#Klimaanlage läuft? Nein!
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vita-min-ze · 1 year ago
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🌟Deutsche Bahn (derogatory)🌟
38 notes · View notes
caymanbloggt · 5 years ago
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Cayman liest > Sibylle Berg > Literatur > “Über das Reisen an schlimme Orte
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ERSTER AKT DER REISE
In dieser Gegend von Italien oder Spanien oder sonstwo, wo eben ständig die Sonne scheint, es irgendwie mediterran aussieht und einen an all diese unsäglichen Heilewelt-Zuckerguss-Überzogen-Reportagen, auch bekannt als „MARE TV“ erinnert...
Da brackert gerade jetzt, in diesem Moment ein Reisebus ohne Partikelfilter über die Landstraße...
Dieser mattschwarz-folierte Kilometerfresser-Schrotthaufen hat aber nicht nur keinen Partikelfilter, er scheint nicht einmal mehr einen Auspuff zu haben, an den man so ein Partikelfilterteil dranschrauben könnte...
Auch Radkappen, funktionierende Rücklichter, Bremslichter oder zumindest nur eine einzige Stelle an der Karosserie, die nicht von Schrammen, Dellen, Beulen und Kratzern befleckt ist, hat dieses dunkle Ungetüm, welches unentwegt schwarzen Qualm in der Landschaft hinterlässt noch vorzuweisen...
Dass am rechten Hinterrad zwei der Bolzen Fehlen, welche die Räder davon abhalten sollen, das von ihnen getragene Fahrzeug eigenmächtig zu überholen und auch den „We Hate Everything“-Aufkleber an der Motorklappe am Heck ignorieren wir mal geflissentlich...
Dieses Horrormobil von einem Pauschalreisebus welches unter der Flagge des Busunternehmens „FRAUBERG-Reisen“ - Motto: „SIE HABEN ES NICHT BESSER VERDIENT!“ läuft, ist wie bereits erwähnt, mattschwarz Foliert. Wobei die vielen Kratzer und Schäden am Fahrzeug das Giftgrün der Vorbesitzerfirma verraten und der Bus sich zusätzlich durch seine kreischenden Bremsen und die regelmäßigen Fehlzündungen schon von weitem bemerkbar macht...
Im Inneren des Busses, da hat man sie zusammengepfercht: DIE PAUSCHALTOURISTEN!
Sie schwitzen, sie stinken vom schwitzen, wodurch sie noch mehr schwitzen, sie trinken lauwarmes Wasser aus schweißverschmierten Wasserflaschen, wodurch die noch mehr schwitzen und stinken, manche schlafen und schnarchen und schwitzen, während die japanische Reisegruppe die karge Landschaft fotografiert, die sich endlos vor den dreckigen Busscheiben fortbewegt...
Die Klimaanlage ist kaputt, das war schon so, als man den Bus gekauft hat. Auch der Sitz vom Fahrer ist kaputt, er macht bei jedem Schlagloch wippende Geräusche, die an schlechten Sex in einem kaputten Bett erinnern. Die Sitzbank ganz hinten fehlt, die wurde geklaut und auch die letzte Durchsuchung vom Zoll hat im Innern seine Spuren hinterlassen...
Ganz vorne, neben dem Fahrer erhebt sich nun Reiseleiter Cayman von seinem Sitz...
Er macht sich weder die Mühe, sein zerknittertes Hemd glattzustreichen, noch, den offenen Hosenstall zuzuziehen oder die falsch gebundene Krawatte geradezurücken...
Mit lustloser Hackfresse sagt er:
„Herzlich willkommen bei FRAUBERG-Reisen!
In Kürze werden wir an unserem Ziel, dem Pauschalhotel... Äähhmm... PALOMA DÈ IRGENDWAS... Ankommen!
Die Kimaanlage ist wie schon gesagt im Arsch... WLAN gibt es hier in dieser Gegend nicht...!
Und die komischen Geräusche, die wir die ganze Zeit aus dem Heck hören, das ist die Motoraufhängung!
Und wenn Sie links aus dem Bus gucken, dann sehen Sie Felsen und trockenes Gras...!
Wenn sie rechts aus dem Fenster gucken, dann sehen Sie Felsen und trockenes Gras...!
Wenn Sie durch Front- oder Heckscheibe gucken, dann sehen Sie die verdammte Straße...!
Und wenn Sie noch Fragen, Beschwerden oder einen medizinischen Notfall haben...!
Dann wenden Sie sich BITTE NICHT an mich!
Selber schuld, wenn man seine Reise für neunundzwanzig Euro bei ALDI bucht!“
Ein paar der Japaner schießen ein Foto von Cayman, ein offensichtlicher Influencer schießt ein Selfie mit sich und Reiseleiter Cayman im Hintergrund, eine dicke, nassgeschwitzte Frau weiter hinten schnarcht und hat immer wieder Drei-Sekunden-Abnöe-Aussetzer...
Während Reiseleiter Cayman sich wieder hinsetzt, murmelt er leise:
„Vollidioten!“
Dann gibt der Fahrer Gas, eine dicke, schwarze Qualmwolke nebelt die Landschaft hinter dem Bus ein und lässt erahnen, dass auch der Rest dieser Reise nicht mehr sehr viel besser werden wird...
Dann verschwindet der Bus hinter der nächsten Kuppe...
Cayman liest
Dieses Mal:
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Sibylle Berg
“Wunderbare Jahre - Als wir noch die Welt bereisten”
„Travel well, to stop in Hell“
Sibylle Berg : Die menschgewordene Antimaterie
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„Wer hat Angst vor Sibylle Berg?“ - Lautet der Titel einer biografischen Reportage über Sibylle Berg, welche vor nicht all zu langer Zeit auf 3Sat zu sehen war. Und auch wenn die Ansagerin von 3Sat gleich im liebevollem Ton meinte: „Nein, keine Sorge! Sibylle Berg tut nichts, die will nur mies machen und aufrütteln! Eine Reportage über eine ganz und gar großartige Frau und ihre einzigartige Karriere...“
Das mit dem „Angst machen“, ist bei manchen Leuten so eine subjektive Sache.
Bei manchen Leuten, da kommt es manchmal schon alleine darauf an, wo man sie zu welcher Uhrzeit antrifft.
Ob man sie tagsüber in einem pseudoantiken, hippen Cafè antrifft, wo Doppelfrappuchinos mit Crisptendered-Lowfatmilk für zehn Euro der Mehrwegbecher serviert werden...
Oder ob man ihnen auf einmal mitten in der Nacht im Stadtpark begegnet, ohne Vorwarnung...
Der Ruf macht die Figur – Ort und Zeit untermauern sie.
