#ein Stich zur rechten Zeit
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Forever thinking about how in A Stitch In Time, when describing his relationship with Palandine to Tain, Garak says “it’s not lust” in the og English version. But in the German version he inexplicably says “it’s not just lust”, making German Garak canonically more of a slut
#i genuinely don’t know why this was translated this way#no reason to do that#except to serve the slutty Garak agenda#star trek#ds9#deep space nine#elim garak#palandine#asit#a stitch in time#deep space 9#ein Stich zur rechten Zeit
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Die Erkundung der Südinsel beginnt (16.12.-18.12.)
Am 16.12. geht der Wecker an einem sehr regnerischen und windigen Tag, aber es soll noch dicker kommen, wortwörtlich. Beim Zähneputzen trete ich unglücklich auf und knicke richtig schön mit dem rechten Knöchel um. Was folgt sind ein fett angeschwollener Fuß, notdürftiges Kühlen mit zwei Coladosen aus unserer Kühlbox, ordentlich Ibuprofen und ein von Torbi echt gut angelegter Verband, der mir zumindest zum Humpeln die notwendige Stabilität gibt. Dann fahren wir zur Fähre, wo alles super gut organisiert abläuft (sollte man auch erwarten bei den fast 500€, die wir für die Fähre hin und zurück hinblättern mussten) und das größte Problem das verstopfte Klo an Bord ist, weil irgendein Vollhorst auf die Idee kam, eine komplett volle Windel darin zu entsorgen... Die Fahrt verläuft trotz des Wetters ruhig und je dichter wir der Südinsel kommen, desto toller werden die Ausblicke auf die Landschaft.
Auf der anderen Insel angekommen machen wir noch ein paar Besorgungen und fahren dann los zur Unterkunft für die Nacht. Vorher gibt es noch - ihr habt es erraten - Burger auf dem Weg, und das war eine super Entscheidung, denn es handelt sich um einen Food Truck auf dem total schönen und grünen Hinterhof eines riesigen Weingutes. Hier gibt es Sitzbänke und -säcke, entspannte Jazzmusik, einen pittoresken Teich und sogar ein paar Sonnenstrahlen! Und das Essen schmeckt auch noch.
Wir entscheiden uns, zuerst an die Westküste zu fahren, und verbringen die erste Nacht deswegen auf dem Weg an die Küste auf einem Campingplatz. Auch hier gibt es wieder einen super süßen flauschigen Hund, wie wir finden, fast das beste an den Campingplätzen! Noch dazu gibt es eine heiße Dusche und der Weg dorthin ist für mich als Krummbein auch nicht allzu weit.
Der nächste Tag versinkt im Regen, weswegen wir ihn damit verbringen, möglichst viel Strecke Richtung Küste zu machen. Auf der Südinsel gibt es wirklich mehr Schafe und Kühe als Menschen, und bei dem Wetter merkt man das noch mehr. Wir fahren teilweise ewig geradeaus, den Scheibenwischer auf Anschlag, und es begegnet uns keine Menschenseele. In der nächsten Nacht machen wir das erste Mal leidvolle Begegnung mit den an der Westküste leider sehr penetranten Sandmücken. Die Biester sind klein, zahlreich und beißen, und die Stiche tun zwar erstmal nicht direkt so weh, jucken aber - wie wir noch leidvoll feststellen werden - teilweise wochenlang richtig schlimm und man kratzt sich im Schlaf die Füße und Knöchel auf. Nicht mal das aggressive Insektenschutzmittel aus Asien hilft dagegen! Wir verziehen uns also pünktlich ins Auto, was bei dem Regen nicht besonders schwer fällt.
Am nächsten Tag machen wir in Saint Arnaud einen Stopp am Lake Rotoiti und sehen dort die fettesten Aale überhaupt (die hier stark unter Schutz stehen) und machen tolle Fotos vom Steg aus in Richtung See. Dann setzt auch schon wieder der Regen ein (Überraschung!) und wir fahren weiter an die Küste. Die Fahrt ist jetzt teilweise richtig abenteuerlich, da die Straße durch das Tal führt, das ein Fluss (bzw. vorher mal ein Gletscher) hier durch den Stein gegraben hat. Die Straße ist kurvig und eng, an einigen Stellen führt sie einspurig in einer Scharte durch den Stein, die Ausblicke sind fantastisch (die ich grenzenlos genießen kann, da ich wegen meines dicken Fußes leider nicht fahren kann und Torben das übernehmen muss... Aber wir machen natürlich fleißig Pausen).
An der Westküste kommen wir am Cape Foulwind an und frühstücken erstmal mit Blick aufs Meer, nachdem wir am Morgen auf dem Campingplatz vor den Sandmücken geflohen waren. Wir können es selbst nicht glauben, aber die Sonne scheint und es ist Zeit für T-Shirts!
Danach machen wir einen kleinen 15-minütigen Spaziergang zur Aussichtsplattform über die Seehundkolonie - ich habe meinen Fuß fett bandagiert und gehe mit Torbens Hilfe gaaaanz langsam. Als wir bei den Seehunden ankommen, denken wir erst, dass gar keine da sind, aber es ist wie ein Wimmelbild, je länger wir gucken, desto mehr sehen wir! Die Kolonie ist tatsächlich echt groß (wir schätzen so um die 60+ Tiere) und ihnen zuzusehen ist richtig spannend, sodass wir uns hier einige Zeit aufhalten. Anschließend fahren wir in die Stadt Westport und machen dort das typisch Organisatorische, das Van-Reisende erledigen müssen: Tanken, einkaufen, Frischwasser nachfüllen, Abwasser ablassen, Wäsche waschen. Dann geht's weiter zurück an die Westküste und dann nach Süden, bis zu einem kostenlosen Stellplatz am Fox River. Auch hier quälen uns die Sandmücken, aber ein kaltes Bier am Meer und der tolle Sonnenuntergang entschädigen uns. Am nächsten Morgen gibt es auf dem Stellplatz sogar einen jungen Mann mit einem Kaffeewagen und einem Hund, der den Tennisball nur holt, wenn man ihn mit dem Schläger weggeschlagen hat... Weil ich das nicht weiß und den Ball nur wegwerfe, muss ich ihn anschließend selber holen.
Von hier aus ist unser weiterer Weg ziemlich simpel: die Westküste runter nach Süden, immer weiter, auf der einzigen hier verlaufenden Straße. Wir haben Bock!
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Andrew Vachss: Schmerztherapie. Kriminalroman (Textauszug)
>> Der Mann, der die Tür öffnete, war groß, kräftig gebaut und hatte dunkle, intelligente Augen. Er schaute an Ann vorbei zu mir. "Ich habe Dawn gesagt, dass wir kommen", sagte Ann. Er nickte und trat zur Seite. Das Wohnzimmer wurde von einer rosafarbenen Futon-Couch dominiert. Und der auffälligen Erdbeerblondine, die darauf saß. Sie war eine hübsche Frau, aber man konnte sehen, dass sie einmal umwerfend gewesen war. Und viel zu jung, um so sehr gealtert zu sein.
Ann ging zu ihr hinüber. Sie tauschten eine sanfte Umarmung und einen Kuss aus. Der Mann, der die Tür geöffnet hatte, stellte sich hinter die Couch.
"Sag es ihm, Dawn", sagte Ann.
Der Blick der Frau war klar und direkt, azurblaue Augen tanzten vor Wut. Aber ihre Stimme war sanft und ruhig, fast beruhigend.
"Ich habe MS", sagte sie. "Als ich die Diagnose erhielt, machte ich mich daran, alles darüber herauszufinden, was ich konnte. 'Kenne deinen Feind', sozusagen. Damals hielt sich das medizinische Establishment jedes Mal, wenn Patienten sich beschwerten, an diese 'Schmerz ist normalerweise kein wichtiger Faktor bei MS'-Routine. Jetzt sieht es endlich so aus, als hätten sie es kapiert ..." "Oder sie haben beschlossen, dass es sie einen Scheiß interessiert", sagte der Mann, der hinter ihr stand.
Dawn griff mit ihrer rechten Hand nach hinten, während er mit seiner nach unten griff, und ihre Hände trafen sich, als wären sie durch einen unsichtbaren Draht verbunden. "Ja", sagte sie. "Und jetzt gibt die Multiple-Sklerose-Gesellschaft zu, dass bis zu siebzig Prozent der Menschen mit MS irgendwann einmal 'klinisch signifikante Schmerzen' haben, wobei etwa achtundvierzig Prozent von uns chronisch darunter leiden." "Sie konnten keine Schmerzmittel für MS bekommen?" fragte ich sie und war trotz allem, was ich gehört hatte, überrascht. "Nun, man konnte immer Medikamente bekommen", spottete sie.
"Selbst in den schlechten alten Zeiten haben die Neurologen sie gerne ausgegeben — Zeug wie Xanax und Valium. Nicht, weil unsere Muskelkrämpfe und Beugekrämpfe 'echt' gewesen wären, verstehst du. Da die Schmerzen "nur in unserem Kopf stattfanden", dachten sie, die Beruhigungsmittel würden uns beruhigen und die Probleme in unserem Gehirn und in unserer Wirbelsäule auf magische Weise verschwinden lassen. Und da sie anerkannten, dass die tiefe Müdigkeit 'echt' war, konnte man immer Aufputschmittel bekommen." "Aber machen die nicht genauso süchtig wie Schmerzmittel?" fragte ich sie. "Süchtig machend?" Sie lachte. "Oh, verdammt, ja. Eine Neurologin hat mir achtzig bis hundert Milligramm Valium pro Tag verschrieben. Sie sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen, es bestehe keine Gefahr, süchtig zu werden. Unnötig zu sagen, dass sie einen Haufen Unsinn erzählt hat. Sie wollte nur, dass ihre Patienten ruhig und gelassen sind, damit sie sich nicht beschweren oder zu viel von ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Medicaid bezahlte sie nicht dafür, dass sie sich darum kümmerte, sondern nur dafür, dass wir ruhig blieben.
"Ihr linker Arm zuckte. Ihr Mund war ruhig, aber ich sah den Stich in ihren Augen. Sie nahm einen tiefen Atemzug durch die Nase, drückte ihn in den Magen, dann in die Brust und schließlich in die Kehle. Langsam ausatmen. Eine Yoga-Praktikerin also. Menschen mit Schmerzen versuchen jeden Weg aus diesem Dschungel.
"Lassen Sie mich Ihnen sagen", fuhr sie fort, "die Entgiftung von Valium war um eine Megatonne schlimmer als der Entzug von Kokain. Früher hat man gesagt, dass das auch nicht süchtig macht. Aber als ich jung war, habe ich alle möglichen Straßendrogen genommen, sogar Kokainbase. Und ich bin von allen selbst losgekommen. Keine Programme, kein gar nichts. Aber dieses Valium ... verdammt!"
Und all die Stimulanzien, die sie gegen Müdigkeit verschreiben, die haben ziemlich schwere Nebenwirkungen ... und ein Potenzial für bleibende Schäden, das ich nicht akzeptieren will. Zur Hölle mit den Neurologen. Heutzutage behandle ich die Müdigkeit mit gutem starken Kaffee und Nickerchen."
"Und was ist mit den Schmerzen?" Alles, was ich dagegen bekomme, ist medizinisches Marihuana - das ist die einzige "illegale" Droge, die ich seit meiner Schwangerschaft genommen habe, und Tam ist jetzt achtzehn Jahre alt. Und auf dem College", sagte sie stolz. "Aber selbst das funktioniert nicht immer." <<
(Andrew Vachss: PAIN MANAGEMENT) (Schmerztherapie. Kriminalroman)
https://www.vachss.com/pain_management/index.html*www.vachss.com | www.vachss.de
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We’re both the crazy kind (Kapitel 3)
Nach dem Kampf gegen Goliath beschloss die Crew den Tag zu beenden, um ihre Kräfte zu sammeln. Sie fuhren ins Devil May Cry und jeder ging seinen Interessen nach.
Es ist so still, dass man den Qliphtoth Wurzeln beim Wachsen zuhören kann.
Ab und an hört man ein metallisches Geräusch aus der Garage. Nico hat sich ausgeklinkt und bastelt an ihrem Van oder an einem neuen Devil Bringer. Manchmal flucht sie oder redet mit sich selbst.
Lou sitzt neben V auf der Couch im Foyer. Sie schlägt die Zeit tot, indem sie ihr Schwert putzt. Immer wieder wischt sie mit einem nassen Lappen über die silberne Klinge. Und sie wischt ständig über die gleiche Stelle bis sie der Meinung ist, dass es genug ist, dann kümmert sie sich um das Stück weiter oben oder weiter unten.
Nero lehnt gegen die Wand und starrt gedankenversunken auf den leeren Bürostuhl in der Mitte des Raumes. Er hat die Arme vor der Brust verschränkt und die Zähne fest zusammen gebissen.
„Ich geh schlafen. Bis morgen“, knurrt er und geht die Treppen hoch. Im oberen Teil des Hauses hat sich jeder einen Raum ausgesucht, in dem er vorübergehend wohnen kann. Dante kann nichts dagegen einwenden und in Nicos Van sind die Schlafmöglichkeiten begrenzt.
V und Lou murmeln noch ein „Gute Nacht“ bis sie dann allein sind.
Die Blonde lässt ihr Schwert verschwinden und erhebt sich vom Sofa. Die Treffer vom heutigen Kampf spürt sie noch, doch der Schmerz ist gering. Lou schlurft langsam bis zur Eingangstür und sucht dabei etwas in ihren Jackentaschen.
„Mondsüchtig?“, fragt V, bevor die Frau aus der Tür tretet. Sein Blick verlässt die Zeilen seines Buches und fixieren sie.
„Ne, Nikotin abhängig“, ruft sie über die Schulter und hebt die Hand mit der Zigarettenpackung und dem Feuerzeug. Dann schließt sie die Tür hinter sich und setzt sich auf den Gehweg.
Sie weiß selbst nicht wie viel Zeit vergeht, bis das Licht im Foyer aus geht. Lou weiß nur, dass bis dahin 10 Zigaretten ihre Lunge teeren.
„Woran deine Augen hängen bleiben, zeigt dir wonach deine Seele sucht“, flüstert Lou und schaut auf 11te Zigarette in ihrer Hand, die sie auch fast fertig geraucht hat. Ein zynisches Lachen entgleitet ihr. Sie erhebt sich und läuft die Straße entlang. Bis auf das Fehlen der Menschen ist in der Nähe des Devil May Cry kaum Anzeichen, dass die Stadt vor Dämonen wimmelt.
Lou findet ein paar Block weiter eine alte Lagerhalle, die von den Qliphoth Wurzeln durchlöchert ist wie Käse. Um die ganze Halle liegt Glas, da die Fenster zertrümmert sind. Der Eingang steht offen und wirkt auf Lou wie eine schicke Einladung.
„Wer braucht schon Schlaf, wenn man Dämonen abschlachten kann. Auf geht’s, Silent Storm.“
Ihre Augen beginnen zu funkeln, wenn ihr Schwert in ihrer Hand erscheint. Sie umschließt es fester und betritt die Halle. Das pulsieren der Blutsäcke an der Qliphoth Wurzel ist für sie kaum zu überhören, doch noch sieht sie nur die meterhohen Regale, die mit allen möglichen Sachen voll gestellt sind.
Mit leichten Schritten schlängelt sich Lou hindurch und kommt dem Pulsieren immer näher. Hinter dem letzten Regal hält sie kurz Inne und lugt um die Ecke.
Grüne Empusas schwirren durch die Luft, doch bleiben in einem engen Radius um eine Empusa Königin, die gerade dabei ist, die Überreste eines Menschen zu verzehren.
„Fireball!“, ruft Lou und eröffnet damit den Kampf. Drei kleine Feuerkugel bilden sich vor ihrer Handfläche und rasen blitzschnell in die Richtung der grünen Dämonen. Zwei davon treffen ihre Ziele, die daraufhin den Weg zum staubigen Boden finden. Nur die letzte weicht aus und fliegt mit lautem Summen zu Lou, die schon auf sie lauert.
Die grüne Empusa taucht hinter dem Regal hervor und während sie Lou erblickt, saust die Klinge ihres Schwertes hinab und teilt den fliegenden Dämon in zwei Hälften. Dämonenblut spritzt in das Gesicht der Blonden, doch sie wischt es schnell weg und holt zum nächsten Angriff aus.
Schlecht gelaunt unterbricht die Empusa Königin ihr Mahl und lässt einen dämonischen Schrei los, der das Fleisch an ihrem Fang noch weiter verteilt.
Lou lässt sich davon nicht abschrecken. Sie holt zum Schlag aus, täuscht auf der linken Seite an, um auf der rechten Seite einen Stich in die Flanke zu verpassen. Mit geschickten Sprüngen weicht sie den Schlägen der Königin aus, die nach jedem Fehltreffer wilder ist.
„Ist das schon alles?! Zeig mir, was du zu bieten hast“, pöbelt Lou und stellt sich siegessicher vor den Dämon. Ein erneuter Schlagabtausch beginnt. Die Königin ist rasend vor Wut und Frustration; das komplette Gegenteil zu Lou, die wieder ihren unvergleichlichen Blutrausch fühlt. Ihre Gedanken und ihr Verstand sind weg. Ihre Sinne sind nur noch dazu da die Schläge der Empusa abzuwehren.
Für einen Moment lassen sie voneinander ab. Beide atmen schwer und lassen sich nicht aus den Augen.
„Genug gespielt.“
Lou geht in Kampfposition und tritt zum finalen Schlag an, doch ihr wird die Sicht geraubt. Eine grüne Empusa fliegt direkt in ihr Gesicht und beißt ihr in die Wange.
Sofort springt die Dämonenjägerin zurück und versucht zur Königin Abstand zu gewinnen. Erst dann reißt sie die grüne Empusa aus ihrem Gesicht und schmettert sie zu Boden. Das laute Stampfen verrät ihr, dass die Königin den Abstand zu ihr längst überwunden hat. Panisch schaut Lou ins das Insektengesicht, das ihr unangenehm nah ist. Sie wird von dem riesigen Dämon gepackt und hoch gehoben, sodass ihre Schultern und ihr Brustkorb zusammengedrückt ist.
Die Kiefer der Königin öffnen sich und entblößen viele, kleine, spitze Zähne, die sich auf Fleisch freuen, doch soweit soll es nicht kommen.
„Impact!“, schreit Lou und zeigt mit ihren Fingerspitzen auf ihren Gegner. Eine Explosion an der Brust der Bestie bringt sie zum Taumeln und damit erlangt die Blonde wieder ihre Freiheit, die sie gleich nutzt, um der Königin ihr Schwert durch den Hals zu rammen.
Eine überraschte Miene bleibt auf dem Gesicht des Dämons zurück bis er zu Staub zerfällt.
Lous Hände zittern leicht, doch es hindert sie nicht daran, zur Qliphoth Wurzel zu schlurfen und den Blutsäcken eine paar Schnitte zu verpassen. Der Rest der Wurzel schließt sich der Empusa Königin an und wird Staub.
Ihr Herz schlägt bis zum Hals, doch sie fühlt sich gut.
Ein Zucken erregt ihre Aufmerksamkeit und sie sieht die restliche grüne Empusa hochfliegen. Erneut geht sie in Angriffsstellung und wartet, bis es näher kommt, doch ein lila Blitz macht mit dem Dämon kurzen Prozess.
„Was?“, haucht Lou verdutzt und dreht sich instinktiv um.
Griffon fliegt knapp unter der Hallendecke und krächzt: „V! Ich hab sie gefunden! Sie hat Dämonen geschnetzelt!“
V gelangt durch ein Loch in der Wand in die Halle. Zuvor ist das Loch durch eine Wurzel blockiert gewesen.
„Das ist nicht dein Ernst!“, brüllt Lou bis ihr Hals schmerzt und stampft wütend auf den Boden in eine Blutlache, „Dich verarbeite ich zu Brathähnchen!“
Sekunden später saust ein Feuerball nach dem anderen durch die Luft und verfehlen Griffon nur um Haaresbreite. Hektisch weicht der Vogel allen aus, bis er sich hinter V versteckt.
Lou erstarrt in ihrer Bewegung und hält noch einen letzten Feuerball in den Händen. Sie blickt V genau in die Augen, der unberührt dar steht und ihrem Blick stand hält.
„Das war mein Kampf. Misch dich nochmal ein und ich lass meine Feuerbälle den Richtigen treffen“, droht sie, sichtlich verärgert, und deutet mit einem Nicken auf V.
V hat für sie nur ein geheimnisvolles Lächeln übrig.
Mit einer lockeren Handbewegung erlischt sie den Feuerball und versucht auch, ihr Gemüt zu beruhigen. Das Adrenalin rauscht noch durch ihr Blut, doch sie bemüht sich um klare Gedanken.
„Warum bist du eigentlich hier?“, fragt sie schließlich und wühlt in den Jackentaschen ihrer Lederjacke. Sie sind leer.
„Ich wollte dir etwas bringen, was du nun zu begehren scheinst“, antwortet V herausfordernd und hält ihr ihre Zigarettenschachtel hin.
