Schuld.“ Dann stand er wieder auf und wies einen seiner Männer an, ihm die Zange zu reichen: „Gary, gib her.“ Der kam ein paar Schritte von der Seite und gab seinem Oberhaupt das Werkzeug. „Und jetzt stell dich hinter sie, damit sie keine Dummheiten macht.“ Der etwas dunkelhäutige Mann, mit dem Tattoo auf seinem linken Oberarm, der Glatze und einem schwarzhaarigen Bart, leistete Negan Folge. Auf meinen Kopf war nun ebenfalls eine Waffe gerichtet.
Hilfesuchend sah ich Negan an und fragte ängstlich: „Du wirst mich doch nicht wirklich erschießen lassen?“ Sein finsterer Blick traf mich, wie die Erkenntnis, dass mein Leben für ihn keine Bedeutung mehr hatte. Daryl bemerkte, dass ich im Begriff war, aufzugeben und forderte: „Bea, bleib stark.“ Aber ich senkte verloren erneut meinen Blick.
Wie im Fieber verschwamm die Realität vor meinem Geist. Das konnte doch alles nicht mehr wahr sein. Ich träumte, denn nur so konnte ich mir die Grausamkeit der nächsten Situation erklären.
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aboacht · 3 years
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Carlos
Auch zwei Tage später kam mir das alles vor wie ein schlechter Traum. Ich hatte kaum geschlafen seit ich hier war und wechselte beinahe stündlich zwischen einer kompletten inneren Leere, die ich nicht beschreiben konnte und Verzweiflung über das, was mein Leben geworden war. Ich wusste nicht wie lange ich auf Logan's Sofa gelegen und geweint hatte, bevor ich überhaupt in der Lage gewesen war meinen Anzug auszuziehen. Da ich aber so überstürzt abgehauen und direkt hierher gefahren war hatte ich auch nichts anderes, weswegen Logan mir seine Klamotten gab.
Logan versuchte ganz normale Konversationen mit mir zu führen, aber fraget nicht erneut nach, was passiert war. Ein kleiner Teil von mir war überrascht davon gewesen, doch der größere Teil, der, der Logan besser kannte als jeden anderen Menschen, wusste dass er wartete, bis ich das Thema ansprechen würde. Ich war ihm dankbar. Und doch merkte ich immer mehr, dass er neugieriger und neugieriger wurde und ich konnte in seinen Augen sehen, dass seine Sorge um mich auch mit jedem Tag weiter wuchs.
Aber was sollte ich ihm überhaupt sagen? Ich war mir ja selber nicht wirklich über das bewusst, was da mit mir passiert war. Es war als hätte sich mein gesamter Körper dagegen gewehrt den Raum zu betreten in dem Olivia am Altar auf mich wartete und mich irgendwann an den Punkt gebracht, an dem ich mir sicher war ich würde sterben, wenn ich nicht sofort von dort verschwand. Ich war mir nichtmal sicher dass ich überhaupt vorgehabt hatte zu Logan zu fahren, denn ich hatte nicht einen klaren Gedanken fassen können. Dass ich mit dem Auto nicht verunglückt war, war wohl einer Menge Glück zu schulden. Erst als ich die mir mittlerweile gut bekannten Gebäude sah war mir klar geworden wo ich hingefahren war.
Logan hätte jedes Recht gehabt mich nicht reinzulassen. Ich wäre vermutlich sofort und auf der Stelle gestorben wenn er es nicht getan hätte, aber ich hätte es ihm niemals verübelt. Aber natürlich hatte er sich sofort um mich gekümmert, das war nunmal einfach die Person, die Logan war.
Heute war der erste Tag an dem es mir ein bisschen besser ging. Logan hatte mich zum Frühstück und einem Spaziergang mit Pippa am Meer überredet und ich fühlte mich wieder mehr wie ein Mensch und weniger wie ein Zombie. Es hatte mittlerweile angefangen zu regnen, also hatten wir beschlossen es uns auf dem Sofa bequem zu machen und einen Film zu gucken. Doch bereits nach wenigen Minuten wurde mir klar, dass Logan von dem Film absolut gar nichts mitbekam. Ich spürte immer und immer wieder seinen Blick auf mir und obwohl ich versuchte das zu ignorieren und mich auf die Geschehnisse auf dem Bildschirm zu konzentrieren, platze es irgendwann aus mir raus.
„Okay.“, sagte ich und griff nach der Fernbedienung um auf Pause zu drücken. Ich atmete tief ein und aus und setzte mich etwas mehr seitlich, um Logan ansehen zu können. „Frag doch einfach, Logan.“
Logan schaute mich verdutzt und ein bisschen schockiert an und ich konnte nicht anders als zu lachen. Anscheinend hatte er das wirklich nicht erwartet. Es dauerte ein paar Sekunden bis Logan sich überwand und ebenfalls anfing zu lachen. Eine Weile war ich mir wirklich sicher gewesen ich würde nie wieder lachen können, doch im Hier und Jetzt erschien mir das völlig unsinnig. Natürlich, mein Leben war weiterhin eine Misere, bei der ich vorne und hinten nicht wusste wo ich überhaupt anfangen sollte, aber die Welt erschien mir in diesem Moment ein bisschen weniger dunkel. Als könnte ich es schon irgendwie wieder schaffen.
Auch Logan wirkte ein wenig entspannter, als wir uns wieder beruhigt hatten. Und doch sah er mich weiter fragend an, offenbar davon ausgehend dass ich ihm nun endlich erzählen würde, was genau passiert war. Vielleicht war es auch endlich Zeit. Doch bevor ich anfangen konnte, klingelte es an der Tür. Es machte sich bei mir einen Moment Panik breit, denn ich war absolut nicht in der Lage mich mit Lily, Sirius oder James auseinander zu setzen. Oder gar mit meiner Familie. Meine Mutter hatte mir zwar geschrieben dass sie noch bis Ende der Woche in New York waren und ich mich melden sollte, wenn ich bereit dazu war, doch ich kannte den Rest meiner Familie und konnte mich durchaus vorstellen, dass sie auftauchen würden. Ich versuchte mich zu beruhigen. Es war vermutlich einfach einer von Logans Nachbarn. Pippa, die bis gerade neben dem Sofa geschlafen hatte sprang auf und bellte ein paar Mal, als würde sie uns auffordern, endlich die Tür aufzumachen.
Logan tat das auch schließlich. Ich hörte wie sich ein Regenschirm schloss und dann das Geräusch von Absätzen auf dem Holz von Logans Veranda. Bevor ich darüber auch nur nachdenken konnte trat Olivia in den Raum.
Sofort kam das Gefühl zurück, dass ich auch im Foyer in New York gespürt hatte. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Ich sah hilfesuchend zu Logan, doch dieser war an der nun geschlossenen Haustüre stehen geblieben und hatte den Blick zu Boden gerichtet. Mit einem Schlag wurde mir klar, warum Olivia hier war. Logan hatte ihr gesagt wo ich war. Das fühlte sich, warum auch immer, nach Verrat an.
Ich stand vom Sofa auf und Pippa fing erneut an zu bellen. Ich legte ihr sanft meine Hand auf den Kopf und sie verstummte sofort und schaute zu mir hoch, bevor sie aufs Sofa sprang und sich dort einrollte. Niemand sagte ein Wort und ich hatte das Gefühl die Luft im Raum würde sekündlich dicker werden.
„Willst du dich nicht entschuldigen?“, fragte Olivia schließlich und ich konnte hören, dass sie es wütend hatte klingen wollen, doch die Tränen die sie zurückhielt das gar nicht möglich machten. Es kam eher verzweifelt aus ihrem Mund.
„Natürlich.“, stammelte ich. „Ich glaube wir müssen… oder wir sollten.. naja..“ reden. Sie und ich sollten vermutlich reden, doch der Gedanke daran brachte meine Hände zum zittern. Ich war so ein verdammtes, feiges Arschloch.
„Carlos, hör mir zu.“ Sie fuhr sich durch ihre langen Haare und verschränkte dann die Arme. „Ich bin nicht doof. Auch wenn das vielleicht einige Leute angenommen haben. Ich habe gemerkt, dass was zwischen uns nicht stimmt, schon vor deinem Antrag. Aber ich habe so für uns gekämpft, oder nicht? Ich habe wirklich alles versucht. Und uns ging es doch gut.“ Wieder kam die Verzweiflung in ihrer Stimme durch. „Und ich kann verstehen, dass du verwirrt bist, mit allem was in den letzen Monaten passiert ist.“ Ihr Blick wandere kurz zu Logan, der wieder eisern auf den Boden starrte. „Aber ich liebe dich. Und du liebst mich. So einfach ist das. Und so einfach war das schon immer. Wir gehören zusammen, Carlos. Denk doch bitte an die schöne Zeit die wir miteinander verbracht haben. All die Urlaube. Die Ausflüge. Wie wir jedes neue Restaurant ausprobiert haben in dem wir alles vom Menü bestellt haben. Wie du mich ständig ins Museum geschleppt hast und ich dich ständig zum Sport. Wie viel wir gelacht haben. Carlos, mit uns ist alles so einfach. Alles passt.“
Uns liefen mittlerweile beide Tränen übers Gesicht und es tat mir wirklich weh, Olivia so zu sehen. Auch wenn ich sie nicht ansatzweise so liebte wie ich es mir in den letzen Monaten eingeredet hatte, war sie mir doch unglaublich wichtig und ich hasste mich dafür, dass ich der Grund für ihr Unglück war.
„Ich gebe dir noch eine Chance. Bitte, Carlos, komm mit.“
Ich spürte augenblicklich wie in mir etwas zusammensackte. Es war nicht genug gewesen sie am Altar stehen zu lassen und ihr das Herz zu brechen. Sie erwartete, dass ich es erneut tat. Denn auch wenn es so einfach wäre mit ihr mitzugehen und die Scharade weiterzuspielen, ich wusste dass ich das nicht konnte und ich wusste, dass ich es nicht wollte. Doch bevor ich dazu kam ihr das zu sagen, meldete Logan sich endlich.
„Ich glaube es ist besser, wenn du mitgehst.“
Ich sah ihn an und konnte den Schock in meinem Gesicht nicht verstecken. Hatte er Olivia deswegen gebeten herzukommen? Weil er wollte dass ich zurück zu ihr ging und ihn in Ruhe ließ? Hatte ich doch Recht gehabt mit der Annahme dass zwischen uns alles gesagt gewesen war?
