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Sprachnachrichten - Podcasts die keiner hören will
Es gibt Dinge im Leben, die sollte man einfach nicht erfinden. Sprachnachrichten auf WhatsApp gehören definitiv dazu. Denn mal ehrlich: War es nicht genug, dass wir schon ständig mit Nachrichten bombardiert werden? Jetzt haben wir auch noch den Spaß, uns minutenlange Monologe anzuhören, die die Welt wirklich nicht braucht.
Es fängt ja ganz harmlos an. Du bekommst eine Nachricht. „Eine neue Sprachnachricht von XY.“ Und du denkst dir: „Okay, das ist bestimmt wichtig.“ Falsch. Es ist nie wichtig. Du drückst also auf Play und hörst: „Hey... ähm... also... ja... wo fang ich an?“ Ja, wo? Wo, bitte? Es gibt nichts, was dir mehr Zeit raubt als jemand, der scheinbar den roten Knopf gedrückt hat, bevor er sich auch nur einen klaren Gedanken gemacht hat. Und du sitzt da, hörst zu, und dein Leben rinnt dabei in Zeitlupe an dir vorbei.
Sprachnachrichten sind wie das akustische Äquivalent von „lass uns kurz telefonieren“ – nur ohne das „kurz“. Stattdessen hast du minutenlange Aufnahmen, in denen dein Gesprächspartner die Kunst perfektioniert hat, nichts zu sagen. „Also... ja... das wollte ich dir nur schnell sagen... ähm... ach ja, wie war dein Tag so?“ Wie mein Tag war? Jetzt, wo ich mir deinen Monolog anhören muss, nicht mehr so toll, danke der Nachfrage.
Und dann das absolute Highlight: **die 5-Minuten-Sprachnachricht.** Ja, es gibt diese Menschen, die denken, es sei völlig okay, dir einen halben Podcast zu schicken. Als wärst du unterwegs und hättest plötzlich das Bedürfnis, ihrem Lebensbericht zu lauschen. Minutenlang hörst du dir die Erzählung über den Einkauf, das Wetter und den neuen Hund der Nachbarin an, und am Ende hast du den Faden verloren. Aber da du ja kein Monster bist, hörst du brav weiter, in der Hoffnung, dass irgendwann ein wichtiger Punkt kommt. Aber er kommt nie.
Sprachnachrichten sind auch immer dann besonders nervig, wenn du an einem öffentlichen Ort bist. Du stehst im Bus, im Wartezimmer oder einfach in der Schlange beim Bäcker und willst schnell hören, was der andere zu sagen hat. Aber nein, stattdessen kriegst du erst mal die vertraulichen Infos deines Kumpels direkt in die Ohren gedröhnt: „Ja, also, du glaubst nicht, was mir gestern passiert ist...“ Und alle im Umkreis von drei Metern glauben jetzt sehr wohl, was ihm gestern passiert ist.
Und was ist mit denen, die ihre Sprachnachrichten auch noch in Kapiteln schicken? Du hörst dir gerade die erste an, denkst dir: „Okay, das war lang, aber ich hab’s überlebt.“ Da kommt schon die zweite. Und die dritte. Und bevor du es merkst, hast du mehr Material gehört als bei einem Hörbuch. Nur mit weniger Handlung.
Das Beste? Am Ende der ganzen Litanei kommt oft eine Frage, die man einfach mit einem Text beantworten könnte. „Kannst du morgen?“ oder „Hast du Zeit für einen Kaffee?“ Wirklich? Du schickst mir fünf Minuten Geplapper, und das war die eigentliche Frage? Hätte man das nicht in zwei Sekunden eintippen können?
Am schlimmsten sind die Leute, die dir **Sprachnachrichten auf Sprachnachrichten** schicken. Du hast die erste noch nicht mal angehört, da kommt schon die nächste. Die Nachrichten sammeln sich wie unaufgeräumtes Geschirr in deiner Küche. Und du weißt genau, dass, wenn du einmal anfängst, alles abzuspielen, du den Rest deines Tages dafür reservieren kannst.
Und dennoch, du machst es. Du hörst sie alle. Denn irgendwie bist du in diesem verrückten Spiel gefangen. Sprachnachrichten – das kleine Stück Hölle, das wir alle irgendwann erlebt haben, und das uns immer wieder einholt.
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Einblicke in ein System kurz vorm Zusammenbruch - "This is going to hurt" von (Dr.) Adam Kay
Der Betreuungssektor im Krankenhaus, der Altenpflege und insgesamt in der Medizin ist überlastet. Viele Beteiligte dieses Systems sind unterbezahlt, übermüdet, chronisch erschöpft und überfordert von den wachsenden Aufgaben sowohl im Behandlungszimmer als auch am Schreibtisch bei der bürokratischen Dokumentation der eigenen Arbeit. Diese Erkenntnis ist nicht neu und wirkliche Veränderungen sind trotz des groß inszenierten Beifalls für die PflegerInnen - wie zu erwarten war - nach der Coronapandemie dennoch ausgeblieben. Diese Lage ist für ganz Europa zu attestieren und nicht nur ein nettes Thema der politischen Satire. Der britische Komiker Adam Kay hat 2017 mit This is going to hurt seine Erfahrungen als Assistenzarzt veröffentlicht und zwischen 2004 und 2010 schon vor der noch strapaziöseren Pandemie einige besorgniserregende Eindrücke mitgeteilt. Auch der Brexit lag hier noch in der Zukunft Großbritanniens. Der Bestseller wurde in der deutschen Übersetzung unter dem etwas reißerischen Titel „Jetzt tut es gleich ein bisschen weh. Die geheimen Tagebücher eines Assistenzarztes“ veröffentlicht. Das Cover ziert ein Playmobilmännchen im Arztkittel auf türkisenem Grund. (Dieses Design wurde dann bei seinem zweiten Buch fortgeführt.) Damit verliert das Sachbuch in seiner äußeren Erscheinung etwas an Ernsthaftigkeit und entspricht damit dem stilistischen Inhalt. Vor einigen Wochen wurde die Serien-Adaption der BBC in Deutschland ausgestrahlt. Ben Whishaw mimt hier Dr. Adam Kay und folgt dabei einem Drehbuch von diesem selbst. Kay verdichtet hier seine (gar nicht so geheimen, sondern den Anforderungen an einen Assistenzarzt folgend dokumentierten) Erfahrungen in sieben Folgen. Zudem ergänzt er als Dramaturgie-Hilfe einige Details zur scheiternden Beziehung und dem Outing des jungen Arztes. Anders als die Zusammenstellung von Kays Erfahrungsberichte endet die Serie noch offen in Bezug auf die weitere Entwicklung seiner Karriere als Arzt. Der wahre Adam Kay hat nach einer besonders traumatisierenden OP schrittweise das System des N(ational)H(ealth)S(ervice) verlassen und ist heute Autor und Komiker.
Auch wenn der Vorwurf des nicht angemessenen Umgangs mit traumatischen Erfahrungen des Scheiterns innerhalb des Gesundheitssystems erst auf den letzten Seiten zu einer Anklage frei von Ironie, Sarkasmus und einer zunehmenden Distanzierung führt, ist dieser Lebensbericht in jeder Form niederschmetternd. Und die Serienadaption steht der Vorlage hier in nichts nach. Nicht ohne Grund wird von der BBC schwangeren Frauen das Ansehen der Serie nicht empfohlen. Letztlich lässt sie jede Hoffnung auf Wandel schwinden. Die Gefahren der oberflächlichen Qualitäten der Privatpraxen und die Risiken von Hausgeburten hebt der Autor dabei besonders scharf hervor. Auch wenn die deutsche Ausgabe des Sachbuches das populärwissenschaftliche Format des Textes stark betont und die Übersetzung des prägnanten Originaltitels zum billigen Slogan verkommt, teilt der Autor besorgniserregende Zustände eines implodierenden Systems mit. Der komische Aspekt der zu Teilen lapidar erzählten Schicksale nimmt bei der Lektüre stetig ab und reduziert sich in den sieben Folgen der Serie auf einzelne Momente. Irgendwann bleibt nur noch das Entsetzen übertünchende Lachen als Reaktionsmittel übrig – bis auch dieses verklingt. In ähnlicher Weise dürfte sich der Sarkasmus für Adam Kay langsam als Abschirmungsmittel abgenutzt haben. Dennoch gönnt man dem jungen Arzt in der Serie einen letzten erfüllenden Moment und lässt die Hoffnung auf eine Fortführung der Arbeit bestehen. Die BBC-Serie ist keine typische Krankenhausserie wie Dr. House, The Good Doctor, Scrubs oder wenn man es kitschig mag Greys Anatomy. In all diesen Serien wird das Krankenhaus immer weiter zum Schauspielort degradiert, während Beziehungen und persönliche Probleme immer weiter in den Vordergrund rücken. Außerdem sind diese Krankenhäuser meist sehr gut ausgestattet und Personalmangel wird nur punktuell thematisiert. Die Arbeit dient gerne nur noch als Hintergrund für Dialoge oder um besonders abstruse Krankheiten vorzustellen. Aber This is going to hurt erfüllt die durch den Titel geweckten Ansprüche.
Ben Whishaw spielt einen stets auslaugten, übermüdeten und von einem Privatleben befreiten Arzt, dessen einzige Waffe gegen die ständige Überforderung eine harte Schale und dementsprechend harte Worte gegenüber den PatientInnen und KollegInnen bleibt. Nach einem Diagnosefehler sieht er sich mit einer Anzeige konfrontiert und versucht erfolglos alleine mit dem Trauma zurechtzukommen. In seinem Buch schreibt Kay ganz klar, dass es für diesen Fall 2010 kein Prozedere in britischen Krankenhäusern gibt. Viele schlaflose Nächte und ein Rückzieher des eigenen Oberarztes erhöhen den Druck auf Dr. Kay. Nur dem in Folge dieses Fehlers viel zu früh geborenen Kind gegenüber äußert er seine wirklichen Gefühle und Ängste, während sein Partner Harry immer nur ein ja, war alles gut als Antwort auf die Frage nach dem Arbeitstag bekommt. Auch die Anzeige und die möglichen Konsequenzen verschweigt er dem sehr entgegenkommenden Freund und erhöht damit seine persönliche Last immer weiter. Die Begeisterung für seinen Beruf aber kann er nie ganz ablegen und diese Ambivalenz in seinem Fühlen macht es ihm unmöglich sich aus der Situation zu stehlen. Könnte er aufhören Arzt zu sein? Der Adam der Serie müsste wohl klar mit nein antworten und dennoch wird Sarkasmus zu seinem einzigen Mittel, um überhaupt zurecht zu kommen. Natürlich haben die Serienentwickler Anpassungen für das Serienformat vorgenommen. So wird die Beziehung zu Harry viel mehr fokussiert und auf eine brechende Verlobung hin dramatisiert, die Beziehung zur Mutter wird negativ eingefärbt, die Homosexualität viel mehr als leises Tabu mit eingearbeitet, die Perspektiven von Kollegen, Hebammen und Oberärzten einbezogen und der Selbstmord einer Kollegin als Konsequenz des Systems und seiner Überlastung beispielhaft bis zum konsequenten Ende geführt. Die Ereignisse werden einer filmischen Dramaturgie angepasst und umsortiert. Dennoch ist das Gerüst der Buchvorlage erkennbar und die Anekdoten werden zu bitteren Nebenerscheinungen einer umfassenden Misere.
Wie kann ein Arzt mit mehr als 100 Arbeitsstunden die Woche, nahezu keinem Schlaf und nur gelegentlicher Nahrungsaufnahme Prüfungen bestehen, geschweige denn sicher und akkurat Diagnosen erstellen und operieren? Wie lange kann man so überhaupt arbeiten und wann bricht das eigene körperliche Gerüst in sich zusammen? Wie wenig Privatleben verträgt die menschliche Seele? All diese Fragen werden nicht nur in Krankenhäusern täglich aufgeworfen. Auch andere Branchen (Transportwesen, Paketzustellung u.a.) ächzen unter einem wachsenden Anspruch, bei versiegenden Bewerberzahlen und teilen ihr Schicksal mit Ärzten aller Fachbereiche sowie KrankenpflegerInnen, GeburtshelferInnen, AltenpflegerInnen u. v. a.
Adam Kay hat sich für die Flucht entschieden – nach sechs Ausbildungsjahren als Arzt im NHS. Das er seine Erfahrungen ungeschönt, wenn auch etwas komödiantisch überzeichnet, weitergibt ist ein wertvoller Beitrag für die Transparenz und Realitätssicherung in einer sich immer weiter verschärfenden und nach Investitionen schreienden Debatte. Auch nach der Veröffentlichung von This is going to hurt widmet er sich als Autor weiterhin dem Thema. Dies mag seiner persönlichen Lebenserfahrung geschuldet sein, ist aber zugleich ein Hinweis auf die anhaltende Notwendigkeit der Kritik am NHS und den Gesundheitssystemen anderer europäischer Länder. Wie fühlt man sich als „Kunde“ und Angestellter einer Pflegeeinrichtung, die nicht zur Versorgung und Heilung betrieben wird, sondern einen Gewinn erwirtschaften muss – mit OPs und Untersuchungen, die über Leben und Tod entscheiden können. Die Schulung in einem modernisierten kapitalistisch beeinflussten Vokabular ändert nichts an den systemimmanenten Problemen. Es ist ein Sinnbild der allgemeinen Verdrängung gegen welche Adam Kay mit aller Kraft anarbeitet. Und auch die BBC-Serie leistet ihren Beitrag in der Informationskette über schon lange bekannte aber nie ernsthaft veränderte Zustände eines wichtigen Versorgungsdienstes der immer älter werdenden Gesellschaft – einer gerechten und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung.
