#PageFlip Firefly
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Frühjahr 2017
Digitale Notenmappen und Setlisten
In diesem Frühjahr bin ich zu 1/3 von Papier- auf digitale Noten umgestiegen. Natürlich würde ich nie zugeben, dass dieser Umstieg zumindest auch ein willkommener Vorwand war, ein größeres Tablet nebst dazugehörigem Stift zu kaufen … Es ist aber schon so, dass weniger als die 9,7 Zoll Bildschirmdiagonale, die es dann wurden, fürs Notenlesen doch etwas klein sind (und immerhin habe ich mir die schon mosaisch anmutende 13-Zoll-Monstertafel, die der Bandkollege mit sich herumschleppt, verkniffen). Der über Bluetooth verbundene Stift hat sich auch gelohnt; man kann damit erheblich präziser in den Noten herummarkieren und -schreiben als mit dem Finger.
Das führt schon zu einem der Vorteile gegenüber Papiernoten: mit dem passenden Notenverwaltungsprogramm (z.B. Forscore für iOS) kann man nicht nur nach Belieben und in allen möglichen Formen und Farben ergänzen, hervorheben, annotieren etc., sondern diese ganzen Hinzufügungen auch schnell und rückstandsfrei wieder löschen.
Hat man sein Notenmaterial in einem oder mehreren Cloudspeichern abgelegt, kann das Programm damit synchronisieren. Man kann die heruntergeladenen Noten dann in Ordnerstrukturen mit mehreren Ebenen organisieren und sich auch Setlisten für einzelne Auftritte basteln, was erheblich schneller geht als das Umsortieren einer Papiermappe.
Auch das Teilen von Noten und Setlisten mit Bandkollegen (soweit sie schon auf digital umgestiegen sind) ist kein Problem, keiner muss sich an den Kopierer stellen.
Weiterer Vorteil: durch die Eigenbeleuchtung des Tablets braucht man beim Auftritt keine separate Lichtquelle mehr (aber Akku vorher aufladen nicht vergessen …).
Die Einschränkung “zu 1/3” im allerersten Satz bezieht sich nicht auf jede dritte Note, sondern auf jedes dritte Ensemble, in dem ich spiele. Das führt zu dem Nachteil der digitalen Notenmappe, der sie zumindest für mich nur eingeschränkt nutzbar macht: die Umblätterei.
In der einen Band, wo ich das Tablet nutze, sind die meisten Stücke nur eine oder maximal zwei Seiten lang, so dass man während des Spielens selten umblättern muss. In dieser Band spiele ich Saxophon und habe die Füße zum Blättern frei, das ist also kein Problem. Das Umblättern geht natürlich mit Wischen; komfortabler ist ein ebenfalls über Bluetooth verbundenes “Blätterpedal” mit zwei Fußtasten für vor/zurück (z.B. PageFlip Firefly).
In der zweiten Band (auch Saxophon) und in dem Vokalensemble, das ich am Klavier begleite, sind die Stücke dagegen z.T. erheblich länger (bis 10 oder mehr Seiten) und es gibt häufig große Wiederholungen oder “Dal Segno / Kopf”-Sprünge, wo man mehrere Seiten zurück- oder vorblättern muss und dafür wenig bis gar keine Zeit hat. Speziell am Klavier kommt hinzu, dass mindestens ein Fuß ja schon für das Klavierpedal gebraucht wird. Da habe ich schnell gemerkt, dass ich motorisch nicht gut klarkomme (z.B. bei größeren Sprüngen zu weit blättere oder mich beim Blättern verspiele) und mich doch erheblich sicherer fühle, wenn ich 3 oder 4 Papierseiten am Stück vor mir liegen habe.
(Fabian Leinen)
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