#Raketenabwehr
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wladimirkaminer · 5 months ago
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Raketen am Strand
Urlaubszeit ist Reisezeit, die Menschen zieht es in die Sonne. Meine Frisörin aus Odessa fährt jeden Monat von Berlin nach Hause ans Schwarze Meer, um ihre Eltern und ihre Tiere zu besuchen, Freunde zu treffen und nicht zuletzt, um ihren alten Kunden die Haare zu schneiden. Natali hat in Odessa noch immer ihren Friseursalon für ältere Damen, mit dem Alter fällt ein Wechsel der Friseurin besonders schwer. Sie erzählte  neulich, die Strände Odessas seien voll, obwohl der Hafen fast täglich mit russischen Raketen beschossen werde. Die Einheimischen könnten sich ein Leben ohne Meer nicht vorstellen. Bereits im ersten Sommer des Krieges machte ein Strandvideo aus Odessa im Internet die Runde: Der Grenzschutz umzäunte die Zugänge zum Wasser, nachdem die ersten Seeminen nahe an den Stränden gesichtet worden waren. Die Einheimischen schnitten Löcher in das Metallgitter, kletterten durch und gingen baden. Auf dem Video versuchten die Soldaten die Frauen in Badeanzügen zur Vernunft zu bringen. „Krieg hin oder her, wer soll meinem Sohn schwimmen beibringen, Sie etwa?“ wütete eine mollige Blondine und schickte die Patrouille zum Teufel. „Sehen sie die Möwen?“ klärte eine weise Oma die Soldaten auf, während sie versuchten, die Oma aus dem Loch im Zaun zu befreien. „Die Möwen sitzen auf den Wellen! Sie würden doch niemals dort sitzen, wenn da Minen wären, diese Vögel sind klug! Ich springe kurz ins Wasser und schwimme zu den Möwen und zurück, versprochen!“ Die Soldaten schüttelten nur den Kopf.
Dieses Jahr wurden die Strände Odessas nicht einmal umzäunt, meine Friseurin ging zum Strand mit einer Freundin und deren fünfjährigem Sohn. Der Strand war voll, sie hatten Mühe einen Platz zu finden. Kaum hatten sie sich im Sand eingerichtet, kam eine Warn-SMS: Ballistik von der Krim, drei Minuten Anflugzeit. Na ja, dachten die Frauen, na ja. In drei Minuten würden sie es bis zum Schutzbunker sowieso nicht schaffen. Was steht da noch in der SMS? fragte die Frisörin ihre Freundin. „Suchen sie ein Dach über den Kopf  oder legen sie sich auf den Boden mit dem Gesicht nach unten.“ Ein Dach war am Strand nicht vorhanden, also beschlossen die Frauen der letzten Anweisung zu folgen und sich über das Kind zu legen.  Bevor sie sich mit der Nase in den Sand bohrte, schaute sich meine Frisörin um, der ganze Strand hatte die gleiche Warnung bekommen, aber niemand reagierte. Dann mache ich das auch nicht, dachte Natali. Der ganze Strand schaute nach oben.  Dort, am klaren blauen Himmel, weit in der Ferne sah man einen sich nähernden Flugkörper, der auf einen anderen Flugkörper schlug, die Raketenabwehr in Odessa hatte in den vergangenen Jahren viel gelernt. Eine kleine Rauchwolke bildete sich im Himmel. Es lebe die Ukraine! rief der Strand beinahe einstimmig und ging baden.