Lou möchte nach der Packung greifen, doch V streckt genau in dem Moment seinen Arm nach oben.
Die Blonde beginnt zu lachen. Es ist ein nervöses Lachen.
„Hey V, weißt du, es ist nicht besonders geschickt einer Süchtigen ihr Suchtmittel vorzuenthalten. Ich rauche wirklich gerne. Jetzt lass den Blödsinn...“, stammelt sie, während sie auf Zehenspitzen um den Mann herum springt. Ihre Stimme entgleitet ihr dabei. Anfangs bleibt sie freundlich, doch der letzte Satz wird zum Fauchen.
„Beantworte mir eine Frage.“
„Okay, eine Antwort gegen meine Kippen. Klingt fair.“
Lou lässt das Hüpfen sein und stellt sich mit verschränkten Armen vor ihn. Ihr blick wechselt von seinen Augen zu ihren Zigaretten.
„Warum bist du hier? Du musst dich ausruhen.“
Besorgnis schwingt in Vs Stimme.
„Ach, das ist eine lange Geschichte.“
Sie versucht davon abzulenken; setzt erneut zum Sprung an und kriegt wenigstens Vs Unterarm richtig zu greifen, doch bevor sie sich an ihm hochziehen kann, packt Griffon die Zigarettenpackung und fliegt in die Höhe.
Das Knirschen von Lous Zähnen hört der Poet zu gut. Für einen Moment ist er sich nicht sicher, ob er es zu weit treibt und die junge Dämonenjägerin aus Wut alles in Flammen aufgehen lässt.
„Gott verdammt!“, schreit sie, „Ich kann einfach nicht schlafen! Das ist alles!“
Vs Überraschung über ihre Aussage steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„Ich schlafe seit Jahren nicht mehr. Nur ich brauch etwas, was mich beruhigt. Das ist Sport, Kämpfen und Rauchen. Griffon, gib mir meine Kippen oder es knallt!“
Die Packung fällt hinab und Lou füllt kurz darauf ihre Lunge mit warmen Rauch, dabei geht sie langsamen Schrittes aus der Halle und blickt nur auf den Boden.
Solche Ausraster sind ihr unangenehm. Sie verliert die Kontrolle über ihre Emotionen und auf ihrer Brust lastet das Gefühl der Schwere. Unbewusst lässt sie die Schultern hängen. Erschöpfung macht sich in ihr breit.
Ein Schreck durchfährt die Blonde, als V nach ihrer Hand greift.
„Ich wollte dich nicht kränken. Es tut mir Leid.“
Lou merkt, dass seine Worte ehrlich gemeint sind. Sie ist auf eine so schnelle Entschuldigung nicht eingestellt gewesen, umso mehr freut es sie.
„Schon gut. Ich hätte es vorher auch mal erwähnen können“, sagt sie mit einem leichten Grinsen. Ihre Hände zittern noch leicht, doch auch das beruhigt sich.
„Magst du zurück oder möchtest du mit mir noch ein bisschen durch die Stadt streunen?“, fragt sie herausfordernd. Draußen ist die Nacht noch jung, sodass Lou noch Zeit zum Vertreiben hat.
„Ich folge dir, wenn du mich nicht anschreist wie eine Furie.“
„Prima“, flötet die Dämonenjägerin und umschließt Vs Hand fester bis er vor Schmerz leicht das Gesicht verzieht, „Ich kann alleine laufen, danke.“ Und damit lässt sie ihn los.
Lou und V durchkämmen mehrere Häuser bis die ersten Sonnenstrahlen die Stadt erleuchten.
Ihr letztes Ziel ist ist eine kleine Wohnung in einem Familienhaus. Die Tür ist nur angelehnt und die ehemaligen Bewohner sind nur noch schemenhaft zu erkennen, da das ganze Blut aus ihnen gesaugt wurde.
Die Blonde spaziert hinein und wirft einen Blick in jedes Zimmer. Während das Bad und das große Wohnzimmer unberührt aussieht, ist von der Küche kaum noch etwas zu erkennen, da sich eine riesige Wurzel ihren Weg hindurch gebahnt hat.
Lou zögert nicht und verarbeitet mit kraftvollen Hieben die dämonische Pflanze zu Staub. V ist währenddessen mit seinen Vertrauten im Wohnzimmer und gibt Acht, ob nicht doch ein Dämon auf sie lauert.
„Hey V“, krächzt Griffon, der sich auf das schicke schwarze Klavier im Raum gesetzt hatte, „Ist das nicht was für dich?“
Er schnaubt unbeeindruckt.
„Vielleicht ein anderes Mal, wenn wir nicht in Häuser einbrechen.“
„Du übertreibst. Wir sind nicht eingebrochen. Die Tür war offen“, verteidigt Lou und setzt sich an das Instrument, „Sieh an, hier sind Noten!“
Sie richtet die Blätter wieder richtig auf die Ablage und legt ihre Finger auf die passenden Tasten. Entzückt drückt sie den Akkord, doch entstehenden Töne harmonieren nicht miteinander. Shadow maunzt leidend und hält sich die Pfoten über die Ohren. Griffon krächzt entsetzt und fliegt vor Schreck vom Klavier.
„Das Schreien sterbender Dämonen klingt besser!“, kommentiert der Vogel.
„Dein rechter Zeigefinger und dein linker Ringfinger sind auf der falschen Taste. Und wenn du jetzt-“, korrigiert V, doch er wird unterbrochen, als Lou erneut die falschen Töne spielt. Shadow jault auf.
Die Blonde nimmt die Hände vom Klavier und rutscht ein Stück zur Seite. Damit lädt sie V ein, sich zu ihr zu setzten. Diese Einladung nimmt er an.
Lou liest in der Zeit die Textblätter und beginnt das Lied leise zu summen. Den Anfang muss sie ein paar Mal wiederholen, doch es gelingt ihr schnell, ein Gefühl für das Lied zu bekommen.
Sie verstummt für einen Moment und denkt über eine Zeile des Liedes nach. V nutzt die Chance und spielt den Anfang des Stücks auf dem Klavier mit höchster Konzentration und dem nötigen Feingefühl. Sofort in den Bann gezogen, ist Lou unsicher, ob sie mit ihrem Gesang einsteigen soll oder nicht.
„Trau dich“, haucht der Mann an ihrer Seite und beginnt von vorn.
„What would i do without your smart mouth?
Drawing me in, and you kicking me out
You got my head spinning, no kidding, I can't pin you down
What's going o in that beautiful mind?
I'm on your magical mystery ride
And I'm so dizzy, don't know what hit me, but I'll be alright
My head's underwarter
But I'm beathing fine
You're crazy and I'm out of my mind
Cause all of me
loves all of you
loves your curves and all you edges
all you perfect imperfections...“
Nach dem Refrain traut sie sich kaum zu atmen. Unsicherheit bringt ihre Beine zum Zittern, denn sie weiß nicht, ob es richtig gewesen ist, was sie getan hat. V nimmt seine Hände vom Klavier, was Lou bedauert. Sie hätte hier noch ewig sitzen können, doch sie weiß, dass dies nicht geht.
Denn sie müssen zurück.
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Das Lied ist von John Legend - all of me
Viel Spaß!
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Die Mörderin aus dem Grunewald (30): Leichen im Keller (1)
(JVA Berlin-Moabit - Entrance * Source: G.Elser [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons)
Dr. James Fraser war gut vorbereitet, als er aus seinem Wagen stieg und auf das Eingangsportal der Justizvollzugsanstalt Berlin-Moabit zu ging. Der Anwalt in ihm, war fachlich gut vorbereitet. Am Abend zuvor hatte er das Gespräch mit Professor Nerz noch einmal rekapituliert und anschließend seine Gedanken schriftlich niedergelegt. Das so entstandene Script hatte er - nach einer Pause, in der er zu Abend aß und duschte - durch seine Notizen vom Vormittag ergänzt. Abschließend hatte er eine überarbeitete Version in seinen Laptop eingegeben. Eine Kopie dieser Version führte er in seinem Aktenkoffer bei sich. Alles war logisch durchdacht, klar strukturiert und übersichtlich gegliedert. Wenn er seine Argumente nur richtig vorbringen würde, würde Claire sicherlich verstehen, warum sie noch einmal über ihre Vergangenheit reden müssten. Sie war eine einsichtsvolle Person, sie würde es verstehen. Der Mann in ihm, fühlte sich weniger gut vorbereitet. Er freute sich, Claire endlich wieder zu sehen. Wie würde es ihr gehen? Würde sie sich noch einmal von ihm umarmen lassen? Oder würde sie es ablehnen? Jamie war unsicher. Wie oft hatte er es erlebt, dass Menschen ihre Meinung über Nacht änderten? Er freute sich auf Claire. Aber vielleicht sollte er seine Erwartungen herunterschrauben? Es war denkbar, dass auch sie ihre Meinung über ihn geändert hatte. Eventuell bereute sie es, dass sie sich ihm gegenüber so verletzlich, so offen, gezeigt hatte?
Noch einmal atmete er tief ein und aus. Er musste diese Gedanken beiseite schieben. Jetzt galt es, sich ganz und gar auf die Vorbereitung des Prozesses zu konzentrieren. Wenn dieser erst gewonnen war, dann konnte er weiter sehen.
Zehn Minuten später stand Jamie vor der Tür zum Beratungsraum. Die Justizvollzugsbeamtin schloss auf und ließ ihn hinein. Claire stand am am Tisch und drehte sich zu ihm um, als er eintrat. Sie trug einen dunkelroten Pullover und eine schwarze Jeans. Sie kam ihm entgegen und auf ihrem Gesicht entdeckte er ein leichtes Lächeln.
(”Fenster” by StockSnap)
“Guten Morgen, Jamie.”
Er legte seinen Aktenkoffer auf den Tisch und breitete seine Arme leicht aus.
“Guten Morgen, Claire.”
Zu seiner Überraschung ließ sie sich ohne Zögern in seine Arme gleiten. Er zog sie an sich und hielt sie fest. Als sie ihren Kopf an seine Schulter bettete, schloss er für einen Moment die Augen. Vor seinem inneren Auge spielten sich Bilder ab, von denen er nie jemandem etwas würde sagen können. Und als er sie wieder loslassen musste, durchfuhr ihn ein leichter Stich.
“Du siehst … gut aus, Claire. Geht es Dir etwas besser?”
“Ja, danke. Ein wenig. Ich bin froh, dass Du da bist, Jamie.”
Sie setzten sich und Jamie öffnete seinen Aktenkoffer, um ihm einen Stapel mit Papieren zu entnehmen.
“Ich habe einige gute Nachrichten. Es gibt gewisse Fortschritte, Claire.”
“Das ist gut. Gute Nachrichten kann ich gebrauchen.”
“Ich habe mit David de Koning gesprochen. Wie ich hoffte, wird er uns unterstützen, wenn wir ihn mit exklusiven Informationen versorgen und ihm das gewünschte Exklusiv-Interview gewähren. Es geht um ein Interview, ein einziges. Nicht mehr.”
Jamie reichte ihr einen zusammengehefteten Stapel mit Papieren.
“Hier ist ein Entwurf des Vertrages, den ich bzw. wir mit ihm schließen könnten. Bitte lies ihn Dir in Ruhe durch und sag’ mir, was Du davon hälst, wenn ich Dich das nächste Mal besuche.”
“Wann wird das sein?” fragte Claire, während sie die Papiere nahm.
“Wahrscheinlich in zwei Tagen. Wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast, kannst Du sie auf dem Entwurf notieren.”
Sie nickte, dann legte sie den Papierstapel zur Seite.
“Papier” by Free-Photos
“Ich hab’ uns wieder etwas zu trinken mitgebracht.”
Jamie griff noch einmal in die Aktentasche und holte zwei 0,5 Liter Flaschen heraus, einmal Cola, einmal Wasser. Diesmal hatte er die doppelte Menge gekauft, da er davon ausging, dass das Gespräch diesmal unter Umständen länger dauern würde. Auch einige Müsliriegel hatte er gekauft. Doch das alles ließ er in diesem Augenblick noch in der Aktentasche.
“Wieder die Coke?”
“Ja, gern. Wenn ich darf?”
“Sicher doch.”
Er reichte ihr die Cola und öffnete seinerseits die Wasserflasche. Claire trank einen Schluck und stellte sie lächelnd dann ab.
“Eigentlich bin ich gar nicht so ein großer Freund von Cola … es ist schon interessant, worauf man Heißhunger bekommt, wenn man sich nicht mehr alles kaufen kann,” sagte sie nachdenklich.
Jamie wartete einen Augenblick ab. Er versuchte, sich zu konzentrieren und seine Kräfte zu sammeln. Dann sagte er so ruhig wie möglich:
“Gestern habe ich ein ausführliches Gespräch mit Professor Nerz gehabt. Ich sagte Dir ja, dass ich mich beraten lassen wollte, was unseren Umgang mit der Presse bzw. den Medien insgesamt betrifft.”
Wieder nickte Claire.
“Die Auseinandersetzung mit der Presse, mit den Medien, könnte sehr hart werden. Aber, Claire,” Jamie hielt einen Moment inne, dann streckte er beide Arme über den Tisch und ergriff ihre Hände, “Du bist eine mutige, eine starke Frau. Du wirst auch das nicht nur überstehen, sondern meistern. Davon bin ich überzeugt. Und wir,” er zog seine Hände zurück und griff nach einem weiteren Papierstapel, “werden Dich dabei unterstützen. Mit allen rechtlichen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen.”
Jetzt griff Claire nach seiner rechten Hand.
“Danke. Für alles.”
Jamie nickte, dann blickte er auf sein Script und fuhr fort:
“Ich teile die Meinung von Professor Nerz, dass wir Deine Verteidigung aufteilen müssen. Du und ich bzw. die Anwälte unserer Kanzlei, wir konzentrieren uns ganz und gar auf den Prozess hier im Gericht. Die Kanzlei von Professor Nerz wird sich ganz auf das konzentrieren, was man Litigation-PR nennt.”
“Litigation-PR?”
Claire sah ihn fragend an.
“So nennt man die Öffentlichkeitsarbeit in einem Rechtsstreit, durch die Schäden an der Reputation des Mandanten vermieden werden sollen.”
“Schäden an der Reputation?” fragte Claire und ihr Gesicht verdunkelte sich.
“Claire,” noch einmal sammelte Jamie Kraft und versuchte, in seiner Stimme keine Nervosität aufkommen zu lassen, “wir müssen uns der Tatsache stellen, dass die Medien, insbesondere die Zeitungen, den Fall aufgreifen werden. Dieser Markt ist sehr umkämpft und es kann sein, dass die Medien den Fall aufblasen werden … einfach um Leser zu generieren.”
“Was … was heißt das … konkret?”
Jamie entging die Verunsicherung in Claires Stimme nicht.
“Es könnte sein, dass sie Dinge über Dich verbreiten werden, die nicht der Wahrheit entsprechen. Es könnte auch sein, dass sie Verdächtigungen, Spekulationen verbreiten, alles nur, um die Auflage oder die Klickzahlen zu erhöhen.”
Claires Augen hatten sich mehr und mehr geweitet, während sie Jamie zugehört hatte. Er hasste es, dass er regelrecht zusehen konnte, wie das, was er gesagt hatte, Angst in ihrer Seele auslöste. So besonnen wie möglich fuhr er fort: “Aber ich versichere Dir, dass das Team von Professor Nerz alles tun wird, um Dich auf diesem Gebiet zu verteidigen. Das bedeutet, dass sie jeden verklagen werden, der etwas über Dich verbreitet, dass nicht der Wahrheit entspricht oder Deine Reputation schädigt. Aber nicht nur das. Sollten die Medien Deinem Fall größere Beachtung schenken, dann wird das Team von Professor Nerz alles tun, um unsere Sicht Deiner Geschichte in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Sie werden das ganz aktiv tun.”
Er hielt einen Moment inne, um zu sehen, ob Claire seine Ausführungen verstanden hatte. Sie atmete hörbar aus und ein. Dann nickte sie und - nach einem kurzen Blick auf sein Script - fuhr Jamie fort.
“Herr Professor Nerz hat zwei Kollegen aus seiner Kanzlei vorgeschlagen, beides sehr qualifizierte Medienanwälte. Es kommt darauf an, wer dann gerade frei ist, wenn der Prozess beginnt. Der bzw. diejenige wird dann die Aufgabe übernehmen.”
“Hände halten” by StockSnap
Claire hielt noch immer seine Hand und er spürte, wie sich ihr Griff fester um sie schloss. Um sie zu beruhigen, das jedenfalls versuchte er sich selbst einzureden, legte seine Hand über die ihre sah sie an.
“Claire,” sagte er dann, “es gibt noch etwas, über das wir sprechen müssen.”
Sie nickte und in ihrem Blick spiegelte sich eine Mischung aus Erwartung und unbestätigten Befürchtungen.
“Wir haben schon einmal darüber gesprochen … und es ist nicht so, dass ich Dir nicht glaube, aber gerade wegen der Möglichkeit, dass sich die Medien auf den Prozess stürzen könnten, muss ich Dich noch einmal fragen, ob es irgendetwas gibt … Dinge, die zwischen Dir und Deinem Mann vorgefallen sind und … die die Presse ausgraben und ausschlachten könnte … Dinge, die Dir schaden könnten.”
Sie sah ihn an und ihr eben noch erwartungsvoller Blick verdunkelte sich augenblicklich.
“Claire, ich glaube Dir und es tut mir sehr leid, dass ich Dich diese Dinge fragen muss … aber gab’ es zwischen Dir und Deinem Ehemann irgendwelche … Streitereien, die vielleicht sogar in Handgreiflichkeiten ausgeartet sind und von denen andere wissen könnten?”
Sie stützte ihren Kopf auf beide Hände und schloss die Augen. Jamie hörte, wie sie leise zu weinen begann. Dann aber schien sie sich zusammen zu raffen. Ehe er irgendetwas tun konnte, griff sie in ihre Hosentasche und holte ein Taschentuch hervor, mit dem sie ihre Tränen abwischte und sich schneuzte. Leise sagte sie:
“Es gab’ einige solcher … Zwischenfälle, wenn Du es so nennen willst.”
“Lass’ Dir Zeit, Claire, wir haben keine Eile …”
“Es wird nicht besser, Jamie, wenn ich es …”
Wieder begann sie zu schluchzen und wieder rannen Tränen über ihr Gesicht. Jamie reichte ihr eines seiner großen Taschentücher. Sie nahm es mit einem dankbaren Blick entgegen.
“Platzregen” by Photones [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]
“Einmal …,” sagte sie dann leise, ”... es war ganz zu Beginn unserer Zeit in Berlin … Frank kam spät nach Hause … draußen war es bereits dunkel. Ich erinnere mich noch gut … ein Gewitter tobte … es war eines dieser … Du weißt, dieser immensen Unwetter, die wir in Berlin seit einigen Jahren immer wieder erleben … Ich erinnere mich noch gut, denn ich hatte solche Unwetter in Europa gar nicht erwartet.”
Jamie nickte.
“Zum Glück lagen wir nicht in einem Gebiet, das von Überschwemmungen betroffen war aber trotzdem war das Unwetter an diesem Abend besonders frustrierend. Der Strom kam und ging … die Lampen flackerten dauernd … und irgendwann habe ich alle Lichter ausgeschaltet und lauter Kerzen angezündet und aufgestellt. Als Frank kam, saß ich im Wohnzimmer und las. Er begrüßte mich, dann nahm er sich einen Whisky und setzte er sich in einen Seel neben mich. Er begann, mir eine recht wirre Geschichte zu erzählen. Er habe, so sagte er, am Tor zu unserem Grundstück einen Mann stehen sehen, der zu unserem Wohnzimmer, zu mir, hinauf gesehen habe. Du musst wissen, in einige Zimmer des Hauses konnte man von dort unten hinein sehen, d.h. man konnte sehen, wenn das Zimmer erleuchtet und jemand im Zimmer war. Zumindest wenn die Person in der Nähe der Fenster stand. Dann begann Frank damit, mir merkwürdige Fragen zu stellen. Im Verlauf des Gesprächs wurde er immer insistierender. Es war eigentlich kein Gespräch unter zwei gleichgestellten Partnern, eher ein Verhör. Plötzlich wurde mir klar, dass er mir unterstellte, ich hätte eine Affäre mit diesem Mann.”
Erneut stützte Claire ihren Kopf in beide Hände. Dann schüttelte sie den Kopf.
“Das Ganze war einfach in höchstem Maße surreal. Er sprach die Vermutung aus, dass dieser Mann vielleicht ein Patient von mir aus dem Krankenhaus gewesen sei. Dass ich ihn da kennengelernt und eine Affäre mit ihm begonnen hätte. Ich sagte ihm, dass das nicht wahr wäre …”
Sie brach ab und drehte sich zur Seite. Als sie sich einige Augenblicke später wieder zu Jamie wandte, sah er, wie weitere Tränen über ihr Gesicht liefen.
