#carl legien
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#analogue photography#photographers on tumblr#Rollei 35#Ilford HP5 Plus#Kodak HC-110#Wohnstadt Carl Legien#Berlin#© 2018 Henning Stedtnitz#35mm
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wohnstadt carl-legien, berlin, 2020
#berlin#prenzlauerberg#2020#film#filmphotography#filmphotooftheday#35mm#35mm film#35mm photography#35mm camera#staybrokeshootfilm#filmisnotdead
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Fundstück
1918 - Demokratische Anfänge
"...Carl Legien, der Gewerkschaftsführer... war der Gegentyp zu (Kurt) Eisner, er war ein sehr praktisch orientierter Mensch, ein Realpolitiker, ausgestattet mit einem herzhaften Misstrauen gegenüber den linken Parteitheoretikern. Er gehörte nicht zu denen, die doktrinäre Opposition betreiben wollten, er suchte nach einem Modus Vivendi mit und in der Gesellschaft. Carl Legien war der Mann, der nur sechs Tage nach dem Sturz der Monarchie mit den deutschen Großindustriellen die Magna Charta für die deutschen Arbeiter aushandelte - das November-Abkommen vom 15.11.1918. Und er war der Mann, der 16 Monate später die Weimarer Republik fürs Erste rettete. Carl Legien führte sehr entschlossen und erfolgreich den demokratischen Widerstand gegen den sogenannten Kapp-Putsch im März 1920 an. Als ein Teil des geschlagenen Heeres gegen die junge Demokratie putschte (die Putschisten wollten die vom Versailler Vertrag angeordnete Verkleinerung der Reichswehr verhindern), als schwer bewaffnete Soldaten das Berliner Regierungsviertel besetzt hatten, als Reichspräsident Friedrich Ebert, der Kanzler und die meisten Minister schon resigniert in Richtung Süden geflohen waren, als die putschenden Offiziere und Generäle den preußischen Beamten Wolfgang Kapp als Reichskanzler eingesetzt hatten, der dann im Schutz der Maschinengewehre die gewählte Nationalversammlung für aufgelöst erklärte - da kam die ganz große Stunde des Carl Legien: Er rief den unbefristeten Generalstreik gegen den Umsturz aus. Sein Generalstreik war der größte politische Streik in der deutschen Geschichte; er legte das öffentliche Leben in Deutschland lahm, sodass die Putsch-Regierung handlungsunfähig blieb. Carl Legiens Generalstreik hungerte die Putschisten quasi aus. Er schaffte das, obwohl die Kommunisten sich dem Aufruf zum Generalstreit nicht anschlossen; stattdessen erklärte die KPD, das Proletariat werde "keinen Finger rühren für die demokratische Republik, die nur eine dürftige Maske der Diktatur der Bourgeoisie" sei. Legien schaffte es auch ohne die Kommunisten: Selbst ein Versuch des Putsch-Kanzlers Kapp, bei der Berliner Zentrale der Reichsbank einen von ihm unterzeichneten Scheck über zehn Million Mark einlösen zu lassen, scheiterte kläglich. Der Putsch war nach hundert Stunden wieder vorbei, die Weimarer Republik war fürs Erste gerettet. Es war dies eine Republik, die in kurzer Zeit ungeheuer viel aushalten musste - putschende Militärs, eine irrsinnige Inflation, hasserfüllt blutige Auseinandersetzungen zwischen Rechts- und Linksradikalen. Die erste deutsche Demokratie hatte es unglaublich schwer, und sie hatte nicht viel Zeit. Die Weimarer Republik war kürzer als die Regierungszeit von Helmut Kohl; sie war nur wenig länger als die bisherige Kanzlerschaft Angela Merkels, und sie war nur doppelt so lang wie die von Gerhard Schröder. Carl Legien war einer der wichtigsten Menschen der ersten Stunde in dieser Weimarer Republik, ein nüchtern denkender Stratege.
Die große Politik war Carl Legien nicht in die Wiege gelegt: Er war Waisenkind, aufgewachsen in einem Waisenhaus im pommerschen Thorn. Er lernte, wie August Bebel, die Drechslerei, war Drechslergeselle in Berlin, Frankfurt und Köln. 1890, knapp dreißigjährig, wurde er Vorsitzender der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands; er ist damit so eine Art Urahn der DGB-Vorsitzenden von heute. Die Gewerkschaften waren damals zersplittert, sie litten unter internen Streitigkeiten; allein im Baugewerbe gab es je eigene Gewerkschaften für Maurer, Zimmerleute, Maler, Steinmetze, Stukkateure, Bautischler, Tapezierer, Gipser, Erdarbeiter und Baggerführer. Aus diesen Krümelverbänden unter den Beschwernissen der Bismarckschen Anti-Sozialistengesetze eine schlagkräftige kollektive Interessenvertretung zu machen: das war die Aufgabe von Carl Legien. Er etablierte die Gewerkschaftsbewegung als politisch gleichberechtigte Kraft neben der SPD. Das fuchste den SPD-Vorsitzenden August Bebel schon 1894 so, dass er ihn als "Mephisto" titulierte. Dieser angebliche Mephisto war also nun vor hundert Jahren einer der entschlossensten Akteure nach der Ausrufung der Republik. Carl Legien verhandelte mit den Großindustriellen unter Hugo Stinnes den großen Zukunftspakt für die Arbeiter, das Stinnes-Legien-Abkommen vom 15. November 1918. Es ist bis heute die Basis für die Tarifautonomie, es ist bis heute eine Grundlage für die soziale Marktwirtschaft, das Fundament für den Erfolg des deutschen Wirtschaftsmodells. Hugo Stinnes, der Verhandlungspartner von Carl Legien, war einer der wichtigsten Industriellen Deutschlands. Er war eine eher finstere Gestalt, er gehörte zu den ersten, die im Ersten Weltkrieg Zwangsarbeiter ins Reich verschleppten, er war ein Demokratieverächter, der die Volksherrschaft allenfalls als notwendiges Übel betrachtete. 