#das moderne Bewußtsein
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hintergrundrauschen · 10 months ago
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Es hat keine Epoche gegeben, die sich nicht im exzentrischen Sinne »modern« fühlte und unmittelbar vor einem Abgrund zu stehen glaubte. Das verzweifelt helle Bewußtsein, inmitten einer entscheidenden Krisis zu stehen, ist in der Menschheit chronisch. Jede Zeit erscheint sich ausweglos neuzeitig. Das »Moderne« aber ist genau in dem Sinne verschieden wie die verschiedenen Aspekte ein und desselben Kaleidoskops.
Benjamin, Walter (1991): Passagen-Werk, Aufzeichnungen und Materialien, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a. M., S. 677.
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nuxillu · 4 months ago
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Tod, Verwesung, Fahrradfahren. Sep 2020 und Aug 2024 Das Handy legt einem immer alte Bilder hin, auf daß man sehe, wie schnell man gealtert ist. Ja, über den Tod mache ich mir schon seit meinen Zwanzigern ständig Gedanken, denn erwischt hat es viele. Und wenn ich das Bild von meinem Handy sehe, das ich in einem eitlen Augenblick in meinem Nachdenk-Kommandostand aufgenommen habe, muss ich feststellen, daß ich nicht mehr derselbe bin. In den vier Jahren seit 2020 habe ich mein Greisengesicht entwickelt, das sich noch einmal mit vielleicht 85 ändern wird, wenn das Totengesicht hervortritt. Wenn ich so lange lebe bei all der Qualmerei und dem hier nicht zu beschreibenden Mißbrauch an meinem Körper. 2020 war auch das Jahr, in dem ich eine Woche im Krankenhaus verbracht hatte, nachdem ich in unserer Küche unvermittelt zusammengeklappt war. Diese Ohnmacht, aus der ich zunächst richtiggehend glücklich erwachte, im Mund noch ein Bissen Croissant in Kaffee-Tunke, und die Narkose, die sie mir im Krankenhaus verpasst hatten, ließen mich zu der Überzeugung kommen, daß gegen das Ende nix einzuwenden sei. Das Ende, sofern es schnell kommt. Keine jahrelange Quälerei gegen irgendeinen Krebs. Quälerei, die ich vergleichen möchte mit einem einsamen Aufstieg auf einen Alpenpass, auf dessen Scheitel dann der Sensenmann wartet. Bei dem die Spielregeln keine Pausen und keinen Abstieg erlauben. Bei dem man ständig in Schneeregen zittert, man jede Wegzehrung wieder auskotzen und kraftlos Lawinen ausweichen muss. Laber laber. Einfach erwischt werden – wie der Radfahrer vom anderen Bild. Zack aus. Den Hubschrauber hört man schon nicht mehr, man liegt einigermaßen malerisch, auch wenn man total zermatscht sein sollte. Extrema unctio (letzte Ölung), dann ne hübsche kleine Beerdigung im engsten Familienkreis, denn alle großen Feiern und vor allem Hochzeiten sind mir ein Graus. Und beschwören meiner Meinung nach das Unglück. Anschließend paar Jahre modern, nach katholischem Verwesungsritus, und nur noch als blasse Erinnerung existieren in den Köpfen derer, die einem auch irgendwann nachfolgen. Denn mal ehrlich, was habe ich noch gemein mit z.B. meinem Großvater No1. Einem musikalisch begabten, kleinen dicken Männchen mit schwarzen Knopfaugen und fast nordafrikanisch anmutenden, winzigen Löckchen. Diesem Dickkopf, der viele Jahre in kaiserlichen und Nazigefängnissen verbrachte.* Genausowenig werden meine Nachkommen, sofern ich überhaupt Enkel haben werde, mit mir zu tun haben. Also fahre ich dies Wochenende zufrieden durch die Gegend, auf einem Rädchen, das auch mal als weißes Totenrad in Berlin stand. Bis irgendwer es klaute, zurechtmachte und mir für paar Eumel verkaufte**. Ich bin zwar in Grenzen abergläubisch, aber nicht so. Als Mann, der ich mütterlicherseits aus dem Klan der Todtenhaupts stamme, werd ich nicht von meinem rollenden Kenotaph aus der Fassung gebracht. Ich ruhe heute, also am heutigen Sonntag, in mir selbst und im Leben. Das einzige, was mich stört, ist das Christen-Kreuz auf dem weißen Fahrrad. Was soll das? Kriegen nur christliche Verkehrstote ein Totenrädchen? Wieso nicht ein Halbmond? -- *Naja, ich bin (noch) nicht bereit, dafür ins Gefängnis zu gehen, aber mich gegen das ganz klar kommende, totalitäre, internationalsozialistische Europa aufzulehnen, verspüre ich schon einen ziemlich starken Trieb. ** Das war mir im Augenblick der Kaufentscheidung natürl. nicht klar. Erst in den kommenden Wochen, in denen ich mich fragte, wieso wohl jemand sein Lenkrad weiß lackiert und die Felgen, kam es mir langsam zu Bewußtsein.
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korrektheiten · 4 months ago
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Die heilige Edith Stein und Martin Heidegger: zwei gegensätzliche Leben
katholisches.info: Von Roberto de Mattei* Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entsteht in Europa eine neue philosophische Schule, die versucht, das moderne Denken zu seiner „kritischen Reife“ zu bringen. Begründer dieser neuen Schule war Edmund Husserl (1859–1938), Professor in Göttingen und Freiburg im Breisgau, der nach der Objektivität des Wissens und der Werte im menschlichen Bewußtsein suchte. ... http://dlvr.it/TCNR8b
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fabiansteinhauer · 3 years ago
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Diplomatie und Diplomatik
1.
Das sog. Kollisionsrecht ist ein Teil des internationalen Rechts und der Rechtsvergleichung. Unter diesem Begriff werden die rechtlichen Normen zusammengefasst, anhand derer bestimmt wird, welche konkurrierenden Rechtsnormen oder welche konkurrierenden Rechtsordnungen auf einen bestimmten konkreten Tatbestand anzuwenden sind. Vater kommt aus Spanien, Mutter aus Holland, man heiratet in England, bekommt Kinder in Rußland und stürzt mit dem Flugzeug über Korea ab: Welches Erbrecht gilt jetzt, wenn eine Tochter inzwischen in Schweden lebt und eine andere in Brasilien? In der Diplomatie und der Diplomatik und damit in den juridischen Kulturtechniken, die den 'paralegalen' Bereich der Kanzleien oder dasjenige bilden, konkurrieren nicht nur Sätze und Gesetze, da rivalisieren auch Perspektiven und verkehren Raum und Zeit.
Sheila Jasanoff hat diesen paralegalen Bereich unter dem Begriff science of the bar beschrieben. Der Titel ihres Buches leitet sich von der 'bar' ab, der Sperre oder Gerichtschranke, vor der die Anwälte, Klienten, Mandanten und Zeugen stehen und über die hinweg sie zu den Richtern sprechen und ihre Schreiben überreichen. Das ist heute ein Tisch oder eine Tafel, sie unterscheidet Räume und steht auch für die Unterscheidung zwischen Fakten und Normen, auch für ein Operationsfeld, dessen Austauschmanöver u.a. so gefasst wird: 'da mihi facta, dabo tibi ius' oder wie der Russe sagt: дай мне факты даю тебе иус.
Die paralegalen, juridischen Kulturtechniken folgen zwar keiner juristischen Methode, sie stützen sich auch nicht auf Rechtsquellen. Sie bereiten aber das Wissen auf, das man in der Moderne nicht mehr zu den Normen, sondern zu den Fakten oder Tatsachen zählt. Und sie machen das mit Techniken, in deren Entwicklung auch Juristen und rechtliche Fragestellungen involviert waren und die dem Recht also doch verwandt sind. Das Dogma der großen Trennung verläuft in der Moderne auch auf der Spur, Normen und Fakten sowie juristische Methode und anderen Methoden nicht zu vermengen und Normativität da enden zu lassen, wo Kausalität beginnt. Noch in seiner Theorie der Normativität schreibt Christoph Möllers, dass Normativität da ende, wo Kausalität beginne. Zählen soll keine juristische Methode sein, Texte auslegen schon. Messen soll keine juristische Methode sein, Relationen schreiben schon. Wer's glaubt, wird selig und berät Wirecard unbesorgt.
Die juridischen Kulturtechniken und der paralegale Bereich operieren in jenem 'effektiven Bereich', in dem Kausalität und Zurechnung auch jenseits des Mythos noch verknüpft sind. Auch in den Wissenschaften, die man Naturwissenschaften nennt, werden Differenzen operationalisiert. Im Sinne der Kulturtechnikforschung sind darum auch Naturwissenschaften normativ. Das macht sie noch nicht politisch und ihre Akteure noch nicht zu Machthabern. Diejenigen, die eine Foucaultallergie haben müssen nicht gleich zusammenzucken. Die Regulierung der Zeit, die Bestimmung von Maßen, die Einrichtungen von Räumen und Zeiten ist dafür nur ein Beispiel für Vorgänge, zu denen in den Medienwissenschaften und der Kulturtechnikforschung geforscht und gelehrt wird, ohne die Vestingschen Sorgen um Verschmelzung und nicht einmal davon getrieben, sich auf der Höhe der Zeit zu halten, sondern eine Archäologie zu betreiben.
2.
In der Diplomatie entwickelt sich insofern ein besonderes Interesse an Instrumenten, Geräten und Medien, die anders operieren, als es das Gesetz und seine Sätze machen. Diese Objekte kann man Polobjekte nennen. Es sind Objekte, deren Kernproblem nicht in der Sicherung des Verhältnisses zwischen dem Signifikat und dem Signifikaten besteht. Die sind nicht dafür da, den Souverän oder ein souveränes Bewußtsein zu vergegenwärtigen oder den Menschen vor einem Abgrund abzuschirmen. Sie sind dafür da, etwas kehren, drehen und wenden zu können, sie sind nicht nur dem Perspektivismus verpflichtet, sondern auch dem Verkehr und den Austauschmanövern. Man soll ruhig raus auf das Meer und rein in entsicherte Gelegenheiten.
