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#dampfschifffahrt
nadjakurz · 11 months
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Es gibt Orte, die hat der Herrgott geküsst (mit Zunge), 2023
Flaccid Knob has ventured into the lion's den and has been convinced: Yes, it exists! The other Saxony.
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mystudysurvivalguide · 2 months
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Die Bomätscher
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Die Bomätscher Vor den Zeiten der Dampfschifffahrt / Kettenschifffahrt, etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, gab es sogenannte Treidler bzw. Schiffszieher – auf sächsisch Bomätscher / Pomätscher. Dieses Treideln, also das Bewegen von Schiffen durch Menschenkraft, war eine recht angesehene Beschäftigung, die es schon seit dem Mittelalter gab. Dabei ging es meistens stromaufwärts und man konnte neben nden Gewässern, wo die Schiffe verkehrten, auch Treidelpfade /  Bomätscherpfade entdecken. Lorenzkirch, Parey, Merschwitz und Dresden (damals Loschwitz) genannt, gehörten zu den Gemeinden entlang der Elbe, die damit gut verdienten. Heutzutage ist diese Tätigkeit ausgestorben und wird nur auf Volksfesten u.ä. vorgeführt. Die  Wortherkunft Da es den Begriff Bomätsche(r) im Tschechischen unter dem Wort pomáhač gibt und es da so etwas wie Gehilfe und Unterstützer bedeutet, aber auch weil das Wort bomätschen dort pomáhat  heißt, wird vermutet, dass man es aus Tschechien elbabwärts nach Sachsen gebracht hat Somit würde es eine tschechische Herkunft haben. Aber auch ein serbischer Ursprung ist nicht auszuschließen, da das Wort helfen dort pomhać bedeutet. Lorenzkirch und seine Bomätscher "Lorenztkirch  hatt zwanzig kleine Häuser, (...) und nähren sich von Tage Arbeitt, und ziehen als Helffer an Schiffen, welche nach Dreßden Geteyde, Holtz, Saltz und Torgauisch Bier herrauff führen" – Zitat von Pastor Georg Heinrich Sappuhn (1716). Bevor im Jahre 1871 die dampfgetriebenen Kettenschiffe aufkamen, hatten die Lorenzer die Bomätscher Arbeit auf den gepflasterten Bomätscherpfaden entlang der Elbe verrichtet. Dafür trafen sie sich an Treffpunkten, wie den Nixstein, wo sie ihre Gurte an den Zaun hängten. Die Reihenfolge dieser bestimmte dann die Reihenfolge des Ziehens. Wenn es einer der sehr schweren Elbkähne war, so haben ca. 40 Bomätschen mithilfe von zwei unterschiedlich langen Zugleinen gezogen. Die Bomätscher hatten dabei schürzenähnliche Gurte, die über den Achseln anfingen und bis zu den Hüften verliefen und waren damit an der Schiffsleine angekettet samt ihrem Tretstock, der ihnen als Stütze diente. So zogen sie das Schiff den Bomätscherpfad entlang. Der Mann, der vorne ging, wurde als König bezeichnet und gab den Rhythmus für den langgezogenen Gesang der Bomätscher vor: „Heio hobe, bis an´n Knobe, dass man siehet, wie er ziehet“ oder aber man sang: „Heia hebei, hebei heia! Schifflein fahre sanft und wahre uns vor nassem, kühlem Bad! Heia, hebei, hebei heia! Schifflein schwimme, unsre Stimme soll die Marschtrompete sein!“ Aus diesen Zeilen kann man erkennen, dass das Schiffsziehen unter Umständen das Leben kosten konnte, denn bei starken Strömungen konnte das Schiff seitwärts zur Flussmitte oder rückwärts anfangen zu treiben und dann die Bomätscher in das Gewässer mitreißen. Wer sich hinten in der Reihe befand, der musste noch zusätzlich die Zugleine mithilfe einer Holzgabel über Weiden, Schiffsmühlen, Steinblöcke usw. heben. Titel-Bild: Von Z thomas - Eigenes Werk, CC BY 3.0, Link | Bomätscher auf einem Relief unterhalb der Albertbrücke in Dresden, geschaffen von Edmund Moeller, 1938 Lesen Sie den ganzen Artikel
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tobiaseinwich · 2 years
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awed-frog · 4 years
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HAVE YOU EVER HEARD ABOUT THE GAME CALLED DAMPFSCHIFFFAHRTSKAPITÄN YOU ARE GOING TO LOVE IT
WELL I HAVE NOW AND IT’S ABSOLUTELY SCRUMPTIOUS!
