#Kollektivierung
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So war das: Zwangskollektivierung der DDR-Landwirtschaft
Die Kollektivierung der Landwirtschaft in LPGs galt 1960 als erfolgreich. In der BRD wird das kritisch beleuchtet.
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SEC-Boss Gary Genler: Alles außer Bitcoin ist ein Wertpapier
SEC-Boss Gary Genler: Alles außer Bitcoin ist ein Wertpapier! Krypto-Anwälte fragen: Was ist der Plan? 12.000 Gerichtsprozesse und die Kollektivierung von hunderten Milliarden USD? #regulierung #sec #security
Der führende Börsenaufseher der USA, Gary Gensler, erklärt dem New York Magazine, warum er meint, dass alle Kryptowährungen außer Bitcoin Securities seien – und als solche reguliert werden müssen. Aber was folgt daraus? (more…) “”
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„Was unser Leben bestimmt, soll in der Hand der Gesellschaft sein und demokratisch von ihr bestimmt werden. Eine Welt, in der Menschen ihren Bedürfnissen nachgehen können. Eine Demokratisierung aller Lebensbereiche.“
» [...] Der Aufschrei über einen Vorstoß Kevin Kühnerts zeigt, dass der Kapitalismus in Deutschland inzwischen Verfassungsrang hat. Nun steht zweifelsfrei fest, was wir alle schon ahnten: Die Deutschen dürfen nicht frei über die in ihrem Land herrschende Wirtschaftsform entscheiden. Und dies, obwohl die ökonomischen Rahmenbedingungen ihr Alltagsleben stärker beeinflussen als so manches gut geregelte Detail des Parlamentarismus. Die Zukunft ist nur innerhalb eines von privater Profitlogik vorgegebenen Rahmens veränderbar. Wer diesen Rahmen zu sprengen versucht, wie unlängst der Juso-Vorsitzende mit seinen Vorstellungen vom Sozialismus im Sinne einer „Demokratisierung aller Lebensbereiche“ wird von den Herrschenden und ihren Medien zurückgepfiffen. In einem formal vom Grundgesetz bestimmten Land darf nach ihrer Ansicht sehr wohl die Menschenwürde, niemals aber der Kapitalismus angetastet werden. ... | ... Vortrag über das Alltagsbewusstsein der Menschen im Kapitalismus ... | ... dass der Kapitalismus eine vielfache Unwissenheit erzeugt:
„Dazu erzeugt das System Unwissenheit über sich selbst und eine Unwissenheit über diese Unwissenheit. … Da gibt es jene, die wissen, dass sie nichts wissen; jene, die nicht wissen, dass sie nichts wissen; und unzählige andere, die ihre Unwissenheit … in ein immer undurchdringlicheres Dunkel hüllen … Ist man erst einmal mit Scheuklappen versehen, dann weiß man nicht, dass man welche hat“ [...].
Diese psychologische Beeinflussung geschieht durch eine Mischung aus Meinungsmache, Unterhaltung, Ablenkung, Repression und Bestechung und erzeugt eine doppelte Blindheit. Sie zielt in der Tat in erster Linie darauf ab, dass die Menschen die gegebene Gesellschaftsordnung und damit auch die Eigentumsordnung als gegeben ansehen, ohne sie zu hinterfragen. Dann kann man ihnen im Rahmen des Systems gefahrlos gewisse Freiheiten einräumen. ... | ... Wie stark rückwärtsgewandte Kräfte die Geschichte verfälschen, wird deutlich, wenn man sich daran erinnert, dass Antikapitalismus mit einer sozialistischen Gemeinwohl-Orientierung damals sogar Eingang in die CDU-Programmatik fand. ... | ... In einem Interview mit der Zeit erklärte Kevin Kühnert, der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten in der SPD, den Sozialismus als Ausdruck dafür, dass „eine bessere Welt nicht nur denkbar, sondern auch realisierbar ist. Sprich: eine Welt freier Menschen, die kollektive Bedürfnisse in den Vordergrund stellt und nicht Profitstreben“. ... | ... Der Gegenwind aus Politik und Medien gleicht einem Sturm ... | ... Hier wird die Demokratie infrage gestellt. Wer über den Kapitalismus hinaus-denkt, der wird zur Gefahr stilisiert. ... | ... die USA hätten nur noch eine Wirtschafts-[Buisiness-]-Partei mit zwei Flügeln. Im Rahmen dieser beiden Flügel der auf die kapitalistische Wirtschaft und ihre Herrscher ausgerichteten „Partei“ hat der Bürger alle paar Jahre das Gefühl der Wahl. Der Fachbegriff für diesen Kunstgriff der Macht, Beherrschten im Rahmen vorgegebener und systemkonformer Alternativen das Gefühl von Freiheit zu geben, heißt in der Politik- und Medienwissenschaft „Framing“ [...]. Die volle Entscheidungsfreiheit gilt nur im Rahmen teils eng vorgegebener Grenzen.
Der Kapitalismus ist für viele führende PolitikerInnen sakrosankt, er darf nicht infrage gestellt werden, obwohl das Grundgesetz die Sozialbindung des Eigentums nach Artikel 14 Grundgesetz offen gehalten hat. ... | ... Das Framing nach dem Kühnert-Interview findet in Joachim Lang, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), schon einmal einen Experten im Setzen von Eckpfeilern ... | ... Auch die Fraktionsführung der Grünen/Bündnis 90 im Bundestag bleibt in den Grenzen des Framing stecken, Anton Hofreiter sowie Katrin Göhring-Eckhardt sprechen sich gegen Kollektivierung aus, wie sie Kevin Kühnert mit sozialistischen Begründungen fordert. ... | ... Lediglich „…147 Konzerne [kontrollieren] den Großteil der gesamten Weltwirtschaft. Gemessen an ihrer Größe besitzen die Konzerne einen überproportionalen Einfluss. Drei Viertel der Weltwirtschaft wird durch Finanzkonzerne kontrolliert. Ein zweiter Blick auf die 147 Konzerne zeigt, dass gut drei Viertel der Unternehmen eigentlich im Finanzsektor tätig sind“ [...].
Auch die AfD befindet sich im Chor der systemkonformen Kritiker an sozialistischen Alternativen ... | ... Ebenso wie der Verfassungsschutz stellt auch die AfD sozialistische Positionen außerhalb der Verfassung. Es fragt sich, welches Verhältnis diese Kräfte zum Grundgesetz haben. Das wird auch daran deutlich, dass die FDP den Verstaatlichungs-Artikel 15 aus dem Grundgesetz streichen will ... | ... Die herrschende Klasse ist dabei, den Kapitalismus in den Verfassungsrang zu erheben. Sozialisten müssen dann nicht nur mit Überwachung und Repression, sondern mit noch massiveren Formen der Verfolgung rechnen. [...] «
Bernhard Trautvetter | Hinter Den Schlagzeilen | 17.05.2019 | Der Super-Grundwert | https://hinter-den-schlagzeilen.de/der-super-grundwert
#Super-Grundwert#Kapitalismus#Demokratisierung#Unwissenheit#Meinungsmache#Unterhaltung#Ablenkung#Repression#Bestechung#Profitstreben#Framing#Sozialbindung#Eigentum#Kollektivierung#Berndhard Trautvetter#Hinter Den Schlagzeilen#rsoplink
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Diskussion mit einem Trainer, der eine eigene App hat entwicklen lassen, mit der er gut Geld verdient. Kevin Kühnerts Enteignungs- und Kollektivierungs-Phantasien findet er toll. Als ich ihm vorschlage, dass er doch die Profite seiner App mit allen daran beteiligten Freelancern gleichmäßig aufteilen soll, findet er das aber übertrieben. 🤣 Kühnert würde als Kanzler sicher auch gerne das dienstliche Privatflugzeug, den Dienstwagen, das Kanzleramt und das lebenslange überdurchschnittliche Einkommen plus Privatsekretär behalten wollen - denn als sozialistischer Politiker ist man immer etwas Gleicher als die anderen Gleichen, nicht wahr?
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Kevin Kühnert (SPD) möchte Großkonzerne Kollektivieren Kevin Kühnert hat seine Idee eines "demokratischen Sozialismus" erklärt. Dazu gehöre, Großkonzerne wie BMW zu kollektivieren. Außerdem solle jeder nur noch die selbst genutzte Wohnung besitzen dürfen.
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Juso-Chef fordert Kollektivierung von Großunternehmen
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Die Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) war eine Massenorganisation für ländliche Bevölkerung in der Deutschen Demokratischen Republik, die wie sämtliche Massenorganisationen von der SED dominiert und geführt wurde. Vor der friedlichen Revolution in der DDR war die Vereinigung in 8000 Ortsgruppen mit 640.000 Mitgliedern organisiert. Der Beitritt geschah weniger freiwillig, sondern weil man sich soziale oder ökonomische Vorteile davon versprach. #Geschichte Aus den seit Herbst 1945 gebildeten Kommissionen für die Bodenreform und Ausschüssen der gegenseitigen Bauernhilfe, wurde auf dem Ersten Deutschen Bauerntag in Berlin (Ost) im November 1947 die Zentralvereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe („ZVdgB“) gegründet. Diese schloss sich auf Druck der SED im November 1950 mit dem Zentralverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften Deutschlands zur Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe / Bäuerliche Handelsgenossenschaften (VdgB/BHG) zusammen. Der SED-nahe VdgB sollte das ländliche Genossenschaftswesen dominieren. Die Entmachtung der ehemaligen Raiffeisengenossenschaften in den Dörfern war das Vorspiel zur Kollektivierung der Höfe. Für die 1952 begonnene Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft – Bildung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) –, betrieben von der SED nach dem Vorbild des „Leninschen Genossenschaftsplanes“, setzte sich die VdgB/BHG auch mit den ihr obliegenden Funktionen bei der Ausgabe von Saatgut, Dünge- und Futtermitteln und bei der Erfassung landwirtschaftlicher Erzeugnisse ein. Nach 1957 wurde die Organisation nur noch „Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe“, oder abgekürzt „VdgB“, genannt (Beschluss des V. Deutschen Bauerntages). Sie bestand aus den Ortsorganisationen der VdgB, deren Arbeit von Kreisvorständen, Bezirksvorständen und dem Zentralvorstand der VdgB angeleitet und kontrolliert wurde. Die VdgB war Mitglied in der Nationalen Front der DDR und war von 1950 bis 1963 in Kommunalparlamenten sowie von 1946 bis 1952 in den Landesparlamenten und von 1949 bis 1963 sowie von 1986 bis 1990 in der Volkskammer vertreten. (via #Wikipedia) #VdgB #ErsterMai #Bauern #DDR #GDR #Ostalgie #EastGermany https://www.instagram.com/p/COUbnB-CzfO/?igshid=e4jkudydbt0t
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...mit seinen “Sozialismus-Thesen” wie der Kollektivierung des Autokonzerns BMW, sorgt Kevin Kühnert für helle Aufregung in Politik und Wirtschaft... er hat offenbar eine wunde Stelle der herrschenden Verhätnisse getroffen, denn warum sollte die politische und wirtschaftliche Elite des Landes so viel Aufhebens um die Thesen eines Juso-Chefs machen?...
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Bei Karovier finden Sie den zweiten Teil der Sowjetgeschichte
https://karovier.wordpress.com/2022/12/05/die-udssr-in-der-periode-des-kampfes-fur-die-kollektivierung-der-landwirtschaft-1930-1934/ Danke für die gute Arbeit.