Es ist schon fraglich, ob man diese Polobjekte als Zeichen verstehen soll. Sie sind eher das, was Warburg ein Gerät nennt, was man mit Nietzsche vielleicht Schreibzeug nennen kann, mit Kittler gesprochen ist das ein Teil von 'Aufschreibesystemen", vielleicht sollte man sich das Wort System hier sogar sparen; es sind Aufschreibeapparate. Das Formular, die Formel, die Tabellen, der Sextant: Diese Objekte sind nicht nur der Aufmerksamkeit der Ikonoklasten entgangen. Ihnen zu lange und zu groß einen Streit um das Verhältnis zwischen Form und Inhalt zu widmen, wäre auch ineffizent, dafür sind diese Polobjekte zu hohl oder zu wendig. Sie liefern vielleicht Aussagen wie 'Es regnet' und 'Es regnet nicht', aber sie lügen deswegen nicht und sie sind deswegen nicht widersprüchlich, weil sie die Aussagen an zwei unterschiedlichen Stellen platzieren und ihr Wissen insoweit adressieren und polarisieren. Im Norden Regenzeit, im Süden Trockenheit, why not. Hier Tragödie, da Komödie, hier pastorale Landschaft, da Historie und Pathos. Jetzt hier zwei Uhr, dort drei Uhr, aber etwas weiter ist es fünf Uhr und dort sieben Uhr. Warum nicht? Draußen ist es kälter als abends, drei Schaafe kosten im April mehr als fünf Ziegen, aber nicht im Januar; in Tabellen können auch solche elliptischen, verkürzte oder 'schrägen' Vergleiche noch einen Sinn machen, auch wenn man dafür mit dem Finger ein paar mal hin und her fahren muss und die Übersicht so schnell wieder verlieren kann, wie man sie gewinnen kann. Polobjekte produzieren Aktenmaterial, das nicht unbedingt signiert werden muss, es muss aber laufend aktualisiert, umsortiert, umgestellt und umgeschrieben werden. Man muss mit Polobjekten jeden Tag machen, was Warburg 'Gestellschieberei' nennt.
3.
Holbeins berühmtes und vielkommentiertes Bild der beiden Diplomaten zeigt im Zentrum des Bildes, in der mittleren von drei Spalten drei Zeilen mit Polobjekten: Einmal ganz oben auf der Tafel und auf der Höhe der Zeit sieht man meines Erachtens das 'aktuell benötigte und zeitgenössische Gerät', auf einem unteren Gestell des Tisches sieht man nicht aktuelles, nicht zeitgenössisches Gerät (eine Regula in einem Buch!) und ein drittes mal noch weiter unten, diesmal aber so, dass es nicht in dem konzipierten Bildraum aufliegt, sondern nur auf der Tafel, die die Malerei selber ist. Der anamorphotisch verzeerte Schädel, durch Verzerrung eine vage Linie, liegt nicht in dem Raum auf, indem die beiden Diplomaten stehen. Er ist dem Bild aufgemalt. Es gibt bei Plinius die fast witzige Formulierung eines imago picta, des angemalten Bildes. Man schliesst daraus, dass das imago, von dem Plinius spricht, selber keine Zeichnung und Malerei ist (es ist dort eine Maske, die angeblich durch mechanischen Abdruck entsteht). Formeln aus dem römischen Recht sprechen von tabula picta, gemeint ist in dem Fall die angemalte (Holz-)Tafel. Hier bei Holbein haben wir beides: Er malt seinem Bild etwas auf, er malt das gemalte Bild an und verwandelt es so noch einmal (zurück) in eine Tafel, die anders ist als der Tisch, aber auch anders als das Bild des Raumes und seiner Gedandten. Holbein macht die Bildflächemit der vagen Linie insgesamt zu einem Polobjekt.
Polobjekte operieren mit dem Zeichen und seinem 'Grund', also den Bild- oder Schreibgründen. Das macht Holbein hier auch. Es richtet mit Mitteln der Zentralperspektive einen Raum, einen Blick und eine Betrachterposition ein, mit Mitteln der Anamorphose richtet er aber eine zweite Position ein. Der Betrachter sollte vor dem Bild hin und her gehen. Er soll sich auf der geometrischen Fixierung der Zentralperspektive lösen und an einen Punkt begeben, an dem der Schädel sich zusammenzieht und unverzerrt sichtbar wird. Von diesem Punkt aus ist dann der zentralperspektivisch organisierte Raum verzerrt. Und der soll wieder zurückkehren, er soll hin und her gehen, er soll vor dem Bild herumstreifen oder aber (wie Johannes Geil noch sagen würde) vor dem Bild 'fagieren'. In den Kehrmanövern tauscht man eine Verzerrung gegen die andere. Das Vage des Bildes liegt auch hier nicht im Ungefähren oder Unbestimmten, es liegt in der Präzision der Manöver oder Kehren.
3.
Man hat die Diplomatie und die Diplomatik oft auf Techniken des Faltens bezogen; man sollte sie weiter auch auf weitere 'vage Techniken' beziehen, wie etwa das Biegen und Beugen, das Klappen und Kehren, den Verkehr und den Verzehr, das Bekehren und Begehren. Das heißt aber auch, dass jenseits der juristischen Methode historisch ein Bereich juridischer Techniken existiert, die ebenfalls Differenzen operationalisieren, nur eben mit anderen Mitteln, Dingen, Geräten und Medien, als es jene Juristen tun, die juristische Methode als Auslegungsmethode an den Medien der Sprache, der Schrift und des Buches entwickeln. Es reicht schon nicht, juristische Techniken als Scheidekünste zu beschreiben, weil Juristen nicht nur unterscheiden, entscheiden oder aber Gesetze verabschieden; sie schichten und skalieren, messen und mustern auch. Noch mehr gilt das für die juridischen Kulturtechniken.
Es heißt zweitens, dass der Computer in einer Hinsicht kein neues Medium ist, nämlich in Bezug auf sein Kalkül, das (wie man immer wieder bei Siegert nachlesen kann) mit vergleichbaren Techniken operiert. Neben den Bedingungen des Netzwerkes oder der Plattform sind die Bedingungen des Kalküls Bsonderheiten des Computers und gleichzeitig etwas, was ihn nicht besonders macht. Es heißt drittens, dass das Juridische nicht hinreichend beschrieben ist, wenn man es nur in der Tradition der Moralphilosophie beschreibt oder aber wenn man sogar (wie Loick das macht) das Juridische mit Bedingungen des bürgerlichen Rechts im Nationalstaat und seiner Systemphilosophie in eins setzt.
4.
Georges de Selve, in Holbeins Bild rechts, wurde übrigens nach der Mission, die ihn 1533 nach London und dann noch am 11. April (nach Vorgabe der Computisten war das nicht nur Karfreitag, sondern auch wirklich der 11. April 1533) auf dieses Bild von Holbein brachte, apostolischer Protonotar.
Er wurde einer der Vorgänger derjenigen Figur, die auf Warburgs Staatstafeln in Spalte 1, Zeile 2 und 3 auftaucht: Francesco Borgongini Duca, dem die Aufgaben zukam, das Treffen und die Schreiben vorzubereiten (zum Beispiel Uhrzeit und Datum festzulegen und zu prüfen) und dann während des Abschlusses der Lateranverträge vor den Schreibakt der Signaturen noch einmal vorzulesen. Warburg protokolliert das Protokoll pedantisch genau, schon weil es ihm auf den Tafel um etwas geht, was ich Effektivität nennen würde, dass bei Warburg aber mit seiner Vorstellung von Polarität auch die Welt der Berechenbarkeit und eines mathematisierbaren Kalküls und die Welt der Warburgschen Erregung, des Pathos umfasst. Noch eine Figur wie der Protonotar verbindet beides, darum sitzt auch Warburgs Bildwissenschaft mit am Tisch.
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howieabel · 5 years ago
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In the social production of their life, men enter into definite relations that are indispensable and independent of their will; these relations of production correspond to a definite stage of development of their material forces of production. The sum total of these relations of production constitutes the economic structure of society — the real foundation, on which rises a legal and political superstructure and to which correspond definite forms of social consciousness. The mode of production of material life determines the social, political and intellectual life process in general. It is not the consciousness of men that determines their being, but, on the contrary, their social being that determines their consciousness. [Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.] At a certain stage of their development, the material productive forces in society come in conflict with the existing relations of production, or — what is but a legal expression for the same thing — with the property relations within which they have been at work before. From forms of development of the productive forces these relations turn into fetters. Then begins an epoch of social revolution. With the change of the economic foundation the entire immense superstructure is more or less rapidly transformed. In considering such transformations a distinction should always be made between the material transformation of the economic conditions of production, which can be determined with the precision of natural science, and the legal, political, religious, aesthetic or philosophic — in short, ideological forms in which men become conscious of this conflict and fight it out. Just as our opinion of an individual is not based on what he thinks of himself, so we can not judge of such a period of transformation by its own consciousness; on the contrary, this consciousness must be explained rather from the contradictions of material life, from the existing conflict between the social productive forces and the relations of production. No social order ever disappears before all the productive forces for which there is room in it have been developed; and new, higher relations of production never appear before the material conditions of their existence have matured in the womb of the old society itself. Therefore, mankind always sets itself only such tasks as it can solve; since, looking at the matter more closely, we will always find that the task itself arises only when the material conditions necessary for its solution already exist or are at least in the process of formation. In broad outlines we can designate the Asiatic, the ancient, the feudal, and the modern bourgeois modes of production as so many progressive epochs in the economic formation of society. The bourgeois relations of production are the last antagonistic form of the social process of production — antagonistic not in the sense of individual antagonism, but of one arising from the social conditions of life of the individuals; at the same time the productive forces developing in the womb of bourgeois society create the material conditions for the solution of that antagonism. This social formation constitutes, therefore, the closing chapter of the prehistoric stage of human society.