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Carsten Gansel and Gitta Lindemann
This interview with Gitta Lindemann, Till’s mother, was conducted in 2020 for the book “BEICHTE: Ein Lebensbericht”, an autobiography of Werner Lindemann, Till’s father. I only translated the parts referring to Till as the interview is quite long.
Carsten Gansel : The first memory switched between the present to the year 1941. "An icy January day forty-one", it says. «A newspaper has offered an apprenticeship for a farm apprentice. “So the narrator - and in this case the narrator is the author Werner Lindemann - talks about his youth. In 1941 he was 15 years old. And later it is about the experience of war and post-war. These were important parts for him, which he now brought out at the beginning of the 1980s.
Gitta Lindemann : Yes, that was very important to him and the family did not always understand that. A family that had nothing to do with this past and also wanted nothing more to do with it. But for him, for Werner, that was important, which is understandable. Because he was 17/18 and he has seen terrible things. And he always had to get it off his chest or just write it down. And his son always said or thought, "The war stories again". But that also shaped him, the son, Till, of course, that is clear.
(…)
GL: We then moved to Rostock. I actually wanted to go to Berlin. I wanted to go to the Funkhaus Berlin and could have worked there too. But Werner said, "Berlin is out of the question at all". Dresden would be another variant. But in the end Rostock was closer, also because our son went to the children's and youth sports school in Rostock and went to boarding school there.
CG: Your son, Till, was a swimmer at the KJS, the children's and youth sports school, and he had a tough swim training there.
GL: Yes, « im Wasser verbrannt » (« burned in the water »), he wrote later. Another wrong decision that I deeply regret. Yes, so now we lived together in Rostock. At this point in time we already had the house in Drispeth. We went there every weekend and we spent our holidays there exclusively. But my husband stayed longer, longer, longer, longer, until he finally lived there entirely and we only visited him on weekends. I came, cleaned, we received guests, I cleaned again, and we drove home. Sometimes Werner came to Rostock. That was our life. Maybe that's why it lasted so long. We were together and apart. Our home was the house in Drispeth.
CG: But weekend marriages are a phenomenon in their own right. And there is also something else, with people who are creative, that they just need their freedom.
GL: Yes, you have to understand that. If an idea was bothering him, he didn't want to take part in our conversations, then he withdrew. That's something that his son accuses him to this day: "He didn't care about me, not at all," he says.
CG: Is he right? How do you see it today, decades later?
GL: Maybe it really was like that. I didn't feel that way back then. Werner was out and about a lot at that time, to meetings, to readings, and mostly he sat at his desk, only to lapse into wild activism. «Let's go into the forest, collect wood». We needed a lot of firewood for our many and beautiful campfires.
CG: And in the beautiful book from 1988, "Mike Oldfield in the rocking chair", it is also about his son, who is called Timm here and who is around 19, in the high phase of adolescence. It is well known that conflicts with parents, especially with fathers, can be very strong at this time. And that can also be found in the text. Very different views of life collide, and it can be assumed that this was also the case in reality at the time, i.e. at the beginning of the 1980s. That what is being told here is to a certain extent authentic, even autobiographical.
GL: Yes it is. He could seldom understand how the son was doing. That he always has to sleep late on the weekend and does stupid things and provokes and spits cherry stones in his grandfather's face, his beloved grandfather. He couldn't understand that. But Till was also a difficult child who refused to submit. And that's why there was such competition between the men. And, of course, Werner was also hurt when he saw no sign of Till having thoughts similar to his. But where was he supposed to get it from when he was 19? But he would have liked to talk to him so much, in harmony with his feelings. Still, he believed in his son. I have heard from him very often: he will write one day!
CG: The need is understandable, but it is actually based on the wrong assumptions. The boys have to settle down first, and if they don't, the risk of failure is much greater. Today we know much better how this can only be measured over long periods of time. The so-called elderly must first offer the young the opportunities to develop themselves, that means they have to give them freedom. And of course this also includes the contradiction, young and old do not have to have the same opinion. On the contrary, that would be fatal.
GL: Yes, but it was difficult for Werner, because there were conflicts.
CG: But the conflict was probably settled when the son Till or Timm finally moved out after nine months (note: actually 2 years and the conflict wasn’t settled).
GL: Yes, and then he moved here, to this village.
CG: So here too. So you are all in this place, so to speak. You, your son, your daughter.
GL: Yes. Everything is bundled here.
CG: And as I know, Timm from the text really likes to come to this area, that is to Mecklenburg.
GL: He loves it, because it grounds him, he says. Of course he doesn't say that, but he says, "I feel good here". Now I can't walk around the lake anymore, and he said, "I'll drive you". In the meadow, between the lakes, he stops and says: “When I'm here, that's my happiness. I don't need anything else. »
(...)
CG: But, as we have already spoken of, this is definitely something that occurs more often in families, especially when - let's say - two intellectuals or two creative spirits have something to do with each other and are a family. But there is certainly also the fact that men tend to take themselves too seriously. That was also the case for your husband, Werner Lindemann.
GL: Of course, that was definitely the case, of course. And that was something that naturally got on the nerves of 19-year-old Till.
CG: I think it is relatively easy to explain that in the 1950s and definitely also in the 1960s the channels of advancement for purely young people - today one would say from underprivileged classes - radically opened up. Most of the old elites were gone, and these places that society needed had to be filled again.
GL: Yes, exactly. And that was exactly what was great, great luck for Werner. And he has not forgotten that either, which is why he could never be so rigorous against this state. He saw and experienced the possibilities that were presented to him.
CG: Absolutely. This is also something to keep in mind when evaluating the GDR and its history. Biographies are tied to it. And, if you forget that, only simplifications and clichés come out.
GL: Exactly, and my son never realized that, so he couldn't understand it.
CG: Whereby young people or the generation we're talking about now, who were "born into" the GDR, as it was called in a volume of poetry by Uwe Kolbe, I think they couldn't see it that way. At least not back then, you will probably only recognize that after a while, that requires a certain amount of life experience. Can your son, Till, understand that now?
GL: No, he's standing on the same level as the defiant 19-year-old son, that hasn't changed, and the tragedy is that the two of them couldn't talk to each other anymore. Now I think they'd have a wonderful relationship. And Werner, he would admire his son very much because he just went further in what he did, because he is more courageous. He doesn't care how he's judged, and Werner never cared about it.
CG: Indeed, I think that is a very important point that you are making. That in the moment when man or woman, when young or old adjust to what they believe others will like, one's own ego withers, one becomes conformed, and one is lost for certain professional groups. I think that applies to writing in any case. You can't write when your main goal is to please others. And it's the same in music, you have to consistently see your way.
GL: And don't give a damn about everything that comes up.
CG: Exactly, that can of course lead to failure, but it can also be a reason or the starting point for ultimately being successful. « Her son pulled it off consistently. Adapted things - here and there - do not make any real art », to put it bluntly.
GL: Yes, although I wouldn't say that Werner wrote to please, so it didn't go that far, but of course he was affected if any of the texts were not liked and were not printed, that's normal. It was important for him to question critically and to hide signals between the lines.
CG: Right, I have to be more precise. I didn’t mean that your husband adjusted to please. I meant that in general.
GL: I see.
CG: The question is tied to that: Why did he have to write? He could also have been successful as a teacher or as a cultural house manager.
GL: He tried out a few things, director of the cultural center, for a time he worked on the student newspaper “Forum”, but none of that was for him. He had to be free, spatially and mentally, that sounds absurd in GDR times, but still ... For him, writing was life. Whether diary, poems, prose. He continued to write in hospital after his cancer operation until shortly before his death. His last poem was written four weeks before he died.
CG: You can tell from his “confession” that he came into contact with literature very late.
GL: yes, that's true. He himself kept telling that he actually didn't have a book in his hand until he was 19 and only then began to deal with literature.
CG: Exactly, he read the first book when he was 19, so he had a lot of catching up to do. If you think back, when and how did he work through what had to be done. Had he arrived at some point?
GL: Actually never, not until the end, because he was always aware of what he was missing, that he was missing so much. Then he read the French, the Philosophers, Francis of Assisi, Montaigne. He was always looking. But that is also an advantage if you always need something new to move on. And writing, that was really his life. Get imagination. To give food for thought, to learn to think, "to strengthen the wings of the imagination". For Till it was silly back then to “make a rubbish” - for a rhyme. For Werner it was hard work until, for example, he had the poem in a form that he could leave as it is. One of the obituaries reads: "His worldview was simple, clear and pleasantly naive and his words always had the sound of his own astonishment at what he saw, thought and felt".
CG: But meanwhile, you mentioned it yourself, does your son see it that way too? He knows how long it can take to get a satisfying result.
GL: Yes, of course, although, at least I think, he works differently. Quieter, more lonely, he writes, and then he shows the result. Werner often let many people participate in the process of creation.
CG: Because, I mean, Rammstein lives, not least, from the lyrics by Till Lindemann.
GL: Of course, and they are also very similar. I mean Till and Werner. In many of the texts I read by Till, I think Werner would have said that too. Not in all, but in some. There is this something naive and the attempt to build raised floors. And Werner tried very hard to do that, because of certain experiences and experiences cannot and should not be expressed so clearly.
CG: The simple is not the simple or the trivial, but the simple is precisely what is extremely difficult to do. The double bottom that you talk about, that you manage to pull in on a song, or a lyrical line that sounds very simple at first glance.
GL: And that's for the children, who read it one-to-one, and for adults, who read along with the message.
CG: One more sentence comes to mind in closing. It's about Timm again. The first-person narrator would like to convey his values to his son and let him understand that he cannot live the day like that. You have to do something, you have to have a goal in mind, and as a carpenter you don't earn so well. That doesn't mean a lot of money in the long run. And Timm answers his father with a question: “Do you have to have a savings account under socialism? “This is a beautiful episode where opinions clash. And the son, he was paying close attention!
GL: He always pay attention.
#Till Lindemann#Werner Lindemann#Gitta Lindemann#Rammstein books#translation#interview#2020#BEICHTE: Ein Lebensbericht#*
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Geniale Zeugnisse aus dem Leben der Referenten in verschiedenen Chaptern in ganz Deutschland. Einfach informieren und einen Vortragsabend besuchen!
#christen#christenimberuf#vorträge#Vortragsabend#Chapter#Bibel#Zeugnisse#Lebensberichte#Lebensgeschichte
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Mein A/B/O-Verse auf AO3:
Arrowverse:
Teil 1: „Nennt uns Legenden: Prelude“
Ehemals Kapitel 1-3 von „Nennt uns Legenden: Die Legende von Alpha, Beta und Omega“. Sara, Ray und Martin Lebensberichte. Legends-Fic, Arrow Staffel 1-5, Flash Staffel 1-3, Legends Staffel 1, viele viele Pairings.
https://archiveofourown.org/works/34203646/chapters/85103314
Teil 2: „Jemand Anderer werden“
Arrow-Fic, spielt zwischen Staffel 2 und 3, Gen/Case-Fic mit Backround Pairings Lauriver und Olicity, Oliver soll einen Omega bis zu seiner Zeugenaussage bei einem Prozess beschützen, doch schnell geht alles schief.
https://archiveofourown.org/works/34224139/chapters/85149571
Teil 3: „Nennt uns Legenden: Die Legende von Alpha, Beta und Omega“
ohne die ursprünglichen ersten drei Kapitel, Legends-Fic, Legends Staffel 2 bis Episode 2.14. Moonshot, diverse Pairings, Hauptpairings: Timecanary, Atomwave und Vixensteel
https://archiveofourown.org/works/34224706/chapters/85213063
Teil 4: „Mein Name ist Oliver Queen“
„Arrow“-One-Shots-Sammlung aus diesem Verse, Fic „Mein Name ist Oliver Queen“, plus 7 One-Shots.
Inhalt:
1. Mein Name ist Oliver Queen
Arrow-Fic, Arrow Staffel 1-5, Flash Staffel 2, bis Arrow 5.10 „Who are you?“, Oliver/Black Siren-Fic, mit etwas Olicity
2. Alpha
Arrow-Fic, spielt nach der Rückblickshandlung der 4. Staffel, Spoiler bis zur 5. Staffel, es geht um Olivers Umwandlung zum Alpha und die Rolle von Argus darin gespielt hat
3. Zu Hause aber nicht daheim
Arrow-Fic, spielt während der 1. Staffel von „Arrow“ aber mit Spoilern bis zur 5. Staffel (Rückblickshandlung), diverse Pairings, Trans-Oliver kehrt nach Hause zurück und seine Umgebung reagiert auf ihn
4. Blutsbrüder
Arrow-Fic, spielt während der 2. Staffel von „Arrow“, Sebastian Blood und seine AB-Bruderschaft des Blutes, Sebastian/Laurel, Sebastian/Oliver
5. Mehr sein
Arrow-Fic, spielt während hauptsächlich der 3. Staffel von „Arrow“, die Yamashiros und Oliver und ihre gemeinsame Tragödie
6. A Hole in this World
Arrow-Fic, spielt während der 4. Staffel von „Arrow“ nach Episode 4.18. „Eleven-Fifty Nine“, Quentin und Laurel, Quentin und Oliver und Oliver und Laurel
7. Natürlicher Instinkt
Crossover, spielt während des „Invasion!“-Crossovers, Erwähnung von Barry/Oliver am Rande, ist aber eigentlich eine Omegas und Oliver-Fic
8. Vater weiß es am Besten
Arrow-Fic, spielt während 5.18 „Disabended“, Oliver/Quentin(platonisch)-Fic mit platonischen Oliver/Anatoly
https://archiveofourown.org/works/34249999/chapters/85213585
Teil 5: „Nennt uns Legenden II: Die Legende der Omegas“
Legends-Fic, nach „Moonshot“ vor „Fellowship of the Spear“, diverse Pairings, Hauptpairings: Timecanary, Atomwave und Vixensteel
https://archiveofourown.org/works/34254175/chapters/85224820
Teil 6: „Dinge, denen man nicht trauen kann“
„The Flash“-One-Shots-Sammlung aus diesem Verse. Fic „Dinge, denen man nicht trauen kann“, plus 9 One-Shots.