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Die Schaffung einer „idealen Welt“: Kollektivierung, Konzentration, Kontrolle
ef schreibt:»Die Schaffung einer „idealen Welt“: Kollektivierung, Konzentration, Kontrolle http://dlvr.it/ScvZvB «
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Grundentwurf für eine kontra-Aristotelische Ethik.
Wenn nun an jene inzwischen fast 6 Jahre zurückliegende Veröffentlichung erinnert und angeknüpft werden soll, welche unter dem Namen der “Phänomenologie der aristotelischen Ethik” unter dem Pseudonym “Hermeneutic Earthquake” hier auf Tumblr erschienen ist, so fällt auf, dass diese im schlechten Sinne ortlose, zeitlose, traditionslose und geschichtslose Schrift, die eine Re-Aktualisierung der aristotelischen Ethik als einer der Ethik der Selbstverwirklichung versuchte, sich als ein Werk erwiesen hat, welches völlig blind, unabsichtlich daher eher künstlerisch-unphilosophisch den Zeitgeist der frühen 2010er Jahre und die Millenial-Mentalität ins Schwarze getroffen hatte, vor dem eigentlichen Einbruch des neuen Rechtsradikalismus. Sie hatte in einer darstellenden und zugleich kritischen Weise veranschaulicht, was die gemeinübliche Denkweise, den Common Sense unserer Zeit tatsächlich ausmacht und wie er philosophisch und begrifflich zu durchdringen sei: der Common Sense, der darin Bestand, das individuelle narzisstische Streben nach einem sinnvollen, erfüllten, einem Begriff angemessenen Leben in den Mittelpunkt zu rücken. Diese auf das Individuum und seine Erfüllung fixierte Ethik wurde in Anschluss an Aristoteles als eine analysiert, welche nur durch eine Kollektivierung oder Politisierung, oder auch der Entwicklung ihres politischen Korrelats aus ihrem schlechtem Schwebezustand ausbrechen konnte, eine Politisierung, die aber durch ihre auf das menschliche Glück und die Verwirklichung abzielenden Wurzeln nur auf eine unterdrückerische und organizistische Form von Politik hinauslaufen konnte, auf unterschiedlich vollkommene Abbilder des Philosophenstaates, der Herrschaft der Ideen über das Gemeinwesen. Es war schon damals klar, dass es eine Art inverses Negativum dieser Ethik geben müsste, nur fehlten mir damals die bildungsmäßigen und zeitlichen Ressourcen, um die Ausführung dieses Projekts auch wirklich zu stemmen. Dieses Negativum, die “Kontra-Aristotelik” war der eigentliche neue Raum des Denkens, den Hegel und Günther gegen das überwältigende Insgesamt der an Selbstverwirklichung interessierten Tradition eröffnet hatten, dasjenige dunkle Feld, was ich eigentlich zu begreifen versuchte. Es war innerhalb des angestrebten Vorhabens der Moment, wo die deskriptive, rezeptive Zeitdiagnose über das im Keim unterdrückerische Streben nach Selbstverwirklichung, die ich in meiner bisher erschienen Ethik darstellte, in eine Zeitkritik und Kritik der Selbstverwirklichung umschlagen sollte. Ich hatte damals also nur eine verurteilende und unzufriedene Zeitdiagnose, keine echte Zeitkritik liefern können.
Nun sehe ich viel klarer, und vielleicht klar genug, um dieses Projekt auch tatsächlich bald zu wuchten. Wahrscheinlich werde ich gegen Ende des Jahres, vielleicht auch gegen erst gegen Januar, die Bildungsgüter in Gestalt von Exzerpten versammelt haben, um diese schwere Aufgabe wirklich anzugehen. Viele bisher entwickelten Momente der alten, zeitdiagnostischen Ethik sind aus meiner jetzigen Perspektive zu überarbeiten, anzupassen, in ihrer Stoßrichtung neu zu justieren, und es gilt endlich den zweiten, kritischen Teil zu schreiben. Bis hierhin möchte ich aber nicht darauf verzichten, doch zumindest einige Eindrücke aus den bisherigen Lektüren hinzuzufügen. Als wesentliche weitere neue philosophische Lektüre-Sphären, welche ich erschlossen habe, rechne ich: 1. Levinas, Derrida, überhaupt die intensive Lektüre von Husserl und Heidegger. In Levinas Denken sehe ich vor allem ein Gebiet, auf welchem ich eine nähere Ausführung kontraaristotelischen Denkens aufbauen möchte, bei Derrida viele wichtige Impulse und Hinweise, wie ich dieses Denken konkreter fassen könnte, und wo wiederum dessen Blindheiten und Grenzen zu verorten seien 2. Zudem der Marxismus und die kritische Theorie, auch hier sehe ich in jedem Fall entscheidende Impulse, um die politische Seite der Zeitkritik zu entwickeln, 3. Eine intensive Freud-Lektüre, durch die ich meine Kenntnisse um das Problem der Intersubjektivität vertiefen konnte.
Was ist nun zu tun? Es ist hier rudimentär vorzuzeichnen, wo die Reise hingehen könnte. “Kontraaristotelik” dreht sich um das Verhältnis zum Anderen, ein Moment, welches in der Ethik der Selbstverwirklichung und der Politik im Ausgang der Ideen nicht eingeholt werden konnte. Der Andere tritt in unterschiedlichen Manifestationen auf, zunächst natürlich als sinnliches und empfindendes Wesen, dann als freies und entscheidendes Wesen, schließlich als denkendes Wesen. 1. Die empfindsame Leiblichkeit des Anderen will man befreien oder unterdrücken, auch 2. seine Überzeugungen und die Kraft, sich solche zu bilden, dann gibt es 3. zuletzt das Feld der am Anderen orientierten Politik, wo die dinghaften Begriffe kritisiert und zerstört werden, die im Ich ihren Ursprung haben und im aristotelischen System der Politik nur in Staaten und andere zentralisierte und unveränderliche Gebilde münden können. Alle drei Sphären sind die Invertierung der bekannten aristotelischen Grundformen des mit dem Selbst beschäftigten Aktionsformen, die sich um den 1. sinnlich genießbaren Körper, 2. das Sprechen und Handeln und dann den 3. Intellekt und die Selbstverwirklichung und Politik drehen. Diese drei Sphären, die ursprünglich auf die platonische Scheidung in Einzelding und Idee zurückgehen, gibt es also bei beiden Gebieten. Es ist davon auszugehen, dass die entsprechenden Lebensformen und Lebenswiesen der alten Ethik in der neuen Ethik eine gewisse Wiederkehr finden.
1. Die Leiblichkeit des Anderen
Wie ist die Andersheit des Anderen zunächst zu denken? Die radikale Andersheit ist erst keine des objektivierbaren Anderen, der in seinen Bedürfnissen und Interessen durchschaubar ist, über den man Wohlwollen und Behütung üben kann, dann wäre man wider im Feld des aristotelisch-platonischen Politischen. Wenn sich der Andere nun doch auch als Leiblichkeit zeigt, so ist diese Leiblichkeit keine der gestalteten und begreiflichen Leiblichkeit, sondern einer, welche das Erkennbare überschreitet. Man kann sie nicht haben und nicht festhalten. Es ist eine sinnliche, körperlose Leiblichkeit, die zugleich immer frei ist und immer frei bleiben muss. Zugleich ist aber doch die Welt der Körper präsent: Also die des Sklaven und des Herren, der Polizei und der Zivilbevölkerung, der Gewalt und der Unterdrückung, der Arbeiter und Kapitalisten, des Genusses und der Knechtschaft, aber über die will man hinausstreben. Für Freud ist klar, dass alle Beziehung zum Anderen aber zunächst als eine destruktive, sadistische beginnt. Der Sadist will den Anderen in seiner Freiheit zerstören; er will ihn nicht nur zum Sklaven machen, ihn benützen oder genießen, sondern hinter diese Oberfläche greifen und das Innere des Anderen vernichten.
Was schließt aber diese Zerstörung der Freiheit ein? Es ist das Unglücklichmachen, ein Absterbenlassen und es ist ein Unfreimachen. Es ist das Überführen des Anderen, wenn er Glücklich sein will, zur äußersten Spannung des Leids, und es ist dann ein Zerstören dieser gespannten Subjektivität, dann wieder das Befriedigen des Anderen, bei gleichzeitiger Beraubung seiner Fähigkeiten. Das sadistische Leben entdeckt die Andersheit des Anderen, dieses Unbezügliche, Unverfügbare und will es zerstören. Dieses Andere ist aber stets ein leibliches Anderes, er will das kaputt machen, was der andere leiblich fühlt, erstrebt, indem er macht über seinen Körper gewinnt, und doch eigentlich die unkörperliche Leiblichkeit finden will. Das sadistische Fühlen hat einen relativ positiven Bezug zur Vorwelt der Körper, des Strebens nach Glück und Formvollendung, obwohl er zugleich in seinem Streben radikal darüber hinausgeht. Es fragt sich hier: Wo kommt dieses Streben her? Und wo führt es hin? Es ist vor allem gegen die Subjektivität des Anderen gerichtet. Es ist ein echter Hass; und ein echter Hass schlägt gern in einen erwiederten Hass um. Hier ist vielleicht an Sartres Bestimmung des Hasses anzuknüpfen, er bestünde darin, kein Objekt des Anderen sein zu wollen, also seine Freiheit zu hassen.
Für Freud ist bekanntlich das Perverse mit einer sie negierenden, verdrängenden Neurose verknüpft, und der Sadismus eine typische Form der Perversion. Dessen Neurose ist die des Zwangsneurotikers, der mit dem Helfersyndrom und dem Moralisten höchst verwandt ist. Hier wird der Andere zwanghaft verwirklicht, in seiner spezifischen Freiheit, sich leiblich zu erfüllen, will ihm Glück, Freiheit, Zufriedenheit, Selbstbestimmung geben. Er wird seine sadistischen Impulse in solche verwandeln, die die Leiblichkeit des Anderen begünstigen; daher ist der Zwangsneurotiker erstmals eusozial. Die Verwandtschaft von Zwangsneurose und Verliebtheit ist zu erwähnen, es wendet sich häufig alles gegen das Ich, um aber dafür dem Anderen alles zu geben, was zugleich desexualisiert wie auch liebevoll und fürsorglich ist. Es gibt ein latentes Erstreben des betroffenen Neurotikers, diese Freiheit die er dem anderen gibt, umgekehrt auch vom Anderen erwiedert zu bekommen. Es ist eine Art Liebe und Gegenliebe. Aber zumeist kann und wird der Andere auch nicht zurücklieben, sondern er wird die Liebe dem man ihn entgegenbringt, benützen - sei es zu seiner Selbsterhaltung, zu seinem Genuss oder irgendetwas anderes. Wenn auch das Helfen und die Moral über die Welt der Körper und der Herrschaft hinausweist, so tut es das nicht besonders effektiv, und allzu häufig wird der Liebende und der Moralist einfach ausgenützt.
Diese beiden Ur-Figuren des Bezugs zum Anderen sind wohl hier anzunehmen. Es fragt sich hier aber, wie die beiden anderen sind, welche damit zusammenhängen. Es wurde bei der Aristotelik eine Vierheit von Formen im Körperlichen entdeckt, Genussleben, Askese, Selbsterhaltung und Selbstzerstörung. Wie steht es nun hier? Es ist möglich, es ist davon auszugehen, dass hier auch 4 liegen, und dass sie an der Problematik des Dritten entspringen, oder vielleicht die besagten 2 Formen auch durch das Problem des Dritten modifiziert werden müssen, wie ja auch die Schwierigkeit bei der Aristotelik durch den Zweiten (Anderen) entsprungen ist. Wie kommt aber der Dritte hier ins Spiel?
