#Ort·Siedlung
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Poseidon-Tempel in Sounion
Poseidon Tempel in Sounion · Griechenland Attika
Das Gebiet von Sounio ist vor allem wegen dem Heiligtum des Poseidon bekannt. Der Poseidon-Tempel in Sounio, dessen Überreste heute noch sichtbar sind, wurde in der Mitte des 5. Jahrhunderts vor Chr. erbaut. Die Architektur ist dorisch und der Tempel hatte ursprünglich 6 Säulen an den Schmalseiten und 13 Säulen an den Längsseiten. Die beiden Pilaster der Ostseite und mehrere Säulen des Ostteils des Tempels sind heute noch erhalten, während der Westteil bis auf das Fundament zerstört ist. Auch das Propylon wurde nach dem klassischen Tempel aus Marmor und Porolith erbaut. Es handelt sich um eine dorische Doppelsäule zwischen Pilastern auf beiden Seiten (Nord und Süd). Innerhalb der Grenzen der Festung, auf der Westseite der Halbinsel, ist auch noch eine kleine Siedlung erhalten geblieben. Die Häuser säumen die Seiten der Straße, die westlich des Heiligtums beginnt und an der steilen Felskante über den neuen Häusern endet. In einigen Gebäuden waren die Soldaten der Festung untergebracht. Aus der Bauweise der Häuser und den Oberflächenfunden geht hervor, dass die Besiedlung überwiegend aus der hellenistischen Zeit stammt. Auf einem niedrigeren Hügel, ungefähr 500 Meter nordöstlich des Heiligtums des Poseidon Tempels sind die Ruinen zweier weiterer Heiligtümer zu sehen. Sie befinden sich in der Nähe einer unregelmäßigen kreisförmigen Einfriedung. Es sind die Fundamente eines kleinen dorischen, rechteckigen Tempels aus dem 6. Jahrhundert. Chr., einst von den Persern zerstört und ein größerer ionischer Tempel mit einem Altar an seiner Südseite, aus dem 5. Jahrhundert. Der kleinere dorische Tempel war einem archäischen griechischen Helden gewidmet. Er besitzt eine Sakristei mit den Maßen 5 x 6,80 Meter. Der Sockel für die Kultstatue ist im Kirchenschiff noch vorhanden. Der größere ionische Tempel der Athene misst 16,4 x 11,6 Meter und besteht aus einem rechteckigen Kirchenschiff. Im westlichen Teil des Kirchenschiffs ist das Fundament des Sockels der Kultstatue ebenfalls noch erhalten. Poseidon Tempel in Sounion · Griechenland Attika · Ort Read the full article
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Magdalenenklause · Eremitage
Magdalenenklause · Eremitage · Schloss Nymphenburg München
Die Magdalenenklause, auch bekannt als Magdalenengrotte, ist ein faszinierendes Gebäude im Nymphenburger Schlossgarten in München. Geschichte und Architektur: Die Magdalenenklause wurde zwischen 1725 und 1728 von Joseph Effner als drittes Parkgebäude im Nymphenburger Schlossgarten errichtet. Kurfürst Max Emanuel gab den Bau in Auftrag, erlebte dessen Fertigstellung jedoch nicht mehr. Sein Sohn, Kurfürst Karl Albrecht, vollendete das Projekt. Das Gebäude wurde als Eremitage konzipiert und befindet sich in einem absichtlich »verwildert« gestalteten Wäldchen. Von außen erweckt es den Eindruck einer Ruine, was durch Risse im Mauerwerk und abbröckelnden Putz verstärkt wird. Diese Gestaltung soll die Vergänglichkeit des Irdischen symbolisieren. Aufbau und Ausstattung: · Kapellenbereich: Im südlichen Teil befindet sich die Grottenkapelle St. Maria Magdalena mit einer grottierten Eingangshalle. · Appartement: Der nördliche Teil beherbergt streng eingerichtete, klösterliche Räume, die »à la Capucinne« mit Eichenholz getäfelt und mit Kupferstichen ausgestattet sind. Die Einrichtung enthält außerdem einige exotische Elemente, die dem Ort eine besondere Atmosphäre verleihen: · Ein Altaraufbau in der Kapelle mit einem Kruzifix und zwei Leuchtern aus Narwalzahn · Ein byzantinisches Tafelkreuz im Refektorium, das Max Emanuel während der Türkenkriege in Ungarn erbeutete. Bedeutung und Funktion: Die Magdalenenklause diente dem Kurfürsten als Rückzugsort von der »Welt«, wobei sich echte Kontemplation mit höfischem Spiel vermischte. Durch die Verwendung exotischer und historisierender Bauformen schuf Effner ein fremdartiges, romantisches und zeitloses Ambiente, das sowohl ernste Züge als auch Elemente der höfischen Verwandlungskunst in sich vereint. Einzigartige Architektur: Die Magdalenenklause wurde als bewohnbare künstliche Ruine konzipiert, was sie zu einer der ersten Ruinenarchitekturen in der europäischen Gartenkunst macht. Von außen erweckt sie den Eindruck einer verfallenen Struktur, während das Innere kunstvoll gestaltet ist. Diese Kombination aus scheinbarem Verfall und raffinierter Innengestaltung macht sie architektonisch einzigartig. Symbolische Bedeutung: Das Gebäude steht in der Tradition des »Memento mori«, also der Mahnung an die Vergänglichkeit des Lebens. Diese symbolische Bedeutung wird durch verschiedene Elemente verstärkt: · Die ruinenhafte Außengestaltung · Ein Totenschädel neben der Figur der Maria Magdalena im Innenraum · Die Darstellung von Eremiten in der Bilderserie an den Wänden Kunstvolle Innengestaltung: Der Innenraum der Klause ist als Grotte gestaltet und bietet eine faszinierende Fantasiewelt: Inkrustationen aus Tuffstein, Muscheln und bunten Steinen schmücken die Wände. Eine zentrale Grottennische beherbergt eine Skulptur der Maria Magdalena von Giuseppe Volpini. Ein kleines Wasserbecken vor der Skulptur erzeugt durch Spiegelung einen beeindruckenden optischen Effekt. Funktion und Nutzung: Die Magdalenenklause diente dem Kurfürsten als Rückzugsort vom höfischen Leben. Sie vereint dabei: · Aspekte des höfischen Spiels und der Verwandlungskunst und · Elemente echter Kontemplation. Hl. Magdalena: Die hl. Magdalena war nicht nur Vorbild frommer Buße, sondern auch Schutzpatronin für Augenleidende. Das Wasser des Brunnens galt bereits früher als heilkräftig und im Lauf der Zeit entwickelte sich die Eremitage zum Wallfahrtsort. Am Magdalenentag, dem 22. Juli, wird die Kapelle auch heute noch von Wallfahrern besucht. Der Besuch der Magdalenenklause soll schon einigen kranken Menschen Heilung gebracht haben. Freiin Auguste von Pechmann zum Beispiel, die als Kind erblindet war, berichtete, dass sie durch Anwendung des dortigen Augenheilwassers ihr Augenlicht wieder erhalten habe. Magdalenenklause · Eremitage · Schloss Nymphenburg München Read the full article
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Nationalgarten Zentrum Athen
Nationalgarten Zentrum Athen · Syntagma-Platz · Griechenland
Der Syntagma-Platz (Platz der Verfassung) mit anschließendem Garten ist ein sehr schöner Platz im Zentrum Athens. Ursprünglich wurde der Platz als Musenplatz angelegt und bildete das Zentrum der neuen Innenstadt von Athen. Als die Revolution ausgebrochen war, verkündete dort am 3. September 1843 König Otto aus Bayern von einem Balkon des königlichen Schlosses aus seine Zustimmung zur konstitutionellen Monarchie. So erhielt der Platz seinen heutigen Namen. Am oberen Teil des Syntagma-Platzes befindet sich der wunderschöne Nationalgarten, eine wahre Oase im Zentrum Athens mit rund 500 verschiedenen Pflanzen- und Baumarten aus aller Welt. Der Nationalgarten ist eng mit der Geschichte des Syntagma-Platzes und Athens verbunden, da er ursprünglich als Garten des königlichen Palastes angelegt wurde. Der Garten erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 154.000 Quadratmetern und verfügt über sechs Teiche und viele archäologische Funde, hauptsächlich aus der Römerzeit, sowie einen kleinen Zoo. Der Nationalgarten, früher als Königlicher Garten bekannt, nahm seine heutige Form während der Herrschaft von König Otto (1832 – 1862) an und war eine Idee von Königin Amalia. Königin Amalia war bekannt für ihre Liebe zum Land Griechenland und ihr Bemühen, in Athen wunderschöne Grünflächen zu schaffen, die von der Tradition der Gärten und Parks ihres Heimatlandes beeinflusst waren. Königin Amalia soll von diesem Garten so begeistert gewesen sein, dass sie angeblich mindestens drei Stunden am Tag damit verbrachte, ihn persönlich zu pflegen. Sie selbst pflanzte dort auch die ikonischen jetzt 25 Meter hohen »Washingtonia-Palmen«, die die meisten anderen Gartenpflanzen überragen. Sie dienen als Blickfang, wenn man den Garten durch das Tor an der Amalia Avenue betritt. Der erste Entwurf für den Garten wurde vom bayerischen Architekten Leutnant Michael Hoch entworfen und 1852 vom Gärtner François Louis Barrow fertiggestellt. Nationalgarten Zentrum Athen · Syntagma-Platz · Griechenland Read the full article
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Insel Rhodos - Der Koloss
Insel Rhodos · Der Koloss · Helios · Griechenland
In der Antike wurde auf Rhodos eine über 30 Meter hohe, monumentale Bronze-Statue des Sonnen- und Stadtgottes Helios, die etwa 292 v. Chr. nach zwölfjähriger Bauzeit vollendet war, aufgestellt. Die Kolossalstatue »Der Koloss von Rhodos« stürzte dann etwa 227/226 v. Chr. infolge eines Erdbebens ein. Nach dem Erdbeben bekam Rhodos zwar große finanzielle Unterstützung aus ganz Griechenland, um die Statue wieder aufzubauen, aber die Rhodier ließen die Bronzeteile aus Furcht vor einem neuen Einsturz einfach liegen. Man sagt, dass ein Orakel daran Schuld gewesen sei. Das griechische Sprichwort »Ein Übel, das gut liegt, soll man nicht von der Stelle bewegen« erinnert uns noch heute daran. Etwa 880 Jahre später konnten Besucher von Rhodos die Trümmer immer noch liegen sehen. Laut einer Beschreibung von Plinius des Älteren klafften in den zerbrochenen Gliedern der Statue so große riesige Höhlungen, dass nur sehr große Männer den Daumen der Statue mit beiden Armen zu umfassen vermochten. Am 15. Februar 1113 erließ Papst Paschalis