In der gleichen Woche  trafen die Überreste einer ukrainischen Rakete die Urlauber auf der Krim, auch dort sind die Strände überfüllt. Die Russen fahren massenweise in den Urlaub auf die besetze Krim, wohl wissend dass die Halbinsel zurzeit ein stark umkämpftes und täglich von den ukrainischen Geschossen bombardiertes Gebiet ist. Aber Urlaubszeit ist Reisezeit. Alle Ferienhäuser sind bis Ende Oktober ausverkauft, vermietet, verpachtet. Die Hotels sind durch den Krieg nicht einmal preiswerter geworden, ganz im Gegenteil, diese Saison sei die teuerste in der Krimgeschichte, schreiben die örtlichen Zeitungen. Die Menschen schicken ihre Kinder in die Ferienlager auf die Krim und jede Woche findet dort irgendein Musikfestival oder Sportevent unter freiem Himmel statt, obwohl die ukrainischen Streitkräfte permanent Raketen auf die Krim abfeuern.  Es gibt für die Russen dieses Jahr wenig Platz unter der Sonne, durch die Sanktionen sind die Strände des Westens aus den Reisekatalogen weggefallen, Thailand schwer erreichbar und in der Türkei spielen die Preise verrückt. Durch den Ansturm der russischen Touristen hat die türkische Riviera die Preise verzehnfacht, Georgien ist zu klein und auch zu teuer, außerdem fühlen sich die Russen dort nicht willkommen. Einige russische Reisebüros versuchen die Urlauber zur Vernunft zu bringen, sie werben für einen Alternativurlaub in Sibirien, mal zur Abwechslung frische Luft in der Taiga zu atmen statt in der Sonne zu schmoren. Die Werbung funktioniert nicht, die Massen wollen auf die Krim und die Regierung ermutigt sogar die Menschen, auf die Krim zu fahren, sich selbst und ihre Kinder in Gefahr zu bringen. Erst letzte Woche war die neunjährige Tochter des stellvertretenden Bürgermeisters von Magadan von den Splittern einer abgeschossenen Rakete am Strand ums Leben gekommen. Böse Zungen behaupten, Putins Regime habe an zivilen Opfern auf der besetzten Krim ein politisches Interesse, damit würden die eigenen Kriegsverbrechen und die Bombardierung der Zivilbevölkerung in Charkiw und Odessa relativiert. Warum aber nun die Menschen ihr Leben bewußt in eine solche Gefahr bringen, eine plausible Erklärung dafür habe ich nicht. Es wäre zu einfach dies mit der voranschreitenden Verblödung der Bevölkerung zu erklären. Nach drei Jahren Krieg sind es die Menschen auf beiden Seiten müde geworden, ständig Angst zu haben. Der Fatalismus beherrscht die Massen. Es kommt, wie es kommt, denken sie und kaufen sich erst mal ein Eis, fallen in den Sand, die Raketen fliegen.
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daily-ninjago-tcg · 1 year ago
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Card of the Day: Missile defence
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German name: Raketenabwehr Featured character: Nya Smith
Series 3 Number: 130
Type: action card
English description: Put an active opposing vehicle card onto its owner's discard pile. Pull a card.
German description: Lege eine aktive gegnerische Fahrzeugkarte auf den Ablagestapel ihres Besitzers. Ziehe eine Karte.
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korrektheiten · 10 days ago
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Wie viele Vertragsbrüche von USA und NATO kann der Spiegel in einem Artikel verschweigen?
Anti-Spiegel: » Ich habe am Montag bereits einen Bericht des russischen Fernsehens über die neue, gegen Russland gerichtete US-Raketenbasis in Polen übersetzt. Jetzt will ich zeigen, wie der Spiegel seine Leser bei dem Thema durch Weglassen wichtiger Informationen desinformiert. Die US-„Raketenabwehr“ Die US-Raketenbasis, die in Polen vor etwa einer Woche offiziell eingeweiht wurde, wird im Westen als […] http://dlvr.it/TGJTph «
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21.09.2024 - Sputnikglobe
Israelische Medien befürchten, dass die Houthis an Israels Grenze angekommen sind, während die Miliz ihre Bereitschaft für einen „langen Krieg“ anpreist
Die jemenitische Miliz begann ihren elf Monate andauernden Feldzug gegen Israel am 19. Oktober 2023 mit dem Abschuss von Raketen und Drohnen auf israelische Städte, gefolgt von Angriffen auf mutmaßlich in israelischem Besitz befindliche oder mit Israel in Verbindung stehende Handelsschiffe im Roten Meer, aus Solidarität mit Gaza.Die israelischen Medien haben 
ihre wachsende Besorgnis über das Schweigen des Militärs zu einer Reihe von Berichten zum Ausdruck gebracht, denen zufolge Huthi-Kämpfer allmählich in den Süden Syriens einfallen, möglicherweise um inmitten explosiver regionaler Spannungen eine neue Front gegen Israel zu eröffnen .Das Büro des israelischen Sprechers gab am Donnerstag „keinen Kommentar“ zu 
Berichten des hebräischen Dienstes von i24 News ab, in denen syrische und jemenitische Quellen zitiert wurden, wonach sich Houthi-Kämpfer an der Grenze zu den von Israel besetzten Golanhöhen konzentrieren würden. Israels Kan News behauptet, es gebe in Syrien bis zu „einige Tausend“ Houthi-Spezialkräfte, die von einem General kommandiert würden. Israels Alma Research and Education Center schätzte letzte Woche, dass „es eine Houthi-Präsenz in Syrien gibt��, deren Ausmaß jedoch unbekannt sei.Letzte Woche teilte eine informierte Quelle Sputnik mit, dass „eine Brigadetruppe der Ansar Allah [der Houthis, Anm. d. Red.] in kleinen Gruppen über Jordanien nach Syrien entsandt worden sei“. Die Quelle gab an, dass die Elitekämpfer im Umgang mit Panzerfahrzeugen, Artillerie und Drohnen ausgebildet seien.