Ich wusste darauf nichts zu antworten und wollte einfach nur das Logan endlich vom Boden aufblickte um mich anzusehen. Doch als er es endlich tat sah ich, wie wütend er aussah. Ohne zu merken trat ich einen Schritt zurück und spürte das Sofa hinter mir an meinen Beinen.
„Hier kannst du nicht bleiben, Carlos. Ich dachte eigentlich wir wären uns einig gewesen, dass wir uns nichts mehr zu sagen hätten. Ich will endlich mein normales Leben zurück, okay? Ohne das Drama das du ständig mitbringst.“
Ich wich noch ein Stück zurück, fast so, als hätte er mir ins Gesicht geschlagen. All die Angst, die ich gespürt hatte, seit ich Logan wieder in meinem Leben hatte war wahr geworden. Er hatte genug von mir und endlich eingesehen, dass ich nichts all schlechtes für ihn brachte. Er war einfach nur nett gewesen mich in meinem tiefsten Moment aufzunehmen, weil er einfach ein guter Mensch war, aber er wollte nichts mehr mit mir zutun haben.
„Dass was du beim Probedinner gesagt hast? Du hattest Recht. Du kannst nicht meine sein. Du wirst auch nie wieder meine sein. Also geh. Geh mit ihr zurück nach New York und lass mich in Ruhe.“
Ich konnte mittlerweile vor Tränen kaum noch etwas sehen und ich hatte das Gefühl der ganze Raum würde sich immer und immer schneller drehen.
„Okay.“, hörte ich mich selber sagen, in einer Stimme die ich nicht erkannte. „Es… es tut mir Leid.“
Ich taumelte mehr als das ich ging und riss die Haustür auf. Es regnete noch immer in Strömen. Mein Auto stand noch genau dort, wo ich es vor zwei Tagen abgestellt hatte. Olivias stand direkt daneben. Instinktiv tastete ich nach meinem Schlüssel und mir wurde schmerzlich bewusst, dass ich ihn nicht mitgenommen hatte und er noch auf Logans Tisch lag. Egal. Dann würde ich eben zu Fuß gehen, wohin auch immer. Ich war nur ein paar Schritte gegangen, als ich Olivia hinter mir nach mir rufen hörte. Sie kam, mit dem Regenschirm, auf mich zu und versuchte mich zu umarmen, doch ich ging einige Schritte zurück um ihr auszuweichen. Meine, nein, Logans, Klamotten waren schon jetzt komplett durchnässt.
„Ich kann nicht mit dir mitgehen. Es tut mir Leid. Es tut mir so Leid, aber ich kann nicht.“
Ich wartete ihre Antwort gar nicht ab und drehte mich um, doch ihre Hand auf meiner Schulter hielt mich auf.
„Du bist so ein Arschloch, ehrlich.“, endlich war die Wut in ihrer Stimme angekommen. Ich spürte wie sie mir etwas in die Hand drückte und ich sah ihr dabei zu, wie sie sich in ihr Auto setzte und davonfuhr. Als ich in meine Hand sah, sah ich meinen Autoschlüssel.
Ich atmete tief durch und setzte mich ebenfalls in mein Auto. Es dauerte nicht lange, bis ich wusste, wohin ich fahren würde.
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guteideen · 4 years
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Homeoffice – mein persönliches Fazit nach 4 Wochen Corona-Holodeck
Homeoffice gehört seit vielen Jahren zu meinem beruflichen Alltag. Und dennoch ist jetzt alles anders. Ich vermisse Euch! Mein Fazit nach den ersten vier Wochen Corona Zeit und erzwungenem Homeoffice ist eine Mischung aus Paralleluniversum, Hausarrest, Generalprobe, Inszenierung, Wochenende und Haushaltstag.
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Das mit dem Homeoffice ist nicht neu. Martin und ich haben die ideenmanufaktur vor fast 19 Jahren ins Leben gerufen. Damals eher intuitiv als strategisch, haben wir uns eine Welt geschaffen, die es in ihrer Vielfalt und Breite in unserem Kosmos so nicht gab. Der Name ist bis heute Programm. Wir lieben Ideen und Neues. Stillstand und Routine wird irgendwann schwierig. Wir waren immer neugierig und haben jede neue Herausforderung und viele neue Themen und Projekte mit viel Freude und großem Engagement angenommen. Es gab wenig Projekte, die uns zu groß, zu herausfordernd oder zu unrealistisch erschienen. Und mit jedem Einzelnen sind wir gewachsen. Durch unser tolles Team, das nach und nach größer wurde, kamen weitere Themen und Knowhow dazu.
Durch unsere Kinder war Homeoffice phasenweise die einzige Möglichkeit, überhaupt sinnvoll arbeiten zu können. Nachts oder mittags, wenn die Kinder schliefen oder im Kinderwagen im Hof standen. Wir wurden Profis darin, eine Stunde so effektiv wie möglich zu nutzen.
Homeoffice war aber auch immer eine willkommene Abwechslung zum später routinierten Büroalltag, wenn ich in halben Nächten Fotodatenbanken durchsucht oder Texte und Konzepte in Ruhe schreiben wollte – mal für ein paar Stunden am Stück. Homeoffice hieß dann für mich aber auch, wenn ich ein bisschen mehr nach meinem Biorhythmus und meinen kreativen Phasen leben und arbeiten wollte. Diese Momente waren aber immer nur ein kleiner Teil in meinem sonst sehr turbulenten und abwechslungsreichen Leben, das geprägt war von vielen Treffen, Veranstaltungen, Konferenzen, sozialen Verbindungen und immer wieder neuen spannenden Kontakten – in echt. Darin war ich gut und ich habe es geliebt.
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Als klar war, wohin mit Corona die Reise gehen wird, haben wir mit unserem Team innerhalb kürzester Zeit entschieden, für alle Kolleg*innen das Arbeiten von Zuhause zu ermöglichen. Einfach um für alle das Risiko zu mindern und nicht im ÖPNV zweimal am Tag durch die Stadt zu fahren. Gesagt getan. Wir waren im Macher-Modus. Es gibt eine Herausforderung? Her damit. Wir lösen, improvisieren, werden erfinderisch. Wir waren im Projektmodus. Das ist Teil unserer DNA.
Am Montag den 16.3. trafen wir uns noch einmal zu unserer montäglichen Projektrunde. Es fühlte sich wie ein ungewollter und ungeplanter Abschied auf unbestimmte Zeit an. Schmerz und Wehmut begleiteten mich. Ich mag unser Büro, die Atmosphäre das Miteinander in unserem Team. Die Wucht der Gefühle, die in Wellen mich trafen und in manchen Momenten fast die Luft nahmen, war unerwartet und manchmal auch beängstigend. Die Verantwortung für unser Team, die Unsicherheit, wie es für uns weitergeht, wie die Kunden wohl reagieren, wie gefährlich die Lage wird, wie ansteckend dieses unsichtbare Dinge wirklich ist und wie lange diese Situation andauern wird? 
Hinzu kam eine fette Erkältung, die mich zu Beginn der Allergiezeit fast jährlich heimsucht. Ich war müde, ausgelaugt und ein wenig verängstigt, ob ich mich vielleicht auch schon angesteckt hatte. Mit meinem allergischen Asthma und anderen Vorerkrankungen gehörte ich nun plötzlich auch zur Risikogruppe. Kein schönes Gefühl. Hinzu kam, dass in meinem Umfeld die Erkenntnis über die Ernsthaftigkeit der Situation sehr unterschiedlich schnell bzw. langsam ankam. Die gesamte Bandbreite menschlicher Reaktionen, von komplett zuhause bleiben bis hin zu Feierlichkeiten, die sich anfühlten wie der Tanz auf dem Vulkan und dann erst am Sonntag (15.3.) verboten wurden, von Panik bis Rebellion – alles war dabei und irritierte mich. Mein innerer Kompass, was richtig und falsch war, hatte mich verlassen. Ich war orientierungslos wie ein Segelboot im Sonnenschuss mit kaputtem Ruder und Motor.
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Da saß ich in meinem Homeoffice, technisch gut ausgestattet aber völlig ratlos, wie es für mich als Beraterin nun weitergeht. Ein großer Teil meiner beraterischen Projekte war innerhalb kürzester Zeit verschoben auf unbestimmte Zeit oder ganz abgesagt, während meine Kollegen in den Digitalprojekten nicht wussten, wo ihnen der Kopf stand. Zurückgeworfen war ich auf grundlegende Fragestellungen, wer ich eigentlich bin, ohne Aufträge, ohne das Gefühl gebraucht zu werden. Klar brauchte mich die Agentur, mein Bruder und Geschäftspartner, mein Team, unsere Kunden und ein bisschen unsere anderen Projekte. Aber für mich war es, als wäre ich von heute auf morgen meiner beruflichen Identität beraubt. Die Sorge um meinen großen Sohn, der in Asien festsaß, mein Vater der kurz vor einer lange geplanten OP stand und das nicht einzuschätzende Risiko ließen mich in den ersten Tagen weder schlafen noch einen ruhigen Gedanken fassen. Ich war tatsächlich zwischendurch lahm gelegt. Ich rief mir mein gesamtes Wissen über die menschliche Psyche, die Phasen der Krise, Resilienz und ressourcenorientiertes Denken ins Bewusstsein, versuchte in mich reinzuhorchen, was ich eigentlich gerade brauchte und was mir vielleicht gut tun würde.
Als nach der ersten Corona-Homeofficewoche die Bundesregierung zum #wirvsvirus Hackathon aufrief, wäre das für uns als Agentur aber auch Menschen mit unseren Profilen und Fähigkeiten eine perfekte Möglichkeit gewesen, uns einzubringen, gemeinsam mit unglaublich tollen Teams, an wichtigen Fragestellungen zu arbeiten. Es ging nicht. Ich fühlte mich wie ein Schlauchboot ohne Luft und konnte stundenweise nur atmen während ich, die immer für ihre Energie und Zähigkeit bekannt war, mich über als die Energie und Betriebsamkeit in meinem Netzwerk nur wundern konnte. Ich war aus meiner Mitte geschubst. Während alle schon über die Chancen sprachen, die die Krise mit sich bringen würde, die heilige Kuh Digitalisierung feierten, Menschen sich direkt solidarisierten und in Aktionismus verbrüderten, stand ich noch am Steg und schaute dem schaukelndem Boot hinterher.
