"Even anger against injustice / Makes the voice grow harsh. Alas, we / Who wished to lay the foundations of kindness / Could not ourselves be kind."
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A leaf, treeless, for Bertolt Brecht: // Paul Celan
A leaf, treeless,
for Bertolt Brecht:
What times are these
when a conversation
is nearly a crime,
because it includes so much
that’s already been said.
(translated from the German by Pierre Joris)
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AN DIE NACHGEBORENEN
1
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?
Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt
Bin ich verloren.)
Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.
Ich wäre gerne auch weise
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
2
In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legt ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit
Die Sprache verriet mich dem Schlächter
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
3
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.
Dabei wissen wir ja:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
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What kind of times are these when
To talk about trees is nearly a crime,
Because it avoids speaking of all that's evil!
– Bertolt Brecht, from "An die Nachgeborenen"
A leaf, treeless,
for Bertolt Brecht:
What times are these
when a conversation
is nearly a crime,
because it includes so much
that's already been said.
– Paul Celan, "[A leaf]", trans. Pierre Joris
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Der Sohn ist gezeugt vom Vater aus dem dem heiligen Geist und er ist in die Welt geboren vom Vater aus dem heiligen Geist in seinem Glauben. Er bezeugt seinen Glauben im Tod und wird vom Vater aus dem heiligen Geist auferweckt. In dem Glauben an den Tod des Sohnes und seine Auferweckung vom Vater aus dem heiligen Geist wird der Sohn in den Glaubenden gezeugt und sie werden mit dem Sohn zu Kindern des Vaters geboren. Sie bilden als die nachgeborenen Kinder einen Körper mit dem erstgeborenen Sohn, Jesus, dem Herrn und Christus.
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Bertolt Brecht - An die Nachgeborenen
I
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?
Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.) Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.
Ich wäre gerne auch weise.
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
II
In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legte ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit.
Die Sprache verriet mich dem Schlächter.
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
III
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.
Dabei wissen wir ja:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
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7. Quartalsbericht Klein-Tyler
Was für ein toller Kerl dieser riesengroße Klein-Tyler ist! Ein Herzensbrecher, der schon eine Schar von Fans in seiner Kita-Gruppe um sich versammelt und das vermutlich noch nicht einmal zu schätzen weiß. Man ahnt schon heute, dass er es leichter als andere haben wird, Anschluss zu finden. Dazu kommt auch noch seine Unbesorgtheit. Kommt er an einen neuen Ort, in eine ungewohnte Umgebung, braucht er nur ein paar Minuten, dann läuft er rum, als wäre er schon immer dort gewesen, lächelt völlig fremde Menschen an, dass ihnen das Herz schmilzt, und fasst alles an, was nicht schnell genug weggeräumt wurde.
Der Sohnemann besitzt einen enorm starken Willen, aber das schreibe ich bestimmt bei jedem Quartalsbericht. Es bleibt dennoch eine seiner größten Eigenschaften. Nun, er muss sich auch durchsetzen gegen seine große Schwester, die immer häufiger zurückstecken muss. Trotzdem ist und bleibt sie seine liebste Spielpartnerin. Wie oft ich die beiden schon beim Abholen aus der Kita zusammen gesehen habe! Mit seiner Schwester hat Klein-Tyler immer eine Beschützerin neben sich. Und ein Vorbild, das ihm auch einigen Unsinn beibringt. Die beiden sind ein Herz und eine Seele. Meistens.
Tyler zeichnet auch immer noch aus, dass er sich gut selbst beschäftigen kann. Ich las erst neulich darüber, dass das wohl ein Nachgeborenen-Ding ist. Das erste Kind muss sich die Aufmerksamkeit der Eltern noch nicht teilen und darf daher annehmen, dass das immer so weiter geht, dass die Eltern für das Entertainment sorgen. Nachgeborene hingegen haben diese Erwartung erst gar nicht (so stark). Und Klein-Tyler kann sie auch noch gar nicht richtig äußern, das muss man ja auch bedenken.
