Tumgik
#Ich sag nicht dass es ihn nicht geben sollte aber wer hat danach gefragt? Wer hat den vorgeschlagen?
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AJDHUIFWH, WOLLTE MIR IRGENDJEMAND SAGEN; DASS DIE NEN ZWEITEN LIVE ACTION RÄUBER HOTZENPLOTZ FILM GEMACHT HABEN???? LETZTES JAHR????
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(Translation: AJDHUIFWH, WAS ANYBODY GONNA TELL ME THAT THEY MADE A SECOND LIVE ACTION ROBBER HOTZENPLOTZ MOVIE???? LAST YEAR????)
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swden-writingcorner · 4 years
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Strength
Kurzbeschreibung: Die Mädchen reden über erste Dates und ein Plan wird geschmiedet. Charaktere: Sprotte, Frieda, Melanie, Trude, Wilma, Matilda Pairing: Sprotte/Frieda, Wilma/Matilda (Trude/Steve, Melanie/Nick werden nur erwähnt) Einordnung: nach "Colorful" und "Question" Word Count: 3729
A/N: Hallo, ihr Lieben. Heute mal wieder etwas später, da ich das Kapitel erst zu Ende schreiben musste und zwischen schreiben und nochmaligen prüfen gerne etwas Zeit verstreichen lasse. Um meinem Hirn etwas Zeit zum Neuaufladen zu geben. ^^ Und da ich scheinbar Sprotte/Frieda nicht loslassen kann, geht es jetzt nach "Colorful" und "Question" weiter mit der Beziehung zwischen beiden. Ich hatte das ehrlich nicht geplant, aber irgendwie beschreibe ich doch wie sie zusammen kommen. Wenigstens übe ich so das Schreiben von Romance ein bisschen. Und es hat auch richtig Spaß gemacht dieses Kapitel zu schreiben, auch wenn ich ewig gebraucht habe, um diesem ein Wort zuzuordnen. Irgendwie passte nichts richtig, aber letztlich sollen die einzellnen Worte ja inspirieren und nicht Vorlagen für etwas sein.
~ O ~ O ~
»Was habt ihr an eurem ersten Date gemacht?« Überrascht hoben sich vier Köpfe beinahe gleichzeitig und blickten zu Sprotte hinüber, die angestrengt in ihr Vokabelheft starrte und auf ihrer Lippe herum kaute. »Wieso? Planst du etwa was?«, fragte Melanie misstrauisch und ließ ihre perfekt gefeilten und lackierten Nägel auf dem Tisch trommeln, ehe sie plötzlich zu strahlen begann. »Oder bist du endlich über Fred hinweg und willst mit einem Jungen ausgehen? Kennen wir ihn etwa?! Sag schon!« »Nein. Natürlich nicht! Ich bin nur neugierig.«, verteidigte sich Sprotte schnell und versuchte vergeblich, die verräterische Röte aus ihrem Gesicht zu vertreiben. Immer noch wich sie den neugierigen Blicken ihrer Freundinnen aus, während ihr Stift ruhelos zwischen ihren Fingern kreiste. Es war ein Fehler gewesen etwas zu sagen. Auch nur ihren Mund zu öffnen und Melanie dadurch Ideen zu geben. Denn wenn sie erstmal Blut geleckt hatte, konnte sie nichts mehr aufhalten und sie würde Sprotte so lange nerven bis diese schließlich nachgab. Aber Sprotte konnte nicht länger schweigen und sich mit ihren eigenen Ideen ewig im Kreis drehen. Sie konnte seit Tagen nicht mehr richtig schlafen, sich nicht konzentrieren und sie brauchte endlich Antworten. Und das so schnell wie möglich. »Ach. Steve und ich hatten unser erstes Date nach der Schule. Er hat mich auf dem Pausenhof gefragt und wir sind gemeinsam mit dem Fahrrad in die Stadt gefahren. Wir haben ein Eis zusammen gegessen und sind durch den Park gegangen. Und als wir bei mir Zuhause waren, hat er mich dann geküsst. Es war so romantisch!« Trude seufzte verträumt und bemerkte gar nicht, wie dabei ihre tintenverschmierten Finger über ihre Wange und ihr Kinn glitten und dunkle Spuren hinter sich herzogen. Melanie lachte darüber verschmitzt, ehe sie Trude ein Taschentuch hinhielt, damit diese sich sauber machen konnte. »Also, Nick hat mich in ein Café in der Innenstadt eingeladen. Wir haben dort Kuchen gegessen, Kaffee getrunken und uns unterhalten, bis es dunkel wurde. Er hat meine Hand gehalten, die Rechnung übernommen und mich dann nach Hause gebracht.« Ein breites Lächeln huschte über Melanies Gesicht, ehe sie plötzlich ihren Stift hart auf das Papier schlug und die Stirn in Falten legte. »Mit Willi war ich beim ersten Date im Kino gewesen. Ich weiß nicht mehr, was für einen Film wir gesehen haben, aber er hat dort in der Dunkelheit meine Hand genommen und bis die Lichter angingen nicht mehr losgelassen. Danach bin ich alleine nach Hause gefahren und das nächste Mal hat er mich im Schulflur abgefangen und wir haben unter der Treppe geknutscht, wo uns niemand sehen konnte.« Nachdenklich fuhr Melanies Finger über ihren Hefter, ehe sie schräg lächelte. Sie sah plötzlich sehr traurig aus, als hätte die Erinnerung an Willi alle Freude in ihr verdrängt. »Romantische Dates oder große Gesten waren noch nie Willis Stärke gewesen. Unsere Dates waren immer geheim und meine Briefe hat er bei sich im Zimmer versteckt oder später weggeschmissen. Selbst als alle bereits von unserer Beziehung wussten, sind wir noch umhergeschlichen, als würden wir was verbotenes tun und niemand sollte davon erfahren. Alles war immer ganz geheim und irgendwie aufregend dadurch. Bis ich zu einem seiner Geheimnisse wurde.