Der Dritte ist bei einer dyadischen Beziehung nie ein Problem, das liegt in ihrem Begriff. Bei Sadismus und seiner Aufhebung wäre in einem dyadischen Verhältnis sofort deutlich, wie man weiter fortfahren muss. Nun ist aber meistens, fast immer ein Dritter da. Dieser Dritte muss als Problem beseitigt werden, damit das Verhältnis vollendet ist, es muss wieder auf ein Ich-Du-Verhältnis zurückgebracht werden, der Dritte muss also in das Ich oder in das Du eingefügt werden. Es gäbe folglich zwei Modi, einmal das Verhältnis zum Du, bei welchem der Dritte noch da ist und folglich alles konfus, elementar, ungerichtet ist, und dann das Verhältnis zum Du, wo das durch das Hervorbringen einer eindeutigen Dyade das Problem des Dritten behoben ist oder auf die Aufhebung geht. Die Konfusion ist das, worin alles beginnt.
Die einzig sinnvolle Form der Re-Arrangierung des konfusen Verhältnisses ist: Dass alle mit einander im Widerspruch stehenden Anderen zu Einem anderen werden, zu einem Alle, dem das Ich gegenübergestellt ist. Diese Grundidee müsste man dann aber bei beiden Formen des Bezugs zum Anderen durchspielen. Das ist nun beim zwangsneurotischen, helfenden Bezug zum Anderen deutlich einfacher, zumindest dem Anschein nach, zu konstruieren:
Alle werden befreit. Das, was ihren Widerspruch erwirkt und was dann zerstört werden kann, ist das Ich, und alle damit eng zusammenhängende unvermeidlich Kollateralschaden nehmende Strukturen und Personen, die zum Wohl des Ganzen zerstört werden müssen. Diese Momente sind eine kostbare Seltenheit, sie sind aber auch zwingend eine Situation, in dem viel Täuschug liegen kann, somit der mögliche Schaden groß ist. Es ist eine Nicht-Parteinahme, weil man für alle kämpft, das Allgemeine also, zugleich aber doch etwas bekämpft. Eigentlich dürfte aber jeder Kampf, bei dem gegen die Unfreiheit einer Bevölkerung bekämpft wird, also zu deren eigener Befreiung genau diesen Charakter haben. Diese abstrakte Bestimmung verweist auf die Beseitung der Form überhaupt, was aber natürlich in der besonderen Bestimmung der Sinnlichkeit nur bedeuten kann, dass man sich der Körperlichkeit entledigen will. Die Parteinahme für alle kann nur dann erfolgreich sein, wenn man die Anfangsbedingungen zerstört, welche die gegenseitige Liebe unterbinden, d.i. die Körperlichkeit, womit natürlich auch gerade das System von Genuss und Unterdrückung gemeint ist. Insofern ist klar, dass die Befreiung aller nur damit einhergehen kann, dass auch sehr viel zerstört werden muss, das nämlich, was ihre unterdrückerische Vereinheitlichung hervorbringt und verhindert, dass sich alle in eine sich liebende und achtende Pluralität von Anderen auflösen können. Das Ziel ist ein Machtvakuum, in der es keine Unterdrückung, sondern nur widersprüchliches Nebeneinander von Individuen gibt, die diesen Widerspruch nicht tilgen wollen. Diese Figur findet sich etwa in Benjamins Vorstellung des Aufstands der Unterdrückten durch reine Gewalt, sowie bei Adorno in der Figur des antifaschistischen Widerstandskämpfers, der beschließt, zum Wohle aller Hitler zu erschießen, ganz egal was das für das eigene Leben und das der eigenen Familie bedeuten mag.
Umgekehrt wäre dann der Hass in eine Dyade zu überführen. Alle werden hier unfrei gemacht, oder aber, die Anderen als Anderen werden aufgehoben. Diese Aufhebung ist auch gegen die Welt der Körper gerichtet, gegen das System der Herrschaft und der Unterdrückung. Diese schlechte Welt wird aber nun dadurch aufgelöst, dass man eine allgemeine Fusion der verschiedenen Subjekte anstrebt, alles sollen sich zu einer Einheit hin verschmelzen, in der Subjekt und Objekt aufgehoben sind. Das Streben nach Verschmelzung ist eine Art und Weise, den Widerspruch mit der Subjektivität anderer aufzulösen. Es kann gut sein, dass bei näherer Betrachtung dieses Bestreben näher an der Liebe zu liegen scheint, als am Hass. Man könnte sagen, dass Denker wie Klages, Bergson und viele andere Lebensphilosophen, welche die Einheit mit der Natur widerherstellen wollen, ein solches Interesse haben. Es ist eigentlich durchweg Regressiv.
Es ist zu beobachten, dass eigentlich beide dyadischen Formen des Bezugs zum Anderen, das Befreien und Verschmelzen, eine negativen Bezug zur Welt der Körper haben, in der die Herrschaft und die Unterdrückung stattfinden, überhaupt alle Staatlichkeit. Beide erscheinen somit als “links” im Sinne davon, dass sie die Herrschaft, also das System der Hierarchie von Oben und Unten, Körper und Geist, Herr und Sklave, Souverän und Untertan zerstören wollen. Sie tragen auch beide eindeutig die Züge beider Urfaktoren an sich. Die Verschmelzung ist eine Art von bestimmte Liebe und bestimmter Hass, es ist ein Hass auf die Trennung und Vereinzelung, und eine Liebe den qualitativen und formgebenden Merkmalen, die den Widerspruch hervorbringen. Umgekehrt ist aber auch die Befreiung ein Akt, der Hass enthält, nämlich gegen die strukturellen Merkmale der den Widerspruch hervorbringenden Momente, d.i. gegen die formgebenden Merkmale. Sadismus und Zwangsneurose können nicht aus der Welt der Körper und der Herrschaft ausbrechen, auch wenn sie beide darüber hinausstreben wollen. Wahrscheinlich ließe sich sagen, dass es Levinas und auch Rosenzweig nicht über das zwangsneurotische Moment schafft, das erfolgt dann erst bei poltischen und nicht mehr bloß moralisch-religiösen Fortdenkern dieser Gedanken, etwa Benjamin und Adorno. Damit wären die 4 Grundpositionen der leiblichen Welt umrisshaft beschrieben:
1.1 Sadistisches, orientierungsloses Streben, den Anderen unfrei zu machen, dass sich in Widersprüche verwickelt.
1.2 Zwangsneurotisches, orientierungsloses Streben, den anderen frei zu machen und zu helfen (Levinas, Rosenzweig).
1.3 Streben nach Fusion mit dem dyadischen Anderen, der Zerstörung der Materie, durch die die Körperwelt zerstört wird (Klages).
1.4. Streben nach Emanzipation des dyadischen Anderen, der Zerstörung der Form, durch die die Körperwelt zerstört wird (Benjamin, Adorno).
2. Die Entscheidungskraft und das Sprechen des Anderen
Hier spielt dann der Gedankenkreis des mittleren Levinas die entscheidende Rolle. Wahrscheinlich ist der “Übergang” in diese Sphäre dadurch zu leisten, dass eien Welt ohne körperliche Gewalt, wie sie durch eine erfolgreiche staatlich-ökonomische Emanzipation möglich wäre, noch die Meinungen als Sphäre der Herrschaft übrig bleiben. Der Andere erscheint hier vor allem im Zusammenhang mit seiner Stimme und seinen Bestrebungen, die sich nach Meinungen und Überzeugungen richten. Es ist notwendig, diese Art von Verhältnis zum Anderen von der plumpen Hörigkeit und Trotzigkeit streng zu unterscheiden, die in Rücksicht auf das Entscheidungsvermögen zu konstatieren ist; es geht hier nicht darum, dass das Selbst an Meinungen hängt, unfrei ist, sondern der Andere. Auch hier ist wohl anzunehmen, dass die Grundformen der Subjektivität, die im Zusammenhang mit der Leiblichkeit aufgetreten sind, zusammenkommen. Es ist also anzunehmen, dass wir hier folgende Figuren finden:
2.1 Streben, die Meinung des Anderen zu zerstören oder ihn gegen seine eigene Überzeugung verstoßen zu lassen
2.2 Streben, dass der andere seiner eigenen Überzeugung entsprechen könne
2.3 Streben danach, dass der Unterschied zwischen den Meinungen verschwinde, alle ein Denken haben.
2.4 Streben nach der Pluralität der Meinungen, bzw. des eigenständigen Urteilens eines jeden.
Hier ist wahrscheinlich anzunehmen, dass besonders 2.4 der Grundidee des geistigen Liberalismus entspricht. Entgegengesetzt ist diese Bestrebung vor allem der Idee einer autoritären Kirche, d.i. einer Unterordnung der Vielen Menschen unter einen Glauben und einer Meinung. Die Selbstständigkeit des Urteilens ist das Ziel. Hier wäre vielleicht die Reformation als eine vergleichbare Idee zu nennen.
Diese beiden Ebenen - die des Sprechens und die der Leiblichkeit des Anderen - sind wohlmöglich höchst verwoben. Eine echte Emanzipation muss natürlich beide Ebenen umfassen.
3. Geisteswissenschaft und Dialektik
Es ist nun anzunehmen, dass die ganze Sphäre der Untersuchung der Subjektivität des Anderen auch die Wurzel für das ist, was man eine Geisteswissenschaft nennen könnte. Geisteswissenschaft bedeutet: Es geht um die Hebung der Subjektivität. Mit Günther sagen wir: Die Subjektivität ist Reflexion, sie ist Abbild des Seins; aber wie wird diese Subjektivität nun greifbar, wenn doch alle Wissenschaft Seiendes beschreibt? Hierin liegt zwingend eine Paradoxie; es kann aber nicht angehen, ihr einfach auszuweichen, vielmehr gilt es ihr auf eine angemessene Weise zu begegnen.
Wichtig ist dabei eine klare Bezugnahme, Abgrenzung, Würdigung dessen, was man üblicherweise oder klassischerweise unter Geisteswissenschaft verstanden hat. Diese war ursprünglich höchst verwandt, nahe an der Lebensphilosophie, welche einen unmittelbaren Bezug zum eigenen unmittelbar erlebten, qualitativ gefüllten Leben annahm und auf diesen zurückverwies. Dieses ursprüngliche Sichverstehen im eigenen Leben ist nun höchst mysteriös, irgendwie nicht einholbar, weder experimentell überprüfbar, noch eigentlich symbolisierbar oder mitteilbar. Das eigene Leben, dieser Strom der Zeit, war aber irgendwie da, und irgendwie war es möglich, sich darauf indirekt zu beziehen, in einem Verweisen. Das Verweisen geht auf die eigene Subjektivität und in Analogie dazu auf andere Subjektivität, die als ähnlich fühlend angenommen wird, sie setzt zugleich einen Unterschied und Bezug zwischen dieser konkreten Lebenswelt des Ich, des Anderen und der formellen Möglichkeit der Lebenswelt überhaupt. Das Verweisen auf die Lebenswelt überhaupt ist das, was man formale Anzeige nennen könnte - alle frühere, hermeneutische Geisteswissenschaft bewegt sich wahrscheinlich in diesem Gewässer, das Heidegger entdeckte. Die so verstandene hermeneutische Geisteswissenschaft mag neue Phänomene umreißen können, die sonst nicht in der klassischen Wissenschaft aufgehen, ist aber immer auch romantisch, wehmütig, weil sie nämlich nur das verlorene Leben hinter der Verdinglichung zeigen und setzen kann, das verlassene und zerstörte Paradies; oder aber eine ganz formalisierte und entleerte Variante davon, welche sich schnell zum Apriori erheben dünkt, wie es etwa bei Heideggers Begriff des Daseins passiert.
