#Jugendkulturen
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John Clarke u.a. | Jugendkulturen als Widerstand. Milieus, Rituale, Provokationen [Youth Cultures as Resistance] | 1981
I. Theoretische Grundannahmen
Graham Murdock, Robin McCron: Klassenbewußtsein und Generationenbewußtsein
John Clark, Stuart Hall, Tony Jefferson, Brian Roberts: Subkulturen, Kulturen und Klasse
II. Über den Stil von Subkulturen
John Clark: Stil
Dick Hebdidge: Die Bedeutung des Mod-Phänomens
John Clarke: Die Skinheads und die magische Rückgewinnung der Gemeinschaft
Paul Corrigan: Nichts tun
III. Perspektiven
Howard Parker: Aus Jungen werden Männer. Kurze Adoleszenz in einem innerstädtischen Wohnbezirk
Angela McRobbie, Jenny Garber: Mädchen in den Subkulturen
Phil Cohen: Territorial- und Diskursregeln bei der Bildung von "Peer-Groups" unter Arbeiterjugendlichen
#sociology#Soziologie#Jugendkulturen#youth culture#skins#mods#resistance#fun with science#cultural studies#stuart hall
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"ein selbstgebautes Werkzeug, mit dem sich Pixação-Künstler*innen aus Sao Paolo von Dächern der Hochhäuser abseilen, um sie von oben bis unten zu bemalen."
Archiv der Jugendkulturen Berlin
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Die Rolle von Tätowierungen für den persönlichen Selbstausdruck
Tätowierungen sind seit Jahrhunderten ein Teil der menschlichen Kultur und Gesellschaft. Sie dienen nicht nur als Körperkunst, sondern auch als kraftvolles Medium des persönlichen Selbstausdrucks. In einer Welt, in der Individualität geschätzt wird, haben Tätowierungen eine immer wichtigere Rolle eingenommen.
1. Symbolik und Bedeutung
Für viele Menschen ist eine Tätowierung mehr als nur ein Design auf der Haut. Sie erzählt Geschichten, verkörpert Erinnerungen und symbolisiert wichtige Lebensereignisse. Ob es sich um ein Tribute-Tattoo für einen geliebten Menschen handelt oder um ein Symbol, das eine persönliche Überzeugung widerspiegelt, jede Tätowierung hat ihren eigenen, einzigartigen Sinn.
2. Körperliche Autonomie
Die Entscheidung, sich tätowieren zu lassen, ist auch ein starkes Zeichen der Körperselbstbestimmung. In einer Zeit, in der die Eigenverantwortung und der Individualismus großgeschrieben werden, bietet die Tätowierung den Menschen die Möglichkeit, ihren Körper nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten. Es ist ein Akt der Befreiung, der den eigenen Körper als Leinwand für persönliche Kunstwerke nutzt.
3. Soziale Identität
Für viele Menschen sind Tätowierungen ein Weg, sich einer bestimmten Subkultur oder Gemeinschaft zuzuordnen. Sie können Zugehörigkeit signalisieren und Gruppendynamiken fördern. Insbesondere in Jugendkulturen spielen Tattoos eine wichtige Rolle bei der Schaffung und Festigung sozialer Bindungen.
4. Kreativität und Kunst
Tätowierungen sind auch eine Form der Kunst. Viele Tätowierer sind hochqualifizierte Künstler, die in der Lage sind, kreative Ideen in beeindruckende Körperkunst zu verwandeln. Diese künstlerische Dimension macht Tattoos zu einem faszinierenden Ausdruck des persönlichen Geschmacks und der ästhetischen Vorlieben.
5. Herausforderung gesellschaftlicher Normen
Tätowierungen stellen Herausforderungen für gesellschaftliche Normen dar. In manchen Kulturen werden sie als unkonventionell oder sogar negativ angesehen. Doch gerade das macht sie zu einem kraftvollen Symbol des persönlichen Selbstausdrucks – sie fordern bestehende Standards heraus und ermöglichen individuelle Freiheit in einem oft normierten Umfeld.