« Melanie seufzte schwer, ehe sie wieder lächelte und ein Herz in die rechte obere Ecke ihres Heftes malte. »Zum Glück ist Nick da ganz anders.« »Also mein erstes Date mit Matilda war nach dem Theaterkurs.«, sagte Wilma schnell und legte ihren Arm stolz um ihre Freundin, die sich kichernd an sie lehnte. »Ich hab sie zum Minigolf eingeladen. Und Tilda hier hat mich haushoch geschlagen!« Beide Mädchen kicherten kurz, während Trude träumerisch seufzte und an ihrem Ohrring spielte. Sprotte vermutete, dass ihr nächstes Date mit Steve auch auf dem Minigolfplatz stattfinden würde. Schließlich sprach nichts gegen das Austauschen von Ideen. »Na ja, und mit Leonie war mein erstes Date hier gewesen. Wir haben uns die Hühner angesehen, Händchen gehalten und uns geküsst. Sonst konnten wir das ja nur im Schatten hinter der Bühne oder im dunklen Kino machen. Sie wollte nicht mal meine Hand halten, wenn es jemand sehen konnte.«, fuhr Wilma fort und verzog beim Gedanken an ihre Ex-Freundin kurz das Gesicht. Sie hatte es gehasst, sich verstecken zu müssen, aber noch mehr haben sie die neugierigen Blicke und blöden Kommentare ihrer Mitschüler gestört. Sie verstand, warum Leonie sich lieber verstecken wollte, aber Wilma hatte es nicht länger gekonnt. Und mit Matilda musste sie es auch nicht mehr. Selbst ihre Mitschüler beachtete sie nicht mehr, wenn sie Händchen hielten oder sich auf dem Pausenhof küssten. Sprotte seufzte kurz, ehe sie ihren Stift auf den Tisch legte und sich mit der Hand die Haare aus dem Gesicht wischte. Sie wusste jetzt zwar, was ihre Freundinnen an ihren ersten Dates gemacht haben, aber geholfen hatte es ihr nicht wirklich. Sie wollte etwas Besonderes machen, aber sie wusste einfach nicht was. Warum war es nur so schwer, das perfekte erste Date zu planen? Bei ihr und Fred war es doch auch so leicht gewesen. »Was ist denn mit dir?« Überrascht blickte Sprotte auf und legte fragend den Kopf schief, während Matilda sie ruhig anblickte. »Wie war dein erstes Date mit Fred gewesen? Wir haben dir schließlich auch von unseren erzählt.«, fragte sie freundlich und blinzelte ihr kurz wissend zu. So als wüsste sie von Sprottes Geheimnis. Als wüsste sie, dass Sprotte ihre beste Freundin geküsst hatte. Das sie die Frage zu einem bestimmten Zweck gestellt hatte. Und das sie jetzt ein Date für sie beide plante. Panik ergriff Sprotte bei diesem Gedanken und sie lächelte gequält zurück, ehe sie wieder ihren Stift in die Hand nahm und kreisen ließ. Sie durfte sich nichts anmerken lassen. Niemand wusste etwas davon. Sie musste einfach ruhig bleiben, lächeln und Matildas Blick ausweichen. Denn Lügen konnte sie immer noch nicht, ohne das es jeder bemerkte. »Ich hab Fred am Baumhaus getroffen, nachdem wir vom Reiterhof zurückgekommen sind. Ich hab ihm von den Pferden und unseren letzten Tagen dort erzählt. Er hat meine Hand genommen und mich geküsst.« Und sie hatte ihm auch ihren eigenen Liebesbrief zugesteckt, den sie auf der Rückfahrt und in ihrem Zimmer schnell verfasst hatte. Aber das wollte sie nicht vor den anderen sagen. Schon gar nicht vor Melanie, die mit hochgezogenen Augenbrauen da saß und sie kritisch anblickte. Stille breitete sich zwischen den Mädchen aus, während Sprotte eine ausholende Bewegung mit ihrer Hand machte. »Das ist alles.« »Das war doch kein Date gewesen!«, meldete sich sofort Melanie zu Wort und schnappte sich Sprottes rotierenden Stift aus ihren Fingern. »Und hör endlich auf damit! Das macht mich ganz nervös.« Sprottes bösen Blick ignorierend, warf Melanie ihre Haare über ihre Schulter und sah ihre Freundin ungläubig an, ehe sie fortfuhr. »Ein Treffen am Baumhaus des Pygmäen ist ganz bestimmt kein Date gewesen!« »Und woher willst du das wissen?! Du warst doch gar nicht dabei!«, brauste Sprotte auf und war für einen Moment versucht, den Tisch umzuwerfen und den Tee darauf in ihrem ganzen Wohnwagen zu verteilen. Melanies Gesicht wäre das Putzen danach wert, aber da fuhr diese schon ungerührt fort. »Fred am Baumhaus zu treffen ist kein richtiges erstes Date! Ihr seid da vielleicht zusammen gekommen, aber ich weiß zufällig, dass ihr einen Tag danach ins Kino gegangen seid. Nur ihr zwei alleine. Und das Fred dir eine Packung Kaugummis mitgebracht hat. Das war euer erstes Date gewesen.« Zufrieden nickte Melanie und blinzelte der kichernden Trude kurz zu, ehe sie sich wieder über ihre Matheaufgaben beugte, als wäre damit das Gespräch für sie beendet. Entrüstet schnappte Sprotte nach Luft und wurde puterrot. Lautlos bewegten sich ihre Lippen bis sie endlich Worte hervor pressen konnte, ohne Melanie anzuschreien. »Entschuldige mal! Wer hat dir denn davon erzählt?! Und warum darfst du bestimmen, was mein erstes Date mit Fred gewesen ist? Ich sollte es jawohl am besten wissen, oder?« »Das denke ich eher nicht.