Die Geisteswissenschaft, ihr zugehöriges Moment der Lebensphilosophie kann nur das zeigen, wohin die Fusion führen würde, oder aus welchem Urgefühl heraus das verdinglichende Leben der bewussten Herrschaft erwachsen ist. Sie ist somit mit dem Trieb zur Fusion eng verwandt; oder aber die hermeneutische Geistessiwssenschaft ist diejenige Weise der Anzeige, durch welche das Ziel der Fusion deutlich wird. Die so verstandene Geisteswissenschaft hat aber noch eine andere wichtige Aufgabe. Indem sie das Urgefühl aufweist, aus dem die dinghafte Welt hervorgeht, so zeigt sie den Ursprung der verdinglichenden Natur-Wissenschaften auf. Sie hat also noch eine besondere Beziehung zur Welt der anderen, metaphysischen Wissenschaft nach dem Vorbild des Identitätsprizips, also die komplizierte Welt der Biologie, Psychologie, Sozialwissenschaften, usw, die in unterschiedlicher Form objektivieren, bestimmen, unterteilen, quantiativ und kausal einzuschätzen. Die Geisteswissenschaft zeigt auf, dass sie alle nur aufgrund des fließenden und strömenden Lebensgefühls möglich sind, also auf einer qualitativen Urform, die aller Verdinglichung vorausgeht. Sie kritisiert diese Wissenschaften. Man könnte dem noch hinzufügen, dass die empirischen Naturwissenschaften auf dem gefüllten, vollen und qualitativen Leben beruhen, während die korrelative Mathematik auf dem entleeren und formalen Leben beruht, der Zeitlichkeit, welche Heidegger aufgewiesen hat. Alle diese Kritiken, diese Aufweisungen des Urgefühls sind aber auf die (intelligible) Vergangenheit bezogen, es sind alles Dinge, die verloren sind. Geisteswissenschaft kann in diesem Modus nur das Vergangene zeigen und es romantisieren. Wahrscheinlich würde Badiou behaupten, das Denken der Geisteswissenschaft wäre durch seine Überanwendung nicht verdinglichbarer, qualitativer und synästhetischer Momente ein Obskurantismus.
Bei Benjamin sehen wir in der Kritik und Auseinandersetzung mit der Lebensphilosophie in Gestalt von Bergson, Klages, eine klare Abgrenzung dieses Modells, ohne aber zugleich seine Erkenntniskraft zu leugnen. Für Benjamin ist wie auch für Proust dieses Lebensgefühl, dass die hermeutische Geistesswissenschaft beschreibt, irgendwie da und zugleich nicht mehr einholbar, verloren, Index der vergangenen Zeiten vor der Rationalisierung. Diese Versperrtheit des qualitativen Lebens nimmt Proust aber zum Anfang, sich auf die Suche dieser verlorenen Zeit zu machen - eine wie wir jetzt sehen durchweg regressive, auf Fusion ausgehende Unternehmung. Benjmain stell sich selbst, zusammen mit Baudeliere, auf die Seite derjenigen, welche diese Erfahrung für unwiederuflich verloren erachten, sie werden getrieben vom Spleen, dem Trübsinn als dem eigentlich modernen, verbitterten Gefühl. Die Qualitäten, die Aura, die festen Formen sind unweigerlich verloren! In dieses Gefühl der für immer verlorenen Zeit muss man sich vertiefen, um einen Ausweg aus der Romantik zu suchen.
Der regressiv gewendeten Geisteswissenschaft ist nun etwas anderes entgegenzusetzen, und das wäre eine progressive und materialistische Geisteswissenschaft. Eine solche Bestrebung würde versuchen, aus den gegebenen und gewesenen Formen auszusteigen, also auf das Naturwissenschaftlich-Dinghafte und Geisteswissenschaftlich-Qualitative aufweisbare. Das Mittel um eine solche Unternehmung zu vollziehen, ist die Dialektik. Die Dialektik weist auf, was die Widersprüche oder das Negative der gegebenen Formation des Dinglichen ist, ohne das Künftige daran zu spezifizieren oder in die Lobpreisung des Vergangenen zurückzufallen. Das Moment, an welchem sich diese Operation zeigen müsste, wären eigentlich alle Naturwissenschaften und die Lebenswissenschaften im Besonderen; an all diesen Formen müsste man eine dialektische Aufhebung vollziehen können, welche nicht regressiv ist. Die dialektische Geisteswissenschaft ist nach dem Vorbild von Günther zu entwerfen, als ein Denken, welches auf transzendente Subjekte gerichtet ist, die also in keinerlei Nähe zum eigenen Erleben stehen. Umso wichtiger scheint in diesem Zusammenhang zu sein, wie zusammen mit diesen als Fremd angesehen Subjekten die Wissenschaft konstituiert wird. Wahrscheinlich ließe sich die Psychoanalyse und der historische Materialismus als eine Wissenschaft ansehen, welche versucht, auf diese Subjekte einen Zugriff zu erlangen. Eine klare Abgrenzung zu den Qualitäten der Geisteswissenschaften ist hier eminent wichtig.
4. Die Politik in Bezug auf den Anderen. Progressive und Regressive Politik.
Die Politik, welche aus dem Verhältnis zum Anderen erwächst, müsste im Zusammenhang mit dem Beschriebenen erdacht werden. Es muss Politik geben, welche ich auf die Befreiung des Anderen richtet, dann auch auf jene, die ihn unfrei machen will und auf Regression aus ist.
Die Befreiung des Anderen zu erwirken, das ist die emanzipative Politik im strikten Sinn des Wortes. Sie richtet sich negativ gegen bestimmte Begriffe im Ich oder der bestehenden staatlichen Struktur, und positiv auf die unterworfenen Anderen, die dem unterworfen sind. Somit setzt diese Art der Politik die Kenntnis der falschen Begriffe voraus, kennt meist nicht eine bestimmte, freie Zukunft, wohl aber eine zu fliehenden Vergangenheit. Alle emanzipative Politik bedient sich ob wissentlich oder nicht der Dialektik. Sie überführt z.B. die Erfahrung des eigenen Lebens, auf welche die Biologie aufbaut und die wehmütig herbeigesehnt wird, und die dinghaften Kategorien des Biologischen, mit denen eine falsche Politik gelenkt wird, in eine dialektische Aufhebung. Und so auch mit den übrigen Kategorien. Es gibt bei der dialektischen Politik normalerweise kein bestimmtes positives Ziel, das man erreichen will, sondern nur Kritik des Gegenwärtigen und Vergangenen; ganz besonders wenn man sich Adorno und Benjamin anschaut - Marx, Badiou kennen “positive” Synthesen als Zielpunkte emanzipativer Politik und setzen sie als zwingend voraus. Es kann sein, dass die progressive oder emanzipative Politik auch eine Abgrenzung zur Regressiven braucht, um sich überhaupt orientieren zu können. Die progressive Politik ist darauf aus, ein Ereignis in politischer Hinsicht zu sollizitieren. Sie hat keine konkreten Inhalte, keine lebbaren Qualitäten, sondern greift auf etwas Uneinholbares vor.
Dem steht die Politik entgegen, welche ein verlorenes Lebensgefühl wieder herbeiführen will. Eine solche Politik bedient sich der Geisteswissenschaft und ihrer qualitativen und hermeneutischen Begriffe, um die dinghaften Begriffe und die damit ermöglichte organische Struktur des Staates zu zerstören. Die regressive Politik ist typisch für den manifesten Faschismus, der die Zeit zurückdrehen will, der sich obskurer und unwissenschaftlicher Gefühle bedient, ohne zugleich direkt religiös zu sein. Sie bringt ein Gegen-Ereignis hervor und will die dinghafte Welt und ihre wissenschaftlich klaren Begriffe, übrhaupt die Rationalisierung der Lebenswelt zerstören. Auch wenn es natürlich richtig ist, dass es unmöglich ist, die Zeit zurückzudrehen, lehrt die Geschichte leider das Gegenteil: Die Geschichte kennt tatsächlich Rückschläge, Verkehrungen der Aufklärung in Mythologie - und zwar nicht wenige. Das Frauenbild der 50er Jahre war ein Rückfall hinter das der 20er, der gegenwärtige Nationalismus, Autoritarismus und Protektionismus Bruch mit dem wenigen, was die neoliberale Phase noch gut gemacht hatte. Sie scheitern aber darin, keine echte Vergangenheit hervorzubringen, sondern eine künstliche, schlechtere, Verdrehtere, Sinnlosere.
Progression und Regression verweisen natürlich auf eine evolutionistische, vielleicht sogar lineare Geschichtsvorstellung. Man könnte behaupten, dass es in beiden Formen der Politik einen Bezug zur Geschichte im Sinne einer dialektischen, die Form des Politischen betreffende Veränderung gibt, eine politische Bestrebung, welche schon in den etwas primitiveren Varianten angelegt ist, welche die körperliche Welt zerstören wollen. Es ist deutlich, dass die Idee einer Entwicklung in der Geschichte, die Forderung der Befolgung ihrer Logik auch dafür sorgen kann, dass man in die hegelianischen und marxistischen Ideen hineingerät, dass die Künftigen ein Eroberungsrecht gegen die Früheren haben, dass z.B. gegen autoritäre Regime ein Recht zur Eroberung besteht, wenn man diesen dann den Liberalismus bringt, oder auch gegen die kapitalistischen Länder, wenn man dann den Sozialismus bringt - die Logik von Napoleon und Lenin. Diese Kosequenz muss aber nicht unbedingt problematisch sein. Sie zeigt aber auf, dass diese Formen der Politik potenziell durchaus ein echtes und reales Korrelat haben können. Das Machtvakuum zu erzeugen kann auch ein gradueller Prozess sein oder als ein solcher interpretiert werden.
5. Die zwei Politiken der Aristotelik und die 2 Politiken der Kontra-Aristotelik
Wenn man nun die beiden gehobenen Politik-Formen der Kontra-Aristotelik nimmt und sie mit den beiden Politik-Formen der Aristotelik vergleicht, so kommt man auf eine neue Vierheit der Politik, die man locker auch mit den Familienfiguren von Vater, Söhne, Mutter, Töchter verbinden könnte. Das Wesentliche ist hierbei aber nicht ein familiär-politischer Mystizismus, sondern die gegenwärtigen Orientierungspunkte des politischen Handelns zu bestimmen, die sich durch bestimmte Negationsformen aus dem Gegebenen ergeben.
1. Elitäre, organische Politik - bei Aristoteles, Platon. Sie sucht die Selbstverwirklichung und Vervollkommung des Ganzen durch naturwissenschaftliche Begriffe des guten menschlichen Lebens zu erwirken. Der Zielpunkt ist der Philosophen-Staat oder auch schlechtere Zerrbilder von ihm, die Verwirklung aller Tugenden und vor allem des Glücks der Betrachtung. Es ist die Politik des Urvaters, oder auch des schlechten, narzisstischen Vaters, der seine Kinder beneidet, unterdrückt oder nach seinen Vorstellungen formen will. Saturn als Paradebeispiel.
Heutzutage entspräche dem das breite Spektrum Politik von der linken Identitätspolitik, über verschiedene Varianten des autoritäreren Zentrismus, wie er in Frankreich oder Deutschland anzutreffen ist, bis hin zum autoritären Rechtspopulismus in den USA, Ungarn, Russland; auch China dürfte so einzurodnen sein. Es ist also auch das Spektrum von repräsentativer Demokratie bis zur autoritären Diktatur hier zu finden, vom Globalismus bis hin zum Multipolarismus oder Nationalismus. Ziel ist die Stasis oder Modifikation des politschen Körpers, der nur als Staat gedacht werden kann, durch das Erhalten und Verwandeln der Gesetze, Ideale und Prinzipien, die ihn bestimmen. Diese Form der Politik will die Selbstverwirklichung über das Individuum hinaus, im Staat als dem erweiterten Selbst des politisch denkenden und tätigen Menschen erreichen. Gemeinsame Abgrenzungsfolie ist der Liberalismus, sowie die nun genannten politischen Formen.