Frau Berg hat für sich für Selbestbenennungen wie „Giftspritze“, „den Dolch Im Rücken der hirnlosen Spaß- und Konsumkulturgesellschaft“.
Und seit dem Aufkommen des Rechtspopulismus, auch die Rolle des menschlichen Wadenkrampfes im springerstiefelbeschwerten Laufapparat der leidergottes neuerstarkten, rechten, sogenannten „Politischen Landschaft“ etnschieden.
„NICHTS KONSUMIEREN, MIT NIEMANDEM FICKEN, ALLES HASSEN!“ - Titelte irgendein Kulturverschüttetes Kunst- und Kulturmagazin im Fernsehen, nachdem „GRM“, das aktuelle Buch von Frau Berg herauskam.
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Und joaaaarrr... Das kann man, bei vielen Texten, Kolumnen und Ausführungen der „Blair Witch des Kapitalismus“ so unterschreiben. Der Kapitalismus als In-Steingemeißelte-Und-Goldbemalte Schutzmauer des modernen, wohlstandsverwahrlosten, angstzerfressenen, filterblasenbenebelten, postfaktisch-gehirngefickten, dauerjammernden, sich selber versklavenden ENDZEITKAPITALISTEN – Einer der Todfeinde von Frau Berg.
Neben den Faschos, den Machos und den dauerjammernden Arbeiterameisen, welche im Schlaglicht ihrer eigenen, sinnbefreiten Existenz die jeweils Schwächeren (Flüchtlinge, Arbeitslose, Behinderte, Anderssexuelle...) als Sündenböcke missbrauchen, um sich in ihrem Dasein zumindest für ein paar Augenblicke zugehörig und groß fühlen zu können. Auch „WUTBÜRGER“ genannt. (Wobei es da je nach Wutbürgertyp und natürlicher Umgebung natürlich facettentechnische Unterschiede gibt!)
All diese Vertreter und ihre Auswüchse überschüttet sie nur zu gerne mit mentaler, menschlicher, philosophischer und gerne auch antikapitalistischer oder zumindest „wachstumsfeindlicher Terrorpropaganda“ (Wie es vermutlich jemand wie Christian Lindner von den Freien, Geldgeilen Demokraten“ ausdrücken würde)
Wobei die Faschos, die „DAS-WIRD-MAN-DOCH-WOHL-NOCH-SAGEN-DÜRFEN-!-!-! - Sagendürfer“, die AfDler, die Gartenzaun-Nazis, die Pantoffel-Hitler und all die anderen, rechten bis beschbraunen „Unterrassen“ des modernen, rechten Populismus genauso auf Frau Bergs Abschussliste stehen und regelmäßig verdient mit ebenfalls hektoliterweise „Sprachlicher Finsternis“ übergossen werden...
Dabei ist Frau Berg keine „Hasspredigerin“, die gegen alles und jeden giftet, einfach weil sie alles und jeden scheisse findet. In „GRM“, so sagte sie bei „Stermann und Grissemann“, wolle sie sich mit der Frage außeinandersetzen: „WAS WOLLEN ALLE DIESE GRUPPIERUNGEN DENN EIGENTLICH? - Was wollen die Linken? Was wollen die Faschos? Was wollen die Kapitalisten? Was will der ganze Rest oder auch nicht? Und was tun sie oder auch nicht, um das zu bekommen, was sie eigentlich wollen?“
Hinter dieser düsteren, oftmals kratzbürstigen, gerne bitterbösen, menschlichen Antimaterie, steckt viel mehr, als diese Frau, die auf „SPOON-Online“ jeden Sonntag die dortige Community in die einzigen zwei Bestandteile aufspaltet, aus der diese nun einmal zu bestehen scheint... (Wütende, grenzdebile Hater und „Weiter so!“-Rufer).
Sibylle Berg ist viel mehr, als diese Frau auf dem schwarzweißen Profilbild bei SPIEGEL-Online, auf dem sie so aussieht, als sei sie in dem Moment gerade vom Ladendetektiv beim Klauen erwischt mit der Sofortfilm-Kamera bei höchster Blitzstufe fotografiert worden...
Sie lebt zwischen Zürich und Tel Aviv, sie schreibt Romane, Essays, Kolumnen und Theaterstücke UND sie hat die Welt bereist... Also als man das noch konnte, wie sie es in dem nun hier sezierten Buch mit seinen bitterbös-wahren Reisegeschichten ausdrückt.
Ist die Welt komplett geisteskrank geworden? Oder war die Welt schon immer so, nur uns ist es jetzt erst aufgefallen? Und wann ist es uns aufgefallen? Als die Twin Towers von Flugzeugen umgenietet wurden? Als der Islamische Staat mit seinen schwarzen Toyota-Pickups pausenlos durch die Nachrichtenlandschaften kurvte? Als wir anfingen, uns in unseren eigenen, kleinen Filterblasen in den Social Networks gemütlich zu machen?
Oder passiert da gerade etwas? Etwas, von dem noch keiner weiß, weil es keiner unter Kontrolle hat, was es am Ende mit uns allen macht? Mit der Welt?
Für Sibylle Berg wurde der Blick auf die Welt, insbesondere auf ihre Welt ein anderer, als eines Abends jemand in Tel Aviv, praktisch vor ihrer Haustür den Entschluss traf, genau jetzt eine Maschinenpistole herauszuholen und seinem Wahnsinn freien Lauf zu lassen...
Dahingehen, wo es scheisse ist...
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Der gemeine Pauschaltourist, der gemeine Istagrammer auf Urlaubs-/Selfietour und alles andere, was so von der Urlaubsindustrie von A nach B gekarrt wird, will nicht lange über etwas nachdenken, sich großartig mit etwas beschäftigen und sich schon mal gar nicht fragen, was das mit den Leuten und den Ländern macht, die man da gerade mit Selfiestangen, Fotokamera, flüchtiger Aufmerksamkeit und einer All-Inclusive-Deluxe-Package-Karte fürs Hotel- oder Bordbistro bewaffnet, heimsucht.
„Die sollen mal froh sein, dass wir Urlauber hierher kommen! Sonst hätten die hier doch gar nichts zu fressen!“
Ist so einer dieser selbstgerechten, selbstverliebten und humanistisch verlogenen Sprüche, welche das gemeine Tourismusmaterial gerne zum eigenen Schutz vor seiner eigenen Arschigkeit absondert, wenn man ihm die Frage nach der Moral und der Nachhaltigkeit vorhält.