Tätowierungen sind weit mehr als nur ein Trend. Sie repräsentieren tiefgründige, persönliche Geschichten und sind ein wichtiges Element des individuellen Selbstausdrucks. Egal, ob jemand sie aus ästhetischen Gründen wählt, um seine Identität zu zeigen, oder um wichtige Lebensereignisse zu verewigen – die Bedeutung hinter jedem Tattoo ist einzigartig und persönlich. In einer zunehmend homogenen Welt sind sie ein kraftvolles Werkzeug, um die eigene Individualität und Kreativität zu feiern
guter Tätowierer Köln
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Tagung: CRINGE OR WORTHY – Lebenswelten in Kunst- und Musikpädagogik
Mit Kolleg*innen aus Salzburg habe ich eine Tagung über die Relevanz von Jugendkulturen für die Pädagogik organisiert...die (unserer Meinung nach) ein voller Erfolg war :)
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Nach #GenerationZ, jetzt auch noch #EBoys & Girls
Haben die das Alphabet langsam durch ❓🤦
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Es gibt wenige Orte, an denen Mods neben Rockern, Hippies neben Skinheads oder Emos neben Punks stehen können, ohne eine abfällige Bemerkung, das Klappen eines Messers oder dem Spucken vor die Füße. Aber diese so unterschiedlichen und oft in Kämpfe verstrickten Jugendkulturen, zu denen auch Raver, Psychobillies, New Romantics, Graffitisprüher, Gothics und viele andere gehören, haben im Archiv der Jugendkulturen einen Ort der Harmonie gefunden, dem sie sich im wahren Leben entziehen würden. Sie leben hier weiter, für immer jung und stylisch, politisch und kreativ, in einer Bibliothek, welche die letzen 70 Jahre der Jugendkulturen vereint. Es finden sich Raritäten wie israelische Punk-Fanzines, die erste Bravo oder amerikanische Schülerzeitungen aus den 40er Jahren. Das Material reicht von Büchern über Videos, Kassetten, Poster, Flyern bis zu T-Shirts und Festivalbändchen.
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Aktionswochen gegen Antisemitismus 2022
Zwischen dem 27.10.2022 und dem 28.11.2022 finden die diesjährigen Kölner Aktionswochen gegen Antisemitismus statt. Im Rahmen von insgesamt acht Veranstaltungen werden sich die Referentinnen und Referenten mit verschiedenen Aspekten des Antisemitismus’ auseinandersetzen und ihre jeweiligen Überlegungen zur Diskussion stellen.
Die Aktionswochen gegen Antisemitismus veranstaltet das Bündnis gegen Antisemitismus in Kooperation mit dem AStA Uni Köln zu Köln und der Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Köln sowie mit Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung.
Hier die Übersicht über alle Veranstaltungen:
27.10.2022, 19:30 Stephan Grigat // Kritik des Antisemitismus heute - Vom antijüdischen Ressentiment zum Hass auf Israel Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln https://www.facebook.com/events/2906420236330299
29.10.2022, 19:30 Melanie Babenhauserheide & Marc Grimm // "Antisemitismus in Jugendkulturen“ und die Kobolde aus Harry Potters Welt. Eine Buchvorstellung Autonomes Zentrum Köln, Luxemburger Str. 93, 50939 Köln https://www.facebook.com/events/5313430972117325
03.11.2022, 19:30 Hannah Ahlheim // „Unermesslich groß ist der Schaden“. Antisemitische Boykott-Hetze und die Wahrnehmung der Verfolgung im Nationalsozialismus Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln https://www.facebook.com/events/854222122238702
07.11.2022, 19:30 Johannes Becke // Israel — eine postkoloniale Gesellschaft? Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln https://www.facebook.com/events/838998717256529
20.11.2022, 19:00 Lars Rensmann // Die „Jerusalemer Erklärung“ aus Sicht der Antisemitismusforschung NS-Dokumentationszentrum Köln, Appellhofplatz 23-25 https://www.facebook.com/events/1136060507346272
21.11.2022, 19:30 Ingo Elbe // Von der Mbembe-Debatte zur documenta: Wiederkehr eines „ehrbaren Antisemitismus“? Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln https://www.facebook.com/events/3372349716420724
23.11.2022, 19:30 Nikolas Lelle // Buchvorstellung: Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln https://www.facebook.com/events/1470566810020148
28.11.2022, 19:30 Anastasia Tikhomirova // Russischer Imperialismus Hörsaal G, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 35, 50931 Köln https://www.facebook.com/events/678769346863953
#antisemitismus#antizionismus#israel#harry potter#bds#boykott#nationalsozialismus#postkolonialismus#mbembe#imperialismus#bgaköln#antifa
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Ringvorlesung: Henrike Naumann
MI / 02.12.20 / 18:00
via Webex-Link, see below.