I used to play the snail game as a kid but I’m not sure it works in a lot of languages - you basically keep writing words (bonus if you use gradient ink or draw weird spirals) so that the last syllable of the previous word becomes the first syllable of the next one? Kind of like gattopostinoce (gatto, topo, postino, noce). Not sure it would work in English, and of course the German version looks a lot more sophisticated!
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painterofhorizons · 2 years
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Also, as a linguist I must know..... top 5 German words? (And perhaps also top 5 English words? 👀)
That is such a good question! And I have opinions on that. :D
1: tja - tja is a reaction appropriate for everything between "we don't have bread anymore" and "the world wil literally end tomorrow", it is the epitome of indifference and composure, spite and unexcitement - it literally is the perfect word
2: Feierabend - Feierabend doesn't only mean the time of day when your work shift is over, Feierabend means the whole time afterwards. People will ask "what are your plans for Feierabend?" and wish each other a "nice Feierabend", aka tell each other to enjoy the time after work. Aka you live not only to work (and that might surprise, because I think Germans are known for a very strict and high work morale - but we value our Feierabend). They will ignore work calls outside of working hours because they have Feierabend already.
3: Traumtänzer - literally translated it means "dream dancer", dictionary says "to have one's head in the clouds", this actually is where my blogs name comes from, because I once asked a friend from finland if they have a word like Traumtänzer and he told me "taivaanrannan maalari" is the similar meaning and that again tranalates to "painter of horizons" and that spoke to me on a deep level and hence became my blogs name
4: Zeitgeist - I think it's something that gets used in english like angst or kindergarten: the spirit of the time/age
5: Oberweserdampfschifffahrtsgesellschaftskapitän - yes, that word does make sense, but is only supposed to be a placeholder for how German works: you need a word? build it. And Oberweserdampfschifffahrtsgesellschaftskapitän is my example for that ever since. See explanation below.
Ober-Weser-Dampf-Schiff-Fahrts-Gesellschafts-Kapitän
Ober-Weser = Upper Weser (which is a river)
Dampf = steam
Schiff = ship
Fahrt = ride
Dampfschifffahrt = steam navigation
Gesellschaft = society
Kapitän = captain
which is: the captain of the society of the upper Weser steam navigation
I don't know why this word in particular, but it has been my example for german word building for decades. And yes, it's easily pronounced. German is awesome when it comes to compound words.
Top 5 english words - good question! I will have to think about, but I don't really think I have those. I like nevertheless. But I don't really have opinions or feelings about english words. :D
I like the swedish word fika, which means to drink coffee with someone. Ska vi fika? means Should we go for a coffee? And that is lovely.
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hariesautomoto · 6 years
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Die Leipzig (IR) by HariesAutoMoto
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ringopaulusch · 5 years
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Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft, administration building . . . . . #thevisualmag #city #cityscape #eclectic_shotz #visualcaptures #artofvisuals #globalcapture #agameoftones #beautifuldestinations #thecreatorclass #createexploretakeover #welivetoexplore #hbouthere #welltraveled #hsdailyfeature #hsinthefield #sdmtravels #moodygrams #twgrammers #urbanrising #earthofficial #theimaged #creativeoptic #stayandwander #destinationearth #letsgosomewhere #wonderlust #sony #sonyalpha #sonya7ii (hier: Hamburg, Germany) https://www.instagram.com/p/Bv1v2XjnFci/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=wdjb47mvqljv
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4go2ireland · 2 years
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Freitag, 19. August 2022
Von Westen nach Osten
Gegen 10 Uhr starten wir. Bantry liegt an der südlichen Westküste von Irland, am Abend müssen wir ganz im Osten sein. Da die Fähre nach England am Samstag um 8.45 Uhr geht, hat die Reiseleitung ein Hotel quasi in Sichtweite des Fährterminals gebucht.