ER, der aus der Zivilisation, der reichen, meist weißen und in allen kulturellen Belangen auf alle Fälle wesentlich weiter entwickelterer Homo Sapiens, aus der Welt des Endzeitkapitalismus ohne Scheu und ohne Moral ist natürlich stets der Überzeugung, dass dieses primitive Volk, welches er gerade in Grund und Boden beurlaubt, gefälligst DANKBAR SEIN SOLL! Man bringt schließlich Geld in die Kassen und die Taschen der Eingeborenen!
Die sollen sich mal nicht so haben! Ja! Auch wenn die immer noch in Holzhäusern hocken, diese komische Sprache brabbeln, die keine Übersetzerapp geschissen bekommt, Insekten fressen und sich vermehren wie die Ratten! Sollen die doch froh sein! Ohne uns Touris säßen die doch total auf dem Trockenen! Den ganzen Plastikmüll? Ach guck dir doch die Verpackungen an! Alles diese Brabbelsprache drauf abgedruckt! Wir essen und trinken fast nur im Hotel! Was können wir dafür, dass die hier zu blöd dazu sind, den Gelben Sack einzuführen! Klappt woanders doch auch!
Soweit also das Selbstverständnis des auflaufenden Tourieviehzeugs, welches in immer größeren Unmengen auf der ganzen Welt verteilt wird, um dort mehr und mehr alles in Grund und Boden zu trampeln, zu fotografieren und zu sightzuseehing...
Soweit das Klischee.
Dann gibt es aber noch so Leute, wie die Frau Sibylle...
Frau Berg geht höchstens unter Waffengewalt auf ein Kreuzfahrtschiff oder in andere Sammelbehältnisse für die zahlende Touristenschlacke von Welt. Sibylle Berg geht lieber an andere Orte, gerne auch mal an welche, deren Besuchung sie wenig später selber hinterfragt, wie sie nur um alles in der Welt AN SO EINEM ORT LANDEN konnte...
Manchmal, da tut sie dies aber auch mit voller Absicht, weil jene Flecken, an denen sich das Tourivieh zum Grasen niederlässt, noch viel unerträglicher sind. Frau Berg reist lieber an Orte, wie in den brasilianischen Regenwald, in ein Gebiet, welches von zwar äußerst gewalttätigen aber auch herzensguten Goldgräbern bewohnt wird, in ein von Elend und dem Krieg zerschundenen Flüchtlingslager im Kosovo oder in das allem „Neuen“ und „Fremden“ feindlich gesinnten Weimar. Nicht immer aus Gründen des Urlaubs, sondern auch schon mal aus beruflichen Absichten.
Aber Frau Berg hat nicht ausschließlich „Elendsgebiete“ und „Krisenzonen“ dieser Welt besucht, sie hat auch die bizarre, selbstgerechte Welt der Kreuzfahrtschiffe persönlich erlebt und durchlebt, sie hat sich mit mit einem Haufen reicher, meistens weißer Wesentlich-Besser-Verdiener im ORIENT EXPRESS die Nächte und Tage um die Ohren geschlagen oder in Bayreuth dem dortigen, mysteriösen, burschenschaftenartigen Treiben der BAYREUTHER FESTSPIELE beigewohnt.
Sie hat sich ein von jeglicher Realität und jedem gesunden Menschenverstand abgeschotteten und streng durchgetakteten und durchinszenierten Touristen-Auffang- und Unterhaltungslager in Afrika angeschaut, in dem man zwar afrikanisches Abenteuerzeugs erleben kann, das aber mit „AFRIKA“ so viel zu tun hat, wie ein Hamster mit Bruchrechnen.
Aber auch die Filmfestspiele in Cannes hat sie besucht, um sich dort mit der alljährlichen Pappmascheewelt der Schönen, der Reichen, der Preisträger und der Berühmten zu beschäftigen und schnell zu der Einsicht zu kommen, dass dort die billigen Pappkulissen sogar noch das haltbarste sind.
Kurzum: Sibylle Berg war so ziemlich überall, vor allem überall dort, wo der normale Touri mit seiner AirBNB-App eh niemals hinkommt oder hingekommen wäre. Denn manche dieser „Reisen“ hat sie schon vor zwanzig Jahren getätigt. Und doch glaubt man beim Lesen, es wäre gerade jetzt! Man ist immer mitten im Geschehen, sitzt direkt neben ihr und schaut Frau Berg interessiert über die Schulter. Ihre Abenteuer, sie sind zeitlos schrecklich-schön und lassen einen nur sehr selten mal, bei einzelnen, kleinen Details kurz aufblicken. So nach dem Motto: „Moment mal! Das war doch damals... Mann ist das lange her! Und immer noch so aktuell!“
Wie als wenn die Tagesschau vor 20 Jahren läuft und man gerade mit dem Rücken zum Fernseher steht und es erst merkt, wenn einer dieser Namen fällt bei dem man aufschreckt und denkt: „Moment mal! Aber der ist doch schon seit zehn Jahren tot!“.
Auf diesen Reisen ist der typische „Giftspritzenhumor“, ist die dunkle Materie, welche Frau Sibylle so gekonnt verteilen kann, auf jeder Seite, jederzeit greifbar. Immer irre komisch, irre böse, irre ehrlich und immer wieder bleibt einem die Belustigung von eben plötzlich im Halse stecken.
Oder aber man realisiert, wie gut man es selber, als First-World-Mensch doch hat, trotz allem.
Wenn Frau Berg am Beispiel einer fiktiven Inderin der unteren Kaste, deren „Leben“ nachvollzieht und in aller Härte, aller Grausamkeit und allem Horror niederlegt. Das sind dann Geschichten, Bilder, die einem im Kopf bleiben und sich dort wie ein Schatten noch später weiter ausbreiten...
Es sind Orte, die entweder vor lauter Dekadenz, Kleinbürgerlichkeit fast in ihrem eigenen Arschloch versinken oder aber es sind Orte, die so schaurig sind, bei denen man schnell begreift dass „dort zu leben“ bedeutet, jeden Tag aufs neue überleben zu müssen, um jeden Preis, dass es einem eiskalt den Rücken herunter läuft.
Der Traum vom Holzhaus in L.A und das fehlgeschlagene Ab-Leben einer fiktiven Figur in Italien
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„Mein Gott!!! Was sind wir reichen, weißen, fettgefressenen Touris eigentlich für verweichlichte, selbstgerechte, kleine Arschlöcher?! Wie konnte es nur dazu kommen?!“ - Fragt man sich irgendwann während der Lektüre.
Ja, man schämt sich seiner First-World-Verweichlichung irgendwann massivst.