“Er … er wollte dann unbedingt mit mir schlafen. Es … es war, als wollte er sein Besitztum markieren, mit Liebe … hatte das nichts zu tun. Absolut nichts. Es war … abstoßend, animalisch. Es war nicht das innige Zusammensein zweier Liebender, es war … es war …”
“Eine Vergewaltigung in der Ehe?”
Jamie’s sprach die Frage vorsichtig und so leise wie möglich aus.
Claire sah ihn aus ihren verweinten Augen an, dann nickte sie.
“Ja, das war es. Ich … ich schäme mich noch heute dafür, aber … ich hatte nicht die Kraft, ich hatte damals nicht die Kraft, mich dagegen zu wehren.”
Jamie griff nach der Colaflasche und schob sie ihr hinüber. Dabei nickte er ermunternd.
Sie griff nach der Flasche und trank.
“Weiß jemand von diesem … Vorfall?”
“Nicht dass ich weiß. Ich jedenfalls habe niemandem davon erzählt, ich habe mich viel zu sehr geschämt. Ob Frank es jemandem erzählt hat …”
Claire hob und senkte ihre Schultern.
“Damals hatte ich zum ersten mal den Eindruck, dass es ihn erregte, wenn er mir verbal oder körperlich Schmerzen zufügen konnte, wenn er seine ‘Herrschaft’ über mich ausüben konnte.”
Jamie notierte das Wort “Unwetter” auf dem Script, das vor ihm lag. Er musste alle Kraft zusammennehmen, um sich zu konzentrieren. Einen kurzen Moment hielt er inne und dachte: ‘Wie gut, dass Frank Randall schon tot ist.”
“Was ist sonst noch geschehen?”
(”Bournemouth” by diego_torres)
Claire hielt einen Augenblick inne. Sollte sie Jamie von dem Geschehen in jeder Nacht in Bournemouth erzählen? Von jener Nacht, in der Frank sie zum wiederholten Mal zu demütigen versucht hatte? Nein, das würde sie nicht schaffen. Noch immer verfolgte sie das Geschehen dieser Nacht. Wenn sie jetzt wieder davon anfangen würde … nein, es war einfach zu viel. Und wer würde davon wissen? Vielleicht hatte sich das Hotelpersonal so seine Gedanken gemacht. Doch wie viele Männer gab es, die gerne mal ‘einen über den Durst tranken’ und deren Ehefrauen dann einfach in einem anderen Zimmer schliefen. Nein, selbst wenn die Presse herausfinden würde, dass sie dort Urlaub gemacht und ab einem bestimmten Zeitpunkt in verschiedenen Zimmern geschlafen hatten … dafür konnte sie eine ganz natürliche Erklärung abgeben.”
Sie blickte zu Jamie.
“Wie?”
“Ich fragte, ob es noch weitere, ob es ähnliche Vorfälle gab?”
Claire starrte einen Augenblick lang auf die schwarz-weiße Resopalplatte des Tisches. Jamie hatte Recht. Man sollte besser auf alles vorbereitet sein. Was die Geschichte in Bournemouth betraf, so war sie sich sicher, dass es diesbezüglich keinerlei Zeugen gab. Und Frank hatte davon bestimmt auch keinem seiner Freunde erzählt. Das wäre viel zu blamabel gewesen. Auch die einzigen Beweismittel für diesen Vorfall waren nicht mehr vorhanden. Sie hatte das zerrissene Nachthemd am nächsten Morgen an sich genommen und in ihren Koffer gepackt. Lange Zeit hatte sie es als Beweismittel in einem Hohlraum ihres Kleiderschranks aufbewahrt. Genauso wie die Bilder, die sie von den Blutergüssen gemacht hatte, die Franks betrunkene ‘Zärtlichkeiten’ auf ihren Oberschenkeln hinterlassen hatten. Erst nach seinem Tod hatte sie sich von alledem getrennt. Sie hatte die Bilder aus der Cloud und von ihrem Laptop gelöscht und an einem der darauf folgenden Tage hatte sie das unbrauchbare Nachthemd im Kamin verbrannt. Die Asche hatte sie unter den Biomüll gemischt. Zwei Tage zuvor hatte der Gärtner, der regelmäßig kam, um den Garten zu pflegen, die Tonne mit Gras und abgeschnittenen Sträuchern gefüllt. Darunter war das bisschen Asche gar nicht aufgefallen. Zwei Tage später war die Tonne von der Müllabfuhr abgeholt worden.
“Aschenbecher aus Kristall” / “Cutted Ashtray” by Pavel Ševela [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]
Zwar hatte die Polizei sie gleich nach Franks Tod verdächtigt, doch es konnte ihr nichts nachgewiesen werden. Damals hatten sich die polizeilichen Untersuchungen im Haus primär auf die Treppe und den Flur konzentriert. Der Laptop, auf dem sich die Bilder befanden, lag in ihrem Schreibtisch in der Charité. Und selbst wenn man diese Bilder gefunden hätte … sie waren in einem Ordner abgelegt, in dem sich zahlreiche Fotos befanden, mit denen sie die Verletzungen ihrer Patienten dokumentiert hatte ... Ihre beiden Schlafzimmer waren ebenfalls nicht untersucht weiter untersucht worden und die Erklärung, die sie den Beamten für das getrennte Schlafen gab (“Mein Mann schnarcht stark und ich komme oft von der Nachtschicht im Krankenhaus, wenn er schon schläft”) stellte diese damals auch zufrieden. Claire glaubte nicht, dass sich diese Dinge noch einmal zu ihrem Nachteil würden auswirken können. Aber dann war da ja noch die Sache mit dem schweren, gläsernen Aschenbecher …”
Vielen Dank für Ihr Interesse. Lesen Sie das nächste Mal: "Die Mörderin aus dem Grunewald (31): Leichen im Keller (2)”
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7 Glaubenssätze, die du aufgeben musst, um Erfolg zu haben
Da der Geist den Körper antreibt, werden letztendlich die Träume, die wir träumen, möglich oder unmöglich. Unsere Realität ist fast ausschließlich ein Spiegelbild unserer Gedanken und der Art und Weise, wie wir uns routinemäßig auf der Grundlage dessen richten, was wir für wahr halten. Das Problem ist, was wir für wahr halten, ist nicht immer die Wahrheit. Und unrealisierte Träume - und Bedauern - werden nach und nach in unserem Leben geboren, wenn unsere fehlgeleiteten Überzeugungen uns davon abhalten, unser Bestes zu sein. Dieses Phänomen tritt in unserem Leben häufiger auf, als den meisten von uns bewusst ist. Unsere Kursteilnehmer kommen fast täglich zu uns mit Fragen und Bedenken zu laufenden Problemen und Bedauern, die in erster Linie durch ihre eigenen Irrtümer der Realität angeheizt werden. Und während sich ihre persönlichen Umstände ändern, überlappen sich die Grundüberzeugungen, die sie in die Irre führen, fast immer. Die Wahrheit ist, egal wie klug oder gebildet Sie sind, Ihr Unterbewusstsein wird sich manchmal an Glaubenssätze anhängen, die Sie gewöhnlich immer weiter von dem Punkt abbringen, an dem Sie im Leben sein möchten. Oder wie einer unserer Kursteilnehmer es heute Morgen in einem Coaching-Gespräch ankündigte: „Mein Geist scheint mit all diesen Überzeugungen gefüllt zu sein, die mich einfach in die entgegengesetzte Richtung meiner Träume führen, was ein erfolgreiches Leben alleine bedeutet Begriffe. ” Im Hinblick auf die Verwirklichung unseres Studenten und unseres kollektiven menschlichen Kampfes, besser zu denken und besser zu leben, gibt es hier einige übliche, fehlerhafte Überzeugungen, die Sie loslassen müssen, wenn Sie ein erfolgreiches (und glücklicheres) Leben nach Ihren eigenen Vorstellungen führen möchten …
1. HÖR AUF ZU GLAUBEN, DASS MEHR PLANUNG UND MEHR NACHDENKEN BESSERE ERBEBNISSE ERSCHAFFT
So wie Sie nicht mehr Selbstvertrauen brauchen, um den nächsten kleinsten Schritt voranzubringen, benötigen Sie wahrscheinlich auch nicht mehr Planung und Überdenken. Stephen King sagte einmal: „Amateure sitzen und warten auf Inspiration, der Rest von uns steht einfach auf und geht zur Arbeit.“ Ich habe dieses Zitat über meinem Schreibtisch zusammengeklebt. Es erinnert mich daran, dass richtige Planung, Strategieplanung und Masterminding wichtig sind, wenn Sie sich durch ein Projekt bewegen, aber es ist auch sehr leicht, sich dabei auf unbestimmte Zeit zu verlieren. Wenn unsere großartigen Ideen immer noch nur Konzepte sind, die in unseren Köpfen schweben, neigen wir dazu, wirklich GROSS zu denken. Und obwohl das große Denken nicht von Natur aus schlecht ist, besteht der Nachteil darin, dass es oft die Barriere für das Eingreifen recht groß macht. Mit anderen Worten: Wir neigen dazu, unsere Projekte bis zu einem Punkt zu überdenken, an dem sie komplizierter erscheinen, als sie tatsächlich sind, und daher halten wir uns immer wieder auf, um uns mehr Zeit für die Vorbereitung des nächsten Schrittes zu lassen. Um "große Denklähmung" zu vermeiden, sollten Sie Ihre Ideen in kleinere, sofort überprüfbare Aktivitäten unterteilen. Können Sie die Idee einer größeren Konferenz testen, indem Sie eine Reihe kleinerer lokaler Veranstaltungen veranstalten. Können Sie eine Idee für ein Buch nehmen und es testen, indem Sie mehrere verwandte Blogs schreiben? Können Sie es zeichnen, bevor Sie es bauen? Können Sie es prototypisieren? Sobald Sie Ihre Idee in einem kleineren Maßstab getestet haben, haben Sie die Einsicht und die Daten, die Sie benötigen, um Ihre Idee und Ihr Projekt auf die nächste Stufe zu bringen. Das Konzept, nur einen Schritt nach dem anderen zu handeln, mag lächerlich naheliegend erscheinen, aber irgendwann werden wir alle in den Moment verwickelt und finden uns zu viel Planung und Überdenken. Unser Geist arbeitet hart, aber es wird nichts getan. Angel und ich haben im Laufe der Jahre hunderte Male davon erfahren, dass ein Coaching-Kunde / -Kursteilnehmer ein großes Ziel erreichen möchte und nicht nur ein oder zwei wichtige Schritte auswählen kann, auf die er sich konzentrieren kann. Es wird also nichts Wertvolles getan. Lassen Sie sich dies an Sie erinnern. Erinnern Sie sich daran, dass Sie nicht tausend Pfund auf einmal heben können, aber Sie können leicht ein Pfund tausendmal heben. Kleine, wiederholte, inkrementelle Anstrengungen bringen Sie dorthin. Es passiert nicht sofort, aber es geht viel schneller, als gar nicht dorthin zu gelangen. Mehr dazu unten…
2. HÖR AUF ZU GLAUBEN, DASS DU IMMER RECHT HABEN WIRST
Um zu Ihren eigenen Bedingungen erfolgreich zu sein, müssen Sie nichts dagegen haben, kurzfristig Unrecht zu haben. Sie müssen Stellung beziehen, Ihre Theorie prüfen und dann zugeben, wenn Sie feststellen, dass Ihre Theorie falsch war. Es ist ein Prozess von Versuch und Irrtum, mit dem Sie erkennen können, was richtig ist. Und herauszufinden, was richtig ist, ist viel wichtiger als immer richtig zu sein. Der Prozess von Versuch und Irrtum ist ein wesentlicher Bestandteil des Lebens einer jeden effektiven Person. Um ehrlich zu sein, wenn ein Mensch zum ersten Mal eine neue Idee ausführt, ist das Ergebnis selten glamourös. Das Wichtigste ist, die während des Prozesses gewonnenen Erkenntnisse zusammenzufassen, um die ursprüngliche Idee zu verfeinern und eine neue und verbesserte Strategie und möglicherweise ein neues und verbessertes tägliches Ritual zu entwickeln, das sie unterstützt. Das Endergebnis hier ist, dass die Erwartung, es beim ersten Mal richtig zu machen, eine sinnlose Übung ist. Prototyping, Test und Iteration sind entscheidend, um aus einer anständigen Idee ein Ergebnis zu machen. Anstatt von Ihren „Misserfolgen“ entmutigt zu werden, achten Sie genau darauf und lernen Sie von ihnen. Dann verwenden Sie das, was Sie gelernt haben, um etwas besseres zu bauen. Und dann immer wieder - kleine Schritte. Früher oder später werden Sie den von Ihnen erwarteten Erfolg feststellen. An dieser Stelle kann ich dir guten Gewissens, meinen folgenden Artikel empfehlen: Das Mindset eines bewussten Menschen.
3. HÖR AUF ZU GLAUBEN, DASS DU IMMER „JA“ SAGEN MUSST!
Neben der intelligenten Kunst, die richtigen Dinge zu erledigen, gibt es die oft vergessene Kunst, die falschen Dinge im Stich zu lassen. Sie müssen üben, "Nein" zu sagen, auch wenn es Ihnen fremd erscheint. Ihre Zeit und Energie ist nicht unendlich - in der Tat ist sie unglaublich begrenzt. Erfahrene Leistungsträger, die zu ihren eigenen Bedingungen leben, wissen, dass sie ihre Zeit und Energie (und ihren Fokus) genau bewahren müssen. Nicht um unsere eigenen Hörner zu hören, aber Angel und ich haben uns im letzten Jahrzehnt ziemlich gut gemacht. Unser Schreib- und Coachinggeschäft hat sich über unsere wildesten Träume hinaus entwickelt. Wir haben fast 40.000 Exemplare unseres ersten Buches verkauft, wir haben Hunderte von Studenten, die sich für den Getting-to-Happy-Kurs eingeschrieben haben, ausverkauft und sehr erfolgreiche Konferenzen zum persönlichen Wachstum (viele positive Rückmeldungen) veranstaltet. Unser Know-how und unsere Erkenntnisse sind gefragt. Auch wenn wir unser Gesch��ftsangebot leicht auf die nächste Ebene ausbauen könnten, würde dies nicht genug Zeit und Energie lassen, um sich auf die persönlichen (Familien-) Ziele zu konzentrieren, die noch höher auf unserer Prioritätenliste stehen, und dies würde auch nicht der Fall sein. Es bleibt uns genügend Zeit und Energie, um innige Verbindungen zu unseren derzeitigen Studenten und Lesern herzustellen. Denken Sie immer daran, dass Sie nicht jede großartige Gelegenheit akzeptieren müssen, zu der Sie eingeladen sind. Wenn Sie sich im Ausführungsmodus befinden, denken Sie daran, dass neue und unerwartete Möglichkeiten auch eine Ablenkung von Ihren Kernzielen und Prioritäten bedeuten können. „Nein“ zu sagen ist ein wesentlicher Teil des effektiven Lebens nach Ihren eigenen Bedingungen.
4. HÖR AUF ZU GLAUBEN, DASS DU DICH SELBSTBEWUSST FÜHLEN MUSST, BEVOR DU DEN NÄCHSTEN SCHRITT GEGANGEN BIST
Die meisten Leute interpretieren falsch, wie Vertrauen funktioniert. Sie glauben, dass Vertrauen etwas ist, das sie besitzen müssen, um ihre beste Leistung erbringen zu können. Daher treffen sie eine (unterbewusste) Entscheidung, um zu warten, bis sie sich sicherer fühlen, bevor sie den nächsten Schritt machen. Warten ist jedoch keine vertrauensbildende Tätigkeit, daher fühlen sie sich nie sicherer und ergreifen keine Maßnahmen. Hier eine Infografik mit 12 Dinge, die erfolgreiche Menschen anders machen Lass dies dein Weckruf sein ... Vertrauen ist keine Voraussetzung für die Präsentation und die zukünftige Leistung. Vielmehr ist Vertrauen ein direktes Nebenprodukt vergangener Leistungen. Wenn Sie zum Beispiel Ihren Tag mit dem rechten Fuß beginnen, ist es wahrscheinlich, dass Sie das Vertrauen während des restlichen Tages verbessert haben. Umgekehrt, wenn Sie Ihren Tag schlecht beginnen und flach auf Ihr Gesicht fallen, verringert diese frühere Leistung wahrscheinlich Ihr Selbstvertrauen für eine kurze Zeit (bis sich Ihr Selbstbewusstsein unvermeidlich wieder dreht). Der wahre Kick ist jedoch die Tatsache, dass heute die Vergangenheit von morgen ist. Ihr Vertrauen in die Zukunft hängt direkt davon ab, ob Sie heute positive Maßnahmen ergreifen und daraus lernen. Und das bedeutet zwei Dinge…
Sie können Ihre derzeitigen Maßnahmen nutzen, um Ihr zukünftiges Vertrauen zu verbessern.
Sich zum nächsten Schritt zu zwingen, ist der erste Schritt, um sich sicherer zu fühlen.
Wann immer Sie sich dabei erwischen, dass Sie auf mehr Selbstvertrauen warten, bevor Sie mit der Arbeit vor Ihnen beginnen, erinnern Sie sich daran, wie Vertrauen funktioniert, und zwingen Sie sich, zu beginnen, bevor Sie sich bereit fühlen. Im Jahr 2006 haben Angel und ich den Blog gegründet, aus dem letztendlich Lifehacker werden sollte. Wir wussten nicht, wie man eine Website gestaltet. Wir wussten nicht, was ein Blog ist. Wir konnten nicht mal richtig schreiben. Wir wussten nur fünf Dinge:
Wir haben vor kurzem unerwartet zwei Angehörige durch Krankheit und Selbstmord verloren.
Wir hatten Probleme in unserem persönlichen und beruflichen Leben.
Wir brauchten eine Verkaufsstelle.
Wir waren leidenschaftlich am Schreiben und am Verbessern unseres Schreibens.
Wir hatten nicht genug geschrieben.
Wie haben wir gelernt, eine Website zu erstellen und ein Blog zu erstellen? Wie haben wir das nötige Vertrauen dafür gefunden? So macht es auch jeder andere. Stück für Stück, Schritt für Schritt, Seite für Seite. Du fängst an zu lesen und zu lernen. Sie treffen Entscheidungen und ergreifen Maßnahmen. Du machst Fehler. Sie lernen noch mehr. Du versuchst es noch einmal. Du wirst ein bisschen besser. Sie werden ein bisschen sicherer. Sie lernen noch mehr. Sie treffen mehr Entscheidungen und ergreifen mehr Maßnahmen… Und bevor wir es wussten, bloggten wir täglich. Dieser Prozess steht im Mittelpunkt aller wirksamen Initiativen zur Vertrauensbildung und zum Erreichen der Ziele und ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Sie für den Erfolg Ihres Lebens entwickeln müssen. Es spielt keine Rolle, ob Sie Blogger, Unternehmer, Künstler oder CEO eines Fortune-500-Unternehmens sein möchten. Beginnen Sie, bevor Sie sich bereit fühlen, und Sie werden lernen, Schritt für Schritt erfolgreich zu sein, bevor Sie überhaupt merken, dass Sie gut genug sind. Heute ist der Tag! Es ist an der Zeit, Ihre Pläne in Gang zu setzen und ein tägliches Ritual durchzuführen, in dem Sie kleine Gewinne für sich selbst erzielen. Tun Sie dies und ich garantiere Ihnen, dass sich Ihre kleinen Gewinne schnell summieren werden, und Sie werden selbstbewusster und näher an dem, was Sie letztendlich mit jedem Tag erreichen möchten. Hier im Übrigen mein passernder Artikel: Wie du massives Selbstbewusstsein aufbaust.