In English.
Installation artist Henrike Naumann, born 1984 in Zwickau (GDR), lives and works in Berlin. Henrike Naumann reflects socio-political problems on the level of interior design and domestic space and explores antagonistic political beliefs through the ambivalent aesthetics of personal taste. In her immersive installations she arranges furniture and home decor into scenographic spaces interspersed with video and sound work. Growing up in Eastern Germany, Naumann experienced extreme-right ideology as a predominant youth culture in the ’90s. Therefore, she is interested in the mechanisms of radicalization and how they are linked to personal experience. Although rooted in her experiences in Germany, Naumann’s work has addressed the global connectivity of youth cultures and their role in the process of cultural othering.
http://www.henrikenaumann.com/
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Installationskünstlerin Henrike Naumann wurde 1984 in Zwickau (DDR) geboren. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Henrike Naumann reflektiert gesellschaftspolitische Probleme auf der Ebene von Design und Interieur und erkundet das Reibungsverhältnis entgegengesetzter politischer Meinungen im Umgang mit Geschmack und persönlicher Alltagsästhetik. In ihren immersiven Installationen arrangiert sie Möbel und Objekte zu szenografischen Räumen, in welche sie Video- und Soundarbeiten integriert. In Ostdeutschland aufgewachsen, erlebte Henrike Naumann in den 90er Jahren die rechtsextreme Ideologie als dominante Jugendkultur. Ihre Praxis reflektiert die Mechanismen der Radikalisierung und deren Zusammenhang mit persönlicher Erfahrung. Der Fokus ihrer Arbeit erweitert sich hierbei in Auseinandersetzung mit der globalen Verbindung von Jugendkulturen und deren Rolle im Prozess von kulturellem Othering.
Dieser Vortrag wird auf Englisch gehalten.
http://www.henrikenaumann.com/
LINK to Join:
Master Dinner / Ringvorlesung / lecture series - Szenografie und KommunikationAusgerichtet von Oliver Langbein
https://fh-dortmund.webex.com/fh-dortmund-de/j.php?MTID=mfffef5bed30ac9ad228831e2efc45d43
Mittwoch, 02 Dec., 2020 18:00 | 2 Stunden | (UTC+01:00) Amsterdam, Berlin, Bern, Rom, Stockholm, WienTritt auf alle Mittwoch, gültig 4.11.2020 bis 24.2.2021 von 18:00 bis 20:00, (UTC+01:00) Amsterdam, Berlin, Bern, Rom, Stockholm, WienMeeting-Kennnummer: 137 350 2414Passwort: XiPT6zwfs43459e475c38f742a09fabf0e06d6f3bdd_20201104T170000Z Über Videosystem beitretenWählen Sie
Sie können auch 62.109.219.4 wählen und Ihre Meeting-Nummer eingeben. Über Telefon beitreten+49-619-6781-9736 Germany TollZugriffscode: 137 350 2414
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Exponate gesucht: Jugendkultur in der Industrieviertelmetropole
Foto: Steiner
Wiener Neustadt: Sammlungsaufruf für Ausstellung am Alten Schlachthof Erstmalig wird das Triebwerk zum Museum und widmet 2023 der Geschichte der Wiener Neustädter Jugendkulturen eine Ausstellung. Daran sollen sich alle in Wiener Neustadt beteiligen. Jugendkulturen erfahrbar machen Die niederösterreichische Museumslandschaft hat viel zu bieten: Kunstgalerien, Geschichtshäuser, Stadtmuseen und Kindermuseen. Aber bisher gibt es noch kein Jugendmuseum. Das Triebwerk in Wiener Neustadt … weiterlesen auf „Exponate gesucht: Jugendkultur in der Industrieviertelmetropole“
source https://www.wn24.at/kultur/exponate-gesucht-jugendkultur-in-der-industrieviertelmetropole-43877.html
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Kalkül Design
Durch welche Beziehungen entsteht ein gegenseitiges Vertrauen zwischen dem Designer und dem Anderen, vornehmlich Nutzer oder Kunden, also Hersteller? Ist der Designer Altruist?Oder muss er sich auch mit anderen Problemen auseinandersetzten? Welche Handlungen sind für ihn verpflichtend und welche folgen seinen persönlichen Interessen?