Wer die Welt in so vielen Facetten vor allem aber in DIESEN FACETTEN gesehen und live miterlebt hat, dem kommt das Gejaule der zivilisierten „McDonnalds-Bevölkerung“ mit ihrer Identitätsangst und ihren ständigen Abstiegsängsten, Mainstreamängsten, Angst-Ängsten und ihrer Hochnäsigkeit gegenüber anderer Länder, denen der Goldlöffel eben nicht so tief im Arsche steckt.... Wie schlechtes Theater vor, inszeniert vom schlechtesten Regisseur aller Zeiten, gespielt von den schlechtesten Schauspielern aller Zeiten.
Vermeintlich großartige und klischeehafte Träume, wie ein eigenes Haus in Los Angeles haben zu wollen, einfach mal blindlinks als junger Kunstschaffender in eine fremde Stadt zu gehen oder einfach mal auf einem Frachtschiff den Seemann heraushängen zu lassen! - Sibylle Berg entzaubert es, weil es nichts Zauberhaftes daran gibt, nie etwas Zauberhaftes daran war...
Weil der erhoffte, der erträumte, magische Abenteuer-Regenbogen nur eine kaputte Neonreklame war und ist, welcher schon immer zwischen zwei kaputten Stufenheckautos in Dreck und Regen im Hinterhof herumsteht.
Reisen ist immer eine einzige Strapaze, zumindest dann, wenn man nicht wie Mastvieh von einem Ort an den anderen von Buffet zu Buffet, von Aufführung zu Aufführung und so weiter geschoben werden möchte. Und dies ist auch nur dann nicht anstrengend, wenn man in der Lage ist, sein Hirn auszuschalten. Also falls man überhaupt mal über irgendwas nachdenkt und sich nicht mit dem bisschen aus BILD und „FEEZBOOK“ zufrieden gibt.
Reisen bildet, vor allem bildet es den Reisenden darin aus, stark zu sein, resilient zu sein, Dinge zu ertragen, die sich nicht ändern lassen, durchzuhalten, auszuhalten, kreativ zu sein und immer möglichst viel selber im Griff zu haben. Jeder der schon mal längere Strecken mit der DEUTSCHEN BAHN fahren musste, der kennt dieses „Lebensgefühl“ zumindest ansatzweise.
Das Abenteuer „Holzhaus in L.A“ wird, im Amerika der ohne soziale Absicherung lebenden Selfmademenschen, mit all seinen Tücken und Problemen, schnell zu einer Tortour. Das Holzhaus wird von der Natur bei lebendigem Leibe aufgefressen und die oftmals widersprüchliche Mentalität der Ammis gibt einem nicht selten den Rest... Vor allem aber die immer kleiner werdenden, finanziellen Mittel, die im Land der unbegrenzten Möglichkeiten (-vor allem schnell obdachlos zu werden), beweisen eindrucksvoll: Schön sind solche Träume nur, solange sie Träume bleiben. Alles andere ist anstrengend und vor allem TEUER.
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In Italien, da erzählt sie von den Fragmenten, einer verlorenen Liebe und gruselt den Leser mit dem immer schauerlicher werdenden Lebensweg eines Schauspielers oder ehemaligen Millionärs oder irgendwie sowas, jedenfalls einst ein geiler Typ, der nun immer weiter absteigt. Er verpasst jenen glanzvollen, würdevollen Moment, an dem noch alles gut war und der schöne Schein hätte bewahrt werden können, wäre er in diesem Moment, in dem Augenblick aus dem Leben geschieden, wie er es doch geplant hatte... Doch er tut es nicht, nicht einmal das bekommt dieses Abziehbild des modernen Geld- und Ruhmmenschen hin. So endet er eben so, wie man es erwartet. Im Dreck. Im fremden Dreck und im eigenen. Von Frau Berg liebevoll und großartig als Kopfkinofilm durchinszeniert.
Aber so ist es ja oft, mit diesen Traumvorstellungen im Leben, den Traumvorstellungen von einem besseren Leben. Woanders. Hauptsache woanders. Denn woanders, da ist es besser. Denn woanders, da kann man ein besseres Leben leben und sich besser fühlen, als gerade da, wo man jetzt ist. In fremden Villen, da ist jenes Licht, welches dort des Abends in den Fenstern brennt, wärmer als das im eigenen Heim. Das ist doch immer so. Aber selten mehr als eine innere Fata Morgana, ein Luftschloss, das am Horizont im eigenen Kopf flimmernd und schwelend umher schwebt.
Vorstellung und Realität, sie passen oft nicht zusammen.
Genau dafür hat die Reiseindustrie dann auch ihre Zwanzig-Stock-Megaschiffe, durchgetakteten Pauschalbusreisen und Urlaubsresorts erfunden. Also Orte, die dann genauso sind, wie im Prospekt oder im Fernsehen versprochen, inszeniert, zusammengelogen. Mit herzensguten Menschen, die an den Küstenorten an ihren Verkaufsständen sitzen, Handwerk machen oder wie vor 100 Jahren fischen gehen und zwar sagen, dass das alles echt hart ist, sich aber sonst nicht beschweren können.
Eben genau so, wie man es in MARE TV immer vorgelebt bekommt!
Vorausgesetzt natürlich, die durchinszenierte Urlaubswelt ist keine Bruchbude mit dunklen Flecken auf dem Teppich, Schimmel im Bad und Schamhaaren der unterbezahlten Zimmertante oder irgendwelchen Vorbewohnern auf dem Kopfkissen und der Decke.
Und vorausgesetzt natürlich, das durchinszenierte Urlaubsresort ist keine Baustelle, welche für das Prospekt mit Photoshop schon mal „Im fertigen Zustand dargestellt“ wird. Man kennt das ja, aus diesen Verbrauchersendungen im Fernsehen, wenn jene „Opfer“ dann ihr Recht einfordern, weil man sie wieder einmal über den Tisch gezogen hat...
Und wenn SIE, LIEBER LESER diesen gesamten, viel zu schwer, viel zu sperrig geschriebenen, übertrieben verschachtelten Text bis hierhin überstanden haben und sich nun denken: „Puuuhhhh! Was für ein Scheiss!“.
Ja dann haben auch Sie nun eine anstrengende, kleine Reise hinter sich. Einen Vorgeschmack dessen, wie anstrengend es sein kann, wenn „Der Weg das Ziel“ ist. Sie haben es geschafft! Glückwunsch!
Dort drüben steht der Reisebus zum abflugbereiten Flieger! Sie müssen überhaupt nichts mehr machen! Jetzt können Sie sich aber mal wirklich entspannen!
Bis zum nächsten mal!
Dass Sie aber noch dreimal umsteigen müssen und jetzt noch einmal siebzehn Stunden unterwegs sind, weil der Flughafen am anderen Ende der Insel liegt und Ihnen derweil der Reiseleiter ununterbrochen irgendwelche Reiserücktrittsversicherungen auf die Backen quatschen will...