Inhalt:
1. Dinge, denen man nicht trauen kann
Flash-Fic, Flash Staffel 1-3, bis 3.18 „Duet“, Julian-Fic, diverse Pairings, Hauptpairings: Julian/Barry und Julian/Caitlin mit Westallen am Rande
2. Ein gezielter Schlag
Flash-Fic, spielt vor und während der 1. Staffel, zur Folge 1.6. „The Flash is born“, Thallen und Westallen, geht um Barry und Tony Woodward
3. Grundlose Sorge
Flash-Fic, spielt während der 1. Staffel von „The Flash“, Westhallen
4. Schicksal
Flash-Fic, spielt während der 1. Staffel von „The Flash“, Westhallen aus der Sicht von Eddie, mit diversen anderen Pairings
5. Fröhliche Weihnnachten, Flash
Flash-Fic, spielt während der Episode 2.9 „Running to Stand Still“, diverse Pairings, Hauptpairing: Coldflash mit Westallen, Coldwest und Barry/Patty
6. Eine wirklich schlechte Idee
Flash-Fic, spielt während „Flashpoint“, Eobard/Barry mit Westallen und Westhallen
7. Zu sehr gemocht
Flash-Fic, spielt während des „Invasion!“-Crossovers, Coldflash-Fic mit Westallen und diversen anderen Pairings
8. Rogue Valentine
Flash/Legends-Fic, spielt von der 2. „Flash“-Staffel an bis zur 2. „Legends“-Staffel, Rogue-Fic mit Fokus auf Coldflash, etwas Atomwave und Coldwave, Erw. von anderen Pairings
9. Der einstige und zukünftige Flash
Flash-Fic, Flash-Staffel 3, Das andere Jahr 2024 ist kein fröhliches. Mit Westallen, Allenbert, Snowbert und Snowbarry
10. Karma
Flash-Fic, spielt gegen Ende der 3. Staffel von „The Flash“, H.R/Harry-Fic (platonisch), mit H.R/Tracy und Westallen
https://archiveofourown.org/works/34276735/chapters/85281919
Teil 7: „Nennt uns Legenden III: Die Legende von Doomworld“
Legends-Fic, Episoden 2-15 „Fellowship of the Spear“-2.17, Doomworld-Fic, diverse Pairings, Hauptpairings: Timecanary, Atomwave und Vixensteel, mit Sara/Amaya und Eobard/Ray
https://archiveofourown.org/works/34300309/chapters/85341313
Teil 8: „Legenden auf Doomworld“
Companion-Fic zu „Nennt uns Legenden III: Die Legende von Doomworld“.
Inhalt:
1. Legenden auf Doomworld
Legends-Fic mit Flash und Arrow auf Doomworld, spielt während der Episode „Doomworld“ und während Kapitel 2 von „Nennt uns Legenden III“, diverse Pairings, Hauptpairings: Atomwave, Sara/Amaya, Coldflash
2. Ein Vater wie kein anderer
Arrrow/Legends-Fic, spielt während Arrow 5.23 „Lian Yu“, Malcolm/Moira am Rand, ist aber Hauptsächlich eine Malcom und seine Kinder (blutsverwandt und anderweitig)-Fic
https://archiveofourown.org/works/34300990/chapters/85342942
Teil 9: „Kara Danvers ist meine Lieblingsperson“
„Supergirl“-One-Shots-Sammlung aus diesem Verse. Fic „Kara Danvers ist meine Lieblingsperson“, plus 4 One-Shots.
Inhalt:
1. Kara Danvers ist meine Lieblingsperson
Supergirl-Fic, Spupergirl Staffel 1-3, bis 3.4 „The Faithful“, Danversschwestern-Fic mit Sanvers und Karamel als Schwerpunkt, etwas Kara/James und diversen anderen Pairings
2. Geruchsblind
Supergirl-Fic, spielt während der 1. Staffel von „Supergirl“, Cat/Kara-Fic (platonisch)
3. Notwendige Pflicht?
Supergirl-Fic, spielt während der 1. Staffel nach Astras Tod, Non hat einen Vorschlag für Kara, Non/Kara-Fic, aber eigentlich sehr gegen dieses Pairing
4. Nach dem Ende von Allem
Supergirl-Fic, spielt während der erste Hälfte der 2. Staffel, Pre-Karamel, Mon-El frisch auf der Erde
5. Doppel-Date
Flash/Supergirl-Crossover, spielt während der Musical-Episode „Duet“, Karamel und Westallen
https://archiveofourown.org/works/34305040/chapters/85354162
Teil 10: „Nennt uns Legenden IV: Die Legende vom Rudel“
Legends-Fic, Staffel 3, innerhalb des Zeitsprungs von 3.1 bis 3.7. „Out of the Jungle“, diverse Pairings, Hauptpairings: Timecanary, Atomwave und Vixensteel, mehr AU als die bisherigen Fic da anderer Handlungsstrang für Rip
https://archiveofourown.org/works/34326091/chapters/85408711
Teil 11: „Crisis on Earth X“
Crossover Fic, meine Version des gleichnamigen Crossovers, diverse Ships, Hauptships: Westallen, Westhallen, Thallen, Olicity, Agentcanary, Overarcher, Leo/Ray, Atomwave, Sanvers, Karamel, Verg. Caitlin/Julian, mehr AU da andere Entwicklungen und teilweise andere Charaktere
https://archiveofourown.org/works/34342273/chapters/85451689
Teil 12: „Geschichten von Erde-X“
Companion-Fic zu „Crisis on Earth-X“/One-Shot-Sammlung
Inhalt:
1. Kälte:
Erste Begegnung von Leo Snart und Hauptmann Edward Thawne auf Erde-X, Gen
2. Valor:
Mon-El von Erde-X, Karamel und Overarcher
3. Familientragödien:
Die Geschichte der Familie Lance von Erde-X
4. Verhaltensforschung:
Eddie Thawne von Erde-X
5. Toymans Vermächtnis:
Winn Schott von Erde-X
6. Feuer:
Leo nach Mickey Rorys Tod auf Erde-X
7. Wieder zu Hause:
Coldray-Fic, Leos Rückkehr nach Erde-X
8. Siren-X:
Dinah Lance von Erde-X vor und nach „Crisis on Earth-X“
9. Alles wird wieder gut:
Prometheus-X nach „Crisis on Earth-X“ auf Erde-1
10. Lichtstrahl
Die Geschichte davon wie Ray Terrill auf Erde-X landete
https://archiveofourown.org/works/34362574/chapters/85505797
Teil 13: „Stranded on Earth-X“
AU-Ende zu meiner Version von „Crisis on Earth-X“.
Inhalt:
1. Stranded on Earth X
Oliver, Barry, Sara, Alex, Martin und Jax stranden auf Erde-X ohne jede Hoffnung um Heimkehr. Mit Agentcanary, Thallen, Coldray, Oliver/Sara. Dark Fic. Alle schlimmen Dinge, die passieren können, passieren hier auch.
2. Keine Rettung
Was nach “Stranded on Earth-X” passiert ist. Thallen und vergangenes Coldray.
3. Ein Schritt in Richtung Erlösung
Fortsetzung von “Keine Rettung”. Thallen-Fic. Hoffnung erscheint manchmal in Formen, mit denen man so nicht gerechnet hätte.
https://archiveofourown.org/works/34366105/chapters/85515832
Teil 14: „Nennt uns Legenden V: Die Legende von Mallus“
Legends-Fic, Staffel 3, Episoden 3.9 „Beebo the God of War“ -3.18 „The Good, The Band and the Cudley“, diverese Pairings: Hauptpairings: Timecanary, Atomwave und Steelvixen, mit Avalance, Hellcanary und Constangary, mehr AU als die bisherigen Fics mit zusätzlichen Handlungssträngen und Erklärungen, sowie teils anderen Personal an Bord der „Waverider“
https://archiveofourown.org/works/34382674/chapters/85560061
Teil 15: „Capetricks“
Supergirl-Fic, Fortsetzung von „Kara Danver ist meine Lieblingsperson“ und „Crisis on Earth-X“.
Inhalt:
1. Capetricks
Spielt während der 3. Staffel, diverse Ships, Hauptships: Karamel, Sanvers, mit Kara/Imra, Kara/Imra/Mon-El, GuardianCorp und Winniac-5, AU-Version der Staffel ab 3.16. „Of Two Minds“, mehr AU als bisherige Fics, da anderes Ende für die Staffel als im Canon
2. Der Prinz und der Bettler
Supergirl-Fic, spielt vor der Serie, während und nach der 2. Staffel und während der 3. Staffel, basiert auf der Folge 3x20 „The Dark Side of the Moon“, geht um Mon-Els und Alura, beinhaltet Karamel
https://archiveofourown.org/works/34428037/chapters/85678825
Teil 16: „A/B/O-Verse One-Shots:“
Sammlung von 12„Legends“, „Flash“, „Supergirl“ und „Arrow“-One-Shots aus diesem Verse.
Inhalt:
1. Flirten koster nichts?
Captain Cold-Fic, spielt zu Beginn der 1. Staffel von „Legends“, diverse Pairings, Hauptpairings: Coldatom, Atomwave, Coldwave mit Coldflash
2. Zwei Alphas und ein Omega
Zwei Alphas und ein Omega die Zusammenleben und auf Lieb-Familie machen, das kann ja auf Dauer nicht gut gehen. Hawkatomcanary in den 1950ern.
3. Hoch hinaus
Arrow-Fic, spielt um die Zeit von 6.09 herum, mit Spoilern bis dahin, Curtis-Fic, mit Curtis/Paul
4. Geschlechterloyalität
Flash-Fic, spielt während 4.10 „Trial of the Flash“, Erwähnung von diversen Ships, dreht sich aber eigentlich um Barry
5. Monster unter sich
Flash-Fic, spielt während der 4. Staffel Folge 4.10-4.12, Genfic über Barrys Zeit im Gefängnis mit etablierten Westallen
6. Instinkt
Arrow/Flash-Crossover-Fic, spielt Mitte der 6. Bzw. 4. Staffel, Olivarry-Fic mit Oliver/Quentin (beides platonisch), Oliver besucht Barry im Gefängnis und holt sich Rat bei diesem
7. Die Beste Version Seinerselbst
Arrow-Fic, spielt während der zweiten Hälfte der 6. Staffel, Fix-It für Season 6 mit Canonpairings und platonischen Oliver/Quentin
8. Nicht verdient
Flash-Fic, spielt vor der Serie und während der 4. Staffel, Spoiler bis zur 4. Staffel Ralp/Barry mit Westallen
9. Queen VS State Runde II
Arrow-Fic, meine Version des Beginns der 7. Staffel von Arrow, spielt also 2018, beinhaltet (zerfallenedes) Olicity
10. Ängste
Supergirl-Fic, spielt 2018 zu Beginn der vierten Staffel von „Supergirl“, Pre-Winniac-5
11. Das Geständnis
Supergirl-Fic, Winniac-5 entsteht, spielt 2018 während der 4. Staffel von „Supergirl“
12. Gut und Böse
Legends-Fic, spielt 2018 zu Beginn der vierten Staffel von „Legends of Tomorrow“, Constangreen-Fic
https://archiveofourown.org/works/34449865/chapters/85736098
Teil 17: „Elseworlds“
Arrow, Flash und Supegirl-Crossover-Fic, meine Version des gleichnamigen Crossovers, Westallen, Karamel und Clois, allerdings eher eine Olivarry-Fic mit Karry-BroTP und etwas Oliver/Kara
https://archiveofourown.org/works/34471156/chapters/85789393
Teil 18: „Road to Finale Crisis“
Sammlung von 24 „Legends“, „Flash“, „Supergirl“, „Arrow“ und „Batwoman“-One-Shots aud diesem Verse, die zwischen „Elseworlds“ und „Finale Crisis“ spielen.
Inhalt:
1. Das Leben auf der Anderen Seite
Arrow-Fic, Prometheus-X will sich an Oliver rächen, spielt im Frühjahr 2019 während der 7. Staffel von „Arrow“
2. Verschiedene Welten
Atomwave-Tag zu Legends Episode 4.9
3. Buck und Garima
Mona-Mick-Fic. Mona findet heraus, wer Rebecca Silver ist.
4. Like Magic
Legends-Fic, spielt 2018/19 während der vierten Staffel von „Legends of Tomorrow“, dieses Gestaltenwandler-Ding begeistert keinen von ihnen zu Beginn besonders, was durchaus auf Gegenseitigkeit beruht, bis es sich ändert, mit Avalance, Hellcanary und etablierten Atomwave und Vixensteel
5. Elongfaced
Flash-Fic, Flash-Staffel 5, Elongflash, Ralph wusste gleich, dass es eine sclechte Idee war Barry Allen mit auf den Schwarzmarkt zu nehmen.
6. Die Sünden der Väter
Flash-Fic, spielt 2018/19 während der fünften Staffel von „The Flash“, Caitlin findet ihren Vater, Nora hat Angst ihren Vater zu verlieren und Orlin hat seine Tochter bereits verloren. Impliziertes Westhallen
7. Verlust und Hoffnung
Flash-Fic, Flash-Staffel 5, Westallen, Barry und Iris nach dem Verlust von Nora.