1923 nannte ihn das Magazin Time den "neuen Kaiser von Deutschland". Mit diesem Mann also handelte Carl Legien ein Abkommen aus, das November-Abkommen, das vieles, fast alles brachte, was sich Gewerkschaften und Arbeiter bisher allenfalls erträumt hatten: die Anerkennung der Gewerkschaften als berufene Vertreter der Arbeiterschaft, die Koalitionsfreiheit, die Anerkennung von Tarifverträgen, die Einsetzung von Arbeiterausschüssen in allen Betrieben mit mindestens fünfzig Beschäftigten; das waren die Vorgänger der Betriebsräte. Und schließlich noch eine Sensation: die Einführung des 8-Stunden-Tags bei vollem Lohnausgleich. Das alles bekamen Legien, die Arbeiter und die Gewerkschaften natürlich nicht umsonst. Die Gewerkschaften verzichteten dafür auf die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien. Das stand zwar nicht ausdrücklich im Abkommen vom 15. November 1918, das war aber Geschäftsgrundlage, wie Michael Kittner, emeritierter Professor für Wirtschafts- und Arbeitsrecht und ehemaliger Justitiar der IG Metall, analysiert hat. Die Gewerkschaften akzeptierten "die Fortexistenz der Unternehmer als privatwirtschaftlich tätige Wirtschaftssubjekte"; sie akzeptierten die kapitalistische Wirtschaftsordnung - sozialstaatlich eingehegt. Und die Industriellen akzeptierten nach dem Motto "Schlimmeres verhüten" nun Tarifverträge und was sonst noch so daran hing an Arbeiterrechten. Das November-Abkommen sicherte den Gewerkschaften auch wieder Einfluss und Macht unter den Arbeitern. Gegen Kriegsende hatten die Gewerkschaften die Kontrolle in den Betrieben mehr und mehr verloren, weil sich dort gewerkschaftsunabhängige Arbeiterräte gebildet hatten. Die Linie, gegen den Räte-Radikalismus und für eine engagierte Sozialpolitik zu kämpfen, wurde auf dem Kongress der freien Gewerkschaften (die Delegierten repräsentierten fast fünf Millionen Mitglieder) Mitte 1919 mit großer Mehrheit gebilligt. Carl Legien starb Ende 1920, nur wenige Monate nach dem von ihm erfolgreich bekämpften Kapp-Putsch. Sein Grab ist auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin. Er gehört zu den Heldinnen und Helden von 1918.Es wäre gut, wenn wir diese in den Trubeln der Gegenwart nicht vergessen. Das wünscht sich Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion und Leiter des SZ-Ressorts"
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Carl Legien Estate, Berlin. Built by GEHAG a trades union housing cooperative, designed by Bruno Taut. https://www.instagram.com/p/Bv_Jb5enry7/?utm_source=ig_tumblr_share&igshid=fpbseo691hlu
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Welterbe (auf)gespürt und (er)fahren - D - Siedlungen der Berliner Moderne
In Berlin kämpfe ich mich durch den sonntäglichen Verkehr zu den Siedlungen der Moderne. Nach dem Fagus-Werk habe ich richtig Lust darauf bekommen. Ich habe mir entsprechend der Fotos und ihrer Lage drei der sechs ausgewählt und komme ja nicht ganz unvorbereitet, denn ich habe in Stuttgart auf dem Killesberg mit dem Haus von Le Corbuisier schon eine Modellsiedlung besucht und vieles über die Lebenssituation der Arbeiterfamilien, die zeitlichen Hintergründe und die Architekten erfahren (go south). Die Siedlungen der Berliner Moderne stehen seit 2008 auf der UNESCO-Welterbeliste und sind ein herausragendes Zeugnis der Umsetzung der Wohnungsbaupolitik in der Zeit von 1910 – 1933 und insbesondere während der Weimarer Republik, als die Stadt Berlin durch ihren politischen, sozialen, kulturellen und technischen Fortschritt geprägt war. Zum Welterbe zählen sechs Reformsiedlungen, die in dieser Zeit errichtet wurden und von einer innovativen Wohnungspolitik zeugen: die Gartenstadt Falkenberg, die Siedlung Schillerpark, die Hufeisensiedlung, die Wohnstadt Carl Legien, die Weiße Stadt und die Großsiedlung Siemensstadt. Die Baureformbewegung schuf neuartige Ansätze in der Stadtplanung und die Siedlungen spiegeln anschaulich die für die Moderne des frühen 20. Jahrhunderts typische Verbindung von Urbanismus, Architektur, Gartengestaltung und Ästhetik, gepaart mit der Schaffung neuer hygienischer und sozialer Standards, wider. Einige der prominentesten und führenden Architekten der deutschen Moderne wie Bruno Taut, Martin Wagner und Walter Gropius waren an der Gestaltung und am Bau beteiligt und ihre Projekte hatten maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des Wohnungsbaus weltweit. Die ausgewählten Siedlungen sind trotz der erfolgten Restaurierungsarbeiten größtenteils authentisch erhalten. Hier gibt es ein Einführungsvideo. Berlin zieht heute wirklich alle Schubladen aus dem Erinnerungsregal. Ich fahre vorbei am alten Flughafen Tegel und denke an die vielen schönen Urlaube, zu denen wir von hier aus gestartet sind. Die Welterbestätten befinden sich in verschiedenen Vorstadtbezirken, wo es freie Flächen für den sozialen Wohnungsbau gab. Das Wetter hat sich stabilisiert und ich bin froh, sonntags mit wenig Verkehr kreuz und quer durch die Stadt zu fahren. Weiße Stadt
Mein erstes Ziel ist die Weiße Stadt im Stadtbezirk Reineckendorf. Mir fallen zuallererst die hübschen Wintergärten auf, über die jede Wohnung verfügt. Die Zwischenflächen sind großzügig und schön bepflanzt. Das Weiß der Häuser wirkt durch kräftige Farbakzente noch strahlender. Die Dreigeschosser sind auch aus jetziger Sicht noch modern und mit viel Licht, hier würde man auch heutzutage gerne einziehen. Was ich vermisse, sind Hinweis- und Erläuterungstafeln, obwohl ich, wie ich meine, die zentralen Gebäude gefunden habe.