5. HÖR AUF ZU GLAUBEN, DASS JEMAND VOR DIR DEINEN EIGENEN „ERFOLG“ DEFINIERT HAT
Als ich aufwuchs, gab es eine stille, aber einvernehmlich definierte Definition, wie der Erfolg in meiner Familie aussah. Obwohl es nie offen diskutiert wurde, wurde es durch verschiedene Gespräche und Entscheidungen impliziert, an denen ich direkt oder indirekt beteiligt war. Alle meine unmittelbaren und erweiterten Familienmitglieder befanden sich in einer von zwei Gruppen:
Hochschulabschluss mit einem komfortablen bezahlten Job in einem großen Unternehmen
Arbeiter, die sich in einem großen Unternehmen fleißig die Karriereleiter hochgearbeitet haben
Die Gemeinsamkeit ist ein regelmäßiger Gehaltsscheck eines großen Unternehmens. Das war die implizit vereinbarte Definition des Erfolgs in meiner Familie. Und nach dieser Definition war ich ein Versager und bin es immer noch. Ich habe einen College-Abschluss erworben, aber ich entschied mich dafür, zwischen mehreren kleinen Startup-Unternehmen zu springen. Meine Gehaltsschecks waren niedrig und die Stabilität meiner Arbeit war bestenfalls inkonsistent (aber ich lernte). Dann, ein paar Jahre später, inmitten eines Erdrutsches persönlicher Tragödien, gab ich meinen Job auf, um mich ganz auf ein Nebenprojekt mit dem Namen Marc und Angel Hack Life zu konzentrieren (Sie haben vielleicht schon davon gehört), dass Angel und ich gewesen waren Nach und nach entwickelt und unterstützt. Es ist unnötig zu erwähnen, dass meine Familie meinem sich entwickelnden Karriereweg und meinen Entscheidungen sehr skeptisch gegenüberstand. Irgendwann wurde mir jedoch klar, dass ich meine Erfolgsdefinition meiner Familie aufgeben musste. Und ich musste auch die Definition des Erfolgs aller anderen aufgeben. Natürlich war das leichter gesagt als getan. Die Definitionen des Erfolgs, um die ich aufgewachsen war, und die Überzeugungen, die sie trugen, waren so tief in die kulturellen Erzählungen eingebettet, an die ich mich gewöhnt hatte, dass sie zu einem Maßstab geworden waren, an dem ich mein Leben unbewusst maß. Es dauerte eine Weile, bis ich klar war, was Erfolg für mich bedeutete. Und bis zu einem gewissen Grad bin ich mir sicher, dass Sie etwas erzählen können. Weil niemand gegen dieses Phänomen immun ist. Selbst die erfahrensten Unternehmer und Kreativtypen, die ich kenne, die grundsätzlich in jeder nur erdenklichen Weise von ihren eigenen Bedingungen leben, verfangen sich immer noch in der übertriebenen Vorstellung, dass Ruhm und Reichtum Erfolgssymbole sind. Das Fazit ist, dass, obwohl es herausfordernd ist, das Aufgeben der Definition von Erfolg anderer Menschen unglaublich befreiend ist und letztendlich dazu führt, dass Sie derjenige sind, der Sie sind. Denken Sie einfach darüber nach ... Andere Menschen werden nicht mit den Ergebnissen Ihrer Entscheidungen leben. Warum sollten Sie also nach ihrer erfundenen Definition von Erfolg leben? Haben Sie sich jemals ehrlich gefragt, was Erfolg für Sie bedeutet? Oder haben Sie einfach Ihre Definition und Ihre Überzeugungen von allen um Sie herum übernommen? Für viel zu viele von uns ist die Antwort das Letztere. Ein Coaching-Kunde sagte kürzlich zu Angel und mir, dass sie Millionär werden wollte, um bestimmte Meilensteine für den Erfolg zu erfüllen, den sie sich selbst gesetzt hatte. Als wir uns tiefer in ihre Geschichte und ihre Argumentation einließen, wurde es offensichtlich, dass einige ihrer Gründe, warum sie Millionär werden wollten, keine Million Dollar brauchten, um dies zu erreichen. Sie war nur daran gebunden zu glauben, dass sie es taten. Und sie lachte buchstäblich laut, als sie das merkte. Durch das Verständnis der Essenz Ihrer Ziele und wie Sie den Erfolg definieren, ist es einfacher, die erfundenen Definitionen und Überzeugungen anderer Menschen aufzugeben. Denken Sie daran, dass es nicht darum geht, dass eine Erfolgsgröße besser oder schlechter als eine andere ist. Der Punkt ist, dass Sie wählen können, wie Sie es für sich selbst definieren. Erkennen Sie einfach, dass je bewusster und bewusster Sie sich darauf konzentrieren können, was Erfolg für SIE bedeutet, je mehr Befugnis Sie haben, den für Sie zutreffenden Weg zu beschreiten.
6. HÖR AUF ZU GLAUBEN, DASS DU MIT AUSREICHEND WILLENSKRAFT SELBST IN EINER UNGESUNDEN UMGEBUNG ERFOLGREICH SEIN KANNST
Egal wie viel Entschlossenheit und Willenskraft Sie haben, wenn Sie sich in einer Umgebung befinden, die gegen Ihre besten Absichten arbeitet, werden Sie schließlich dieser Umgebung erliegen. Hier machen so viele von uns lebensverändernde Fehltritte. Wenn wir uns bemühen, in einer ungesunden Umgebung Fortschritte zu erzielen, glauben wir irgendwie, dass wir keine andere Wahl haben - dass es unmöglich ist, uns selbst in kurzen Abständen in einer unterstützenden Umgebung zu positionieren. Anstatt in einer unterstützenden Umgebung zu arbeiten, die uns vorwärts treibt, geben wir all unsere Energie aus, um das Gepäck einer ungesunden Umgebung mitzunehmen. Und trotz unserer besten Bemühungen geht uns irgendwann die Energie aus. Das Wichtigste, das Sie sich dabei merken sollten, ist, dass Ihre Umgebung Sie als Mensch immens beeinflusst. Daher ist es eine der besten Anwendungen Ihrer Energie, bewusst Arbeitsumgebungen auszuwählen und zu gestalten, die die gewünschten Ergebnisse unterstützen und erleichtern. Wenn Sie beispielsweise versuchen, Ihren Alkoholkonsum zu reduzieren, müssen Sie…
Verbringen Sie weniger Zeit mit Menschen, die Alkohol konsumieren.
Verbringe weniger Zeit in sozialen Umgebungen, die den Alkoholkonsum fördern.
Denn wenn Sie es nicht tun, wird Ihre Willenskraft schließlich zusammenbrechen. "Noch ein Getränk tut nicht weh, oder?" Falsch! Sie müssen klare Grenzen setzen, Ihre Umgebung festlegen und dann neu konfigurieren, um das Erreichen Ihrer Verpflichtung zu ermöglichen. Überlegen wir uns noch ein paar andere Beispiele…
Wenn Sie abnehmen möchten, ist es am besten, wenn Sie mehr Zeit in einer gesunden Umgebung mit Menschen verbringen, die sich gesund ernähren und regelmäßig Sport treiben.
Wenn Sie ein bezahlter, professioneller Comedian werden möchten - ein Ziel, das eines unserer kürzlich besuchten Konferenzteilnehmer "Think Better, Live Better" erreicht hat, besteht die beste Möglichkeit darin, sich mit professionellen Comedians zu umgeben, Gigs zusammen zu machen, Erfahrungen auszutauschen und Ihr Leben zu gestalten Arbeitsumgebung zu diesem Ziel.
Wenn Sie Ihre Kämpfe überwinden und ein glücklicheres Leben führen möchten, sollten Sie mehr Zeit darauf verwenden, mit Menschen zu kommunizieren, die dieselben Absichten haben. Dies kann durch lokale Selbsthilfegruppen, Konferenzen zum persönlichen Wachstum wie Think Better, Live Better oder online über Kurse und unterstützende Communities wie Getting Back to Happy erreicht werden.
Das Fazit ist, dass Entschlossenheit und Willenskraft allein Sie nur so weit bringen werden. Wenn Sie eine wesentliche, positive und langfristige Veränderung in Ihrem Leben vornehmen möchten, müssen Sie auch Ihre Umgebung schrittweise entsprechend ändern. Dies ist wirklich die Grundlage dafür, wie wir als Menschen wachsen und uns entwickeln. Wir formen und passen uns an unsere Umgebung an. Bewusstes Wachstum und Evolution beinhalten also die Entscheidung oder Bereicherung, die Sie dazu zwingt, sich schrittweise an den Menschen anzupassen, den Sie werden wollen.
7. HÖR AUF ZU BLAUGEN, DASS MEHR FOKUS UND ENERGIE AUF DEINE ZIELE DIE LÖSUNG IST
Angel und ich haben das schon oft erwähnt, aber es ist so verdammt wichtig, dass es nicht übertrieben werden kann… Ziele bewirken keine positiven Veränderungen, tägliche Rituale tun dies. Ernsthaft, meditiere für einen Moment darüber. Denn zu oft haben wir uns mit einem großen Ziel - einem großen Endergebnis - besessen, sind aber in Bezug auf das Ritual - die wiederkehrenden Schritte -, die das Ziel letztendlich verwirklichen, völlig unfokussiert. Deshalb ist das Gewicht dieses großen, nicht realisierten Ziels schwer zu denken und führt zu einem Fortschritt. Klingt das überhaupt vertraut? Wenn ja, ist es an der Zeit, den Fokus von Ihren Zielen weg zu verschieben. Denk darüber nach… Wenn Sie eines Ihrer Ziele für die nächsten Wochen vollständig ignoriert und sich stattdessen auf die täglichen Rituale konzentriert haben, die dieses Ziel unterstützen, würden Sie trotzdem positive Ergebnisse erzielen? Wenn Sie beispielsweise abnehmen wollten und Ihr Ziel, 25 Pfund zu verlieren, ignoriert haben und sich stattdessen nur darauf konzentrieren, jeden Tag gesund zu essen und sich täglich zu bewegen, würden Sie trotzdem Ergebnisse erzielen? Ja du würdest! Nach und nach würden Sie Ihrem Ziel immer näher kommen, ohne darüber nachzudenken. Sehen Sie sich dieses kurze Video an, in dem Angel und ich für Sie aufgenommen haben. Lassen Sie uns einen Blick auf die Kraft der täglichen Rituale werfen.
JETZT BIST DU AN DER REIHE
Hinterlasse einen Kommentar und lass es uns wissen: Welcher Punkt oben schwingt heute bei Ihnen am meisten und warum? Noch etwas zu teilen? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören. Alles Liebe, Franziska
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06.04.2019
Ich kam ungefähr acht Stunden zuvor zuhause an. Eigentlich wollte ich gar nicht fahren, hatte aber schon zu viele Schichten getauscht und mich zu oft krankgeschrieben. Irgendwie dachte ich ,,Du musst diese Schicht jetzt übernehmen, danach kannste ja wieder zurück”. Das wären nur 32 Stunden gewesen. 32 Stunden zuhause in Dortmund. Danach wäre ich direkt wieder zurück gefahren, direkt wieder ins Krankenhaus. Sie hätte meine Abwesenheit doch kaum gemerkt. Hab’ ich zu der Zeit so gedacht? Hab’ ich mir zu der Zeit überhaupt etwas gedacht? Ich weiß es nicht mehr. Als ich spät Abends zuhause ankam, packte ich den Koffer nicht aus, ich zog mich nicht um und hielt mein Handy auf laut in meiner Hand. Schön hoch, nah am Ohr. Bloß nichts verpassen. Keinen Anruf, keine Nachricht. Einige Wochen zuvor sagte meine Mutter mir, dass sie mir nicht schreiben würde, wenn es passiert. Damit ich in der Schicht nicht durchgehend weine und zusammenbreche. Erst nach sieben Uhr morgens. Dann ist Feierabend, dann kann ich zusammenbrechen. Aber nach der besagten Nacht kam keine Nachricht, kein Anruf. Sie hatte sie überstanden. Und mir ging es gut. Nein, das ist gelogen. Ich war erleichtert aber gut ging’s mir noch lange nicht. Das war vor ungefähr zwei Wochen. Ich schlief unfassbar tief in dieser Nacht. Der Stress und die Angst der letzten Wochen breiteten sich zu einem riesengroßen Haufen Erschöpfung aus. Kurz nachdem mein Wecker klingelte, kam der Anruf. Ich lag noch im Bett, immer noch angezogen mit der Kleidung vom Vortag. ,,Das Krankenhaus rief gerade an. Es ist jetzt soweit.” Sie weinte. Das konnte ich in ihrer Stimme hören. Sie weinte aber versuchte sich zusammenzureißen. Stark zu sein. Stark sein... eine Eigenschaft die ich sicherlich nicht von ihr geerbt habe. Ich bin und war nie gut darin. Ich weinte noch bevor ich etwas antworten konnte. ,,Und jetzt? Wie soll ich nach Vechta kommen? Ich wäre erst Mittags da.” ,,Mittags wird es vorbei sein. Musst du wissen, ob du noch kommen willst. Kann sein, dass die nicht mal mich reinlassen. Und kann auch sein, dass wenn wir da sind, es schon vorbei ist. Musst du wissen, wie es am besten für dich ist.” Musst du wissen, ein Satz den ich schon immer gehasst habe. Ich. weiß. es. nicht. Deshalb sollen doch andere für mich entscheiden. So komm ich besser klar. Und wenn sie mir nur einen Rat geben. Keine Ahnung was besser für mich ist. Da sein und ihre Hand halten? Losfahren und ankommen, wenn es schon vorbei ist? Alle mit diesem Gesicht zu sehen, wie vor zwei Wochen? Zulassen, wie sie mich alle anfassen, umarmen und mir Trost schenken wollen? Obwohl ich das überhaupt.nicht.will. ,,Kein Ahnung.” ,,Wie gesagt, musst du wissen. Wir fahren jetzt los.” Ich stand vor meinem Koffer, am weinen und hin und hergerissen. Wir legten auf und ich legte mich wieder ins Bett. Eingerollt wie ein Embryo. Gefühlte drei Kissen nassgeweint. Konnte nicht atmen, nicht reden, nicht denken, mich nicht bewegen. Ich habe mich schon oft alleine gefühlt. Als wäre niemand auf dieser Welt, in meinem Leben, der für mich da ist. Als wäre ich mit all meinen Gefühlen, Problemen und meinem Ballast alleine. Und niemand da, der mich in den Arm nimmt, der mir sagt, dass alles besser wird. Hätte ich gewusst, dass all diese Nächte, in denen ich mich in den Schlaf weinte und in denen ich mich so einsam gefühlt habe, einfach nur ein Witz waren, hätte ich vielleicht einige Dinge anders entschieden. Hätte vielleicht anders gehandelt. Die Finger vom Alkohol und Beruhigungstabletten gelassen. Mann, letztes Jahr war wirklich lustig. Ja, Lustig. Im Vergleich zu dem, was dieses Jahr passiert ist, ist das doch zum totlachen. Die gleiche Leier, über Jahre hinweg. Er liebt mich nicht, er redet nicht mit mir, er liebt mich immer noch nicht, er liebt wen anders. Ich würde hier gerne einen vor Lachen weinenden Emoji einsetzen, denn ich denke, der beschreibt dieses Gefühl am Besten. Die ganzen Monate im stationären Aufenthalt und die ganzen Therapiestunden... Für was? ‘N Typen der auf Typen steht? Na, da freut sich die Krankenkasse. Wie viel ich denen wohl schon gekostet habe... Und jetzt? Jetzt wo ich diese Stunden mehr denn je bräuchte, kann ich sie nicht bekommen. Na ja, ich könnte. Aber ich kann meine Miete dann nicht mehr zahlen. Und da ich wirklich nur ungerne obdachlos wäre, ziehe ich Uni und Arbeit der Therapie vor. Zumal ich dort nichts Neues lernen kann. Die beschissene scheiß Theorie kenne ich in und auswendig. Ich hätte höchstens mal gerne darüber geredet. Jochen’s nicht therapeutischen Rat dazu gewusst. Oder Frau Krögers ,,Das war bestimmt schmerzhaft” Sätze, bis ich sie nicht mehr hören könnte und sie anschreien würde. Denn ja, scheiße ja, es war schmerzhaft. Aber nicht die Art von Schmerz, die ich vorher kannte. Die ich gewohnt war. Jedes mal wenn ich an ihn dachte, Jahre lang schon, da habe ich wirklich diesen physischen Schmerz empfunden. Ein Stechen im Brustkorb und ein schrecklich schmerzenden Stich in meiner rechten Hand. Teilweise so schlimm, dass ich sie kaum noch bewegen konnte. Es tat weh, jedes Mal. Als ich aber an ihrem Bett saß, an dem Tag, an dem es eigentlich passieren sollte, sie es aber doch noch geschafft hat, da spürte ich nur etwas in meiner Brust. Mal abgesehen von der Atemnot und den Lungen- und Herzschmerzen die sowieso da waren, ich habe mich gefühlt, als würde jemand vor mir stehen und mir mit seinen bloßen Händen einen Teil meines Brustkorbs herausreißen. Mein Puls war so hoch, ich habe mein Herz schlagen hören, die Stimmen der Frauen um mich herum konnte ich nur dumpf wahrnehmen. Die Seelsorge fragte mich immer wieder was. Bis heute weiß ich nicht, was diese Frau von mir wollte. Mein Bruder saß da, zwei Meter von mir auf dem Stuhl, direkt neben ihrem Bett. Ich saß am Bettende, zwischen Seelsorge und zwei Tanten, die nicht aufhörten, mir meine Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Wie ich es hasse liebe, in solchen starren Situationen angefasst zu werden. Meine Mutter stand auf der gegenüberliegenden Seite von meinem Bruder am Bett. Sie hielt ihre Hand. Ich konnte weder meine Mutter, noch sie ansehen. Als ich kurz zuvor da war, ging’s ihr doch gut. Sie hat die OP gut überstanden. Der Tumor konnte komplett entfernt werden. Das letzte Mal, wo ich sie sah, mit klarem Bewusstsein (ohne Morphium im Blut), als sie noch sprechen konnte, da saß sie auf dem Krankenbett. Ich saß am Bettende auf einem Stuhl an der Wand. Immer schön an der Wand, Safe space und so. Sie aß gerade einen roten Wackelpudding. Sie hasst diese Fertigdinger, und dann noch der Rote. Geht gar nicht. Aber sie hatte Hunger, hat Tage auf die OP gewartet, die immer wieder verschoben werden musste und hatte dadurch einfach nur verdammt großen Hunger. Ihre beste Freundin und meine Mutter waren auch da. Es war abends und draußen schon dunkel. Das Krankenhauslicht hat mir immer ein Gefühl der Ohnmacht vermittelt. Aber so langsam hatte ich mich daran gewöhnt. Die Wände waren grün, wie die verdammte Hoffnung. Ihr künstlicher Darmausgang, den sie bei der letzten OP bekam, machte blubbernde Geräusche. Sie schaute in die Runde und sagte nur ,,Ups” und löffelte weiter. Ich hatte sie schon lange nicht mehr so zufrieden und ausgeglichen gesehen. Ich lachte mit Tränen in den Augen und meine Mutter lächelte und sagte zu ihr, dass wir noch einkaufen müssen, aber später wiederkämen. Ich sagte zu ihr ,,Bis später!” und versuchte mir die Tränen der Erleichterung und der Freude zu unterdrücken. In unserer Familie wird nicht geweint. Wir fuhren einkaufen, aber es wurde schon spät und mein Zug fuhr bald ab. Also fuhren wir nicht zurück zum Krankenhaus. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Würde ich mit dem Wissen von heute zurück zu diesem Moment reisen, hätte ich von da an jede Sekunde an ihrem Bett verbracht. Um noch mal zu dem Alleinsein zurückzukehren: Wie gesagt, ich hatte mich schon oft alleine gefühlt. Aber nach dem Telefonat mit meiner Mutter, am Samstagvormittag, den 06.04., danach war ich wirklich alleine. Ich habe die Einsamkeit gespürt. Unmittelbar nach der Nachricht ,,Sie ist eingeschlafen noch bevor wir da waren” habe ich sie nicht mehr gespürt. Als sie im Koma lag, war sie bei mir. Das hätte ich schwören können. Sie war da und ich konnte das spüren. Aber nach der Nachricht, danach war sie nicht mehr da. Ihr Körper existierte zwar noch aber ihr Geist war nicht mehr da. Ich spürte ihre Anwesenheit nicht mehr. Ich habe mich so alleine gefühlt. So einsam. Meine Mutter war 155 Kilometer weiter weg und meine Freunde teilten mir nur ihr Beileid mit. Ich lag den Tag über im Bett, fühlte mich so leer und konnte mich nicht bewegen. Dennoch, wie automatisiert, ging ich zur Arbeit. Machte die Übergabe mit meiner Kollegin und ließ mir nichts anmerken. Na ja, vermutlich hat sie gedacht, ich hab drei Tage nicht geschlafen und vielleicht irgendwelche Tabletten genommen, so wie ich aussah, war das die einzig logische Erklärung gewesen. Am Sonntag bin ich nach Vechta gefahren. Wieso auch immer. Ich war nur passiv aggressiv und hielt mir die Tränen zurück. Unsere Nachbarin, die unsere Familie seit 40 Jahren kennt und immer da war, sie saß in der Küche, nahm mich in den Arm und sagte, dass es schon wieder wird. Aber was wird schon wieder? Meine Gefühle? Die Trauer? Meine Mutter war schon halb fertig mit dem Aussortieren ihrer Sachen. ,,Wenn du was haben willst, nimm es, sonst spenden wir das”. Wenn ich was haben will? Das sind ihre Sachen. Und an ihre Sachen gehen wir nicht einfach so. Das dürfen wir nicht. Sonst wird sie wütend. Oder nicht? Das war der längste und schrecklichste Sonntag meines Lebens. Kurz bevor mein Taxi kam, welches mich zurück zum Bahnhof fahren würde, brach ich zusammen. Weil ich nicht wollte, dass meine Mutter mir die zehn Euro für die Fahrt gibt. Schwachsinn. Einfach weil ich die Situation nicht aushielt. Meine Mutter nahm mich in den Arm, für einen kleinen, wirklich kurzen Augenblick fühlte ich mich nicht mehr ganz so Einsam. Nicht mehr ganz so allein mit meiner Trauer, meiner Wut und meiner Verzweiflung. Als ich im Taxi saß, fing alles wieder an. Ich fühlte mich wieder alleine. So alleine. Niemand war da. Meine Familie war jetzt nur noch meine Mutter und mein altes Zuhause würde bald eine Baustelle sein. Am Tag ihrer Beerdigung bin ich nach der Beisetzung und vor der Messe einfach abgehauen. Ich hab’ das nicht ausgehalten. Meine beste Freundin war zwar da, aber ich hab sie nicht gesehen. Ich wusste, dass sie da war aber sie war nicht bei mir. Meine Mutter war immer nur ca. zwei Schritte von mir entfernt aber zu beschäftigt mit sich zusammenzureißen. Wer kann’s ihr verübeln? Es waren mehr Menschen bei der Beerdigung als bei Heidi Klum’s letzter Hochzeit. Vielleicht kann sich der ein oder andere vorstellen, wie es dann sein muss, ganz vorne diesen verdammten Gang zum Grab zu stemmen, obwohl man einfach nur sitzen, weinen und in Ruhe Trauern möchte. Ich nahm das Auto und fuhr. Fuhr einfach durch die Gegend. Das kühlte die Situation ab. Senkte meine Anspannung. Ich fuhr zu dem Haus, wo ich aufwuchs und wo sie bis vor einigen Tagen noch lebte. Ich rannte in ihr Wohnzimmer, denn ihr Schlafzimmer war vollkommen leer geräumt. Ihr Wohnzimmer sah zwar nicht besser aus, denn die ganzen Sachen meines Bruders lagen dort drin, aber hinter all dem Chaos stand noch ihr Sofa. Ihr Sofa mit den guten Zierkissen, auf denen sie Mittags schlief. Ich setzte mich auf ihr Sofa und nahm eines der Kissen in die Hand, ich drückte es mir vor’s Gesicht und schrie. Weinte so laut, dass selbst unser Hund kam und versuchte mich zu trösten. Einerseits tat alles weh, andererseits war da gar nichts mehr. Nichts außer ihrem Geruch, den ich so sehr vermissen würde, das dachte ich in dem Moment schon. Dass ich ihn nicht mehr lange riechen könne und irgendwann vergessen werde. ,,Bis Montag und immer schön üben!” Die letzten Worte zu ihr. Und alles was sie sagen wollte, wird für immer ein Geheimnis bleiben. Denn nach dem Erwachen aus dem Koma, konnte sie nicht reden. Ich wünschte ich hätte sie am Montag noch einmal sehen können. So langsam bin ich am Ende angekommen, denn mehr will ich mir grad nicht von der Seele schreiben. Zwar ohne richtigen Abschluss, aber den habe ich bis heute nicht wirklich bekommen, also.. Nachtrag Dinge, die ich dir gerne noch gesagt hätte, für die ich aber zu schwach war: In der Nacht vor deiner zweiten NotOP, als du uns ansahst und mit dem Kopf geschüttelt hast, jedes Mal wenn Mama sagte ,,Das schaffst du jetzt auch. Du hast so viel schon geschafft, wir brauchen dich doch. Du musst uns noch so viel zeigen, du schaffst das.” habe ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass du es schaffst. Einfach weil deine Einstellung so negativ war. Und ich konnte sie dir bei bestem Willen nicht verübeln. Wäre ich du, wäre ich niemals soweit gekommen. Ich wäre bestimmt nicht mal aus dem Koma erwacht. Aber du, du hast das geschafft. Und nicht nur das, sondern auch die ganzen anderen Komplikationen. Alle Risiken und Infektionen hast du besiegt. Jede OP überstanden wie eine Kämpferin. Ich habe so geweint, als du den Kopf geschüttelt hast. Du konntest zwar nicht reden, aber wir sahen in deinen Augen, dass du Angst hattest und nicht mehr wolltest. Ich spüre heute noch die Wärme von deinen Händen, die ich vermutlich zuletzt als Kind gehalten habe. Die ganzen Erinnerungen von damals, meine Kindheit, kam in dem Moment hoch. Zeitgleich die Angst, dass es das jetzt war und alles was mir bleiben wird, die Erinnerungen sind. Ich wollte dich nie verlieren aber selbst wenn es mal so sein sollte, wollte ich dabei sein. Deine Hand halten und bei dir sein. Es tut mir so wahnsinnig leid, dass ich nicht da war. Dass ich in dieser Nacht nach Hause fuhr und nicht bei dir war. Dass wir alle nicht da waren und du alleine diesen Weg gehen musstest. Irgendwie denke ich, dass es dir lieber war. Denn wir waren die ganze Zeit da. Und die Ärzte sagten so oft, dass es jetzt soweit ist. Aber du hast gekämpft und ihnen und der Statistik den Mittelfinger gezeigt. Da ich nie wissen werde, was du wolltest und was du uns zuletzt noch sagen wolltest, werde ich glaube ich immer dieses Schuldgefühl empfinden. Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es dir dort, wo du jetzt bist besser geht. Dass du losgelassen hast, nimmt dir niemand übel. Wir sind mehr als stolz und dankbar, dass wir von dir lernen konnten. Denn nicht einmal von meinen Eltern habe ich so viele Eigenschaften wie von dir. Meine Loyalität, Empfindsamkeit, die Fähigkeit für viele Dinge eine starke Leidenschaft zu entwickeln, das habe ich von dir. Und dafür bin ich dir Dankbar. Ich werde deine Stimme und deinen Geruch vermissen. Genauso wie das Mittagessen um 12:30 Uhr jeden Tag. Die Pfannkuchen am Samstag, den Kartoffelsalat zu Nikolaus und die Rouladen zum ersten Weihnachtstag. Ich werde das Meckern und Aufregen vermissen. Oder wie du zum Abendbrot nur eine Scheibe Schwarzbrot mit Wurst isst ,,weil schon wieder ein Pfund zu viel drauf war”. Ich werde vermissen, wie du vergisst einen Gang höher zu Schalten, wenn du mit dem Auto fuhrst. Ich werde diese ständigen Regeln vermissen, wie ,,der Chip gehört in das Fach bei der Handbremse”, ,,Es müssen immer genau 31,50 Euro in dem Portmonee am Autoschlüssel drin sein”, ,,Der Haustürschlüssel in der Tür, muss immer drin Stecken”, ,,Das Geschirr kommt in die Spülmaschine, nicht daneben”, ,,Die Truhe darf nicht zu lange aufgelassen werden”, ,,Tür zu, es zieht!” Ok, bei dem Letzten, musste selbst ich lachen. Aber das hast du mir mein Leben lang gesagt und es hat sich doch tatsächlich eingebrannt. Auch wenn es jetzt niemanden mehr gibt, der das beherzigt oder den es interessiert. Seitdem du weg bist, bricht hier einiges auseinander und ich habe das Gefühl, dass die nächste Katastrophe kurz bevorsteht. Ich weiß nicht was ich tun soll und wie ich damit umgehen soll. Ich wünschte du wärst da und würdest das wieder richten. Die Stabilität, die zuvor da war, fehlt mir. Du fehlst mir. Ich hatte nie einen Vater und nur zeitweise einen Opa. Meine Erziehung blieb an meiner Mutter und dir hängen. Und ich bin dir so unendlich dankbar, dass du ihr geholfen hast. Ihr geholfen hast, mich zu der Person zu machen, die ich heute bin. Und mir gefällt diese Person. Wirklich. Danke.
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#86 Ungemütliches Wetter und die Bike - Academy
Am Ende des Regens ein Radelparadies
7. Dezember 2021
Gefahrene Kilometer: 6185
Leider drehte sich der Wind und wehte uns nun entgegen. Das erschwerte das Radeln enorm. Es wäre, als würde man ab diesem Zeitpunkt kontinuirlich bergauf fahren. Außerdem machte das Ganze der ab 11 Uhr anfangende Dauerregen ebenfalls nicht leichter. Unser Ziel für diesen Tag war Lüleburgaz. Eine Stadt ziemlich in der Mitte der Gegend Thrakien. Dort soll es, laut Phil, einem Radreisenden, den wir in Kroatien getroffen haben, eine “Bike-Akadamie” geben. Fahrradreisende würden dort eine Unterkunft kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Mit der Vorstellung dem Regen für eine kurze Zeit entgehen zu können, wurde dieser vermeidliche Ort zu unserem Lichtblick, während wir durchgefroren und mit klammen Klamotten ein Feld nach dem anderen hinter uns ließen. Ohne größere Abwechslung zog sich die Strecke an diesem Tag. Kurz vor Lüleburgaz (ca. 20 km) ließ uns dann auch die sonst so gute Straße im Stich. Sie verwandelte sich von einer angenehm geteerten zu einem matschigen Feldweg mit vielen Löchern, die während des Regens sich in trübe, große Pfützen verwandelt hatten. Gleich zu Beginn dieser Strecke riet uns schon ein entgegenkommender Autofahrer davon ab, weiterhin dieser Straße zu folgen. Wir glaubten seinen Worten und drehten deshalb gleich wieder um. Die Alternative war ein kleiner Umweg Richtung einer Schnellstraße, die uns nach Lüleburgaz führen sollte. Wir hofften einfach, dass die Autos wenigstens etwas Rücksicht auf uns nehmen würden. Es war leider in diesem Moment die praktikabelste Alternative. Kurz vorher aber, hatten wir nochmal eine kurze Pause in einer überdachten Bushaltestelle in einem kleinen Dorf eingelegt. Und recht schnell gesellten sich dort viele, vierbeinige Freunde zu uns.
Ab der Schnellstraße, waren es leider immer noch 20 km nach Lüleburgaz. Die sogenannte “Schnellstraße” war eher eine halbstarke Autobahn und die Autos und LKWs verhielten sich somit auch entsprechend. Wir klammerten uns an den rechten Rand des Seitenstreifens und strampelten so schnell, wie wir konnten. Ein Hügel nach dem anderen wurde so im Nieselregen abgearbeitet.
Gegen 16 Uhr erreichten wir dann endlich Lüleburgaz. Und kurze Zeit später auch die Bike-Akademie. Fast euphorisch wurden wir von einem Securitymann begrüßt, welcher uns gleich zum Hauptgebäude lotste. Und da wurden wir auch gleich von Inanc, dem Hauptverantwortlichen, empfangen. Inanc ist der einzige Mitarbeiter der Bike-Akademie und ist ein sehr, sehr leidenschaftlicher und enthusiastischer Fahrrad- und Kulturbegeisterter. Unsere Räder konnten wir mit ins Gebäude nehmen und Inanc zeigte uns super engagiert unsere Schlafräume. Alles ging ganz zügig. Da war unser Bett, die Küche, die Duschen und er machte gleich auch die Heizung und das Warmwasser für uns an! Alles ohne große Umwege. Wir waren, nach dem eher ungemütlichen Tag, in einem kleinen Radler-Paradies angekommmen.
Wir sammelten uns etwas und genossen die Wärme, die Dusche und ein Dach über den Kopf. Inanc erzählte uns am Abend noch etwas mehr über die Bike-Akademie, aber er hatte auch zeitnah Feierabend und wir verschoben das ganze auf den folgenden Tag. Und so waren wir nun an unserem zweiten Tag in der Türkei alleine in einem beheizten, gemütlichen, städtischen Gebäude gelandet.
Eigentlich hatten wir mit Inanc ausgemacht, dass wir uns morgens gegen 10 Uhr treffen würden und er uns in der Stadt etwas herumführt. Dass das ein offiziell verbindliches Treffen war, war uns allerdings nicht ganz bewusst gewesen. Wir blieben deshalb möglicherweise etwas zu lange in den warmen Betten liegen und deshalb stand bereits zum Morgenkaffee Inanc im Gebäude. Voller Energie und bereit für die Stadttour. Hups! Wo ist denn bloß die deutsche Pünktlichkeit geblieben? Und wieder ging es etwas schlaftrunken und verpeilt hinein in die türkische Kultur.
Inanc erzählte uns schon am Vortag, dass Lüleburgaz “Themenjahre” hätte. So ist dieses Jahr das “Eco-Jahr”, in dem vermehrt auf Umweltbewusstsein wert gelegt wird. Außerdem gab es zuvor bereits das Frauen-, Kinder-, Essens-, …-jahr. Und eben das Fahrradjahr. Und im Fahrradjahr wurde auch die Bike-Akademie gegründet und gebaut. Diese entwickelte sich zu einem Treffpunkt für Fahrradreisende aus der ganzen Welt. Sie bekommen, wie wir, eine kostenlose Unterkunft und einen herzlichen Empfang. Tipps für die Türkei, Reperaturmöglichkeiten und einen Ort, um einmal innehalten zu können. Auf dem Außengelände umgibt die Akademie zudem ein kleiner Fahrradpark. Kinder können sich dort kostenlos Fahrräder leihen und auf den kreativen Strecken herumfahren. Außerdem gibt es hier Trainingseinheiten für fahrradbegeisterte Kinder und auch kostenlose Kurse in der Fahrradwerkstatt. Super cooles Angebot, wie wir finden! In der Stadt gibt es außerdem weitere Akademien: Die “Foodakademie”, die “Frauenakademie” und die “Fußballakademie”. Auch diese sind größtenteils kostenlos und bieten verschiedenste Angebote für die Einwohner Lüleburgaz’ an. Zum Beispiel Kochkurse, Fußballtraining, eine Bücherei, einen Kleidertausch, Essensausgabe für Bedürftige, Kurse für Menschen mit Behinderungen.. Um nur einige zu nennen. Die Gebäude sind alle täglich für jeden geöffnet. Wir waren absolut beeindruckt von diesem Kulturangebot. Definitiv nachahmenswert!
Die ganzen Plätze haben wir während Inanc’ Stadtführung kennengelernt, aber zu aller erst wollte er uns seiner Chefin vorstellen. Und plötzlich saßen wir im Rathaus der Stadt Lüleburgaz. Im Büro seiner Chefin mit einem Tee in der Hand. Wir kamen uns ganz schön prominent vor, obwohl wir ja eigentlich nur ordinäre Radfahrer sind. Das sah aber Inanc wohl etwas anders. Nach dem Morgentee mit seiner Chefin ging es dann weiter in die größte Moschee der Stadt, welche leider geschlossen gewesen war. Deshalb ging es weiter zu den anderen Akademien. Überall wurden wir herzlich empfangen, bekamen Tee oder Kaffee angeboten, konnten uns alles anschauen. Inanc war dabei der perfekte Guide. Er erklärte uns alles, war super enthusiastisch und unser Gefühl, dass sein Beruf in der Bike Akademie seine große Leidenschaft ist, verstärkte sich immer mehr. Denn Inanc ist erst seit kurzem in der Bike-Akademie offiziell angestellt. Zuvor hat er 4 ½ (!) Jahre ehrenamtlich dort gearbeitet. Und eigentlich komplett alleine den Laden geschmissen. Der Typ liebt das Projekt wirklich!
Wir blieben insgesamt 3 Nächte an diesem wunderbar, entspannten Ort. Gerne hätten wir noch mehr Zeit mit Inanc verbingen wollen, aber auf der andere Seite zieht es uns weiter. Das Land ist groß und wir top motiviert. Wir haben bereits unsere Betten in einem Hostel in Istanbul gebucht und sind auf den Knotenpunkt zwischen Europa und dem mittleren Osten gespannt.
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Als Aura starb, brach für mich eine Welt zusammen. Ihr Verlust war für mich nur sehr schwer auszuhalten. Sie war für mich min Licht, das in einer sehr dunklen Zeit kam und mir langsam, Stück für Stück beibrachte, das Licht auch in der Welt wieder zu sehen. Sie ging von einem auf den anderen Tag und es fühlte sich an, als ob sie mich einfach im Stich gelassen hat. Aus Trauer wurde Wut, als langsam Zweifel am Gefühl der Verbundenheit auftauchten, weil ich keine Zeichen von ihr wahrnahm. Ich glaube an ein Leben nach dem Tod und weil ich glaubte, dass unsere Verbindung so stark zu Lebzeiten war, wollte ich die Verbindung auch weiterhin fühlen. Ich war noch nicht bereit sie loszulassen. Wochenlang passierte jedoch nichts und der Schmerz schien dadurch nur noch größer zu werden. Mir fielen vereinzelt plötzlich Taubengruppierungen vor meinem Fenster auf, doch ich wusste nicht mehr ob ich sie vorher einfach nur nie wahrgenommen hatte. Zwar wünschte ich, es wären Zeichen von Aura, die mir zeigen, dass es ihr gut geht, doch gleichzeitig hätte ich sie nicht annehmen können. Sie schienen mir zu zufällig. Eines Nachts hatte ich einen Traum. Ein kleines braunhaariges Mädchen, noch sehr jung, spielt mit einem kleinen blauen Ball. Sie wirft ihn hoch und er rutscht ihr ganz unbeholfen aus der Hand. Sie lacht und erfreut sich so herzlich daran, dass ich Frieden spüre. Frieden, Liebe – und als ob Aura mir sagt: „Es wird alles gut.“. So sehr hat mich dieser Traum auch nach dem Aufwachen berührt. Vor meinem Fenster auf der abgetretenen Wiese beginnen gelbe und violette Blumen zu blühen. An der Stelle, wo ich weinend saß, als ich ihren Körper in meinen Händen hielt. Wartend auf meinen Bruder, damit er uns abholt und ich sie begraben kann, so wie sie es verdient. Hier hat Kara sie verabschieden können und hier hat meine Nachbarin mir ein Glas Wasser anbieten wollen und schließlich das kippoffene Fenster dann ganz geschlossen. Dieselbe Stelle, an die auch hin und wieder noch Tauben kommen und ich mich frage ob sie mir deine Botschaft übermitteln. Eigentlich war es mir wichtig, dass keine Katze allein bleibt, schließlich warst du das lang genug meine liebe Aura. Doch noch bringe ich es nicht übers Herz, einem neuen Lebewesen die Liebe zu schenken, die ich gerne dir geschenkt hätte. Ich scrolle durch Instagram und plötzlich überfällt mich ein vertrautes Gefühl. Ein kleines, braunhaariges Mädchen mit einem blauen linken und einem grün-braunen rechten Auge schaut mich an. „Verrückt“ denke ich, „ist das doch das Mädchen aus meinem Traum“. Einige Tage vergehen und ich lande zum Stöbern auf der Kleinanzeigen-App. Auf der Titelseite werden mir weiße Kitten vorgeschlagen, ganz in unserer Nähe. Und auch wenn ich eigentlich keinen Ersatz für dich will, möchte ich doch trotzdem einmal schauen, wie sie denn so aussehen. - Als ich jünger war, träumte ich immer von 2 Katzen, einer nackten und einer Langhaar. Am liebsten weiß und schwarz, sodass ich sie Yin und Yang nennen kann. Schon ironisch, wie das Leben manchmal so kommt. Ohne es zu merken, hatte ich dieses Ziel zur Hälfte erreicht, und du warst tatsächlich die schwarze und gleichzeitig nackte Katze, meine geliebte Aura. – Ich klicke auf die Anzeige, und ein kleines Mäuschen mit zweifarbigen Augen, das linke in blau und das rechte in grün-braun, strahlt mich an.
Das Ende vom Lied kann man sich an dieser Stelle wahrscheinlich schon denken. Natürlich fragte ich nach der Katze und tatsächlich reservierte die Frau sie für mich, auch wenn noch ein weiterer Interessent mehr Geld bieten wollte. Ich fuhr hin und verliebte mich. Sie ist kein Ersatz doch sie hat die Trauer leichter gemacht.