8. Das Leben der Legends
Die Legends sind wieder alleine, aber niemals einsam. Nach Staffel 4-Fic.
9. Zwei Legends, eine Burg, etwas Magie und eine Menge Verwirrung
Legends-Fic, Rip und Leonard retten die entführten Legends, verschiedenste Pairings, vor allem Atomwave, Leonard/Zari und Rip/Leonard, spielt 2019 nach der 4. Staffel von „Legends“
10. Kain und Abel
Supergirl-Fic, Supergirl Staffel 5, J’onn-Fic mit Backround-Pairings, J’onns größtes Geheimnis ist auch seine größte Schande.
11. Masken
Batwoman-Fic, Batwoman Staffel 1, Kane-Schwestern-Fic mit Backround-Pairings, Wie sich herausstellte war Beth doch noch am Leben.
12. Durch dunkle Nacht zum Happy End
Flash-Fic, Staffel 6, Westallen, Thallen, leichtes Ramsay/Barry, Ramsay Rosso war nicht die Sorte Alpha, die einfach aufgab.
13. Multiversity
Midseason 2019/20. A Crisis is coming. Sind wir bereit dafür?
14. Heimkehr
Flash-Fic, Eddie kehrt nach Hause zurück, Westhallen, spielt zu Weihnachten 2019 während der 6. Staffel von „The Flash“
15. Titans
Flash-Fic, wie Wally die Titans kennenlernte, spielt 2020, stellt meine Arrowverse-Version der Teen Titans vor
16. Das Richtige tun
Legends-Fic, Vixensteel, Amaya und Nate beschließen unterzutauchen, spielt 2020
17. Von Krise zu Krise
Supergirl-Fic, Supergirl Staffel 5, Gen-Fic mit Backround-Pairings, Zusammen sind wir stärker ist nicht nur das Motto des Hauses El, sondern auch das der Superfriends.
18. Kandor
Supergirl-Fic, spielt 2020, Supergirl und Lena Luthor geraten über das Volk der Kandorianer in einen Konflikt
19. Opfer
Supergirl-Fic, spielt 2021, Fortsetzung von „Kandor“, mit GuadianCorp, die Ereignisse um die Kandorianer spitzen sich zu, während sich Lena mit ihrem Bruder Lex verbündet
20. Familienplanung
Legends-Fic, Atomwave, Ray und Mick beschließen Eltern zu werden und so kommt es auch, spielt 2022
21. Der Feind, die Zeit
Legends-Fic, Constantine-Zentriert, spielt 2023 und 2018, John arbeitet mit zwei verschiedenen Versionen des Time Bureuas, stellt sich Mallus und muss eine Entscheidung treffen, Mit Constangreen und ein wenig Avalance
22. Die Zukunft
Crossover-Fic mit Schwerpunkt auf „Arrow“, spielt 2023, Oliver und die anderen gründen die JLA
23. Dark Knightress
Batwoman-Fic, spielt 2018, 2022, 2023 sowie davor und dazwischen, „Elseworlds“-Tie-In und die Geschichte von Kate Kane, Kate/Montoya
24. Hüter meines Bruders
Supergirl-Fic, 2023, Gen-Fic mit Backround Pairings, Malefic J’onzz war es offenbar nicht bestimmt ein ruhiges und glückliches Leben zu führen.
https://archiveofourown.org/works/34489723/chapters/85839334
Teil 19: „Finale Crisis“
Crossover-Fic, spielt hauptsächlich nach/während der Krise 2024, deckt aber auch die Zeit davor ab 2018 ab, chronologisch letzte Fic dieses Verse, setzt „Nennt uns Legenden V“ und „Capetricks“ fort, Spoiler zur 6. Staffel „Arrow“, 4. Staffel von „The Flash“ sowie den 3. Staffeln von „Supergirl“ und „Legends of Tomorrow“, diverse Ships, Hauptships: Lauriver, Timecanary, Vixensteel, Westhallen und Oliver/Black Siren mit etablierten Karamel, Sanvers und Atomwave, vergangenes Avalance, Rip/Leonard, Hellcanary und Olicitiy, außerdem etwas Coldflash, Eobard/Barry und Oliver/Kara, mehr AU als die bisherigen Fics, erklärt die Rückkehren von Laurel, Eddie, Leonard und Rip und deren Folgen
https://archiveofourown.org/works/34509310/chapters/85892032
Teil 20: „Beginnings and Endings“
Abschluss-Fic dieses Verses, Sammlung von acht Oneshots zu allen vier Serien.
Inhalt:
I. Beginnings Arrow
Oliver Queen ist am Leben! Aber er ist nicht mehr der man, der er einst war. „Arrow“-Pilotfilm aus einem anderen Blickwinkel. Lauriver, Laurel/Tommy
II. Beginnings: Supergirl
Kara Danvers wirkt nur auf den ersten Blick wie der süße Omega von nebenan. In Wahrheit verbirgt sie ein großes Geheimnis. „Supergirl“-Pilotfolge neu erzählt. Kara/James, Winn/Kara
III. Beginnings: The Flash
Barry Allen wird vom Blitz getroffen und fällt ins Koma. Neun Monte später wacht er wieder auf und stellt fest, dass er nicht derselbe Mann ist wie zuvor. „Flash“-Pilotfilm rekontextualisiert. Westallen, Thallen, Iris/Eddie
IV. Beginnings: Legends of Tomorrow
Rip Hunter will Vandal Savage daran hindern die Erde zu erobern und seine Familie zu töten, doch um dieses Ziel zu erreichen rekrutiert ein Team voller ungewöhnlichen Individuen. Die erste Episode von „Legends“ rekontextualisiert. Atomwave, Hawkmates, Ray/Oliver/Felicity
I. Endings: Arrow
Gerade als Oliver und seine Familie und Freunde denken, dass sich ihr Leben zum Besseren wendet, schlägt Prometheus-X erneut zu. Dieser One-Shot spielt im Jahr 2025 und im Jahr 2026 und ist die chronologisch letzte „Arrow“-Fic in meinem Verse. Lauriver, Thea/Roy und andere Pairiings.
II. Endings: Supergirl
Nia unterbricht das Thanksgiving-Essen von Kara und ihrer Familie mit einer schlechten Nachricht: Granny Goodness und die Neuen Götter sind auf dem Weg zur Erde und wollen Kara. Dieser One-Shot spielt im Jahr 2026 und ist die chronologisch letzte „Supergirl“-Fic in meinem Verse. Karamel, Sanvers, Winniac-5 und GuardianCorps.
III. Endings: The Flash
Trigon taucht in Central City auf und Barry muss seine Kräfte zurückerhalten um ihn aufzuhalten. Doch dabei verschlägt es ihn in eine andere Zeit, unterdessen ist Central City schutzlos und Team Flash muss sich wieder vereinen um ihre Heimat zu beschützen. Dieser One-Shot spielt in den Jahren 2027, 2028 und 2184 und ist die chronoligsch letzte „Flash“-Fic in meinem Verse. Westhallen, Avafrost und etwas Eobarry.
IV. Endings: Legends of Tomorrow
Per Degaton nimmt seine finale Rache an den Legends, doch er hat nicht damit gerechnet, dass er sich nicht einfach mit einem Team anlegt, sondern mit einem Rudel, einer Familie. Spielt hauptsächlich 2028.
https://archiveofourown.org/works/34550185/chapters/86000134
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Mitbewohner
Ich bin nicht allein. Seit einiger Zeit schon verdichten sich die Hinweise - ich berühre eine Oberfläche und höre plötzlich Klaviermusik. Ich spüle ab und denke intensiv über Informatik nach. Ich knie auf dem Wohnzimmerfußboden und plötzlich gruselt es mich.
Die ganze Wohnung ist voller Menschen und ihren Geschichten und je länger ich nicht rausgehe, desto voller wird es. Es fing an mit der Wand über der Spüle. Vor Jahren war den Nachbarn von drüber die Waschmaschine ausgelaufen und hatte einen hässlichen Wasserfleck an unsere Decke gemacht. Gerade an diese Stelle der Decke kommt man ganz schlecht hin, weil unsere Wohnung ein Altbau ist und an den unmöglichsten Stellen Nischen und kleine Winkel hat. Der Wasserfleck war genau an so einer Stelle. Wir haben die Beseitigung dieses Flecks lange hinausgeschoben, weil es eines riesigen Aufwandes bedurfte für ein verhältnismäßig kleines Stück Wand. Im Februar war ich einige Zeit allein zu Hause war, der Geburtstag meiner Frau stand vor der Tür und ich fasste mir ein Herz. Während ich die Wand von altem Putz befreite, isolierte, neu strich, hörte ich ein achteinhalbstündiges Interview mit Rezo, dem Youtuber und selbsterklärten Zerstörer der CDU. Es war ein tolles, sehr intensives Gespräch, und Rezo hat mich sehr beeindruckt. Als ich auf den Rändern meines Spülbeckens balancierte, um aus der hinteren Ecke alten Putz zu kratzen, berichtete er gerade von seinem Informatikstudium. Seitdem ist er in dieser Wand. Neben meiner Spüle wohnt ein Geist mit blauen Haaren, der mich Diggi nennt und mir das Gefühl gibt, ich worke nicht genug.
Ähnlich verhält es sich mit meinem neuen Badezimmerschränkchen. Ich habe in einem Anfall von Marie Kondo das alte Schränkchen ausgemistet und ein neues angebracht, und dabei den Podcast Paardiologie gehört. Das neue Schränkchen sieht wunderschön aus, und ist vorbildlich übersichtlich befüllt. Leider ist jetzt auch ein schrecklicher Sommerurlaub der Familie Kess-Roche darin, der mir immer ein flaues Gefühl im Magen erzeugt. Wenn ich nach der Wimperntusche greife, rieche ich einen Braten mit Minzsauce, den Frau Roche an den Bedürfnissen aller Mitreisenden vorbei umständlich den ganzen Tag zubereitet hat, und ich fühle die Erschöpfung von Herrn Kess-Roche, der mitten auf einer kalifornischen Autobahn aus dem Auto steigt, weil er seine eigene Familie nicht mehr ertragen kann. Wenigstens ist es im Bad jetzt immer sommerlich warm.
Das war alles vor der Ausgangssperre. Seit ich nicht mehr rausgehe, begleiten mich Podcasts oft durch den ganzen Tag. Vielleicht weil ich so wenig eigene Geschichten erlebe, füllen nun die Geschichten und Lebensberichte anderer Leute die Leerstelle in meinem Kopf. Sie setzen sich in meiner Wohnung fest, und bleiben. An meinem Schreibtisch sitzt jetzt Igor Levit und audiokommentiert die Mondscheinsonate. Im Kühlschrank steckt eine Roman-Empfehlung einer Bayern2-Hörerin, die die Handlung derart schlecht zusammengefasst hat, dass ich das Buch sofort vergessen habe. Ihre wirr aufgeregte Beschreibung ist aber am Gemüsefach klebengeblieben. Wenn ich das Wohnzimmer betrete, begrüßt mich Yoga-Adriene mit “Hi everyone!”. Jochen Wegner lauert mir an den unmöglichsten Orten auf, und ruft ” Snooze oder Aufstehen?”
Die Ausgangssperre dauert nun fast sechs Wochen an, und meine Wohnung ist langsam voll. Es ist schwer, einen Ort zu finden, an dem mal keiner spricht.
Seit ein paar Tagen wird es mir oft unwohl, vorallem wenn ich allein in meinem Arbeitszimmer bin. Ich bin da in so einen Podcast der Zeit geraten, Zeit Verbrechen heißt der. Zwei unfassbar sympatische Menschen erzählen die unglaublichsten und abscheulichsten Verbrechen. Es ist wahnsinnig spannend, und Sabine Rückert redet wie ein Buch, aber ich stelle fest, dass mittlerweile das ganze Zimmer voller Leichen ist. Unentdeckte, alte, neue, Kinderleichen, Frauenleichen, Leichenteile - neulich sind sie mir sogar in den Park nachgelaufen. Ich sah zwei Menschen sich umarmen und dachte “der erwürgt die doch gerade und keiner tut was!”
Ich muss besser auswählen, wen oder was ich noch in die Wohnung lasse. Ich habe offensichtlich keinerlei Macht darüber, wer bleibt.
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Ausweg oder Weg ins Aus?
Ausweg oder Weg ins Aus?