Karl Marx, Preface to A Contribution to the Critique of Political Economy (1859)
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videostageoperator · 5 years ago
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Mit seinen Sätzen zur Fotografie hat Vilém Flusser Entscheidendes für ein neues Selbstverständnis dieses Faches gesagt, ihm einen neuen Sinn gegeben: „gegen den Apparat spielen!“ – diese Anweisung ist ein subversiver, befreiender Gedanke, ihre Verwirklichung ein symbolischer Akt im Kampf des Menschen gegen den sturen, von ihm selbst geschaffenen seelenlosen „Apparat“. Kein anderer moderner Medientheoretiker und Philosoph hat sich in den vergangenen Jahren so vehement positiv für die Fotografie und ihre Erneuerung eingesetzt. Die fotografische Zunft hat ihm viel zu verdanken. Nur wenige haben es bemerkt. Er sah das Foto als erstes „nachgeschichtliches“ Bild an, bei dem lineare, numerische Texte ins Bild gesetzt werden. Im Gegensatz zu den „vorgeschichtlichen“ Bildern, die vor der Erfindung der linearen Schrift hergestellt wurden, und den „geschichtlichen“, die mit linearen Texten in unmittelbarem oder mittelbarem Widerspruch stehen, sind Fotos Projektionen eines magischen Bewußtseins und damit potentielle Ausgangspunkte für Geschichte. Sie komputieren neue geschichtliche Möglichkeiten, sie sind Entwürfe, nicht Dokumente. „Aber erst jetzt enthüllen sich für uns diese in ihr schlummernden utopischen Virtualitäten.“ Fotos sind nicht Rückblick, sondern „Ausblick auf sich öffnende Horizonte“. Mit diesem Umkehrschluß hat Flusser neuen Freiraum und Bewegung geschaffen – sowohl im Denken über Fotografie als auch im Umgang mit ihr.
Jäger, Gottfried: Freiheit im Apparatekontext. Vilém Flusser. Siehe: https://www.kunstforum.de/artikel/freiheit-im-apparatekontext-vilem-flusser/
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albannikolaiherbst · 5 years ago
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ANH POETOLOGISCHE THESEN,ERSTER TEILDas realistische Dilemma oder Die Menschlichkeit
ANH POETOLOGISCHE THESEN,ERSTER TEILDas realistische Dilemma oder Die Menschlichkeit
  Es gibt ein Recht des Menschen auf literarische Identifikation: auf sichWiedererkennen. Wie problematisch, letzten Endes nämlich religiös dieser Satz immer auch ist, bildet er doch ein tiefes Bedürfnis von Leserinnen und Lesern ab, das vielleicht in der Identifikation mit anderen als von demselben Stamm seinen anthropogenetischen Ursprung hat1. Eigentlich hat alle Kunst solche sozialen Wurzeln,…
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later-is-now · 6 years ago
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one man band
IM UNERNST EINIG Annette Reichardt & Stewens Ragone – one man band – in der Galerie vorn und oben, Eupen
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Annette Reichardt & Stewens Ragone malen seit 2005 ihre Bilder zusammen, sind aber schon vorher eigenständige malerische Wege gegangen. Man argwöhnt schnell, dass von zwei Künstlern einer dominiert oder dirigiert und ein Machtkampf um jeden Pinselstrich entbrennt. Das ist nicht der Fall. Auch durch vier Hände kann Malerei aus einer Hand entstehen. 
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Zuarbeit und Zusammenarbeit ist im Film (Nennungen im Abspann) oder bei Musikgruppen völlig selbstverständlich und auch in der Kunst (Rubens, Rembrandt und Künstlerpaare) lange geübt, aber nicht gewöhnlich. Im Prozess des Malens, den sonst Einzelne vollziehen, klären sich Farben, Setzungen, Löschungen, Einfügungen und muss Sprungmut und Freiheit im Kopf entwickelt werden, um notwendig radikal zu neuen Bildern und spannenden Lösungen zu kommen, die weiterbringen, u.a., weil man Fehler und Zufälle als Möglichkeiten und Präzisierungen einschätzt und dabei Neues findet. Erfahrung führt nämlich zunehmend zu ähnlichen Lösungswegen. Das verhindert ein Malpartner, der aus seiner Erfahrung zu anderen Farben, Formgebungen, Eingriffen, Spannungen und Harmonisierungen neigt. 
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Zwei verbessern gemeinsam mehr an einem Bild, als einer für sich. Dafür ist Kommunikation, Vertrauen und Toleranz unbedingt nötig und gemeinsames Generationsempfinden hilfreich, damit diese symbiotische Spannung bestehen kann. Geschlechterdominanz ist in der Generation der Anfang der 1960er geborenen Künstler auch nicht mehr gegeben, die zudem die Themenwelt ihrer Bilder aus den 30er–70er Jahren und frühe Fernseherfahrungen aus dem Eigen- und Elternleben kennt und zwischen Apo und Punk, Monthy Python und Blödelbarden, kaltem Krieg und Bürgerbewegungen unverbissen einen eigenen humorvoll kritischen, aber unideologischen Weg begonnen hat.
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Die Duldsamkeit gegenüber dem Malpartner verbindet sich mit einer Unduldsamkeit gegenüber der Realität. Die Bildwelt von Reichhardt und Ragone streift Klischees, hat gallige Qualitäten, befaßt sich mit der täglichen Absurdität des Bildhaften, der Gleichzeitigkeit von allem, von Cyberspace, Maskottchen, Touristentrash und Gartenzwerg. Bis zur Niedlichkeitsapotheose karikieren sie die gewollte Natürlichkeit von posendem Verhalten oder Gefühlsduselei und brechen die Erwartungen an Inhalte von Kunst, in der solcherlei Elemente nicht alltäglich sind, wie jedoch in Wirklichkeit, wo wir auch unsere Kinder gemütsmäßig mit den seltsamsten Wesen konfrontieren.
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Mancher Betrachter bevorzugt eine saubere Trennung von Ernst und Unernst, von Geklärtem und Ungeklärtem. Dass in den Bildern von Reichhardt und Ragone beides gleichzeitig auftaucht, zeigt ihre Offenheit für eine Welt, in der Widersprüchlichkeit der Normalzustand ist. Insofern ist das höchst zeitgemäß, verweist auf ein selten bearbeitetes Stück Wirklichkeit und macht auch noch Spaß. Darf Kunst witzig sein oder unterläuft das einen Anspruch an Ewigkeit und Bedeutsamkeit? Das muss eben kein Widerspruch sein und auch nicht flüchtig, schließlich gibt es klassische Karikaturen. Dennoch ist diese Leichtigkeit noch immer eine Provokation, die nicht in der abgesegneten, wenn auch unerwünschten Tradition von kritischem Bewußtsein steht. Leicht ist diese Art von Malerei allerdings nicht, denn sie ist malerisch und handwerklich auf hohem Niveau; wie heute üblich, irgendwo zwischen Abstraktion und Figuration. 
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Zunächst bearbeiten beide die Hintergründe, mal zusammen, mal alleine, nicht als Arbeitsteilung von Vorder- und Hintergrund. Die informell abstrakten Hintergründe verarbeiten alle Formwelten und Floskeln der Moderne und der Abstraktion, haben eher gelegentlich einen bühnenhaften oder landschaftlichen Raumaufbau, ähneln aber nicht Surrealem (Dalis Stränden oder Ernsts Gebirgshorizonten). Die Untergründe sollen farblich und formal für sich interessant genug sein und Bestand haben können. Alsdann werden aus einem Fundus passende Bildelemente gesucht und farblich und in der Größe an die Leinwandgegebenheiten angepaßt und nicht nur eins zu eins collagierend übernommen. Der Fundus enthält nostalgisch wirkende Bilder der 30–70er Jahre aus Presse, Film und Fernsehen, die vorausgewählt unter 1 % der gesichteten Materialien bleiben. Natürlich gibt es auch Rückwirkungen mit dem Hintergrund, der durchaus eine eigene Raumtiefe für sich in Anspruch nimmt und doch wie eine Folie nicht organisch mit den Figurationen verbunden ist. Leicht magrittig lebt auch diese Malerei vom Widerspruch der Formen, vom Schalk der Pseudonatürlichkeit, vom Bild- und Titelwitz, vom gut gemachten Befremden, von heiterer Bedeutsamkeitsvernichtung zu Gunsten des Malerischen. Dirk Tölke 
(Text aus dem zur Finissage erschienenen Katalog, 88 Seiten, 20,00 Euro, Bestellungen an [email protected])
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v.l.n.r. Stewens Ragone, Benjamin Fleig, Annette Reichardt
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universallycrownpirate · 6 years ago
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Robert Louis Balfour Stevenson (* 13. November 1850 in Edinburgh; † 3. Dezember 1894 in Vailima nahe Apia, Samoa) war ein schottischer Schriftsteller des viktorianischen Zeitalters. Stevenson litt an Tuberkulose und wurde nur 44 Jahre alt; jedoch hinterließ er ein umfangreiches Werk von Reiseerzählungen, Abenteuerliteratur und historischen Romanen sowie Lyrik und Essays. 
Bekannt geworden sind vor allem der Jugendbuchklassiker Die Schatzinsel und die Schauernovelle Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde, die sich dem Phänomen der Persönlichkeitsspaltung widmet und als psychologischer Horrorroman gelesen werden kann. Einige Romane sind heute noch populär und haben als Vorlagen für zahlreiche Verfilmungen gedient.
Jim Hawkins und der Schatz, Illustration von George Roux
Die Schatzinsel, englischer Originaltitel Treasure Island, ist der bekannteste Roman des schottischen Autors Robert Louis Stevenson. Er erzählt von der hindernisreichen Suche nach einem vergrabenen Piratenschatz – einem beliebten Thema solcher Abenteuerromane – und wurde vor allem als Jugendbuch, aber auch durch seine inzwischen über zwanzig Verfilmungen populär.