«, meinte Melanie nachsichtig und klopfte Sprotte kurz auf die Schulter, was diese noch wütender machte. Melanie behandelte sie in diesem Moment wie ein Kleinkind, dass die Sorgen und Probleme der Erwachsenen nicht versteht und deswegen unerklärliche Wutanfälle bekommt. Als wüsste Sprotte nichts von Liebe, Verabredungen oder Jungs. Als wären sie plötzlich in der Zeit zurückgereist, wo Frieda noch mit Torte zusammen gewesen war und sie alle auf die unausweichliche Trennung gewartet hatten. Genauso hatte Melanie sie da auch angesehen. Herablassend und ein wenig bedauernd. »Ach Sprotte.«, seufzte Melanie schwer und fing sich einen warnenden Blick von Wilma ein, den sie beflissentlich ignorierte. »Ein Date ist sich hübsch anzuziehen und sich zurechtzumachen. An einen schönen Ort zu gehen und dort Zeit zu zweit verbringen. Nicht in alten, zerbeulten Hosen unter einem Baum sitzen und erzählen. So wie ihr es schon hunderte Male zuvor gemacht habt. Eine Verabredung ist etwas Besonderes. Hab ich nicht recht?« Kurz ließ Melanie ihren Blick über ihre Freundinnen gleiten, die nur stumm nickten und Sprottes verratenen Blick auswichen. Nur Matilda legte leicht den Kopf schief und lächelte Sprotte an. Als machte sie sich über Sprotte lustig. Diese blickte wütend aus dem Fenster und ignorierte Melanies siegessichere Lächeln. Denn sie lag falsch. Als Fred und Sprotte sich am Baumhaus getroffen haben, war es ein Date gewesen. Auch wenn sie keine hübschen Sache getragen oder gekämmte Haare gehabt hatte. Auch wenn sie sich schon öfter beim Baumhaus oder Wohnwagen getroffen hatten, um zu reden, war es an diesem Tag anders gewesen. Schließlich hatte Fred sie da zum zweiten Mal geküsst! Und ihre Hand gehalten! Und sie hatte ihm ihren Liebesbrief gegeben und sich für den nächsten Tag verabredet. Obwohl .... Fred hatte sie auch auf dem Reiterhof geküsst und ihr heimlich seinen Liebesbrief zugesteckt. Sie hatten gemeinsam an der Koppel gestanden und geredet. Und das war ganz sicher kein Date gewesen. Hatte Melanie etwa recht? War Sprotte wirklich so dumm und leichtgläubig und wusste nicht, wie ein richtiges Date auszusehen hatte? Sprotte wollte Frieda eigentlich für ihr erstes richtiges Date zum Wohnwagen einladen, ihr etwas kochen und reden. Sie wollte eine Kerze auf den Tisch stellen, so wie sie es in Filmen immer machen und im Kerzenschein Friedas Hand halten. Aber plötzlich kam ihr die Idee dumm und kindisch vor. Das wäre keine Verabredung, sondern ein normales Treffen zwischen den Mädchen gewesen. So wie sie es immer machten. Aber Frieda verdiente was Besseres. Sie verdiente ein richtiges Date, wo sie sich hübsch machen konnte und Sprotte sie ausführen würde. Damit sie wusste, dass Sprottes es ernst mit ihr meinte. Dass sie es wirklich versuchen wollte. Als ihre feste Freundin. Wieder breitete sich die Stille zwischen den Mädchen aus. Und während Melanie, Trude, Wilma und Matilda weiter an ihren Schulaufgaben arbeiteten, starrte Sprotte auf ihr halb beschriebenes Blatt und legte sich einen Plan zurecht. Ohne dabei den forschenden Blick von Matilda zu bemerken, die immer wieder zu Sprotte schielte und geheimnisvoll lächelte. Minuten zogen sich in die Länge bis plötzlich die Wohnwagentür aufgerissen wurde und mit dem kalten Januarwind Frieda hereingeweht wurde. Ihre Wangen waren hinter ihrem dicken Schal und der lilafarbenen Mütze gerötet. Aber sie lächelte fröhlich, während sie die Tür wieder hinter sich zu zog und ihren Mantel, Handschuhe, Schal und Mütze achtlos auf die Matratze warf. »Hallo! Ihr seid ja noch alle hier! Tut mir leid, dass ich erst so spät komme, aber unser Meeting hat noch so lange gedauert. Und Joe hat sich strikt geweigert an der Spendenaktion in der Stadt mitzumachen, obwohl er bei den anderen Aktionen auch nicht dabei gewesen ist. Könnt ihr das glauben?« Schnaufend ließ sich Frieda neben Sprotte fallen, ihren Rucksack zwischen ihren Füßen, während sie gierig zu der Teekanne in der Mitte des Tisches schielte. »Ist da noch Tee drin? Oder ist er schon kalt? Muss ich Neuen aufsetzen? Es ist so verdammt kalt draußen. Sicher wird es heute Abend wieder schneien. Danke.« Erleichtert nahm sie die saubere Tasse entgegen, die ihr Trude hinhielt und füllte sich dampfenden Tee ein, den sie nah an ihr Gesicht hielt. Tief atmete sie den süßen Duft von ›Heiße Liebe‹ ein und seufzte wohlig. Ihre tauben Finger begannen zu kribbeln und eine angenehme Wärme begann sich in ihrem Körper auszubreiten. Lächelnd sah sie auf und bemerkte, wie Sprotte schnell ihrem Blick auswich und etwas in ihr Heft zu kritzeln begann, das nicht nach Vokabeln aussah. Kurz überlegte Frieda, ob Sprotte ihr wohl böse war, weil sie erst so spät gekommen ist, aber genauso schnell verwarf sie den Gedanken auch wieder. Sie hatten sich nachmittags ganz normal vor der Schule voneinander verabschiedet. Sicher war es Sprotte nur peinlich so nah neben ihr zu sitzen. Weil sie nicht ihre Hand nehmen oder sie küssen konnte. Aber dafür hatten sie schließlich auch noch später Zeit. Schnell holte Frieda ihre Schulaufgaben aus ihrem Rucksack und breitete sie neben Sprottes aus, wobei sie diese immer wieder spielerisch mit ihrem Ellbogen anstupste und dafür ein verhaltenes Lächeln zugworfen bekam. Mit neuem Eifer stürzte sich Frieda in ihre Aufgaben, als Melanie die angenehme Stille zwischen den Mädchen unterbrach. »Was war dein erstes Date mit Maik gewesen?