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Was mir in den nächsten Wochen half, waren Schlaf, Spaziergänge in der Sonne und Natur, gesunde und vor allem leckere Dinge kochen, Alkohol, Struktur und Gespräche. Aber wenn man plötzlich von morgens bis abends den Tag mit Videotelefonaten verbringt, mochte ich abends nicht mehr reden, egal mit wem. Ich kann auch schlecht lange still sitzen, schon seit Kindheitstagen. Deshalb bin ich auch in Workshops und bei meinen Moderationen ein großer Fan, im Stehen zu arbeiten, den gesamten Raum zu nutzen. Bei den Videochats muss ich stundenlang sitzen oder zumindest an einem Ort verweilen. Vielleicht muss ich mir noch so einen Helm bauen mit Kamera, damit ich in Bewegung sein kann. Dann muss aber die Wohnung auch immer aufgeräumt sein…
Und ja, man kann Manches gut in Videochats besprechen und organisieren. Es ist großartig, leichten und direkten Zugang zu Wissen und Menschen zu haben. Aber wenn man Menschen auf diese Art und Weise zum ersten Mal sieht und spricht, dabei zuhören, aufnehmen, verarbeiten, reagieren, überzeugen und performen muss, zieht das Energie. Selbst wenn das Netz schnell, die Kamera hochwertig und der Bildschirm eine gute Auflösung hat.
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Und ja, man kann Manches gut in Videochats besprechen und organisieren. Es ist großartig, leichten und direkten Zugang zu Wissen und Menschen zu haben. Aber wenn man Menschen auf diese Art und Weise zum ersten Mal sieht und spricht, dabei zuhören, aufnehmen, verarbeiten, reagieren, überzeugen und performen muss, zieht das Energie. Selbst wenn das Netz schnell, die Kamera hochwertig und der Bildschirm eine gute Auflösung hat.
Mir ist sehr bewusst, welch Luxus es ist, von Zuhause aus arbeiten zu können. Es ist warm, hell, gemütlich, der Arbeitsweg entfällt, man spart Zeit, muss nicht im Regen mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren oder im Feierabendverkehr einen Parkplatz suchen. Man kann im besten Fall zwischendurch kochen, der Kühlschrank ist gefüllt und ich habe mehrere Orte, an denen ich gut arbeiten kann. Mein Zubehör und die technische Ausstattung sind inzwischen so gut, dass ich in verschiedenen Räumen auch fast ergonomisch arbeiten kann. Abgesehen von der Hellhörigkeit des Altbaus, dem überlasteten Netz und den Besonderheiten meiner Nachbarn, die ausgerechnet dann immer duschen und in Clublautstärke Musik hören, wenn ich mich konzentrieren muss oder im Videochat bin. Mein Teenager ist ein perfekter Mitbewohner, der mir alle Zeit und Freiheiten lässt. Sein Biorhythmus hat sich innerhalb der ersten Tage eingependelt auf Ferienzeit. Wir frühstücken selten vor 14Uhr. Seine eigenen Schulaufgaben erledigt er ebenso zuverlässig, wie Dinge im Haushalt, dass ich jeden Tag sehr dankbar bin und manchmal gar nicht weiß wohin mit meinem Glück.
Und dennoch ist das Modell remote zu arbeiten für mich ein Gefährt, dass unrund läuft und holpert, wie ein Essen, das super aussieht, aber nach nichts schmeckt, vielleicht sättigt aber nicht befriedigt. Wie Urlaub auf einem Holodeck. Es ist alles da, aber es ist nicht echt.
Wir sind alle durch das Virus verbunden  – weltweit. Wir müssen alle mit der Situation umgehen und neue Wege finden, einzeln und gemeinsam. Wenn wieder Kraft da ist, kann man auch wieder Dinge ausprobieren. Kreativität braucht einen freien Kopf. Langsam hab ich den wieder und auch Energie, mich mit neuen Möglichkeiten anzufreunden und Chancen darin zu sehen, nicht an meinen eigenen Ansprüchen zu scheitern und die Umstände anzunehmen, als das was sie sind.
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Der Wesentliche Teil meines bisherigen Lebens – die direkten und unmittelbaren Verbindungen – ist weitestgehend wie eingefroren. Ich bin auf Entzug, vermisse Menschen, ihre Unterschiedlichkeit, die Inspirationen und Herausforderungen, die Reibung, die kleinen und großen Rituale, Umarmungen, die Gesamtheit eines Menschen bis hin zum Geruch des Waschmittels oder After Shave. Die Energie, die im Raum ist und zwischen Menschen entsteht, wenn wir zusammen arbeiten, in kreativen Prozessen Ideen und Strategien entwickeln oder einfach zuhören und mit guten Fragen ganzen Universen auf die Welt helfen – diese Energie spüre ich am Bildschirm nicht. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber diese Zeit hat mir sehr bewusst gemacht, was ich vorher schon geahnt habe: dass es viel mehr Unsichtbares gibt, das für mich und die meisten Menschen das Leben lebenswert macht.
Nach vier Wochen Homeoffice habe ich meinen Rhythmus gefunden, auch wenn es immer mal wieder holpert, mir Feedback und Austausch fehlen und die vielen kleinen Informationen, die wir im Alltag ohne Sprache austauschen.
Aber ich bin jetzt im Vorfreudemodus. Ich freue mich auf all das, was ich momentan vermisse, auf das, was Neues dazu kommen mag und was das Arbeiten wieder zur Berufung macht – und ich freue mich auf EUCH!!! Bis dahin gebe ich mein bestes im Homeoffice vom Holodeck.
Bleibt gesund, passt auf euch und euer Umfeld auf. Wir sehen uns ❤️
Eure Jana
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einlebenohnesinn · 7 years
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Es tut mir leid okay?! Es tut mir einfach nur so unfassbar Leid😭ich habe unsere Freundschaft kaputt gemacht und das tut mir einfach nur verdammt leid... es ist meine eigene Schuld dass du so kalt zu mir bist...Diese Art wie du momentan bist bringt mich innerlich um...es es interessiert dich nicht mehr ob ich stundenlang nicht online war wie es mir geht oder machst dir Sorgen wenn ich komisch schreibe ich vermisse dein "ich habe dich lieb meine Süße" ich vermisse deine alte Art ...deine jetzige Art macht mich innerlich kaputt sie bringt mich innerlich um ich weiß dass ich selbst schuld daran bin und ich muss lernen damit klar zu kommen aber versprechen dass ich es schaffe kann ich nicht😔 ich will meinen alten besten Freund zurück😔 ich glaube langsam muss ich mich mit dem Gedanken anfreunden dich verloren zu haben auch wenn es mich innerlich umbringt dass du eine neue beste Freundin hast ich habe dich geliebt wie niemand anderen auf dieser Welt bzw ich tue es immer noch du hast mich zum Lachen gebracht wenn es niemand anders geschafft hat du hast mich davon abgehalten mir das Leben zu nehmen 😑Ich will dich zurück dich und deine alte Art ich vermisse dich so sehr😭 wenn du wüsstest wie sehr ich das alles einfach vermisse...wie oft ich einfach heule daran denke mich endlich umzubringen weil ich dich einfach verloren habe und das ist meine eigene Schuld ich habe versagt mal wieder so wie ich es eigentlich immer tue... ich weiß dass du das hier wahrscheinlich niemals lesen wirst jedoch wollte ich dir sagen dass du alles für mich bist und es immer bleiben wirst und dass ich dich über alles liebe und dass dich niemals jemand ersetzen Kann denn dein Platz in meinem Herzen hatte noch keiner... ich wünschte ich hätte diese ganzen Fehler niemals gemacht dann wär jetzt alles perfekt und du würdest jetzt im Bett neben mir liegen und wir würden lachen und einfach glücklich sein so wie es beste Freundin mal sind.. ich hoffe ich bin dir nicht ganz so egal jedoch habe ich gerade das Gefühl ..wenn ich unrecht haben sollte und ich doch noch deine beste Freundin bin dann zeige es mir verdammt noch mal zeig mir dass ich dir etwas wert bin denn momentan zeigst du mir nur dass du mich hasst. ..dass ich scheiße bin und dass du einfach jemand besseren als mich verdient hast du kannst so viele Mädchen haben wenn ich dieses eine Mädchen bin dass sich deine beste Freundin nennen darf dann verdammt noch mal zeige es mir... ich kann das nicht in Worte ausdrücken wie wichtig du mir bist und wie viel Angst ich davor habe dich verloren zu haben ...Angst das du nie mehr abends schreibst "gute Nacht ich habe dich lieb mein Zwerg" seid das fehlt kann ich einfach kaum noch schlafen ..seit du so kalt zu mir bist kann ich kaum noch lachen und ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf darüber was ich nun für dich bin... unsere gemeinsame Zeit war die schönste Zeit in meinem Leben du hast mich glücklich gemacht obwohl du nicht bei mir warst 😭alleine bei einer Nachricht von dir habe ich gelächelt durch ein "habe dich lieb mein zwerg" von dir kam ich aus dem Grinsen gar nicht mehr raus wenn du "süße" geschrieben hast konnte ich mein Glück kaum fassen dass du mich so nennst und als du mich das erste mal deine beste Freundin genannt hast wäre ich vor Stolz fast geplatzt denn ich dachte niemals dass ich jemanden so wichtig werde du hast mir oft gezeigt dass ich gebraucht werde.. du hast mir das Gefühl gegeben dass sich das Leben lohnt ...du hast mich davon abgehalten mir selbst zu schaden mich kaputt zu machen und dafür danke ich dir teilweise doch teilweise auch nicht weil ich eigentlich hätte wissen müssen dass du mich irgendwann verlässt weg genau wie jeder andere es tat weil ich einfach nicht in der Lage bin eine vernünftige Freundschaft zu führen 😭ich mache jeden kaputt ...weißt du du bist nicht der erste zu dem ich so kalt bin und mit dem ich die beste Freundschaft kaputt mache ich habe gehofft wenigstens du kommst und meiner komplizierten Art zurecht doch anscheinend kannst du es auch nicht.. für all meine Fehler entschuldige ich mich hiermit ich hoffe du wirst wieder so wie früher auch wenn die Chance dafür so gering steht ..ich werde um dich kämpfen bis ich sterbe und selbst wenn es mich umbringt werde ich dich niemals gehen lassen denn du hast was kein anderer hat... deine zukünftige beste Freundin kann sich glücklich schätzen so einen tollen Menschen wie dich an ihrer Seite zu haben ...du sollst nur wissen dass ich dich über alles liebe und dass du für mich immer der beste Freund bleiben wirst ich möchte dich nicht verlieren okay?! danke für Alles bester Freund Ich liebe dich... bitte tu mir den Gefallen und schreib mir wie früher "hab dich lieb meine Süße" aber nicht nur weil es mich glücklich macht sondern bitte schreibe es ernst gemeint... ich weiß nicht wie oft ich es noch sagen soll aber ich liebe dich wie niemand anderen auf dieser Welt noch nie habe ich meinen besten Freund so sehr geliebt du bist einfach was besonderes für mich ...ich brauche dich gerade so sehr ich wünschte du würdest gerade bei mir sein und ich könnte mit dir lachen und einfach glücklich sein doch stattdessen liege ich hier und heule weil ich dich so sehr vermisse... ich warte darauf dass du mir schreibst doch du tust es nicht egal wie sehr ich hoffe😭 anscheinend bin ich dir doch nicht so wichtig wie ich immer geglaubt habe und wenn doch dann verdammt noch mal zeig es mir und wenn ich dir egal bin und ich dich in Ruhe lassen soll sage das auch bitte denn mit dieser Ungewissheit momentan komme ich nicht klar ...sie zerstört mich ich weiß mich kann man sehr schnell verletzen doch dafür kann ich nichts ich wünschte ich könnte kalt sein und ich einfach vergessen wenn ich dir egal bin doch ich kann es nicht ...es tut mir einfach nur verdammt leid okay ?! wollte es dir nur mal sagen ich würde dir so gerne sagen was momentan abgeht doch anscheinend bringt es nichts da du mir nicht helfen kannst und ich dich nicht voll heulen ...will ich würde dir so gerne wieder erzählen können wie es mir geht was momentan los ist und all das andere doch ich habe nur das Gefühl dich zu nerven und deswegen schreibe ich dir auch nicht auch wenn es mich verletzt ...ich verspreche dir wenn du wieder so wirst wie früher werde ich nie wieder einen Fehler machen gib mir bitte noch eine letzte einzige Chance das alles wieder gut zu machen was ich zerstört habe... ich verstehe dich wenn du keinen Kontakt mehr möchtest denn ich bin echt kompliziert das weiß ich selbst aber ich habe gehofft dass du mit dieser Art klarkommst 😭du bist alles für mich okay?! ich brauche nur dich um glücklich zu sein doch ich nerve dich eh nur und das tut weh schreib du mir doch einfach mal dass du mich lieb hast schreib mir wieder dass ich dein Zwerg bin ..bitte ...ich vermisse es einfach so sehr.. sei nicht kalt zu mir wenn ich dir wichtig bin denn mit sowa wie grade komme ich einfach nicht klar es klingt vielleicht dumm aber so etwas macht mich einfach kaputt und wenn du das gerade lesen solltest und ich dir wirklich wichtig bin dann schreib mir bitte jetzt dass du mich lieb hast bitte schreib mir dass du mich nicht nicht ersetzt hast😭😭😭
Nico 😭
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b-n-a-o · 4 years
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Stucky - eine außergewöhnliche Liebesgeschichte (Teil 4)
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Sag mir, was ich tun soll, damit ich nichts falsch mache...