2. Egalitäre, demokratische Politik - bei Rousseau, Babeuf, Frühsozialisten, teilweise Badiou; anhand mathematischer Begriffe wird eine Selbstbestimmung der vielen Individuen in der Gemeinschaft erwirkt. Es ist die Politik der Söhne, der Brüderhorde, die den Urvater töten und alle Herrschaft kollektivisieren. Oder eben des guten Vaters, der die Kinder nicht unterdrückt, behütet, sondern ein Auskommen der Gleichheit und des innerfamiliären Konsenses finden will.
Die Diktatur des Proletariats bei Marx, Badiou und Ähnlichen ist eine bestimmte bloß instrumentelle Phase egalitär-demokratischer Politik, welch darauf hinführen soll, den Staat überhaupt abzuschaffen, d.i. ein Ziel in Richtung 4 zu erreichen. Heutzutage ließen sich unterschiedliche Formen der Forderung eines globalen oder auch nur nationalen durchweg demokratischen Gemeinswesens im Angesicht der Klimakrise als Versuch ansehen, diese Form zu verwirklichen. Das Problem hierbei ist, dass in einer solchen sozialistischen Demokratie das Individuum als Wähler und Begünstigter vorausgesetzt werden muss, das aber intrinsisch Produkt der schlechten kapitalistischen Welt und ihres Personenbegriffs ist. Man transformiert also nur die bestehende Ideologie des Individuums von einer inegalitär-hypostasierten-organischen Form in eine egalitäre, ohne dass die Struktur als solche verändert worden wäre.
3. Regressive, verschmelzende Politik - bei Klages, Lebensphilosophie überhaupt, beim Faschismus. Das Ziel ist der Rückfall hinter die bestehende Form der Verdinglichung, hin zum fließenden Leben um eine größere soziale Dichte und Kohäsion, eine geringere Pluralität zu erwirken. Es ist die Politik der Ur-Mutter, oder auch der schlechten Mutter, welche ihre Kinder als Teil von sich ansieht und sie wieder in sich hineinziehen will. Sie will den Vater oder die Herrschaft der Söhne brechen, indem sie die Welt der getrennten Verhältisse und der Organisation auflöst. Gaia, welche gegen die Herrschaft der Titanen, dann der Olympier aufsteht.
Wahrscheinlich sind die schlimmsten unter den Rechtspopulisten, Verschwörungstheoretikern, dummen Hippies und Aussteigern Anhänger dieses Politik-Typus. Sie wollen den Staat, die technische Welt, die Moderne im Ganzen verendlichen oder gleich zerstören. Alexander Dugin wäre hier zu nennen.
4. Progressive, emanzipative Politik - bei Benjamin, Adorno, auch teilweise Marx und Badiou. Das Ziel ist die Zerstörung der bestehenden Form des Staates, der Entfesselung der in ihm unterdrückten Pluralität und die Hervorbringung eines Machtvakuums, in dem sich diese Pluralität widerspruchsvoll entfalten kann. Es ist die Politik der Töchter, welche ihren Vater oder auch die Brüder vernichten wollen und keine andere, alternative Herrschaft installieren, welche das Vakuum füllt, sondern die Leere als diese belassen.
Heutzutage entspräche dies dem Versuch, aus den gegebenen Formen des politischen Lebens auszubrechen und eine neue zu suchen, welche den Kapitalismus und auch seine immanent mit ihm gegebenen Begriffe des Menschlichen hinter sich lässt; also eine vollständige Negation alles Gegenwärtigen und Gegebenen.
2 und 4 bilden wahrscheinlich die “linkeren” Formen der Politik, wobei besonders 3 den gefährlichen, falschen Anschein linker Politik hat, weil sie auch gegen die Herrschaft und die Organisation gerichtet ist; umgekehrt 2 zwar Gleichheit bringt, aber zugleich die Unfreiheit bringt. Nur 4 kann echte Befreiung bringen. Marx und Badiou sind wahrscheinlich dadurch charakterisierbar, dass sie eine Kombination von 2 und 4 anstreben, d.i. entweder eine Zerstörung der bestehenden Verhältnisse, welche dann in einer fernen, unbgreiflichen Gleichheit mündet (wie in Marx’ Frühwerk von 1844), oder umgekehrt das Bestreben, eine Gleichheit herzustellen, welche dann der Ansatzpunkt ist, um auch diese Struktur langfristig zu zerstören (wie es etwa der Dualismus von Diktatur des Proletariats und Kommunismus darstellt).
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Die DKP und der „frühe Mao“ - Ein Beispiel dengistischer Sophistik
der Autor ist über die E-Mail Adresse im Impressum erreichbar Der Artikel kann alternativ auch hier als PDF gelesen werden. Erst vor Kurzem, am 13. September, scheint die DKP ihre „Liebe“ für Mao Tsetung entdeckt zu haben.1 Naja, fast. Nicht Mao an sich, sondern das, was sie den „frühen Mao“ nennen. Was soll man darunter verstehen? Warum hat die DKP solches Interesse an ihm gefunden? Darauf möchte ich hier eine Antwort geben, samt Kritik. Wer ist dieser „frühe Mao“? Bekannt ist dem werten Leser sicherlich die NÖP Lenins, die die Übergangsphase vom Kapitalismus zum Sozialismus bildete in der Sowjetunion, wo man nach dem Bürgerkrieg den Kriegskommunismus mit ablöste. Dadurch wurde die Ablieferungspflicht zugunsten der Wiederbelebung von Marktbeziehungen bei den kleinen Warenproduzenten (zumeist Kleinbauern) und der noch bestehenden Mittelbourgeoisie beseitigt, welche wiederum durch die Kollektivierung überwunden worden sind. Da dieser Artikel nicht um Lenin, sondern um Mao geht, sei an dieser Stelle nur auf ein paar markante Zitate aus „Über das Genossenschaftswesen“ verwiesen. „Bei uns ist wirklich, da die Staatsmacht in den Händen der Arbeiterklasse liegt, da alle Produktionsmittel dieser Staatsmacht gehören – bei uns ist wirklich nur die Aufgabe übriggeblieben, die Bevölkerung genossenschaftlich zusammenzuschließen.“2 „Man blickt bei uns auf die Genossenschaften von oben herab und begreift nicht, welche außerordentliche Bedeutung diese Genossenschaften haben, erstens von der prinzipiellen Seite her gesehen (das Eigentum an den Produktionsmitteln in den Händen des Staates), zweitens unter dem Gesichtspunkt des Übergangs zu neuen Zuständen auf einem Wege, der möglichst einfach, leicht und zugänglich für den Bauern ist. Wir haben beim Übergang zur NÖP den Bogen überspannt, nicht in der Beziehung, daß wir dem Prinzip der Gewerbe- und Handelsfreiheit zuviel Platz eingeräumt hätten, sondern wir haben beim Übergang zur NÖP den Bogen in der Beziehung überspannt, daß wir vergessen haben, an die Genossenschaften zu denken, daß wir jetzt die Genossenschaften unterschätzen, daß wir schon begonnen haben, die riesige Bedeutung der Genossenschaften in dem oben angedeuteten zweifachen Sinn dieser Bedeutung zu vergessen.“3 In China vollzog sich nichts anderes während der Neuen Demokratie (Maos Begriff für Volksdemokratie). Im Jahre 1949 bestand die chinesische Volkswirtschaft aus folgenden Bestandteilen: „(a) der staatseigene Sektor; (b) der genossenschaftliche Sektor; (c) der staatskapitalistische Sektor; (d) der privatkapitalistische Sektor; und (e) die kleine Warenproduktion und der halbnaturelle Sektor. Zusätzlich gibt es noch ein paar Arten reiner Naturalwirtschaften, aber diese sind nicht sehr bedeutsam.“4 Dabei handelt es sich, mit der Ausnahme des Genossenschaftssektors, um die Bestandteile, die Lenin schon im Mai 1918 in seinem Werk „Über ´linke´ Kinderei und über Kleinbürgerlichkeit“ aufzählte5, als er die sowjetrussische Ökonomie der damaligen Zeit betrachtete. Damit bestanden als Klassen der Neuen Demokratie: Arbeiterklasse, werktätige Bauern, Kleinbourgeoisie und nationale Bourgeoisie. Auf die letzte Klasse, die nationale Bourgeoisie, hat es der Artikelschreiber abgesehen, wegen dieser findet er die Neue Demokratie so interessant. Im Artikel steht geschrieben: „Die neu-demokratische Revolution dagegen ist Bestandteil eines progressiven Prozesses, welcher im weiteren Verlauf zur sozialistischen Revolution führt. Interessant sind Maos Ausführungen zur Wirtschaft unter neu-demokratischen Bedingungen. Die großen Monopole sind in öffentliches Eigentum zu überführen. Eine allgemeine Enteignung der Kapitalisten ist aber nicht vorgesehen.“. Richtig ist, dass die Neue Demokratie zum Sozialismus führt; falsch ist, dass man nicht vorhätte, die Bourgeoisie zu enteignen (ohne das könnte es auch keinen Sozialismus geben!). Darauf werde ich nun eingehen. Der Übergang der Neuen Demokratie zum Sozialismus Mit „Eine allgemeine Enteignung der Kapitalisten ist aber nicht vorgesehen.“ ist wohl, besonders im Hinblick auf den Verweis auf „Über die demokratische Diktatur des Volkes“, diese Aussage Mao Tsetungs mit gemeint: „Unsere gegenwärtige Politik besteht darin, den Kapitalismus zu regulieren, aber nicht, ihn zu liquidieren.“6. Das ist für die Zeit des Bürgerkriegs, im Kampf gegen die Kompradorenbourgeoisie, richtig gewesen, also während der neu-demokratischen Phase der Revolution. Im Artikel wird über die sozialistische Phase nur sehr kurz mit plumpen Lügen herabschätzig geschrieben. Erste Verleumdung: „Allerdings kündigte sich mit dem Jahr 1952 eine neue Orientierung an hin zur beschleunigten Entwicklung einer sozialistischen Ökonomie.“. Was haben immer alle bürgerlichen Apologeten mit ihrer Unterstellung der „beschleunigten Entwicklung“ des Sozialismus? Das werfen BRD-treue Schreiberlinge auch Walter Ulbricht ab der II. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 vor, ohne dafür Zitate oder andere Belege abzuliefern. Nicht besser ist es hier, nur im Bezug auf ein anderes sozialistisches Land. Es handelt sich nicht um die „beschleunigte“ Entwicklung des Sozialismus, sondern um sondern um den Aufbau des Sozialismus überhaupt, was der Verfasser attackiert. Was der Autor des Artikels uns nämlich unterschlägt vor eklektizistischer „Mao-Kennerei“, ist, dass die nationale Bourgeoisie eben Bourgeoisie ist und somit eine Ausbeuterklasse, auch wenn sie im Kampfe gegen den Feudalismus und den Imperialismus mit seinen Kompradoren sich als revolutionär erweisen kann (der Doppelcharakter, auf den Mao immer und immer wieder hinwies). Wäre der werte Autor ein ehrlicher, so hätte er uns sicherlich auch diesen Inhalt des vierten Bandes der Ausgewählten Werke Mao Tsetungs mitgeteilt: „Nachdem die chinesische Revolution im ganzen Land gesiegt hat und das Bodenproblem gelöst ist, wird es in China noch immer zwei grundlegende Widersprüche geben. Der erste ist ein innerer Widerspruch, der Widerspruch zwischen der Arbeiterklasse und der Bourgeoisie. Der zweite ist ein äußerer Widerspruch, der Widerspruch zwischen China und den imperialistischen Staaten. Daher darf nach dem Sieg der volksdemokratischen Revolution die Staatsmacht der Volksrepublik unter der Führung der Arbeiterklasse nicht geschwächt, sondern muß gestärkt werden. Regulierung des Kapitals im Inland und Kontrolle des Außenhandels sind zwei grundlegende politische Richtlinien dieses Staates im ökonomischen Kampf. Wer das übersieht oder unterschätzt, wird außerordentlich große Fehler begehen.