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AKKUKULTUR
fDer Frühling meldet sich mit Knospen, wie sich das auswirken kann zu erfahren in meiner Wochengeschichte
Gesundheit liegt mir sehr am Herzen. Alternative Ernährung. Rohkost. Aber auch natürliche Heilmethoden. Was für unsere Vormütter gut war, ist bestimmt auch für mich geeignet. Kräutersalben. Salbenkräuter. Arnika. Und Salbei. Schon nur des Namens willen. Auf verwandte Wortstämme achte ich besonders. Deshalb kein Wunder, dass ich neben dem Hauseingang der Hildegard von Bingen Strasse, die ich besonders gerne als Weg, ein mittlerer Umweg ist diese mir wert, von meiner Arbeitsstätte nach Hause nehme, vor der Nummer 122 B stehen bleibe und das neu angebrachte bronzene Schild bestaune, auf dem auf eine Praxis für Akkukultur in goldenen Lettern hingewiesen wird. Das Schild erstrahlt als sei es eben erst aus der Schilderwerkstatt entkommen. Strahlt so wie mein Ego, wenn ich mit frisch blondiertem Haar vom Naturprodukte-Haarkünstler entlassen worden bin. Akkukultur? Noch nie gehört. Abwandlung von Akupunktur? Von Akupressur? Das Doppel k in Akkukultur um auf die Neuheit hinzuweisen? Um Kunden anzuziehen? Oder hat das Ganze mit Akkus zu tun? Ist verbunden mit dem Trend zu Elektroautos? Riesigen unterirdischen Lagern an Strom die mit neusten Technologien erbaut sind und heute noch dem einfachen Volk, zu dem ich gehöre, unbekannt sind? Sitzen dort Ingenieurinnen und Ingenieure, Mathematiker und Stromer, oder werden gar Stromschnellen domestiziert? Ich muss es wissen. Lässt mir keine Ruhe. Mein Wissen erweitern. Anrufen? Mich aufklären lassen? Oder mutig sein, einfach einen Termin buchen. Könnte etwas Spannendes und Heilsames sein. Mutimpuls in den rechten Zeigefinger fliessen lassen. Klingelknopf bei dem kleinen, dieses jedoch nicht in Bronze aber in Gold prangend, Akkukulturschild beim Hauseingang drücken, oder besser um dem Wortstamm gerecht zu werden, pressen. Eine warme sympathische Stimme, leider elektronisch leicht verzerrt, ertönt aus dem Lautsprecher, fragt nach meinem Begehr. Ich erkundige mich nach einem freien Termin. Oute mich als natürlich, nein streng natürlich lebender Mensch. Bekomme Antwort, dass ich ein Glückspilz sei. Ein natürlicher. Denn gerade eben habe eine Kundin kurzfristig abgesagt und zudem würde ich zu den zehn ersten Kundschaften gehören, die vollkommen kostenlos, vollkommen mit der neuen Gesundheitsmethode behandelt, wie frisch geboren nach der Applikation in den Frühling wandeln könnten. Zuvor werde eine Anamnese aufgenommen um allergische und weitere Reaktionen mit 100% Sicherheit auszuschliessen. Nun, denke ich, die Sache mal ansehen. Kann ja immer noch vor der Behandlung, nach der Anamnese aussteigen. Die Flucht ergreifen falls mir die Sache nicht geheuer sei. Werde gebeten in den siebten Stock zu kommen. Aufzug sei gleich links beim Eingang. Ein leises Schnurren des Türschlosses erklingt. Jemand der so auf harmonische Kleinigkeiten achte könne nichts Böses im Schilde führen, beruhigt mich ein Gedanke aus dem Sicherheitszentrum meiner linken Gehirnhälfte. Auch die geschmackvollen Schilder wiesen darauf hin, doppelt der Gedanke, wohl angeregt vom Doppel k, nach! Aber Aufzug, nein! Ich erklimme Treppenhausstufen erobernd die sieben Stockwerke. Eigentlich sind es acht, wie meine Beine meinem jetzt aktivierten Schweisszentrum mitteilen, denn das Erdgeschoss, wohl prunkvoll gebaut, umfasst deren zwei. Etwas atemlos erreiche ich den siebten Stock. Die Türe ist weit einladend offen. Werde liebevoll in Empfang genommen. Die Praxis, trotz des Schneefalls draussen , voller Frühjahrsblüten. Ein wahrer Garten. Bestimmt alles Geschenke zur Eröffnung, denke ich. Aber so geschmackvoll und natürlich drapiert, dass ich sofort und unmittelbar Vertrauen fasse. Jemand der solches zustande bringt und das im siebten Stockwerk, das wortstammmässig an den siebten Himmel erinnert, muss mit beinahe magischen Kräften gesegnet sein. Werde in das Ordinationszimmer geführt. Zum Sitzen in einen mit Blumenmustern übersäten Lehnstuhl gebeten. Die Türe, angeschrieben mit AKKUKULTURRAUM öffnet sich. Eine junge Frau mit einer Arnika im Haar-Dutt erscheint. Stellt mir eine Anzahl Fragen. Notiert emsig in eine mit ‚Patient‘ beschriftete Karteikarte meine Antworten. Begleitet mich darauf in den Raum aus dem sie kam. Bittet mich auf eine Liege. Erkundigt sich ob ich bequem liege. Erklärt mir, dass ich jetzt einen kleinen Pikser in den Oberschenkel, ich könne auswählen ob links oder rechts, erhalten würde. Ich wähle, so wie ich wähle, links. Ein kleiner Stich. Schmerzt nicht. Und freue mich bereits jetzt auf die wohltuende natürliche Wirkung die sie mir zuvor geschildert hat. Ich würde mich, danach, also nach einigen Wochen um Jahre verjüngt fühlen und mit Beachtungserfolgen überhäuft werden. Das Geheimnis liege in dem Gespritzten das Natürlichkeit und Effizienz in Potenz darstelle. Ich tippe im geheimen auf Frischzellen. Entzogen aus fötalen Zellen von Schafen. Will das unter keinen Umständen! Bin auf Natürlichkeit getrimmt und zudem auch bekennende Tierschützerin! Wie das Gespritzte wieder loswerden? Voller Wut werfe ich der Haar-Dutt Frau Missbrauch gegen meine Prinzipien vor. Mit beruhigender Stimme, sie streicht mir dabei sanft über mein Haar das meinen ganzen Stolz darstellt: „ach nein, die Substanzen die ich in Ihre Blutbahn infusiert habe müssen Zeit zum Keimen haben!“ Ich solle immer, wenn es möglich sei, mich an die Sonne setzen und unbedingt genug Wasser trinken, denn die Samen, die sie mir als Akkukultur gespritzt habe, sollten optimale Bedingungen in meinem Körper vorfinden um zu Blühen. Sie habe mir der kommenden Jahreszeit entsprechend bunte Frühlingsblumensamen eingespritzt, die dann durch meine Haut brechend, das Licht der Welt erblicken und diese und bestimmt auch mich, erfreuen würden. Es seien ja dann natürliche Gewächse, in Bioumgebung gewachsen, oder würde ich mich nicht als Teil der natürlichen Natur einordnen ...?
Und erneut da Restaurantbesuche nach wie vor nicht möglich sind, als kleine Kompensation ein weiterer Gastro Tipp aus dem meiner Feder entsprungenen GUIDE SCHISCHELIN (Taschenbuch ISBN-13: 978-1521750827 eBook ASIN: B073PFPKNH) PDF-Download >> https://www.francois-loeb.com/fileadmin/wochengeschichte/Musique.pdf
Geniessen Sie die ersten blühenden Wiesen und alle Knospen die am Aufbrechen sind! Herzlichst Ihr François Loeb
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Kurzgeschichte: Leichenschmaus
„Sein Name ist Frankie.“
Doug hielt den haarigen Klumpen höher, sodass die weißen Drähte, statt welcher jede normale Katze flauschiges Fell besaß, in meine Nase stießen. Unweigerlich wich ich einen Schritt zurück. Frankie war ein ausgesprochen hässlicher Kater. Eigentlich erinnerte er mehr an einen Bullterrier unter Elektroschock, sowie sein zu groß geratener Unterkiefer unter seiner Nase hervorragte, wie eine defekte Schublade, vollgestopft mit Warzenschweinhauern. Ein Tropfen Sabber lief zäh über sein Kinn und blieb dort hängen.
Dougs erwartungsvolles Mondgesicht tauchte in meinem Sichtfeld auf. Also schön. Mach ihm die Freude. Schließlich hast du ihm in den höchsten Tönen vorgeschwärmt, wie gerne du Katzen hast. Ich zog meine Mundwinkel hoch. Hoffentlich genug, um es ihn als Entzücken interpretieren zu lassen.
„Na, der ist ja ganz ...“, begann ich, „besonders … Wo hast du den denn her?“ Doug strahlte. „Ist mir zugelaufen. Auf einem antiken Friedhof auf Island.“ Erzählte er sofort, wahrscheinlich hatte er die ganze Zeit auf diesen Moment gewartet. „Keiner schien ihn haben zu wollen.“
„Ach ...“
„Und es war Liebe auf den ersten Blick.“
„Was sonst ...“ Flüchtig fragte ich mich, wie Frankies Eltern wohl ausgesehen hatten. Ob er in irgendeinem Labor aus verschiedenen Tierteilen zusammengebastelt worden war? Dann rief ich mich selbst zur Raison. Immerhin konnte das arme Tier nichts für sein Aussehen.
„Hier.“ Er drückte mir Frankie in die Arme. Das Tier hing wie ein kratziger Sack da, hinterließ lediglich einen Sabberfleck auf meinem Ärmel. Doug musterte uns zufrieden.
„Er mag dich!“ Stellte er fest.
„Wenn du das sagst ...“ Anscheinend hatte ich ein Lebenszeichen verpasst.
„Das sieht doch ein Blinder!“, behauptete Doug. „Du bist eben ein guter Kerl, Dave. Das spürt er genau!“ Schon fast rührend, was Doug alles in Lebewesen reininterpretieren konnte.
„Frankie also ...“, murmelte ich und zwei wässrig blaue Augen hefteten sich auf mich.
„Kurz für Frankenstein“, sagte Doug so ernst, dass mein Lachen auf halben Weg im Hals wieder kehrt machte. Der Name passte so gut, dass es fast schon etwas unheimlich war.
„Wie lange wirst du denn diesmal auf Island bleiben?“, fragte ich so beiläufig wie möglich.
„Oh, nicht lange“, versicherte Doug. „Nur ein paar Wochen.“ Wochen … Gut, jetzt war es eh zu spät. Versprochen ist schließlich versprochen.
„Hey!“, rief ich Doug nach, der schon an der Tür stand. „Ist das normal?“, fragte ich und hielt Frankie hoch, welcher sich immernoch nicht regte. Aber Doug winkte ab. „Er braucht nur seine Zeit um aufzutauen. Jetzt muss ich aber meinen Flieger erwischen. Ciao-Ciao!“
Weg war er.
Ich begann mich unbehaglich zu fühlen, so ganz allein mit diesem seltsamen Kater auf meinem Arm. Würde er sich im nächsten Moment in meine Brust (oder andere, unter Umständen empfindlichere Körperteile) krallen oder sich doch schnurrend an mich schmusen? Dann meinte ich mich an eine wichtige Regel für Katzenhalter zu erinnern, wahrscheinlich in irgendeinem Käseblatt aufgeschnappt: Lass eine Katze niemals spüren, dass du sie nicht magst. Oder Angst hast. Oder sonst irgendein Gefühl. Sie werden es mit absoluter Sicherheit gegen dich verwenden. Klang logisch genug für mich.
Doug hatte eine unangenehme Stille hinterlassen und ich fürchtete langsam, wenn nicht ich, würde sie keiner brechen.
„So, Frankie“, sagte ich also gefasst, „wie's aussieht sind's nur noch du und ich.“
Keine Reaktion; und ich kam mir ziemlich bescheuert vor. Da stand ich nun. Hilflos in meiner eigenen Wohnung. Doch da kam mir eine Idee. Ich trug Frankie in die Küche, wo ich ihn auf dem Boden absetzte.
„Ich wette, du hast nach der ganzen Aufregung ganz schön hunger.“ Ich öffnete die Kühlschranktür, extra langsam, damit sie besonders qualvoll quietschte und sah verstohlen zu Frankie. Der Sabberfaden zog sich von seinem Kinn gen Boden. Ich war mir sicher gewesen, dass das magische Geräusch der Kühlschranktür sogar tote Katzen zum Leben erwecken würde. Nicht so Frankie.
„Ein Skeptiker, was?“, fuhr ich fort. „Traust dem Braten erst, wenn er vor dir steht.“
Bei Dougs alles vernichtenden Essgewohnheiten sollte mich das eigentlich auch nicht wundern.
„Was hätten wir denn gerne? Nein, sag's nicht!“ Frankie gehorchte. Ich langte in den Kühlschrank, um eine Sekunde später ein halbes Hähnchen vom Vortag zu präsentieren.
„Alles für dich. Weil du's bist. Und das will was heißen, wenn ich meine Schenkel mit jemandem teile.“ Glucksend stellte ich den Teller vor Frankie ab. Aber ich hätte genauso gut ein Plüschtier füttern können. Katze und Hähnchen lagen wie ein bizarres Stillleben auf dem Boden meiner Küche und hätte Frankie kein Fell gehabt, wäre es schwer gewesen, sie auseinander zu halten. Aber gut. Katzen und ihre Eigenheiten.
„Bist wohl was anderes gewohnt, was?“, hörte ich mich noch erstaunlich motiviert sagen und legte ein Lachsfilet zu dem Vogel, was aber nur eine Bereicherung für das Stillleben war. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, nachdem nichts, was meine Vorräte hergaben den Gemütszustand meines Gastes auch nur im Ansatz veränderte.
„Okay, hast keinen Hunger“, murmelte ich resigniert. „Musst dich wahrscheinlich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Verstehe.“ Also ließ ich ihn, wie er war, inmitten meiner Vorräte zurück. Wahrscheinlich wäre einkaufen jetzt eine gute Idee.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Wohnung katzensicher war, also alles zerbrechliche weggeschlossen und alles, was nach draußen führte, abgeschlossen, machte ich mich auf den Weg zu dem naheliegendsten Supermarkt während ich mir einredete, Frankie die nötige Privatsphäre zu geben, die er brauchte. Etwas zu wahllos griff ich nach Katzenfutterdosen und einige Konservenmenüs. Im Warenkorb durcheinandergewürfelt war das Design der Produkte kaum unterscheidbar. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich die nächsten Wochen nicht die Muse finden würde, großartig zu kochen.
Als ich wieder zu Hause ankam, war Frankie nicht mehr in der Küche. Die Lebensmittel lagen verwaist und unangetastet auf dem Boden. Mit einem kleinen Stich im Herzen übergab ich sie ihrer letzten Ruhestätte - dem Hausmüll - und ersetzte den leeren Platz auf den Regalen durch die neuen Konserven (in weiser Vorausicht genau aufgeteilt in 'Katze' und 'Mensch').
Frankie war nicht zu finden. Noch nach Stunden war ich mir sicher, irgendeinen Platz übersehen zu haben und suchte jede Ecke und Ritze erneut ab. Wie kreativ konnte ein scheintoter Kater schon sein? Verzweifelt hielt ich zwischen ausgeräumter Wäsche und Altpapierbergen inne. Vor meinem inneren Auge erschien Dougs rundes Gesicht, so ekelhaft erwartungsvoll, dass ich es nicht ertrug und ihn wie eine Seifenblase platzen ließ. Dann atmete ich durch. Keine Panik. Kater verschwinden andauernd und kommen wieder, wenn sie Lust dazu haben. Noch war alles möglich. Zeit für etwas Entspannung. Ein kühles Bierchen und der gute alte Fernseher würden mich da nicht im Stich lassen. Das nächste, was ich wahrnahm, war der Radiowecker, der in der Küche ansprang, mit Absicht etwas lauter, damit ich ihn auch im Wohnzimmer hören konnte. Nicht das erste Mal, verbrachte ich die Nacht im Sessel.
Noch zwischen Schlummer und Wachwerden rieselten die lokalen Nachrichten auf mich ein: Neue Bilchart im Amazonas entdeckt, Unstimmigkeiten in der Politik – also nicht wirklich etwas neues - Fahrradfahrer bei Autounfall um's Leben gekommen, auf mysteriöse Weise fehlte der Leiche des verheirateten 35-jährigen Mannes später bei der Obduktion der Ringfinger der rechten Hand, Wetter heiter bis wolkig... Langsam wurde ich wach, zeitgleich mein Kaffeeverlangen. Also zog ich mich auf die Füße und da saß er. Frankie war so plötzlich erschienen wie er verschwunden war. Vor Schreck fiel ich wieder in den Sessel zurück, dankbar, dass wenigstens dieser nicht so einfach verschwinden konnte.
„Hey, Frankie ...“, murmelte ich und die kleinen blauen Schweinsäuglein glänzten glücklich. Seine Schnauze öffnete sich und etwas längliches, fleischfarbenes fiel vor meine Füße.
„Was hast du denn da mitgebracht? Eine Maus?“ Ich erinnerte mich nicht, derartig geformte Leckerchen oder Spielzeuge gekauft zu haben, also nahm ich es auf, um es genauer zu betrachten. Es sah aus, wie eines der halbgaren Frühstückswürstchen von 'Harald's Imbiss' und war übersäht mit Frankies Hauerabdrücken. Etwas silbernes daran glänzte feucht von Katzensabber. Ein Ring. Ich ließ es augenblicklich wieder fallen. Der tote Ehemann! Frankie hatte mir seinen Finger mitgebracht. Offensichtlich seine verquere Version des Mausgeschenks normaler Katzen, denn sein Blick scannte mich annerkennungsheischend. Das war jenseits von allem, was man an einem Morgen erwarten könnte, vor allem für meinen Magen: Ich schluckte den bitteren Kloss wieder runter, den er in seiner Verstörung hochschickte. Nein, mit solch einer Katze möchte es sich keiner verscherzen … Also was nun?
Nun … liegt nicht jeden Tag ein Finger in der Wohnung herum. Bei den wenigsten, möchte ich meinen. Ich könnte ihn zurück zur Polizei bringen. Mit der Geschichte, meine Katze hätte ihn mir gebracht und mit meinen Fingerabdrücken auf dem ganzen Ding war ich ganz bestimmt der Held des Tages. Eine weitere Option kam mir in den Sinn. Es war markaber. Und grausam. Und ekelhaft. Und ich schickte eine inbrünstige Entschuldigung nach oben, in der Hoffnung, sie würde den Geist des fingerlosen Mannes erreichen, sodass er mich nicht in meinen Träumen heimsuchen musste. Dann kniff ich die Augen zusammen tätschelte Frankies Kopf und schob ihm den Finger in die Backentasche.
„Guter Junge … Bitteschön ...“ Frankie schnurrte gutural und schmatzte laut, als er das Beweismittel hinunterschlang. Samt Ring. Irgendwie befremdlich, ihn so lebendig zu sehen. Aber das hielt auch nicht besonders lange an. Den Rest des Tages verbrachte er auf meinem Sessel, wie ein Toter schlafend. Er regte sich nicht einmal, als die Fütterung bevor stand.
„Ein einziger Finger kann doch nicht so satt machen ...!“, grummelte ich, während ich den Napf mit unangerührten Katzenfutter gen Mülleimer trug. Meine Stimmung für Spielchen hatte inzwischen ihren Tiefpunkt erreicht. Soweit kommt es noch, dass ich ihm das Essen hinterher trage!
Am Abend hatte ich dann genug. Ich bestand auf meinen Sessel! Und so baute ich mich, mit Bier und Fernbedienung, vor dem Möbelstück der Begierde auf, bereit, Frankie hinunter zu werfen, wenn es sein musste. Die Sitzfläche war leer. Ich beschloss, mich nicht mehr zu stressen (oder das Bier beschloss es für mich). Ich zwang mich, das Polster und das Heimspiel zu genießen und nicht an Finger und Schmuck zu denken, bis ich eingeschlafen war. Wenig später erwachte ich aus einem gräßlichen Traum, in dem es um Finger und Schmuck ging. Es war bereits stockdunkel. Ich knipste das Licht an und ein kurzer Rundumblick, sagte mir, dass Frankie immernoch unterwegs war. Spätestens jetzt musste ich es mir eingestehen: Ich machte mir Sorgen. Nicht um Frankie (sein Aussehen schützte ihn vor jedem Katzendieb und Tierhändler), aber darum, was er wohl diesmal mitbringen würde, wenn er nach Hause kam. Ich erstickte das Kopfkino lieber im Keim. Doch das hatte schon ausgereicht, dass ich im nächsten Moment meine Jacke in der Hand hatte und durch die mit spärlichen Lichter gespickte Geisterstadt rannte. Ich wusste nicht, warum ich mir Hoffnungen machte, Frankie gerade jetzt zu finden, nachdem ich es nicht einmal in meiner eigenen Wohnung geschafft hatte, und machte eine gedankliche Notiz, am Morgen eines von diesen Peilsender-Halsbändern zu bestellen.
Ein Schatten huschte vor meinen Füßen umher und zwei fluoreszierende Augen starrten zu mir hoch. Immerhin härtete ein Zusammenleben mit Frankie vor den Schrecken ab, den gewöhnliche Katzen mit sich bringen konnten. „Ksch!“ Sie fauchte, in der festen Überzeugung, angsteinflößend zu sein.
„Jaja ...“, winkte ich ab und fuhr mit meiner Suche fort. Ein großer, weißer Kater mit Warzenschweingebiss konnte doch eigentlich selbst in der Nacht nicht so einfach zu übersehen sein. Fieberhaft hielt ich nach allen möglichen Anzeichen ausschau, auch, wenn ich mir nicht sicher war, welche das sein sollten. Aber ich redete mir ein, sie zu erkennen, wenn ich sie sehen würde. Irgendwann ertappte ich mich schließlich dabei, stehen geblieben zu sein, vor mir ein düsteres Schaufenster. Etwas hier war bekannt, doch im ersten Moment konnte ich es noch nicht richtig erfassen. Nachdenklich betrachtete ich die Stufen zum Eingang des Ladens. Sie wirkten auf den ersten Blick nicht sonderlich ungewöhnlich. Treppen, wie es sie dutzende von Häusern alleine in dieser Stadt hatten. Dann glänzte etwas im Laternenlicht und ich erkannte das leicht schaumige Pfützchen, eines, wie Frankie es zu hinterlassen pflegte. Nüchtern betrachtet hätte eine leicht schaumige Pfütze alles sein können, doch ich klammerte mich an jeden Strohhalm. Ich hob den Blick und erwartet unerwartet war Frankie auf der obersten Stufe erschienen. Seelenruhig hockte er da und produzierte das nächste Sabberpfützchen.