Ja das alles...
Behalten wir erst einmal noch für uns...!
Hätten Sie das Kleingedruckte auf Seite 5 des Infoblattes zu dieser Seite gelesen, dann hätten Sie Bescheid gewusst!
Selber Schuld also!
FAZIT:
“Die Frau in Schwarz mit dem goldenen Herzen aus Stacheldraht”
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Düster sind sie, die bösen, kleinen aber leider auch sehr wahren Geschichten, welche Frau Sibylle uns, dem ach so reisefreudigen Volk da um die Ohren haut. Brutal in ihrer Wahrheit, grausam in ihren Details, wunderschön in ihrer Sprache, lyrisch, philiosophisch, zauberhaft... Nur um dem Leser wenige Augenblicke später wieder einen wohlverdienten Tritt in die Eier zu versetzen, sprachlich, sachlich, menschlich und überhaupt, weil wir miesen, kleinen, wohlstandsverwahrlosten Kapitalistenviecher es so brauchen.
Auch weil wir uns ja ganz gerne mal schuldig fühlen WOLLEN, zu den Feiertagen beispielsweise oder bei irgendwelchen Wohltätigkeitsveranstaltungen oder wenn unsere Politiker zu einem der vielen KZ-Gedekstättentagen ihre Reden halten, während im Bundestag einer der Pantoffelfaschos etwas von „Vogelschiss“ faselt und ein anderer Harcorefascho, den die HEUTE SHOW zu recht Bernd und nicht Björn nennt, etwas von einem DENKMAL DER SCHANDE palabert...
Dann macht sich schuldig oder „zu unrecht“ beschuldigt fühlen sogar fast schon Spaß.
Bei diesem Buch aber, da macht das mit dem sich schuld an etwas fühlen keinen Spaß mehr, denn dafür zwiebelt der literarische Tritt in die eigenen, geistigen und seelischen Klöten dann doch zu sehr. Vor allem auch, weil sie immer wieder gerne vorher von Frau Berg wie Tretminen in der Landschaft vergraben werden. Da lacht man und schmunzelt gerade noch über den vorherigen, fiesen aber wahren Satz... Und schon... Kaboom!
Noch bevor man so richtig begriffen hat, was eigentlich los ist, verstanden hat, warum der eine Unterschenkel da vorne liegt und das andere Bein da oben im Baum hängt, da ist man auch schon wieder ganz wo anders.
Und doch zeigt sich die „Königin der Miesmacherei“ auch immer wieder sehr versöhnlich, menschlich, gar liebevoll und liebenswert. Mit einem Blick für die wahren, wichtigen Dinge im Leben. Einem Gespür dafür, wie sich Dunkelheit und Licht nicht immer im Gleichgewicht aber immerzu abwechselnd in ein jedes Leben einmischen und mal manch Schönes oder eben die ein oder andere Trümmerlandschaft hinterlassen.
Ja fast, da möchte man doch glauben... Sibylle Berg wäre ein echter Mensch, mit sowas wie Gefühlen und dem ganzen Scheiss.
Was aber nicht sein kann, hat sie doch selber in ihrem Kommentar auf der Rückseite des Buches „Wir von der anderen Seite“ von Anika Decker so schön geschrieben:
„WÄRE ICH EIN MENSCH, HÄTTE ICH BEIM LESEN MEHRFACH GEWEINT...“
Wäre das also auch geklärt.
„Grausige Orte“ müssen nicht immer ausschließlich deshalb grausig sein, weil es dort Hunger, Krieg und Elend gibt, in der Welt der Schönen, der Reichen und der Skrupellosen, der Welt der Hirnlosen, der Plastikverkleidungen und der Schiffsnamen die mit „COSTA-“ beispielsweise anfangen, da ist es genauso, nur mit besserer Verpflegung.
Der Rest ist eben so, wie es immer ist im Leben... Wenn die Realität auf den Menschen trifft...
Am Ende sitzt immer der Mensch meistens viel tiefer in der Scheisse als zuvor, als er noch beschlossen hatte, all das zu ignorieren oder einfach nur etwas netter anzumalen, damit weder er, noch die anderen was merken.
Es läuft immer nach dem selben, schäbigen Schema ab, endet nur allzuoft im ebenfalls zu erwartenden Schema und beginnt doch immer wieder von vorn.
Siehe den Brüllaffen, den die Brasilianer sich in einen Anzug gesteckt, als Präsidentenattrappe hingestellt haben und nun entweder bejubeln oder aber abgrundtief hassen. Siehe die Briten mit ihren selbsterzählten, selbstgedichteten „Ohne die böse EU werden wir das großartigste Land der Welt!“ oder jener Mann, der einst sagte: „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort! MEIN EHRENWORT!“... Es ist immer der Mensch selber, welcher dann im besten Falle als gut angezogene Wasserleiche in der Hotelbadewanne oder als orange angemalter Präsident eines vollkommen widersprüchlichen Weltmacht-Landes endet.
Apropos „Leichen“:
Wie lässt sich die Frage, der Vorwurf denn nun eigentlich beantworten, nach der die Welt angeblich heute viel gefährlicher ist, als „Früher“?. Wie steht es mit der Frage, dem Vorwurf, damals konnte man noch frei die Welt bereisen, ohne Angst vor Terror, Mord und Totschlag haben zu müssen?
Frau Sibylle glaubt offenbar, früher war das alles besser, bis der Terror kam.
Früher gab es auch Terroristen, Gaddafi höchstpersönlich hatte eine eigens zusammengestellte Terrortruppe, welche in seinem Auftrag, von im persönlich ausgewählte Ziele überall auf der Welt angriff und möglichst viele Menschen töten sollte. Das war vor zwischen zwanzig und dreißig Jahren, vielleicht auch schon vor vierzig. Nur eines von sehr sehr vielen, kleineren Beispielen.
Früher, da war die Welt nicht minder, sogar teilweise noch gefährlicher. Nur heute fliegen mehr Flugzeuge, fahren mehr Busse, Autos, sind Reisen viel billiger und die Menschen wollen, können und reisen überall hin. Und wenn dann doch mal ein Reisebus eine Klippe herunterfällt, ein Terrorist ein Blutbad anrichtet oder eine Passagiermaschine abstürzt, dann haben es immer sofort hundert Handykameras gefilmt, ins Netz geladen und tausende Nachrichtenberichterstatter auf hundert Sendern und Nachrichtenportalen berichten rund um die Uhr davon.