Bildquelle: http://www.hs-aalen.de
Drückende Hitze über der Stadt – zahlreiche erwartungsvolle Zuhörer im Kolpingsaal, die gespannt den Worten von Prof. Horst Nespeta (Wirtschaftswissenschaft) lauschen. „Tun wir die richtigen Dinge? Tun wir die Dinge richtig?“, sind die die zwei zentralen Fragen, die der humorvolle Wissenschaftslehrer und Unternehmenspraktiker kundig beantwortet. Hinter diesen…
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#BWL#Christen im Beruf#Horst Nespeta#Leben im Glauben#Lebensbericht#Lebenserfahrung#vortrag#Wissenschaftler#Zeugnis
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Eine irgendwie russische Suppe, wunderbare Hochzeitsfotos, eine Degradierung und andere Blicke auf das 20. Jahrhundert – Fünf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Eines haben die fünf Deals der Woche, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de eine Woche lang (Freitag, 23.06. 17 – Freitag, 30.06. 17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind, bei aller Unterschiedlichkeit gemeinsam – sie erlauben Blicke auf das 20. Jahrhundert. Und das geschieht in den angebotenen Büchern auf sehr persönliche Weise. Drei von ihnen liegen sogar ganz direkt eigene Lebenserfahrungen zugrunde. Die sind allerdings mehr oder weniger literarisch auf- und verarbeitet. Spannend zu lesen aber sind sie alle. Manchmal darf man auch schmunzeln und sogar lachen, manchmal muss und darf man dagegen (fast) weinen … 1997 veröffentlichte Katharina Schubert im tabu Verlag München ihren Roman „Ein blindes Pferd darf man nicht belügen“: Das Leben in der Eifel ist hart für die Bauern im frühen 20. Jahrhundert. Auch der Junge Hubert muss neben der Schule auf dem kleinen elterlichen Hof mithelfen, der die vielköpfige Familie nur knapp ernährt. Am liebsten fährt er mit Großvater Johann auf dem Hundewagen. Als sie für die tote Großmutter einen Baum pflanzen, kann Hubert sich nicht vorstellen, dass er selbst einmal ein alter Mann mit Enkeln sein wird. Doch wir können es nachlesen, Huberts Leben in dem Dorf Kambach, das keineswegs fernab des Weltgeschehens liegt und das Hubert während fast eines Jahrhunderts nur dreimal verlässt ... Und hier ein Ausschnitt vom Beginn dieses Buches, in dem es um die Kindheit von Hubert geht und um „Bäume für die Toten“: „Mach Platz, Hubertchen.“ Großvater Johann schob den Jungen zur Seite. Mit einem Spaten lockerte er den Boden um einen kleinen Baum, der dem Kind bis zur Nasenspitze reichte. Obwohl er noch keine Blätter hatte, wusste Hubert, dass es eine Buche war. Geschickt hob der Großvater das Bäumchen aus der Erde. „So, jetzt kannst du mit anfassen.“ Sie wollten es für die verstorbene Großmutter vor ihrem Haus einpflanzen. So war es Brauch. Zusammen trugen sie die junge Buche zum Waldweg. Dort warteten Fritz und Bello, Großvaters Bernhardiner. Sie waren vor einen vierrädrigen Karren gespannt. Als sie Großvater und Enkel kommen sahen, begannen sie zu wedeln. „Willst du zurückfahren?“, fragte der Großvater. Was für eine Frage! Hubert strahlte. Sie luden das Bäumchen auf. Dann setzte sich Hubert auf den Platz, auf dem Großvater sonst saß, und los ging die Fahrt. Es war ein schöner Frühlingstag im April des Jahres 1914. Die Sonne hatte schon richtig Kraft. Bald würden die Bäume wieder in vollem Grün stehen. Hubert schien es, als ob Eichen, Buchen und Tannen links und rechts des Weges nur so an ihnen vorbeifliegen würden. Auch den Hunden machte es Spaß. Sie liefen von ganz allein. Er musste sie nicht antreiben. „Brav, brav“, lobte er sie. Großvater Johann saß neben ihm und rauchte seine Pfeife. Hubert spürte, wie er ihn beobachtete. Aber er kannte sich aus mit Hunden, obwohl er erst sechs Jahre alt war. Das hatte er vom Großvater gelernt. Solange Hubert denken konnte, fuhr der Großvater morgens mit seinem Hundekarren vom Hof. Er kaufte bei den Bauern in der Umgebung Eier, Butter, im Sommer auch Obst und Gemüse und verkaufte alles auf dem Markt in der Kreisstadt wieder. Oder er fuhr zu den Arbeitern, die die Eisenbahnstrecke bauten. Das waren vielleicht verrückte Kerle. Große, starke Männer mit dunklen Augen und vielen Tätowierungen auf ihren Armen. Viele kamen aus Kroatien, einem fernen Land. Sie vermissten ihre Familien und fühlten sich fremd in dieser Gegend. Wenn Hubert den Großvater begleitete, freuten sie sich. Sie zeigten ihm, wie man Schienen verlegte, und versprachen, dass auch hier bald eine Dampflok fahren würde. Inzwischen fuhr die Dampflok auf den Schienen, aber Hubert konnte den Großvater nicht mehr auf seinen Touren begleiten. Seit Ostern ging er nämlich zur Schule. Doch daran wollte er im Augenblick nicht denken. Vor ihnen lag Kambach. Als sie auf die holprige Dorfstraße bogen, nickte der Großvater dem Enkel augenzwinkernd zu. Hubert steifte sich auf das Brett. „Schneller, schneller!“ Die Hunde legten sich ins Zeug. Aus allen Ecken des Dorfes kamen Kinder angerannt. Sie liefen neben dem Karren her und feuerten die Hunde an. An der alten Linde wurden Fritz und Bello langsamer. Dann bogen sie rechts ab. Beide kannten den Weg zum Hof genau. Vor dem kleinen Haus mit seinem schiefen Dach, den winzigen Fenstern und der bröckelnden Lehmfassade stand Paula, Huberts jüngste Schwester, und popelte. „Es ist gemein, dass ich nicht mitdurfte“, beklagte sie sich, ohne den Finger aus der Nase zu nehmen. „Gib den Hunden Wasser“, lenkte Großvater Johann sie ab. Während er und Hubert die Hunde ausspannten, lief Paula zu einem Eimer, der vor dem Stall stand, und kippte Wasser in einen großen flachen Holznapf. Sofort rannten Fritz und Bello zu ihr und tranken. Paula konnte man kaum noch sehen. Sie war nicht viel größer als die beiden. Im Stall muhten Frida und Erna, die beiden Kühe. Sie warteten darauf, gemolken zu werden. Außerdem besaß die Familie Theisen noch drei Schweine, ein halbes Dutzend Hühner und Kaninchen sowie zwei Ochsen, aber die waren mit dem Vater unterwegs. Im Winter schliefen die Bernhardiner im Kuhstall. Großvater Johann mochte das nicht. Hunde, die nach Kuhmist rochen! Aber da er sie nie festband, schafften sie es immer wieder, ihn zu überlisten. Hubert ging zum Großvater, um ihm beim Einpflanzen der Buche zu helfen. Aber der war schon fertig und trat die Erde gerade fest. „Buchen werden groß und alt. Man darf sie nicht zu dicht ans Haus pflanzen. Sonst nehmen sie einem später das Licht.“ Er lächelte. „Irgendwann wirst du mit deinen Enkelkindern unter dieser Buche spielen.“ Ein autobiografischer Roman – so bezeichnete Ulrich Hinse sein erstmals 2002 im damaligen Scheunen-Verlag Kückenshagen veröffentlichtes Buch „Wer will schon nach Meck-Pomm?“: Zuerst war es der Titel, der neugierig machte. Dann war es das Bild. Ein Elefant auf dem Weg nach Mecklenburg-Vorpommern? Ein Tierbuch? Hier hat ein Polizeibeamter seine privaten und dienstlichen Erlebnisse aus den Jahren nach der Wende zu Papier gebracht. Zugegebenermaßen ein Wessi. Wer aber nun geglaubt hat, hier rechnet ein frustrierter Wessi mit den Ossis ab, liegt total falsch. Sehr offen beschreibt der Autor, bis vor etwa einem Jahrzehnt Leiter der Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamtes in Meck-Pomm, seine Beweggründe, in den Nordosten der Republik überzusiedeln. Das Buch lebt von dem Wechsel zwischen dienstlichen Erfahrungen einerseits und privaten Erlebnissen andererseits, die mit dem Umzug aus dem Rheinland in ein kleines mecklenburgisches Dorf bei Schwerin verbunden waren. In emotionaler Nähe zu den erlebten Ereignissen berichtet Hinse von den Schwierigkeiten, Befremdlichkeiten, aber auch von lustigen Begebenheiten, die sich in den mehr als zehn Jahren seit der Wende ergeben hatten. Überraschend freimütig nennt er Kollegen beim Namen, schildert er dienstliche und private Ereignisse. So setzt er sich durchaus kritisch mit den Ereignissen von Rostock-Lichtenhagen und Bad Kleinen auseinander. Die nachdenklichen Geschichten erlauben gelegentlich mit spürbarem Zynismus und Sarkasmus einen Blick hinter die Kulissen der Polizeiarbeit. Wobei sich durch die Erzählungen die Zahl seiner Freunde vermutlich verringert haben dürfte. Die heiteren Episoden beschreiben mit zutiefst menschlicher Sicht die positiven und negativen Erfahrungen, die gesammelt wurden, nachdem der Autor von Deutschland nach Deutschland gezogen war. Am Schluss kommt Hinse zu dem Ergebnis, und hier erschließt sich, warum der Titel einen Elefanten zeigt, dass sowohl ein dickes Fell als auch ein hohes Maß an Sensibilität erforderlich waren, um nicht zu resignieren oder zum Fremden in einem Umfeld zu werden, das letztlich ihn und das er angenommen hat. Das Buch ist nicht nur für Polizeibeamte aus Mecklenburg-Vorpommern interessant. Es dürfte sich manch einer wiederfinden oder auch in seinen Urteilen oder Vorurteilen bestätigt sehen. Aber das Buch ist weder ein Wendereport noch ein Polizeireport. Es sind ganz einfach die Geschichten des täglichen Lebens, die jeder von uns erlebt, aber keiner aufschreibt. Allerdings beginnt Hinses Buch gar nicht mit Mecklenburg-Vorpommern, sondern als erstes Wort findet sich „THÜRINGEN“: „Im Oktober 1990 fand mit Freunden und Kollegen bei Würzburg eine Weinprobe statt. Die gelöste weinselige Stimmung ließ bei uns spontan den Plan aufkommen, nicht wie sonst über Würzburg, Frankfurt und Mainz, sondern über Schweinfurt, Meiningen und Eisenach nach Bonn zurückzufahren. Immer schön in Grenznähe, man konnte ja nicht wissen. Je näher die ehemalige Demarkationslinie, die Staatsgrenze West der früheren DDR, der „eiserne Vorhang" kam, desto größer wurde die gespannte Erwartung. Uns fiel auf, dass plötzlich in jedem Ort im Westen Gebrauchtwagenhändler wie Pilze aus dem Boden geschossen waren. Fahrzeuge, die noch vor wenigen Monaten ihr Ende auf dem Schrottplatz erwarteten, wurden zu indiskutablen Preisen angeboten und als „Schnäppchen" offeriert. Leichtes Unbehagen machte sich bei meiner Frau und mir breit. Eine derart offensichtliche Übervorteilung konnte doch nicht unbemerkt bleiben. Die Menschen „drüben“, wir waren ja noch in Bayern, mussten doch alle aus dem Westen für Abzocker halten. Oder waren sie blind? Oder nur gierig auf Westautos? Wie trat man uns entgegen? Es war ein Sonntagmorgen. Wir näherten uns der ehemaligen Grenzkontrollstelle. Das Wetter war unserer Stimmung angemessen. Neblig, trübe, kalt. Noch vor wenigen Monaten wäre hier die Welt für mich zu Ende gewesen. Bei einem Grenzübertritt hätten Festnahme, Durchsuchung, Vernehmung, Haft und andere Unannehmlichkeiten gedroht. Einen Angehörigen der Staatsschutzabteilung des Bundeskriminalamtes zu erwischen, hätte dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR, kurz MfS genannt, seinerzeit bestimmt viel Vergnügen bereitet ... Aus dem Nebel schälten sich die Gebäude der Grenzanlagen. Leere Fensterhöhlen, eine Würstchenbude ohne Besucher dort, wo früher die Zollabfertigung gestanden hatte. Schlagbaum, Betonsperre und Zaun waren verschwunden. Der Wachturm war unbesetzt, die Eingangstür bewegte sich quietschend im Wind. Ein Hauch von Verfall lag über dem jetzt einsamen ehemaligen Grenzkontrollpunkt. Kein Grenzer war zu sehen, keine Kontrolle zu erwarten. Freie Fahrt für freie Bürger. Die Straße führte in Windungen abwärts. Fast schien es so, als seien wir allein auf der Straße. Es gab kaum Verkehr. Kein Haus und keine Menschenseele waren zu sehen. Aus dem Tal quoll Rauch und verfing sich mit dem Nebel in den Tannen. Gelblicher, leicht schweflig stinkender Qualm. „Man riecht die Dörfer, bevor man sie sieht", stellte Karin sachlich fest. Hinter der nächsten Kurve sahen wir die ersten Häuser von Henneberg. Auch hier war kein Mensch auf der Straße. „Die sind bestimmt alle in der Kirche“, meinte meine Frau. „Kann sein, schließlich ist Sonntag“, bemerkte ich. Die Straße führte an dem Ort vorbei und es reizte uns nicht sonderlich, die Bundesstraße 19 zu verlassen. Der nächste Ort war Sülzfeld. Schmucklose, graue Häuser mit bröckelndem Putz und ungepflegten Vorgärten waren das, was uns in Erinnerung blieb. Aus den Kaminen quoll der gelbliche stinkende Rauch, der uns seit dem Grenzübertritt nach Thüringen begleitet hatte. Auch hier war keine Menschenseele zu sehen. Unser erster