Bucky setzte sich im Bett auf und rieb sich erneut die Augen, dann betrachtete er seine rechte Hand. Kein Blut. Keine Verletzung. Nichts. "Fuck!" rief er aus und ließ sich auf das Kissen zurückfallen. Es hatte sich so real angefühlt... Er zwang sich aus dem Bett und tapste immer noch schlaftrunken zu Steve in die Küche, heilfroh, dass dieser keine Gedanken lesen konnte. Wenn Steve wissen würde, was er geträumt hatte, würde Bucky vor Scham sterben.
„Und wer war die Glückliche?“ versuchte Steve ein Gespräch zu beginnen. Bucky sah ihn nicht an, sondern stocherte in seinen Rühreiern herum. "Bitte, nicht jetzt, lass mich erstmal munter werden..." Steve grinste. "Ok, ok." Dann warf er Bucky einen Blick von der Seite zu. "Für jemanden, der gerade so heiss geträumt hat, bist du ziemlich mürrisch." "Nur weil ich einen Ständer hatte, heißt das nicht, dass der Traum schön war!" bellte Bucky. "Schon mal was von Morgenlatte gehört? Und wer sagt dir, dass ich mich überhaupt daran erinnern kann?" "Whoa!" Steve hob beschwichtigend die Arme. "Warum frisst du mich nicht einfach zum Frühstück?" Er schüttelte den Kopf. "Trink deinen Kaffee! Vielleicht bist du danach besser gelaunt! Ich gehe einstweilen duschen."
"Scheiße!" dachte Bucky, er war unmöglich. Steve war weder für seine Gefühle noch für seine Träume verantwortlich. Also irgendwie schon, aber er hatte nichts davon mit Absicht herbeigeführt. Sogar Frühstück hatte Steve für ihn vorbereitet... Und was tat er? Er hatte nichts Besseres zu tun, als ihm seine gute Laune zu verderben, indem er ihn morgens wie ein tollwütiger Straßenköter anknurrte.
Wie aus heiterem Himmel erschien Steve plötzlich wieder in der Küche, nur mit einem Handtuch um die Hüften, und unterbrach somit jäh Bucky’s Grübelei. "Willst du eine zweite Tasse Kaffee?" fragte er emotionslos. "Ja, bitte!" Als er zur Küchenzeile ging um frischen Kaffee zu holen, verfolgten ihn Bucky´s Augen. Er konnte den Blick einfach nicht von ihm abwenden, so als sähe er seinen besten Freund das erste Mal halbnackt. Als Bucky´s Männlichkeit sich aufgrund des intensiven Anatomiestudiums wieder zu Wort meldete ballte er die Hände zu Fäusten und fluchte tonlos.  
Während Steve mit der Espressomaschine beschäftigt war, sprach er kein Wort. Nicht einmal dann, als er Bucky die neue Tasse vor die Nase stellte. Auch nicht, als er sich an den Tisch setzte. Wortlos trank er seinen Kaffee. "Sieh nur, was du getan hast!" ätzte die unliebsame Stimme in Bucky´s Kopf. Er beobachtete seinen Freund lange, wie er so abwesend und wortlos dasaß und seinen Kaffee trank. Mit nacktem Oberkörper. "Es tut mir leid, dass ich vorhin so mürrisch war." "Mir tut es auch leid, ich wusste nicht, dass du so ein Morgenmuffel bist. Ich werde dich in Zukunft nicht mehr ansprechen, bevor du nicht deinen Kaffee getrunken hast. Das ist ja lebensgefährlich." Steve grinste.
Bucky hätte nicht in Worte fassen können, wie dankbar er für diesen gutherzigen Freund war. Er war sich nicht sicher, ob er im umgekehrten Fall Steves nicht an die Gurgel gegangen wäre. Steve war viel rücksichtsvoller als er. Er hätte wahrscheinlich die Wahrheit aus ihm herausgeprügelt. "Ich bin morgens nicht immer so schlecht gelaunt. Aber dieser Traum… " lenkte Bucky entschuldigend ein. Steve sah ihn leicht irritiert an. "Für mich sah es nicht danach aus, als wäre es ein Albtraum gewesen." "Ja, du hast recht, es war ein... erotischer Traum... ein... sehr erotischer Traum." Bucky lächelte bitter. "Der Albtraum daran ist, dass es sich total real anfühlte, aber dann bin ich aufgewacht, mit der Tatsache, dass es niemals passieren wird." "Warum nicht? Mag dich diese Person nicht? Kennt sie dich überhaupt? Ist es womöglich eine Berühmtheit?" Jetzt schien Steve neugierig zu sein. "Ja, irgendwie schon." Bucky sah Steve ernst an. "Es tut nichts zur Sache, die Person spielt außerhalb meiner Liga..." „Ja, wir alle kennen solche Träume.“ Steve sah Bucky fröhlich an. "Aber nur wegen eines Traumes wirst du dir deinen Tag doch nicht verderben. Du wirst bestimmt wieder besser träumen!"
Dann grinste Steve breit. "Abgesehen davon hast du ja mich... was brauchst du einen Promi?"
11
Bitte frag mich nicht, warum ich noch hier bin...
Bucky hätte gerne geweint. Es war wirklich eine grausame Ironie des Schicksals, dass alles was Steve von sich gab um ihn aufzuheitern, ihn noch mehr nach unten zog.
"Bitte halt einfach die Klappe! Wenn du wüsstest, wer diese Person ist, würdest du das niemals sagen!“ Bucky zwang sich zu einem Lächeln, damit seine Aussage als Witz abgetan werden konnte. "Ja natürlich, dann sag mir doch endlich, wer diese mysteriöse Person ist." Steve sah ihn erwartungsvoll an. Bucky schüttelte verneinend den Kopf. "Jeder braucht seine Geheimnisse." Sofort erntete er einen traurigen Blick von Steve. "Seit wann hast du Geheimnisse vor mir?“ Seine Miene verriet tiefe Enttäuschung. „Wer ist es?" Bucky wandte seinen Blick ab. "Ich störe dein Liebesleben nicht. Und du mischst dich nicht in meines. Ich denke so ist es das Beste für unsere Freundschaft!“ antwortete er trocken. Plötzlich wurde Steves Gesicht kreidebleich und sein Blick wurde etwas furchtsam. "NEIN!" Bucky starrte ihn an. "Was nein?" "Ich glaube, ich weiß um wen es sich hier dreht." In Steve`s Miene spiegelte sich Mitleid. Bucky blickte ihn entsetzt an. "Sieh mich nicht so an!" Er fühlte sich ertappt. Also sagte er schroff: "Ich brauche kein Mitgefühl von dir." "Es tut mir leid, es tut mir wirklich leid." Steve versuchte einen neutralen Blick aufzusetzen. "Aber... es wird nicht funktionieren." Bucky schluckte schwer. "Ich weiß." Flüsterte er. Steve stand da und sah Bucky lange an. „Ich weiß, es klingt wie Müll… aber… bitte versuch es noch einmal zu überdenken… und dann bitte… BITTE… versuch es aus deinem Kopf zu bekommen. Es wird dir nur das Herz brechen. Und ich kann es nicht ertragen, dich unglücklich zu sehen."
Sein Freund verschwand so schnell aus der Küche, dass Bucky ihm nur noch nachstarren konnte. Nachdem er sich aus seiner Schocklähmung gelöst hatte, suchte er Steve. Er fand ihn im Schlafzimmer. Splitterfasernackt. Und da war er. Der nächste Schockzustand. Bucky konnte nur reglos dastehen wie ein Idiot und beobachten, wie sein Freund mit nacktem Hinterteil seine Kleidung aus dem Schrank holte. Da Steve ihn nicht bemerkt hatte, zog Bucky es vor, das Schlafzimmer fluchtartig wieder zu verlassen. Er rannte förmlich zurück in die Küche wo er traumatisiert wartete.