Abed al-Thawr, ein pensionierter jemenitischer Brigadegeneral und den Houthis nahestehender Militärexperte, erklärte gegenüber Sputnik Arabic , dass zwar viele Jemeniten an einer Bodenoffensive gegen die israelische Armee teilnehmen wollen, die Anrainerstaaten zwischen Jemen und Israel jedoch aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts den Durchmarsch der Truppen verhindern wollen.
"Die Houthis „haben offiziell für den 19. Oktober 2023 eine militärische Konfrontation zwischen sich und dem zionistischen Feind sowie Amerika angekündigt, bis jetzt wurden jedoch keine Truppen nach Syrien entsandt. Wenn die Möglichkeit dazu bestünde, hätte der Jemen sofort die Initiative ergriffen“, so al-Thawr."
Al-Thawr sagte, die Initiative der Houthis, „die Vorherrschaft über das Rote Meer zu erlangen“, sei „an sich schon eine mächtige Militäroperation“. Sie zeige, dass die Miliz in der Lage sei, das Angriffspotenzial der amerikanischen und britischen Verbündeten Israels zu „neutralisieren“ und ihnen „neue Einsatzregeln aufzuerlegen, wie der Abzug des Flugzeugträgers USS Roosevelt beweise.“ Der jemenitische Beobachter betonte auch, dass die syrische Armee stark genug sei und „keine Unterstützung jemenitischer Streitkräfte benötige um mit dem Feind fertig zu werden.“
"„Israel befindet sich heute im Würgegriff des irakischen, libanesischen, syrischen und jemenitischen Widerstands und hat keine andere Lösung, als seinen Einfluss auf Gaza zurückzuziehen“, sagte al-Thawr.
Der Verteidigungsminister der Huthi, Generalmajor Mohammad al-Atifi, verkündete am Donnerstag , dass „die jemenitische Armee den Schlüssel zum Sieg in der Hand hält“ und „auf einen langen, zermürbenden Krieg gegen das usurpierende zionistische Regime sowie seine Sponsoren und Verbündeten vorbereitet ist“.
Der Kampf der Miliz gegen Israel sei „tief in unseren Überzeugungen verwurzelt“ und die Jemeniten seien sich „der Tatsache bewusst, dass dieser Feldzug eine heilige und religiöse Pflicht ist, die enorme Opfer erfordert“, sagte al-Atifi. Zu den Angriffen der Huthi auf Israel gehörten Raketen- und Drohnenangriffe, die die Fähigkeit der Miliz demonstrierten, Israels hochentwickelte Luft- und Raketenabwehr zu überwinden. Sie richteten jedoch kaum direkten Schaden an.
Der Schaden ereignete sich hauptsächlich in Form von Einnahmeverlusten der israelischen Schifffahrtsmagnaten aus dem Roten Meer und der Insolvenz des israelischen Hafens Eilat am Roten Meer.