Eindruck von den neuen Ländern war merkwürdig fremd und eher abweisend. Karin hatte recht: Man roch die Orte, bevor man sie sah. In Meiningen kreuzte das erste Polizeifahrzeug unseren Weg. Ein grauer Wartburg mit Blaulicht. Wie putzig. Der anfänglich abweisende Eindruck von Land und Orten, der unser Unbehagen zunächst noch verstärkt hatte, wich langsam der Neugier. Die Straßen wurden belebter, der Fahrzeugverkehr nahm zu und bestand nicht nur aus Trabbis, wie wir das noch vor Kurzem im Fernsehen gesehen hatten. Wir bogen Richtung Eisenach ab. Eine Villa aus der Gründerzeit war bereits renoviert und sah toll aus. Bei näherem Hinsehen entpuppte sie sich als Zweigstelle der Deutschen Bank. „Die Banker wohnen und arbeiten im Feinsten und haben sich die Rosinen bereits aus dem Kuchen gepickt“, stellte Karin fest. Unsere Vorurteile über die Banker, die wir natürlich auch als gelernte Wessis pflegten, fanden sich voll bestätigt. Zu einer Besichtigung der Stadt Meiningen konnten wir uns nicht durchringen. Sie wurde nach kurzer Beratung auf irgendwann verschoben. Was sagte uns schon Meiningen? Klar, sie war früher einmal eine fürstliche Residenzstadt gewesen. Mehr aber auch nicht. Wir wollten weiter. Weiter durch den Thüringer Wald nach Eisenach und zur Wartburg. Die kennt man auch als Wessi. Entweder wegen Luther oder der heiligen Elisabeth. Je nach Konfession. Thüringen hat eine schöne Landschaft mit viel Wald, so hatten wir gelesen. An diesem Tag erschloss sich uns das Land leider nicht in seiner Schönheit. Wie auch? Nebel und trübe, nasskalte Witterung nahmen der Landschaft ihren Reiz und uns den Wunsch des genaueren Kennenlernens. Vielleicht haben wir ja noch einmal später Gelegenheit, die Reize zu genießen, trösteten wir uns. Gegen Mittag erreichten wir Schwallungen. Das kleine Dorf unterschied sich durch nichts von den Orten, die wir bisher durchfahren hatten. Mitten im Ort bemerkten wir eine äußerlich schmucklose Dorfkneipe, die auf einer Schiefertafel Mittagtisch anbot. Den gelben, schwefligen Qualm, der auch hier durch den Nebel zwischen die bröckeligen Fassaden der Häuser gedrückt wurde, ignorierend, traten wir ein. Trübes Licht, Tresen und Tische aus Sprelacart, der DDR-Variante des westdeutschen Resopals, verräucherte Luft und die lautstarke Unterhaltung sichtbar angetrunkener Gäste, die ihren Frühschoppen ausgedehnt hatten, empfingen uns. Bei unserem Erscheinen erstarb die lebhafte Diskussion schlagartig. Gäste und Wirt, der hinter dem Tresen einige Biere und Schnäpse einschenkte, musterten uns von oben bis unten. Das Ergebnis der Studien war allen im Gesicht abzulesen. Aha, Fremde und Wessis. Was die hier wohl wollen? Wir wollten etwas zu essen und zu trinken. Schnell und eifrig wurde durch die Gastwirtstochter ein Tisch eingedeckt und eine handgeschriebene Speisekarte gereicht, auf der die Preisauszeichnung fehlte. Die Karte war zu unserer Überraschung ausgesprochen umfangreich. Das hätten wir in dieser kleinen Dorfkneipe nicht erwartet. Aber wer weiß schon, was sich hinter den angepriesenen Gerichten wirklich verbarg. Unsere Skepsis vermochten wir zu verbergen und entschieden uns für eine Soljanka als Vorspeise, weil sie sich für uns so fremdartig und irgendwie russisch anhörte.“ Von der Soljanka zu einem Stück Stollen. 1985 erschien im Kinderbuchverlag Berlin „Ein Montag im Oktober“ von Jürgen Jankofsky: Die zwölfjährige Katrin soll mit ihrer Klasse etwas über ein Denkmal herausfinden, das an Opfer des Zweiten Weltkrieges erinnert. Dabei muss sie erfahren, dass Geschichte nicht nur etwas Langweiliges ist, das in Schulbüchern steht, sondern auch Familiengeschichte sein kein, Geschichte, die schmerzt. Nur zögerlich nämlich gibt Katrins Großvater zu, den sie sehr mag und der auch immer fürsorglich für sie da ist, dass er in jener Zeit Dinge getan hat, für die er sich heute noch schämt. Diese Geschichte versucht das alltägliche Grau totalitärer Alltage aufzuhellen. Und sie beginnt natürlich mit dem Anfang und mit dem „ERSTEN KAPITEL in dem erwacht und sehenswert verrückt getanzt wird Noch segelte Katrin weit draußen zwischen Traum und Erwachen. Aus einem Meer leise plätschernder Musik schnellten ab und zu Erinnerungen. Immer schneller entglitten sie aber in dämmrige Tiefen, tanzten zu keinem Bilderreigen mehr zusammen. Dann sang ein Kinderchor: „Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit ...“ Katrin blinzelte. Zaghaft, vorsichtig erst. Doch dann - draußen vor ihrem Fenster schneite es wirklich! Im orangefarbenen Licht der Straßenbeleuchtung schwebten märchenhaft dicke Flocken vorbei. Das Bücherregal, „Das Tagebuch der Anne Frank“ noch aufgeschlagen, das Puppensofa, das lustige, nach dem Märchen „Die große Rübe“ selbstgemalte Bild, die gelbe Umhängetasche, fertig für die Schule, Schreibtisch, Hocker, Schrank ... - ihr Kinderzimmer. „Fünf vor sechs, fünf Uhr fünfundfünfzig“, sprach's über der Musik. Katrin kuschelte sich tief ins Bett, schloss die Augen, versuchte, ein Zipfelchen ihres entfliehenden Traumes zu erhaschen. Noch blieben einige Minuten Zeit bis zum Aufstehen. Aber aus der Küche schepperte Geschirr. Der Pfeifkessel sirente los, verröchelte jedoch, bevor er Dauerton schrillte. Und Katrin wusste: Opa ist da, ist da, solange sie nur denken kann, war immer da, seit die Eltern vor zehn Jahren den Unfall hatten. Immer war Opa für sie da, immer. Katrin reckte sich wohlig. Da schallte es „Verdimmich, verdimmich aber auch!“ durch die Wohnung. Nun hielt's Katrin nicht länger im Bett. Mit langen Beinen angelte sie nach ihren Pantoffeln, die gestern Abend wieder irgendwo gelandet waren, und flitzte in die Küche. „Was ist denn, hast du was?“ Der Großvater, ein rundlicher, untersetzter Mann, nickte Katrin zu. „Guten Morgen sagt man erst mal.“ Katrin umhalste ihren Großvater. „Aber warum hast du ...?“ „Da, die gute Hose“, sagte der Großvater, „schöne Bescherung!“ Ein großer Fettfleck glänzte auf dem braun-grün gewürfelten Stoff. „Damit kann ich doch unmöglich zum Direktor!“ „Wieso zum Direktor?“ „Hab ich dir doch erzählt, oder? - Kollege Treichel, hat er gesagt, gleich am ersten Tag im neuen Jahr kommen Sie zu mir. Wir haben was zu bereden!“ „Was zu bereden?“ Katrin bückte sich nach dem Stück Butter, das ihrem Großvater vom Teller gerutscht war und das er offenbar mit dem Knie auffangen wollte, rieb dann mit einem feuchten Lappen an dem Fleck herum. „Die Kollegen meinten, dass es vielleicht wegen meines Betriebsjubiläums ist. Stimmt, Januar siebenundvierzig kam ich. Da werden es jetzt fünfunddreißig Jahre.“ „Fünfunddreißig?“, fragte Katrin. „Aber hast du neulich nicht gesagt, du wärst hier bald fünfundvierzig Jahre in der Braunkohle?“ „Na ja, schon, aber ...“ Der Großvater brummte irgendetwas Unverständliches. Seine Hände wischten über den Fleck, der vom Dranherumreiben nur größer geworden war. „Hol mir mal 'ne andre Hose!“ Katrin lief in die Stube, brachte die frische Hose und huschte ins Bad. Als sie gewaschen und gekämmt wiederkam, griff der Großvater gerade nach den breiten Hosenträgern, die gegen seine Kniekehlen baumelten, und streifte sie über die Schultern. Der Frühstückstisch war fertig gedeckt. Die Teekanne dampfte. „Du hast ja den großen Stollen angeschnitten!“, rief Katrin. „Wolltest du doch erst Ostern.“ Der Großvater schmunzelte. „Für dich mach ich doch alles, Frollein!“ Und wie zur Bekräftigung seiner Worte fuhr er mit den Daumen zwischen Hosenträger und Hemdschulter, spannte die Träger bis über seine Ohren und ließ sie herabflappen. „Ach Opa!“ „Was heißt hier: ach Opa!“ Der Großvater tat entrüstet. „Als wäre ich sonst anders.“ „Na eben“, sagte Katrin und griff nach einem Stück Stolle, „bist schon der Beste.“ „Der Allerbeste, hoffe ich!“ Der Großvater pochte gegen seine Brust und zwinkerte. Dann setzte auch er sich an den Frühstückstisch. Katrin beugte sich zu ihm hinüber und küsste ihn auf die frischrasierte Wange. „Oh - da müsste ich mir wohl 'nen Schlips umbinden?“ „Na, das fehlte noch“, sagte Katrin. „Schlips auf kariertem Hemd und dazu Hosenträger - kannst du ja zur Disko gehen!“ „Disko? - Warum eigentlich nicht?“ Der Großvater stand wieder auf. „Den ersten Tag, ich meine, den ersten normalen Tag im neuen Jahr soll man ruhig ein bisschen verrückt beginnen!“ Der Großvater summte zum Radio. „Sechs Uhr und“, brachte der Ansager noch heraus. Schon kurbelte der Großvater nach lauter Musik, fand natürlich. „Darf ich bitten, mein Frollein?“ „Aber Opa.“ Im Jahre 2000 legte Walter Kaufmann in der edition reiher im Karl Dietz Verlag Berlin sein Buch „Gelebtes Leben. Ein Geschichten-Kaleidoskop“ vor: Ein buntes Kaleidoskop von Geschichten erwartet den Leser dieses Buches. Unerwartete Geschichten, überraschende Geschichten, aufschlussreiche Geschichten – bemerkenswerte Begebenheiten, die es wert waren, aufgeschrieben zu werden, um in Erinnerung zu bleiben. Sie sind persönlich und politisch, meistens beides und immer Menschengeschichten. Und meist schwingt die eigene Biografie des jüdischen Jungen mit, dessen Adoptiveltern in Auschwitz umgebracht wurden. Ihre Schauplätze sind so verschieden wie die Geschehnisse, die sich darin ereignen. Sie spielen in Australien und in Israel ebenso wie in Prerow auf dem Darß, in Duisburg, in London und in Chicago, auf den Fidschi-Inseln und auch beispielsweise in Mecklenburg, 1998: „Ich dachte daran, wie erfolgsgewiss er in die Wende gegangen war, nachdem ihn die geschrumpfte und immer mehr schrumpfende Seereederei des Ostens hatte entlassen müssen - kein Problem für ihn: Blühende Landschaften, auch Mecklenburg würde aufblühen und Gaststätten gefragt sein. „Die Schnauze voll, er hatte die Schnauze voll“, hörte ich sie sagen.“ Und im Unterschied zu unserer sonstigen Verfahrensweise wollen wir heute gleich zwei Kaleidoskop-Geschichten zum An-Lesen präsentieren. Beide spielen in Australien, wo der Reporter und Schriftsteller, Fotograf und Seemann Walter Kaufmann lange Zeit gelebt hatte. Hier Text Nummer eins: „Mit dem Silberstift Melbourne 1948 Donnerstags, nach Ladenschluss, schrieb Mr. Markowitz die Lohnabrechnungen säuberlich mit hartem Silberstift, dass auch die für uns bestimmten Durchschläge gut lesbar waren, und weder Bert, der dienstälteste Hochzeitsfotograf, ein hochaufgeschossener schlaksiger Mann, noch Alfons, der wegen seines Buckels - Bucklige bringen Glück - bei vielen Jungvermählten gut ankam, bezweifelten, was der Chef da zusammenrechnete. Seine makellos aufgereihten Ziffern wirkten unumstößlich. „You can’t fault them“, sagte Bert. Jüngst dazugekommen und noch auf Probe, wunderte ich mich nicht wenig, dass ich am Zahltag kaum schlechter abschnitt als die ausschließlich auf Bestellung, on request, arbeitenden Kollegen, während ich auf gut Glück zu Hochzeiten geschickt wurde, die Mr. Markowitz den Vorankündigungen in Zeitungen entnommen hatte. Anders als bei mir, gab es bei Bert und Alfons einen gewissen Kaufzwang - hätten sie mir da nicht weit mehr als nur ein paar Schillinge voraus sein müssen? Nun, schlafende Hunde soll man nicht wecken, und auch ohne dass der Chef mir jedes Mal zuraunte: „Behalt’s für dich, sag’s keinem“, hätte ich sicher kein Wort zu den beiden gesagt. Das ging so bis hinein in den Sommer und Herbst. Bert und Alfons vertrauten ihrem good old Abe, wie Mr. Markowitz sich leutselig nennen ließ, nach wie vor, zumal auch für sie ein Wochenverdienst von rund zwanzig Pfund (der Durchschnittslohn lag in jener Zeit bei der Hälfte dieser Summe) beachtlich war. Keiner der beiden rechnete auf, wie oft sie eingesetzt gewesen waren. Nur ich tat das: Hatte mich mein Verdienst während der Probezeit verwundert, jetzt, da ich weit mehr Hochzeiten als zu Anfang fotografierte, verwunderte mich, dass meine Einnahmen nicht stiegen. Wirklich stutzig aber wurde ich erst nach jenem Samstag im Spätherbst, als mich der Chef zu der Trauung einer verflossenen Freundin von mir schickte - was er wohl vermieden hätte, wäre ihm die Verbindung bekannt gewesen. Auch ich war ahnungslos, und es war schon ein merkwürdiges Gefühl, als ich nicht irgendeine Frischvermählte, sondern Yvonne zu den Orgelklängen aus der Kirche schreiten sah, strahlende Braut, stolzer Bräutigam, und dass ich die Fassung bewahrte und mir meine Aufnahmen gut gelangen, war unter den Umständen bemerkenswert. Tage später allerdings geriet ich dann doch außer Fassung. Nämlich als mich ein Brief von Yvonne erreichte, in dem sie mir für die „really lovely photos“ dankte und meinte, dass mich die Bestellung von über hundertundvierzig Pfund, „die mein Papa spendiert hat“, sicher freuen würde. Ich rechnete meinen jüngsten Verdienst durch - und wurde zornig, War mir nicht von allen Einnahmen ein zwanzigprozentiger Anteil zugesagt gewesen, und war ich nicht auch diesmal wieder mit nur zwanzig Pfund bedacht worden: „Behalt’s für dich, sag’s keinem!