“ Mao Tsetung kam auf die 2. Plenartagung des VII. ZK im März 1949 nochmals im August 1953 zu sprechen und unterstrich deren Beschlüsse. Nichts anderes wurde auch in der Zeit ab 1952 stets betont. Im angeführten Artikel wird dazu gesagt: „Betrachtet man die Entwicklung ab 1952, so entsteht der Eindruck einer voluntaristisch inspirierten Verkürzung notwendiger Entwicklungsstufen, die letztlich das zurück wirft, was sie voranbringen soll.“. Nun komme ich zu dem, wie es wirklich war. Mao Tsetung machte im Juni 1952 nochmals klar: „Mit dem Sturz der Grundherrenklasse und der Klasse der bürokratischen Kapitalisten ist der Widerspruch zwischen der Arbeiterklasse und der nationalen Bourgeoisie der Hauptwiderspruch in China geworden; deshalb soll die nationale Bourgeoisie nicht weiter als Zwischenklasse definiert werden.“2. Nur wenige Tage später sagte Tschou Enlai in einer Rede: „Manche Leute glauben, dass die Bourgeoisie als Klasse mit uns in die sozialistische Gesellschaft voranschreiten könnte. Das ist falsch. Vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichte Wang Yunsheng einen Artikel in der Da Gong Bao in Shanghai. Der ganze Artikel war exzellent und sehr bewegend, bis auf den letzten Satz, der nicht richtig war. Er schrieb: ´Die ´vier Freunde´ unserer volksdemokratischen politischen Macht werden sich enger und enger zusammenschließen und siegreich zum Sozialismus voranschreiten!´ Vorsitzender Mao entfernte diesen Satz bevor er in der Renmin Ribao neu abgedruckt wurde. Wenn wir ideologische Bildungsarbeit betreiben in der Partei, so sollten wir klarmachen, dass die nationale Bourgeoisie zum einen unser Freund ist und zum anderen eine Klasse ist, die abgeschafft wird. Wenn wir nur eine Seite betonen und die andere missachten, so wird das zu Missverständnissen führen und damit eine ´linke´ oder rechte Abweichung.“. Auch sagte Tschou Enlai in dieser Rede: „Auf dem Lande ist – nun, nachdem das Feudalsystem beseitigt wurde – der Primärwiderspruch der zwischen den Bauernmassen und den kapitalistischen Kräften geworden. In den Städten ist – nun, nachdem die Kuomintang gestürzt, die Reaktionäre beseitigt und die imperialistischen Kräfte rausgeworfen wurden – der Primärwiderspruch der zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie geworden. Das ist eine marxistische Analyse. Als wir die drei schweren Feinde bekämpften, war es richtig zu sagen, dass die nationale Bourgeoisie und die obere Kleinbourgeoisie eine Zwischenkraft waren, aber das kann man heute nicht mehr sagen.“8. Der Autor des Artikels warf doch Mao „Voluntarismus“ und andere Beschuldigungen an den Kopf. Auch tat er so, als hätte Mao mit dem hier erwähnten unlängst gebrochen: „1940 hatte Mao für die Phase der Neuen Demokratie noch eine ´ziemlich lange Zeit´ vorhergesagt.“. Im Juni 1953 hatte Mao einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren im Auge und sagte: „Manche Leute meinen, für die Übergangsperiode sei eine zu lange Zeit angesetzt, und verfallen in Ungeduld. Das führt zu ´linken´ Fehlern. Andere wieder sind nach dem Sieg der demokratischen Revolution stehengeblieben. Sie verstehen nicht, daß sich der Charakter der Revolution geändert hat, und machen mit ihrer "Neuen Demokratie" weiter, statt sich der sozialistischen Umgestaltung zu widmen. Das führt zu rechten Fehlern.“9. Es ist unschwer zu erkennen, dass es sich beim Autor des Artikels um letzteres handelt. Mao ging detailliert auf diese ein: „Die rechte Abweichung manifestiert sich in drei Schlagworten: ´Die neudemokratische Gesellschaftsordnung fest verankern´. Das ist eine schädliche Formulierung. In der Übergangsperiode sind die Dinge ständig in Bewegung, tagtäglich treten sozialistische Faktoren hervor. Wie also kann diese ´neudemokratische Gesellschaftsordnung´ ´fest verankert´ werden? Sie ´fest verankern´ zu wollen läuft wirklich auf ein sehr schwieriges Unterfangen hinaus! Die private Industrie und der private Handel zum Beispiel werden gerade umgestaltet. Sollte es in der zweiten Hälfte dieses Jahres zur ´Verankerung´ einer Ordnung kommen, wird sie wohl im kommenden Jahr schon nicht mehr so ´fest´ sein. Und auch bei der gegenseitigen Hilfe und dem genossenschaftlichen Zusammenschluß in der Landwirtschaft treten Jahr für Jahr Änderungen ein. Die Übergangsperiode ist voller Widersprüche und Kämpfe. Unser revolutionärer Kampf von heute geht sogar noch tiefer als die bewaffneten revolutionären Kämpfe in der Vergangenheit. Es handelt sich dabei um eine Revolution, die das kapitalistische System und alle anderen Ausbeutungssysteme ein für allemal zu Grabe tragen wird. Die Idee, ´die neudemokratische Gesellschaftsordnung fest verankern´ zu wollen, widerspricht der tatsächlichen Kampfsituation und behindert das Fortschreiten des Sozialismus. ´Von der Neuen Demokratie aus dem Sozialismus entgegenschreiten´. Das ist eine vage Formulierung. Entgegenschreiten und sonst nichts, jahraus, jahrein entgegenschreiten, und das noch in 15 Jahren? Entgegenschreiten bedeutet, daß das Ziel noch nicht erreicht ist. Zwar klingt diese Formulierung plausibel, sie hält aber der genaueren Untersuchung nicht stand. ´Gesicherter Schutz des Privateigentums´. Da die Mittelbauern fürchten, sie würden ´zu sehr auffallen´ und ihr Eigentum werde ´kommunistisch gemacht´ werden, geben gewisse Leute diese Losung aus, um sie zu beruhigen. Aber das ist nicht richtig.“10. Besonders das erste Schlagwort scheint es unserem Autor angetan zu haben, unter völliger Ignorierung des Klassenkampfes, welcher sich in der Übergangsphase hauptsächlich auf ökonomischen Gebiet abspielt. Die Bourgeoisie, so „national“, sie auch sein mag, wird eines Tages versuchen die Macht im Staate an sich zu reißen, wenn man sie nicht liquidiert. Das wurde mit zwei Mittel vollzogen: 1. Die Kollektivierung der Landwirtschaft und die Vergenossenschaftung der Kleinbourgeoisie, um zu verhindern, dass durch die Konkurrenz neue Bourgeoisie entsteht 2. Der Auskauf der nationalen Bourgeoisie. Ersteres sei hier nur kurz dargelegt, aufgrund dessen „Üblichkeit“. Auf Zweiteres sei etwas detaillierter eingegangen. Zur Kollektivierung der Landwirtschaft sagte Mao Tsetung: „Für die Landwirtschaft zum Beispiel ist in unserem Land nur ein Weg gangbar: der sozialistische. Die Bewegung der gegenseitigen Hilfe und des genossenschaftlichen Zusammenschlusses zu entfalten und die Produktivität der Landwirtschaft stetig zu erhöhen, das ist die zentrale Aufgabe der Parteiarbeit auf dem Lande.“11 Zur Vergenossenschaftung des Handwerks sagte Tschu Teh: „Die sozialistische Umwandlung der individuellen Handwerksindustrie ist ein integraler Bestandteil der Generallinie unserer Partei oder auch Hauptaufgabe in der Übergangsperiode. Wir sollten allmählich die Handwerkswirtschaft vom individuellen in das kollektiven Eigentum überführen, indem wir Genossenschaften bilden. Genossenschaften sind die einzige Form der Organisation, mit der wir die individuelle Handwerkswirtschaft umwandeln können und helfen, sie in den Sozialismus zu überführen.“12 Der Auskauf der nationalen Bourgeoisie ist etwas komplizierter. Weil diese ausgekauft und nicht einfach enteignet wurde, wie es bei der Kompradorenbourgeoisie geschehen ist, wurde und wird Mao Tsetung von vielen Seiten „Revisionismus“ vorgeworfen (von Seiten des Autors offenbar dennoch „Voluntarismus“, weil dieser Weg zum Sozialismus führte). Das ist jedoch nicht richtig, denn es liquidierte die Bourgeoisie als Klasse. Für die Gelder der Zahlungen durch den Auskauf war es ihnen nicht möglich erneut sich Produktionsmittel und Lohnarbeiter zu beschaffen. Auch ist anzumerken, dass die nationale Bourgeoisie die neu-demokratische Revolution unterstützte, also keine Unannehmlichkeiten bereitete (außer ihrer „Schattenseite“, dass sie Proletarier ausbeutete); genauso, dass die nationale Bourgeoisie eben „nur“ die Mittelbourgeoisie gewesen ist, also die Großbetriebe der Kompradoren unlängst in Staatshand waren (sonst wären auch die Mittel zum Auskauf nicht verfügbar gewesen). Es handelte sich bei der nationalen Bourgeoisie zumeist um mittlere Industriebetriebe. Auch sei hier darauf verwiesen, was Friedrich Engels zum Auskauf der Großgrundbesitzer sagte: „Sobald unsre Partei im Besitz der Staatsmacht ist, hat sie die Großgrundbesitzer einfach zu expropriieren, ganz wie die industriellen Fabrikanten. Ob diese Expropriation mit oder ohne Entschädigung erfolgt, wird großenteils nicht von uns abhängen, sondern von den Umständen, unter denen wir in den Besitz der Macht kommen, und namentlich auch von der Haltung der Herren Großgrundbesitzer selbst. Eine Entschädigung sehen wir keineswegs unter allen Umständen als unzulässig an; Marx hat mir - wie oft! - als seine Ansicht ausgesprochen, wir kämen am wohlfeilsten weg, wenn wir die ganze Bande auskaufen könnten.