Hufeisensiedlung
Die Hufeisensiedlung im Bezirk Neukölln ist größer als gedacht, ich umrunde sie einmal auf der Suche nach einem Parkplatz und ein zweites Mal auf der nach einem Standort für ein Übersichtsfoto. Und auch hier gibt es wieder wunderschöne Wohnungen, mit eingelassenen Balkonen und einem See in der Mitte der großen Innenhofanlage, die durch die hufeiseförmige Anordnung der Häuser entstanden ist. Man spürt es deutlich, auch diese Siedlung wurde für die Menschen, die hier wohnen, gebaut.
Beim Entlanggehen entdecke ich ein Info-Center. Der Verein der Siedlung hat hier ein kleines, aber sehenswertes Museum organisiert und betreibt ein Café . Ich schaue mir die historische Einrichtung und die mit viel Liebe zusammengestellten Fotos und Informationen an.
Dann bekomme ich neben einem Kaffee bei Live-Gitarrenklängen noch eine Reihe weiterführender Links an die Hand (s.u.) und die bemerkenswerte Information, dass Interessierte sich hier auch in einer authentisch eingerichteten Wohnung einmieten und die Berliner Moderne dadurch hautnah erleben und fachkundig geführt durchstreifen können (tautes-heim.de). Gartenstadt Falkenberg
Meine nächste Station ist die Gartenstadt Falkenberg im Bezirk Treptow-Köpenick. Die sogenannte Tuschkastensiedlung ist mit ihren bunten Häusern ganz nach meinem Geschmack und ich bin zur richtigen Jahreszeit da, die Gärten stehen in voller Blütenpracht. Die jetzigen Bewohner wenden viel Mühe in die Erhaltung und die Pflege ihres schönen Wohn-Denkmals. Am Eingang steht ein Modell der Anlage mit Hinweis auf die Architekten der Siedlung und der Gartenanlage.
Resümee Die Spurensuche in Berlins Siedlungen der Moderne hat mich zu bemerkenswerten Orten geführt und ich habe tolle Ecken von Berlin kennengelernt. Aus meiner heutigen Erfahrung kann ich nur empfehlen, sich die doch so unterschiedlichen Welterbestandorte in Ruhe anzusehen und über die Ideen zu staunen, die selbst aus heutiger und modern gewohnter Sicht innovativ, witzig, und vor allen Dingen sehr lebenswert sind. Den denkbar besten Einstieg dazu, nicht nur mit Hintergründen und Informationen, sondern mit einem guten Stück Lebensgefühl und einem netten persönlichen Gespräch, findet man im Hufeisen-Café. Hier sind die Links zu weiteren Informationen und Impressionen, die ich in der Hufeisen-Info bekommen habe: https://welterbe-siedlungen-berlin.de https://triennale-der-moderne.de
Bauhaus-Denkmal Bundesschule Bernau
Auf meiner Tour durch Sachsen-Anhalt habe ich das Bauhaus in Dessau besucht und weitere Stätten in Weimar (Link). Zum Welterbe zählt darüber hinaus auch die Bundesschule in Bernau. Ich nutze deshalb die Gelegenheit meines Berlin-Besuchs, um meinen Tag der Moderne mit einem Abstecher nach Bernau abzuschließen.
Die Sonne scheint, ich komme aufs Land und fahre an Hoppegarten vorbei. Heute Vormittag sahen die gelben Klinker vor dem grauen Himmel malerisch aus, jetzt in Bernau sind es rote Klinker und da machen sich blauer Himmel und weiße Wolken sehr gut. In den Bauten sind verschiedene Schulen untergebracht, das Besucherzentrum hat leider schon eine Weile geschlossen und ich gehe deshalb alleine übers Gelände und fange einen Eindruck ein. Auch hier wieder eine gelungene Mischung von Betongrau, Klinkern, Glas und Stahl. Passend zur Frische der Architektur gehen junge Leute durch die Anlage.
Ich schnuppere noch einen Hauch vom Zeitgeist der Moderne, bevor ich ab morgen auf meiner Reise zunächst nach Osten und dann nach Norden in frühere Epochen und fremde Kulturen eintauchen werde. Read the full article
#Berlin#Dacia-Dokker#Dobby#GartenstadtFalkenberg#Hufeisensiedlung#Leichtbau#Minicamper#Reiseziele#Roadtrip#Rundfahrt#selbstorganisiert#SiedlungenderModerne#UNESCO-Welterbe#Urlaubplanen#WeißeStadt
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Otro pacto histórico se firmó casi al mismo tiempo, el 15 de noviembre, entre Hugo Stinnes, el magnate de la industria del carbón y el acero, y Carl Rudolf Legien, representante del sindicalismo socialista. Los patronos reconocían a los sindicatos, cuya existencia apenas había sido permitida antes de la guerra, «como la representación autorizada de los trabajadores» para negociar las disputas laborales, lo cual significaba también quitar el apoyo a las «asociaciones laborales», a los sindicatos «amarillos», que ellos mismos habían creado para combatir a la militancia socialista. Concedían también la jornada de ocho horas y creaban un subsidio de desempleo. Eran unas concesiones para mantener controlados a los dirigentes sindicalistas y ofrecían políticas sociales a cambio de que los sindicatos renunciaran a la socialización. De esa forma, antes de que la República y su sistema político se organizara, los magnates de la industria ya habían conseguido salvaguardar su poder y esfera de influencia. Julián Casanova.
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Carl-Legien-Oberschule at Neukölln''s Schillerkiez in Berlin. . . . #berlin #berlin2go #berlincity #berlinlove #berlinpa... https://ift.tt/35JyaPP https://de.tags.world
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Colourful windows/doors at Wohnstadt Carl Legien, Berlin
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[July 5th 1919] In Nuremberg a union of 52 unions led by Carl Legien emerges as the "General German Trade Union Confederation". (Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund)
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Die Auermühle ist eine ehemalige Industrieanlage im Bonner Ortsteil Graurheindorf, gelegen am Bonner Hafen. Die Gebäude des aus Getreidesilos und -mühlenbestehenden Komplexes entstanden ab 1923. Heute werden sie als Bürogebäude genutzt. Das Auermühlen-Gelände befindet sich am Nordrand des Hafens an der Karl-Legien-Straße, vom Rhein ist es durch Teile der Verladeanlagen des Hafens getrennt. Die Auermühle steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.