“ Und hier ist Text Nummer zwei: „Die Stimme Jack Londons Melbourne 1950 So viel wusste ich natürlich - zu tun gibt’s immer für den Decksmann eines Schleppers, auch im Hafen: Rostklopfen, Farbewaschen, Labsalben. Und wer poliert die Messingbeschläge, scheuert das Deck, macht klar Schiff im Ruderhaus und reibt die Scheiben blank? Mochte Kapitän Maloy auch Pfeife schmauchend den nächsten Einsatz abwarten und Spinks, der Maschinist, sich auf Deck im Schatten der Aufbauten ausstrecken, mochten sich auch die beiden Leichtmatrosen Pat und Jim hin und wieder an Land verkrümeln, nichts davon galt für den Decksmann - und der war ich. Also suchte ich mir Arbeit und bald glänzte es an Bord, dass ich mir einbildete, auch ich hätte mir inzwischen ein paar Vorrechte verdient - nicht gerade lange Rauchpausen oder ein Schläfchen in der Kammer oder gar beim Chinesen vor den Hafentoren ein Süppchen schlürfen, aber doch ab und zu in einem Buch blättern. Immer hatte ich irgendeinen Roman dabei: London, Melville, Crane, Bret Harte - bewunderte Autoren jenes Jahres, aber dass ich durch Martin Eden meinen Posten auf dem Schlepper verlor, ausgerechnet wegen meiner Anteilnahme an einem tagsüber hart schuftenden und nachts zäh an seinen Büchern schreibenden Helden, traf mich hart. Total in die Handlung vertieft, die Stimme Jack Londons im Ohr, überhörte ich die Stimme des Schlepperkapitäns, der von der Brücke zu mir herunterrief: „Kommen Sie mal hier rauf, Decksmann!“ Und eben dort, wo ich sechs Wochen zuvor angemustert hatte, sprach er mir die fristlose Entlassung aus: Sacked on the spot! „An Bord“, ließ er mich wissen, „liegt immer was an“ - und dann zählte er all die Pflichten auf, womit ich mich längst abgeplagt hatte: „Rostklopfen, Farbewaschen, Labsalben – und den gottverdammten Rest!“ Jack London, dachte ich aufgebracht, was zum Teufel hast du mir da eingebrockt! Bereits 1998 hatte Ernst Klatt seinen Lebensbericht „Der Durst der Seele. Mein Weg vom Pimpf zum NVA-Offizier, CIA-Agenten und Alkoholiker“ verfasst. Bearbeitet und herausgegeben wurde er von Jürgen Borchardt: Ein erschütternder Bericht über ein dramatisches Schicksal im 20. Jahrhundert: Der Autor erzählt vom Leben der Deutschen im Westpreußen der 30er Jahre, von den Freuden eines Kinderherzens, dem friedlichen Nebeneinander der Deutschen und Polen, die plötzlich Feinde werden im Kriege. Ergreifend ist die Trauer des Kindes über den Verlust lieber Menschen und dann auch der Heimat. Der Junge findet eine neue Heimat, erlebt Kriegsende, amerikanische und sowjetische Besatzung in einem westmecklenburgischen Dorf. Schließlich erfüllt sich ein Kindheitstraum: eine Karriere als Soldat und Offizier. Dies während der „wilden“ 50er Jahre, in der DDR. So rätselhaft wie plötzlich aber gerät der Offizier, Frauenheld und fröhliche Trinker in die Mühlen des kalten Krieges: Entlassung aus der Nationalen Volksarmee, Anwerbung durch die CIA, Zuchthaus in der DDR. Ein Absturz ohnegleichen. So unmerklich wie heimtückisch packen ihn nun aber die Klauen eines noch grausameren Gegners: Der Trinker aus Fröhlichkeit wird gefangen von König Alkohol. In schier übermenschlichem Ringen, nach Jahrzehnten, entkommt er - die Freiheit aber bleibt bedroht. Ein in unserer Literatur ungewöhnlicher Lebensbericht. Hier ein Stück aus diesem wahrlich ungewöhnlichen Report – ein Stück, aus dem sich alles Weitere ergibt: „Am Wendepunkt 1958. An einem Dienstag ging ich wie üblich zum Dienst. Zwei Stunden später musste ich zum Regimentskommandeur. Der Stabschef und der Politoffizier waren auch da. Mir wurde der Befehl Nr. 358 des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR vorgelesen: Auf Grund eines Selbstmordversuches wäre ich mit sofortiger Wirkung vom Oberleutnant zum Soldaten degradiert und in Unehren aus den Reihen der NVA ausgeschlossen. Ich hätte alle Auszeichnungen zurückzugeben. Einige Wochen zuvor war ich noch vor allen Offizieren des Regiments ausgezeichnet worden, für die sehr guten Ergebnisse bei einer Kompanieübung (Angriff und Schießen mit scharfem Schuss). Ich hatte etliche Auszeichnungen, insgesamt an die 20 Belobigungen, darunter einige Geldprämien – für Offiziere ganz selten. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Innerhalb von zwei Stunden hatte ich den Entlassungsschein und mein Geld. Ich stand auf der Straße. Als ich wieder klar denken konnte, fragte ich mich: Entlassung, ohne dass ich überhaupt befragt wurde? So geht das doch nicht! Aber es ging. In mir wallte es, ich grübelte und grübelte. Selbstmordversuch, das war lächerlich; ich und Selbstmord – nie und nimmer! Ob mein Schwager, wegen Spionage zu viereinhalb Jahren verurteilt, der Grund war? War es Alkohol? Getrunken wurde natürlich, das machten fast alle, nach Dienstschluss. Aber ich kam nie betrunken zum Dienst. Oder war es der neue Regimentskommandeur, der nach oben zeigen wollte, auch er griff endlich durch? Überall in der Partei wurde ja „gesäubert“, warum nicht auch in der Armee! Mein Anrennen gegen dieses Unrecht blieb ohne Erfolg. Da ließ ich mich auf eine Sache ein, die für mich schlimme Folgen haben sollte. Ich lernte einen Mann kennen, der für die Amerikaner arbeitete … Eines Tages sollte ich nach Westberlin, zu der Zeit kein Problem; es gab noch keine Mauer. Man brachte mich nach Oberursel im Taunus – Zentrale und Agentenschule der CIA in der Bundesrepublik Deutschland …“ Das waren also einige Blicke auf das vorige, das zwanzigste Jahrhundert. Es wird von Historikern nicht ohne Gründe ein Jahrhundert der Extreme genannt. Und es war eines mit zwei Weltkriegen, die nicht nur viel Leid und Schmerz unter die Menschen gebracht haben, sondern auch fast alles kräftig durcheinandergewirbelt haben. Ein Stück davon lässt sich auch in den Texten der aktuellen Deals der Woche im wahrsten Sinne des Wortes ab-lesen. Aber es gab im 20. Jahrhundert auch Glück und Spaß und Freude und Heiterkeit. Auch das findet sich in diesen Geschichten aus dem vorigen Jahrhundert (wie merkwürdig das klingt, auch wenn es stimmt). Es sind eben alles Menschengeschichten. Und wie haben Sie das, Ihr zwanzigstes Jahrhundert erlebt? Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3797 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books Bücher über Mecklenburg-Vorpommern und von Autoren aus dem Bundesland heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen. Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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Jesus Christus spricht: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke! Johannes 7,37
Aris’ innere Leere
Aris ist unzufrieden mit seinem Leben, er fühlt eine große Leere. Auf der Suche nach dem Glück lässt er seine Eltern, seine Freunde und seine Arbeit in Griechenland hinter sich und wandert nach Schottland aus. Dort will er ein neues Leben beginnen. Und tatsächlich findet er schon bald eine Arbeitsstelle und eine Wohnung. „Das wäre geschafft“, denkt er, „jetzt sieht alles schon viel besser aus.“
Arbeit und Fortbildung nehmen Aris sehr in Anspruch. Aber in den Stunden, in denen er zur Ruhe kommt, stellt sich immer noch dieses Gefühl der Leere und Sinnlosigkeit ein. Da beginnt er, über Gott nachzudenken.
Damals in Griechenland war Aris, wie es sich in seinem Ort gehörte, als Kind getauft worden. Aber er hatte nie den Eindruck, dass die Leute dort ein frohes, überzeugtes Christenleben geführt hätten. Deshalb wendet er sich jetzt dem Buddhismus zu. - Monate vergehen, aber die innere Leere und der Durst nach Gott sind noch immer ungestillt.
Eines Tages fällt Aris auf einer Internetseite ein Bibeltext auf. Dort findet er auch Lebensberichte von ganz unterschiedlichen Menschen, die Christen geworden sind, darunter sogar Drogenabhängige und Diebe. Ihn erstaunt, wie offen und froh diese Leute über die Veränderung reden, die in ihrem Leben stattgefunden hat. Seit ihrer Umkehr zu Gott sind sie völlig umgewandelt. Sie sind wirklich glücklich geworden. - Genau diese Veränderung braucht er selbst!
Und dann vollzieht auch Aris die Kehrtwende, nicht zu einer Religion, sondern zu einer Person: zu Jesus Christus. Als Aris Ihm die Führung seines Lebens übergibt, ziehen Frieden und Freude in sein Herz ein. Sein Durst ist gestillt.
Aus www.gute-saat.de
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Für Sie gelesen - Lückenfüller für den Führer
PAZ:»Nach „Verdammte Generation" und „Verratene Generation" hat der Historiker Michael Hardinghaus unter dem Titel „Verlorene Generation" den dritten Teil seiner Generationenreihe veröffentlicht. Der Band ist den jüngsten Kämpfern des Zweiten Weltkriegs der Jahrgänge 1926 bis 1931 gewidmet, die ab 1943 in der Endphase des Krieges als Lückenfüller für den Führer verheizt wurden. Durch die Kriegspropaganda der Hitlerjugend aufgepeitscht, glaubten viele noch an den Endsieg Deutschlands. 200.000 Luftwaffenhelfer ab 15 Jahren verteidigten die deutschen Städte ab 1943 fast im Alleingang. 1945 wurden selbst 14-Jährige in Panzervernichtungstrupps eingesetzt. Alle naiven, manipulierten Kindersoldaten waren unter dem Einfluss extremer Indoktrination aufgewachsen, kannten kein anderes System als die NS-Diktatur. Bis heute leiden die Überlebenden an verdrängten Kriegstraumata. 13 Männer gaben dem erfahrenen Autor ihre persönliche Geschichte preis und riefen Bilder in ihrer Erinnerung auf, „die man sich nicht vorstellen kann, wenn man sie nicht selbst gesehen hat". Drei von ihnen wurden als Hitlerjungen in den Volkssturm eingegliedert, einer war im Hilfsdienst der Wehrmacht. Fünf Jugendliche kämpften in der Wehrmacht, vier hatten sich als Offiziersanwärter freiwillig gemeldet. Sechs Zeitzeugen wurden teilweise schwer verletzt, sechs stammen aus den ostdeutschen Gebieten Pommern, Posen, Schlesien und Ostpreußen. In die Chronologie der Erzählungen hat der Autor den Kriegsverlauf einbezogen. Die Protagonisten berichten über ihre teils extremen Erfahrungen in der Kriegsgefangenschaft. Mit den grauenvollen Tatsachen des Holocaust wurden die Überlebenden erst nach dem Krieg konfrontiert. Von den Vorgängen in den Vernichtungslagern wussten sie nach eigener Aussage nichts oder kannten nur Gerüchte. Ihre heutigen persönlichen Überzeugungen zu politischen und gesellschaftlichen Themen kommen zur Sprache, und der Autor hat ihre Lebenswege nachgezeichnet. „Ich habe nie für Hitler gekämpft, sondern weil ich davon überzeugt war, dass ich meine Heimat vor drohendem Unheil beschützen musste", erklärte der 93-jährige Armin aus Königsberg. Er verließ das Flüchtlingsschiff „Goya", kurz bevor dieses im März 1945 versenkt wurde. Allgemeine, kompakte Informationen umfasst das Kapitel „Die deutsche Jugend im Krieg". Erneut setzt sich der Autor kritisch mit den später aufgekommenen Vorurteilen gegenüber den Kindersoldaten auseinander, die sich kaum von den Vorwürfen unterschieden, die auch den erwachsenen Soldaten und Frauen entgegenschlugen. Für die Betroffenen war dies einer der Gründe, über ihre extremen, traumatisierenden Kriegserlebnisse zu schweigen. Daher sind die hier zusammengefassten Lebensberichte der letzten Kindersoldaten des Zweiten Weltkriegs umso wertvoller. http://dlvr.it/SRBQjW «
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25.1.2022 | Wipkingen | 22.00h
Der Vater der Urgrossmutter schreibt in seinem Lebensbericht eines seiner vielen Geschwister sei 1852 an „Halsbräune“ gestorben, ein Onkel an „fallendem Weh“. Das Geschäft seines Vaters in St. Gallen sei gescheitert, weil der „Associé“ ein „schwäbischer Blageur“ gewesen sei.