“13. Ähnlich verhielt es sich beim Auskauf der nationalen Bourgeoisie in China. Mao Tsetung sagte in seiner bekannten Rede „Über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volk“, im Jahre 1957: „Im Prozeß der Umgestaltung der Gesellschaftsordnung unseres Landes wurde, neben dem genossenschaftlichen Zusammenschluß in der Landwirtschaft und im Handwerk, im Jahre 1956 auch die Umwandlung der privaten Industrie- und Handelsbetriebe in gemischt staatlich-private Betriebe abgeschlossen. Das Tempo und die Reibungslosigkeit dieser Umgestaltungen hingen eng damit zusammen, daß wir den Widerspruch zwischen der Arbeiterklasse und der nationalen Bourgeoisie als einen Widerspruch im Volke behandelten. Wurde dieser Klassenwiderspruch vollkommen gelöst? Nein, noch nicht. Es ist noch eine beträchtliche Zeit erforderlich, um ihn vollständig zu lösen. Manche behaupten, die chinesische Bourgeoisie habe keinen zwiespältigen Charakter mehr, sondern nur noch einen einseitigen Charakter. Ist das wirklich so? Nein. Auf der einen Seite sind bürgerliche Elemente bereits Mitarbeiter der Verwaltung in gemischt staatlich-privaten Betrieben geworden und verwandeln sich aus Ausbeutern in Werktätige, die von ihrer eigenen Arbeit leben. Auf der anderen Seite erhalten sie jetzt von den gemischt staatlich-privaten Betrieben noch feste Kapitalzinsen, das heißt, daß sie sich noch nicht von den Wurzeln der Ausbeutung losgelöst haben.“14. Wie lief das mit den „festen Zinsen“ ab? Die Anmerkung Nr. 113 in der englischen Ausgabe der Ausgewählten Werke von Tschou Enlai gibt darüber Aufschluss: „Die Zahlung von festen Zinsen war ein Mittel des Staates, um die Produktionsmittel, die der nationalen Bourgeoisie gehörten, auszukaufen. Nach der Umwandlung der kapitalistischen Industrie und des Handels in gemischt staatlich-private Betriebe, bezahlte der Staat an die nationale Bourgeoisie auf der Grundlage von Raten einen festgelegten Zinssatz pro Jahr (üblicherweise 5%) auf den Geldwert ihres Vermögens, egal, ob der Betrieb Gewinn oder Verlust machte. Die Zahlung solcher Zinssätze begann im Jahre 1956 und wurde im September 1966 eingestellt.“15. Also hörte die nationale Bourgeoisie im September 1966 auf zu existieren, wobei diese schon ab 1956 nur noch eine „halbe Klasse“ gewesen ist, da sie keinen uneingeschränkten Zugriff mehr auf ihr Privateigentum hatten. So sah die sozialistische Umgestaltung in China aus. Der Autor spricht auch von „verheerenden Ergebnissen“ des Großen Sprung nach vorn. Es ist zwar richtig, dass es um 1960 eine schwere Hungersnot gegeben hat, aber diese war nicht menschlicher Natur. Auch war dies keineswegs ein Ende des Großen Sprungs. Im Dezember 1964 ergänzte Mao Tsetung einen Abschnitt zur Rede Tschou Enlais auf der 1. Tagung des III. Nationalen Volkskongresses. Dort schrieb er „Wir müssen die Konvention durchbrechen und nach Kräften fortschrittliche Technik anwenden, um unser Land in einer nicht allzulangen geschichtlichen Periode zu einem starken, modernen sozialistischen Staat aufzubauen. Das gerade meinen wir mit dem Großen Sprung nach vorn.“16. Dieses Ziel wurde auch während der Großen Proletarischen Kulturrevolution verfolgt, wenn nicht gar besonders während dieser verfolgt. Tschou Enlai sprach in seinem Regierungsbericht im Januar 1975 über die positiven Ergebnisse der wirtschaftlichen Entwicklung der Zeit 1964 bis 1974, wofür er auch Zahlen anführte, die das belegen17 und sagte, mit Bezug auf Dezember 1964, folgendes: „In Befolgung der Weisung des Vorsitzenden Mao wurde im Bericht über die Tätigkeit der Regierung an den III. Nationalen Volkskongreß erwähnt, daß die Volkswirtschaft unseres Landes vom 3. Planjahrfünft an nach einer Konzeption von zwei Schritten entwickelt werden könnte: beim ersten Schritt, im Verlauf von 15 Jahren, nämlich bis 1980, ein unabhängiges, relativ vollständiges System der Industrie und der Volkswirtschaft insgesamt aufzubauen; beim zweiten Schritt, noch in diesem Jahrhundert, allseitig die Landwirtschaft, die Industrie, die Landesverteidigung, Wissenschaft und Technik zu modernisieren, damit die Volkswirtschaft unseres Landes in den vordersten Reihen der Welt stehen kann.“18. China hatte zu diesem Zeitpunkt (auch wenn das die Dengisten inbrünstig leugnen; warum China in den 80er Jahren dann auf solche Wirtschaftszweige Zugriff hatte, kann man wohl kaum ernsthaft dadurch erklären wollen, dass man ein paar wenige Jahre Marktreformen und Privatisierungen durchgeführt hat!) bereits den ersten Punkt weitestgehend in die Tat umgesetzt. Diese Tatsachen bringen doch eine grundsätzliche Frage auf den Tisch: Warum beschwört man den „frühen Mao“ ausgerechnet heute? Wie aufgezeigt, verleugnet man von DKP-Seite faktisch den Sozialismus zu Gunsten einer Art „ewigen Neuen Demokratie“, wie es auch gerne von anderen Revisionisten mit der NÖP gemacht wird. Der Kern ist der Gleiche: Die „Verewigung“ der Bourgeoisie in der Theorie, um faktisch die Diktatur der Bourgeoisie zu verteidigen. Der Verfasser des Artikels betonte ja „Durch die Reformpolitik der KPCh ab 1978 haben Mao Tse Tungs frühe Überlegungen neue Aktualität gewonnen.“. Diese „Reformpolitik“ war letztendlich die Restauration des Kapitalismus in China bei Beihaltung der „sozialistischen“ Staatsform, der leeren Hülle, die nun keinen proletarischen Inhalt mehr besitzt. Letzteres betrifft auch die KPCh selbst, welche seit 2002 offiziell auch die chinesische Bourgeoisie in ihre Reihen aufnimmt. Diese Bourgeoisie entstand in den 80ern Jahren neu, davor gab es sie mehr als 10 Jahre lang nicht mehr als Klasse. Zu dieser gibt es zwei Dinge zu sagen: 1. Die Bourgeoisie, egal ob „national“ oder als Kompradoren, sind Ausbeuter 2. Die heutige chinesische Bourgeoisie besitzt keinen Doppelcharakter, sondern ist eine imperialistische Bourgeoisie. Zu Ersterem sei hier Tschou Enlai zitiert, der im Januar 1952 ganz klar sagte: „ wie die Bourgeoisie eines jeden anderen Landes auf der Welt, so ist auch die chinesische Bourgeoisie ausschließlich um ihrem Profit besorgt, dem Nutzen für sie selbst auf Kosten anderer und die Ausnutzung jeden Versuchs, sich Vorteile durch Betrug zu verschaffen.“19. Um zur „Reformpolitik“ an sich etwas zu sagen: Diese war sehr verlogen und in sich widersprüchlich, wenn man es von einem marxistischen Standpunkt betrachtet. Da dies nicht Kernthema ist, sei hier Zhao Ziyangs Rede auf dem XIII. Parteitag der KPCh im Jahre 1987 dazu angeführt. Dort wurde der „Sozialismus chinesischer Prägung“ proklamiert und weitestgehend die Entwicklung bis heute dargelegt: Restauration des Kapitalismus auf ganzer Linie. Ja, auch die „demokratische Diktatur des Volkes“ wurde als Lippenbekenntnis beschworen20. Dort wurde die Planwirtschaft zu Gunsten des „sozialistischen Marktsystems“ ersetzt. Man sprach zwar noch von „Planung“, aber wie Kossygin meinte man damit faktisch den Markt. Zhao Ziyang dazu: „Die Planung muß auf dem Warenaustausch und dem Wertgesetz basieren. Der Staat sollte bei der Leitung der Wirtschaft allmählich zur indirekten Leitung als Hauptform übergehen.“21. Noch klarer drückte er es aus als er sagte, dass „Plan und Markt eine Einheit bilden.“22. Jeder der das „Kapital“ von Marx nur auszugsweise gelesen hat, sollte man folgendes wissen: „Gebrauchsgegenstände werden überhaupt nur Waren, weil sie Produkte voneinander unabhängig betriebner Privatarbeiten sind.“23. Die lehre von Marx ignorierend führte Zhao Ziyang bloß weiter aus: „Der wesentliche Unterschied zwischen der sozialistischen und der kapitalistischen Warenwirtschaft besteht darin, daß sie jeweils auf unterschiedlichem Eigentum basieren.“24. Im Gegensatz dazu sagte Mao Tsetung im Februar 1957: „Unsere Richtlinie ist einheitliche und umfassende Planung und angemessene Disposition.“25. Damit meinte er die gesamt-gesellschaftliche Planung, die das ganze chinesische Volk miteinbezieht. In seiner Rede widerspricht sich Zhao Ziyang sehr offensichtlich. An einer Stelle sagt er richtigerweise über den aufkeimenden kapitalistischen Sektor: „Die Privatwirtschaft ist ein Wirtschaftssektor, in dem ein Lohnarbeitsverhältnis existiert.“26. Dass Lohnarbeit Ausbeutung bedeutet, das scheint er „vergessen“ zu haben. Er sagt nämlich an anderer Stelle: „Die Ausbeuterklassen sind bereits beseitigt “27. Damit noch längst nicht genug: „Joint Ventures, Kooperationsbetriebe und Unternehmen mit ausschließlich ausländischem Kapital sind ebenfalls eine notwendige und nützliche Ergänzung der sozialistischen Wirtschaft unseres Landes. Wir müssen die legitimen Interessen der ausländischen Investoren gewissenhaft schützen und das Investitionsklima weiterhin verbessern.“28. Das ist die Restauration des Kapitalismus, und zwar ziemlich offen zugegeben! Wie kann man darin nur „Sozialismus“ erkennen wollen, wenn man sich nicht mit ein paar phrasenhaften Beschwörungen des „Sozialismus chinesischer Prägung“ abspeisen lässt? Auch negiert er, dass der Klassenkampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie den Hauptwiderspruch bildet: „Der Klassenkampf wird zwar noch langfristig in bestimmten Umfang existieren, er ist aber nicht mehr der Hauptwiderspruch.“29. Das ist so abstrakt ausgesagt und so „am Rande“, dass man es als eine Kapitulationserklärung an die Bourgeoisie sehen kann. Und im Nachhinein war es das auch, im Hinblick auf die Zulassung der Bourgeoisie für die KPCh und Hu Jintaos „harmonische Gesellschaft“, in der es keinen Klassenkampf mehr gäbe. Sowas ist Konfuzianismus, nicht Kommunismus! In einer Kritik an Deng Hsiaoping schrieb Mao Tsetung noch im Jahre 1976, also kurz vor seinem Tode: „ der Klassenkampf ist die Leitlinie, alles andere hängt von ihm ab.“30. Den Klassenkampf nicht führen heißt faktisch die Bourgeoisie ans Ruder zu lassen. Ohne die Diktatur des Proletariats gibt es keinen sozialistischen Aufbau. Die Volksdemokratie ist auch eine Diktatur des Proletariats31. Deshalb muss diese ständig gegen bürgerliche Elemente, wie Karrieristen bis hin zu offenen Konterrevolutionären, verteidigt werden. Wenn man von DKP-Seite solche „Reformen“ als etwas Positives empfindet, so ist ihr Klassenstandpunkt eben kein proletarischer, sondern der der Bourgeoisie. Die Frage „Welcher Klasse dient das?