Berichten zufolge nahm die Miliz am Freitag nach einer 18-tägigen Pause ihre Operationen im Roten Meer wieder auf . Die britische Maritime Trade Operations meldete eine „verdächtige Annäherung“ eines improvisierten Drohnenboots an ein Handelsschiff vor der Küste Jemens, etwa 45 Seemeilen südlich von Al Mukha in der Straße von Bab el-Mandeb.
Die USA, die im vergangenen Dezember im Roten Meer eine Armada nach dem Vorbild einer „Koalition der Willigen“ zusammenschusterten, um gegen die Houthis zu kämpfen, und im Januar begannen, Ziele im Jemen anzugreifen, räumten diesen Sommer ein, dass ihre Streitkräfte „nicht in der Lage“ seien, Angriffe der Milizen abzuwehren. Letzte Woche erklärte ein pensionierter Kommandant der Royal Navy den Medien, dass die Houthis „ 
ihre Ziele erreichen, alle , und wir erreichen keines von unseren. Wir geben Millionen und Abermillionen Dollar dafür aus, nicht zu gewinnen. Das ist ein echtes Problem.“Anfang dieser Woche sagte ein hochrangiger Houthi-Vertreter , Washington habe der Miliz im Austausch für ein Ende der maritimen Angriffe eine formelle Anerkennung angeboten. US-Beamte bezeichneten die Informationen als „komplette Erfindung“, „Propaganda“ und „Fehlinformation“.
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my-life-fm · 6 months ago
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»Streik für den Frieden? Besonders in Zeiten von Kriegen stellen Streik und Blockaden einen effektiven Weg dar, sich für den Frieden einzusetzen. Genau das haben Arbeiter aus Spanien und Belgien erkannt. Diese blockierten den Umschlag von Kriegsgütern, die für Israel bestimmt waren, und setzen sich auf diese Weise aktiv für den Frieden ein. Schon zuvor haben britische Gewerkschaften Rüstungsunternehmen blockiert und damit ihre Arbeit behindert. Würden die Arbeiter aller europäischen Länder sich diesen Protesten, Blockaden und Streiks anschließen, wäre das Massaker im Gazastreifen schnell beendet, und auch die Kriegstreiber im Ukraine-Konflikt müssten mangels Waffen bereit für andere Lösungen sein. Das Massensterben von Menschen hätte ein Ende.
Gerade Deutschland ist eine wichtige Drehscheibe für Kriegsgüter. So exportiert die Bundesrepublik jedes Jahr Kriegswaffen im Wert von mehreren Milliarden Euro. Im Jahr 2022 beliefen sich die Waffen-Exporte auf 9,35 Milliarden Euro und damit auf den zweithöchsten Wert in der Geschichte der Bundesrepublik. Ein Viertel davon ging in die Ukraine, insgesamt Waffen im Wert von 2,24 Milliarden Euro, und damit direkt in ein Kriegsgebiet. Dabei beschränkte sich die Lieferung nicht allein auf Leopard- und Marderpanzer sowie Raketenabwehr. Auch Drohnen, Luftabwehr und logistische Geräte wie Lkw befanden sich unter den gelieferten Kriegswaren. Die Bundesrepublik heizt damit einen Krieg an, der ohne die westlichen Lieferungen längst beendet wäre und der bereits Hunderttausenden von ukrainischen Soldaten das Leben gekostet sowie – Stand September 2023 – 7.550 Zivilisten getötet und 14.638 verletzt hat. Seit Ausbruch des Krieges im Gazastreifen erhöhte Deutschland außerdem seine Waffenlieferungen an Israel von 32 Millionen auf 303 Millionen Euro. Hier sind, in wesentlich kürzerer Zeit, bereits mehr als 20.000 Zivilisten getötet worden, über 4.000 davon Kinder.