Nein, die Welt war vermutlich schon immer ein Ort, der vor allem aus Unordnung, Zerstörung und Chaos bestand. Früher war nicht alles besser, manches anders, einiges langsamer aber nicht unbedingt besser.
Wie dem auch sei...
Nachdem man dieses Buch gelesen hat, da möchte man gar nicht mehr verreisen, man möchte nie wieder was von einem Traumhaus in L.A oder einem Autogramm von Daniel Craig, George Clooney oder anderen Promis wissen, welche man in Cannes ergattern könnte aber nicht wird und man will schon gar nichts mehr von irgendwelchen Kreuzfahrtschiffen hören.
Es sein den, man befindet sich gerade auf so einem, während man dieses Buch liest...
Sollte man sich dann dafür schämen? Vielleicht sogar, weil es einem selber echt gut gefällt? Auf einer schwimmenden Riesenkulisse vom Rest der Welt abgeschottet zu sein?
Nö! kann man so machen!
Man kann sich schließlich auch dann noch weiterschämen, wenn man wieder daheim, das Autogramm von Daniel Craig oder George Clooney an die Wand hängt.
Um dann von sich und dem Autogramm ein Selfie zu schießen und es an all die Leute zu schicken, die man wahrscheinlich weder kennt, noch kennen wollen würde, um sie mit Kram zu beeindrucken, den man nicht braucht, weil man an einem Ort war, für dessen Erreichen man Geld ausgeben musste, das man hätte auf andere Art und Weise besser ausgeben können... Naja Sie wissen schon.
Oder aber Sie verehrter Leser/Leserin/Lesende Person diffusen Geschlechtes, Sie gehören zu jener Gruppe von endverbrauchenden Personen, die sich ohnehin niemals schämt, für egal was.
Weil Sie gar nichts wissen, weil Sie auch nichts wissen wollen, weil es Ihnen Angst macht etwas zu wissen, weil Sie immer nur MARE TV gucken!
Oder dabei zusehen wie diese bräsige HEIKE GÖTZ mit ihrem Scheissfahrrad durch die Landschaften fährt um herzensgute Leute, die irgendwelches Handwerk machen heimzusuchen.
Und im Anschluss in LÄNDER, MENSCHEN, ABENTEUER andere herzensgute Menschen irgendwelches anderes exotisches oder handwerkliches Zeugs machen zu sehen, von dem Sie selber mit Ihrem Panzer-SUV auf der Einfahrt und dem neuangelegten Steingarten in „Tristessehellgrau“ nicht einmal zu träumen gewagt hätten, dass sowas überhaupt existiert...
Na Sie wissen schon.
Und Sie, lieber Endverbraucher dann sagen: „Hach Herbert/Gisela! Iss datt schön da! Also da könnten wir doch mal ne Kreuzfahrt hin buchen/Einen Wohnwagen mieten und hinfahren!
Ja! Ja! JA!
Denn genau so einer/eine sind Sie!
Sie wissen gar nichts!
Sie wollen auch nichts wissen, nichts genaueres jedenfalls!
Ihnen reichen Heike Götz auf ihrem beschissenen Fahrrad und die herzensguten Menschen bei Mare TV!
Sie wissen überhaupt nichts!!
Und das ist wohl auch besser so!!!
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Sibylle Berg
„Wunderbare Jahre – Als wir noch die Welt bereisten“
Taschenbuch
dtv
Ersterscheinung 2016
Preis: 10,00€
PERSÖNLICHE NOTE: 1+
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LETZTER AKT DER REISE
Eine dicke, kaum durchdringbare, schwarze Rauchwolke hinter sich herziehend, mit kreischender Kupplung und einer hörbar ächzender Hinterachse, kommt der Reisebus an seinem Ziel an...
Das (eigentlich nur EIN-STERN-HOTEL – Aber man hat einfach noch drei an die Hausfassade gemalt) VIER-STERNE-HOTEL „Macaradabra Altacamar `Di Carma La Paloma De Los Fouerta“ ist endlich erreicht!
(Keine Sau, selbst im Hotel nicht, hat irgendeine Ahnung, was der Name bedeuten soll).
Dass die Auffahrt ausschließlich aus von auf Baustellen zusammengeklauten Schotterladungen besteht, der „Eingangsbereich“ einen süßlichen Geruch von verwesten Tieren und Katzenkacke verströhmt, drei der vier Scheiben in den beiden Eingangstüren kaputt und nur notdürftig mit Paketklebeband zugekleistert sind und jemand ein Hakenkreuz an dem Pfosten zwischen den beiden Türen geschmiert hat, welches nur halbherzig versucht wurde, wegzuwischen...
All das kümmert unsere Wegwerftouristen nicht...
Sie haben gerademal 29,95€ über ALDI-REISEN bezahlt, also MUSS es sie, DARF es sie nicht im geringsten interessieren, in welcher Bruchbude sie nun nachts von Bettwanzen, Matratzenflöhen, Silberfischchen und anderem Getier in ihren verdreckten Betten lebendig aufgefressen werden...
Mit angeekeltem Gesichtsausdruck blickt Reiseleiter Cayman dem Tourismusvieh hinterher, welches sich da vor ihm, von Schweiß durchtränkt, anspruchslos, resigniert, dumpf durch die hintere Bustür nach draußen zum Hotel bewegt...
Der Busfahrer, der nur Kroatisch kann und damit beschäftigt ist, die Koffer dieser niederen Lebensformen aus der Ladeluke zu zerren und wütend auf den Schotterboden zu werfen, schwitzt jetzt ebenfalls wie ein Schwein... Das macht ihn zunehmend wütender, wodurch er noch mehr schwitzt, weshalb er die Koffer noch zornerfüllter in den Dreck schmeißt und noch mehr schwitzt und nun anfängt, die dumpfe Pauschalzombietruppe wüst zu beschimpfen...
Aber gottseidank auf kroatisch, keiner versteht auch nur ein Wort und der Fahrer weiß das, deshalb wirft er dem Touriviehzeugs auch Dinge an den Kopf, würde man alles verstehen, nicht einmal seine eigene Mutter könnte ihm all das jemals verzeihen...
Reiseleiter Cayman streckt dem Influencer den Mittelfinger entgegen, als dieser das vermutlich dreitausendste Selfie von sich im Bus schießt...
Dann, gerade als Reiseleiter Cayman den Busfahrer zurückpfeifen will...
Kommt einer der japanischen Touristen zurück in den Bus gewackelt, er hebt fragend den Zeigefinger und fragt, vom GOOGLE-ÜBERSETZER unterstützt:
„Aaaaanntttschuuldagungng! Aaabbaa wuuu wihar konnaaan aaabsahhhennn deeenn Kolllosssaaeyum nooch heuuotaaaa?!“
Wutentbrannt tritt Reiseleiter Cayman nach der Nervensäge, doch im letzten Moment wird der kleine, dürre Mann von seiner zeternden Frau am Arm gepackt und weggezerrt...