“ kann man wohl kaum ernsthaft damit beantworten wollen, dass es dem Proletariat dienen würde. Letztendlich begibt die DKP sich damit auf die revisionistische Position von Apologeten des Kapitalismus, wenn man sowas überhaupt noch als revisionistisch bezeichnen kann. Eigentlich müsste man schon ganz offen sagen, dass es sich dabei um Handlangerdienste für die Bourgeoisie handelt. Ganz zum Schluss möchte ich den werten Leser an das erinnern, was Mao Tsetung über den Revisionismus sagte: „Der Revisionismus ist eine Art der bürgerlichen Ideologie. Die Revisionisten verwischen den Unterschied zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus, den Unterschied zwischen der proletarischen und der bürgerlichen Diktatur. Das, wofür sie eintreten, ist in Wirklichkeit nicht die sozialistische Linie, sondern eine kapitalistische.“32 Anmerkungen: 1 Gemeint ist dieser Artikel: http://news.dkp.suhail.uberspace.de/2018/09/der-fruehe-mao-und-das-heutige-china/ 2 „Über das Genossenschaftswesen“ (Januar 1923) In: W. I. Lenin „Ausgewählte Werke in sechs Bänden“, Bd. VI, Dietz Verlag, Berlin 1973, S. 666. 3 Ebenda, S. 667/668. 4 „Leitprinzipien für die ökonomische Entwicklung des neuen China“ (Juni 1949) In: „Selected Works of Liu Shaoqi“, Vol. I, Foreign Languages Press, Beijing 1984, S. 424, Englisch. Eigene Übersetzung. 5 Vgl. „Über ´linke´ Kinderei und über Kleinbürgerlichkeit“ (Mai 1918) In: W. I. Lenin „Ausgewählte Werke in sechs Bänden“, Bd. IV, Dietz Verlag, Berlin 1973, S. 395. 6 „Über die demokratische Diktatur des Volkes“ (30. Juni 1949) In: Mao Tsetung „Ausgewählte Werke“, Bd. IV, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1969, S. 449. 7 „Probleme, die die chinesische nationale Bourgeoisie betreffen“ (19. Juni 1952) In: „Selected Works of Zhou Enlai“, Vol. II, Foreign Languages Press, Beijing 1989, S. 103/104, Englisch. Eigene Übersetzung. 8Ebenda, S. 106. 9„Kritik an der von der Generallinie abweichenden rechten Auffassungen“ (15. Juni 1953) In: Mao Tsetung „Ausgewählte Werke“, Bd. V, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1978, S. 101. 10Ebenda, S. 101/102. 11Ebenda, S. 101. 12„Helft den Handwerkern sich zu organisieren und den sozialistischen Weg zu nehmen“ (4. Dezember 1953) In: „Selected Works of Zhu De“, Foreign Languages Press, Beijing 1986, S. 326, Englisch. Eigene Übersetzung. 13Friedrich Engels „Die Bauernfrage in Frankreich und Deutschland“ (November 1894) In: Karl Marx/Friedrich Engels „Ausgewählte Werke in sechs Bänden“, Bd. VI, Dietz Verlag, Berlin 1974, S. 449. 14„Über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volk“ (27. Februar 1957) In: Mao Tsetung „Ausgewählte Werke“, Bd. V, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1978, S. 454, 455 und 456. 15 „Selected Works of Zhou Enlai“, Vol. II, Foreign Languages Press, Beijing 1989, S. 523, Englisch. Eigene Übersetzung. 16„Chinas großer Sprung nach vorn“ (13. Dezember 1964) In: Mao Zedong „Texte“, Bd. V, Carl Hanser Verlag, München/Wien 1982, S. 393. Und in Englisch als Abschnitt in Tschou Enlais Rede: „Major Tasks for developing the National Economy“ (21. Dezember 1964) In: „Selected Works of Zhou Enlai“, Vol. II, Foreign Languages Press, Beijing 1989, S. 460. 17Siehe: „Bericht über die Tätigkeit der Regierung“ (13. Januar 1975) In: Tschou En-lai „Reden und Schriften“, Verlag Rote Fahne, Köln 1976, S. 320/321. 18Ebenda, S. 324. 19„Die Bewegung gegen die ´Drei Übel´ und die nationale Bourgeoisie“ (5. Januar 1952) In: „Selected Works of Zhou Enlai“, Vol. II, Foreign Languages Press, Beijing 1989, S. 90, Englisch. Eigene Übersetzung. 20Siehe: Zhao Ziyang „Vorwärts auf dem Weg des Sozialismus chinesischer Prägung!“ In: „XIII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas – Materialien“, Dietz Verlag, Berlin 1988, S. 18. 21Ebenda, S. 35. 22Ebenda. 23http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_049.htm 24Zhao Ziyang „Vorwärts auf dem Weg des Sozialismus chinesischer Prägung!“ In: „XIII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas – Materialien“, Dietz Verlag, Berlin 1988, S. 35. 25„Über die richtige Behandlung der Widersprüche im Volk“ (27. Februar 1957) In: Mao Tsetung „Ausgewählte Werke“, Bd. V, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1978, S. 460. 26Zhao Ziyang „Vorwärts auf dem Weg des Sozialismus chinesischer Prägung!“ In: „XIII. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas – Materialien“, Dietz Verlag, Berlin 1988, S. 42. 27Ebenda, S. 75. 28Ebenda, S. 42. 29Ebenda, S. 16. 30„Kritik an Deng Xiaoping während der Bewegung zur ´Zurückschlagung der rechten Revisionstendenz´“ (1976) In: Mao Zedong „Texte“, Bd. VI.1, Carl Hanser Verlag, München/Wien 1982, S. 500. 31Vgl. „Setzt die Ausübung der Diktatur fort und erweitert gleichzeitig die Demokratie“ (21. Juli 1956) In: „Selected Works of Zhou Enlai“, Vol. II, Foreign Languages Press, Beijing 1989, S. 210, Englisch. Tschou Enlai sagte dort: „Unsere Staatsmacht ist die demokratische Diktatur des Volkes und diese ist, im Kern, die Diktatur des Proletariats.“ 32„Rede auf der Landeskonferenz der Kommunistischen Partei Chinas über Propagandaarbeit“ (12. März 1957) In: Mao Tsetung „Ausgewählte Werke“, Bd. V, Verlag für fremdsprachige Literatur, Peking 1978, S. 492. Read the full article
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Laut gedachte Enteignungsphantasien: "Einmalige Vermögensabgabe" plus "Kollektivierung" - Wie sicher ist Gold?
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Die Landwirtschaftspolitik in der DDR lässt sich in drei Entwicklungsphasen einteilen. In der ersten wurden in der sogenannten Bodenreform etwa 40 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche entschädigungslos enteignet und neu verteilt. Ab 1952 begann in einer zweiten Phase die Kollektivierung mit der gleichzeitigen Abschaffung inhabergeführter landwirtschaftlicher Betriebe. Schon in den 1960er Jahren begann eine Phase der Spezialisierung und Industrialisierung, in der von der DDR-Führung erfolglos versucht wurde, mit den durch die Zwangskollektivierung entstandenen Strukturen ökonomisch gegenüber dem sogenannten kapitalistischen Ausland die Überlegenheit des Sozialismus zu demonstrieren. . Die Landwirtschaft spielte eine wesentliche Rolle im Selbstverständnis der DDR. Die DDR verstand sich als Arbeiter-und-Bauern-Staat, die Landwirtschaft stand daher ebenfalls im Mittelpunkt der Propaganda von SED und DDR. Die Bauernschaft wurde als Klasse verstanden, die gemeinsam mit der Arbeiterklasse die Macht ausübte. Im Staatswappen der DDR symbolisierte der Ährenkranz, in der Flagge der Sowjetunion, dem Großen Bruder der DDR, Hammer und Sichel die Sichel die Klasse der Bauern. . Nach der Gründung der Demokratischen Bauernpartei Deutschlands (DBD) im April 1948 erreichte diese Blockpartei bald 80.000 Mitglieder. Die DBD war Herausgeber der Tageszeitung Bauernecho. . Besonders bei der Erntezeit erlebte die DDR-Bevölkerung eine enorme Propaganda in den Medien. Um die jährlichen Ernteverluste zu reduzieren wurden republikweit Sonderbrigaden mit Erntehelfern gebildet. Große Aufmerksamkeit erhielt der Landmaschinenbau in der Messeberichterstattung, so etwa über die Landwirtschaftsausstellung agra in Markkleeberg. DDR-Agrartechnik wurde beispielsweise in asiatische und afrikanische Länder, aber auch westliche Staaten wie Frankreich oder die Bundesrepublik Deutschland als Kompensation für Rohstoffe und Nahrungsgüter geliefert. DDR-Agrarexperten wurden als Aufbauhelfer beispielsweise in Nicaragua und Äthiopien eingesetzt. (via #Wikipedia) . #Landwirtschaft #Bauern #Feld #Feldarbeit #Winter ##Land #Agrarpolitik #LPG #Bauern #Landwirt #DDR #GDR #Ostalgie #EastGermany https://www.instagram.com/p/BqP39eZB8pw/?igshid=4qgdw81m5din
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Do, 22. Juni 2017, 19 Uhr: Rojava aufbauen! Über Rätestrukturen und praktische Solidarität (Vortrag)
Selbstverwaltetes Stadtteilzentrum Gasparitsch; Rotenbergstraße 125; Stuttgart
Seit Juli 2012 ist die Region im Norden Syriens – Rojava – unter Selbstverwaltung der dortigen Bevölkerung. Die Truppen des syrischen Regimes wurden verdrängt und in weiten Teilen wurden selbstverwaltete Strukturen und eine eigene Infrastruktur aufgebaut. Dieser Entwurf einer neuen Gesellschaft, der sich auf alle Teile der Gesellschaft erstreckt und alle Ethnien und Völker mit in die Gestaltung einbezieht, orientiert sich dabei nicht am Profit, sondern an den Bedürfnissen der Menschen.
Kommunale Rätestrukturen tragen dabei die ökonomischen, politischen und sozialen Aufgaben der Gesellschaft selbst. Dies reicht von der Kollektivierung der Verwaltung, der Wasser-, Strom-, und Lebensmittelversorgung, dem Aufbau von Kooperativen in der Landwirtschaft und der Textilproduktion. Dazu zählt außerdem die Bildung und Organisation der Verteidigung bis zur Verdrängung patriarchaler Gewalt sowie die Stärkung der Rolle der Frau in der Gesellschaft. Rojava ist damit das Beispiel für einen fortschrittlichen und solidarischen Gesellschaftsentwurf unserer Zeit, nicht nur im Mittleren und Nahen Osten, sondern weltweit.
Dabei wurde Rojava von Beginn an vom Islamischen Staat und den reaktionären Regimes angegriffen: Ob die USA, Russland, die Türkei, Irak, Iran oder Saudi-Arabien, sie alle versuchen ihre Interessen in der Region durchzusetzen und Rojava damit zu gefährden. Um den Aufbauprozess vor Ort zu verteidigen ist die militärische Verteidigung notwendig und wird von verschiedenen Verteidigungseinheiten forciert: YPG, YPJ, aber auch das Internationale Freiheitsbattallion, das sich aus InternationalistInnen verschiedener Spektren zusammensetzt, und einige andere Strukturen kämpfen mit ihrem Leben gegen den IS und die Angriffe der reaktionären Regimes.
In unserer Veranstaltung möchten wir den Gesellschaftsentwurf Rojavas anhand der Rätestrukturen vorstellen und auf die Frage eingehen, was wir davon lernen können. Außerdem werden wir die Kampagne „Revolutionäre Solidarität mit Rojava“ als ein Beispiel praktischer Solidarität vorstellen, in der Gelder für blutstillende Celox-Verbände für KämpferInnen an der Front gesammelt werden.
Eine Veranstaltung vom Arbeitskreis Solidarität & von Zusammen Kämpfen
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