Nach einer Weile erschien Steve in der Tür. Vollständig bekleidet. Er sah nicht erfreut aus. "Wo gehst du hin?" fragte Bucky unsicher. "Frische Luft schnappen." Er warf Bucky einen letzten Blick zu, dann drehte er sich um und ging.                  
Bucky stand da und starrte auf die Wohnungstür. Für einen kurzen Moment hatte sein Herz aufgehört zu schlagen, nur um sogleich mit dreifacher Geschwindigkeit weiterzumachen. Das Gefühl, das sich nun in ihm ausbreitete, war unbeschreiblich. Als würde sich ein weißer Hai langsam durch seinen Unterleib fressen, gefolgt von einem Greifvogel, der seine Krallen in sein Herz stieß und Stücke herausriss.
Jetzt wäre ein guter Moment, um zu sterben...
12
Zerrissen und repariert, nur um alles nochmals zu ertragen...
Bucky hatte keine Ahnung, wie lange er bereits im Korridor stand und auf die Tür starrte, durch die Steve verschwunden war, aber er konnte sich nicht bewegen. Er hatte sich in seinem Leben noch nie so beschissen gefühlt und er hatte bei Gott schon viel durchzumachen gehabt. Aber das alles war nichts im Vergleich zu dem, was er in diesem Moment fühlte. Und als ob sein elender Zustand nicht schon genug wäre, kam obendrein die Angst hinzu, Steve könnte in der Lage sein ihre Freundschaft zu beenden. Warum sonst wäre er aus seiner eigenen Wohnung geflohen?
Der brennende Schmerz in seiner Brust verwandelte sich in einen Abgrund. Es fühlte sich an, als würde er auf den Grund eines Sees gezogen. War das die Zeit, in der er in seinen Gefühlen ertrinken würde? Er brauchte Alkohol. Oder Drogen. Etwas um seinen Schmerz ein wenig zu lindern, sofern das möglich war. Inständig, hoffte er, dass es funktionieren würde. Mit Gewalt riss er sich selbst von der Wohnungstür und gleichzeitig sein Gehirn von dem Gedanken weg, dass Steve lange nicht mehr durch diese kommen würde. „Bullshit! Das ist seine Wohnung. Irgendwo muss er schlafen.“ Schalt er sich. "Aber vielleicht nicht heute? Vielleicht war er zu Tony gefahren..." Bei diesem Gedanken drehte sich Bucky der Magen um und er schlug seinen Kopf so heftig gegen die Kühlschranktür, dass diese mit Blutspritzern verziert war. Der kurze Schmerz war nicht wirklich die Ablenkung, auf die er gehofft hatte.
"BUCKY?!?!" Als er Steves Stimme hinter sich schreien hörte, zuckte er zusammen, als wäre er vom Blitz getroffen. Dann drehte er sich langsam um und sah in das entsetzte Gesicht seines Freundes. "Was zum Teufel machst du da, Buck?" Ihm war in diesem Moment egal, was Steve von ihm hielt. Es war ihm egal, ob er wütend war. Die Hauptsache war, dass sein Kumpel wieder da war. Allein seine bloße Anwesenheit reichte aus, um die schlimmsten Schmerzen zu lindern. Das konnte keine Liebe sein, das musste Wahnsinn sein. "Du hast gesagt, ich sollte es mir aus dem Kopf schlagen."
"Oh Mann, Buck ..." Steve sah ihn mitfühlend an und Bucky spürte, wie langsam Tränen in seine Augen stiegen. Oh nein, nicht das! Schnell drehte er sich um und öffnete den Kühlschrank. Gottseidank! Es gab Wodka. Er griff nach der Flasche wie nach einem Rettungsring und blinzelte ein paar Mal, bevor er sich wieder Steve zuwandte.
"Bucky, es tut mir so leid, was passiert ist." Steve trat einen Schritt auf seinen Kumpel zu. "Du hast Recht, dein Liebesleben geht mich nichts an, ich werde mich bestimmt nicht einmischen." Er packte Bucky an den Schultern und sah ihm tief in die Augen. "Ich wollte dich nur vor Schmerzen bewahren." Dann sah er kurz zur Seite. "Natürlich kannst du lieben, wen du willst." Steve holte tief Luft dann sah er Bucky erneut an. „Aber bei Natasha habe ich kein gutes Gefühl. Sie ist nicht die Richtige für dich.“ Er blickte zu Boden. "Es tut mir leid, aber das ist meine Meinung."
Bucky´s Augen weiteten sich und er sah Steve ungläubig an. Und wieder war er in diesem schwebenden Zustand zwischen Himmel und Hölle, seinem eigenen Fegefeuer. Wie oft musste er darin noch sterben? Als Steve das entsetzte Gesicht seines Freundes sah, umarmte er ihn und drückte ihn fest. "Es tut mir so leid", flüsterte er vor sich hin. Dies war der Moment, in dem Bucky die Situation nicht länger ertragen konnte. Der Damm brach und er weinte sich an der Schulter seines Freundes die Augen aus.
Was er jedoch nicht bemerkte... An Steve´s Wangen bahnten sich ebenso Tränen ihren Weg
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fickdichangst18 · 6 years
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14.04.18
Wie schnell sich meine Lage geändert hat, hab ich selbst nicht annähernd kommen sehen und es kam genauso überraschend wie die Angst damals in mein Leben trat. Ich bin glücklich und Energiegeladen, die Sonne scheint nicht nur draußen, sondern mir auch buchstäblich aus dem Arsch. Ich kann es gar nicht fassen wie gut es mir gerade geht und irgendwie kommt auch dadurch doch wieder etwas Angst in meinen Kopf, meine Gedanken. Es ist wirklich verrückt wie es gerade läuft, ich kann es nicht wirklich greifen, hab immer noch unfassbares Misstrauen, unfassbare Skepsis der ganzen Situation gegenüber, aber ich stehe aufrecht. Ich stehe fest mit beiden Beinen, ich habe nicht das Gefühl wackelig zu sein. Ich fühle mich jeden Tag ein bisschen freier und umso freier ich mich fühle um so mehr frage ich mich wie lange das anhält. Ich warte quasi auf die nächste Angstattacke, auf das Gedankenkreisen, auf die Panik. Aber nein, ich bin mittlerweile stärker als das und das einzge was gerade bleibt ist das Gefühl, alles sei unecht. Das ständige Gefühl, oder viel mehr die Angst prüfen zu müssen ob alles so stimmt. Ich lebe damit und ich lebe damit gut. Übermorgen geht die Uni wieder los und ich bin unfassbar gespannt, aufgeregt, habe riesen Respekt vor der Uni, die bislang mein größtes Hindernis war.
Let´s see how it goes
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09.04.2021 21:14 Wow... Du sprichst mir so krass aus der Seele, dass ist unglaublich. Ich weiß gerade auch gar nicht so genau was ich schreiben soll, aber du hast mich erreicht. Erreicht auf vielen Ebenen... Glaube ich. Ich wüsste gerne irgendwas wie ich dich unterstützen kann, etwas das ich dir raten kann, irgendeinen Anhaltspunkt, aber auch ich weiß zur Zeit einfach gar nichts und habe das Gefühl nicht denken zu können. Zu schreiben dass ich es schön finde zu wissen mit derartigen Gedanken und Empfindungen nicht alleine zu sein würde es nicht treffen, denn schön ist es mit Sicherheit nicht, aber dennoch macht es etwas mit mir, was ich nicht wirklich in Worte zu fassen vermag. Es scheint egal zu sein was passiert, es scheint egal zu sein welche Fortschritte ich mache, da sich aller Änderungen zu trotz irgendwie ja doch nicht ändert. So vieles was vom Außen als Fortschritt bezeichnet wird, scheint mir nichts zu bedeuten. Es scheint sich alles immer wieder zu wiederholen. Diese Angst... Diese so unfassbar enorm große Angst... Todesangst ohne wirklich Angst davor zu haben zu sterben. Unsicherheit und Zweifel. Kein Wissen, kein Können scheint zu reichen. Auch ich weiß nicht mal wofür zu reichen. Was mache ich nur hier? Wo soll das alles hin führen? Ich verstehe mich nicht, ich verstehe die Menschen nicht. Ich verstehe gar nichts. Auf irgendeine Weise habe ich so sehr Angst und möchte nicht alleine gelassen werden. Fühle mich noch nicht bereit. Ich weiß das es besser werden kann, ich weiß dass ich mich wieder besser fühlen werde, aber es scheint mir kaum etwas zu bedeuten und ich habe so so extrem Angst. Um ehrlich zu sein weiß ich dann teilweise doch nicht mehr wie das jemals besser werden soll. Wieso stelle ich alles immer wieder in frage und vergesse meine Antworten Erkenntnisse und Ansichten? Immer wieder neu... Irgendwie, irgendwie auch nicht. Mir fehlt die "Ruhe", das Vertrauen, das loslassen können. Ich weiß nicht was ich denken soll oder denke. Ich komme mir wie so oft einfach nur unfassbar dumm vor. Wieso lerne ich nicht oder nur enorm langsam? Wieso bin ich nicht in der Lage es zu ändern? Was ist nur mein Problem? Immer wieder das gleiche. Es passiert so viel und irgendwie doch nichts. Ich habe das Gefühl zu versagen ohne Überzeugt zu denken, dass ich versage. Alles wirkt so irreal. Ich verstehe diese Welt nicht, diese Menschen nicht. Sind die Menschen wirklich mit dem zufrieden? Reicht es ihnen sich selbst etwas vor zu machen? Oder ist es für sie sogar real? Bin ich so anders oder nehme ich es nur als faule Ausrede und als Rechtfertigung für mein Versagen? Ich schäme mich, mich so zu wiederholen. Mache ich mich durch überhöhte Ansprüche selbst unzufrieden oder könnten Sie für mich angemessen sein? Ich möchte alles löschen, mich löschen. Ich fühle mich so unzugehörig. Was mache ich nur hier, wieso töte ich mich nicht, wieso töte ich niemanden anderen. Alles ist so weit weg, ich bin so weit weg, kann alles wieder nur von außen sehen. Jetzt bin ich ruhig, aber nicht im Sinne von gelassen sondern leer.
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johalosie · 6 years
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Herr Wu und der Berg
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Bei Herrn Wu verläuft jeder Tag ähnlich, so als ob gar nichts anderes denkbar wäre. Morgens steht er auf und wäscht sich. Dann macht er sich ein einfaches Frühstück aus Brot, Käse und Tee. Danach setzt er sich vor sein einsames Häuschen, blickt in Richtung Tal und wartet. Beharrlich, aber ohne große Spannung.