II. eine Bulle, in der er Gerhard Sasso zum Gründer des Souveränen Ritterordens vom Heiligen Johannes zu Jerusalem ernannte. Durch diese Ernennung erreichte der Orden seine Unabhängigkeit von der Kirche und gelangte so zur großen Selbstständigkeit. Bis zu diesem Zeitpunkt war es vornehmste Aufgabe des Ordens gewesen bedürftige und kranke Pilger zu betreuen. Im Laufe der Zeit aber entwickelte sich aus den Betreuern ein Heerschar mit eiserner Faust und unbezwinglichem Herzen, die in seinen Reihen die Blüte des Adels aus Frankreich, Italien, Deutschland, England, Spanien und Portugal vereinte. Je mehr die Kreuzzüge der »Franken« damals zur Befreiung der heiligen Stätten in große Politik und Machtgier ausarteten, um so mehr riefen sie auch bei den Rittern von Jerusalem Eroberungsgelüste wach. Als Ziel wählten sie schließlich Rhodos. Welch geeigneteren Stützpunkt konnte es auf dem großen Wasserweg zwischen Ost und West, dem Mittelmeer, schon geben! Obschon Rhodos damals noch immer zum Byzantinischen Reich gehörte, war es zu guter Letzt zu einem Seeräubernest verkommen. Bereits seit der Eroberung Konstantinopels durch das Heer des vierten Kreuzzugs 1204 suchten die Ritter von Jerusalem nun nach einem neuen Sitz, und erst recht, als ihre feste Niederlassung in Palästina im Jahr 1291 mit dem ganzen Heiligen Land an die Muslime verloren ging. So brachen sie mit den Scharen ihrer Gewappneten und ihrem Kriegsgerät auf zur Eroberung der Insel Rhodos, geführt von ihrem Hochmeister Foulques de Villaret. Für diese große Unternehmung brauchten sie freilich gewaltige Geldmittel; der Papst und der französische König Philipp der Schöne stellten sie zur Verfügung. Als der Feldzug dann gegen Rhodos kurz vor der Durchführung stand, sammelten sich in der Hafenstadt Brindisi, an der Adria in der süditalienischen Region Apulien, so viele Freiwillige, dass die zu ihrer Aufnahme entsandten Schiffe nicht ausreichten. Die Kreuzritter ankerten zunächst, 1306, fünfzig Meilen südlich der Stadt Rhodos bei Feraklos, an der Ostküste der Insel, und sandten Kundschafter aus. Zugleich schickten sie Gesandte nach Konstantinopel, zu Kaiser Andronikos II. Paläologos, und verlangten die Überlassung von Rhodos zu entgegenkommenden Bedingungen und mit der Zusage, sie würden dafür die Insel frei machen von Seeräubern. Andronikos, der die »Lateiner« nicht besonders liebte, wies diese Vorschläge zurück und hieß die Gesandten unverrichteter Dinge wieder abziehen. Erzürnt über die beleidigende Haltung des Kaisers von Byzanz entschloss man sich nun zur endgültigen Landung des ganzen Heeres auf Rhodos. Die griechische Bevölkerung tat sich sogleich mit den Sarazenen auf der Insel zusammen und begann mit der Verteidigung, wollten die Eindringlinge abzuwehren - aber vergeblich. Andronikos sandte daraufhin Truppen aus Byzanz, die sich aber nur kurze Zeit halten konnten und bald überwältigt wurden. Am 15. August 1309 zog Foulques de Villaret mit seinem Heer durch die Tore von Rhodos ein. Von diesem Tag an nahmen die Ritter von Jerusalem den neuen Namen »Ritter von Rhodos« an, um deutlich zu machen, dass die Insel nunmehr ihr Besitz sei. Unter schwerer Besteuerung und harter Fronarbeit der griechischen und sarazenischen Bewohner bauten die Ritter ein mächtiges Kastell, eine ganze mit hohen Mauern umzogene Stadt mit Hochmeisterpalast, großen Hallen und hohen Zinnen über den Trümmern der antiken und byzantinischen Mauern. Das ausgedehnte Areal unterteilten sie in gesonderte Quartiere; die Verteidigungsanlagen wurden den »Zungen« zugeteilt. Feste und hohe Wohnhäuser ließen sie errichten, Balkone, Fenster und Türen wurden mit Wappen und Emblemen geschmückt; Straßen legten sie an und neue Hafenanlagen. Der Gesamtkomplex des furchteinflößenden gigantischen Mauerrings mit seinen runden und viereckigen Türmen, den massigen, gewölbten Toren, den gepflasterten Hauptstraßen, den Bastionen, die von der äußeren Mauer durch tiefe Gräben getrennt und nur über eiserne Zugbrücken erreichbar waren, galt gegen das Ende ihrer Herrschaft als stärkste Festung des Abendlandes. Zweihundertdreizehn Jahre lang residierten hier nacheinander einundzwanzig Gebieter des Ordens, meist dem hohen Adel Frankreichs entstammend, wie d-Aubusson und d-Amboise, bis zum letzten der Reihe, Villiers de L’Isle-Adam, der zu den bedeutendsten Gestalten des späten Mittelalters zählt. Die Herrschaft der »fränkischen Ritter« unterwarf auch die benachbarten Inseln, auf denen sie wie auf Rhodos Kirchen, Festungen, Schulen und Klöster errichteten und überall dieselben Gesetze einführten. Deren Bewohner, meist orthodoxe Griechen, hielten den Fremden zugute, dass sie die Inseln der Ägäis gegen die häufigen Piratenüberfälle zu schützen vermochten, bis die verhängnisvolle Stunde schlug, da die Ritter ihre Herrschaft aufgeben und Rhodos mitsamt ihren Schwesterinseln einer anderen, drückenderen Knechtschaft preisgeben mussten. 