Apropos, er spricht schon ziemlich viel, auch bereits Kombinationen aus zwei oder drei Wörtern. Allerdings ist nicht alles zu verstehen. Normal für einen Eindreivierteljährigen. Wobei ich schon merke, dass er sehr bemüht ist und immer wieder Worte lautmalerisch nachahmt, um zu lernen, wie man sie ausspricht. Sehr spannend, wie er das macht! Überhaupt ist Tyler sein sehr kluges Kerlchen, das schon sehr genau die Abläufe und Notwendigkeiten im Alltag versteht. Er reicht mir seine Schuhe, wenn wir uns für die Kita fertigmachen wollen, er zeigt auf den Spiegelschrank mit der Zahnbürste drin, wenn es Zeit dafür ist, er holt sich den Hocker und stellt ihn vors Waschbecken, wenn er das Bad unter Wasser setzen will. Und so weiter. Er lernt schnell, er lernt gut und er hat eine Schwester, bei der er alles abgucken kann.
Eine Veränderung in den letzten drei Monaten ist schließlich, dass Klein-Tyler deutlich häufiger meine Nähe sucht. Das freudige „Papaaaa!“, wenn ich nach Hause komme (oder nur mal ein paar Minuten auf dem Klo war), hat er von seiner Schwester übernommen. Aber auch fürs Kuscheln, wenn er sich weh getan hat oder einfach nur mal Beistand benötigt, bin ich mittlerweile ein möglicher Ansprechpartner. Das ist natürlich sehr schön.
Ich freue mich sehr auf das kommende Quartal. Danach ist mein Baby auch schon zwei Jahre alt. Herrje.
(Ich danke Alex Matzkeit für die Idee des Quartalsberichts. Hier gibt es alle von Klein-Tyler. Und hier zum Vergleich die seiner Schwester.)
📧 Lass dich über neue Beiträge per E-Mail informieren!
🐖 Du findest das hier gut? Wirf was ins Sparschwein meiner Kinder! Vielen Dank! 🫶
(Original unter: https://1ppm.de/2024/06/7-quartalsbericht-klein-tyler/)
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Alice Weidel und Deutschlands Niederlage
Die JF schreibt: »Anzeige Die Debatte um die Äußerungen von Alice Weidel zur Niederlage Deutschlands im Zweiten Weltkrieg kocht hoch. Daß die Nachgeborenen heute die Deutlichkeit des Geschehens leugnen und es zu einer „Befreiung“ umdeuten wollen, hat oft mit Dummheit, meistens mit Verdrängung und immer mit dem Fehlen jedes Empfindens nationaler Würde zu tun. Ein Kommentar von […]
Dieser Beitrag Alice Weidel und Deutschlands Niederlage wurde veröffentlich auf JUNGE FREIHEIT. http://dlvr.it/SvzwdF «
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Dístomo, Griechenland, 10. Juni 1944
> Wehrmachtsmassaker am 10. Juni 1944 im griechischen Dístomo
> programmatische Rede des Bürgermeisters
> in der das Thema „Entschädigung“ zentralen Raum einnimmt
… Entschädigungen, Gerechtigkeit - Frage, wie umgehen mit den Schatten der eigenen Vergangenheit.
Wie und in welcher Weise die Nachfahren der Opfer mit den Nachfahren der Täter reden, haben erstere natürlich zu entscheiden.
Dennoch, ob meinesgleichen das nun zusteht oder nicht, hier einige Erinnerungen an Fälle, die nicht weit zurückliegen und an denen wer mag sich Orientierung holen kann, China, Südafrika und Deutschland.
China war hundert Jahre und mehr imperialer Gewalt ausgesetzt.
Es hat sich davon emanzipiert, es hat sich seit Mao's Zeiten radikal von allen Zumutungen befreit und hat es nicht nötig, sich von-wem-immer Vorschriften machen zu lassen.
Aber Reparationen seitens der Eindringlinge?
China blickt auf viertausend Jahre Geschichte, was es verlangt ist Respekt.
Entschädigungen?, China es nicht nötig, sich von irgendwem beleidigen zu lassen durch Dollar oder Renminbi für begangenes Unrecht.
Südafrika, Opfer des Rassismus.