Vorher sind etwa 270 Kilometer zurückzulegen. Das meiste davon auf Straßen mit der Kennzeichnung "R", also kleine Landstraßen. Wir sind ausgesprochen dankbar, dass unsere Kinder gute Autofahrer sind, denn es ist ein ständiges Schaukeln und Wackeln. Allein die Reiseleitung fühlt sich manchmal wie auf einer Kurventour in den Alpen und wird etwas blass um die Nase. Aber wer hat's geplant? Eben.
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Natürlich vebringen wir unseren letzten Tag in Irland nicht ohne einen lohnenden Zwischenstopp. Nach eineinhalb Stunden steuern wir Cobh (kein Schreibfehler, heißt wirklich so) an, ein kleines Städtchen südlich von Cork. Hier befand sich einmal der größte Transatlantikhafen Irlands. Das Queenstown Heritage Center befasst sich entsprechend mit den Themen Auswanderung, Hungersnot, Titanic, Lusitania. Dank eines sehr guten deutschen Audioguides haben wir alle vier Spaß an der wirklich spannend gemachten Ausstellung.
Zuerst haben die Briten ihre Kriminellen verschifft, gerne nach Australien. Damit waren die Gefängnisse nicht mehr überfüllt und in den Kolonien gab es Arbeitskräfte. Dann wanderten die Iren wegen der Hungersnot (Kartoffelfäule und soziale Ungerechtigkeit, um es stark verkürzt zusammenzufassen) in Scharen aus. Von 8 Millionen Iren vehungerten zwischen 1845 und 1849 eine Million Menschen. Nochmal 1,5 Millionen wanderten aus, viele davon in die USA. Damals gelangte man auf Segelschiffen dorthin, die Überfahrten waren so elend und gefährlich, dass die Schiffe auch "Sargschiffe" genannt wurden.
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Schließlich gab es zum Beispiel in Australien das Problem, dass es an Frauen mangelte. Entsprechend hatte die britsche Regierung die ausgesprochen praktische Idee, junge Frauen aus Armenhäusern (siehe Hungersnot) dorthin zu schicken. Die wiederum waren von der Aussicht, in der Ferne ehemalige Strafgefangene heiraten zu müssen, eher wenig begeistert.
Schließlich begann die Ära der Dampfschifffahrt. Um das blaue Band zu erlangen lieferten sich die Kapitäne mit ihren Schiffen geradezu Wettrennen über den Atlantik. Auch die Titanic wollte Rekorde brechen. Ihr letzter Stop in Irland war in Cobh, zuvor hatte sie übrigens noch fast ein anderes Schiff gerammt.
Die Austellung bietet viele kleine Details, wie die Flaschenpost eines jungen Mannes, der sie in einer Weihwasserflasche versandt hatte. Die Post kam an, der junge Mann ertrank. Wie über 1500 der gut 2200 Menschen an Bord - die Rettungsboote reichten nur für die Hälfte der Passagiere aus.
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Erzählt wurden die Geschichten von einem Kapitän der Lusitania, die wiederum vor Cobh im ersten Weltkrieg von den Deutschen versenkt wurde. Absolut empfehlenswertes kleines Museum.
Danach bummeln wir etwas durch die kleine Stadt. Im Seasalt gibt es leckeres Essen und vor allem: keine Pommes!! Danach noch eine Runde vorbei an vielen bunten Häusern, hoch zur Kathedrale. Dort dürfen wir nur kurz hineinschauen, eine Hochzeit. Also gehen wir gemütlich zurück zum Auto. Gerald navigiert uns weiter zur Küste, gegen 18 Uhr sind wir in Rosslare Harbour.