Das einfache „wie du mir, so ich dir“ ist scheinbar die Grundlage unseres derzeitigen Wirtschaftsystems. Ein Preis für eine Ware wird gezahlt. Es scheint ein rationaler Tauschakt zu sein: Ware für einen bestimmten Preis. Marcel Mauss beschreibt dagegen den symbolischen Tausch als beziehungsstiftendes Element. Dieser symbolische Tausch baut aber auf sozialen Kredit und zeitliche Verschiebung. Mauss stellt fest, dass diese sozialen Kredite (beziehungsweise soziales Vertrauen) Grundlage von Tauschakten sind. Dies wird bei rationalen Kalkulationen nicht bedacht, die der Wirtschaftstheorie des 'rational choice' verpflichtet sind. Bekanntlich ist in der heutigen Finanzkrisen der Vertrauensverlust einer der größten Faktoren.
Schon bei der Betrachtung von scheinbar 'archaischen' Kulturen, die in ihren Tauschakten kein explizites, rationales Kalkül kennen, stellt man jedoch fest, dass Kredit in Form einer Vorwegleistung von sozialen Verpflichtungen die Gesellschaft trägt. Mauss beschreibt den Geschenkeaustausch, den so genannten Potlatch, bei den nordamerikanischen Indianern, wonach ein Geschenk zu einem größeres Gegengeschenk verpflichtet. Der Häuptling fordert einen anderen Häuptling damit heraus, dass er ihn so beschenkt, dass der andere nicht mehr überbieten kann. Damit siegt derjenige, der seinen gesamten Besitzt verschenkt, indem er die sozialen Anerkennung als größerer Häuptling erhält (Mauss 1990). Alle Formen der Ehre sind Formen der sozialen Anerkennung, die nicht identisch sind mit dem ökonomischen Wert einer Sache. Ehre ist eine Form der Gegenläufigkeit der symbolischen und sozialen Anerkennung zur Ökonomie. Andere Formen der symbolischen Anerkennung als Gegenläufigkeit zur Ökonomie wären z.B. Jugendkulturen, in denen speziell billige Sachen aufgewertet werden, wie z.B. die Sicherheitsnadel als Ohrring bei den Punks. Dasselbe funktioniert aber auch in der so genannten legitimen Hochkultur, wenn z.B. Duchamp eine Kloschüssel zum Kunstwerk erklärt. Welcher Unterschied ist nun aber zwischen Punk und Duchamp? Duchamps Readymades brauchten etwa 40 Jahre um ins künstlerische Museum zu kommen, während Punk nicht so lange brauchte, um institutionell anerkannt zu sein (vgl. Vivian Westwood, Malcolm McLaren). Die Investition von Zeit, die nicht vollkommen rational errechnet werden kann, spielt also in dem die Gegenläufigkeit von Ökonomie und sozialer Anerkennung betreffendem Kalkül eine entscheidende Rolle.
Beim symbolischen Tausch wird eine Eröffnungsgabe nicht sofort erwidert, damit er als symbolischer Tausch funktioniert. Denn wenn das Kalkül der Berechnung in dem Geschenk vermutet wird, kommt die soziale Anerkennung nicht zustande. So entfernt man z.B. fleißig die Preisschilder von Geschenken. Der symbolische Tausch funktioniert also nur mit einem Tabu des ökonomischen Preises und unklarer Zeitrechnung (Bourdieu 1998). Damit ist der entscheidende Faktor die Zeit, die bis zur Erwiderung durch die Gegengabe verstreicht. Die Phase einer ungewissen Bestätigung gibt nur einen ungewissen Rückschluss auf kalkulierbare Dauer, die für eine Beziehung besonders wichtig ist. In dieser Zeit herrscht die Erwartung, ob das Kalkül des Rücktausches auch Eintritt. Noch bleibt das Risiko bestehen, dass der Gebende enttäuscht und geprellt werden kann. Dieses Risiko erhöht natürlich den symbolischen Wert, denn je höher das Risiko des Scheitern ist, desto höher fällt bei der Erwiderung die Anerkennung aus. Reziprozität als grundlegende soziale Tatsache wird durch soziales Handeln der Akteure reguliert und geformt. Das Risiko des Scheiterns ist allgegenwärtig. Denn die Reziprozität verlangt auch eine Vorleistung des Einzelnen und kann von einem anderen (Egoisten) ausgenutzt werden. Alle Akteure leben in einer impliziten Welt des ökonomisch nicht exakt planbaren Kalküls von langfristigen Strategien. Ihre Hoffnung auf kommende Interaktionsrituale motiviert ihre Handlungen, ohne das es ihnen explizit bewusst ist.