1923 begann angrenzend an die von 1922 bis 1924 im Bau befindliche neue Werft die Errichtung von Lagerhäusern und des ersten Silos durch die Gebrüder Cremer. 1926 wurde die Anlage von Carl Auer übernommen, bis 1927 die Gebäude inklusive der eigentlichen Mühle fertiggestellt. Der Betrieb firmierte als „Bonner Weizenmühle Carl Auer“. 1939 folgte ein zweites Silo, beide hatten eine Kapazität von 80.000 dz.
1948 kam eine Hafer- und Reismühle hinzu, die jedoch bereits 1951/52 wieder stillgelegt und für Büronutzung umgebaut wurde. 1963/64 entstand ein letztes Lagerhaus.
Die Getreidemühle stellte ihren Betrieb in den späten 1980er Jahren ein. 1994 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Frank Asbeck, späterer Vorstandsvorsitzender der SolarWorld, und sein Bruder Marc kauften die Auermühle zu Beginn desselben Jahres von den Stadtwerken Bonn (SWB) und ließen sie zu einem Bürogebäude umbauen. Der erste Bauabschnitt, der einen Anbau betraf, wurde im Juni 1994 fertiggestellt, der zweite umfasste das eigentliche Mühlengebäude und war im Januar 1995 vollendet. Zunächst hatte dort die Johanniter-Unfall-Hilfe ihren Sitz. 1996–1998 wurden auch die Silos nach Plänen des Architekten Heribert Wiesemann zu Bürogebäuden umgebaut.
Hauptnutzer der Auermühle war die Serviceabteilung DB Direkt der Deutschen Bank mit einem Callcenter. Am 30. Oktober 2008 wurde bekannt, dass der Standort mit 550 Mitarbeitern geschlossen werden soll. Daneben gibt es mehrere kleinere Mieter, darunter DHL. In der Folge zog Frank Asbeck mit seinem Unternehmen Solar World in Stufenturm, Mühlensilo und das Hauptgebäude ein. In einer Etage der Mühle wurde für die Angestellten ein Fitnessstudio eingerichtet. Siemens hat seit Frühjahr 2011 ca. 3.650 m2 Bürofläche in der Kornkirche angemietet.
Das Silo 1 entstand aus Stahlbeton und besteht aus 16 Siloröhren, die abgestufte Dachkonstruktion wird dem Spätexpressionismus zugeordnet. Direkt angebaut ist ein Flachbodenspeicher. Beim Umbau 1996/97 wurde ein externer Treppenturm mit Glasfassade hinzugefügt, von den Siloröhren ist nach Entfernung der Wände ein Stützenraster geblieben. Die Fassade ist mit rotbraunem Zementputz überzogen.
Silo 2 besteht ebenfalls aus Stahlbeton. Aufgrund seiner an ein Kirchengebäude erinnernden Form wird es auch als „Kornkirche“ bezeichnet. Hier wurden beim Umbau bis auf zwei alle Siloröhren komplett entfernt, die Treppenhäuser liegen intern. Die Fassade besteht aus Klinkern.
Im Norden, im Ortsteil Graurheindorf, liegt der Binnenhafen der Stadt Bonn (Hafen Bonn). Vorher war er am Alten Zollbeheimatet, in der Nähe der Kennedybrücke. Als dieser Platz für die Umschlagskapazitäten nicht mehr ausreichte, wurde er in den 1920er Jahren an einen damals noch siedlungsfreien Standort verlegt. Vorgesehen war damit die Schaffung einer größeren Industrieansiedlung sowie eines Hafenbeckens. Beides wurde nicht umgesetzt. Bis 1974 war der Hafen über eine in Buschdorf abzweigende Stichstrecke der Rheinuferbahn an das Schienennetz der KBE angebunden. Mittlerweile ist der Hafen Bonn vom Ortsteil Graurheindorf landseitig komplett umschlossen. An diesem Stromhafen werden heute überwiegend Container für den Überseetransport umgeschlagen. Die Jahresumschlagsleistung liegt über alle Güter bei circa 0,5 Mio. t.
Personenschifffahrt wird von Bonn aus von den Flotten der Köln-Düsseldorfer und der Bonner Personen Schiffahrtbetrieben, zu Letzterer gehört das auffällige, einem Wal nachempfundene Schiff Moby Dick.
Die bedeutenden Firmen in Bonn lassen sich in zwei Gruppen unterteilen. Zum einen haben mehrere privatisierte Staatsunternehmen in Bonn ihren Sitz. Bekanntestes Beispiel ist die Deutsche Telekom AG (mit ihren ehemaligen Tochterunternehmen T-Mobile und T-Home, seit 2010 zusammengeschlossen in der Telekom Deutschland GmbH), sowie die Deutsche Post mit ihrer Logistiktochter DHL und der Postbank (seit 2010 mehrheitlich im Besitz der Deutschen Bank). Zudem hat die Tank & Rast ihren Sitz in Bonn. Drittgrößter Arbeitgeber der Stadt Bonn ist die Universität Bonn (einschließlich der Uni-Kliniken) und als bedeutender Arbeitgeber folgen ebenfalls die Stadtwerke Bonn.
Zum anderen sitzen in Bonn einige traditionsreiche Privatunternehmen wie die Genussmittelproduzenten Haribo, Verpoorten und Kessko, die Orgelmanufaktur Klais und die Bonner Fahnenfabrik.
Weitere Firmen von überregionaler Bedeutung sind Fairtrade, Eaton Industries (ehemals Klöckner & Moeller), die IVG Immobilien AG, Kautex Textron, SolarWorld, Vapiano und die SER Group.
Das Zusammentreffen von mehreren großen Verkehrsadern bringt es mit sich, dass nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik aus dem Jahr 2011 Bonn die lauteste Stadt in Nordrhein-Westfalen ist und die viertlauteste in Deutschland.