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Der Plan, in der wohl wirklich schönen Stadt Wexford zu Abend zu essen, wird verworfen. Das wären nochmal 25 Minuten Fahrt einfach. Stattdessen geht es zu den Barbecue Cowboys ein paar Straßen zu Fuß entfernt, danach gehen wir noch am Strand spazieren. Dort treffen wir "Mütze on Tour", einen 41-Jährigen aus der Nähe von Stade, der sich nach psychischen Problemen vor 15 Monaten zu Fuß auf den Weg gemacht hat, in Begleitung von Hündin Lotte. Nach Polen, Tschechien, Holland, England, Schottland und Irland will er jetzt nach Frankreich übersetzen, um den Winter diesmal in Spanien zu verbringen. Sympathischer Typ, Kilian ergoogelt sofort seine Website. Dann wünschen wir Mütze und Lotte eine gute Nacht und spazieren zurück zur Unterkunft.
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juergenfeytiat · 3 years
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Der blinde Passagier
Titelbild: Das Dampfschiff „Rio Negro“, Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft (kurz Hamburg Süd) im Hamburger Hafen; Postkarte, nicht datiert, ungelaufen; eigene Sammlung Für Kaiser und Vaterland Bei meinen Recherchen über das Schicksal deutscher Seeleute in Barcelona nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges bin ich auf eine spannende Abenteuergeschichte gestoßen, die ich Ihnen…
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seanews11 · 3 years
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Hamburg Süd is turning 150: Ideally positioned for the future as part of the Maersk Group
Hamburg Süd is turning 150: Ideally positioned for the future as part of the Maersk Group
On 4 November at 11.30am, it will be exactly 150 years since the Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft – or Hamburg Süd, for short – was founded by an original group of shareholders made up of a dozen Hamburg based and English merchants and a Hamburg based bank. The aim was to establish reliable shipping connections between Hamburg and Brazil and the Rio Plata region (Buenos…
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winfriedwiesel · 4 years
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Säschische Dampfschifffahrt, Bad Schandau, Juli 2020. #photooftheday #phototravel #travel #travelphotography #säsischedampfschifffahrt #säsischeschweiz #elbe #saxonyswitzerland #saxony #visitsaxony #badschandau #elbsandsteingebirge #visitbadschandau #germany #visitgermany #visitdeutschland #deutschland_greatshots #deutschlandviews #bildertouren #saxonytourism #steamboat #steamboats (hier: Elbe Bad Schandau) https://www.instagram.com/p/CC09NtWIR9q/?igshid=165cc2sudlqb5
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edwincacho · 5 years
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Maersk x Hamburg Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft A/S & Co KG (at Maersk-Filipinas Inc) https://www.instagram.com/p/BzMUr1xB1kKakcVEA8ysjaCT0XHwIsCITZdL6M0/?igshid=f9ocamjhpndt
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Nach unserer anstrengenden Wanderung zum Pilatus (Hausberg von Luzern) gestern, haben wir es heute ruhiger angehen lassen. ...Gemütliche Dampfschifffahrt auf dem Vierwaldstättersee.
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45fthc · 7 years
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Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft Eggert & Amsinck
(here)
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fruitworldmedia · 8 years
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Hamburg Süd launches innovative pilot project with Electrolux in the Chilean Port of Iquique
Hamburg Süd launches innovative pilot project with Electrolux in the Chilean Port of Iquique
Hamburg/Iquique, March 10, 2017. Hamburg Süd and its Swedish customer Electrolux have launched a joint pilot project to reduce sulfur dioxide emissions in the Port of Iquique in Chile. To operate the auxiliary engines and boilers during layovers, on March 1st and 2nd the “Santa Clara” (7,154 TEU) switched from the standard heavy fuel oil (HFO) to higher-grade marine gas oil (MGO). Thanks to the…
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styletraveler · 8 years
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Karneval Kapverden:
Samba, Sonne, Schweiß
Auf den Kapverdischen Inseln wird der bunteste Karneval Afrikas gefeiert. Vorbild ist dabei der große Bruder Brasilien.