Designer gehen solche Beziehungen immer ein, wenn Sie einen Auftrag annehmen oder eigeninitiierte Projekte planen. Auf Vorleistung zu gehen, erhöht dabei zumeist sowohl das Risiko als auch die Erträge. So wirken Designer die durch Wissensaneignung, Forschungen oder eigenen Entwicklungen ihren Stand des Entwicklerpotentials erhöhen natürlich fortschrittlicher als solche, die nur Projekte für den Massenmarkt abwickeln. Um also langfristig seine Marktchancen als Designer zu erhalten, benötigt es auch Projekte, die der Fortbildung und Expansion von Kompetenzbereichen dienen. Die Fähigkeit sich in diesem Produktionsfeld durch zu setzten, bedarf eines Wissens über System- und Handlungsstrukturen, um Strategien zu entwickeln. – Kalküle sind implizit gewusste Strategien.
Maurice Merleau-Ponty stellt dies z.B. anhand des Handelns eines Fußballspielers dar. Sein gesamter Körper und nicht nur sein Kopf ist mit dem Raum des Fußballfeldes so verbunden, dass er ohne explizites Nachdenken über die Regeln des Spiels zu Strategien greifen kann, die zum Tor führen (Merleau-Ponty 1990). Pierre Bourdieu erweitert diese Theorie zu der des Habitus als inkorporierte Strategien. Gehen wir zunächst auf die Eingebundenheit des Spielers in sein Umfeld ein und danach auf die kreativen Strategien der Regelauslegung, die freilich beide zusammenhängen. (Bourdieu 1998)
Solche Handlungsstrategien sind in bestimmte Strukturen, wie Arbeitsumfelder, Marktchancen, Produktionsmöglichkeiten und soziale Netzwerke eingebettet ('embeddedness'). Netzwerke sind stärker durch den symbolischen als durch den ökonomischen Tausch determiniert. Ökonomie basiert so gesehen auf sozialen Strukturen. Wenn die Ökonomie dies verkennt und ihre Wirtschaftsrationalität gegen ihre 'embeddedness' durchsetzt, zerstört sie diese und provoziert dadurch massive Krisen. Design ist dabei zumeist eine Methode, um die 'embeddedness' anderer Disziplinen umzustrukturieren. Im Massenmarkt unterliegen Designentscheidungen oft dem 'rational choice' der Profitsteigerung, während am symbolischen Pol das Interesse an Integration in Netzwerke des Diskurses dominiert.
Anonymer Interviewpartner: „Durch die Stelle an der [Universität, E.S.] habe ich mir vorgenommen, drei Jahre nur freie Projekte zu machen, und das hat unheimlich gut funktioniert, auch ohne einen Hersteller zu haben. Viel Presse, Preise, usw. und ein paar Hersteller. Und das ist natürlich super, weil ich nun einen Bekanntheitsgrad habe, aber ich verdiene nicht besonders viel Geld. [...] da könnte ich knapp von leben, ohne die Stelle.