1479 versuchten die Türken zum ersten Mal, sich der Insel zu bemächtigen. Die gelandeten Truppen wurden jedoch verjagt und retteten sich nur mühsam auf ihre Schiffe. Im folgenden Jahr entsandte Sultan Mehmed II. eine erheblich größere Flottenmacht gegen Rhodos, um die Stadt einzuschließen und einzunehmen. Aber nach 90 Tagen Belagerung war auch dieses Mal wieder das Schicksal den Rittern günstig: Als die Türken nämlich schon auf den Wällen kämpften und der Fall der Stadt nicht mehr abzuwenden schien, widerrief ihr Anführer seinen Plünderungsbefehl; er wollte die reiche Beute mit niemandem teilen. Das verdross seine Streiter dermaßen, dass sie sogleich abließen weiter zu kämpfen, zurückwichen und vom Ordensheer fast vollständig vernichtet wurden. Die 8.000 zum Pfählen der Verteidiger schon zugespitzten Pfosten der Türken wurden dann als Palisaden verwendet. Der Sieger, d-Aubusson, machte sich unverzüglich an die Verstärkung der Wälle. Auch das neue große Hochspital ist sein Werk: Die berühmtesten Ärzte, die tüchtigsten Chirurgen jener Zeit verpflichtete er dafür. Aber gegen den Verrat in den eigenen Reihen besaßen auch sie kein Heilmittel. So meldete beispielsweise der Großkanzler insgeheim alle Kriegsvorbereitungen nach Konstantinopel. Sultan Soliman der Prächtige schließlich setzte es sich in den Kopf, die Ritter für immer von Rhodos zu vertreiben. Er sandte zunächst einen Drohbrief an den Hochmeister Villiers de L’Isle-Adam, der bedeutungsschwer mit den Worten schloss: »Wo mein Heer den Fuß hinsetzt, da kommen alle durch die furchtbare Schneide unseres Schwertes um«. Der Hochmeister jedoch antwortete nur kühl und abweisend. Da ergrimmte der mächtige Sultan dermaßen, dass er die Stunde kaum abwarten konnte, um mit all seiner Heeresmacht Rhodos anzugreifen, dessen Befestigungen von der Land- wie von der Seeseite als uneinnehmbar galten. Er öffnete seine kaiserlichen Schatzkammern und begann blindlings, unermessliche Summen für den großen Kriegszug auszugeben. Zu Tausenden wurden Kanonen, Bomben, Schwerter, Krummsäbel, Äxte, Beile, Flinten, kurz Kriegswaffen aller Art, bereitgestellt, gewaltige Mengen. Für den Transport eines Heeres von 25.000 Schwerbewaffneten wurde eine Flotte von 500 Galeeren, 50 Lastkähnen, 50 Fregatten und 100 Galionen zusammengezogen, bemannt mit insgesamt 40.000 Ruderern. Ohne große Mühe besetzten die Türken die kleine Insel Chalki, nordwestlich von Rhodos. Dann nahmen sie Kurs auf ihr eigentliches Ziel. Weithin war die See bedeckt vom Wald zahlloser Masten, an denen blutrote Fahnen mit dem goldenen Halbmond wehten. Die Ritter von Rhodos hatten sich in Erwartung des Angriffes hinter ihren starken Mauern wohl verschanzt. Kaum näherten sich die türkischen Galeeren, schlug ihnen Geschützfeuer aus dem Hafenkastell Haghios Nikolaos entgegen, am »Mandraki«, dessen Einfahrt eine schwere Kette sperrte. Auch den hinter festen Mauern liegenden Arsenalhafen hatte man durch Ketten verriegelt; hier eröffnete der hohe Naillac-Turm das Feuer auf die türkischen Schiffe. Die Verteidigung war in fünf Abschnitte eingeteilt, sowohl auf der Landseite wie nach der See hin, bis zum starken Kastell; tagelang, Monate hindurch, kämpften hier Griechen und Franken Seite an Seite. Ununterbrochen donnerten die Geschütze, die Erde zitterte, und die ganze Stadt war vom Pulverdampf verdunkelt. Soliman verkündete, er werde nichts Lebendes schonen, nicht einmal Katzen. Ein Sturmangriff nach dem anderen erfolgte. Die Moslems erzwangen die Landung, sie versuchten mit Leitern und mit Seilen die hohen Mauern zu ersteigen, während die fränkischen und griechischen Verteidiger sie mit einem Hagel von Pfeilen, mit kochendem Teer und siedendem Pech empfingen. Minengänge und Pulverlager flogen krachend in die Luft; in den Festungsgräben türmten sich die Toten. Als die 3000 eingeschlossenen Streiter Munition und Lebensmittel zu Ende gehen sahen, versuchten sie einen Ausfall durch das d'Amboise-Tor an der Nordwestecke des großen Kastells, ohne zu ahnen, dass der Bär seine Beute draußen bereits erwartete. Viele Franken und Griechen bezahlten diesen Versuch mit ihrem Leben. Die beiden Erzbischöfe, der orthodoxe und der römische, mit ihren Geistlichen, die Bürger mit ihren Frauen und Kindern stürmten nun durch die Straßen, bewaffnet mit Steinen, Knüppeln, Messern und Dolchen, und vollbrachten, wie ein Chronist berichtet, heldenhafte Taten, deren die tapfersten Krieger sich rühmen könnten. Erbittert wurde in den engen Straßen gekämpft, und rings um das große Kastell floss das Blut in Strömen. Allein an einem Tag fielen 3.000 Türken und zahlreiche Kämpfer des Verteidigerheeres, darunter