« Überrascht blickte Frieda auf und lächelte verwirrt. Sie spürte, wie Sprotte sich neben ihr plötzlich versteifte und ihren Kopf noch weiter über ihre Aufgaben beugte, sodass ihr Haar in unordentlichen Locken über ihrem Heft schwebte. »Was?« »Dein erstes Date mit Maik? Was habt ihr da gemacht?«, fragte Melanie erneut und sah sie dabei an, als wäre es die normalste Sache der Welt jemanden aus dem Nichts so etwas zu fragen. »Mein erstes Date mit Maik? Mh, gute Frage.« Nachdenklich tippte sich Frieda mit dem Stift gegen die Lippe, während sie erst Melanie ansah und dann ihre restlichen Freundinnen, die sie gespannt beobachteten. »Vielleicht unser Ausritt alleine mit den Pferden? Wir haben ein kleines Picknick zusammen gemacht.« Frieda zuckte kurz mit den Schultern, ehe sie sich wieder ihren Aufgaben zuwandte und Melanie abfällig schnauben hörte. Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte Frieda sie an, während Melanie mit ihrer Hand in der Luft wedelte. »Ach komm schon. Das war doch kein richtiges Date gewesen. Nach dem Ausritt mit den Knirpsen seid ihr noch etwas in der Gegend herumgeritten. Sehr romantisch. Und außerdem hatte Maik dir da noch nichts von seiner Freundin erzählt. Das zählt nicht.« »Ok. Dann muss ich mich wohl geirrt haben. Ich wusste ja nicht, dass du die Bestimmerin in Sachen Liebe und Verabredungen bist und darüber entscheiden darfst.«, antwortete Frieda augenverdrehend. »Wie kommst du überhaupt darauf?« »Sprotte hat damit angefangen. Sie hat nach unseren ersten Dates gefragt. Und nur noch deins hat uns fehlt. Also ...« Kurz blickte Frieda zu Sprotte hinüber, deren Gesicht dunkelrot angelaufen war und die verzweifelt versuchte so zu tun, als wäre sie schwer mit ihren Englischvokabeln beschäftigt. Dabei hatte sie seit Friedas Ankunft kein einziges Wort in ihr Heft geschrieben. »Na schön. Dann war mein erstes Date mit Maik wohl, als er mich am Wochenende hier besuchen kam. Wir sind Essen und ins Kino gegangen. Nichts Außergewöhnliches.« Wissend nickte Melanie mit dem Kopf und berichtete in kurzen Worten, was die anderen Mädchen bei ihren ersten Dates gemacht haben. Frieda lächelte dabei und fing Matildas Blick auf, die sie kurz angrinste, ehe sie demonstrativ auf ihre Uhr guckte. »Oh Mann, Wilma! Wir müssen los, sonst kommen wir zu spät zum Abendessen mit meinen Eltern.« Schnell stopfte sie ihre Sachen in ihren Rucksack und stieß ihrer Freundin ungeduldig in den Rücken, als diese ganz langsam ihr Heft zuschlug und an ihrem Tee nippte. Leicht drehte sich Wilma zur Seite, um Matilda am Arm zu fassen und sie kurz zu küssen, ehe sie sich ebenfalls erhob. »Na los. Hoffentlich hat deine Mutter heute wirklich Königsberger Klopse gemacht.« Träumerisch lächelnd schlüpfte Wilma in ihre Winterjacke, während Matilda sie grinsend von der Seite anstieß. »Na klar, hat sie das. Du hast sie schließlich darum gebeten. Den Wunsch konnte sie dir ja schlecht abschlagen, so sehr hast du davon geschwärmt.« Schnell griff sie nach der Hand ihrer Freundin, schlang sich den Rucksack über die Schulter und öffnete die Tür, wodurch wieder ein eisiger Wind ins Innere des Wohnwagens wehte und die wohlige Wärme vertrieb. »Bis morgen!«, riefen beide Mädchen fast gleichzeitig, ehe sich die Tür hinter ihnen schloss und sie ihre knirschenden Schritte und lachenden Stimmen hörten, die sich langsam entfernten. »Ach Mist. Ich muss auch los! Steve hatte Nachhilfe und wir wollten uns danach bei ihm Zuhause treffen und ein bisschen Zeit miteinander verbringen.« Sofort lief Trude bei diesen Worten rot an und mied die grinsenden Gesichter ihrer Freundinnen, während auch sie ihre Sachen zusammenpackte und ihre warmen Wintersachen anzog. »Ich komm mit.«, meinte auch Melanie, die kurz auf ihr Handy blickte, bevor sie sich erhob und ihre Schulsachen einfach achtlos in ihre Tasche stopfte. »Nick holt mich an der Kreuzung ab und wir fahren noch ins Kino. Da läuft ein neuer Horrorfilm, den wir uns unbedingt ansehen wollen.« Während sich Melanie flink anzog, kreuzten sich Friedas und Sprottes Blicke und beide grinsten kurz. Besser hätten sie es nicht planen können. Schnell verabschiedeten sich auch die beiden anderen Wilden Hühner von ihren Freundinnen und verschwanden in die graue Kälte hinaus. Kurz lauschten Sprotte und Frieda noch auf die sich entfernenden Schritte von ihren Freundinnen, ehe sich Friedas kühle Finger mit Sprottes auf dem Tisch verschränkten und sie ihren Kopf an ihre Schulter lehnte. Sie musste ihr Gesicht nur etwas zur Seite neigen, damit sie Sprottes Lippen berühren konnte und sie lächelte glücklich gegen diese. Schnell erledigten beide Mädchen ihre angefangenen Hausaufgaben, ehe sie ihre offenen Hefte, benutzten Teetassen und herumliegende Stifte auf den Tisch zurückließen und sich auf die Matratze setzten. Sprotte hatte neuen Tee aufgesetzt und so saßen beide Mädchen mit ihren dampfenden Teetassen auf der alten Matratze. Frieda eng an Sprottes Brust gekuschelt, eine warme Decke um sie