Man hatte es kaum für möglich gehalten, aber die Apartheid endete ohne Gewalt.
Wahrheitskommission statt Rache, den Tätern wurden Fragen gestellt.
Ihnen wurde zugehört, ihnen geschah nichts.
Statt Strafe wurden Taten und Täter öffentlich gemacht.
Oder: das Licht der Öffentlichkeit war die Strafe.
Im Falle Griechenland gibt es eine bemerkenswerte Besonderheit.
Nach dem Nazi-Einfall verlangten die deutschen Besatzer von den Griechen ein freiwilliges Darlehen in astronomischer Höhe.
Freiwillig - als Darlehen - rückzahlbar
Freiwillig, es ist aberwitzig, aber den deutschen Besatzern war offenbar am Anschein legalen Handelns gelegen.
In diesem finanzpolitisch/moralisch bizarren Fall könnte es lehrreich sein, wenn der griechische Präsident sich an den deutschen Präsidenten wendet (vielleicht im Bundestag) -
Und dort nichts fordert, aber fragt, ob der deutschen Elite in dieser Angelegenheit was einfällt.
Schuld und Gerechtigkeit, es gibt eigene, deutsche Erinnerungen an die Nachkriegszeit, die Täter lebten ja noch.
Die Elterngeneration war durchaus bemüht, zwar keine Entschuldigung, aber doch Erklärungen/Verständnis zu geben/zu suchen.
Für sie war es bitter, wenn sie von den eigenen Kindern zur Rechenschaft gezogen, oder - nicht einmal das - mit sich allein gelassen wurde.
Unvergessen Gudrun Ensslin, Zitat: "Mit denen soll man nicht reden, das ist die Auschwitzgeneration".
Für die Nachfahren der Opfer ist immer die Frage, wie rigoros man ist und wie billig man sich macht.
Bischof Tutu in Südafrika machte klar, daß die Vergangenheit ihr Recht, ihr Gewicht hat.
Deren dunkle Seiten man nicht wieder gutmachen kann, aber ans Licht bringen sollte.
Für die Nachfahren von Tätern und Opfern bleibt meist nur die unsichere Bitte "an die Nachgeborenen / gedenket unserer mit Nachsicht".
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Im Namen des Vaters über uns, des Sohnes unter uns, und der heiligen Geistkraft in Vater und Sohn und damit auch unter uns. Im Namen der Liebe des Vaters, der Gnade des Sohnes und der Gemeinschaft der heiligen Geistkraft. Im Namen Gottes, des Vaters, Jesu, des Sohnes, und der heiligen Geistkraft, der Mutter der Kirche.
Die heilige Geistkraft ist die Mutter der Kirche. Sie lässt uns den Sohn erkennen und führt uns zum Vater. Der Sohn ist von ihr geboren und auch wir werden in Verbindung mit dem Sohn aus ihr zu Kindern des Vaters geboren. Der Vater zeugt die Kinder und ist für sie da. Dasselbe trifft aber auch auf die Mutter zu, welche die Kinder unter Wehen auf die Welt bringt. Die heilige Geistkraft betet in uns in einem unausprechlichen Seufzen. Sind wir einmal unter Schmerzen geboren, so nimmt uns der Vater in seine Arme. Dann übergibt er uns an die Mutter. Sie nimmt uns an ihre Brust und gibt uns von der Muttermilch des Geistes. Der Sohn ist beides: In seiner Präexistenz ist er der Geburtskanal, durch den alle Kinder geboren werden. In seiner Existenz ist er Jesus, der Gesalbte, der erstgeborene Sohn aller Kinder. Durch seine Präexistenz erblicken alle nachgeborenen Kinder das Licht der Himmelswelt. Durch seine Existenz teilen alle Kinder mit ihm das ewige Leben in der Himmelswelt. In seiner Präexistenz ist er der erste Dominostein, der aber die nächsten Dominosteine noch nicht berührt hat. In seiner Existenz berührt er den ersten Dominostein und setzt eine Kaskade der Neugeburt in Gang. Dort wo ein Kind zur Neugeburt eines anderen Kindes beigetragen hat, wird dieses Kind dem Sohn gleich: Es war präexistent und hat durch seine Existenz einen anderen Menschen berührt und zum Erwachen gebracht.