Erste Skizzen und Überlegungen zur Schatzinsel verfasste Stevenson in Davos, Schweiz. Während seines Kuraufenthaltes 1880/1881 hatte er dazu genügend Zeit. Im darauffolgenden Sommer, während einer Schlechtwetterperiode im schottischen Braemar, litt Stevenson an einer starken Erkältung, musste seine Wanderungen aufgeben und beschäftigte sich stattdessen mit seinem Stiefsohn Lloyd Osbourne. Er half ihm beim Malen: „Bei dieser Gelegenheit fertigte ich die Landkarte einer Insel an. […] Die Gestalt dieser Insel befruchtete meine Phantasie außerordentlich. Da waren Hafenplätze, die mich entzückten wie Sonette, und im Bewußtsein einer Schicksalsbestimmung nannte ich mein Erzeugnis ‚Die Schatzinsel‘.“ So lieferte die Zeichnung einer Schatzkarte die Inspiration für Stevensons ersten Roman, den er für den kleinen Lloyd schrieb und diesem auch widmete.
Die erste Verfilmung stammt aus dem Jahre 1912.
1918: Treasure Island, mit Elmo Lincoln (nach seiner Tarzan-Rolle)
1920: Treasure Island, mit Lon Chaney sen. als Pew.
1934: Die Schatzinsel: Regie: Victor Fleming, mit Jackie Cooper als Jim Hawkins, Wallace Beery als Long John Silver, Lionel Barrymore als Capt. Billy 'Bill' Bones und Nigel Bruce als Squire Trelawney.
1950: Treasure Island, (von Disney) mit Bobby Driscoll als Jim Hawkins und Robert Newton als Long John Silver
1954: Der Schatz der Korsaren, mit Robert Newton in der Titelrolle
1960: Treasure Island (Fernsehfilm aus der Reihe The DuPont Show of the Month), mit Richard O’Sullivan als Jim Hawkins, Hugh Griffith als Long John Silver, Michael Gough als Dr. Livesey, Barry Morse als Captain Smollet, Boris Karloff als Capt. Billy Bones und Douglas Campbell als Squire Trelawney.
1966: Die Schatzinsel, ZDF-Vierteiler mit Michael Ande als Jim Hawkins, Ivor Dean als Long John Silver, Jacques Monod als Kapit��n Alexander Smollet und Dante Maggio als Bill Bones.
1968: Anche nel West c’era una volta Dio: Italowestern-Variante des Stoffes
1971: Die Schatzinsel (Dōbutsu Takarajima), japanischer Zeichentrickfilm (Anime) von Hiroshi Ikeda
1972: Jim Hawkins wundersame Abenteuer (UdSSR, Originaltitel: Ostrow Sokrowistsch)
1972: Die Schatzinsel, mit Orson Welles als Long John Silver und Rik Battaglia als Captain Smollett.
1978: Die Schatzinsel (Takarajima), japanische Zeichentrickserie mit 26 Episoden
1985: Treasure Island: Regie: Raúl Ruiz, moderne Adaption mit Martin Landau als Old Captain.
1986: Rückkehr zur Schatzinsel (Return to Treasure Island): 20 teiliger Fernsehfilm (GB), die Handlung spielt 10 Jahre nach dem Roman von Stevenson, das Drehbuch stammt von Ivor Dean, der 1966 den Long John Silver spielte: mit Brian Blessed als Long John Silver und Christopher Guard als Jim Hawkins. Deutsche Erstausstrahlung Apr. 87 bis Sep. 87 (ARD)
1988: Die Rückkehr zur Schatzinsel (Ostrow Sokrovischtsch: buchstäbl. Übers. des Titels „Die Schatzinsel“): sowjetischer Real-/Zeichentrickfilm von David Tscherkasski, in Deutschland in der 1992er US-Schnittfassung auf Video veröffentlicht. Trotz des im Westen geänderten Titels hat der Film die klassische Handlung von Stevensons Roman zum Thema.
1986/1987: Der Schatz im All: siebenteilige Science-Fiction-Fernsehserie, die ebenfalls auf dem Roman Treasure Island basiert. Mit Anthony Quinn als Long John Silver.
1990: Treasure Island (Fernsehfilm), mit Charlton Heston als Long John Silver, Christopher Lee als Blind Pew, Oliver Reed als Billy Bones und Christian Bale als Jim Hawkins.
1992: Die Schatzinsel (Legends of Treasure Island) (Zeichentrickserie aus Großbritannien): Adaption des Klassikers mit zusätzlichen Figuren und Handlungssträngen, die sich auf 26 Episoden verteilt
1996: Muppets – Die Schatzinsel, mit Tim Curry als Long John Silver
1996: Die Rückkehr zur Schatzinsel (Jim Hawkins: Rückkehr nach Treasure Island): Kinderfilm mit Stig Eldred als Long John Silver: Regie führte Steve La Hood.
1999: Schrecken der Karibik: Die Schatzinsel: mit Jack Palance als Long John Silver und Kevin Zegers als Jim Hawkins
2002: Der Schatzplanet (Treasure Planet, Disney-Zeichentrickfilm), der die Geschichte in den Weltraum verlegt und Long John Silver als Cyborg darstellt.
2006: Pirates of Treasure Island mit Lance Henriksen als Long John Silver
2007: Die Schatzinsel (L’Île aux trésors), mit Gérard Jugnot als John Silver, Vincent Rottiers als Jim Hawkins, Alice Taglioni, Jean-Paul Rouve und Alain Berberian: Regie: Alain Berberian
2007: Die Schatzinsel: mit François Goeske als Jim Hawkins: in weiteren Rollen Diane Willems als Shelia O’Donnel, Tobias Moretti als Long John Silver, Jürgen Vogel als Israel Hands, Richy Müller als Der Schwarze Hund und Christian Tramitz als Squire Trelawney: Regie und Buch: Hansjörg Thurn: Janus Film / ProSieben
2012: Die Schatzinsel, Fernsehstreifen, mit Eddie Izzard als Long John Silver, Donald Sutherland als Captain Flint, Geoff Bell als Israel Hands, Elijah Wood als Ben Gunn, Toby Regbo als Jim Hawkins. Regie: Steve Barron
Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde (Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde) ist eine Novelle des schottischenSchriftstellers Robert Louis Stevenson (1850–1894) aus dem Jahr 1886. Sie ist eine der berühmtesten Ausformungen des Doppelgängermotivs in der Weltliteratur.
Dr. Henry Jekyll ist ein angesehener Mensch, eine der Stützen der Gesellschaft, im Beruf äußerst erfolgreich, in seiner Tugendhaftigkeit nach außen hin vorbildlich und in seinen fortschrittlichen Bestrebungen ein Muster christlicher Nächstenliebe. Allerdings unterdrückt er seine Neigung zur Lebenslust, was zu der zugespitzten Gestalt des Mr. Edward Hyde führt, einer alternativen Persönlichkeit von Dr. Jekyll. Sie ermöglicht es ihm, seinen verbotenen Trieben freien Lauf zu lassen, sie gar zu genießen. Gleichzeitig verdrängt der Wissenschaftler seine Untaten, indem er als Jekyll gelegentlich die Verbrechen des Mr. Hyde wieder gutzumachen versucht. Er verteidigt sich mit dem Gedanken, dass Jekyll durch Hydes Taten nicht besudelt werden könne. Erst nach dem Mord zerreißt der Schleier des Selbstbetruges vor seinen Augen. Dennoch: Bis zuletzt weigert sich Jekyll, zu akzeptieren, dass er für seine Taten ganz alleine verantwortlich ist. Als Hydes Eigenwilligkeit ihn in ernste Schwierigkeiten bringt, ist jede frühere Gemeinsamkeit zwischen den beiden Männern bedeutungslos geworden.
Stevenson zeigt somit die Folgen erzwungener Verdrängung nicht gesellschaftskonformer Wünsche und kritisiert damit die Konventionen des Viktorianischen Zeitalters (1837–1901). Jekyll selbst klagt über den Mangel an Nervenkitzel, persönliche Freiheit und die strenge Selbsteinschränkung, die man von ihm fordert. Zugleich warnt die Erzählung vor den Folgen einer extrem empathielosen Menschennatur; ein sadistischer Psychopath ohne Selbstbeherrschung. Sie dringt in die Tiefe der menschlichen Seele und in die Tiefe der bürgerlichen Moralauffassungen vor, weshalb von vielen Interpreten auch Parallelen zur Psychoanalyse Sigmund Freuds gezogen werden: Das Ich findet keine stabile Mitte zwischen Es (Mr. Hyde) und Über-Ich (Dr. Jekyll). Die Analytische Psychologie in der Tradition Carl Gustav Jungs sieht in den „beiden“ Titelfiguren Ausprägungen der Archetypen der Persona und des Schattens. Häufig wird Hyde mit affenartig-primitiven Gesichtszügen ausgestattet. Dies lässt sich aus der zu dieser Zeit bereits heftig diskutierten Behauptung erklären, der Mensch stamme vom Affen ab, was populärwissenschaftlich und falsch in Charles Darwins 1859 veröffentlichtes Buch Über die Entstehung der Arten hineininterpretiert wurde. Als Hyde entwickelt sich Henry Jekyll in der Evolutionsgeschichte zurück und wird von Trieben, nicht von Intelligenz gesteuert. Im Roman scheint Mr. Hydes Anblick die schlimmsten Seiten der Umstehenden zu aktivieren; selbst wenn er nichts tut, sein Anblick ist ein Angriff auf die feste Psyche.
Es gibt schließlich auch einen Hinweis auf die Wirkung von Drogen: Dr. Jekyll experimentiert zunächst nur mit dem Trank, wird dann aber abhängig von ihm. Die Entfremdung von seinen Freunden erinnert deutlich an die eines Drogenabhängigen. Tatsächlich stirbt Dr. Jekyll in gewissem Sinne an der selbstentwickelten Droge, weil diese ausgeht und Mr. Hyde sich in Dr. Jekylls Körper unwiderruflich einnistet.