Die Bonner Stadtwerke versorgen mit Ausnahme der Ortsteile Holzlar, Hoholz und Ungarten das Stadtgebiet mit Wasser aus der Wahnbachtalsperre. Das Gasnetz ist seit einigen Jahren im Besitz der Stadtwerke, seit 2011 wird das Stromnetz wieder vollkommen kommunal betrieben, der Stadtrat hat die Konzession des RWE für die Stadtbezirke Beuel und Bad Godesberg nicht verlängert.
Nachdem Bonn Regierungssitz geworden war, wurde das Stromversorgungsnetz zum Ring- und Maschennetz umgebaut. Die gewachsenen Strukturen dieser Netze gewährleisten eine höhere Ausfallsicherheit als vergleichbare in anderen Städten.
In der Stadt Bonn liegen vier Kläranlagen, unter denen die Kläranlage Salierweg im Ortsteil Graurheindorf die größte ist. In den letzten 15 Jahren sind umfangreiche Investitionen in die Abwasserbeseitigung erfolgt. Alle Kläranlagen wurden für über 200 Millionen Euro modernisiert und ausgebaut.
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Was ist ein Pingoin oder wie rettet man einen großen Goldschatz vor einem habgierigen König? – Drei E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Nein, es geht nicht um einen Mord. Es geht um einen Suizid. Aber warum bringt sich eine junge Frau um? Diese Frage stellt sich den Kriminalisten im ersten der drei Deals der Woche, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de acht Tage lang (Freitag, 10.03. 17 - Freitag, 17.03. 17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Die beiden anderen Angebote stammen vom selben Autor, der seine Leser in eine bewegte Zeit und in die alte und neue Welt entführt. Es kann nicht schaden, wenn Sie schon mal was vom Templerorden gehört haben. Aber die Hinse-Bücher lassen sich auch ohne derartige Kenntnisse und womöglich in einem Zuge lesen. Aber Vorsicht! Spätestens hinterher beginnt man sich doch für die Templer und ihre Geschichte zu interessieren. Wetten dass … Erstmals 1986 erschien in der bekannten und beliebten DIE-Reihe des Verlags Das Neue Berlin der Kriminalroman „Poesie ist kein Beweis“ von Jan Eik. Die Abkürzung DIE stand übrigens für Delikte, Indizien und Ermittlungen. Und die Ermittlungen verlaufen in diesem Falle zumindest etwas ungewöhnlich: Eine junge Frau stirbt an den Folgen einer Überdosis Schlaftabletten. Auf der Suche nach dem Motiv der Tat gerät der K auch der Journalist Conrad Pingel, ein Bekannter der Verstorbenen, unter die Lupe. Durch das gegen ihn gerichtete Misstrauen motiviert, beginnt er mithilfe eines lyrischen Steckbriefes nach einem Mann zu recherchieren, den die junge Frau anscheinend mehr liebte als ihr Leben. Obwohl Conrad Pingel die polizeilichen Ermittlungen erschwert, in den Verdacht zumindest moralischer Schuld gerät und selbst beinahe einen Unschuldigen überführt, kann er die Klärung des Todesfalles durch die K auch für sich als Erfolg verbuchen. Aber lernen wir erst mal Conrad Pingel kennen – zumindest ein bisschen. Und natürlich auch Buzek: „Als Conny die dreihundert Teile des Puzzles auf seinem Schreibtisch ausgeschüttet hatte und sie nach Farben und Motiven zu ordnen begann, erlahmte sein Eifer schnell. Allzu viele Bruchstücke blauen Himmels und undurchdringlichen Dickichts waren darunter, viel mehr als die Vorlage vermuten ließ. Die Ausschnitte mit den Dächern der südlichen Stadt in der Ferne und den im Vordergrund abgebildeten Personen hatte er bald zusammengesetzt. Ein Bild von annähernder Vollständigkeit aber wollte ihm nicht gelingen. Gitta, die ihm das Spiel zu Weihnachten geschenkt hatte, schien recht zu behalten: Ein geduldiger Mensch war Conrad Pingel nicht. Außerdem hatte er keine Zeit für derartige Späße. Buzek lauerte auf ihn und den versprochenen Gerichtsbericht von P. Legien. Von seinen zahlreichen Pseudonymen klang das am ernsthaftesten. Glossen pflegte er einfach nur mit Conny zu unterzeichnen. Für längere Beiträge standen ihm wahlweise P. Nigel oder Leo C. Pingrad zur Verfügung. Als Carl Peingold bot er den Lesern Wanderrouten und Stadthistorisches an. Congelin hieß er als Kulturrezensent, und gelegentlich nannte er sich auch Gelpin oder Leping. Aus Conrad Pingel ließ sich eine Menge neuer Namen herstellen. Selbst als Pingoin war er schon im Blatt aufgetaucht. Natürlich hatte ein gewissenhafter Leser diese Schreibweise des antarktischen Vogels bemängelt und die sprachgeschichtliche Ableitung des Namens beigefügt. Buzeks Büro, spartanisch eingerichtet und nüchtern wie die meisten Beiträge in der Zeitung, deren Redaktion er seit Jahrzehnten angehörte, roch nach kaltem Rauch und staubigem Papier, das sich in hohen Stößen auf jedem freien Platz türmte. Der Redakteur war ein freundlich wirkender Mensch mit länglichem Schädel, auf dem nur noch wenige Haare sprossen, die er vermutlich morgens sorgfältig zur Stirn hin kämmte. Conny kannte ihn nicht anders als mit verwehten Strähnen auf dem Hinterkopf und blanker Glatze vorn, über die Buzek von Zeit zu Zeit mit den Fingerspitzen strich, als forsche er nach wiederkehrendem Haarwuchs. Das Erscheinen seines freien Mitarbeiters stimmte ihn offensichtlich fröhlich. „Wird Zeit, dass Sie auftauchen. Ich habe etwas für Sie.“ Er schaute Conny mit strahlenden Augen an. „In Ihrer Heimatstadt! Was sagen Sie nun?