der Oberst der Artillerie, der Generalkapitän der Galeeren und viele Ordensritter. Über vier Monate währte dieses gigantische Ringen, da begann die Kraft der Ritter zu erlahmen. Der Sultan forderte, sie sollten an Bord türkischer Schiffe abziehen und sich in Kreta an Land setzen lassen. Der Metropolit von Rhodos, Euthymios, ein Freund der Ritter, schmiedete noch ein Komplott gegen die Türken - es war nicht von Erfolg gekrönt - und kostete sein und vieler Christen Leben. Am 25. Dezember 1522 schließlich wurde die Kapitulation unterzeichnet. Die Ritter von Rhodos waren besiegt und mussten die Insel verlassen und für immer ihre schönste Besitzung aufgeben. Außer ihren Rüstungen nahmen sie nur ihre Urkunden und Archive mit, die Reliquien und Heiligenbilder, ihre Banner und Kirchengeräte. 4.000 rhodische Katholiken schlossen sich ihnen an. Nach neunjährigem Umherirren ließen sie sich schließlich in Malta nieder und nannten sich fortan Malteserritter. An jenem Tag gab der Padischah den Befehl, es solle ein Muezzin auf den Turm von Arap-Kalé steigen, der 'bis in den dritten Himmel' reicht, und solle mit lauter Stimme allem Volk die ruhmreiche Eroberung verkünden. Dann hielt Soliman seinen Einzug - in ein über und über mit Gold besticktes Gewand gekleidet. Vor ihm schritt das Regiment der Janitscharen, hinter ihm folgte seine 400 Mann starke Leibwache (Solouchen), vier hohe Würdenträger (Kechajaden), vier hohe Offiziere der Solouchen und vierzig hohe Zivilbeamte (Kotsampaden), alle weiß gekleidet und mit hohen, kostbar verzierten Hüten. Eine unübersehbare Menge von Menschen drängte sich hinterdrein, die Kanonen donnerten, und die Triumphmärsche der Kapellen übertönten einander, während am Horizont die Mastspitzen der Galeeren verschwanden, auf denen die Ritter in die Ferne zogen. Die neuen Herren von Rhodos feierten ein rauschendes Siegesfest. Die christliche Bevölkerung hockte unterdessen angstvoll in den Kellern ihrer Häuser. Am 1. Januar 1523 begab sich Soliman in prunkvollem Zug nach San Giovanni, um dort zu beten und Allah zu danken. Dicht gedrängt lauschten die Mohammedaner in der Kirchen der Verlesung des 'Hati Seriph', der 'allerhöchsten Anordnung' über die Umwandlung dieses christlichen Gotteshauses in eine Moschee. Der mächtige Sultan erließ noch Verordnungen an die türkischen Gouverneure, an die Janitscharen, an die Emire und an die geistlichen Würdenträger, dann verließ er Rhodos und kehrte nach Konstantinopel zurück. Von nun an hatten Rhodos und seine Schwesterinseln Jahrhunderte unerträgliche Knechtung zu ertragen. Die schönsten jungen Griechinnen und 'Kourtessen', fränkische Fräuleins, wurden in die Harems der Paschas verschleppt und die jungen Männer der Inseln auf den Sklavenmärkten Anatoliens verkauft. Kirchen wurden zu Moscheen, an die Stelle der Glockentürme traten Minaretts. In der mauerumgürteten Festungsstadt entstanden neue Häuser und Schulen und große Moscheen, darunter als prächtigste die Soliman-Moschee. Bei Sonnenuntergang schlossen sich die Tore des großen Ritterkastels; Griechen und Lateinern war der Zugang untersagt. Mit der Zeit gewährten die Türken ihren christlichen Untertanen außerhalb von Rhodos einige Rechte, erlaubten freie Religionsausübung und den Gebrauch der Muttersprache; auch wurde eine örtliche Selbstverwaltung zugestanden und eine nur einmal jährlich zu entrichtende Abgabe, die 'Maktou' eingeführt. Im Freiheitskampf von 1821 gingen Rhodos und die anderen Inseln des Dodekanes leer aus. Das Londoner Protokoll von 1830 überließ diese Inselgruppe weiterhin der Türkei. Erst beim Ausbruch des italienisch-türkischen Krieges im Mai 1912, als die Italiener den Dodekanes besetzten, schien die Stunde der Freiheit zu schlagen. Auf den zwölf Inseln wie in ganz Griechenland feierte man die Italiener als Befreier mit Fahnenschmuck und festlichen Reden - Italiens Staatsmänner versicherten und beschworen, dass ihr Land die Inseln nur vorübergehend besetze. Doch die Zeit lehrte wiederum anderes: Der Duce beanspruchte das Mittelmeer für Italien als 'mare nostrum', und die ägäischen Inseln galten als 'nostre isole del Egeo'. Die Italiener setzten sich fest und unterwarfen die Inseln für einen Zeitraum von 33 Jahren der tyrannischsten Verwaltung. Terror, Zwangsmaßnahmen, Verfolgungen, Schließung von Schulen, Verbot der griechischen Sprache und vieles andere mehr konnten durch alles, was die neuen Herren für die Verschönerung der Inseln taten, nicht aufgewogen werden. Und als mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges auch diese Drangsale vorüber waren, galt es, eine neue Geduldsprobe zu bestehen: Erst 1947 endlich wurde der Dodekanes mit Griechenland wiedervereinigt. Und mit ihm Rhodos, die anmutige Braut des Sonnengottes Helios. Insel Rhodos · Der Koloss · Helios · Griechenland Read the full article