Mit herabschätzendem Blick schauen Reiseleiter Cayman und sein Busfahrer dabei zu, wie sich diese seelenlose, anspruchslose, hoffnunglose Masse von schweißnassem Menschenfleisch mitsamt seiner TSCHIBO-Plastikkoffer in die Absteige von Ho(s)tel begibt und hinter den quietschend zufallenden, kaputten, verdreckten Glastüren verschwindet...
Reiseleiter Cayman stopft sich ein Kaugummi in den Mund, während der Busfahrer schimpfend wieder Stellung oder „Sitzung“ auf dem pervers quietschenden Fahrersitz bezieht und mehrere Startversuche braucht, bis der Bus anspringt...
Schmatzend mault Reiseleiter Cayman:
„PAUSCHALTOURISTEN...! Die Ihre Urlaubsreise bei nem Discounter gekauft haben...! Und sich dann ernsthaft wunnern, wenn man sie, um die scheiss Kosten wieder reinzubekommen, bei drittklassigen Teppichhändlern, zwielichtigen Edelsteinfabrikanten und Lamafelldeckengroßhändlern einsperrt! Und erst wieder rauslässt, wenn sie für mindestens hundert Tacken irgendwelchen Scheiss gekauft haben! WAS FÜR VOLLIDIOTEN!“
Dann gibt er den Befehl die Türen zu schließen...
Knarzend und klappernd schließen sich beide Türen des Busses...
Dann gibt das Ungetüm mit kreischender Kurbelwelle UND/ODER angenagter Steuerkette fehlzündend Gas...
Und so schnell, wie der Spuk gekommen war, verschwindet er auch wieder, als der Bus hinter der nächsten Straßenkuppe schließlich verschwindet... Um die nächste Ladung Touristen abzuholen.
Ende der Geschichte
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uruguru · 5 years ago
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[Der Mega Blackout. Wir waren live dabei!](https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei "https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei")
Ganz Argentinien und Uruguay ohne Strom.
> Blick von der Staumauer des Kraftwerkes am Rio Uruguay in Salto. Ungefähr die Landesgrenze zwischen Argentinien und Uruguay. Der Ort wo das heutige Unheil anfing.
Hallo aus Uruguay,
als ich heute morgen um 8 Uhr meinen ersten Gang ins Badezimmer machte, vernahm ich das leise Piepen meiner UPS welches mir deutlichst zu verstehen gab, dass wir keinen Strom haben.
Nun ja das ist ja nichts Ungewöhnliches wenn wir schlechtes Wetter haben bei dem dann ein Baum irgendwo in eine Leitung fällt oder ein Blitz bei einem Transformator die Sicherung auslöst, dann sind wir halt mal für ein paar Stunden ohne Strom.
Fakt ist, das es und das sieht man am heutigen Tag ganz genau, keinerlei Redundanz innerhalb der Stromnetze gibt. Dies nicht nur in Uruguay sondern auch in Argentinien, Brasilien, Paraguay und auch Chile, denn all diese Länder waren von dem heutigen Blackout betroffen. Und an diesem Kraftwerk fing das Unheil für Uruguay an.
Nun kommt für mich allerdings die Frage auf: Warum sind all diese Länder nicht autark? Warum Alle auf einmal betroffen? Mehr als 48 Millionen Menschen hatten keinen Strom. Strom der zwar nicht unbedingt lebensnotwendig ist, dennoch aber meistens dringend benötigt wird.
Spinnt man den Faden etwas weiter, sehen wir doch wie verletzlich wir letztendlich doch sind. Man kann uns ganz einfach, alle auf einem Schlag, den Saft abdrehen. War das heute vielleicht ein Test?
Leben ohne Strom?
Wie ich oben schrieb passiert das ja nicht nur einmal, sondern durchaus öfters. Wie also geht man damit um?
Es ist weniger schlimm als mancher ahnt.
Gekocht wird zum überwiegenden Teil mit Gas. Dieses kommt nicht etwa aus eine Leitung, nein dazu kauft man sich Gasflaschen welche schon ein paar Monate ausreichen. Wer autark sein will, der leistet sich eben ein zweite Flasche und hat somit immer seine Reserve zu Hause.
Problematisch wird es dann schon eher beim Wasser.
Da auch der Wasserversorger OSE Strom für seine Pumpen benötigt dürfte das Wasser aus den meisten Leitungen nur noch tröpfeln. Also nichts isses mit der morgendlichen Dusche.
Auch hier bei mir, wo wir keinen OSE Anschluss besitzen und unser Wasser aus einem 32 Meter tiefen Brunnen her beziehen, bekommen somit ohne Strom kein frisches Wasser, denn auch unsere Pumpen laufen eben nicht ohne den erforderlichen Saft.
Dafür haben wir aber einen 500 Liter Wassertank als Vorratsspeicher und auch der Osmose Wasserfilter hält noch einen Vorrat von 6 Litern gefilterten Wasser für uns parat.
Das morgendliche Kaffee trinken fällt also nicht aus.
Das Internet war von dem Stromausfall nicht betroffen. Auch das wundert mich ein wenig. Trotzdem bleibt in dem Moment der PC aus und man wartet geduldig bis der Fehler wieder behoben ist. Nötige Infos erhält man über das Smartphone.
Mal ganz ehrlich, ist auch mal ganz schön, denn man kommt so zu Dingen zu denen man sonst nicht kommt.
Einzig und Alleine die Klimaanlage, die läuft ja wirklich nur mit Strom, auf die muss man in so einem Fall verzichten. Wenn dann das Wetter so bescheiden ist wie in den letzten 5 Tagen, wo es hier fast nur noch regnet und die Temperaturen so um die 15 Grad liegen, dann ist das nicht so angenehm. Bei 15 Grad den Holzofen anzufeuern ist reine Verschwendung.
Ach ja das Wichtigste, das Licht.
Wenn der Strom nun länger ausfällt und es dann früh dunkel wird so wie im Moment wo wir uns auf den kürzesten Tag und die Längste Nacht in der nächsten Woche freuen, denn dann geht es für uns wieder aufwärts, dafür hat man dann Batterie betriebene LED Leuchten und eben auch noch Kerzen.
Wer von Euch weiß noch wie schön ein Kerzenschein ist? Kaum jemand denke ich.
Übrigens kann man heute auch ohne Licht lesen. Der Ebook Reader macht es möglich. Auch das Handy funktioniert weitgehend und fürs laden hat man halt einen Akkupack immer vollgeladen parat.