[…] Das ist jetzt der nächste drei Jahres-Plan: mehr Hersteller knacken. Die Presse schreibt ja so viel über mich, weil ich soviel auf Messen ausstelle. Aber wenn du für einen Hersteller arbeitest, dann stellt er das ja aus, und er bekommt die Presse und nicht ich. Das wird sich dann auch ändern.“
Die Struktur von Regeln beschreibt John Searle in seiner Analyse von Sprechakten. Für ihn gibt es zwei Arten von Regeln: zum einen gibt es regulative und zum anderen konstitutive Regeln. Regulative Regeln steuern existierende Verhaltensformen, vgl. Knigge. Sie regeln damit eine vorhandene Tätigkeit, deren Existenz aber von der Regel unabhängig ist, d.h. zu Essen mit der Gabel in der rechten Hand, wenn man alleine ist. Formal treten sie als Imperative auf und stellen meist die Grundlage einer Bewertung dar. Konstitutive Regeln erzeugen oder prägen neue Formen des Verhaltens und schaffen so überhaupt erst die Möglichkeit für Tätigkeiten, wie z.B. Spiele, die dadurch ihren Eigenwert erhalten. Eine Tätigkeit ist folglich von diesen Regeln abhängig, diese definieren sie. Konstitutive Regeln gelten als Grundlage für Verhaltensspezifikationen. (Searle 1971)
Anderer anonymer Interviewpartner: „Firmen wollen was Neues, aber sie wollen nichts Neues!“
Was ist damit gemeint? Speziell große Firmen, die profitorientiert spekulieren, wollen das umsetzen, was als kurzfristige Neuheit den Markt tangiert. Während es langfristig gesehen nur eine leicht modifizierte Wiederholung darstellt, die von der Logik des kurzfristigen Profits gesteuert ist. Langfristig gesehen behauptet sich etwas aber nur als Innovation, wenn es auf die Reihe historisch aufeinander aufbauenden Innovationen fußt. Die auf Innovationsreihen aufbauenden Produkte konstituieren neue Regeln im Rahmen von bestehenden Regeln, während die bloße Marktneuheit sich regulativen Gegebenheiten bedient. So wurde zwar schon 1896 von Ferdinand Porsche ein Hybridmotor als Innovation entwickelt, die marktrelevanten Weiterentwicklungen setzten aber erst in den 1970ern wieder ein und käuflich als Neuheit zu erwerben war er bei Audi ab dem Jahre 1994 in Form des Modells Audi 80 duo.
Im Bereich des Designs gibt es sowohl regulative als auch konstitutive Regelfelder. Betrachten wir das Feld des Designs genauer, so wird deutlich, dass sich zwei Legitimationspole mit fließenden Übergängen herausbilden: einerseits der Markt als demokratische Anerkennung (meist kurzzeitige, wirtschaftsrationale Kalküle) und Standardisierung und Normierung von Verfahren, Materialien und damit auch vielen Formmöglichkeiten. Andererseits gibt es den Diskurs, der sich sowohl Erkenntnissen der Kunst und Kunsthistorik als auch der Wissenschaft bedient und konstitutiv reglementiert wird (langfristige, symbolische und kulturelle Kalküle). Während der erste Markt frei zugänglich ist für alle die entweder ein ökonomisches Investitionskapital haben oder spezifisch geforderte Kenntnisse, ist der Zugang zu letzterem schon schwieriger, da er an eine höhere Bildung beziehungsweise an eine spezifische, oftmals institutionalisierte 'embeddedness' gebunden ist. Innovationsreihen gehen überwiegend aus dem autonom kulturellen Markt hervor, da nur dort die Entwicklungsräume soviel Zeit beinhalten, dass auch progressive Entwicklungen stattfinden können.