“ Conny schwieg vorsichtshalber. Angesichts Buzeks dick aufgetragener Freude schien ihm das angebracht. Außerdem machte sowieso niemand einem freien Mitarbeiter eine Reportagefahrt über zweihundert Kilometer mit der Reichsbahn und für sieben Mark Tagegeld streitig. In der Stadt, in der Conny geboren war, stand der Hochschule ein Jubiläum ins Haus. Buzek oder - was wahrscheinlicher war - die Redaktionssekretärin hatte bereits alles geklärt: Eine Magnifizenz war gefunden und ein Termin vereinbart. „Morgen um elf“, sagte Buzek. „Fünfundfünfzig Zeilen für die Wochenendausgabe.“ „Morgen?“, fragte Conny gedehnt. „Morgen ist bereits Donnerstag. So aktuell sind wir doch sonst nicht.“ Buzek strahlte nicht mehr. „Da ist was rausgefallen“, brummelte er. „Als ich bei der Zeitung anfing, wurde noch nachts gearbeitet. Sie haben bis Freitag vormittag Zeit!““ Zugegeben, die Geschichte, die laut einer Anmerkung des Autors erfunden sei und Ähnlichkeiten mit Personen und tatsächlichen Begebenheiten seien zufällig, also diese Geschichte klingt an einigen Stellen schon ein wenig nach Vergangenheit. Wo gibt es denn noch eine Reichsbahn und sieben Mark Tagegeld? Aber noch weiter in die Vergangenheit führen die beiden historischen Romane von Ulrich Hinse, die sich beide einem faszinierendem Thema widmen. Und dieses faszinierende Thema sind die Templer und ihr Goldschatz. Im Angebot dieses Newsletters sind diesmal Teil 1 und Teil 3 der Reihe über das Gold der Templer. Zunächst der 2014 bei der EDITION digital sowohl als gedrucktes Buch wie auch als E-Book erschienene Titel „Das Gold der Templer. Ein historischer Roman über den Verbleib des Templerschatzes anno domini 1307: Jaques de Molay, der Großmeister des in der ganzen Welt des Orients und des Okzidents bekannten, geschätzten aber auch gefürchteten Templerordens war entsetzt. Sein Orden sollte aufgelöst, die Ritter verhaftet werden und das riesige Vermögen der französischen Krone zufallen. Die Haftbefehle waren bereits ausgestellt und an alle Gouverneure und Bischöfe in Frankreich verteilt worden. Am Freitag, dem 13. Oktober 1307, sollen in den Morgenstunden überall im Land die Vasallen des Königs jeden Templer festnehmen und einkerkern. Alle Templer zu retten scheint dem Großmeister nicht mehr möglich. Deshalb stellt er in aller Eile drei Maultierkarawanen zusammen, die mit wenigen Leuten das Archiv und das Gold in Sicherheit bringen sollen. Eine Karawane ist für England bestimmt, eine soll über See nach Portugal gehen und eine weitere auf die Festung der Templer nach Ponferrada in Spanien gebracht werden. Der junge flandrische Tempelritter Jan van Koninck hat zusammen mit dem Stellvertreter des Großmeisters die Ehre, die Karawane nach Spanien in Sicherheit zu bringen, als in den Pyrenäen sein Mentor erschlagen wird. Die Verantwortung lastet ab sofort auf seinen Schultern. Gelingt es ihm wirklich, die kleine Karawane gegen alle Widerstände im Winter über die Pyrenäen zu bringen und Ponferrada zu erreichen? Eine stattliche Anzahl französischer Soldaten, geführt von einem alten Landsknecht, hat sich auf seine Spur gesetzt. Und auch innerhalb der sonst eingeschworenen Templer gibt es Widerstände. Es erscheint mehr als fraglich, das Gold vor dem gierigen französischen König Philipp IV. und seiner nicht viel besseren Frau Johanna von Navarra in Sicherheit zu bringen. Ein Roman aus der Zeit des finsteren Mittelalters, in der es ehrenhafte Ritter aber ebenso viele Schurken gab. Aber lernen wir auch hier zunächst wieder eine der Hauptfiguren kennen – und zwar, wie es sich für einen solchen Roman über Ritter gehört – natürlich im Kampf: „Die Glocken am Kirchturm der Stadt Kortrijk in Flandern läuteten. Dumpf wummerte ihr Klang über das Schlachtfeld. Sie verkündeten den glanzvollen Sieg der Flandern gegen die Franzosen. Jan van Koninck, der zweiundzwanzigjährige junge Mann mit den gekräuselten roten Haaren, den blauen Augen und der kräftigen, durchtrainierten Figur unter dem jetzt Blut bespritzten ledernen Wams, stand etwas gebeugt, auf sein blutiges Schwert gestützt, am Rande eines Eschenwäldchens. Eine Wurfaxt, die schon aus normannischer Zeit bekannte Franziska, steckte im Gürtel. Er schaute auf die Szene vor ihm in der Niederung. Dicht gedrängt vor einem Bach, der sich durch die morastige Senke schlängelte, lagen Hunderte von toten Rittern in ihren ehemals glänzenden, jetzt nach der Schlacht aber stumpfen, blutigen Rüstungen und ebenso viele tote oder schwer verletzte Pferde. Jan summte ein leises Lied. Es war das Totenlied für die Ritter des französischen Königs Philipp des Schönen, der selbst nicht an dem Massaker teilgenommen hatte. Der Sieg war ohnehin eingeplant. An eine Niederlage war nicht im Entferntesten gedacht worden. Deshalb hatte er seinen einäugigen Kanzler Pierre Flote als Feldherrn gesandt und Jaques de Chatillon als zukünftigen Gouverneur gleich mitgeschickt. Die unruhigen Flandern sollten zur Raison und der lukrative Tuchhandel mit England und der Hanse unter französische Kontrolle gebracht werden. Aber es war dann doch anders gekommen. Fast alle nordfranzösischen Ritter hatten ihr Leben für den König auf dem Schlachtfeld lassen müssen, nur wenige waren entkommen. Über das Schlachtfeld mit den unzähligen Toten und Schwerverletzten wuselten unzählige junge und alte zerlumpte Menschen und Bürger aus Kortrijk, die den Toten