An den meisten Tagen sieht er sie schon aus der Ferne. Da sehen sie fast aus wie Ameisen. Ameisen, die langsam menschlich werden und schließlich erschöpft und außer Atem bei ihm ankommen. Oft aber bemerken Sie Herrn Wu erst, wenn sie direkt vor ihm stehen. Herr Wu lächelt behutsam, denn er will sie nicht erschrecken. Er weiß, dass viele von ihnen beim Aufstieg die Welt um sich herum vergessen haben und der plötzliche Anblick eines menschlichen Wesens ihnen einen kleinen Schock verpassen kann. So, wie wenn man inmitten fremder Menschen aus tiefem Schlaf erwacht.
Herr Wu grüßt nie zuerst, er grüßt nur zurück. Manchmal dauert es ein paar Augenblicke, bis die Fremden sich ihrer Manieren erinnern. Doch Herr Wu wird nicht ungeduldig. Er wartet ab, erwidert den Gruß und bitten den oder die Fremden, sich zu ihm zu setzen.
Er fragt sie, woher sie kommen. Er fragt, warum sie diesen Berg besteigen möchten. Die Antworten sind unterschiedlich, doch alle ähnlich. Alle kommen sie aus irgendeinem Ort, den Herr Wu nicht kennt und alle wollen sie den Berg besteigen, weil es eine “Herausforderung” ist. Ich glaube, für Herr Wu ist nicht ganz klar, was diese Leute mit “Herausforderung” meinen. Immerhin hat der Berg niemanden herausgefordert, der Berg ist einfach nur da.
Dann fragt er sie, was sie zurückgelassen haben. Er stellt die Frage immer auf die gleiche Weise, obwohl jeder Gefragte zunächst die Stirn runzelt. Zurückgelassen? Naja, dieses und jenes, aber man wolle doch zurückkehren und deshalb sei “zurückgelassen” doch wohl ein starker Ausdruck.
An dieser Stelle runzelt Herr Wu die Stirn. Er sieht den Menschen ins Gesicht und sagt nichts. Er hätte sicherlich vieles zu sagen, doch er schweigt. Er gibt den Menschen Zeit und Ruhe, um klare Gedanken zu fassen. Manche von ihnen nutzen die Gelegenheit, andere erkennen sie nicht und reden irgendetwas, um die Stille zu verjagen.
Der alte Wu lässt sie gewähren. Er lebt bereits so lange alleine hier oben am Berg, dass er selbst schon wie der Berg geworden ist. Menschen können ihn nicht beunruhigen. Sie können an ihm wachsen oder scheitern, doch Herr Wu bleibt Herr Wu.
Einige Zeit später, nachdem sie gemeinsam mit Herrn Wu geschwiegen oder geplaudert haben, verabschieden sich die Menschen wieder. Sie gehen dann entweder weiter bergauf, oder aber sie kehren um und gehen hinunter. Manche schütteln den Kopf über den Alten, andere denken noch lange an ihn.
Manche von denen, die weiter bergauf gegangen sind, kommen nicht wieder herunter, denn der Aufstieg ist sehr gefährlich. Herr Wu jedoch fällt das nicht auf, denn er vergisst sie alle nach kurzer Zeit. Er ist nicht wirklich an den Personen interessiert, die vorüber kommen. Es ist ihm regelrecht egal, welche individuellen Geschichten und Probleme jeder Einzelne mit sich trägt.
Was er tut, tut er nur, weil er immer wieder aufs Neue den Moment des Entschlusses erleben möchte. Dieser Augenblick, in dem die Münze plötzlich ihre Seite wechselt: Im Leben des Menschen hat sich dann eigentlich nichts verändert. Alle Dinge, Menschen und Beziehungen sind noch dieselben. Aber nichts ist mehr das, was es gerade noch war, alles hat eine andere Ordnung, einen anderen Wert. Dieser Augenblick ist für Herr Wu pure Magie.
Magie ist immer das, was uns fasziniert und was wir nicht wirklich verstehen. Wir verstehen nicht, wie das Kaninchen aus dem Zylinder kommen konnte, wo es darin doch gar keinen Platz hat. Und wir verstehen nicht, warum man sich so anders fühlen kann, wenn man mit anderen Menschen zu Musik tanzt - dennoch fasziniert es uns.
Herr Wu versteht nicht, wie all die Menschen, die blind zu ihm kommen, plötzlich zu Sehenden werden können. Wie der Nebel in ihren Köpfen sich so schnell lichten kann, nur weil er ihnen ein paar wenige Fragen stellt. Doch es fasziniert ihn. Ich denke, er war einmal in der Lage gewesen, so etwas nachzuvollziehen und es erinnert ihn an diese Zeit. Herr Wu kann jedenfalls nicht schon als kleines Kind dort vor dem Häuschen gesessen haben.
Manchmal fragt ihn jemand nach seiner Vergangenheit und warum er hier so einsam auf diesem Berg lebe. Dann schweigt Herr Wu, manchmal sogar so lange, bis der Besucher ratlos fortgegangen ist. Ganz selten aber antwortet er in vagen Sätzen. Dann erzählt er von einem, der zurückließ und so zum Zurückgelassenen wurde. Von einem, der zu spät das Sehen lernte. Er ist dann gar nicht mehr so ruhig, gar nicht mehr wie der Berg.
Ich kenne Herrn Wu schon seit ich Denken kann. Zweimal in der Woche besuche ich ihn, bringe ihm etwas zu essen und Teeblätter. Manchmal reden wir kurz miteinander, manchmal nicht. Ich weiß, dass er mir dankbar ist, aber es gibt hin und wieder einfach nichts zu sagen. Er redet nicht über die Menschen, die ihm begegnen, weil er sie schnell wieder vergisst. Und er interessiert sich nicht für das Leben im Dorf, aus dem ich komme.
Außerdem weiß er, dass ich noch nie weiter den Berg hinauf gegangen bin, als bis zu seinem Haus. Und das gibt ihm Ruhe. Ich weiß gar nicht, was es mit ihm und dem Berg auf sich hat, aber irgendetwas ist da, das kann ich spüren. Ihn zu fragen hat keinen Sinn, ich habe es schon einige Male versucht.
Auch Herr Wu wird alt. Er ist eben doch nicht ganz wie der Berg. Als ich ihn das letzte Mal sah, bat er mich zu sich und redete ungewöhnlich viel. Er wirkte wieder einmal gar nicht so felsenfest, gar nicht wie der Berg. Er sagte: “Weißt du, ich bin gar nicht mehr so sicher, ob es jemals für irgendetwas zu spät ist. Manchmal glaube ich, dass ich einfach nur zu viel Angst vor dem Zurücklassen habe. Denn um etwas Neues zu beginnen, muss man etwas zurücklassen. Ich habe schon lange nichts Neues mehr begonnen. Vielleicht ist das ein Fehler.”
Dann schwieg er auf seine steinerne Art und so stieg ich hinab ins Tal. Das war vor ein paar Tagen. Gestern dann kam ein Bergsteiger hinab und erzählte, er habe den alten Mann, von dem ihm alle erzählt hatten, nicht an der Hütte antreffen können.
Wahrscheinlich ist Herr Wu gestorben. Vielleicht aber hat er einfach all seinen Mut zusammengenommen und noch einmal etwas zurückgelassen. Um noch einmal etwas Neues zu beginnen.
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wachgespenst · 7 years
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Von Magie auf dem Dachboden und Ängsten hinter dem Spiegel
Triggerwarnung: Der nachfolgende Beitrag befasst sich unter anderem mit dem Thema der körperlichen Selbstverletzung. Obwohl nicht ins Detail gegangen wird, bitte ich an dieser Stelle betroffene und möglicherweise rückfallgefährdete Personen, ab hier nur mit Vorsicht und auf eigene Gefahr weiterzulesen. Ich gebe keine Tipps, weder jetzt noch in Zukunft, und distanziere mich strikt von Verherrlichung jedweder Selbstverletzung.
Kürzlich ergab es sich, dass ich außerhalb meiner Wohnung einen Auftrag zu erledigen hatte; es handelte sich um eine kreative Arbeit. Ich wusste, dass ich viele Stunden Zeit für mich allein haben würde, um mich völlig auf den Auftrag zu konzentrieren, also nahm ich meinen Laptop und einen Stapel voller DVDs und Musik CDs mit, um sie nebenbei laufen zu lassen. Die Arbeit erfüllte mich die ersten Stunden, begleitet von ausgesprochen bewegender, mitreißender Musik. Sie tat mir gut. Beides. Die Musik und das kreative Schaffen. Nach einer kurzen, wohlverdienten Pause suchte ich mir eine DVD aus meinen Mitbringseln, um mich im Folgenden von Stimmen im Hintergrund berieseln zu lassen. Es spielt für die weiteren Gedankengänge vermutlich keine Rolle, doch zufällig handelte es sich dabei um eine DVD von Harry Potter.