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Kloster Andechs - Ammersee
Kloster Andechs · Ammersee · Auf dem heiligen Berg
Das Kloster Andechs ist heute ein Priorat der Benediktiner in Bayern - Bistum Augsburg. Die Klosteranlage ist seit 1850 Wirtschaftsgut der Abtei St. Bonifaz in München. Das Kloster selbst entstand am Ort der Burg Andechs, dem Stammsitz der Grafen von Andechs, die in direkter Linie 1248 ausstarben. Geschichte: 1455 wurde hier ein Benediktinerkloster durch Herzog Albrecht III. von Bayern-München gegründet, um einen 1388 hier aufgefundenen bedeutenden Reliquienschatz aufzunehmen. Die 1423 bis 1427 erbaute und ab 1751 von Johann Baptist Zimmermann im Rokokostil umgestaltete Klosterkirche in Andechs ist als Wallfahrtskirche errichtet worden. Wallfahrt: Der »Heilige Berg« Andechs ist nach Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort in Bayern. Die Klosterschänke ist dank ihrer Küche und ihres Bieres (Andechser) aus der Klosterbrauerei ein Magnet für viele Touristen und Einheimische geworden. Kloster Andechs · Ammersee · Auf dem heiligen Berg Read the full article
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In der Obhut Apolls - Jannis Manglis
In der Obhut Apolls · Jannis Manglis · Griechenland · Rhodos
Einst, so berichtet der Mythos, teilten die Götter die Erde. Apollon-Helios, den Lenker des Sonnenwagens, vergaßen sie aber. Als er bei Anbruch der Nacht in den Olymp zurückkehrte und hörte, was geschehen war, zürnte er und drohte, nie mehr mit den feuerschnaubenden Rossen das Himmelsgewölbe zu befahren ... so werde die Welt in ewiger Dunkelheit trauern. Pindars siebente olympische Ode vermerkt die Verwirrung: Ungeschehen machen wollte da Zeus die Verlosung. Doch nicht ließ Apollon es zu. Denn drunten, so sprach er, im schäumenden Meer säh'n seine Augen ein Eiland wachsen vom Grund herauf, vielen Menschen gut zur Nahrung, und üppig für Herden. Und sogleich hieß er die Schicksalsgöttin, die mit dem goldenen Stirnband geschmückte, die Arme heben und der Götter Eid, den großen, wahrhaft und feierlich sprechen, und Gewährung nickte Zeus dazu: dass jenem für alle Zeit das Eiland, das nun ans Licht gestiegene, zugehören solle. Erfüllt ward das Wort. Blühend stieg aus den Fluten Rhodos und ist zu eigen ihm, der die sengenden Strahlen zeugt, der feueratmenden Rosse Herrn. Wenn man vom Schiff aus die Stadt Rhodos vor sich auftauchen sieht, hat man zuerst den seltsamen Eindruck, sie sei ein großes, gepanzertes Kriegsschiff, auf der Ausfahrt begriffen, oder, allenfalls, eine Festungsstadt. Kommt man näher heran, so unterscheidet man, in der ganzen Länge des Ufers, hellleuchtend die großen Hotels und Villen, die mittelalterlichen Mauern, das mächtige Kastell der Ritter, daneben hie und da schlanke Minaretts, die wie Pfeile in den blauen Himmel empor ragen. Schön und gepflegt ist die Stadt. Neue Hotels, ansehnliche Wohnhäuser, sauber gehaltene Straßen, üppig blühende Gärten. Überall grüne Rankengewächse, Bougainvillea, Jasmin und Efeu - in den Wällen schäumt es zu Zeiten nur so vom Rot und Gelb der Blüten. Obendrein begegnen einem auf Schritt und Tritt Zeugnisse der wechselnden Kulturen von Jahrhunderten: von der griechischen Klassik über das Mittelalter der Ritter-Epoche bis zur osmanischen Baukunst der Türken-Zeit und der italienischen und heutigen Moderne. Die kieselgepflasterte »Straße der Ritter« liegt noch immer da wie zu jener Zeit, als die gepanzerten Herren der Insel, ihrer Ordensregel gemäß, auf ihr nur hoch zu Ross in die Bürgerstadt ausreiten durften. Die Häuser der Magister und die Herbergen der einzelnen Landsmannschaften, der »Zungen«, sind wohlerhalten oder wiederhergestellt; heute wohnen Bürgersleute darin. Am oberen Ende der Straße ragt rechter Hand, eindrucksvoll in seiner Ausdehnung, das Kastell, der im 14. Jahrhundert erbaute und von den Italienern wieder errichtete Palast des Hochmeisters. Köstlicher noch ist das alte Hospital am Anfang der Ritterstraße; heute birgt es das Archäologische Museum. Der große Krankensaal mit seinen Seitennischen, vor denen Gedenksteine an die einstigen Glaubensstreiter erinnern, ist eine der anrührendsten Stätten Griechenlands. Straßen und Kafenions am Hafen und bei der Markthalle sind, zumal im Sommer, voll braungebrannter Männer und blonder Sirenen des Nordens. Überall erklingen die ungewohntesten Sprachen. Doch es gibt auch schmale Gässchen, deren Pflaster nur aus Strandkieseln besteht und deren tiefe Stille nur gestört wird durch das zärtliche Geflüster von Liebespärchen, die Hand in Hand einherschreiten. Winzige Tavernen und kleine Restaurants verbreiten liebenswürdige Atmosphäre. Die Einheimischen sind freundlich und hilfsbereit. Seit dem