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shape · 8 years ago
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Inhalt Vorbemerkung der Herausgeber ............................................ 7 András Gedö Die Philosophie der Postmoderne im Schatten von Marx ...... 11 Erich Hahn Postmoderne Ästhetisierung – Konzept und Realität ............ 36 Hans Heinz Holz Irrationalismus – Moderne – Postmoderne .......................... 67 Hartmut Krauss Das umstrittene Subjekt der «Post-Moderne» .......................93 Morus Markard Von der abstrakten Negation zur konkreten Bejahung. Postmoderne Gedankenarbeit als Entpolitisierung von Psychologiekritik ........................................................ 122 Thomas Metscher Zivilgesellschaft und postmodernes Bewußtsein.................. 145 Werner Seppmann «Gescheiterte Moderne»? Das «Postmoderne Denken» als Krisenideologie ................ 176 Robert Steigerwald Postmoderne ist neue Melodie zu altem Text ...................... 191 Gottfried Stiehler Der Mensch Schöpfer und Geschöpf seiner Verhältnisse – wider die ‹Dekonstruktion› des Subjekts .......................... 211
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renedesilentio · 4 years ago
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Und das ist der Skandal der Bio-Macht: sie entortet das Leben, zuerst im Spektakel, dann in der Hyperrealität, schließlich im Lager. Das Subjekt kann sich nur als Individuum konstituieren, wenn es sich an einem Ort aufhält, der bedeutet. Und nur als Individuum ist man frei, ist man mündig, ist man kritisch. Wer nicht Individuum ist, ist ein Sklave des Systems, dessen Waffen die Begierden, Triebe und das Elend sind. Das ist die Bedeutung von der heutigen Lager-Gesellschaft, die Agamben beschreibt: dem Menschen wird auch hiermit eine weitere Möglichkeit zur Selbstkonstitution genommen.
 Der (moderne) Seinsfetisch ist eng verbunden mit unserer politischen Unmündigkeit im angehenden 21. Jahrhundert.
  Aber auch ein Selbst dürfen wir nicht haben.
 Was dann? Welche meiner Worte sind nun - "wahr"?
 Die Wahrheit, sie muss irgendwo dazwischen liegen. You see?
 Wir sind selbst das Lager, das wir uns errichten. Selbst, wenn wir noch von den Lagern sprechen, die sicher ein Problem sind, ebenso die Bio-Macht. Aber machen wir uns nichts vor, us vs. them, wer glaubt denn schon noch solchen Märchen?
 Die Macht, die hat nichts mit Lagern und dem Leben zu schaffen. Macht ist unser Bewußtsein. Die Macht ist eine Spinne, die sich in ihr eigenes Netz verwickelt. Eine durch und durch asketische Spinne. Sie ist süchtig nach sich selbst, also ist sie auch eine narzisstische.
 Befreiung ist: das Spiel nicht mitspielen. Weder ich noch du, wir beide, dazwischen im Nichts, im Nirgendwo der Differenz, wo wir ewig sind. Nicht wir gegen sie: Freiheit ist, über das Spiel hinauszugehen. Die Regeln hinter sich zu lassen, neue Spiele zu schaffen, endlos. Neue Ufer...
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hintergrundrauschen · 5 years ago
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Als ein Rest Natur signalisiert die ästhetisch wie alltagsweltlich sublimierte Sinnlichkeit eine Grenze zu Begriff und Urteilswahrheit, Vernunft und Moral, über die sich der Rationalitätstheoretiker nicht hinwegsetzen kann, ohne jene Eigenart zweckrational zu verzeichnen. Sie entzündet das Neue und Überraschende. Für Kant war es die Einbildungskraft, die, wie zu vermuten, über die innere Verwandtschaft mit der Sinnlichkeit, die produktive Kraft entfaltet, die Dinge (Vorstellungen) umzustellen oder neuzuschaffen. Diese Seite der sinnlich angeregten Produktivität entzieht sich Habermas‘ Wahrnehmung, was […] konsequenterweise auch dazu führt, dem alltagsweltlichen Handeln jedwede innovatorische Qualifikation abzusprechen. […] Das bewährungsgesteuerte alltägliche Verständigungshandeln, wie Habermas es in der Auseinandersetzung mit Derrida unterstellt, führt zu einer Reihe mißlicher Konsequenzen: der Abgrenzungsdruck zur Ausdifferenzierung von welterschließend-ästhetischer und normalsprachlicher Rede erzwingt eine Angleichung des kommunikativen Alltagshandelns an die zweckrationale Ausrichtung der funktionalistischen Vernunft. Was sich in der ‚Theorie des kommunikativen Handelns‘ bereits abzeichnet, unter dem Zwang der Unterscheidung von gewöhnlicher und fiktiver Rede wird es zur Gewißheit. Der Rationalitätstyp kommunikativen Handelns wird bis zur Unkenntlichkeit der erfolgskontrollierten Ordnung […] der Systemvernunft angenähert. Die an funktionalistischen Kriterien geschulte Interpretation der Alltagspraxis hebt noch das letzte Unterscheidungsmerkmal auf, das zwischen Rationalitätsformen diskriminieren könnte. Kommunikative Verständigung verkommt zum ‚Mechanismus der Koordinierung von Handlungsplänen‘. […] Der eklatante Mangel in der Betrachtung der Alltagswelt im Verhältnis zur ‚fiktiven‘ Sprache des Kunstwerks ist die Abwesenheit einer bestimmten Reflexion auf die Schatten der analytischen Verschachtelung der Rationalität, die gerade auch das anzeigt, was das eindimensionale Bewußtsein kommunikativen Verstandesdenkens sich selbst an kehrseitiger Wahrheit verhehlt. So neu ist das nicht: wo Gründe nach Geltung verlangen, tun Abgründe sich auf. Über sie steigt Habermas souverän hinweg. Die großspurige Behauptung, die Aporien der Bewußtseins- und Subjektphilosophie aufgelöst zu haben, erweist sich einmal mehr als Reflexionsverweigerung. […] Um es zu wiederholen, es geht nicht um die Ästhetisierung des Alltags, auch nicht darum, alles gut zu heißen, was an Vermittlungsbemühungen von Kunst und gewöhnlichem Leben seit der Romantik unternommen wurde. Es geht um die ästhetisch-welterschließenden Gehalte kommunikativen Handelns, ohne die es Kritik so wenig gäbe wie interpersonelle Verständigung; um die Offenheit und Unbestimmtheit lebendiger Erfahrung, ohne die das Neue oder die abgründige Hoffnung auf ein Anderswerdenkönnen nur eine Schimäre wäre; um die Unschärfen sinnverstehender Kommunikation und das penetrante Ausfransen der Diskurse, ohne die die menschliche Rede nur ein Code und die Sprache nur ein System von Terminologien wäre; es geht um die jederzeit virtualisierbare Maßlosigkeit politischen und kommunikativen Handelns, ohne die die kommunikative Alltagspraxis in der Tat der mechanisch koordinierten und ausdruckslosen Monotonie repetitiver Teilarbeiten gleichkäme, wie die Habermassche Definition sie vorsieht. Die Theorie kommunikativen Handelns verstellt den Blick auf die ästhetischen Anteile des Sprechens, Handelns und Wahrnehmens der lebensweltlichen Kommunikation; nicht daß die Theorie die ästhetischen Gehalte gar nicht berücksichtigte: sie weist ihnen im universalpragmatisch ausgebildeten System der Vernunft einen bestimmten Platz an, dessen hervorstechendstes Kennzeichen es ist, die subversiv-weltschöpferische Kraft, die die Kunst in unauflöslicher Verhakelung mit der Alltagskommunikation entfaltet, zu eliminieren. Das geschieht allein schon dadurch, daß die Theorie die welterschließende Kraft der Sprache mit dem Status des Fiktiven belastet und in die Sondersphäre expressiv-ästhetischer Äußerungen abdrängt […]. Der ästhetisch (rhetorisch) eingefärbte Ausdruck von Alltagserfahrung wird durch die Anlagerung an den Eigensinn der Kunst rational entschärft.
Gamm, Gerhard (1987): Eindimensionale Kommunikation. Vernunft und Rhetorik in Jürgen Habermas’ Deutung der Moderne, Königshausen + Neumann, Würzburg, S. 32 - 39.
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melbynews-blog · 7 years ago
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» Gold und Geld - Querdenken.TV
Über den Wert und die Alters- bzw. Krisenvorsorge
Vorweg. Ich kann den Text hier leider nicht so ausführlich gestalten, wie ich es gerne möchte. Das würde den Rahmen leider sprengen. Nichtsdestotrotz wünsche ich mir, dass es mir trotz der Einschränkungen gelingt Euer Bewußtsein so zu decodieren, dass die Konditionierung, derer die meisten in diesem Bereich unterliegen, ein Stück weit aufbricht und Licht am Ende des Tunnels erkennbar wird.
Um das Thema mit dem Gold etwas besser verstehen zu können muss ich etwas ausholen und dabei auch über Geld reden. Denn die wenigsten verstehen das Thema „Geld“ wirklich und somit auch nicht weshalb gerade Gold solch eine wichtige Rolle als einzige Alternative spielt.
Zur Entwicklung des Geldes:
Ursprünglich wurde Ware gegen Ware getauscht. Aber das war auf Dauer nicht immer praxisgerecht und so hat man sich auf ein Tauschmittel geeinigt, was jeder nutzen konnte, selten war, und welches man dann einsetzen konnte um die unterschiedlichen Waren zu tauschen. Das war zu Beginn die Kauri-Muschel. Später wählte man das Edelmetall Gold, zuerst in unterschiedlicher Form und Qualität und dann als geprägte Münzen deren Herstellung dem jeweils herrschenden System oder Machthaber unterstellt waren. Somit stellte das Zahlungsmittel Gold in sich selbst einen eigenen Wert dar. Das nennt man den intrinsischen Wert des Goldes. Setzte man es nicht zum Tausch ein, konnte man davon bspw. alternativ auch Schmuck herstellen.