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Lieder für Frieden, Demokratie und Solidarität
Singen in schwierigen Zeiten…
Nun Freunde lasst es uns einmal sagen … fühl ich mich nicht allein, gut euch zu sehen.
Es tut tatsächlich wieder gut, auf der Bühne zu stehen und endlich wieder mit Publikum unsere Lieder singen zu können.
Auch wenn, wie es im Lied von Hannes Wader heißt, unsere Ängste und Sorgen nicht kleiner geworden sind, ganz im Gegenteil.
Davon, aber auch von der Hoffnung, etwas daran ändern zu können, handelt unser Programm.
Konzert des Münchner Gewerkschaftschors QUERGESANG
EineWeltHaus #München am Freitag, 21. April 2023 um 20 Uhr
Sie hören von Bert Brecht und Hanns Eisler die „Ballade vom Baum und den Ästen“ aus dem Jahr 1933, danach zwei Gedichte „an die Nachgeborenen“, schon aus der Emigration, aber noch vor Ausbruch des 2. Weltkriegs geschrieben, und dazwischen von Paul Dessau die „Bitten der Kinder“, von Bert Brecht 1951 verfasst.
3 Artikel der Menschenrechte sind im Programm,
https://muenchen-fuer-menschenrechte.de
Eine Reaktion auf die antisemitische, rassistische und menschenverachtende NS-Zeit war 1948 die Gründung der Vereinten Nationen UNO und die
Proklamation der 30 Artikel der Menschenrechte. Zwei davon werden Sie vertont zu hören bekommen, den Artikel 1 „Alle Menschen sind frei“ und den
Artikel 3 über das Recht auf ein Leben in Freiheit und Sicherheit. Den haben wir Ihnen auf Zulu, eine der wichtigsten afrikanischen Sprachen, mitgebracht. Gefunden
haben wir alle 30 Artikel in ihrer Vertonung im Internet auf der Seite „Sing human rights“. Denn eigentlich leben wir ja in einer wunderschönen Welt – solange wir sie nicht zerstören. Deshalb „What a wonderful world“ als Dreingabe.
Eine Kostprobe unserer antifaschistischen Lieder
gab es in der Veranstaltung zum 90. Geburtstag von Ernst Grube, organisiert von der GEW Bayern mit Unterstützung des Bezirksverbands Oberbayern, des Stadtverband München und des Kreisverbands Regensburg: #ErnstGrube: Als jüdischer Junge ins Konzentrationslager, als Kommunist in den 1950ern im Gefängnis, als Präsident des #VVN im bayrischen Verfassungsschutzbericht ...
https://youtu.be/TI4c4RPYdOw
https://fairmuenchen.eineweltnetz.org/75-jahre-menschenrechte-auch-bei-uns/
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AN DIE NACHGEBORENEN – BERTOLT BRECHT
1
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!
Der dort ruhig über die Straße geht
Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde
Die in Not sind?
Es ist wahr: ich verdiene noch meinen Unterhalt
Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts
Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich satt zu essen.
Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt
Bin ich verloren.)
Man sagt mir: iß und trink du! Sei froh, daß du hast!
Aber wie kann ich essen und trinken, wenn
Ich es dem Hungernden entreiße, was ich esse, und
Mein Glas Wasser einem Verdurstenden fehlt?
Und doch esse und trinke ich.
Ich wäre gerne auch weise
In den alten Büchern steht, was weise ist:
Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit
Ohne Furcht verbringen
Auch ohne Gewalt auskommen
Böses mit Gutem vergelten
Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen
Gilt für weise.
Alles das kann ich nicht:
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
2
In die Städte kam ich zu der Zeit der Unordnung
Als da Hunger herrschte.
Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs
Und ich empörte mich mit ihnen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten
Schlafen legt ich mich unter die Mörder
Der Liebe pflegte ich achtlos
Und die Natur sah ich ohne Geduld.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit
Die Sprache verriet mich dem Schlächter
Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden
Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
Die Kräfte waren gering. Das Ziel
Lag in großer Ferne
Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich
Kaum zu erreichen.