Altertum gedeihen hier - dank der günstigen Lage der Insel im Schnittpunkt zwischen Europa, Anatolien und Afrika - Handel und Handwerk, und die alten Traditionen leben fort: Webarbeiten, Goldschmuck, Keramik, zum Teil auf Rhodos selbst hergestellt, füllen die Läden. Auch alle anderen Erzeugnisse griechischer Handfertigkeit bietet man an. Die Antike? Nur einige aufrecht stehende Säulen, alte Grundmauern, ein Stadion und ein kleines Theater, ein Odeion, auf den Hängen westlich der Stadt liegen frei. Der Großteil der alten Wohnstadt unter Neu-Rhodos wird erst langsam ausgegraben. Lindos jedoch hat nicht aufgehört, bewohnt zu werden, und wer seinen Weg durch die bezaubernde schöne Landschaft der Insel mit ihren weiß schimmernden Dörfern nimmt, sieht plötzlich, von der hochgelegenen Wegbiegung »Stavri«, vor sich die legendenumwobene Stadt vor blauem Himmel und noch blauerer See aufleuchten wie eine Phantasmagorie. Im Anblick des der Athena geweihten Felsberges der Akropolis, mit ihren dorischen Säulen, gewinnt die ferne Vergangenheit in verklärtem Glanz lebendige Gestalt. Doch Lindos schmale Gassen, die mit Kieseln gepflasterten, geht man an Torbögen und Pforten vorbei, die wie mit Kerbschnitt geziert sind. Die Häuser haben Höfe, deren Boden kunstvolle Muster aus farbigen Kieseln, etwa verschlungene Girlanden, schmücken, und ringsherum niedrige Steinbänke mit duftenden Blumen. Zitronen- und Orangenbäume oder Weinlauben spenden kühlen Schatten. Im Innern prangen die berühmten »Sparverien« oder andere Stickereien sowie rhodische Teller aus alter Zeit. Mitten im Dorf liegt die Kirche der Panaghia, die im Jahr 1489 auf Anordnung des Großmeisters d'Aubusson erbaut wurde. Die 44 Dörfer der Insel sind sauber, weißgekalkt und freundlich. Männer und Frauen tragen bei Festen zumeist, in manchen Dörfern gar noch täglich, die alten, von Ort zu Ort unterschiedlichen Volkstrachten. Zuklüftete Ufer, fruchtbare und mit kleinen Windmühlen besetzte Ebenen, die Fichtenwälder der Berge, die angenehm kühlen Täler, die silbern sprudelnden Quellen, all dies, gesegnet vom Lichtgott Apollon, begeistert, ja bezaubert den fremden Gast und trägt ihn zurück in eine idyllische Vorzeit, da der ziegenfüßige Pan mit dem lieblichen Schall seiner Flöte den unbeseelten Dingen Leben einhauchte, sie zu friedfertigem und heiterem Sein zu erwecken. Rhodos schließt als köstliches Juwel die Perlenkette weiterer Inseln, die man Dodekanes, »Zwölfinselgruppe«, nennt. Tatsächlich gehören dazu 163 Inseln und Inselchen, viele davon freilich nur unbewohnte Felseilande, vom Wogenschlag zärtlich umkost oder wild umbrandet. Auf etlichen leben ein paar Hirtenfamilien. Die eigentlichen Zwölfinseln sind Rhodos, Karpathos, Kasos, Chalki, Symi, Tilos, Nisyros, Astypaläa, Kos, Kalymnos, Leros und Patmos; die kleine Insel Megisti oder Kastellorizo weit im Osten vor der türkischen Küste zählt als dreizehnte dazu. Nach Ansicht der Geologen hingen diese Inseln früher mit Kleinasien zusammen und wurden durch Erdbeben und Flutkatastrophen vom Festland abgetrennt. Die Urbewohner waren Leleger und Telchinen, nach ihnen kamen Eliaden und Karer. Kadmos und die Phönizier gelangten auf der Suche nach der von Zeus entführten Europa hierher. Später folgten Pelasger und Makarer, noch später Althaimenes, der Sohn des kretischen Königs Katreas. Pythia hatte prophezeit, Katreas werde von einem seiner Söhne getötet werden; daher verließ Althaimenes die Heimat, um Rhodos zu erobern, und sich dort niederzulassen. Doch Jahre vergingen, und endlich wollte Katreas seinen Sohn einmal wiedersehen. Eines Nachts landeten die Kreter dann auf Rhodos, wurden für Seeräuber gehalten und niedergemacht. Althaimenes erschlug, ohne es zu wissen, seinen eigenen Vater. Nach dem Untergang der minoischen Kultur und der Zerstörung der mykenischen Herrensitze durch die Dorer zogen Flüchtlingsscharen aus Griechenland übers Meer und nahmen die Westküste Kleinasiens in Besitz. An der Südküste aber, auf Rhodos und den umliegenden Inseln ließen sich Dorer vom Peloponnes nieder. Sie gründeten einen Sechsstädtebund, zu dem die drei rhodischen Städte Ialysos, Lindos und Kameiros sowie Kos, Knidos und Halikarnass gehörten. Schon Homer erwähnt die Teilnahme der Inseln am Zug gegen Troja, zu dem sie 30 Schiffe stellten. Rhodos entstandte neun, geführt von Tlepolemos, dem Sohn des Herakles und der Astyocheia. Auch Kalymnos, Kos, Nisyros, Karpathos, Kasos und Symi beteiligten sich: Deren Anführer waren Pheidippos, Antiphos und Nireus, auch sie Söhne des Herakles aus seinen Verbindungen mit verschiedenen Nymphen. Homer nennt Nireus, den König von Symi, den schönsten Mann von allen, die gen Ilion zogen. Auf Symi wurden aber auch die Charitinnen, die drei Grazien, geboren, Töchter Apolls und der Nymphe Ägle (Glanz). Ihren Namen verdankt die Insel der Tochter des Königs Ialysos auf Rhodos; Symi wurde von Glaukos, einem berühmten Schwimmer, übers Meer hierher entführt. Dass Glaukos später das Schiff Argo erbaute, mit dem die Argonauten gen Kolchis zogen, ist bezeichnend: Noch heute werden auf vielen der Inseln gute seetüchtige Schiffe gebaut. In der Obhut Apolls · Jannis Manglis · Griechenland · Rhodos Read the full article