Von Madalina Dragoi und Marc Vorsatz 
„Heute ist der Tag der Tage“, lacht Cecilia de la Cruz. „Heute zelebrieren wir das Leben, die Liebe, Tanz und Musik.“ Strahlt bis über beide Ohren und bewegt sich wieder geschmeidig im Rhythmus von brasilianischem Samba mit kapverdischem Einschlag. Der wummert aus haushohen Lautsprechertürmen von einem klapprigen Truck herunter. Die afrikanische Schönheit mit europäischem Blut in den Adern ist sich ihrer Wirkung auf Zuschauer und Jury durchaus bewusst. Cecilia zeigt Haut. Viel Haut. Ihr minimalistisches Kostüm lässt weit mehr frei als es zu verdecken vermag: Eine glitzernde Krone, ein knappes Bustier, ein noch knapperer Minirock, der ihre makellosen Beine in den sexy High Heels endlos erscheinen lässt. Cecilia will am Dienstag als Königin gekrönt werden beim größten und farbenfrohesten Karneval von Afrika. Doch die Konkurrenz hart.
Ein Rausch an Farbe und Musik
Es ist Karnevalssamstag und vom frühen Vormittag bis zum späten Nachmittag ziehen bunt kostümierte Sambaschulen durch die Straßen von Mindelo, dem größten Ort der Insel São Vicente und der inoffiziellen Kulturhauptstadt der Kapverden. Am Freitag haben bereits die Kinder den schillernden Reigen eröffnet. Es ist ein einziger Rausch an Farbe und Musik. „Fast wie in Rio“, erklärt Roberto einem brasilianischen Fernsehteam stolz. „Naja, vielleicht doch zwei Nummern kleiner“, ergänzt der Musiker verschmitzt, als er die etwas verwunderten Gesichter der Südamerikaner sieht. Aber es ginge deutlich afrikanischer und europäischer zu als am Zuckerhut. Das ist in der Tat so.
Kinderkostüme, inspiriert von den Schwarzen Pharaonen Nubiens
Neben Tänzerinnen in knappstem Federboa-Outfit oder bestrapsten jungen Damen in sündigen Krankenschwesterkitteln, die genauso in Rio performen könnten, fallen andere Karnevalszüge auf. Mit einem Truck scheint eine komplette Tempelruine aus dem pharaonischen Ägypten durch die Straßen zu schweben. Auf den Säulen winden sich Tänzerinnen in freizügigem orientalischem Glamour, bewacht von athletischen Haremswächtern in Paschahosen. Gefolgt von Kindern in märchenhaften Kleidern aus dem Reich der Schwarzen Pharaonen des antiken Nubiens und einigen stattlichen Pappmaschee-Nashörnern auf Rädern hintendran. Dann furchteinflößende, mit gelbem Schlamm beschmierte Krieger, die irgendeinem Hinterwald entsprungen zu sein scheinen. Und in ihrem Schlepptau? Der überdimensionale Kopf von Albert Einstein. Ja, manche Züge scheinen wohl einen bildungspolitischen Anspruch zu haben. Aber die sind in der Ausnahme und haben nicht wirklich eine Chance auf eine Krone.
Captain Ahap und Moby Dick
Da hat der grimmige Captain Ahap mit seinem Holzbein vielleicht etwas bessere Karten, wie er so über den Parcours humpelt. Aber nur vielleicht. Einen historischen Bezug gibt es, auch wenn die meisten Insulaner davon noch nie etwas gehört haben. Herman Melville verschaffte Mindelo einen festen Platz in der Weltliteratur. Der amerikanische Schriftsteller ließ den hasserfüllten Kapitän auf seiner Jagd nach dem weißen Pottwal Moby Dick in Porto Grande, dem großen Hafen von Mindelo, landen. Das war im Jahre 1851. Ab dieser Zeit spielte Mindelo eine wichtige Rolle als Kohlebunkerstation für die aufkommende Dampfschifffahrt über den Atlantik. Seefahrer aus aller Welt vergnügten sich fortan in zahllosen Spelunken und Bordellen im Hafenviertel. 1958, also gut 100 Jahre später, machten die letzten drei Kohlegesellschaften dicht. Die alten Ozeandampfer waren allesamt auf Ölantrieb umgerüstet worden. Das Leben wurde ruhig in der 50.000-Einwohner-Stadt. Einige Kneipen überlebten die Zeit. Allen voran das Café Royal, das einstige Zuhause der berühmtesten Tochter der Stadt und der bedeutendsten Künstlerin des gesamten Archipels, Cesária Évora. Die „barfüßige Diva“ ist die Königin des Morna, dieser bittersüßen Moll-lastigen Musik der Kapverden, die oft mit dem portugiesischen Fado verglichen wird.
