#blitzgeschichten 014
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stories-by-rie · 2 years ago
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VII Hintergrundmusik
535 wörter für @blitzgeschichten, das prompt war so toll!! die geschichte ist in eine gänzlich andere richtung gegangen als urprünglich erwartet. tw für rauchen (zigaretten) und erwähnten alkohol
Matse schaut zu Ina hoch und rollt die Augen. “Ich geh’ eine rauchen, kommst du mit?”
Ihre Getränke waren eigentlich erst gekommen, Matses hat irgendeinen Zauber, sodass es aussieht, als würden kleine Gespensterchen in dem Cocktail schwimmen.
Doch er tastet schon seine Taschen nach den Zigaretten ab und Ina nickt, folgt ihm, bevor ihr die Decke auf den Kopf fällt oder die Luft sie gänzlich erstickt.
Die Straße vor dem Pub liegt in einer Fußgängerzone, aber niemand ist um diese Uhrzeit dort unterwegs. Wolken bedecken den Himmel, kein Mondlicht fällt zu ihnen herunter.
Die Holztür des Pubs fällt hinter ihnen von alleine zu, nicht dick genug und nicht zu genug, um das Donnern des Basses und das Grölen und Lachen der Gäste für sich zu behalten. 
Matse öffnet die Schachtel und hält sie Ina hin, wie er es immer tut, genauso wie Ina mit einem Lächeln ablehnt. Er hat nie versucht, sie zum Rauche zu überreden, sie mitleidig oder abfällig angeschaut, wie es manche andere tun, wenn Ina von all dem nichts haben will. Genau deswegen geht sie auch mit ihm so oft raus.
Matse tastet nach einem Feuerzeug, aber Ina hat nur auf den Moment gewartet. Grinsend schnipst sie mit den Fingern und hält die kleine Flamme ans Ende der Zigarette.
“Wie hast du denn das angestellt?”, fragt Matse mit der Kippe im Mund und ihren Fingern in seinen.
“Habe Feuerquarz in meinen Nagellack gemischt. Nicht schlecht, oder?” Ina zieht ihre Hand zurück, verschränkt die Arme vor der Brust um sich vor dem kühlen Nachtwind zu schützen.
Für ein paar starre Sekunden schaut Matse ihr verblüfft in die Augen, nur um dann irritiert zu fragen: “Für mich?”
“Also bitte, so wichtig bist du mir auch nicht”, sagt Ina, grinst, und rempelt mit ihrer Schulter leicht gegen seine. “So oft, wie mir mein Kessel übergekocht ist, brauchte ich eine schnellere Lösung, um das Feuer wieder anzumachen." Eine halbe Lüge, aber sie fühlt sich so viel sicherer als die Wahrheit an. Was, wenn er ihre Zuneigung missverstehen würde? Nein, besser, sie behielt ihre kleinen Gesten für sich.
“Ich würde jetzt sagen, dass du eben eine wirklich gute Hexe bist, aber wenn du das nur erfunden hast, weil dir der Kessel ständig überkocht, dann bin ich mir da doch nicht so sicher.” Matse zieht an der Zigarette und pustet den Qualm in die andere Richtung. Im Dunkel der Nacht geht er schnell verloren. Er will offensichtlich noch etwas sagen, aber die Tür des Pubs wird wieder geöffnet.
Mit einem Mal purzelt der Lärm mit den zwei Leuten heraus, die sich Arm in Arm halten.
“Nein, ich schwöre, Nico! Heute ist die Nacht der Nächte! Wir sollten heiraten!”
Ina erkennt das Pärchen wieder, das neben ihnen gesessen hat. Und so genervt, wie sie ist, dass die beiden nach draußen gekommen sind, so erleichtert ist sie, dass sie vor ihnen wieder nach drinnen fliehen können.
Besagter Nico führt sein Herzblatt die Straße herunter. “Mit dir ist jede Nacht die Nacht der Nächte, wir sollten jeden Tag heiraten!”, verkündet er laut, wenn auch etwas undeutlich.
Matse rollt wieder die Augen, tritt seine Zigarette aus und hält ihr die Tür auf.
“Genug frische Luft?”, fragte er.
Ina grinst und folgt ihm
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writingsfromspace · 2 years ago
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Sissels Ankunft
191 Worte | Die Teufelsblume (Hintergrund)
Prompt | Nacht der Nächte - @blitzgeschichten
Nach längerer Pause wieder am Schreiben und hab Uzir ein bisschen vermisst :D Nicht viel rausgekommen, aber ich hoffe, es ergibt auch ohne weiteren Zusammenhang ein bisschen Sinn...
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Uzir fragte sich später oft - öfter jedenfalls, als es ihm entsprach, über Vergangenes nachzudenken - ob er es hätte wissen müssen. Ob er etwas übersehen hatte, was eigentlich ja ganz unmöglich war, bei seinen Augen. Ob er mehr Wahrsagen hätte sollen - die Vogeleingeweide befragen vielleicht oder die Knochen.
Aber die Prophezeiung war ja da, und sie war eindeutig. Die Auserwählte - ein Mensch, irgendwie war es am Ende immer ein Mensch - würde das Reich retten, vor dem Zerfall bewahren, ihm Frieden bringen.
Was sie danach anstellen würde, hatte die Prophezeiung nicht erklärt. Das taten sie am Ende irgendwie nie.
In der Nacht, in der sie in die Welt kam, erwartete er sie jedenfalls ebenso sehnsüchtig wie jeder andere. Die Risse, die sich durch das Land zogen, wurden breiter und bedrohlicher, und überall herrschte Chaos - natürlich erhofften sich alle eine schnelle Lösung.