Zudem ist Deutschland ein wichtiger logistischer Faktor. Aufgrund seiner geografischen Lage in Mitteleuropa, seines Zugangs zur Nordsee und eines gut ausgebauten Eisenbahnnetzes führen viele Transportstrecken durch Deutschland. Ein wichtiger Umschlagplatz für den Export von Kriegsgütern in alle Welt ist der Hamburger Hafen. Von hier werden deutsche Rüstungsgüter in alle Welt exportiert. Auch sind andere Länder bei ihren Waffenlieferungen auf Deutschland angewiesen. So werden US-Waffenlieferungen an die Ukraine nicht nur in Hamburg, sondern zum Teil in Bremerhaven an Land gebracht, von wo aus sie über das deutsche Straßen- und Schienennetz weiter transportiert werden müssen.« – Ende Teil 2
»Die Gewerkschaften sind für jeden Streik ein wichtiger Grundpfeiler. Denn nicht nur haben sie allein das Streikrecht inne, sie bieten auch Rechtshilfe und zahlen Streikgelder aus. Auf diese Weise können Gewerkschaften das Durchhaltevermögen Streikender stärken. Wenn allerdings Gewerkschaften etwa die Bewaffnung der Ukraine unterstützen, dann ist ein Streik zum Beispiel gegen Waffenlieferungen nahezu ausgeschlossen. Zudem gibt es in Deutschland viele juristische Fragen um „politische Streiks“. Ein Kommentar von Felix Feistel und Dejan Lazić.«
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world-of-news · 8 months ago
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zimmerberg · 1 year ago
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Wird dabei Israel getilgt:
Die israelische Armee scheint nicht kriegstauglich zu sein!
Hat der Iran Kernwaffen? Eigene? von Nordkorea?
Der Mossad hat bei der Hamas versagt - ebenso das Raketenabwehr-System aus den USA!
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der-saisonkoch · 2 years ago
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Der Colonel hat Ihnen heute einen Flyer geschrieben, der sich fast schon an Flugblättern ausrichtet
Der Colonel hat Ihnen heute einen Flyer geschrieben, der sich fast schon an Flugblättern ausrichtet
https://colonelcassad.livejournal.com/8026347.html Die NATO verspricht, nicht nach Osten zu expandieren – die NATO expandiert nach Osten. Die USA sagen, dass die Stationierung von Raketenabwehr in Osteuropa nicht gegen Russland gerichtet ist – die Stationierung von Raketenabwehr in Europa richtet sich gegen Russland. Der Westen behauptet, die Minsker Vereinbarungen seien der einzige Weg zum…
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wladimirkaminer · 3 years ago
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Heute habe ich ein kleines Jubiläum, das im Trubel der neuen Kriegszeit vollkommen unterging. Vor 35 Jahren landete ein deutscher Junge, Mathias Rust mit einer geklauten Cessna auf der Brücke in Moskau, direkt vom Roten Platz. Einige bösen Zungen behaupteten, sein Flug hätte der Sowjetunion den letzten Stoß gegeben und das baldige Ende des Kalten Krieges unumkehrbar gemacht. Jahrzehntelang hatte das sowjetische Regime alles Geld in die militärische Aufrüstung gesteckt, um der Nato, ach was, der ganzen Welt Angst zu machen. Auf einmal sah die ganze Welt, der befürchtete Militärkoloss hat keine Unterhose an.Die Journalisten zeigten sich uneinig, wer war Mathias Rust? „Eine durchgeknallte Friedenstaube aus Hamburg,“ schrieben die Zeitungen des Westens, „ein Nato-Spion“, behaupteten die Russen.  Ich habe ihn damals fast getroffen. Ich wurde im Dezember 1986 in die sowjetische Armee einberufen und diente bei der Raketenabwehr im zweiten Moskauer Verteidigungsring, Raketenkomplex „Eihörnchen“, Codename „Bernstein“. Ich hätte ihn damals abschießen sollen, habe es aber nicht getan.  