Der lebenslustigste Karneval östlich von Rio
Doch Morna will heute niemand hören. Im Café Royal haben sich an diesem Karnevalssamstag Einheimische und ein paar Segler aus Übersee einen Logenplatz auf den Umzug gesichert. Ulli Baussmann ist einer von ihnen. Der Skipper aus dem hessischen Schlangenbad steuert die Kapverdischen Inseln seit Jahren zum Karneval an. „Was kann es Schöneres für einen Segler geben? Eines der anspruchsvollsten Reviere im Atlantik und der lebenslustigste Karneval östlich von Rio. Einfach perfekt diese Mischung!“ Dazu eine willkommene Abwechslung zu den doch ansonsten recht verschlafenen Anlandungen auf den kargen Inseln des Archipels, die ihre Einwohner kaum ernähren können.
„West of Africa“
Die Kapverden sind ein armes Land, sieben Hungernöte haben die Insulaner allein im vergangenen Jahrhundert überlebt. Viele sind nach Amerika und Europa emigriert und haben „West of Africa“ für immer den Rücken gekehrt. So bezeichnen die Einheimischen ihr Land. Man fühlt sich kulturell als auch ethnisch ohnehin viel mehr Portugal und Brasilien verbunden als Mutter Afrika. Der europäische Einschlag ist nicht zu übersehen, der Sklavenhandel und die Seefahrt haben deutliche genetische Spuren hinterlassen. Dauerhaft verschlägt es umgekehrt jedoch nur sehr wenige Europäer auf die Kapverden. Joe Würfel aus Stuttgart ist einer von ihnen. Dem international preisgekrönten Fotografen gelingt es wie kaum einem anderen, der Schönheit der Einheimischen und ihrer Inseln Ewigkeit zu verleihen. Direkt an der Marina von Mindelo betreibt er eine stilvolle Galerie und seine Schwarz-Weiß-Kalender schmücken Wohnzimmer in Europa und Amerika. Auf den Kapverden findet er Ruhe, Inspiration und vor allem auch ausdrucksstarke Menschen im Überfluss. Oft kommen sie aus den Vororten von Mindelo, den Slums, wo Perspektivlosigkeit und Resignation regieren. Wer irgendwie kann, haut dort ab, am besten gleich nach Portugal. Oder macht zumindest eine gute Partie und zieht in ein repräsentatives Stadthaus von Mindelo, so wie es die schöne Cecilia de la Cruz getan hat.
Hedonistische Volksdroge
Der alljährliche Karneval bietet dafür eine perfekte Gelegenheit. Live vor Ort und im Fernsehen, auf Facebook und Co. oder in der lokalen Presse. Vielleicht wartet das persönliche Glück ja an der nächsten Ecke? Oder ein Job. Oder am besten gleich beides. Die exotischen Kostüme sorgen jedenfalls für Chancengleichheit, blenden für ein paar Tage alle sozialen Abgründe aus. Stunde um Stunde, Tag für Tag, tanzen sich die Karnevalisten immer tiefer in einen Rausch der Sinnlichkeit. Und im Schutz der lauen Nächte mutiert der Karneval zu einer hedonistischen Volksdroge. Die Nacht vibriert im Rhythmus von Venus und Apoll. Ist geschwängert von Räucherbuden, Zuckerrohrschnaps und dem unstillbaren Verlangen, den Augenblick zu zelebrieren, als ob es der letzte wäre.
Für fünf Tage sind alle Sorgen vergessen beim lebenslustigsten Karneval Afrikas. Und wenn am Aschermittwoch alles vorbei ist, beginnt der genügsame Alltag wieder auf den Kapverden. Wie beim großen Bruder Brasilien. Doch eines weiß man diesseits und jenseits des Atlantiks ganz genau: Nach dem Karneval ist vor dem Karneval.    
© 2017 · Madalina Dragoi & Marc Vorsatz  |  MEDIA CREW MITTE
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