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LiteraTour d‘Horizon | Das Verhör des Harry Wind
Wer macht Meinungen? Der Schweizer Schriftsteller Walter Matthias Diggelmann hat schon 1962 die «Männer in den Reklamebüros» als Drahtzieher entlarvt, davon handelt auch sein «Verhör des Harry Wind».
«Ich weiss nicht, wie die Russen zu dieser Denkschrift gekommen sind», sage ich, «aber wenn sie sie wirklich besitzen, und wir haben keinen Anlass, daran zu zweifeln, dann heisst das noch lange nicht, dass ich sie ihnen in die Hände gespielt habe. Ich finde die Haltung, die die Bundespolizei jetzt einnimmt, falsch. Die Bundesbehörde sollte den Leitartikel der ‹Prawda› als dummdreistes Propagandamanöver abtun, sollte behaupten, die Denkschrift, von der die Rede ist, sei von den Russen angefertigt, meinetwegen erfunden worden. Aber ich fürchte, dafür ist es jetzt zu spät, obgleich die Bundespolizei nichts anderes in den Händen hat als diesen Leitartikel, nicht einmal die Fotokopie der Denkschrift, und nachdem sich die Amerikaner geweigert haben …» Rappold unterbricht mich: «Sie sind gut unterrichtet.»
Protagonist Harry Wind sitzt in Untersuchungshaft und soll für Inspektor Rappold seinen Lebensbericht verfassen. Harry Wind ist ein Geschichtenerzähler, spätestens seit er als kleiner Junge gelernt hat, das gut erzählte Lügen lieber geglaubt werden als die langweilige, weil erwartete, Wahrheit. Und aus diesen «Windgeschichten» schlägt er Kapital, nicht mal wenig. Er wohnt in der Zürcher «Eierbrecht», wo Nachbar Heniger in den vergangenen Jahren drei Renditehäuser gebaut hat. Die nach Harry Winds Meinung überzogene Miete von 720 Franken pro Monat lässt schon erahnen, dass die Geschichte nicht mehr ganz neu ist. In der Tat hat der Schweizer Schriftsteller Walter Matthias Diggelmann den Roman 1962 geschrieben. Die Geschichte von Harry Wind und seinem Verhör ist dennoch eine Zeitlose: Der Protagonist ist ein einigermassen skrupelloser, intelligenter, zynischer Typ, der heute sozusagen zum Standardinventar der Teppichetagen gehört. Das Grundthema des Romans, die Fragen nach der Wahrheit im öffentlichen Diskurs, aber auch in der eigenen Lebensrealität – hat nichts von seiner Gültigkeit verloren.
Bevor er das «Büro Harry Wind» in Zürich aufbaut, verkauft er sehr erfolgreich Gartenzwerge. Und zwar in den USA, kurz nach dem zweiten Weltkrieg. In der Bar «La Vie en Rose» in Grennick Village erzählt er Journalisten erstmals von der Besessenheit, mit der Frau und Herr Schweizer angeblich Gartenzwerge hegten und pflegten. «Es ist ausgeschlossen, dass wir unsere Gartenzwerge missachten. Stellten wir sie auf den Estrich zum Beispiel, hätten wir schlaflose Nächte. Die Gartenzwerge würden umhergehen, ohne Unterlass umhergehen, und sperrten wir sie in die Keller, wie die Geranien zwischen Herbst und Frühling, würden sie an den Mauern kratzen und nagen, Tag und Nacht, und sie würden anfangen zu singen mit ihren röhrenden Stimmen, und schlössen wir sie ein in die Safes unserer Bankhäuser, dann würden sie sich aufblasen, wie Frösche aufblasen und die Safes sprengen! Gartenzwerge wollen geliebt sein, meine Herren.’ An das eine hatte ich nicht gedacht: Dass sie meine Geschichte über die Gartenzwerge auch wirklich drucken würden.»
Die Geschichte wird gedruckt, Harry Wind beginnt, Gartenzwerge in die USA zu importieren und wird damit reich, so reich, dass er «dem Schrotthändler eine beträchtliche Anzahlung an meine hundert Flugzeuge leisten konnte.» Später gründet er in Zürich eben jenes Büro, von wo aus er militärische und politische Meinungsmache betreibt. Auch wenn er das selbst so nicht sagt: «Eine Reklameagentur? Ein ziviles Generalstabsbüro für politische Aktionen? Dann sagen sie, ich sei ein Meinungsschieber. Und offen gestanden, es fiele mir sehr schwer, wenn ich sagen müsste, was ich wirklich bin und treibe. Von mir aus gesehen: Ich versuche.»
Nun sitzt Harry Wind also in Untersuchungshaft, weil er als Major und Generalsekretär der schweizerischen Wehrmachtgesellschaft Geheimdokumente an die Sowjetunion weitergereicht haben soll.
Ob er das wirklich getan hat und ob er aus der Haft entlassen werden wird? Diese Frage beantwortet sich (fast) von selbst beim Lesen des Romans 😜
Das Verhör des Harry Wind von Walter Matthias Diggelmann. Berechtigte Lizenzausgabe für den Buchclub Ex Libris Zürich. Benziger Verlag 1962. Ein PDF ist hier verfügbar: PDFslide.net
Mehr von Walter Matthias Diggelmann? Hörspiel «Wenn Träume wahr werden» von 1975, verfügbar bei SRF.
Mehr zu Propaganda, PR und politischer Kommunikation? Politische Kommunikation, internationale PR, moderne Propaganda, «creating of consent»? Stories of Conflict von Arte hat da mal was zusammengestellt.
LiteraTour d‘Horizon von Mensch Meyer
«LiteraTour d‘Horizon»: Was ist das? Tour d‘Horizon bedeutet so viel wie «Überblick, Blickfeld», und die Literatour ist eine Wortschöpfung aus der Literatur und – eben – der Tour.
In loser Folge erscheinen in der LiteraTour d‘Horizon Buchbesprechungen, meist von Wiederentdeckungen, hin und wieder auch von Neuerscheinungen und -entdeckungen. Dabei geht es mir nicht darum, brillante Verrisse zu schreiben, sondern das, woran ich Gefallen finde, zu erzählen. Für die Besprechung der Werke werde ich nicht bezahlt und auch sonst in keiner Weise unterstützt. Die LiteraTour d‘Horizon ist vielmehr ein Liebhaberprojekt und der Versuch, schöne Werke aus den Bücherkisten zu holen und zugänglich zu machen.
Lese- und Besprechungstipps nehme ich allerdings gerne entgegen. Wer mag, darf mir auch Leseexemplare schicken, wobei ich mir ausdrücklich vorbehalte, von einer Besprechung abzusehen.
Kontakt: [email protected]
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Baan Tai 🌴 Fahrt vom Haus zum Strand | Koh Samui 🏝
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Hartz IV? Kleine Rente? Ich wandere aus nach Thailand: Wie man Mit 500€ und Internet in Thailand doch gut leben kann!
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18 Jahre in Thailand. Mein Lebensbericht
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Michel Houellebecq - Die Möglichkeit einer Insel | Hörbuch Komplett | Deutsch
Die Möglichkeit einer Insel von Michel Houellebecq.
Nur archaisch lebende Wilde bleiben nach der Klimakatastrophe vom Menschengeschlecht übrig. Und auch der Neo-Mensch hat überlebt – geklont und unsterblich. Daniel24 ist ein Neo-Mensch der vierundzwanzigsten Generation, der auf seinen genetischen Prototyp Daniel1 zurückblickt. Dieser Daniel1 war ein Mensch unserer Gegenwart: Er war Komiker und zynisch-scharfer Beobachter einer Gesellschaft, die längst alle Tabus gebrochen hatte. Aber sein Leben mit der schönen Isabelle war ihm nicht genug … In ›Die Möglichkeit einer Insel‹ befreit sich Michel Houellebecq von der Gegenwart und liefert den radikalen Entwurf einer Zukunft, in der sich die Menschheit selbst erledigt hat.
Houellebecq ist wieder da, und präsentiert uns mit der "Möglichkeit einer Insel" seinen vierten Roman, von dem er meines Erachtens zu Recht behauptet, er wäre sein bester. Seinen Themen ist er treu geblieben. Einmal mehr erzählt er von sexuellem Elend, dem Verschwinden der Liebe, dem Unglück des Alterns und dem Scheitern der durchschnittlichen, menschlichen Existenz.
Protagnonist des Romans ist Daniel1, ein berühmter Komiker, der uns seinen Lebensbericht vorlegt, von seinen gescheiterten Beziehungen zu Frauen erzählt, und einen Einblick in seine Erlebnisse bei der Klonsekte "Elohim" gewährt. Vollgepackt mit ätzender Gesellschaftskritik entfaltet sich in seinem Bericht eine philosophische Meditation, die einen ungemein weit gespannten Rahmen an Themen behandelt und viele Entwicklungen der Zukunft vorweg nimmt.
Immer wieder wird seine leidenschaftliche Erzählung von Daniel24, dem genetischen Nachfolger der 24ten Generation, unterbrochen und reflektiert. Daniel24 lebt 2000 Jahre in der Zukunft, und gehört einer neuen, gentechnisch veränderten Menschenrasse an, die den aussterbenden Menschen abgelöst hat. Vom Menschen in seiner alten Form ist nicht mehr viel übrig geblieben. Nach Klimakatastrophen, Kriegen und einer Selbstmordwelle bevölkern nur noch vereinzelt lebende Wilde die Ruinen der Welt.
Dem Neo-Menschen sind alle menschlichen Gefühle abhanden gekommen, er kennt weder Hass noch Liebe, pflegt keine menschlichen Kontakte, lebt ein einsames, gleichförmiges, ewiges Leben. Doch in seinem innersten brennt noch immer die Sehnsucht nach Liebe. Daniel24 wird am Ende des Romans seine abgeschottete Welt verlassen, um sich auf die Suche danach zu begeben... Vieles ist beim alten Geblieben, und doch hat sich einiges geändert.
Von dem stahlenden Weltuntergangsoptimismus der "Elementarteilchen" ist jedenfalls nichts mehr übrig geblieben. Die Zukunft des Neo-Menschen ist ebenso düster wie die des gegenwärtigen. Wenn auch das Maß an Grausamkeit, Leiden und menschlichem Wahnsinn reduziert wurde, bleibt die Sehnsucht nach Liebe bestehen. Die Tatsache ihrer Unmöglichkeit beschreibt Houellebecq auf ungemein ergreifende, poetische Weise. Es gibt also keinen Ausweg, die Möglichkeit einer Insel bleibt Utopie.
Zwar setzt Houellebecq auf bewährte Mittel, sein Zynismus ist immer noch spürbar, doch seine brennende Wut ist der deprimierenden Resignation gewichen. Und das ist gewiss kein Nachteil. Seine Erzählweise ist dadruch überlegter, feiner und facettenreicher geworden, womit er seinen essayistischen Gesellschaftsanalysen, die er immer wieder in den Text einbringt, zusätzliche Tiefenschärfe verleiht.
Weiters sind die Sexszenen auf ein erträgliches Maß reduziert worden, anstatt seitenweise genaue Beschreibungen von verschiedenen Praktiken zu geben, nimmt er sich diesmal noch mehr Zeit zum philosophieren, und überrascht immer wieder mit seiner bestechenden Intelligenz. Natürlich kann man ihm eine "Überbetonung der Sexualität" vorwerfen, kann man seinen öden Stil bekriteln, seine Provokationen verurteilen oder ihm eine übertriebene Selbstinszenierung vorwerfen. Sein grenzenloser Pessimismus wird genausowenig jedermanns Sache sein. Das ändert aber alles nichts an der Tatsache, dass er mit der "Möglichkeit einer Insel" ein hochaktuelles, tieftrauriges Buch von ungemeiner Vielschichtigkeit geschrieben hat.
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Text
Nennt uns Legenden: Prelude
Legends of Tomorrow-Fic
Verse: Mein A/B/O-Verse
Anmerkung: Ehemals Kapitel 1-3 von „Nennt uns Legenden: Die Legende von Alpha, Beta und Omega“
Inhalt:
Sara, Ray und Martin Lebensberichte. Umfasst Arrow Staffel 1-5, Flash Staffel 1-3 und Legends Staffel 1, diverse Pairings enthalten u.a. Canarrow, Nysara, Raylicity, Oliver/Felicity/Ray, Sara/Kendra/Ray und Coldatom. Atomwave und Timecanary-Endgame.
Leseprobe:
„Als Sara neun Jahre alt war, fragte ihr Vater sie eines Tages, was sie eigentlich einmal werden wollte. Und sie erwiderte darauf: „Polizist, Daddy, genau wie du!“ Ihr Vater lächelte sie daraufhin freundlich an, wirkte aber irgendwie traurig als er sagte: „Ich bin sicher, du wärst eine wunderbare Polizistin, Sara, aber vielleicht solltest du dir überlegen, was du werden willst, wenn es aus irgendeinen Grund mit der Polizei nicht klappen sollte.“
Link:
https://archiveofourown.org/works/34203646/chapters/85103314
#Arrowverse#Fanfiction#A/B/O-Arrowverse#a/b/o-verse#Legends of Tomorrow#Nennt uns Legenden: Prelude#Teil einer alten Fic neu veröffentlicht
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