geschlungen, während sie von ihrem Meeting bei ihrer Hilfsorganisation erzählte und das Radio leise im Hintergrund spielte. Das fahle Grau des Tages schwand langsam und machte der kalten Nacht schnell Platz. Die Zeiger auf Sprottes Uhr wanderten unaufhörlich im Kreis, während die Mädchen miteinander redeten oder einfach glücklich schwiegen. Ihre Hände dabei unsichtbar unter der Decke ineinander verschränkt. Aber schließlich mussten auch sie die angenehme Wärme ihres Wohnwagens verlassen, um nach Hause zu fahren. Sprottes Mutter hatte bereits zweimal angerufen und nach ihrer Tochter gefragt, während Frieda nur eine SMS von ihrem Bruder Titus bekam, der wissen wollte, wo sie blieb. Schnell zogen sich beide Mädchen an und schalteten das warme Licht im Wohnwagen aus, ehe sie diesen abschlossen und noch mal beim Hühnerstall vorbeischauten, wo sie ihre gefiederten Schwestern dick aufgeplustert und wohlig gurrend vorfanden. Ihre Schritte knirschten laut auf dem gefrorenen Gras und sie konnten ihren Atem in der Luft vor sich schweben sehen, ehe sie einfach hindurch gingen. Ihre Nasen waren von der Kälte gerötet, aber ihre Hände schmiegten sich warm aneinander, als Sprotte das quietschende Tor hinter sich schloss und Frieda kurz auf die Nase küsste, ehe sie ihr Rad aufhob und aufstieg. Schweigend fuhren beide Mädchen die Straße entlang nach Hause. Die Straßenlaternen warfen bewegte Schatten auf ihre Gesichter und ließen den Asphalt unter ihren Rädern dunkel schimmern. Frieda spürte, dass Sprotte ihr etwas sagen wollte, aber scheinbar nicht wusste, wie sie es machen sollte. Sie hatte sie weder nach dem Grund für ihr plötzliches Interesse an Verabredungen gefragt, noch ihr ständiges Grübeln den Nachmittag über angesprochen. Und so war sie nicht überrascht, als Sprotte plötzlich im gelben Licht einer Straßenlaterne anhielt und schnell von ihrem Fahrrad stieg. Auch Frieda hielt an und stellte sich neben Sprotte, die angestrengt zur anderen Seite blickte und an ihrer Nase rieb, als hoffte sie auf einen plötzlichen Gedankenblitz. »Ich ...« Ruckartig drehte sich Sprotte zu Frieda um und stieß unsanft gegen sie, was sie beide beinahe zu Fall brachte. Hart schlossen sich Sprottes Finger um Friedas Arme und zogen sie an sich, um sie zu stabilisieren. Kichern blickte Frieda zu Sprotte hinauf und bemerkte erstaunt, wie angespannt und blass ihr Gesicht wirkte. Vorsichtig hob Frieda ihre Hand und fuhr mit einem behandschuhten Finger über Sprottes Wange, um die Anspannung dort zu vertreiben. Mit nur mäßigem Erfolg. »Was ist los? Du bist schon den ganzen Nachmittag so komisch.« Für einen Moment trafen sich ihre Augen und Sprotte holte tief Luft, ehe sie etwas gequält lächelte. »Ich ... Ich wollte dich den ganzen Nachmittag .... Ach .... Die letzten Tagen über schon etwas fragen. Ich wusste bloß nicht wie. Also sag ich es jetzt einfach.« Wieder sog sie tief die kalte Nachtluft ein und schloss die Augen, ehe sie fortfuhr:«Willst du mit mir ausgehen?« Überrascht lachte Frieda auf, während ihr Herz einen plötzlichen Purzelbaum in ihrer Brust vollzog. Damit hatte sie nicht gerechnet. Auch Sprotte öffnete wieder ihre Augen und blickte Frieda etwas vorwurfsvoll an. Aber diese lächelte sie nur verwirrt an. »Natürlich geh ich mit dir aus, Dummerchen. Ich dachte, das hätten wir bereits vor Tagen geklärt.« Fragend legte Frieda den Kopf schief, während Sprotte erleichtert und etwas peinlich berührt lächelte. Sie schien mit dieser Antwort nicht gerechnet zu haben. »Ja, ich weiß. Aber ich meine auf ein richtiges Date. Du und ich. Zusammen.« Kurz wedelte Sprotte mit ihrer Hand zwischen sich und Frieda hin und her, ehe sie diese wieder sinken ließ. Sie kam sich wie die größte Vollidiotin auf diesen Planeten vor. »Oh.«, machte Frieda nur und legte ihre Hände auf Sprottes Wange, um sie zu sich hinunter zu ziehen und ihre Lippen sanft gegen ihre zu schmiegen. Nach endlosen Sekunden lösten sie sich wieder voneinander und grinsten sich an. »Ja, ich will mit dir auf ein Date gehen. Sag mir einfach wann und wo. Ich werde da sein.« Erleichtert rieb Sprotte ihre kalte Nase gegen Friedas, ehe sie diese noch einmal zum Abschied küsste und sich dann vollständig von ihr löste. »Ok. Ich sag dir Bescheid und alles andere kannst du mir überlassen. Das wird das beste erste Date, das du jemals hattest!«, versprach Sprotte überschwänglich, während sie sich wieder auf ihr Fahrrad schwang und breit grinste. »Ich freu mich schon.«, antwortete Frieda glücklich und winkte ihrer Freundin zum Abschied zu, ehe sie abbog und im Licht der Straßenlaternen zum Haus ihrer Eltern fuhr. Auch Sprotte trat in die Pedale und kam gerade rechtzeitig Zuhause an, um beim Abendessen die Standpauke ihrer Mutter zu hören, während ihr Vater versuchte nicht zu lachen. Aber Sprotte hörte kein einziges Wort davon, da sie bereits in Gedanken mit der Planung ihres ersten Dates mit Frieda beschäftigt war. Es würde perfekt werden. Und dann würde selbst Melanie zugeben müssen, dass Sprotte etwas von der Liebe verstand.                            