Ich öffnete die Plastikhülle und bemerkte ein flaches, kleines Päckchen. Ich erkannte es sofort. Es waren Klingen, eben gerade klein und flach genug, um in eine DVD Hülle zu passen. Ich erinnere mich nicht daran, sie dort versteckt zu haben; das einzige, dessen ich mir sicher war, war die Tatsache, dass der Inhalt des Päckchens bereits in Gebrauch gewesen war. Man erkannte es von außen keineswegs und ich öffnete das Päckchen auch nicht, um das zu kontrollieren. Es war eine Gewissheit. Niemals hätte ich neues Werkzeug meines Selbsthasses auf diese Art versteckt. Dieser Ort wirkte vielmehr, als hätte ich keine Gelegenheit gehabt, sie zu entsorgen oder sie spontan verschwinden lassen müssen, weil sie sonst jemand bemerkt hätte, für dessen Augen sie nicht bestimmt waren. Die Schande meiner inneren Dämonen war mir immer privat, intim, nie hätte ich jemanden absichtlich etwas davon sehen lassen. Wollte ich anderen auch die damit einhergehende Belastung ersparen. Ich selbst bin mir Last genug.  An jenem Tag blieb es bei der Verwunderung. Sogar mit einem Kopfschütteln verpackte ich alles wieder so, wie ich es vorgefunden hatte. Den Film habe ich nicht mehr geschaut. Und an meinem dortigen Arbeitsplatz wollte ich den Fund nicht entsorgen. Was ich, übrigens, obwohl er jetzt genau eine Woche zurückliegt, immer noch nicht getan habe. Dass mich die Gedanken, trotz meiner Gelassenheit, am heutigen Tage wieder zu dieser Entdeckung zurückgeführt haben, hat seine Gründe. Es war eine verstörte Nachricht meines Freundes. Ein wiedergefunden Gegenstand, über den mir nicht mehr bekannt ist, als was ich hier niederschreibe, hat ihn aus der Bahn geworfen. Er wollte es mir nur mitteilen. Nicht mehr. Nicht darüber sprechen. Mich nur wissen lassen, dass es ihm nicht gut geht. Das Thema damit ruhen lassen. Ich lasse es ruhen. Aber verhindern, dass es in mir arbeitet, kann ich nicht. Was hat er gefunden? Was hat es aufgewühlt? Was wäre das schlimmste, was ich selbst finden könnte? Würde ich mich ihm anvertrauen oder überhaupt jemandem? Eigentlich dachte ich, dass ich das getan hätte, mein größtes Grauen ausgegraben, denn die Klingen mussten mir an dieser Stelle einfach wieder in den Sinn kommen. Was hätte ich wohl schlimmeres finden können, als ein Zeugnis meines Selbsthasses, der mich bis in die Selbstverstümmelung getrieben hat? Überrascht musste ich feststellen: Das waren sie nicht. Nicht das schlimmste (Wieder)Findbare. Bei weitem nicht. Seine Dämonen tut man nicht mit einem Kopfschütteln ab. Nicht, wenn sie noch nicht bewältigt sind. Die direkte Konfrontation mit den Symptomen meiner Probleme war erträglich. Ich dachte also weiter nach. Meine Dämonen. Mein Grauen. Meine Ängste. Was könnte das sein? Lange Zeit dachte ich, vor nichts und niemandem mehr Angst zu haben, als vor mir selbst. Innerlich wie auch äußerlich. Wirklich der garstige und nicht liebenswerte Mensch zu sein, für den ich mich hielt. Aber das erschien mir zu unwirklich. Zu metaphorisch. Nicht greifbar genug. Es wäre nichts, was man, wie mein Freund, auf dem Dachboden hätte finden können. Oder meinetwegen in einer DVD. Unweigerlich führte mich die DVD zurück zu Harry Potter. Ich dachte an die Irrwichte, die sich in das verwandeln, was der entsprechende Zauberer oder die Hexe am meisten auf der Welt fürchtet. Dass Harry dieses Mittel aktiv nutzt, um daran zu üben, später der tatsächlichen Angst, nicht nur der abgebildeten, gegenüber zu treten. Wie einfach das für Muggel wäre: An einem täuschend echten Trugbild üben zu können, sich zu wappnen. Bis man keine Angst mehr haben muss. Bis man nicht nur den Irrwicht, sondern gleich auch den richtigen Gegner mit dazu weglachen kann. Riddikulus! Mir kam in den Sinn, dass die Schüler bei jedem Irrwicht-Kontakt zu Übungszwecken darauf hingewiesen werden, sich auf das persönliche Grauen, dem sie darauffolgend gegenübertreten sollen, zu konzentrieren; sie sollen es zuvor innerlich abrufen. Trotzdem erscheint mir das nicht die Art und Weise zu sein, wie ein Irrwicht außerhalb des Unterrichts funktioniert. Muss man tatsächlich wissen, was man am meisten fürchtet? Oder handelt es sich tatsächlich nur um Ängste, derer sich die magische Bevölkerung (unterbewusst) bewusst ist? Molly Weasley wird sich sicher mit den Todesvisionen ihrer Liebsten auseinander gesetzt haben, bevor der Irrwicht sie ihr kunstvoll als Illusion zu Gemüte führte. Heißt das, dass das Bewusstsein für das größte Grauen also doch vorhanden sein muss? Und bedeutet es, wenn einem keine mögliche Irrwichtzauberei in den Sinn kommen mag, dass man keine Ängste hat? Das dem so sein soll, glaube ich nicht. Kein Mensch lebt ohne Angst. Manch einer vielleicht eher mit viel zu viel, so dass sie ihre eigentlichen Funktionen, Flucht, Vorsicht, Überleben, verliert. Angst ist menschlich. Angst gehört zum Leben, zu jeder bewussten Existenz. Dies sei als Behauptung dahingestellt, bevor ich weiter sinniere. Im Zusammenhang damit, innere Bilder greifbar zu machen, wie es der Irrwicht kann, folgte meinem Gedankenpfad unweigerlich der Spiegel Nerhegeb. Der Spiegel zeigt den größten und sehnlichsten Herzenswunsch des Betrachters - und an dieser Stelle setzt Dumbledore voraus, dass es den glücklichsten Menschen gibt, der in der Lage ist, nur sich selbst zu sehen, da ihm kein weiteres Sehnen offen steht. Nun, er setzt einen solchen Menschen vielleicht nicht als existierend voraus, lässt aber immerhin die Möglichkeit offen, dass es ihn, als sich selbst Betrachtender in diesem Spiegel, geben könnte. Wäre denn ein solcher Mensch wirklich glücklich? Würde er sich vielleicht nicht nach doch etwas sehnen, nach dem er noch streben könnte? Ist es nicht eine Begleiterscheinung unserer Evolution, dass wir streben, weil wir sehnen und dass wir uns entwickeln, weil wir ersehnt und erstrebt haben? Diese Ideen führen an dieser Stelle möglicherweise zu weit. Faszinierenderweise setzt der Spiegel kein so deutliches Bewusstsein des Herzenswunsches voraus, wie es der Irrwicht bei der größten Angst des Gegenübers zu tun scheint. Mag es zwar hier auch ein unterbewusstes Bewusstsein gegeben haben: Ron wird klar gewesen sein, dass es schwer ist, sich gegen fünf ältere Brüder und eine kleine Schwester zu behaupten, bevor er seinen Wunsch nach Anerkennung im Spiegel erblickt hat. Wie auch Harry sich deutlich wünscht, es möge doch ein unbekannter Verwandter auftauchen und sein Leben sich somit zum Positiven wenden, bevor er sich im Kreise seiner Familie im Spiegel sieht. Die Herzenswünsche der beiden Elfjährigen haben einen großen Bezug zu ihren Ängsten, die sie die Irrwichte später sehen lassen, wenn man so will. Der Verlust der Familie, dessen grausames Miterleben Harrys größte Angst darstellt, steht dem Herzenswunsch gegenüber, das alles sei nie passiert. Seine Angst vor Spinnen liegt einem Vorfall zugrunde, bei dem Rons Bruder ihn für etwas bestrafen wollte - ob es sich bei dem Zerbrechen des Spielzeugzauberstabes um ein Versehen oder Absicht handelt, geht aus Rons Erzählung nicht hervor. Der Teddy wurde nichtsdestotrotz aus Rache in eine Spinne verwandelt, womit Anerkennung, Akzeptanz verwehrt blieben. Statt des brennenden Wunsches nach Lob und dem Hervorstechen als Individuum, wie ihm Nerhegeb zeigt, bekam Ron also das genaue Gegenteil davon, wovor er sich nun fürchtet. Zurückweisung, Reduzierung. Vielleicht ist der Zusammenhang ein wenig weit hergeholt, aber dennoch bin ich mir sicher, über überwindliche Distanzen hinweg, verknüpfen zu können und zu dürfen. Was ersehnt und geliebt wird, kann genommen werden. Was wir fürchten, kann uns am Leben erhalten, bis es das einzig Liebens- und Wünschenswerte unserer Existenz wird. Hassliebe kann Sehnsucht und Furcht bedeuten. Wichtig hinzufügen ist noch, dass man sich nicht wünschen kann, was man bereits besitzt oder dessen man sich nicht absolut sicher sein kann. Etwas zu besitzen, ist stets von Vergänglichkeit behaftet. Das, was Spiegel und Irrwicht zeigen, kann nicht nur das Gegenteil derselben Sache, sondern auch das exakt Selbe sein. Der Gedanke ist unheimlich. Ich weiß noch immer nicht, was ich fürchte, auf dem Dachboden meines Geistes zu finden, doch ich weiß, dass es da ist. Vielleicht zu sehr verwoben mit meinen Herzenswünschen, die ich mich gar nicht zu fassen traue, aus Angst, sie könnten in sich zusammen fallen und noch weiter in die Unwirklichkeit entschwinden. Auch weiß ich nicht, was es war, das meinen Freund aus der Bahn geworfen hat. Vielleicht werde ich es nie erfahren und vielleicht ist das besser so. Vielleicht ist die Nähe zwischen fremdem Spiegelbildwunsch und unbekannten Irrwichtängsten hierbei zu groß, um für mich erträglich zu sein. Unwissenheit kann ein Schutz sein. Unwissenheit macht das Leben leichter. Wir haben keine Spiegel und keine Schränke voller magischer Wesen zum Üben für das, was uns wirklich erwartet. Vielleicht ist das auch gut so. Die Realität geschieht nicht in Bildern oder Illusionen und wir brauchen eine stärkere Magie als die der Zauberer und Hexen, um uns ihr zu stellen.
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konzeptlos.