So naiv war er dann auch nicht, deshalb hatte er sie ja erwartet, hatte ihren Eintrittspunkt errechnet und sie abgefangen, um ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
Reue lag nicht wirklich in seiner Natur als Mantis. Die Vergangenheit war vergangen. Aber manchmal blickte er doch auf jene Nacht zurück.
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krawalle-n-hiebe · 2 years ago
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014 Nacht der Nächte
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Prompt von @blitzgeschichten​
Loide, ich sachs euch wie es ist, ich hab ein bissn lang heute geschlafen. Aber schöner prompt wollte endlich eine Nachtszene von einer meiner Geschichten schreiben.
Ein Schauer zog durchs Dickicht. Aus Dunst und Nebel stiegen tanzende Gestalten. Die Gesänge vorheriger Abende verklangen Tag um Tag, so dass die Nacht mit einer kühlen Stille grüßte.
Leeves Körper ächzte vom Schmerz der vergangenen Tage. Sein Fuß war mittlerweile stark angeschwollen und passte kaum in seinen Stiefel. Der Schwindel der vom Genick in den Kopf zog, verschleierte ihm seine Sinne.
Nach dem Ableben Ottos war er froh, dass er nun das Zelt mit Bieler teilt. Dieser hat eine angenehme Ruhe und Sanftheit. Draußen redet er noch leise mit Kühn. Leeve verstand nur wenige Wortfetzen, die er sogleich vergass. Der beißende Wintersturm, der am Zelt rüttelte, wiegte ihn in eine leichte Dämmerung. Die schweren Glider, aufliegend auf harten Untergrund, nahmen den kargen Luxus des mummelig warmen Schlafsackes wahr. Ein lautes Rascheln erweckte ihn unsanft. Es war Bieler, der sich die Schuhe auszog und ins Zelt kroch. "Ich hoffe dir ist meine Anwesenheit genehm?" fragte Bieler mit einer leisen, liebenswürdigen Stimme. "Ja" Leeve war zu erschöpft, um sich voll auf seine Umgebung zu konzentrieren. "Ruh dich aus und mach dir keine Sorgen. Bald-" den Rest nahm Leeve nicht mehr wahr. Er glitt wieder hinab in Schlaf und Dunkelheit. Sanft und warm wog er in einem Fluss aus schwarzer Materie. Nichts sehend, aber wahrnehmend. Die leisen Gespräche, die Wärme des Feuers, das wohlige Gefühl der Decke, die sanfte Hand seiner Großmutter, die ihn nun auf die Stirn küsste. "Heute ist die Nacht der Nächte. Heute will ich es wagen." eine scharfe, unangenehme Stimme zog durchs Traumgebilde. Erschrocken riss er die Augen auf. Er befand sich im Wald und nicht mehr auf dem Berggipfel. Es wirkte anders als zuvor, aber doch vertraut. Dort waren die Bäume mit den seltsamen Zeichen, die verwunderlichen Steinmännchen und der deplatzierte Hexenring. War am Tage alles in einer grauen Winterlandschaft getaucht, glimmerte es des Nachts in unheilvollen Grün. Ein schwarzer Nebel kroch vom Tal hinauf. Für einen Moment löste er seinen Blick von diesem ungewohnten Anblick, gen Hang. Dort war noch immer der gefürchtete Gipfel mit seinen schneebedeckten Götzen. Als sein Blick wieder auf den Nebel fiel, hatte sich dieser erschreckend schnell angepirscht. Seine schweren Beine ließen sich viel zu viel Zeit auf die drohenden Gefahr zu reagieren. Rennend und doch nicht von der Stelle tretend, stolperte er über Stock und Stein. Seine Verletzung vergessend, kämpfte er gegen unsichtbaren Widerstand der ihn am vorankommen hinderte. Bald holte ihn der Nebel ein und überschwemmte ihn. Eindringend in jede Pore, seine Lunge füllend, zog sich ihm das Herz zusammen. Hier in diesen öden Gefilden des Nebels herrschte Trauer, Wut und Einsamkeit. All diese Emotionen prügelten auf ihn ein. Der Bauch angeschwollen und gegen die Lunge drücken. Die Atmung flach, wird sie immer schneller und kürzer. Der Schmerz brach in immer schnelleren Wellen über ihn hinein. Sein Gehirn zerfetzten, bohrte sich das schwarze Elend in jede Windung seines Körpers. Langsam flachen die Puls Stöße ab und hinterließen Leeve in einen katatonisch Zustand. Da war nichts außer Erschöpfung. Der Nebel war nicht mehr zu sehen oder der Wald, noch der Berg. Er lag in einem schwarzen Raum. Zuerst bemerkte er ein Kribbeln in seinen Füßen. Welches sich in warmen Wellen über seinen Körper ausbreitete. Eine Ewigkeit schien er hier zu verweilen. Langsam wurde er sich seiner Sinne wieder gewahr. Vernahm das Klimpern und Klappern der Kochutensilien, das Rascheln der Zelte, die Wärme seines Schlafsackes, der Schmerz seines Knöchel, das dumpfe Geräusch entfernter Gespräche. Langsam öffnete er die Augen. Er war in seinem Zelt, fest umwickelt von seinem Schlafsack. Bieler war nicht mehr in seiner Schlafstätte. Die wohlige Morgensonne begrüßte ihn und blendete ihn für ein paar Sekunden, als er das Zelt öffnete. Am Lagerfeuer saßen sie, noch alle vollzählig, auf ihn wartend. Diese Nacht holte die Hexe keinen von ihnen. Ein kleiner Schimmer der Hoffnung. Bieler lächelte ihn müde, aber liebevoll an. Die letzte Nacht ließ auch ihn erschöpft zurück, so schien es. Kühn hingegen sah ihn besorgt an. "Min Jung, du bist ganz witt um die Nääs!"
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