Als es zu umständlich und auch gefährlich wurde ständig das Gold mit sich herum zu tragen, erfand man das Papiergeld. Das Papiergeld war bis 1971 an den Goldstandard, also an einer Golddeckung des angegebenen Geldwertes gebunden. Dann hob der damalige Präsident Richard Nixon diese Bindung 1971 auf und von da an war der ungebremsten Geldvermehrung keine Grenze mehr gesetzt. Denn der Vietnamkrieg verschlang Unmengen an Geld, dass eine physische Golddeckung nicht mehr umzusetzen war. Den Abschluß der Entwicklung bildeten dann die reinen Buchungszahlen, deren „Wert“ um ein Zigfaches des tatsächlich vorhandenen und verfügbaren Bargeldes übersteigt. Lediglich Zahlen auf einem elektronischen Bildschirm sind das aktuelle „Geld“ und seit Kurzem gibt es noch die Kryptowährungen, die ebenfalls nur Illussionsgeld darstellen. Das Bargeld befindet sich derzeit in der Abschaffungsphase. Weshalb das so ist, dürfte Euch nach diesem Artikel ein Stück klarer geworden sein.
Da wir derzeit ein sogenanntes Schuldgeldsystem haben, welches ausschließlich aus Krediten generiert wird und das sich über Zins und Zinseszins mittlerweile exponentiell in einer atemberaubenden Geschwindigkeit, sozusagen  explosionsartig „vermehrt“, soll Alan Greenspan (von August 1987 bis Januar 2006, Vorsitzender der US-Notenbank [Federal Reserve System]) einmal gesagt haben:
„Gold ist das einzige Geld, alles andere ist Kredit!“
Da wir also ein Schuld(en)geldsystem haben und die Schulden stetig steigen, sind natürlich diejenigen, welche das System beeinflussen und viele Schulden haben, daran interessiert, dass das vorhandene Geld seinen „Wert“ schleichend verliert, damit diejenigen welche das System nicht verstehen, ständig an der Nadel der Banken kleben und kleben bleiben. Dabei wird denjenigen stetig ihre Lebensarbeitskraft abgezapft und die Herrschenden leben davon wunderbar in Saus und Braus, während die arbeitende Bevölkerung immer nur soviel hat, dass ihr Lebenshamsterrad sich gerade noch so weiter dreht. Ja – es besteht deshalb auch gar kein Grund Schulden abzubauen. Solange Schulden vorhanden sind, müssen Menschen für diese Schulden arbeiten und Zinsen erwirtschaften. Das Geld „erarbeitet“ niemals aus sich heraus Gewinne. Das tun IMMER Menschen! Deshalb hat Geld auch ein sozusagen eingebautes „Loch im Faß“ wodurch sich der „Wert“ stetig vermindert. Zumal der reale Geldschein keinen intrinsischen Wert aufweist. Der Kontoauszug ist auch mit keinem realen Wert hinterlegt. Und es gibt keine Verbindung mehr vom Geld zur Realität, bzw. einem realen Wert! Alles ist lediglich nicht mehr als nur noch ein Versprechen, auf das sich alle wissentlich oder unwissentlich geeinigt haben. Inflation ist demnach nichts anderes als die Verdünnung einer Währung auf Kosten der beteiligten Bevölkerung. So also regiert man mit Geld die Welt…. Und was ein wirkliches Hauptproblem darstellt ist die Tatsache, dass unser Gehirn nicht für diese Art von modernem Geldsystem geschaffen ist. Das kann ich Dir anhand eines kleinen Beispiels schnell erklären. Ich kann etwas nur dann besitzen und darüber verfügen, wenn ich es in der Hand halten kann. Etwas Fiktives in der Vorstellung kann ich nicht wirklich besitzen, weil ich es nicht in meinen Händen halten kann und schon gar nicht etwas verteilen  kann, was ich nicht besitze, also nicht habe, oder?. So oder ähnlich denkt fast jeder wenn es um das Geld verleihen – also Kredit vergeben, geht; also dass man nur etwas tatsächlich hergeben kann, was man vorher verfügbar hat. Sie können Ihrem Freund kein Geld verleihen, wenn Sie dieses Geld nicht irgendwo faktisch verfügbar haben – oder? Bei der Bank sieht das jedoch alles etwas anders aus.
Lassen wir in diesem Zusammenhang Sir Josiah Stamp, den ehemaligen Chef der Bank of England und damals zweitreichsten Mann Großbritanniens zu Wort kommen. Der muß es ja schließlich wissen. Bei einer Rede an der University of Texas ließ er 1927 diese „Bombe“ platzen.
Zitat:
[…] Das moderne Bankensystem erzeugt Geld aus dem Nichts. Dieser Prozess ist vielleicht der erstaunlichste Taschenspielertrick, der jemals erfunden wurde. Bankgeschäfte wurden immer als ungerecht und sündhaft empfunden …
Die Bankiers besitzen die Erde. Wenn Sie ihnen diese wegnehmen, ihnen aber die Macht zur Geldschöpfung lassen, dann werden sie mit einem Federstrich genug Geld schöpfen, um die Erde wieder zurückzukaufen … Wenn Sie ihnen diese große Macht nehmen, dann werden alle großen Vermögen, wie z.B. meines, verschwinden; und dann wäre dies eine bessere Welt, in der man glücklicher leben könnte …
Aber, wenn Sie weiterhin die Sklaven der Bankiers sein und die Kosten Ihrer eigenen Sklaverei bezahlen wollen, dann lassen Sie es zu, dass die Bankiers weiterhin Geld schöpfen und die Kreditvergabe kontrollieren. […]
So, jetzt ist es raus und das schon seit 1927! Wer ist sich dessen heute bewusst? Hand aufs Herz. Seien wir doch mal ehrlich – hättest Du es gewusst, dass das Geld für einen Kredit erst in dem Augenblick neu als eine Buchung entsteht, wenn der Kredit vergeben wird und nicht von dem großen Geldhaufen, der angeblich bei der Bank im Keller liegt, weg genommen wird? Siehst Du…… mir war das früher auch nicht bewusst, weil sich mein Gehirn damals so etwas Hinterhältiges hätte gar nicht ausdenken können.
Und jetzt kommt noch ein wichtiger Aspekt ins Spiel:
Jedes Mal wenn wir Geld nutzen, verlieren wir davon einen Teil. Es fallen Gebühren an, Gewinne anderer minimieren Deinen Nutzen, usf. Außerdem ist das Geldsystem ein künstliches Mangelsystem. Wenn ich heute 100 Euro aus meinem Portemonnaie nehme und ausgebe, ist es in meinem Geldbeutel weg und in der Geldbörse eines anderen gelandet. Hierbei entsteht also einseitiger Mangel. Energetisch aus dem Quantenbewußtsein betrachtet, schafft das prinzipiell noch mehr Mangel, weil unterbewußt die wenigsten Menschen gerne Geld ausgeben, denn das fühlt sich höchst unangenehm an. Das wiederum erzeugt einen Mangeleffekt bei den meisten, den sie in Folge dann in ihr Leben zurück projizieren. Also noch mal: Wenn wir Geld nutzen, verlieren wir es. Was sagt uns das? Wir können kein „Spiel“ gewinnen, dessen Regeln wir (noch) nicht verstanden haben, bzw, noch nicht einmal davon auch nur den Hauch einer Ahnung haben, geschweige denn etwas davon wissen!
Wirklich reiche Menschen setzen deshalb, weil sie die Regeln kennen, ihren Fokus auf Wert und nicht auf Geld. Liebe Menschen, die Ihr das gerade lest. Bitte verinnerlicht Euch dieses Prinzip! Setzt ab sofort Euren Fokus auf Wert und nicht auf Geld!!! Sonst gehört Ihr auf Dauer zu den vielen Millionen Geldverlierern, die da draußen herum laufen.
Was hat das nun alles mit dem Alter zu tun?
Wer Vorsorge für sein Alter treffen will, handelt verantwortungsvoll für seine Zukunft. Das ist bei der aktuellen Wirtschaftslage sehr sinnvoll, aber auch nicht so wirklich leicht. Auf den Staat sollte man nicht zu sehr bauen. Die heutige Altersarmut beläuft sich schon auf weit über 50% der Rente beziehenden Senioren. Die Rente liegt unter 700,- EUR/pro Monat, respektiv bei nicht Wenigen unter 500,- EUR / Monat. Die Zahlen kommen nicht von mir, sondern wurden bereits vor einigen Jahren in einer bekannten deutschen („Bildungs“)-Zeitung veröffentlicht. Ich finde das erschreckend zum Einen und mehr als beschämend für unsere Gesellschaft. Alleine aus diesem Fakt kann man sehr viel lernen, z. B. wie wirklich seitens der Machtausführenden über unser Wohl gedacht und gehandelt wird! Was soll man von Politikern und anderen Entscheidungsträgern mit fünfstelligen Monatsgehältern halten, die sich dazu legitimieren sich jährlich eine automatische (!) Diätenerhöhung zu gönnen während Rentner die Müllcontainer durchstöbern auf der Suche nach Essbarem. Und erwischt man sie dabei werden sie auch noch per richterlichem Erlaß abgeurteilt.
Wenn wir uns vor Augen halten, dass das Geld im Lauf der Jahre stetig weniger wird (grob geschätzt ca. 1-1,5 % p.a. = 40-60% in 40 Jahren!), ist es aus meinem Blickwinkel keine gute Idee bei seiner Altersversorgung nur auf Geld zu bauen. Zumal sich üblicherweise die Geldsysteme so ca. alle 50-60 Jahre komplett verabschieden! Kein Geldsystem auf diesem Planeten ist auch nur annähernd an die Haltezeit von Gold heran gekommen!