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sellardoore · 8 years
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Der Friedhof strahlte eine eisige Ruhe aus. Das Blassblaugrau schuf eine Atmosphäre, als wäre dieser Ort von der Außenwelt abgeschnitten. Ein eigenes Reich in Zwielicht und stehengebliebener Zeit. Ein wenig schauerte es mich. Es war nicht nur die trockenkalte Winterluft, die mich tiefer in meine Jacke kriechen ließ. Ich bemerkte meine zaghaften Schritte auf dem Kiesweg. Das Geräusch weckte mich aus meiner Melancholie und ich ging etwas zügiger. Zielsicher lief ich durch die Reihen, gleichwohl ich den Weg aus dem Kopf nie beschreiben könnte, solange ich nicht hier war und ihn ging. Es war ganz einfach dieses eine einzige Grab, zu dem es mich stets in dem Moment zieht, da ich die Tore des Friedhofs passiere. Als ich um die letzte Ecke bog, sah ich, dass bereits jemand dort stand. Noch bevor ich angelangte, war mir klar, wer es war. Donnies Blick lag in den Wolken. Als ich neben ihm stand, schaute er mich kurz an und dann zum Grab hinab. In seinen Augen lag eine unnatürliche Müdigkeit, die ich nicht deuten konnte. Ich hatte ihn schon sehr lange nicht mehr gesehen. Als ich auf das Grab schaute, bemerkte ich, dass er es hergerichtet haben musste. Dann sah ich zu dem Stein und tat so als würde ich in das Gesicht eines alten Freundes schauen. So alltäglich all die Kreuze und Grabsteine auch sein mögen, sie wirkten auf mich immer unnatürlich. Die Menschen neigen dazu, dem Tod eine Form zu geben aber greifbar wird er dennoch nicht. Sensenmann, Geister und Skelette, als wäre der Tod eine grausame Kreatur, die man fürchten müsse. Dabei ist der Tod schlicht und einfach endgültig und doch deswegen so fair. Kein Vielleicht, kein Irgendwann. Wenn das Leben vorbei ist, dann war’s das. Stifte weg, Arbeit abgeben, nun wird bewertet. Übrig bleibt am Ende nur die Erinnerung und Wirkung dessen, was man im Leben erreicht und getan hat und das kann viel oder auch gar nichts sein. Davor sollte man Angst haben. Warum gibt es dafür keine grausamen, Ehrfurcht einflößenden Figuren? Donnie riss mich aus meinen Gedanken. Ich hörte, wie er tief durchatmete, woraufhin sich eine Wolke warmer Luft in mein Blickfeld schob, ehe sie ins Nichts zerfloss. “Ist ne Ewigkeit her.” meinte er. Seine Worte brachen die Stille wie splitterndes Glas. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass hier zum ersten Mal eine Zusammenkunft stattfand. Lilly ist inzwischen fast 4 Jahre fort. Donnie war schon damals kaum noch da und dann gar nicht mehr. “Warst du schon mal hier?” fragte ich ihn, ohne meinen Blick zu heben. “War ‘n paar mal in der Nähe, bin aber nie rein gegangen. Wollt’ nicht allein. Wusste aber, dass du heute da sein würdest.” Seine Worte klangen erstickt. Dies war eine der Situationen, die selbst Donnie nicht mit seiner typischen Art überspielen konnte. Ich stellte mir schon immer vor, dass er genau so war, wenn er allein war. Doch jetzt bereitete es mir Unbehagen. “Lass uns draußen eine rauchen.” schlug ich vor und fasste ihn kurz mit der flachen Hand an den Rücken. Die einzige Geste des Trostes zu der ich im Moment fähig war. Jeder von uns verabschiedete sich mit einem andächtigen Blick von Lilly. Als wir zwischen all den Weitergezogenen und Vergessenen den Weg nach draußen fanden, wollte noch niemand etwas sagen. Keiner von uns wollte hier einen Streit beginnen. Wir ließen uns auf einer Bank nahe der Bushaltestelle nieder. Während Donnie in seinen Taschen kramte, begann ich mir bereits eine Zigarette zu drehen. Dann fand er seine fast leere Packung, steckte sich eine Zigarette in den Mund und holte eine Streichholzschachtel hervor. Er hatte immer einen Hang zum Nostalgischen. “Wie wär’s mit nem Feuerzeug?” meinte ich, nachdem ich meines gerade benutzt hatte und den ersten tiefen Zug ausatmete. “Klugscheißer.” erwiderte er und klang nun wieder ganz wie früher, “Bei den Dingern weiß man doch nie, wie lange sie noch gehen.” Er zog eines der drei letzten Hölzer heraus und entfachte eine kleine Flamme, die nach kurzem Kampf direkt erlosch. Noch ehe ich dazu kam, ihm mein Feuerzeug anzubieten, hatte er das vorletzte Streichholz entzündet und es langsam zu seiner Zigarette geführt. Als sie glühte, wedelte er mit selbstgefälligem Blick das fast abgebrannte Holz aus. “Ich dagegen weiß immer, wie viele Kugeln ich noch im Magazin hab.” sagte er mit der Kippe im Mundwinkel und schüttelte geräuschvoll die kleine Schachtel. “Eine einzige noch, um genau zu sein.” sagte