Manchmal hapert es an der Umsetzung. Das passiert mir ständig, andauernd. Dann habe ich eine gute Idee, große Pläne, ein dringendes Bedürfnis, aber so richtig in Fahrt kommen will das Ganze dann doch nicht. Und dann kommen diese Momente zustande, in denen ich – wie auch jetzt – am Laptop sitze und schreiben will, aber nicht weiß, über was. Wenn ich schreibe, dann meist über ein konkretes, aufwühlendes Ereignis. Einen sehr aufwendigen Gedankengang, der mich nicht mehr los lässt. Oder über Fragen, die ich stellen möchte, obwohl ich weiß, dass ich keine Antwort erhalten werde. Gerade möchte ich einfach nur schreiben. Ich weiß nicht, wieso. Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Ich fühle mich auf diese Art und Weise leer, die keinen Nährboden für Gedankenstrudel bietet, was letztendlich aber auch dazu führt, dass sich kein einziger Gedanke fassen lässt. Die Eindrücke umhüllen mich, aber nichts dringt wirklich in mich ein. Mein Kiefer schmerzt, mein Kopf drückt und meine Lider sind schwer. Das Bett hinter mir im Raum wirkt wie magnetisch und ich frage mich, ob ich es mir auf dem Stuhl vor meinem Schreibtisch wohl zu gemütlich gemacht habe als ich mich in meine Bettdecke eingerollt habe... Die letzten Tage waren überwiegend wie die untere linke Ecke an der Wand hinter meinem Bett. Dort, wo nun die Tapete fehlt, ist alles irgendwie grau und ein wenig trist. Dann wiederum eben und gesund. Die Lage ist stabil, alles ist gut, einatmen, ausatmen. Eine weiße oder gar bunte Wand wäre schöner, grünschwarze Sporen auf Tapete und Fassade erdrückender. Alles ist irgendwie im Lot und allein dieser Umstand beruhigt mich enorm. Irgendwie, ich weiß nicht wie, schaffe ich es durch die Tage. Und ich schaffe es nicht so, wie ich es immer irgendwie geschafft habe, Marke Morgens-steh-ich-auf-und-abends-geh-ich-wieder-ins-Bett-aber-alles-dazwischen-war-scheiße. Nein, ich schaffe es, zufrieden durch die Tage zu kommen. Ich habe mich und meine Gedanken entschleunigt. Ich lade mir gerade wenig außerhalb auf, und ja, ich kümmere mich. Tatsächlich. Um mich selbst. Um meine Gesundheit. Ich höre in mich hinein und entscheide nicht bloß danach, was ich tun könnte oder sollte. Was andere vielleicht erwarten würden oder, viel wichtiger, was ich selbst von mir erwarte. Die Erwartungen, denen ich selbst nicht gerecht werden kann, vertröste ich mit dem guten Gefühl danach und der Plan geht auf. Ich hatte Angst. Du weißt, wie viel Angst ich hatte. Angst, ich würde das alles nicht hinkriegen, weil mir das Konzept fehlt. Weil ich die Struktur verliere, die ihr so oft für mich vorgegeben habt, weil mir die Packungsbeilage abhanden gekommen ist – sowas in der Art. Manchmal sitze ich auf dem Balkon und denke darüber nach und dann stelle ich fest, dass diese Angst noch nicht so richtig weg ist. Dass sie aber durchaus in weitere Ferne gerückt ist. Vielleicht ist sie ja auch auf Reisen, so wie ihr. Ich hoffe, sie kommt nicht wieder zurück zu mir. Denn ich möchte sie nicht mehr. Man sollte auseinander gehen, wenn es am Schönsten ist. Das sagt man doch so... oder nicht? Es ist schwierig abzusehen, was sich in der Zeit ohne euch noch so verändern wird. Ob sich etwas verändern kann, so, dass es auch noch verändert ist, wenn ihr wieder da seid. Aber ich bin... optimistisch, könnte man wohl sagen. Und du weißt ja selbst, dass das nicht gerade meine Stärke ist. Das mit diesem ominösen Optimismus. Draußen stürmt es und der Regen prasselt auf unseren Hof. Wenn ich aus dem Fenster gucke, denke ich daran wie ich eure Rucksäcke hinter der Biegung habe verschwinden sehen, und lächle. Ich denke an all die Dinge, die ihr gerade erlebt, bereits erlebt habt und noch erleben werdet und dann bin ich glücklich. Ich springe aus meiner Bettdeckensitzrolle hervor, laufe den Flur entlang und betrete dein Zimmer. Zwischen den Kartons anderer Zimmer liegt dein Teppich, an den Wänden hängen deine Bilder und an der Zimmerdecke hängen noch immer deine Poster. Ich sitze auf dem Balkon und frage mich, wo zur Hölle immer die Feuerzeuge hin verschwinden. Dich kann ich ja nicht fragen.... Nun, das Windlicht lichtet nicht, aber es windet, und die Paletten unter mir werden langsam nass. Ich schließe die Augen, schicke einen Gruß nach Vietnam und kehre in die Küche zurück, um mir einen Tee zu machen. Passt auf euch auf.
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23.02.2021
Das was gerade passierte ist kaum in Worte zu fassen... Ich hatte meinen Termin bei meiner Psychiaterin, Frau T. hat mich begleitet. Schon bei dem Termin war ich komplett überfordert. Das bin ich sowieso oft, wenn ich dort bin.  Die Meisten der Termine dort lösen heftige Suizidgedanken bei mir aus und ich fühle mich unverstanden. Es wirkt als würde Frau BP überhaupt nicht hören wollen was ich zu sagen habe, als würde es überhaupt nicht interessieren was mit mir ist. Es wirkt so falsch und unstimmig. Oft kann ich es in dem Moment noch gar nicht konkret spüren, weil alles so schnell ist und ich das Gefühl habe gar nicht die Chance zu bekommen zwischendurch nachzudenken. Es wirkt wie Zeitdruck...jedenfalls auch auf Frau T.  Aggression für mich irgendwie dort spürbar, ich weiß mir nicht zu helfen, weiß mich nicht mitzuteilen, verliere die Orientierung und fühle mich hilflos ausgeliefert. Ich bin dann weinend schon vorher raus, habe draußen gewartet. Frau T. hat das Rezept und die Verordnung für mich noch abgeholt. Ich saß heulend vor der Tür unten als Frau T. irgendwann raus kam. Es war mir zu viel, alles zu viel! Der Gedanke in meinem Kopf: Geht weg Menschen, geht weg Menschen, Mami, geht weg Menschen, geht einfach weg Menschen! Schmerz... Ich habe nachdem wie zum Auto gelaufen waren versucht mit Frau T. zu sprechen, sie gefragt was sie glaubt, was das in mir ausgelöst haben könnt... Sie dachte es wäre der Druck und das Gefühl nicht ausreden zu dürfen. Erst dadurch wurden wir manche Dinge etwas bewusster. Ich würde es auch gerne offen ansprechen, nur muss es dafür irgendwo stehen, denn sonst schaffe ich es nicht. Vieles ist für mich vorher noch nicht konkret einordbar, weil vieles gar nicht bis in mein Bewusstsein vordringt. Ich spüre die Unstimmigkeit, ich merke dass da etwas ist, aber dadurch dass es nicht mal für eine Sekunde bewusst von mir gedacht wird, kann ich es auch nicht aussprechen egal wie sehr ich es möchte, weil es in meinem Kopf nicht konkret wird und ich nicht in der Lage bin diesen Schutzreflex alleine zu überwinden. Frau T. Fahrstil hat mir Angst gemacht. Sie wirkte unkonzentriert und gestresst. Ich habe mich schuldig gefühlt, verantwortlich trifft es vielleicht eher. Wir wollten danach noch Wabenpappe abholen für mich. Ich hätte gerne gehabt, dass sie dort parkt wo ich es sagte. Sie sagte für Sie sei das nicht machbar, sie würde jetzt auf dem Parkplatz fahren. Ich habe mich übergangen gefühlt. Ich hatte das Gefühl sie fühlt sich von allem was ich sage persönlich angegriffen, ohne ihr das unterstellen zu wollen dass es tatsächlich so ist. Sie fuhr dann auf den Parkplatz, der direkt zugehörig zum Laden war. Für sie war es gut dort zu stehen, für mich war es das nicht! Ich habe es versucht zu erklären und auszusprechen, aber ich befürchte es war nicht wirklich nachvollziehbar. Ich habe geweint, viel geweint, immer wieder versucht zu sprechen, versucht Fragen zu stellen... Frau T. sagte etwas vom Sinnkontext her wie es gibt Menschen denen geht es noch schlimmer als dir... Ich glaube ich fragte irgendwas wie in welchem Kontext? Vermutlich sagte sie etwas wie naja Menschen die sich noch weniger zugehörig fühlen und noch unverstandener... Ich habe sie gefragt warum sie mir das sagt, was sie damit erreichen wollte oder was sie sich davon versprochen hat. Ich wollte es verstehen, aber alles was darauf folgte führte nicht zu mehr Klarheit bei mir. Ich hatte die Frage gestellt, ob sie geglaubt haben muss, um so etwas zu sagen, dass ich denke dass es mir schlimmer geht als allen anderen... Mir ist, als hätte sie mit: ja manchmal habe ich das Gefühl oder so geantwortet. Das tat mir weh. Ich wollte es verstehen. Was mache ich damit Menschen das von mir denken? Ich kann es nicht nachvollziehen und würde es gerne besser machen da ich es zu keinem Zeitpunkt denke. Ich fühle mich unverstanden. Ich habe einige Fragen gestellt, deren Beantwortung für mich keinen Sinn ergab, da es für mich keine Antwort auf meine Frage darstellte. Ein Beispiel dafür: Die Situation ganz zum Schluss... Ich wollte Frau T. noch zwei Fragen stellen bevor sie fuhr. Einmal ob sie nachvollziehen kann warum ich in solchen Momenten, an solchen Tagen einen so starken Selbstzerstörungsdrang verspüre und die andere Frage mit welchem Gefühl oder welchen Gefühlen Sie nun nach Hause fährt oder weiterfährt. Ihre Antwort war sie hätte ja schon gerne mit mir jetzt noch die E-Mail mit dem Vertrag an Herrn K. geschickt und redete weiter... Als ich Anstalten machte sie zu unterbrechen, sagte sie, dass sie jetzt noch zum Gefühl komme und irgendwie war es für mich trotzdem am Ende keine Antwort, die ein Gefühl beschrieb. Weshalb ich nachfragte ob das Gefühl dahinter Schuld oder Unzufriedenheit sei. Ich habe keine Ahnung... Es ist so viel dass alles nur noch lückenhaft ist. Ich fühle mich schrecklich, habe permanent das Gefühl mich dafür entschuldigen zu müssen dass ich bin, dass ich existiere oder noch existiere. Wieso bin ich so kompliziert für andere Menschen? Es könnte doch so einfach sein mit mir umzugehen. Warum es ist das nicht? Warum schaffe ich es nicht Ihnen zu helfen mich zu verstehen, mich zu spüren und mit mir so umzugehen dass es leichter ist? Immer wieder den Impuls keine Ahnung zu sagen, etwas zu relativieren oder keine Ahnung stellvertretend für einen Gedanken wo mir beigebracht wurde dass ich sie nicht aussprechen darf zu sagen. Es ist verboten ist zu sprechen, weil sonst etwas Schlimmes passiert. Ich war in einer Verfassung in der die meisten Menschen mit mir maßlos überfordert sind, wo in Kliniken mir gesagt worden wäre ich müsse mich beruhigen, wo sie am besten noch versucht hätten mich anzufassen und festzuhalten und sich dann gewundert hätten, dass ich mich versuche zu wehren... Wobei sie erst mit ihren Reaktionen, auf das was sie für Tatsachen halten, etwas ausgelöst hätten wo ihre Maßnahmen die unangebracht waren erst das auslösten weshalb sie am Ende vielleicht sogar berechtigt wären. Es wurde mir bewusst wie begründet meine Angst ist. Denn es geht so schnell... Erst sagte Frau T. auf meine Frage nach dem Gefühl mit keinem guten und dann meinte ich dass es mir zu unkonkret ist. Ist Frau BP. damit überfordert mir nicht helfen zu können, mir nicht mal etwas raten zu können?
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