Um sich selbst und seine gegenwärtigen und vergangenen Aufträge aber zu reflektieren und ein weiteres Vorgehen zu planen, ist eine Selbstverortung nötig. Welche eigene Intention innerhalb dieses Spektrums vertritt man? Daraus resultiert eine Kalkulation, in der ökonomische Gewinne auf der wirtschaftsrationalen Seite stetig und auf der symbolischen exponentiell ansteigen. Um also nicht permanent zum Spielball von ökonomischen Interessen zu werden, ist es sehr wichtig, die eigenen Ziele und die eigene Position zu reflektieren. Denn, wenn sich ein Designer nur um ökonomische Interessen gekümmert hat, wird er dies auf lange Sicht bereuen, da er vielleicht ein ausgeglichenes Konto hat, aber nur einseitige Referenzen. Brechen diese weg, weil die Technologie zum Beispiel veraltet ist oder sich die Fähigkeit aufgrund technischer Weiterentwicklung banalisiert hat, so kann er dies nicht durch andere, vorhandene Fähigkeiten ausgleichen. Es ergibt sich so ein Spannungsfeld, indem sich institutionalisiertes Design auf der einen Seite zu einer immer akademischeren Disziplin wandelt, während auf der anderen Seite Bachelorstudenten als spezifizierte Einsatzkräfte regulativ ausgebildet werden. Da aber dieser Weg nur beschränkte Aufstiegschancen bietet und das Design als Disziplin eine konstitutive Vorgehensweise benötigt, um nicht nur neues Zeug, sondern auch innovative Produkte zu erzeugen, wird die Problematik der Struktur deutlich: Um auch hohe symolische Gewinne zu erzielen, muss man weitaus riskanter kalkulieren, als bei rein ökonomischen Gewinnen. Das Resultat kann dafür aber zu einer weitaus größeren Anerkennung innerhalb des eigenen Umfeldes und spezifischen Feldes des Designs führen. Es wird also deutlich, dass sich der Designer vom liebgewonnenen bauhaus-artig gestaltetem Rechenschieber in Grautönen verabschieden muss, um abseits des breiten Massenmarktes Strategien zu entwickeln, die mit der Farbigkeit ihrer Zwischentöne Freiheit für Innovationen gewinnen.
Literaturverzeichnis
Bourdieu, P. 1998: Praktische Vernunft, Zur Theorie des Handelns. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Mauss, M. 1990: Die Gabe, Form und Funktion des Austausches in archaischen Gesellschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Merleau-Ponty, M. 1990: La structure du comportement. Paris: PUF.
Searle, J.R. 1971: Sprechakte, Ein sprachphilosophisches Essay. Frankfurt am Main: Suhrkamp.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hybridelektrokraftfahrzeug
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"CHROMAPARK! 1994 - 1996 fand die Technokunstausstellung im Berliner E-Werk statt. Jürgen Laarmann schreibt in der Broschüre zur ersten Ausgabe: „Die Ausstellung Chromapark zeigt im Detail, dass House und Techno nicht nur die Hörgewohnheiten und das Ausgehverhalten geändert haben, sondern wesentliche kulturelle Segmente, etwa das Grafik-Design, Videografie und -animation und Mode dieser Epoche prägten und weiter prägen werden.“ Mehr als 100 Künstler*innen und andere Kreative nahmen an der ersten Ausstellung 1994 teil, neben den genannten Sparten reichte das Spektrum von Malerei, Raum- und Lichtinstallationen über Performancekunst bis hin zu Theorie und Technologie.
Als Teil des Nachlasses von Ralf Regitz lagert schon seit 2012 eine ganze Menge an Material zu Chromapark bei uns im Archiv."
Archiv der Jugendkulturen
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Ich lebe in einer Zeit in der Hippies etwas schlechtes und ein Synonym für Verschwörungstheoretiker ist? :( Mein Musik- und frühere Jugendkulturen-liebendes Herz blutet.
Corona-Leugner müssen echt ALLES kaputtmachen x(
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Donauinselfest (Veranstaltungsrezension)
Jährlich findet im Sommer in Wien das Donauinselfest statt. Es zieht sich über 3 Tage und ist kostenlos, das erkennt man an der unüberschaubaren Menschenmasse. Man könnte sagen, dass das Donauinselfest Diversität sehr gut zeigt, denn dort findet man jede Altersgruppe, Hautfarbe, Nationalität, Schicht – ein buntes Fest. Polizei an jeder Ecke, gefühlt tausend Polizeibusse, ständig Hubschrauber und sogar im Wasser war die Polizei mit Booten unterwegs. Für mich ist das kein Gefühl von Sicherheit wenn ich so viele PolizistInnen sehe, sondern eher Bedenken, was sie denn befürchten was passieren könnte, dass sie die ganze Wiener Polizei da antanzen lassen.