ich und wusste, dass er das für sich auslegen würde. “Ganz recht, Monsieur Scheissklug! Ein letztes Streichholz ist meine Art von Vertrauen auf das Schicksal.” war seine Antwort. Für einen kurzen Moment bewunderte ich ihn wieder, wie ich es früher oft tat. Donnie war jemand, der klare Grundsätze hatte. Lieber arm an Dingen und dafür reich an Facetten. Man sah es ihm allerdings auch an. Das Gesicht schien von Erfahrungen gezeichnet und seine dünne Jacke entsprach nicht der Jahreszeit. Zu stören schien ihn das jedoch nicht. Wortlos rauchten wir unsere Zigaretten und blickten dem Qualm nach, der sich in aller Freiheit in die Luft erhob. “Ich weiß nicht, ob ich dir einfach eine reinhauen oder doch lieber eine von hundert Fragen stellen soll.” brach ich irgendwann das Schweigen. “Such’s dir aus.” sagte er kurz. “Na schön…” meinte ich und ballte die Faust, “… wo du die ganzen Jahre warst, will ich gar nicht wissen. Dafür kenne ich dich zu gut. Sag mir nur eins: hast du dich je von Lilly verabschiedet, so wie von mir damals?”. Ich schaute ihn jetzt eindringlich an und erkannte, dass die Frage ihn mehr traf als ein Schlag ins Gesicht. “Ich konnte nicht. Ich wusste, was mich erwartet.” Seine Worte waren untypisch leise. Ich dagegen wurde unwillkürlich laut. “Aber dass sie so schnell stirbt, das wusstest du nicht! Sie hat dich vermisst, du verdammtes Arschloch. Das hat alles noch schwerer gemacht. Auch für mich!”. Er legte die Stirn in Falten und suchte nach einer Antwort. Lilly, Donnie und ich wurden von allen als unzertrennliches Trio gesehen. Auch in unserem Freundeskreis waren wir eine Gruppe für uns. Viele fragten sich, was da abging und mit wem sie was hatte. Die Gerüchte besagten natürlich ein Dreierverhältnis. Die Wahrheit war, dass ich sie vergeblich liebte und Donnie ebenso. In den Jahren unserer gemeinsamen Freundschaft hätte es eigentlich irgendwann den alles erschütternden Streit geben müssen… hätte, wenn Lilly nicht so ein wundervoller Mensch gewesen wäre. Sie gab jedem von uns das Gefühl, gleich zu sein. Wenn sie ein Lachen schenkte, dann war es genug für uns beide. Vielleicht war es auch die Angst, all das zu verlieren, die keinen Streit aufkommen ließ. Oft waren wir auch ohnehin in einer größeren Gruppe unterwegs. Ansonsten hingen wir einfach irgendwo in der Stadt ab oder rauchten Gras, das Donnie immer von irgendwo besorgen konnte. Dafür hatten wir ein Versteck in einem alten Schuppen nahe des Bahnhofs. Lilly hatte dort eine Blechkiste gefunden, die man perfekt auf dem Türrahmen legen konnte, sodass sie nicht auffiel. Einmal schrieb mir Lilly mitten in der Nacht, ob wir uns in dem Schuppen treffen können. Sie wartete schon auf mich und ich merkte sofort, dass sie traurig war und einfach nicht allein sein wollte. Sie hatte sogar Schnaps dabei. Der Alkohol und ein Joint ließen uns irgendwann sehr melancholisch werden. Ich meinte zu ihr, dass man jemanden wie sie nur lieben könne. Daraufhin küsste Lilly mich. Und ich küsste Lilly. Es waren nur Sekunden aber sie schienen endlos. Mehr passierte jedoch nicht und wir haben fortan über den Vorfall geschwiegen. Schon wenige Tage danach hatte sie ihren ersten Zusammenbruch und kam ins Krankenhaus. “Denkst du für mich war es nicht schwer? All die Jahre…” - Donnies Worte durchbrachen meine Erinnerungen und ich blickte ihn entmutigt an, während er weiter sprach. “Manchmal sind die Erinnerungen so schmerzvoll und dennoch habe ich Angst davor, auch nur eine einzige zu verlieren. Sie hat mir genauso viel bedeutet wie dir. Und weißt du was? Ich wünschte, ich hätte sie auch einmal küssen dürfen… glückliches Arschloch!” Seine Worte trafen mich, als wäre in meinem Kopf ein Zug entgleist. “Ich…” stotterte ich wie automatisch heraus und er unterbrach mich direkt. “Sie hat mir eine Nachricht geschrieben, ein oder zwei Tage bevor sie ins Krankenhaus kam. Dass ihr euch geküsst hättet und sie unten am Bahnhof mit mir reden wolle. Dann sah ich sie dort stehen, mit einem Brief in der Hand. … Aber schon gut. Ich mach dir keinen Vorwurf, ich hätte es genau wie du für mich behalten. Ist sicher ne schöne Erinnerung, nicht?” Alles, was Donnie sagte, machte mein Herz schwer und verwirrte mich gleichermaßen. In mir tobte eine Lawine von Gedanken, Fragen und Gefühlen. “Und? Was hat sie gesagt? Was stand in dem Brief?” durch meine Aufregung hatte ich nicht bemerkt, wie es zu regnen begann, bis ich dann sah, dass Donnie allmählich durchnässt wurde und nicht mehr verbergen konnte, wie kalt ihm war. Ich zog meine dicke Jacke aus und hielt sie ihm hin. “Nimm schon und gib mir deine!” Wir tauschten die Jacken. Dann schaute er ins Grau des wolkenverhangenen Himmels, ehe er wieder sprach. “Ich weiß nicht. Wir hatten nicht geredet. Hab ihr ne Nachricht geschrieben, dass alles okay sei und sie sich nicht sorgen soll. Dann hab ich gesehen, wie sie auf ihr Handy geschaut hat, gelesen hat und wieder in die Bude ging. Danach bin ich weg. Ich konnte nicht mit ihr reden, verstehst du? Konnte damit nicht umgehen. … Hat sie dir denn nie etwas gesagt?”