„Hallo Frankie“, sagte ich, erleichterter klingend, als ich beabsichtigt hatte.
„Er gehört zu Ihnen?“ Hinter Frankie war, genauso leise und unerwartet, ein Mann erschienen. Seine Kleidung war nahtlos schwarz und wie als wenn man von einem hellen Raum in einen dunklen kommt, hob sich seine hagere Gestalt erst allmählich gegen die nächtliche Dunkelheit ab.
„Gewissermaßen“, sagte ich.
„Frankie also“, sagte der Mann und kraulte hinter den struppigen Katerohren.
„Kurz für Frankenstein“, murmelte ich abwesend und er lachte.
„Wie originell!“
„Jah …“, sagte ich. „Ausgesprochen witzig … passt zu ihm.“
„Er stand plötzlich vor der Tür“, fuhr der Mann fort, „erbärmlich miauend, ich dachte schon, er stirbt den Hungertod, aber fressen wollte dann nichts, nichteinmal von der guten Sonntagsgans.“ Er strich Frankie über den Kopf und selbiger antwortete schnurrend.
„Stattdessen war er ganz wild darauf, in den Ruheraum zu kommen.“ Das Wort 'Ruheraum' sagte er mit einer seltsam feierlichen Betonung.
„Aber die Schlafenden dort wachen gottseidank nicht so schnell wieder auf“, fuhr der Mann lächelnd fort, während Frankie um seine Beine strich.
„Wieder?“, fragte ich mit Blick zu Frankie, verwirrt, ihn so 'normal' zu sehen. „Ich fürchte, ich verstehe nicht ...“
Der Mann langte hinter sich und schaltete die Außenbeleuchtung des Hauses an. Ich schnappte nach Luft. In dem Schaufenster stand ein Sarg. Nun, es war eine Anfertigung aus feinstem Mahagoni, mit unschuldig weißen Blütenkränzen geschmückt, aber dennoch war es 'Meyers Bestattungen', was Frankie so magisch angezogen hatte.
„Haben sie schonmal etwas von Ghulkatzen gehört?“, fragte der Leichenbestatter, Herr Meyer, wie ich annahm.
„G-ghulkatzen?“
„Eine isländische Legende“, erklärte er munter. „Ihr kleiner Freund hier hat mich daran erinnert. Meist sind es weiße oder schwarze Katzen und von einem … Erscheinungsbild wie ihr Frankie hier. Nichts für ungut.“ Ich starrte zu selbigen, welcher nun freundlich um die Beine des Leichenbestatters streifte, während dieser weitererzählte: „Sie ernähren sich von Leichen, deswegen findet man sie meist auf Friedhöfen. Ist alles in Ordnung mit ihnen?“
Ich musste ziemlich blass geworden sein. Gerade hatte ich aufgehört, an Zufälle zu glauben. Ich griff in Frankies Genick, nicht zu fest, aber fest genug, dass es ihn feucht schnaufen ließ, und pflückte ihn von Herrn Meyers Hosenbein.
„Nun, eine gute Nacht und schlafen sie gut!“, verabschiedete ich mich, während ich auf dem Absatz kehrt machte.
„Wie ein Toter.“ Das schallende Lachen über seinen eigenen flachen Scherz verfolgte mich noch während ich die Straße entlang hetzte, als wäre mir der Teufel persönlich auf den Fersen. Frankie hatte ich fest an mich gepresst. Sein unzufriedenes Grunzen ignorierte ich.
„... nur eine Legende!“ Erreichte mich Herr Meyers Nachruf.
„Dumichauch“, murmelte ich nur zurück.
Zu Hause schmiss ich die Tür in Schloss und Riegel. Frankie saß wieder auf dem Boden des Flurs in seine vertraute Ausdruckslosigkeit verfallen, als wäre Doug erst ein paar Minuten aus der Tür raus. Ich atmete erst einmal durch. Noch einmal. Okay. Es war Nacht. Da hatten Geschichten eine andere Wirkung, Dinge erschienen gruseliger. Und nach einer gesunden Mütze voll Schlaf sah sowieso alles anders aus. Blödsinn! Diese Katze durfte diese Wohnung nicht wieder verlassen! Ich verriegelte, verschloss und verbarrikardierte sämtliche Fenster, Türen und sonstige Möglichkeiten nach draußen. Sicher ist sicher. Dann hockte ich mich vor Frankie in den Flur, mit Sicherheitsabstand, als wäre er einer seiner Verwandten auf Großkatzenniveau. Ich würde ihn bewachen. Wenn es sein musste, bis Doug wieder kam. Bis zur letzten Minute. Ich kippte einem Grabstein gleich um und war schon im Tiefschlaf ehe mein Kopf auf dem Parkett aufschlug. I got the eye of a tiger ... leierte es aus dem Radiowecker. Meine Augenlider lösten sich langsam voneinander. Die Sicht auf einen glänzenden Parkettboden wurde frei. Eigentlich hatte ich ja schon damit gerechnet, dass Frankie bei der nächsten Gelegenheit verschwunden sein würde. Ich hievte den Fleischsack voller verspannter Muskeln, welcher mein Körper war, von dem wahrscheinlich härtesten Parkett der Welt in etwas, das in prähistorischen Zeiten vielleicht mal als 'aufrechter Gang' gegolten hatte. Mit einem verzweifelten Urschrei machte ich mir Luft und schlurfte gerädert in die Küche. Kaffee. Die beste Medizin. Danach würde es mir wieder viel besser gehen.
Ein Schnaufen störte das routinierte Rattern der Kaffeemaschine. Ich horchte auf. Da war es wieder. Irgendwo hier in der Wohnung.
„Frankie?“, fragte ich vorsichtig. Ein jämmerliches Raunen antwortete. Ich angelte nach einer Einkaufstüte, bevor ich vorsichtig den Geräuschen folgte. Ich würde das kleine Mistvieh fesseln und knebeln, sodass es keinen Zentimeter mehr weg konnte.
„Wo bist du … süßer?“ Es kostete Überwindung, ihn so zu nennen, aber ich erinnerte mich selbst, dass ich ihn ja nicht weiter wegtreiben wollte. Verzweifeltes Kratzen. Aus dem Badezimmer. Ich musste mich ein paarmal umschauen, bevor ich ihn sah: sein pummeliges Hinterteil hing aus dem winzgen Oberlicht unter der Decke. Er musste stecken geblieben sein bei dem Versuch, sich da durch zu quetschen. Seine kurzen Hinterbeinchen strampelten und hinterließen lange Kratzer auf den Fließen. Dennoch brachte mich der Anblick so sehr zum Lachen, dass ich alles vergass.
„Na komm“, sagte ich schließlich, als mein Mitleid siegte und wischte ein paar Tränen weg. „Ich helf d ...“ Meine Hand griff ins Leere. Ein dumpfes 'Plumps', als er auf der anderen Seite aufkam. Dann Stille. Wobei das nicht ganz stimmte: die Kirchenglocken zwei Straßen weiter erfüllten die Luft mit ihrem monotonen Ding-Dong. Dabei war heute doch gar nicht Sonntag. Ich hörte Frankie durch den frisch gemähten Rasen gallopieren und zählte eins und eins zusammen: Beerdigung. Wieder rannte ich wie ein Bekloppter. Wieder wegen Frankie.
Aber wenigstens wusste ich diesesmal, wo ich lang musste und schaffte es, ihm bis zu den Toren des Friedhofs auf den Fersen zu bleiben. Wenn man alle Logik beiseite ließ, dann war es eigentlich ganz logisch! Als Ghulkatze mussten Kirchenglocken, die zur Beisetzung läuteten, denselben Effekt haben wie das Geräusch einer sich öffnenden Kühlschranktür: Die Verheißung eines köstlichen Gaumenschmauses. Erstaunlich, was für eine Geschwindigkeit dieser Kater entwickeln konnte, wenn es ums Fressen ging (obwohl ich nicht glaube, dass das einzig eine Eigenheit der Ghulkatzen ist...). Gerade bog sein zotteliges Pürzel hoch erhoben durch den engen Spalt der eisernen Kapellentür. Dem Erstickungstod nah stürzte ich im Slalom zwischen den antiken Grabsteinen hindurch, welche wie Frankies Gebiss in alle Himmelsrichtungen empor ragten. Ich sprang in die Kapelle und prallte wie von einer unsichtbaren Wand ab. Es war gerade Schweigeminute und alle Häupter demütig gesenkt. Niemand bemerkte, wie Frankie zu dem noch offenen Sarg huschte und mit einem gezielten Sprung darin verschwand. Er fühlte sich hier eindeutig ganz wie zu Hause.
Die läutenden Glocken klangen plötzlich wie Sirenen in meinen Ohren. Meine Fußsohlen wurden heiß, als wäre der Boden mit glühender Kohle ausgelegt. Es musste schnell gehen. Vielleicht konnte ich mit Frankie hier wieder draußen sein, bevor irgendjemand etwas bemerkte. Im bunten Licht der Mosaikfenster sprintete ich quer durch die Kirche, wie ein Pantomime-Künstler, der mal ganz dringend das Stille Örtchen aufsuchen musste. Vor dem offenen Sarg prallte ich erneut ab. Es war nicht der Anblick des Toten, denn davon sah ich nicht viel: Frankie hatte sich auf dessen Kopf eingerollt und begann gerade an einem steifen Ohr zu kauen.
„Frankie!“, zischte ich. „Lass das! Schluss! Aus!“ Er stellte sich taub. Zögernd streckte ich eine Hand in den Sarg und stuppste ihn unsanft an. Er drehte mir sein Hinterteil zu. Ich atmete tief ein und schob beide Hände unter Frankies Bauch, um ihn herauszuziehen. Er krallte sich im Samtpolster fest und gab ein Protestbrummen von sich.
„Shush, verdammt!“, machte ich mit einem panischen Blick über die Schulter. Noch war die Trauergemeinde regungslos in sich versunken. Also zerrte ich an Frankie, jetzt mit aller Kraft. Er wand sich wie eine fette, haarige Made. Ich hörte den Samtstoff langsam aufreißen, aber ich musste ihn um jeden Preis da raus haben. Ich zerrte. Frankie knurrte. Ich zerrte weiter. Bis mich etwas in meinem Augenwinkel erstarren ließ. Ich spürte meine Ohren heiß werden, als ich meinen Kopf drehte. Da stand Herr Meyer in festlichem Talar. Seine Gesichtshaut schien vor lauter Fassungslosigkeit von den Wangenknochen zu rutschen.
„Raus hier ...!“, sagte er so heiser, dass die Worte mehr zu erahnen waren, was etwas bedrohliches an sich hatte.
Die Trauergemeinde regte sich plötzlich.
„Wer ist das?“, raunte es durch die Reihen.
„Leichenschänder!“, rief dann jemand und allgemeine Unruhe machte sich breit. Nach und nach standen Leute auf, einige davon höher und breiter als ich (wozu ich keinesfalls ausschließlich die Männer zählte). Noch zögerten sie, Erinnerungsfetzen an Etikette und Ehrfurcht glommen wohl auf. Ich nutzte den Moment und riss Frankie mit einem Ruck aus dem Sarg. Rote Stofffetzen hingen von seinen Krallen und seine Augen quollen über bei meinem festen Griff. Keiner schien das als etwas Positives aufzufassen. Im Gegenteil: Es schien den Hass auf mich zu legalisieren. Wo war die Liebe Gottes, wenn man sie mal brauchte? Schließlich bewegte sich die ganze Trauergemeinde auf mich zu. Sehr traurig sahen sie nicht mehr aus. Fröhlich allerdings auch nicht. Ich entschied mich für die Flucht nach vorn und klemmte Frankie unter meinen Arm. Er jammerte und kratzte mich, machte sich schwer und glatt, aber ich war auf alle Katzentricks gefasst. Meine Achsel hielt ihn wie eine Bärenfalle.
„Böse Katze!“, schimpfte ich Frankie aus, während ich mit ihm über den Friedhof hetzte. „Ganz böse Katze!“ Ich hörte sie näher kommen. Ein aufgebrachter Mob in schwarz. Fehlte nur noch, dass sie Äxte und Fackeln schwangen. Ich stellte mir vor, wie Herr Meyer ihnen vorran eilte und sie mit biblischen Parolen anstachelte. Aber meine weichen Knie schienen mich einfach nicht schneller tragen zu wollen. Ich hatte weniger als zehn Minuten gebraucht, als ich hinter Frankie her zum Friedhof gelaufen war. Jetzt fühlte sich die Straße wie ein riesiges Laufband an und mein Haus war eine Attrappe, die ich nie erreichen würde, egal, wieviel Geschwindigkeit ich zulegte. Die längsten zehn Minuten, die ich je erlebt hatte. Doch zu guter Letzt fand ich mich auf der sicheren Seite meiner Haustür wieder (meine Blase hätte auch keine Sekunde länger stand gehalten). Einen Augenblick stand ich noch nach Atem ringend gegen die Tür gelehnt, Frankie an mich gepresst, und lauschte. Irgendwann, wahrscheinlich, als ihnen klar wurde, dass sie meine Spur verloren hatten, verflüchtigte sich das empörte Gemurmel des Pulks und mit ihm meine Anspannung. Ich fiel wie ein Kartenhaus in mich zusammen. Das konnte ich wirklich nicht jedesmal mitmachen, wenn Frankie hunger hatte. Wenn es doch nur eine Alternative geben würde, die sich mit seinem nekrophilen Geschmack deckte. Dann traf mich die Erleuchtung wie ein Blitz. Aber natürlich! Es gab eine Alternative! Eine ziemlich gute sogar!
Als Doug zwei Wochen später wieder auftauchte, hatten Frankie und ich es uns gerade auf dem Sessel gemütlich gemacht.
„Na, wie hat sich Frankie benommen?“, fragte er, wobei er es nicht ganz schaffte, seine Besorgnis zu verbergen. Ich warf einen Blick zu dem Kater und lächelte.
„Ganz vorbildlich“, versicherte ich. „Wir haben uns prima verstanden, was, Frankie?“ Er antwortete schrill miauend. Näher kam er an Niedlichkeit nicht ran. Für Doug reichte es offensichtlich.
„Ja-ja. Wenn man ihn ersteinmal kennen lernt, ist er ein ganz lieber“, sagte er liebevoll lächelnd und nahm Frankie auf, aber dieser strampelte und mauzte in meine Richtung.
„Richtig“, erinnerte ich mich. „Futterzeit.“ Ich huschte in die Küche und kam mit einer fetttriefenden Tüte zurück. Doug warf einen schiefen Blick auf das Logo.
„'Harald's Imbiss'?“, fragte er skeptisch. Ich fischte ein Frühstückswürstchen aus der Tüte und schob es in Frankies Schnauze. „Die schmecken wie lauwarme Leichenfinger.“ Doug sprach eindeutig aus eigener Erfahrung.
„Hat die ganze Zeit nichts anderes gefressen und glaub mir:“, sagte ich, „du willst ihm auch nichts anderes geben.“
„Okay...“, machte Doug. Erst jetzt bemerkte ich die kleine Plastikbox, die er bei sich trug. Etwas warnte mich davor, zu fragen, aber ich tat es trotzdem. Mit stolzem Grinsen ließ er mich einen Blick hineinwerfen. Auf dem Boden der Box war eine kleine Pfütze, in welcher sich ein länglichesWesen kringelte, nicht größer als ein Regenwurm, doch ich konnte Stecknadelkopfgroße Schüppchen auf seinem blassgrünen Körper erkennen. Als es mich bemerkte, öffnete es ein winziges Maul voller spitzer Zähnchen.
„Ist ein Baby. Wird noch ein … Stück wachsen“, sagte Doug. „Keiner wollte es haben und es war Liebe auf den ersten Blick!“ Eine Mischung aus Deja-Vu und schrecklicher Vorahnung klopfte mit stärker werdenden Herzschlägen gegen meinen Brustkorb.
„Da das mit Frankie und dir so gut geklappt hat ...“, fuhr Doug fort. „Könnte ich mir vorstellen … und das frag ich nicht jeden … wirklich, da kannst du dir etwas drauf einbilden … naja, wenn ich wieder in der Weltgeschichte unterwegs bin, brauch ich jemanden, der auf den kleinen Wurm aufpasst.“ Seine Augen wurden fast genauso kreisrund wie sein Gesicht, als er seine ganze Erwartung in sie pumpte, die er aufbringen konnte. Er tat es schon wieder! Sag nein, sag nein, sag nein!, schrie es in meinem Kopf.
„Okay“, hörte ich mich laut sagen und spürte, wie sich meine Mundwinkel nach oben zogen. Doug strahlte.
„Ein echter Freund! Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, Dave!“ Dann drückte er mir die Transportbox in die Hände. „Sein Name ist Nessie“, sagte er auf dem Weg nach draußen.
Und weg war er ...
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I’ll probably buy the German audiobook of A Stitch In Time, but it will be so jarring because I’ve been pronouncing the characters’ names in a German way, but I’m fairly sure they’ll be pronounced the English way in the audiobook. I always pronounced Palandine as Pah-lan-Dee-nuh in my head, or Pythas as Pee-tas. Very sad day for me :(
#star trek#ds9#deep space nine#a stitch in time#asit#ein stich zur rechten zeit#andrew robinson#elim garak#German#deutsch#palandine#Pythas lok
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Du kannst den Tageskalender auch unter https://nzd.beroea.ch/home.html anhören. Ich, der Herr, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Jesaja 41,13 Gott hilft weiterDer Tagesvers enthält eine herrliche Zusage Gottes, die Er besonders in schwierigen oder gefährlichen Situationen unseres Lebens wahr macht.Wenn der Glaubensweg steil ist und uns die innere Energie für die weiteren Schritte fehlt, ergreift Gott unsere rechte Hand. Er erfrischt uns durch sein Wort und gibt uns durch seinen Geist die nötige Kraft, damit wir auf dem Weg zum Himmel neuen Mut fassen und weitergehen.Manchmal machen uns ernsthafte Hindernisse auf dem Glaubensweg zu schaffen. Wir fürchten uns vor dem Widerstand des Feindes und fragen uns, wie wir ihn überwinden können. Da nimmt uns Gott bei der Hand und hilft uns, dieses Hindernis im Glauben an seine Macht und Liebe zu überspringen.Vielleicht sind wir durch Unachtsamkeit oder Eigenwillen vom rechten Weg abgekommen und stehen im Begriff, einen Fehltritt zu begehen. Wenn wir die Gefahr erkennen und zu Gott um Hilfe rufen, ergreift Er in seiner Gnade rechtzeitig unsere Hand, um uns vor einem Fall zu bewahren.Wir kommen im Leben auch an Weggabelungen, wo wir nicht wissen, welche Richtung wir einschlagen sollen. Wie gut, dass wir in solchen Situationen auf Gott und seine Leitung vertrauen können. Zur rechten Zeit erfasst Er unsere Hand und führt uns anhand seines Wortes auf den Weg, den Er für uns bestimmt hat.Was für einen gütigen und treuen Gott haben wir doch! Er lässt uns nie im Stich.
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Warum machen wir das eigentlich?
Wie ihr wahrscheinlich schon mitbekommen habt, sind wir Christen.
Das bedeutet nicht einfach, dass wir zur Kirche gehen oder versuchen müssen, immer streng alle Gesetze Gottes zu halten. Christ sein bedeutet, Christus zu vertrauen und zu folgen und eine lebendige Beziehung mit Gott zu haben.
Und das ist schon unsere Motivation: wir glauben daran, dass wir kein Produkt des Zufalls sind, kein sinnloses Treibholz auf dem Meer der Geschichte, was sich die paar Jährchen auf der Welt so schön wie möglich gestalten muss.
Wir glauben an einen wunderbaren Schöpfer, der seine Schöpfung liebt und das, obwohl sie sich gegen ihn gestellt hat.
>> Weißt du es denn nicht oder hast du es noch nie gehört? Jahwe (Name Gottes) ist ein ewiger Gott, der die ganze weite Erde schuf. Er wird nicht müde, seine Kraft lässt nicht nach und seine Weisheit ist unerschöpflich tief.<< (Jesaja 40, 28)
Dieser Schöpfer ist unendlich perfekt und heilig.
>> Jahwe allein ist heilig, ja keiner außer dir, keiner ist ein Fels wie unser Gott.<< (1. Samuel 2,2)
Wir wissen, die Welt sagt, dass unser Herz grundsätzlich gut ist und wir perfekt sind, wenn wir nur wir selbst sind. Doch schauen wir einmal ehrlich um uns und auch in uns, sehen wir, dass das eine Lüge ist. Nicht nur in den Nachrichten, sondern in uns selbst erkennen wir, dass unsere Herzen verstockt sind und dass wir selbst als wiedergeborene Christen (also Menschen, die ein neues Leben in Jesus haben) nicht in der Lage sind, einen einzigen Tag nicht zu sündigen.
Eine Sünde begeht man nicht nur, wenn man mordet, sondern bei allem, was man tut und fühlt, das nicht zu Gottes Heiligkeit passt: lügen, hassen, beleidigen, schlecht und unnütz reden, neidisch, geizig, egoistisch sein und so weiter.