Sehen wir uns jetzt das Gold näher an:
Feingold gibt es nur in begrenzter Menge auf unserem Planeten. Übrigens, der Begriff „Feingold“ definiert sich in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern, wie z. B. der Schweiz und meines Wissens nach auch in Österreich ab einem Mindestgoldgehalt von 995 pro 1000. Damit ist es in diesen Ländern von der Mehrwertsteuer befreit,. In Deutschland macht dieser Vorteil 19% aus. Das kann auch in anderen Ländern so sein. Da Gold in fast allen Ländern dieser Welt anerkanntes Tauschmittel ist, gibt es ähnliche Regelungen. Jetzt auf jedes einzelne Land einzeln einzugehen, würde den Rahmen hier sprengen. Wen das interessiert, der möge sich bitte beim jeweiligen Zollamt seines Wahllandes erkundigen, oder einen erfahrenen Steuerberater des Landes beauftragen. Der maximale Feingoldgehalt liegt bei 999.9 – mehr an Gold geht nicht. Das ist pures Gold ohne einen Anteil an anderen Metallen, was bei Schmuckgold bspw. der Fall ist. (Bsp. 333, 585 und 750 Goldgehalt)
Der Wert eines Gramm Feingoldes ist stets ein Gramm. Und daran ändert sich auch nichts. Die Tauschkraft einer Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde damals vor ca. 3.000 Jahren, auf den Wert von ca. 365 Laib Brot festgelegt. Grundnahrungsmittel für eine Familie für ein ganzes Jahr. Nimmt man den aktuellen Preis für eine Unze Gold und teilt diesen durch einen durchschnittlichen Brotpreis beim Bäcker, so kommt man wieder auf die Zahl 365. Das hat sich in all den Tausenden von Jahren nie verändert! Außer in Notzeiten. Denn dann ist die Tauschkraft von Gold meist exorbitant in die Höhe geschossen. So konnten man bspw. bei der letzten offiziellen Währungsreform 1948 für 5-6 Gramm Feingold in Frankfurt/Main oder Berlin gleich als Gegenwert ein ganzes Einfamilienhaus mit Grundstück eintauschen. Laßt Euch bitte nicht so sehr von den Goldpreisen und Kalkulationen verwirren oder leiten. Entscheidend ist etwas davon PHYSISCH verfügbar zu haben. Und nicht etwa auf der Bank im Schließfach. Wichtig sind auch kleine Gewichtseinheiten, ab 0,25 Gramm aufwärts. Die sind zwar im Vergleich zu größeren Gewichten etwas teurer, aber spätestens beim Tausch, z. B. in Notzeiten, relativiert sich das wieder sehr schnell. Einer meiner Freunde lebt bereits seit mehr als 20 Jahren in Argentinien. Dort hat die Bevölkerung mit dem Verfall von Währungen und der Geldentwertung reichlich Erfahrungen sammeln dürfen. Es gibt regelrechte Tauschringe und es wird mit Gold alles Mögliche getauscht.
Wer nun für sein Alter Vorsorge treffen will, ist sicher gut beraten, dies mit Feingold zu tun. Ein großer Vorteil: Intrinsischer Wert! Mobiler Wert (im Gegensatz zur Immobilie). Ein weiterer Pluspunkt liegt im steuerlichen Vorteil (Angaben sind ohne Gewähr – bitte bei Bedarf direkte Rücksprache mit Deinem Steuerberater halten!)
Gewinne aus dem Verkauf von Barren und Münzen sind steuerfrei, wenn Du das Edelmetall länger als ein Jahr besessen hast.
Verkaufst Du physisches Gold innerhalb von zwölf Monaten, musst Du die Gewinne ab einer Höhe von 600 Euro versteuern.
Veräußerungsgewinne aus Gold-Wertpapieren allerdings unterliegen unabhängig von der Haltedauer der Abgeltungssteuer. (Wertpapiere stellen lediglich wieder nur ein Versprechen dar und sind KEIN physisch verfügbares Gold! Also auch kein intrinsischer Wert)
Viele andere Formen der Altervorsorge haben diese Art der steuerlichen Vorteile nicht und können auch nicht den Werterhalt über einen längeren Zeitraum garantieren. Wer bspw. eine Lebensversicherung hat, sollte sich das Kleingedruckte ganz genau durch lesen. Es gibt einen Passus der besagt, dass wenn die Gesellschaft nicht mehr im Stande ist, grundsätzlich Auszahlungen zu leisten, der Versicherungsinhaber jedoch verpflichtet ist, seine Beiträge weiterhin einzuzahlen. Das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Vieles was früher noch bei unseren Eltern funktioniert hat, ist in der Jetztzeit mehr als bedenklich, wenn nicht sogar völlig ungeeignet um sich ein Polster fürs Alter zu halten oder aufzubauen.
Papier ist Papier und stellt keinen Sachwert in sich dar. Es ist also ein Versprechen. Deshalb bitte keine Goldwertpapiere kaufen. Soviel physisches Gold wie mit Wertpapieren verkauft wird und wurde, gibt es nicht. Mein Großvater hatte zwei Weltkriege und zwei Inflationen, die sein komplettes Erspartes aufgefressen hatten, erlebt. Für ihn war das physische Gold das Maß aller Dinge. Auch im Ausland sieht man das anders als bei uns in Deutschland. In der Türkei und Indien legt man sein Überflüssiges gerne in Gold an und verschenkt es reichlich auf Hochzeiten. Warum wohl? Dort traut man einfach mehr dem was man in der Hand halten kann und was werthaltig und unter normalen Bedingungen nahezu unvergänglich ist.
Wer ein ernsthaftes Interesse hat auf sein Alter hin in Gold zu sparen, kann das auf unterschiedliche Art tun. Da der Mensch bekanntlich eine gewisse Bequemlichkeit oder auch Inkonsequenz entwickelt, kann es sinnvoll sein, z.B. einen monatlichen Festbetrag in einen Goldsparplan auf physisches Gold zu investieren. Achte darauf, dass dieser kurzfristig zu kündigen ist, KEINE Gebühren anfallen, das Gold direkt physisch in ein eigenes Metallkonto gebucht und gelegt wird. Somit ist es direkt Dein Eigentum! Achte auch darauf, es in regelmäßigen Abständen (1-2 Mal p. a.) zu Dir nach Hause schicken zu lassen, damit Du es physisch direkt verfügbar hast. Denke daran – wir leben heute in schwierigen Zeiten.
Silber kann auch eine sinnvolle Ergänzung zum Gold sein. Der Nachteil beim Silber ist – es unterliegt der Mehrwertsteuerpflicht.
Manche Menschen bevorzugen es ihr Edelmetall im Ausland in einem Bankenschließfach zu deponieren. Das mag unter bestimmten Voraussetzungen sinnvoll sein und wäre im Einzelfall zu klären. Zu bedenken dabei ist stets, im Falle einer Bankenkrise kann es schnell passieren, dass man an sein Gold nicht mehr heran kommt. Das kann auch für ein Zollfrei Lager in Deutschland oder im Ausland gelten. Ich tendiere im Moment bei unserer desolaten Wirtschaftslage und Hochverschuldung dazu, sein Edelmetall so zu deponieren, dass weder bei einem Bankencrash, einer Währungsreform, drohenden Staatspleite und ähnlichen Szenarien, die uns möglicherweise noch bevorstehen, kein Zugriff von außen möglich ist. Wie man das tun kann, soll aus bestimmten Gründen nicht Gegenstand dieses Artikels sein.
Zusammenfassung:
Gold und Silber haben einen intrinsischen Wert
Gewinne mit Gold und Silber sind unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei
Gold ist werthaltig und nahezu ewig haltbar
Tauschkrafterhalt über viele Jahrzehnte
Kann überallhin mitgenommen werden
Hervorragend geeignet den Wert seines Ersparten über einen langen Zeitraum zu sichern
Ideal als direkte Altervorsorge oder Ergänzung zu bestehenden Konzepten
Direkte Verfügbarkeit im Bedarfsfall
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WICHTIG: Natürlich versenden wir auch nach Österreich und in die Schweiz. Die Kosten richten sich nach der jeweiligen Bestellgröße und dem genauen Empfängerstandort.
Ich wünsche Euch allen einen Superstart in den nahenden Sommer. Herzliche Grüße Hubert Hüssner
Über den Autor:
Hubert Hüssner, Jahrgang 1960, beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit holistischen Betrachtungsweisen und Konzepten und bemüht sich um Alternativen zum Bestehenden oder Lösungen in verschiedenen Bereichen. „Gold“ und „Silber“ sind aus seiner Sicht für das derzeitige Geldverfallsystem, zum Erhalt der individuellen Handlungsfreiheit und zur Altervorsorge eine werthaltige und sinnvolle Alternative.