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Wissen Sie genau wo Sie wohnen
Wissen Sie genau wo sie wohnen · Curt Emmrich · Essay
Die wenigsten Menschen wissen genau, wo sie wohnen. Sie brauchen dabei durchaus nicht an einen Eingeborenen in der Kalahari zu denken, der von Afrika keine geographische Vorstellung hat. Sie sollen sich dabei an Ihre eigene geographische Nase fassen. Sie kennen zwar Ihre Hausnummer, aber Sie wissen nicht, auf welchem Längen- und Breitengrad Sie wohnen. Vielleicht teilt seit langem schon eine dieser merkwürdigen Linien Ihr Bett in zwei Hälften, und Sie legen sich östlich des zehnten Längengrades nieder, um westlich davon aufzuwachen, nur weil Sie schlecht geträumt und sich auf die andere Seite gedreht haben, welche nicht nur die andere Seite Ihrer selbst, sondern auch die andere Seite der Erdkugel ist. Wenn man durch das Weltmeer fährt, bekommen diese Linien eine geheimnisvolle Bedeutung. Es ist wirklich ganz unglaublich, wie groß ein Ozean ist. Ohne diese Linien wäre der Mensch völlig verloren. Sogar mit diesen Linien wäre die Sache ganz hoffnungslos, wenn es die Sterne und die Sonne nicht gäbe. Es ist etwas ungemein Erhebendes, wenn man den Ort auf der Erde, an dem man sich befindet, nicht nach einer Litfaßsäule oder nach einem Zeitungskiosk bestimmt, sondern nach den Gestirnen. Wie die Leute auf der Brücke das machen, wird einem immer ein unerforschliches Geheimnis bleiben, aber da sie tatsächlich immer da ankommen, wo sie ankommen wollen, muss es wohl mit ihrer Sextantenzauberei seine Richtigkeit haben. Wissen Sie genau wo Sie wohnen · Curt Emmrich · Essay Read the full article
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Schloss Blutenburg · München
Schloss Blutenburg bei München Obermenzing
Das ehemalige Jagdschloss Blutenburg, ein spätgotisches Bauwerk, liegt im Westen von München in Obermenzing. Das Schloss selbst geht auf eine Wasserburg des 13. Jahrhunderts zurück. Kern dieser ehemaligen Burg war ein Wohnturm, dessen Reste 1981 zum Teil freigelegt wurden. Herzog Albrecht III. hielt sich von 1432 bis 1435, belegt durch zahlreiche Dokumente, sehr oft in Obermenzing auf. Er war ja bekannt als großer Frauen-Liebhaber. Bereits 1428 war Albrecht in Augsburg Agnes Bernauer, einer Frau von außergewöhnlicher Schönheit, begegnet und ging mit der Bürgertochter 1432 sogar eine nicht standesgemäße Ehe ein. Diese Ehe wurde damals nicht nur von seiner adeligen Verwandtschaft, sondern auch vom großen Teil der Bevölkerung abgelehnt. Möglicherweise wurde der Ausbau der Blutenburg durch diese Beziehung zur Baderstochter Agnes Bernauer veranlasst. Am 12. Oktober 1435 aber lies Albrechts Vater, Herzog Ernst, Agnes Bernauer in Straubing verhaften, vor Gericht stellen und anschließend in der Donau ertränken. Nach deren Ermordung bewohnte Herzog Albrecht die Blutenburg mit seiner zweiten Gattin Anna von Braunschweig. 1438 wird das Schloss von Menzing in alten Baurechnungen, die erhalten geblieben sind, mehrmals erwähnt. Herzog Albrecht III. ließ die bestehende Anlage, ein Herrenhaus, das von vier Türmen und einem Wassergraben umgeben war, von Grund auf neu errichten und zu einem edlen Landsitz umbauen. Im Turm befand sich bereits damals eine nicht unbedeutende Kapelle, geweiht dem Hl. Andreas und Hl. Georg, deren Weihekreuze bis heute erhalten geblieben sind. Herzog Albrecht selbst starb im Jahre 1460. Mit der Zeit der Jahrhunderte verfiel die Anlage zusehends und wurde 1827 als Staatsgut an Privatleute verpachtet. Erwähnenswert ist aber noch ein Blick in die Geschichte vom 12. Februar 1848, als Lola Montez vor ihrer Abschiebung in die Schweiz eine Nacht im Schloss Blutenburg verbrachte. Die damals 25-jährige Tänzerin hatte dem 60-jährigen König Ludwig I. völlig den Kopf verdreht und in der Bevölkerung große Unruhen ausgelöst. Maria Dolores Gilbert alias Lola Montez alias Gräfin Landsfeld, geboren 1818 in Limerick, starb völlig verarmt 1861 in New York. Schloss Blutenburg bei München Obermenzing Read the full article
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Kupferstich Nürnberg · Topographie
Kupferstich Nürnberg · Topographie und Geschichte
kupferstich-nuernberg-topographie-und-geschichteHerunterladen Kupferstich Nürnberg · Topographie und Geschichte Read the full article
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