>> Keiner ist gerecht, auch nicht einer. Keiner hat Einsicht und fragt nach Gott. Alle haben sie den rechten Weg verlassen und sind unbrauchbar geworden. << (Römer 3, 11+12)
>> Da ist kein Unterschied, denn sie haben alle gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.<< (Römer 3, 22b-23)
Wir können auch nicht versuchen, selbst vor Gott zu bestehen, indem wir Gutes tun, denn durch eine gute Tat werden 1.000 schlechte nicht wieder gut gemacht.
>> Denn durch das Halten von Geboten wird kein Mensch vor Gott gerecht. Das Gesetz führt nur dazu, dass man seine Sünde erkennt.<< (Römer 3,20)
Hättest du gedacht, dass DAS in der Bibel steht?
Gott hat einen Maßstab von Heiligkeit, den kein Mensch erfüllen kann. Er möchte nicht, dass auch nur eine Spur von Hass, Neid, bösem Gerede, Lüge oder anderen Sünden in seine Nähe -den Himmel- kommt. Deswegen bringt die Sünde den Tod.
>> Eure Schuld steht wie eine Mauer zwischen euch und eurem Gott.<< (Jesaja 59,2)
>> Der Lohn, den die Sünde auszahlt, ist der Tod. Gott aber schenkt uns in der Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, ewiges Leben.<< (Römer 6,23)
Doch wer kann dann überhaupt zu ihm kommen und das Leben haben?
Gott hat eine Lösung geschaffen, weil er uns lieb hat. Er hat seinen eigenen Sohn auf die Welt geschickt, damit dieser an unserer Statt sterben und wieder auferstehen konnte. Gott selbst kam zu seiner Schöpfung, lebte das sündfreie Leben, das wir nie leben konnten und ließ sich von den Menschen verhöhnen, schlagen, anspucken und qualvoll umbringen.
>> Seht, das ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt.<< (Johannes 1, 29)
>> Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn dafür, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.<< (Johannes 3, 16)
Stell dir vor, du sitzt vor einem Richter. Deine Vergehen sind unter anderem: Lügen, Betrug, Geiz, Egoismus, Fremdgehen (Jesus sagt, dass, wer die Frau eines anderen nur begehrlich ansieht, bereits Ehebruch in seinem Herzen begangen hat) und sogar Mord (er sagt auch, dass jeder, der seinen Bruder oder seine Schwester hasst, ein Mörder ist - 1. Johannes 3,15). All deine guten Taten machen die schlechten nicht wieder gut. Du hast die höchste Strafe verdient.
Doch plötzlich kommt der Sohn des Richters herein, setzt sich auf den Angeklagtenstuhl und nimmt die Schuld auf sich. Der Richter liebt seinen Sohn, doch die Strafe steht fest und er lässt ihn sterben. Jesus hat uns so sehr geliebt, dass er für uns starb, sodass wir ohne Schuld vor Gott stehen, wenn wir an ihn glauben: Das Lösegeld ist gezahlt und kommt nun jedem zugute, der es annimmt.
Und weil Jesus wieder auferstanden ist, können wir eine lebendige Beziehung zu ihm haben. Er möchte, dass wir ihm vertrauen und folgen.
>> Und heute beweist er seine Gerechtigkeit dadurch, dass er den für gerecht erklärt, der aus dem Glauben an Jesus lebt.<< (Römer 3, 26)
Unser Weg zu Gott ist klar:
Jesus sagt: >> Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.<< (Johannes 14, 6)
Wie gehen wir diesen Weg?
>> Wer an den Sohn glaubt, wer ihm vertraut, hat ewiges Leben. Wer dem Sohn aber nicht gehorcht, wird das ewige Leben nie zu sehen bekommen, denn Gottes Zorn wird auf ihm bleiben.<< (Johannes 3, 36)
>> Wer auf meine Botschaft hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Auf ihn kommt keine Verurteilung mehr zu; er hat den Schritt vom Tod ins Leben schon hinter sich. (Johannes 5, 24)
Bekenne deine Schuld vor Gott und nimm die Erlösung - die Befreiung von deiner Schuld durch Jesus an! Vertraue Jesus,
>> Denn im Evangelium zeigt Gott uns seine Gerechtigkeit, eine Gerechtigkeit, die aus dem Vertrauen auf Gott kommt und die zum Glauben hinführt, wie es in der Schrift steht: Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.<< (Römer 1, 17)
Es geht nicht darum, dass du dein Leben ändern musst, um vor Gott zu bestehen. Wenn du Jesus annimmst, ihm folgst, betest und in der Bibel liest, passiert das automatisch, weil du ihm immer ähnlicher werden willst und wirst.
Denn durch die Gnade seid ihr gerettet wurden aufrgund des Glaubens. Ihr selbst habt nichts dazu getan, es ist Gottes Geschenk und nicht euer eigenes Werk. (Epheser 2, 8+9)
Weil wir dieses Geschenk Gottes angenommen haben und wissen, dass diese Botschaft wirklich Freiheit und das ewige Leben bringt, möchten wir unseren Mitmenschen davon berichten und Jesu' Liebe durch praktische Hilfe weitergeben.
Wir und viele andere Christen berichten natürlich auch in unserer Heimat von dieser tollen Nachricht, doch Gott beruft seine Kinder auch, das Evangelium hinaus in die ganze Welt zu tragen.
>> Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist! << (Matthäus 28, 19+20)
Für Elias war schon vor Jahren klar, dass er gern in die Mission gehen will, was er dann auch kurzer Hand 2015 für ein halbes Jahr umsetzte. Ziemlich genau, als Elias in Kenia war, entschied ich mich, Jesus anzunehmen, an ihn zu glauben und ihm zu vertrauen. Zu diesem Zeitpunkt war es für mich unvorstellbar, für längere Zeit meine Heimat zu verlassen und ich dachte, es gäbe sowieso genug Missionare.
Doch das ist leider nicht so. Es ist immer ein großer Schritt, das aufzugeben, was man sich in Deutschland aufgebaut hat - seine Arbeit, Wohnung, Besitz, Familie und Freunde. Wir sind deshalb sehr dankbar, dass Gott uns viele Wege geebnet hat und uns die Entscheidung nicht all zu schwer gefallen ist: Ich konnte pünkltlich mein Studium abschließen und habe sogar noch einen Monat Zeit, um mich um alles zu kümmern, Elias hat letztes Jahr nach seinem Fachabitur ohne Probleme eine Arbeitstelle gefunden, die ihn auf begrenzte Zeit angestellt hat, wir haben noch keine Kinder und können unseren Hundi bei Elias' Mama unterbringen, für die Wohnung gibt es einen Nachmiter, der uns auch viele Möbel und Einrichtungsgegenstände abkauft, viele unserer anderen Besitztümer finden ein neues zu Hause, unsere Gemeinde unterstützt uns und sendet uns aus, unsere Familien und Freunde stärken uns den Rücken und Gott hält die Hand über alles ♥
Klar, es gibt immer wieder Dinge, die noch unklar sind und wir erleben schon jetzt viele Vertrauensproben, die viel Geduld, Glauben und Gebet erfordern, doch bisher hat unser Herr uns nicht im Stich gelassen und wir fühlen uns nach jeder gemeisterten Hürde nur umso mehr im Wissen darin bestärkt, dass Jesus bei uns ist.
Wir sind sehr gespannt, was Gott noch alles mit uns vor hat und sind dabei einfach dankbar, dass wir uns sicher und geborgen fühlen können bei dem, der alles geschaffen und im Blick hat.
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Stärke und Bildung
Hinter der Ansammlung bäuerlicher Gehöfte führte ein sanfter Weg zwischen einem Nadelwald und den frisch bestellten Feldern entlang. Ich hatte mich direkt über das Gelände des letzten Hofes geschlängelt, um zu einem weiß-rot gestreiften quadratischen Zelt zu gelangen, welches am Rande der Siedlung lag. Diese schmale Erste Hilfe Stelle musste mein erster Anlaufpunkt sein. In meiner linken Armbeuge mitten in meinen Blutgefäßen hatte sich ein etwa handlanger schwarzer Strich gebildet. Zwar bemerkte ich noch keine Auswirkungen, aber wenn ich einen Fremdkörper bereits sehen konnte, drückte die Zeit für die Behandlung. Unter dem offen stehenden Vordach nahm ich auf einem Holzschemel platz und legte meinen Arm auf einen Tisch. Ich erkannte die Person nicht, die mich behandelte. Zu sehr war ich auf diesen Parasiten fixiert. Es wurde eine Nadel an meine Ader gelegt, nur ein knappes Stück über dem Ende des Striches. Daraufhin folgte ein fast unmerklicher Stich, dafür wurde danach zu einem starken Ruck angesetzt, sodass der Fremdkörper samt Blutspritzer aus meinem Arm entfernt wurde. Ich achtete auf die Spritze. Was auch immer eben entfernt worden war, es wund sich panisch umher als würde ihm die Sicherheit und Wärme fehlen. Mit der rechten Hand strich ich über den Arm, bedankte mich, stand auf und ging wieder zurück zum äußeren Hof. Das Gelände wirkte sehr einladend. Seitlich und gegenüber vom Eingang standen insgesamt drei geklinkerte Holzhäuser, die mindestens drei Stockwerke hoch waren und im Dachboden bestimmt noch mehr Platz boten. Die sich überlappenden Bretter gefielen mir. Es war mal eine Abwechslung zur sonst so langweiligen Bauweise. Zusätzlich lud mich die bloße Existenz der Klinkerbauweise zum schauen ein. Auf der linken Seite stand eine Scheune mit offenem Tor. Sie war wie ein kleines L gebaut. In den ersten beiden Stockwerken lagen Massen an Stroh. Das rechte Gebäude war verschlossen, also ging ich in das Wohnhaus. Auf dem Weg zur Tür erwog ich das Grundstück zu kaufen. Ich hatte zwar kein Geld, aber es gefiel mir. Alles war auf kleinem Raum groß und freizügig gebaut worden. Ein effizientes Grundstück. Die Tür führte direkt in ein Zimmer, welches wie eine private Bibliothek aufgebaut war. An den Wänden und in den Raum hinein standen etliche Regale mit zahllosen Büchern. Seitlich von mir standen vier Schreibpulte. An den schmalen Kanten der Regale hingen kerzenähnliche Lampen, welche ein undefinierbares Licht erzeugten. Es war eine Mischung aus elektrisch flackernden Flammen und feuerähnlichen Glühlampen. Die Fenster wurden abgedunkelt, sodass der eigenartige Schein die Bibliothek äußerst beunruhigend erscheinen ließ. Respektvoll schritt ich an den Regalen vorbei, wobei mir im vorletzten ein Buch besonders ins Auge fiel. An dem Einband selbst war nichts spektakuläres. Nur leicht angegilbte Seiten und ein blaues ledernes Äußeres. Der Titel auf dem Rücken war verschwommen. Vorsichtig versuchte ich mit einem Finger das Buch auf die Ecke zu stellen um die Vorderseite lesen zu können, ohne es aus dem Regal zu entfernen. Doch es rutschte vom Holz und fiel auf den Boden. Das kurze Poltern unterbracht die Stille, die daraufhin vermeintlich wieder eintrat. Darauf folgte ein lautes einatmen, knurren und brüllen. „Wer schmeißt da Buch runter?“ Ich erschrak. Nicht aufgrund dessen, dass jemand mein Missgeschick bemerkte. Sondern vielmehr, dass ich die Stimme erkannte. Und ohne zu wissen von wo die Laute kamen, sah ich doch schon das Wesen vor meinem inneren Auge. Es war wütend, was nichts besonderes war, denn es war immer wütend. Aber reizen durfte man es nicht und genau das hatte ich gerade getan. Schwere Schritte ließen das Haus erbeben bis sein Schatten im dunkel der Bibliothek auftauchte. Ein hoher Muskelberg, der kaum durch die Regale oder unter die Decke passte, sich aber dennoch hier niedergelassen hatte. Der flackernde Schein des Feuers erhellte einige Stellen seines Körpers. Die grüne Haut war hell genug um sie sofort zu erkennen, aber auch so dunkel, dass sie direkt mit den Schatten verschmolz sobald das Licht nachließ. Schwer atmend sah es mich an. Ich regte mich nicht. Das Atmen wurde deutlicher und lauter bis es wieder schrie. „Du nicht schmeißen Buch runter!“ Dann lief es zwei Schritte auf mich zu und verpasste mir einen Schlag. Wie ein Panzergeschoss brach ich durch die Wand und zischte über den Hof. Der Hulk höchstpersönlich hatte mich mittels einer Backpfeife aus seiner Privatbibliothek befördert. Ich schlitterte etliche Meter über den sandigen Weg bis ich irgendwann mit verschränkten Armen vor meinem gesenkten Kopf zum Stillstand kam. Ich stand auf als wäre nichts gewesen und klopfte mir den Staub aus den Klamotten. Vor mir war wieder das Haus, allerdings stand ich diesmal auf der anderen Seite vor einer Tür, die ebenfalls zur Bibliothek führte. Zwar wusste ich was oder wer mich drin erwartet, aber die Situation war wie auf null gesetzt. Kein heruntergefallenes Buch, kein böser Hulk, keine Backpfeife. Sorglos wagte ich einen zweiten Versuch und trat durch die Tür. Rechts von mir war eine Treppe, die ich wegen des Regals davor übersehen hatte. Zwischen den Regalen auf der linken Seite trat ein kleines Mädchen in einem hellblauen Kleid hervor. Sie hatte lange hellblonde Haare, stützte sich an eine Kante und sah mich etwas verängstigt an. Ich beobachtete sie einfach nur und ihre Angst verflog schnell. Sie wollte auf mich zugehen, doch dabei riss sie ein Buch mit sich. Nicht schon wieder, dachte ich mir und hörte bereits das nächste poltern. Während ich die Treppe hinauf rannte hörte ich es hinter mir brüllen. „Ahhh, das Buch!“ Ich passierte gerade die Ecke zum nächsten Stockwerk, da brach etwas durch die Wand, die zum Hof führte auf dem etwas großes in einer Staubwolke wirbelte. Vorsichtig trat ich an das Loch. Im Haus war es still, aber der Hof beunruhigte mich mehr. Der Hulk sah hektisch hin und her bis er mich im ersten Stock entdeckte. Ein langgezogenes „Du“ hallte über den Platz, gefolgt von einem Sprung in meine Richtung. Er verfehlte das Loch und brach damit ein weiteres Loch durch die Wand. Nur wenige Meter vor mir stürzten gebrochene Dachbalken hinunter und versperrten den Schaden. Danach war es wieder still. Ich war froh darüber, dachte schon es sei vorbei. Doch dann kämpfte sich etwas aus dem Schutt von unten nach oben. Eine massive Hand packte die Kante am Loch, gefolgt von einem bösen knurren. Ich würde doch nicht fragen, ob ich das Grundstück kaufen dürfte.
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Der Schöpfer äußert Seine wahren Gefühle für die Menschheit
Dieses Gespräch zwischen Gott Jehova und Jona ist ohne Zweifel ein Ausdruck der wahren Gefühle des Schöpfers für die Menschheit. Auf der einen Seite informiert es die Menschen über das Verständnis des Schöpfers von der gesamten Natur, die unter Seiner Führung steht; wie Gott Jehova sprach: „und mich sollte nicht jammern Ninives, solcher großen Stadt, in welcher sind mehr denn hundert und zwanzigtausend Menschen, die nicht wissen Unterschied, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?“ Mit anderen Worten, lag Gottes Verständnis von Ninive fernab von einem oberflächlichen Verständnis. Er kannte nicht nur die Anzahl der Lebewesen in der Stadt (einschließlich der Menschen und des Viehs), Er wusste auch, wie viele ihre rechte Hand nicht von der linken unterscheiden konnten – das heißt, wie viele Kinder und Jugendliche anwesend waren. Das ist der konkrete Beweis für Gottes vortreffliches Verständnis der Menschheit. Auf der anderen Seite, zeigt dieses Gespräch den Menschen die Haltung des Schöpfers der Menschheit gegenüber, das heißt, die Bedeutung der Menschheit im Herzen des Schöpfers. Es ist genauso, wie Gott Jehova es sagte: „Dich jammert des Rizinus, daran du nicht gearbeitet hast, hast ihn auch nicht aufgezogen, welcher in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb; und mich sollte nicht jammern Ninives, solcher großen Stadt …?“ Dies sind die Worte der Schuld von Gott Jehova an Jona, aber sie sind alle wahr.
Obwohl Jona die Kundgebung der Worte an die Menschen Ninives von Gott Jehova anvertraut wurde, verstand er die Absichten von Gott Jehova nicht, noch verstand er Seine Sorgen um die Menschen in der Stadt und Seine Erwartungen an sie. Mit diesem Tadel wollte Gott ihm sagen, dass die Menschheit das Erzeugnis Seiner eigenen Hände war und Gott hatte für jede einzelne Person mühsame Anstrengung unternommen; jede Person trug Gottes Hoffnungen mit sich; jede Person genoss die Versorgung des Lebens Gottes; für jede Person, hatte Gott einen hohen Preis bezahlt. Diese Verwarnung sollte Jona auch mitteilen, dass Gott die Menschheit, das Werk Seiner eigenen Hände, so sehr schätzte wie Jona selbst den Kürbis schätzte. Gott würde sie keineswegs leichtfertig und im letzten Moment im Stich lassen; darüber hinaus gab es so viele Kinder und unschuldiges Vieh in der Stadt. Wenn es um diese jungen und unwissenden Erzeugnisse von Gottes Schöpfung ging, die nicht einmal ihre rechte Hand von der linken unterscheiden konnten, war Gott umso mehr dazu unfähig, ihr Leben und ihr Schicksal in einer solchen Art und Weise voreilig zu beenden. Gott hoffte sie aufwachsen zu sehen; Er hoffte, dass sie nicht die gleichen Wege wie die Älteren einschlagen würden, dass sie Gott Jehovas Warnung nicht wieder hören müssten und dass sie Zeugnis für Ninives Vergangenheit ablegen würden. Gott hoffte erst recht, dass Er Ninive sehen würde, nachdem es umgekehrt war, um Ninives Zukunft nach seiner Umkehr zu sehen, und noch wichtiger, um zu sehen, wie Ninive erneut unter der Gnade Gottes leben würde. Daher waren jene Objekte der Schöpfung, die nicht zwischen ihrer rechten und linken Hand unterscheiden konnten, in Gottes Augen Ninives Zukunft. Sie würden Ninives verabscheuungswürdige Vergangenheit auf sich nehmen, ebenso wie sie die wichtige Aufgabe übernehmen würden, Ninives Vergangenheit und Zukunft unter der Führung von Gott Jehova zu bezeugen. In dieser Erklärung Seiner wahren Gefühle, bewies Gott Jehova die Barmherzigkeit des Schöpfers für die Menschheit in ihrer Gesamtheit. Es zeigte der Menschheit, dass „die Barmherzigkeit des Schöpfers“ weder eine leere Phrase ist, noch, dass sie ein leeres Versprechen ist; sie hat konkrete Prinzipien, Methoden und Ziele. Er ist wahrhaftig und wirklich, und verwendet keine Unwahrheiten oder Tarnungen. Auf die gleiche Weise wird der Menschheit Seine Barmherzigkeit endlos und zu jeder Zeit und in jedem Alter erwiesen. Doch bis zum heutigen Tag ist der Austausch des Schöpfers mit Jona Gottes einzige, ausschließliche verbale Aussage, warum Er Barmherzigkeit für die Menschheit zeigt, wie Er Barmherzigkeit für die Menschheit zeigt, wie nachsichtig Er der Menschheit gegenüber ist und wie Seine wahren Gefühle für die Menschheit sind. Gott Jehovas prägnantes Gespräch drückt Seine vollständigen Gedanken für die Menschheit aus; es ist ein wahrer Ausdruck der Haltung Seines Herzens der Menschheit gegenüber und es ist auch konkreter Beweis Seiner Erweisung von reichlich Barmherzigkeit an die Menschheit. Seine Barmherzigkeit wird nicht nur den älteren Generationen der Menschheit zuteil; sie wird auch den jüngeren Mitgliedern der Menschheit gewährt, so, wie es immer gewesen ist, von einer Generation zur nächsten. Obwohl der Zorn Gottes über bestimmte Winkel und bestimmte Epochen der Menschheit hereinbricht, hat Gottes Barmherzigkeit nie aufgehört. Mit Seiner Barmherzigkeit leitet und führt Er eine Generation Seiner Schöpfung nach der nächsten, versorgt und pflegt eine Generation der Schöpfung nach der nächsten, weil Seine wahren Gefühle gegenüber der Menschheit sich nie ändern werden. So, wie Gott Jehova sprach: „und mich sollte nicht jammern Ninives …?“ Er hat Seine eigene Schöpfung immer geschätzt. Das ist die Barmherzigkeit der gerechten Disposition des Schöpfers, und es ist auch die reine Einzigartigkeit des Schöpfers!
aus: DIE BIBEL STUDIEREN
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