Unsere Einheit bestand aus einer Radarstation und drei Raketen, die in der Nähe im Wald versteckt waren. Der Sinn vom „Eihörnchen“ war der Abschuss von tieffliegenden Zielen, in erster Linie amerikanischer Langstreckenbomber B1B und B52, sie waren aber nie über uns geflogen.Andere tieffliegende Ziele hatten wir im Überfluss. Der Himmel über uns war voll mit kleinen Propellermaschinen, die zu landwirtschaftlichen Zwecken eingesetzt und für private Zwecke missbraucht wurden. Wenn ein Kolchosvorsitzender den Wunsch verspürte, seine liebste Tante in der naheliegenden Kolchose  zu besuchen, flog er hin und hatte nicht einmal ein Radiogerät mit. Das Kleiflugzeug von Rust näherte sich unserer Einheit zuerst als kleiner Punkt auf dem Radar, dann als ein großer Fleck, ein Dorn im Auge des diensthabenden Offiziers, Codename "Glatze"Alle wussten, wie riskant es war, einen Abschussbefehl zu geben. Unsere drei Raketen waren schon ziemlich eingerostet. Gut getarnt lagen sie im Wald und jede Soldatengeneration nahm vor der Entlassung ein kleines Detail von diesen Raketen mit nach Hause, als Andenken an zwei sinnlos im Wald vergeudete Jahre. Niemand konnte genau sagen, in welche Richtung und ob überhaupt die Raketen fliegen würden, wenn man sie abfeuerte. Die Glatze schickte einen Bericht an seinen Vorgesetzen, Codename „Diamant“. Der Diamant schickte es weiter an den Stab der Raketenabwehr, Codename „Smaragd“. Der Smaragd schickte es zum Handlungsstab des Vereidigungsministerium Codename „Rubin“  Mathias Rust landete währenddessen auf der Brücke vor dem Roten Platz. Drei Jahre später ging die Sowjetunion zugrunde und ich wanderte nach Deutschland aus.
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presseonline · 6 years ago
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Trump will neue US-Raketenabwehr-Strategie vorstellen USA setzen unter anderem auf Weltraumdrohne und Laser
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korrektheiten · 14 days ago
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In Polen wurde eine gegen Russland gerichtete, offensive US-Raketenbasis in Dienst gestellt
Anti-Spiegel: » In Polen wurde eine US-Raketenbasis offiziell eingeweiht, die im Westen als Teil der US-Raketenabwehr bezeichnet wird. Ich berichte seit 2019 (und jeder kann es im Netz leicht überprüfen), dass diese Raketenbasis keine defensive Raketenabwehr, sondern ein aggressives Angriffssystem ist. Der Grund dafür sind die dort verwendeten Abschussrampen vom Typ Aegis Mk-41, denn die sind universell […] http://dlvr.it/TGDw0C «
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Das russische Raketenabwehr-System S-300VМ Antej-2500Nach Pjöngjangs Raketentest: Russland versetzt Flugabwehr in Bereitschaft
Das russische Raketenabwehr-System S-300VМ Antej-2500Nach Pjöngjangs Raketentest: Russland versetzt Flugabwehr in Bereitschaft
Die Flugabwehr-Systeme in Russlands Fernen Osten sind nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas in höchste Kampfbereitschaft versetzt worden, wie der Chef des Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses des russischen Föderationsrates (Parlamentsoberhaus), Viktor Oserow, am Sonntag mitteilte.
Russland sei sich zwar bewusst, so Oserow, dass es selbst nicht Angriffsziel Nordkoreas sei, wolle sich aber…
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leontiucmarius · 2 years ago
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15 europäische Nato-Staaten wollen Lücken in Europas Raketenabwehr schließen
15 europäische Nato-Staaten wollen Lücken in Europas Raketenabwehr schließen
Unter dem Namen European Sky Shield wollen die europäische Staaten Luftabwehrsysteme bei Deutschland, den USA und Israel einkaufen Diese Nachricht wird übernommen. Nach dem rumänischen Gesetz Nr. 8/1996 können die Nachrichten ohne das Herz der Eigentümer übernommen werden. Leontiuc Marius
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world-of-news · 1 year ago
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itsnothingbutluck · 2 years ago
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artikelalex · 2 years ago
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"Dies ist ein Wendepunkt": Israel will Laser-Vorhang um Gaza ziehen
“Dies ist ein Wendepunkt”: Israel will Laser-Vorhang um Gaza ziehen
Immer wieder gehen Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel nieder. Beim jüngsten Großangriff zeigte sich die Raketenabwehr Iron Dome als überfordert mit der schieren Masse an Geschossen. Die neue Laserwaffe Iron Beam soll die Wende bringen – und den Gegner in den Ruin treiben. Weiterlesen…
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