So verging meine Zeit
Die auf Erden mir gegeben war.
3
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut
In der wir untergegangen sind
Gedenkt
Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht
Auch der finsteren Zeit
Der ihr entronnen seid.
Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd
Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt
Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung.
Dabei wissen wir ja:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.
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Schwerer Hauer im Sinkflug. Dez 2022
Noch nicht fertig. Die Muskulatur der rechten Wade sieht noch seltsam aus. Der Rücken braucht noch etwas Zuwendung.
Mein Atelier ist belegt. Mein Sohn hat sich einquartiert ( in seinem alten Zimmer, muß ich dazusagen. ) Viel hat sich nicht geändert. Freundliche Smalltalk-Fragen* werden als Provokation aufgefasst. Und wie früher sind die Eltern die Kammerdiener. Die Seife schwimmt kieloben in der Seifenschale, es fehlt der Herrschaft die Kraft, eine aus dem Kühlschrank entnommene Packung wieder zu schließen und zurückzustellen. Oder ein Handtuch aufzuhängen. Aber dafür sind wir dienstbaren Geister ja da. Wenn schon die Queen selig “ich dien” zu ihrem Wahlspruch hat machen können, dann können wir Kleinbürger-Eltern erst recht unserem hochadeligen Nachgeborenen zur Hand gehen.
Kurz und gut: Die Stimmung ist wie immer. Zwei geschlechtsreife Löwenkater im gleichen Rudel, das hat “die Natur” nicht vorgesehen. Und wie gehabt steht meine arme Frau dazwischen, die einerseits den unter Schmerzen geborenen Nachwuchs schützen, andererseits nicht von der Seite des imposantesten und auch liebevollsten Katers der Serengeti weichen will.
Solange die Stimmung so gefährlich bleibt, begnüge ich mich mit meinem kleinen Malbuch. Daß ich zur Behindertengruppe der Aphantasten gehöre, habe ich schon öfter angemerkt. Und, daß ich auf Vorbilder angewiesen bin mit meinem bildlosen Gehirn. Dieses Kraftmännchen da oben habe ich abgekupfert bei dem Photographen Mike Peters von einem Bild aus der Serie “Coney Island Double Vision.”
--
* Lese gerade den erfrischend desillusionierenden Thriller “Vagabond” von einem mir bisher nicht bekannten Gerald Seymour. Begegnet der Vater in der Garagenauffahrt seiner halbwüchsigen Tochter, fragt freundlich, wohin sie gehe und erhält als Antwort: “Weg.”
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Aos que vão nascer
III
Vocês, que emergirão do dilúvio
Em que afundamos
Pensem
Quando falarem de nossas fraquezas
Também nos tempos negros
De que escaparam.
Andávamos então, trocando de países como de sandálias
Através das lutas de classes, desesperados
Quando havia só injustiça e nenhuma revolta.
Entretanto sabemos:
Também o ódio à baixeza
Deforma as feições.
Também a ira pela injustiça
Torna a voz rouca. Ah, e nós
Que queríamos preparar o chão para o amor
Não pudemos nós mesmos ser amigos.
Mas vocês, quando chegar o momento
Do homem ser parceiro do homem
Pensem em nós
Com simpatia.
- Bertolt Brecht
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In der Auferstehung des Herrn zeigt sich die ewige Zeugung des Sohnes aus dem heiligen Geist vom Vater im Glauben des Herrn. Haben wir seinen Glauben so zeigt sich die ewige Zeugung des Sohnes aus dem heiligen Geist vom Vater auch in uns und wir sind mit dem Herrn zu Kindern aus dem heiligen Geist vom Vater geboren. Wir sind eins mit dem Herrn und bilden mit ihm den einen Körper der ewigen Zeugung. Wie er der Erstgeborene ist in allem so sind wir die Nachgeborenen. Wir sind zum ewigen Leben geboren aus der ewigen Zeugung und der Auferstehung des Herrn.
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