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kallemax · 7 years ago
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Das Ressentiment
„Dem allgemeinen Bewußtsein scheint es, als habe immer noch über die Ressentiments das letzte Wort Friedrich Nietzsche, in dessen „Genealogie der Moral" es heißt: „... das Ressentiment bestimmt solche Wesen, denen die eigentliche Reaktion, die der Tat, versagt ist, die sich nur durch eine imaginäre Rache schadlos halten . .. Der Mensch des Ressentiments ist weder aufrichtig, noch naiv, noch mit sich selber ehrlich und geradezu. Seine Seele schielt; sein Geist liebt Schlupfwinkel und Hintertüren, alles Versteckte mutet ihn an als seine Welt, seine Sicherheit, sein Labsal..." Also sprach, der von der Synthese des Un- mit dem Übermenschen träumte. Ihm ist zu antworten von jenen, die Zeugen waren der Vereinigung des Unmenschen mit dem Untermenschen; sie waren in Opfergestalt präsent, als eine gewisse Menschheit die Grausamkeit in Festfreude realisierte, wie Nietzsche selbst es in der Vorahnung von ein paar modernen Anthropologien ausgesprochen hatte. Aber mache ich auch den Versuch solcher Gegenrede im uneingeschränkten Besitz meiner geistigen Kräfte? Mißtrauisch auskultiere ich mich: Es könnte ja sein, daß ich krank bin, denn objektive Wissenschaftlichkeit hat aus der Beobachtung von uns Opfern in schöner Detachiertheit bereits den Begriff des „KZ-Syndroms" gewonnen. Wir alle seien, so lese ich in einem kürzlich erschienenen Buch über „Spätschäden nach politischer Verfolgung", nicht nur körperlich, sondern auch psychisch versehrt. Die Charakterzüge, die unsere Persönlichkeit ausmachen, seien verzerrt. Nervöse Ruhelosigkeit, feindseliger Rückzug auf das eigene Ich seien die Kennzeichen unseres Krankheitsbildes, Wir sind, so heißt es, „verbogen". Das läßt mich flüchtig an meine unter der Folter hinterm Rücken hochgedrehten Arme denken. Das stellt mir aber auch die Aufgabe, unsere Verbogenheit neu zu definieren: und zwar als eine sowohl moralisch als auch geschichtlich der gesunden Geradheit gegenüber ranghöhere Form des Menschlichen. So habe ich denn die Ressentiments nach zwei Seiten hin abzugrenzen, vor zwei Begriffsbestimmungen zu schirmen: gegen Nietzsche, der das Ressentiment moralisch verdammte, und gegen moderne Psychologie, die es nur als einen störenden Konflikt denken kann. Dabei gilt es Wachsamkeit. Das verführerische, tröstende Selbstmitleid könnte locken. Man mag mir aber glauben, daß ich mich mühelos davor bewahre, denn wir alle haben uns in den Kerkern und Lagern des Dritten Reiches unserer Wehrlosigkeit und vollkommenen Hinfälligkeit wegen eher verachtet als beweint; die Versuchung zur Selbstverwerfung hat sich in uns ebenso erhalten wie die Immunität gegen Selbstmitleid. Wir glauben nicht an Tränen. Es ist meinem Nachdenken nicht unentdeckt geblieben, daß das Ressentiment nicht nur ein widernatürlicher, sondern auch ein logisch widersprüchlicher Zustand ist. Es nagelt jeden von uns fest ans Kreuz seiner zerstörten Vergangenheit. Absurd fordert es, das Irreversible solle umgekehrt, das Ereignis unereignet gemacht werden. Das Ressentiment blockiert den Ausgang in die eigentlich menschliche Dimension, die Zukunft. Ich weiß, das Zeitgefühl des im Ressentiment Gefangenen ist verdreht, verrückt, wenn man will, denn es verlangt nach dem zweifach Unmöglichen, dem Rückgang ins Abgelebte und der Aufhebung dessen, was geschah. Davon wird noch zu sprechen sein. Jedenfalls kann aus diesem Grunde der Mensch des Ressentiments nicht einstimmen in den unisono rundum erhobenen Friedensruf, der da aufgeräumt vorschlägt: Nicht rückwärts laßt uns schauen, sondern vorwärts, in eine bessere, gemeinsame Zukunft!“
Jean Améry Jenseits von Schuld und Sühne Bewältigungsversuche eines Überwältigten 
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agidat · 7 years ago
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Datenschutz – Jeder ist ein Ziel, egal wie groß oder klein
Datenschutz – Jeder ist ein Ziel, egal wie groß oder klein
Es ist ein weit verbreiteter Glaube, dass kleine Unternehmen und Privatleute zu klein, zu unbedeutend sind, um das Ziel von Angriffen zu werden. In den letzen Monaten hat sich das durch die Ransomware Angriffe ein wenig geändert. Geblieben sind falsche Vorstellungen, wie Cyberkriminelle (Hacker) an Informationen gelangen. Es gibt sicherlich viele Beweggründe für das Hacken. Einige sind politisch motiviert, andere wollen sich einfach nur ausprobieren und Ruhm ernten. Die meisten lockt das Geld. Da sitzt keiner mehr vor dem Bildschirm und versucht sich durch die Firewall zu hacken Das sammeln von Informationen, auch die Informationen über Zugangsdaten, geschieht heute in der Regel vollautomatisiert. Natürlich gibt es auch Angriffe, die mit viel Aufwand vorbereitet und durchgeführt werden. Hier geht es um automatisierte Verfahren. Es ist schon vorweggenommen. Viele der Angriffe werden heute so gestaltet, dass sie mit möglichst geringem Aufwand den höchsten Ertrag bringen. Dabei nutzen die Angreifer das Mögliche. Sie können sich im Darknet günstig Rechenkapazitäten kaufen oder sie bauen sich in einer ersten Phase eigene Botnetze auf. Auch die Software für Angriffe gibt es als Toolset zu kaufen. Ebenso können natürlich auch Cyberkriminelle auch moderne Business Intelligence Lösungen für Ihre Zwecke nutzen. Vorbereitung und die Angriffe selbst werden wo immer möglich automatisiert durchgeführt.
Economy of Scale
Stellen wir einmal eine Betrachtung an, die uns vor Augen führt, wie auch mit kleinen Beträgen viel Geld verdient wird.
Ein Datensatz kostet heute nicht mehr viel. Nehmen wir einmal an, 5 Cent.
Im Darknet werden Datenbanken zum Kauf angeboten, die 500 Millionen Datensätze beinhalten.
Wenn ich für eine Kampagne 50 Millionen Datensätze kaufen möchte, verdient der Anbieter ohne Rabatt 50 Millionen x 5 Cent = 2,5 Millionen. Nehmen wir ein -fiktives- Rechenbeispiel zur Ransomware. Hier kommt es am Ende auf die Verzweiflung der Opfer an, wie erfolgreich so eine Kampagne verläuft. Unternehmen begreifen mehr und mehr, dass es von Vorteil und auch ihre Pflicht ist, Daten durch Backups und andere Maßnahmen vor Verlußt, Manipulation und Abwanderung zu schützen. Private Nutzer sind oft noch nicht ausreichend auf das Thema Informationssicherheit sensibilisiert. Wer nicht vorgebeugt hat, befindet sich im Club der Verzweifelten, wenn die Schadsoftware den Rechner oder gleich das ganze Netzwerk inklusive der Server verschlüsselt hat. Vermeintlicher Ausweg, der Betroffene zahlt für den Schlüssel. 50 Millionen Konten angegriffen, Erfolgsrate 0,01% = 500.000 verschlüsselte Systeme oder mehr, 0,5% der betroffenen Zahlen = 25.000 Personen zahlen, Preis für den Schlüssel umgerechnet 300 EUR = 7.500.000 EUR „Umsatz“ In unserem – fiktiven – Beispiel stehen 2,5 Millionen Kosten zu 7,5 Millionen Umsatz. Das macht einen Gewinn von 5 Millionen! Nach Erkenntnissen der Microsoft Digital Cybercrime Unit summieren sich die Kosten für Cyberkriminalität weltweit auf rund 500 Milliarden US-Dollar. Jedes fünfte Unternehmen ist demnach bereits Opfer von Cyberkriminalität geworden. Zu der immens hohen Schadenssumme trägt auch bei, dass Angreifer sich durchschnittlich 243 Tage in fremden Firmennetzen bewegen können, bevor sie entdeckt werden.
Merke: Jeder ist ein Ziel.
Kosten durch Zerstörung, Veränderung, Kundenverlust, Reputationsschäden, Strafen Die Überschrift macht deutlich, dass eine Risiko-Abschätzung und Kostenbetrachtung vor dem Schadenseintritt sehr sinnvoll ist. Gut vorbereitet ist auch, wer sich Gedanken macht, wie der Betrieb in so einem Fall weitergehen kann und wie lange das Unternehmen keinen oder einen eingeschränkten Betrieb durchhalten kann. Unternehmen sind durch gesetzliche und regulatorische Vorgaben verpflichtet, sowohl das Unternehmen vor Gefahren zu schützen, als auch Kunden-, Lieferanten- und Mitarbeiterdaten. Im Schadensfall sehen sich Unternehmen oft auch mit OWI- oder Strafzahlungen und weiteren Auflagen konfrontiert. Besonders schlimm kann es werden, wenn die Versicherung auch noch die Schadensregulierung verweigert. Cybersecurity (Informationssicherheit) bedarf einer ganzheitlichen Betrachtung Unternehmen werden in Zukunft mehr in die Sicherheit Ihrer Daten, Informationen, der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse investieren müssen. Sparsam ist, wer mit einer Strategie zur Informationssicherheit anfängt, sich ein Konzept dazu erarbeitet, die Prozesse im Unternehmen entsprechend berücksichtigt und anpasst. Informationssicherheit ist eine Managementaufgabe, funktioniert jedoch nicht ohne dass Bewußtsein, Wissen und die Sensibilität aller Mitarbeiter.  Ein Informations-Sicherheits-Management-System (ISMS) hilft sowohl bei dem Aufbau der Sicherheit im Unternehmen als auch bei der Erhaltung und dem stetigen Ausbau des Sicherheitsniveaus.
Niemand ist zu klein – Experten helfen
Die Bedrohungen im Cyberspace sind real. Viele Unternehmen wurden bereits Opfer von Cyberangriffen und haben reichlich Lehrgeld bezahllt. Dazu gehören internationale Konzerne ebenso wie kleine Unternehmen. Für kleine Unternehmen ist die Last besonders schwer. Eine Absicherung auch eigener Kraft bedarf des notwendigen Wissens und bringt einen enormen Zeitaufwand mit sich. Eine Absicherung durch externe Berater bringt finanziellen Aufwand. Die Entscheidung bleibt am Ende bei den Verantwortlichen der Unternehmen. Keine Entscheidung zum Thema Informations-Sicherheit ist ganz bestimmt falsch. https://www.agidat.de http://ift.tt/2i5ZakT via Datenschutzbeauftragter
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