Sollte der Stromausfall wirklich einmal länger als 24 Stunden dauern, dann steht zur Not auch noch ein Notstromaggregat zur Verfügung mit dem man dann den Kühl und Gefrierschrank auf Temperatur halten kann.
Fazit:
So ein Stromausfall ist eigentlich nichts Schlimmes wenn man weiß wie an damit umzugehen hat. Mit den Jahren lernt man das und man nimmt es gelassen hin.
An einem Tag wie heute allerdings, da werden einige zwielichtige Gestalten wohl Hochkonjunktur gehabt haben, denn ohne Strom laufen meist auch keine Alarmanlagen und Überwachungskameras.
Liebe Grüße aus Uruguay
[Peter](https://www.paypal.me/uruguru "Danke für die Spenden die helfen!")
#energie #informationen #leben #regionen #reisen #uruguay Quelle: [https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei](https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei "Permalink")
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uruguru · 5 years ago
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[Der Mega Blackout. Wir waren live dabei!](https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei "https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei")
Ganz Argentinien und Uruguay ohne Strom.
> Blick von der Staumauer des Kraftwerkes am Rio Uruguay in Salto. Ungefähr die Landesgrenze zwischen Argentinien und Uruguay. Der Ort wo das heutige Unheil anfing.
Hallo aus Uruguay,
als ich heute morgen um 8 Uhr meinen ersten Gang ins Badezimmer machte, vernahm ich das leise Piepen meiner UPS welches mir deutlichst zu verstehen gab, dass wir keinen Strom haben.
Nun ja das ist ja nichts Ungewöhnliches wenn wir schlechtes Wetter haben bei dem dann ein Baum irgendwo in eine Leitung fällt oder ein Blitz bei einem Transformator die Sicherung auslöst, dann sind wir halt mal für ein paar Stunden ohne Strom.
Fakt ist, das es und das sieht man am heutigen Tag ganz genau, keinerlei Redundanz innerhalb der Stromnetze gibt. Dies nicht nur in Uruguay sondern auch in Argentinien, Brasilien, Paraguay und auch Chile, denn all diese Länder waren von dem heutigen Blackout betroffen. Und an diesem Kraftwerk fing das Unheil für Uruguay an.
Nun kommt für mich allerdings die Frage auf: Warum sind all diese Länder nicht autark? Warum Alle auf einmal betroffen? Mehr als 48 Millionen Menschen hatten keinen Strom. Strom der zwar nicht unbedingt lebensnotwendig ist, dennoch aber meistens dringend benötigt wird.
Spinnt man den Faden etwas weiter, sehen wir doch wie verletzlich wir letztendlich doch sind. Man kann uns ganz einfach, alle auf einem Schlag, den Saft abdrehen. War das heute vielleicht ein Test?
Leben ohne Strom?
Wie ich oben schrieb passiert das ja nicht nur einmal, sondern durchaus öfters. Wie also geht man damit um?
Es ist weniger schlimm als mancher ahnt.
Gekocht wird zum überwiegenden Teil mit Gas. Dieses kommt nicht etwa aus eine Leitung, nein dazu kauft man sich Gasflaschen welche schon ein paar Monate ausreichen. Wer autark sein will, der leistet sich eben ein zweite Flasche und hat somit immer seine Reserve zu Hause.
Problematisch wird es dann schon eher beim Wasser.
Da auch der Wasserversorger OSE Strom für seine Pumpen benötigt dürfte das Wasser aus den meisten Leitungen nur noch tröpfeln. Also nichts isses mit der morgendlichen Dusche.
Auch hier bei mir, wo wir keinen OSE Anschluss besitzen und unser Wasser aus einem 32 Meter tiefen Brunnen her beziehen, bekommen somit ohne Strom kein frisches Wasser, denn auch unsere Pumpen laufen eben nicht ohne den erforderlichen Saft.
Dafür haben wir aber einen 500 Liter Wassertank als Vorratsspeicher und auch der Osmose Wasserfilter hält noch einen Vorrat von 6 Litern gefilterten Wasser für uns parat.
Das morgendliche Kaffee trinken fällt also nicht aus.
Das Internet war von dem Stromausfall nicht betroffen. Auch das wundert mich ein wenig. Trotzdem bleibt in dem Moment der PC aus und man wartet geduldig bis der Fehler wieder behoben ist. Nötige Infos erhält man über das Smartphone.
Mal ganz ehrlich, ist auch mal ganz schön, denn man kommt so zu Dingen zu denen man sonst nicht kommt.
Einzig und Alleine die Klimaanlage, die läuft ja wirklich nur mit Strom, auf die muss man in so einem Fall verzichten. Wenn dann das Wetter so bescheiden ist wie in den letzten 5 Tagen, wo es hier fast nur noch regnet und die Temperaturen so um die 15 Grad liegen, dann ist das nicht so angenehm. Bei 15 Grad den Holzofen anzufeuern ist reine Verschwendung.
Ach ja das Wichtigste, das Licht.
Wenn der Strom nun länger ausfällt und es dann früh dunkel wird so wie im Moment wo wir uns auf den kürzesten Tag und die Längste Nacht in der nächsten Woche freuen, denn dann geht es für uns wieder aufwärts, dafür hat man dann Batterie betriebene LED Leuchten und eben auch noch Kerzen.
Wer von Euch weiß noch wie schön ein Kerzenschein ist? Kaum jemand denke ich.
Übrigens kann man heute auch ohne Licht lesen. Der Ebook Reader macht es möglich. Auch das Handy funktioniert weitgehend und fürs laden hat man halt einen Akkupack immer vollgeladen parat.
Sollte der Stromausfall wirklich einmal länger als 24 Stunden dauern, dann steht zur Not auch noch ein Notstromaggregat zur Verfügung mit dem man dann den Kühl und Gefrierschrank auf Temperatur halten kann.
Fazit:
So ein Stromausfall ist eigentlich nichts Schlimmes wenn man weiß wie an damit umzugehen hat. Mit den Jahren lernt man das und man nimmt es gelassen hin.
An einem Tag wie heute allerdings, da werden einige zwielichtige Gestalten wohl Hochkonjunktur gehabt haben, denn ohne Strom laufen meist auch keine Alarmanlagen und Überwachungskameras.
Liebe Grüße aus Uruguay
[Peter](https://www.paypal.me/uruguru "Danke für die Spenden die helfen!")
#energie #informationen #leben #regionen #reisen #uruguay Quelle: [https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei](https://www.bienvenido.uy/der-mega-blackout-wir-waren-live-dabei "Permalink")
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