und Sterbenden ihre Wertgegenstände abnahmen. Van Koninck nestelte an seinem Wams. Mit etwas Mühe zog er den goldenen Anhänger hervor und betrachtete ihn. Er war, wie die Kette auch, aus purem Gold. Langsam strich er mit seinen Fingern über das Wappen. Ein französisches Wappen, ein Königswappen, was die drei Lilien verrieten. Er hatte es einige Monate vorher von einem französischen Ritter bekommen, der den Aufstand der flämischen Bürger in Brügge gegen die französische Besatzung nicht überlebt hatte. Eigentlich hatte er den verletzten Franzosen aus Wut töten wollen, weil er durch seine Gegenwehr die Flucht des Gouverneurs Jaques de Chatillon ermöglicht hatte. Hasserfüllt hatte Jaques de Chatillon noch zurückgerufen, dass er schon allein deshalb zurückkommen würde, nur um ihm eigenhändig den Kopf abzuschlagen. Der verletzte Ritter hatte sich mit Mühe die Kette mit dem Wappen abgenommen und dem jungen Flandern gegeben. Vielleicht bringt es dir irgendwann einmal Glück, hatte der Franzose gemurmelt, dann war er verschieden. Jan hatte das Medaillon zwar genommen, aber sonst hatte ihn der nach seiner Kleidung offensichtlich adelige Franzose nicht weiter interessiert. Er hatte ihn in seinem Blut liegen lassen und war den anderen flüchtenden Franzosen hinterhergelaufen. Sein Vater Pieter, sein Bruder Wim und er, der jüngste Sohn des Webers Pieter van Koninck, waren kurz darauf wegen ihres Mutes und ihres verwegenen Vorgehens bei der Befreiung von Flandern von Robert von Bethune, dem Grafen von Flandern, zum Ritter geschlagen worden. Dieses Mal war ihm de Chatillon nicht entkommen. Selbstgefällig war er in die Falle geritten und im sumpfigen Ufer des kleinen Flüsschens vor Kortrijk stecken geblieben. Seine Rüstung war zu schwer, als dass er hätte problemlos absitzen und mit dem Schwert kämpfen können. Das war sein Todesurteil. Die flämische Infantrie war dem schwerfälligen Ritter zu Fuß deutlich überlegen und Jan van Koninck hatte genau aufgepasst, wo Jaques de Chatillon hingeritten war. So kreuzten sich auf dem Schlachtfeld ihre Wege erneut. De Chatillon erkannte sofort, wer sich ihm in den Weg stellte, und versuchte mit kräftigen Schwerthieben, dem Jüngsten der Koninck-Sippe den Garaus zu machen. Aber der flinke, junge Flame wich allen Hieben geschickt aus, wehrte mit seiner Wurfaxt und dem Schwert die Hiebe ab und ließ den Franzosen sich müde schlagen. Wobei Jan höllisch aufpassen musste. Die Fechtkunst von de Chatillon war legendär. Aber dazu gehörte natürlich auch, dass sich der Ritter schnell und trickreich bewegen konnte. Aber genau das fehlte hier. Nur wenige Schritte gelangen dem schwer gerüsteten Ritter im Sumpf. Er sank immer tiefer ein und konnte sich nur noch auf einem Fleck stehend verteidigen, während Jan in seiner leichten Kleidung um ihn herumstapfte. Wenn er in seinem Rücken stand, hatte er Mühe, seinen Gegner durch die Sehschlitze zu erkennen. Als einige weitere Franzosen heranritten, um dem Gouverneur zu Hilfe zu eilen, machte Jan dem Kampf ein schnelles Ende. Er wehrte einen Schlag des Franzosen mit seiner Franziska ab und stieß ihm mit der ganzen Kraft seines rechten Arms das Schwert von unten durch den Rüstungsschlitz zwischen Helm und Harnisch in den Hals. Augenblicklich sackte de Chatillon zusammen und starb. Mit einem Ruck zog Jan sein Schwert aus dem Körper des Sterbenden, um die heranreitenden Franzosen abwehren zu können. Aber als die sahen, dass Reiten in dem Sumpf nicht möglich und ihr Anführer bereits gestorben war, zügelten sie die Pferde und ritten auf festen Untergrund zurück. Jan nahm noch an dem einen oder anderen Scharmützel teil, aber der so ungleich begonnene Kampf war letztlich zugunsten der Flandern entschieden. Das, was niemand zu glauben gewagt hatte, war eingetreten. Die bürgerlichen flandrischen Infanteristen hatten mit ihren selbst gebastelten Waffen gegen die Truppe aus hochdekorierten, gut gerüsteten französischen Rittern gewonnen. Die Ritter waren nicht zuletzt an ihrer Arroganz gescheitert. Flandern war unabhängig geblieben und musste sich Philipp dem Schönen nicht beugen.“ Gerade eben erst – ebenfalls sowohl als gedruckte Ausgabe wie auch als E-Book – erschienen ist „Das Gold der Andentempler. Ein historischer Roman über den Aufenthalt der Templer bei dem Volk der Chachapoya in den Anden“. Das ist der dritte Teil der Reihe „Das Gold der Templer“ von Ulrich Hinse: Pablo de Alvares war ein Ritter des Templerordens, er war in Asturien geboren und seinem Vater ins Heilige Land gefolgt. Dort konnte er sich aus der Festung Akkon retten und war mit dem Großmeister Jaques de Molay nach Paris gekommen. Von dort zieht er mit Joao Lourenco nach Portugal, um das Gold der Templer vor König Philipp dem Schönen in Sicherheit zu bringen. Einem Eid zufolge, den er seinem alten Vater geleistet hatte, folgte er Joao Lourenco mit dem Gold der Templer über das atlantische Meer. Dort jedoch zerstritt er sich mit seinem Ordensbruder und lockte den größten Teil der Schiffsbesatzung hinein in den Urwald – wo er das Paradies vermutete. Mit den Händlern der Chachapoya gelangten sie nach langer Fahrt auf dem Amazonas zu den Anden, wo die Eingeborenen wohnten und sie herzlich aufnahmen. Dann aber wurden sie von den Inka überfallen, die ihnen das gesamte Gold