Ich war nicht als Besucherin dort, sondern im Auftrag von „Partyfit“. „Partyfit“ ist ein Peerprojekt der Suchthilfe Wien und ist dafür da, dass Jugendliche ihren Alkoholkonsum reflektieren und lernen, wie man besser mit Alkohol umgehen kann. Das Ganze wird eher spielerisch vermittelt in Form eines Quiz mit Fragen über Alkohol. Zum Beispiel: „Wie kannst du einen Kater mindern?“
- A: viel essen vor und während des Alkoholkonsums
- B: viel Wasser während und nach dem Konsum
- C: eine Kopfschmerztablette nach dem Konsum
Durch solche Fragen können die Jugendlichen anfangen über sich selbst zu reden und wie sie am besten mit einem Kater umgehen. Die richtige Antwort ist B – Wasser ist sehr wichtig während und danach, weil dem Körper durch Alkohol Wasser entzogen wird und man dehydriert.
Dadurch, dass wir als Peers arbeiten und die Zielgruppe 13-25 ist, sind wir in der selben Altersgruppe und haben einen guten Zugang zu ihnen. Wir vermitteln auch, dass wir nicht dagegen sind, dass sie trinken, denn das machen wir auch privat, aber es ist wichtig, einen gesunden und bewussten Konsum zu haben.
Viele Jugendliche sind sich gar nicht bewusst was für Folgen der Konsum haben kann und ich merke, dass bei einigen nach den Gesprächen mit ihnen, ein Lichtlein aufgegangen ist und sie mehr über den eigenen Konsum nachdenken möchten.
Mir macht es viel Spaß in dieser Weise mit Jugendlichen zu arbeiten und am Ende das Tages habe ich auch das Gefühl etwas weitergebracht zu haben und nicht umsonst das Quiz mit ihnen gemacht habe.
Wir haben die Möglichkeit, da wir meist als zweier Teams zu Fuß unterwegs sind, uns die Leute selbst auszusuchen, mit denen wir reden wollen. Alle meine KollegInnen sind offen gegenüber allen und so ist es auch interessant sich Personen auszusuchen, mit denen man privat vielleicht nie in Kontakt gekommen wäre. Jugendliche, die vom ersten Eindruck eher laut und „aufmuckend“ (wenn man das so sagt) erscheinen, können dann doch sehr höfliche und nette Gesprächspartner sein. Genauso kann es aber umgekehrt sein, dass man sich denkt, die sehen total nett aus und reden sicher gerne mit uns, die können dann auch komisch uns gegenüber sein. Das kann am Missverständnis gegenüber unseres Auftrags sein, weil sie denken, dass wir sie davon abhalten wollen und gleich blockieren. Aber das macht nichts, man kann nicht immer gute Gespräche haben.
Ich finde es toll genau sowas am Donauinselfest zu machen, denn da finden sie die unterschiedlichsten Jugendkulturen wieder, aber alle sind am selben Ort, bei der gleichen Musik und haben dann doch etwas gemeinsam.
- Vanessa :)
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Münster Lecture - Henrike Naumann
In Ostdeutschland aufgewachsen, erfuhr Henrike Naumann (geboren in Zwickau, DDR, lebt in Berlin) rechtsextreme Ideologie als dominante Jugendkultur in den 90er Jahren. Ihre Arbeit reflektiert die Geschichte des rechten Terrorismus in Deutschland und die heutige Breitenakzeptanz rassistischer Ideen. Sie interessiert sich für die Mechanismen von Radikalisierung und dafür, wie diese an persönliche Erfahrungen und Jugendkulturen geknüpft sind. Das Reibungsverhältnis entgegengesetzter politischer Meinungen erkundet sie im Umgang mit Geschmack und persönlicher Alltagsästhetik. In ihren immersiven Installationen kombiniert sie Video und Sound mit szenografischen Räumen. Der Fokus ihrer Arbeit erweitert sich in Auseinandersetzung mit globalen Verbindungen von Jugendkulturen und der Umkehrung von kulturellem Othering.
Naumann, geboren 1984 in Zwickau, studierte von 2006 bis 2008 an der Hochschule für Bildenden Künste Dresden und danach bis 2012 an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg. Derzeit nimmt sie an der Gruppenausstellung „Ruhr Ding: Territorien“ in Dortmund teil, eine Einzelausstellung widmeten ihr zuletzt die Galerie KOW in Berlin und 2018 das Museum Abteiberg in Mönchengladbach.
25.06.2019 18:00, Hörsaal der Kunstakademie Münster, Leonardo-Campus 2 48149 Münster
Photo: Inga Selch.
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