raubten. Pablo macht sich auf die Suche und wundert sich, wie wenig Interesse seine Ordensbrüder daran haben, den Schatz wiederzufinden. Selbst sein treuer Gefolgsmann Ragnar, ein hünenhafter Normanne, fällt ihm in den Rücken und verlässt ihn. So muss sich Pablo de Alvares allein auf die Suche nach dem Gold machen. Während dieser Suche lernt er die Steinstraßen der Inka, den Goctafall, den größten Wasserfall der Erde, und die Goldschmiede der Anden, die Tairona, kennen, aber auch Kuelap, die Festung der Chachapoya. Als diese von den Inka angegriffen wird, um die Chachapoya zu unterwerfen, trifft Pablo de Alvares wieder auf den Normannen Ragnar. Es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod. Hören wir auch hier den Anfang dieses spannenden historischen Romans von Ulrich Hinse, der offenbar gar nicht genug bekommen kann von den Templern und ihrem Gold. „Es war erst wenige Wochen her, als die kleine Truppe der Tempelritter aus der Alten Welt, genauer aus dem Norden Portugals, mit ihrem umgebauten Wikingerschiff Le Buscard über das Atlantische Meer gesegelt war. Die Templer waren in einer neuen, für sie völlig fremden Welt angekommen. Freundliche Menschen hatten sie in ihrem Dorf am Rande eines fast undurchdringlichen Waldes empfangen. Und sie lernten das Leben am großen Strom kennen, das so ganz anders war, als sie es aus Europa kannten. Für sie schien es das Paradies zu sein. Obst, Fleisch, Fisch in Hülle und Fülle. Es konnte ohne Verbote gejagt und gefischt werden und der Wald lieferte die Früchte. Trotzdem wollte ihr Führer, der Tempelritter Joao Lourenco, der sie mit seinen nautischen Kenntnissen bis hierhin in die Neue Welt geführt hatte, wieder zurück. Das ergab für Pablo de Alvares, Joaos Stellvertreter, keinen Sinn. Er hatte einen anderen Plan. Er wollte einen Teil der Templer überreden, mit ihm in der Neuen Welt zu bleiben. Sollte Joao doch zurückfahren, mit wem er wollte. Er und seine Gefolgsleute würden hier bleiben. Hier, wo sie das Paradies vermuteten. Aber so einfach war es nicht, diesen Plan umzusetzen. Bei Anwesenheit von Joao würde ihm wahrscheinlich nur Ragnar, der normannische Riese und persönliche Gefolgsmann, folgen. Die Zeit, seinen Plan zu realisieren, war für Pablo gekommen, als sich Joao mit seinem Vertrauten Kasim und einem weiteren Templer auf einem Jagdausflug befand. Dass dieser Ausflug länger dauerte als geplant, dafür hatte Pablo gesorgt. Über den Dolmetscher, dem Kaplan der Templer, hatte er bei den Gastgebern ein Gerücht gestreut, was vermutlich zum Tod der Jäger führte. Ihm konnte das nur recht sein. Kaum war Joao mit dem muslimischen Arzt Kasim, seinem vertrauten Freund, zur Jagd mit einem Einbaum abgefahren, setzte Pablo seinen Plan um. Für einige der Templer war das im Stich lassen ihres Anführers schon eine schlimme Aktion. Sie empfanden es als Bruch ihres Eides, den sie dem Orden geschworen hatten. Ewige Treue und Gehorsam. Sich in Abwesenheit von Joao Lourenco von Bord ihres Schiffes in der Flussmündung zu stehlen und auch noch das anvertraute Gold mitzunehmen, war eindeutig ein Treuebruch. Aber warum hatte der Sturkopf Joao sich auch mit Pablo de Alvares gestritten. Ihr neuer Führer, Pablo de Alvares, hatte Recht. Sie waren hier im Paradies angekommen und genau das hatte Joao Lourenco bestritten. Pablo des Alvares hatte die Zeit eines Jagdausfluges von Joao genutzt und an Bord abstimmen lassen. Nur gut zehn Templer wollten am Le Buscard bleiben, um auf die Rückkehr von Joao zu warten. Die anderen wollten mit Pablo de Alvares und seinem Adlatus, dem riesigen, blonden Normannen, auf den Booten der Eingeborenen, die sich Chachapoya nannten, weiter ins Paradies fahren. Fra Domenico, der Kaplan der Templer, hatte sich als Sprachgenie erwiesen und bei ihrem Aufenthalt bei den Eingeborenen innerhalb kürzester Zeit deren Sprache gelernt. So hatte er für Pablo bei den Urwaldhändlern gefragt, ob sie ihn und seine Templerbrüder in ihre Heimat mitnehmen würden. Die freundlichen Eingeborenen hatten nichts dagegen. So waren die Templer mit ihren Goldkisten und ihren persönlichen Gegenständen, auf die sie nicht hatten verzichten können oder wollten, von Pablo auf die Einbäume der Chachapoya verteilt worden. Alle, die in den Booten saßen, hatten sich freiwillig Pablo de Alvares angeschlossen und fuhren jetzt mit den Eingeborenen den Fluss hinauf ins Paradies, wie sie glaubten.“ Aber ob sie wirklich im Paradies ankommen, das wird sich erst noch zeigen müssen. Und auch, ob sie mit Gold dort in der neuen Welt wirklich noch etwas anfangen können. Neugierig geworden? Dann lesen Sie einfach die beiden Templer-Romane und vielleicht auch gleich noch Teil 2 dazu. Gewissermaßen die Templer komplett. Aber haben Sie auch die Leseprobe des Krimis mit dem lyrischen Steckbrief von Jan Eik aufmerksam studiert? Und wissen Sie nun, was ein Pingoin ist? Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3755 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books Bücher über Mecklenburg-Vorpommern und von Autoren aus dem Bundesland heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen. Firmenkontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr Godern Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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