. Ich überlegte angestrengt. “Nein, wir haben nie wieder darüber geredet. Es hätte sowieso nichts mehr gebracht. Aber … verdammt, meinst du…” Donnie fiel mir ins Wort: “Du fragst dich, ob sie dich tatsächlich geliebt hat. Ich weiß es nicht. Vielleicht wollte sie mir sagen, dass sie sich für dich entschieden hat. Vielleicht wollte sie wissen, was ich für sie empfinde. Ich hab mich das oft gefragt, glaub mir.” Ich verstand, dass all das keiner von uns beiden beantworten konnte und eine Antwort genauso schlimm sein könnte wie die Ungewissheit. Oder schlimmer, für einen von uns. Donnie schien das Thema aufs Gemüt zu schlagen. “Wollen wir was trinken gehen?” fragte ich ihn und merkte selbst, wie ungeschickt die Überleitung war. “Lieber nicht. Hab noch was zu erledigen und muss auch weiter. Hab eh keine Kohle. Vielleicht bin ich aber noch n paar Tage in der Stadt.” In seinen Worten lag Bedauern. Er wollte jetzt allein sein um nicht mehr über die Vergangenheit nachdenken zu müssen. Dass ich ihn demnächst wiedersehen würde, glaubte ich nicht. “Na schön. Dann vielleicht bis die Tage.” Ich ließ meinen Abschied bewusst kurz ausfallen und ebenso kurz war sein Kopfnicken, ehe er sich abwandte. Donnie beim Weggehen hinterher zu sehen, hatte immer etwas von halbem Abschluss. So als würde man ein Kapitel eines Buches beenden und wissen, dass man einige Zeit nicht mehr zum Lesen kommt. … Der Anblick des alten Bahnhofs weckte in mir vertraute Gefühle. Lange hatte ich diesen Ort gemieden, doch ich musste nun einfach hier runter kommen. Das verlassene Gebäude blickte mich an, als hätte es mich schon seit Ewigkeiten erwartet. Der Regen war inzwischen sanfter geworden. Das Prasseln auf den Blättern klang, als würden sie gemeinsam Geschichten erzählen und durcheinander flüstern. Mit pochendem Herz erreichte ich den kleinen Schuppen und spürte die Wehmut, die schon den ganzen Tag in mir steckte, nun mehr als zuvor. Als ich hereintrat, schloss ich die Augen und atmete tief ein. Erinnerungen schwebten in der Luft. Ich blickte mich um und sah auf den Türrahmen. Tatsächlich lag sie noch immer dort, die alte Blechbüchse. Mit einem Seufzer und dem Gedanken an 4 Jahre altes Gras öffnete ich das leicht verrostete Ding und fühlte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte. Ein Brief. Ungeöffnet und mit meinem Namen auf dem Umschlag. Meine Gedanken rasten, meine Beine wurden weich und ich konnte nicht anders, als mich einfach auf den kalten Boden zu setzen. In meinen Händen hielt ich womöglich die letzte Botschaft einer großen Liebe und die Antwort auf eine Frage, die bedeutsamer für mich nicht sein könnte. Minutenlang saß ich da, nicht imstande den Brief zu öffnen. Was würde sich ändern? Würde ich bereuen? Wäre ich glücklich? Ich sah Lilly vor mir. Erinnerte mich an alles, was sie so besonders machte. Dachte an alles, das ich vermisste. Ihr Lächeln. Ich trug es seit jeher mit mir, wie ein Souvenir aus einem fernen Land. Vielleicht sollte ich es dabei belassen. Vielleicht würde sie nicht wollen, dass ich jetzt noch weiß - was auch immer sie mir sagen wollte. Ich griff in die Tasche nach meinem Feuerzeug und blickte verwirrt an mir herunter. Donnies Jacke. Wir hatten vergessen wieder zu tauschen. Aus der Tasche hervor holte ich die Streichholzschachtel. Ein kurzes Rütteln bestätigte mir, was ich schon wusste. Ich holte das letzte Zündholz heraus und betrachtete den Brief. Dann kamen mir Donnies Worte in den Sinn. "Ein letztes Streichholz…
aus “Warme Farbe Schwarz” / dt.
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familienseife-blog · 7 years
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DER 27.02.2018
Es ist ein wunderschöner Dienstag Morgen 9.18 Uhr. Ich sitze im Wintergarten schaue Californication und war vorher schön entspannt in einer warmen Wanne und habe es mir gut gehen lassen. Ja genau es ist ein Wochentag unter der Woche an einer meiner Tage, an denen ich etwas für meine Doktorarbeit machen sollte und ja ich bin nicht motiviert und habe im Moment nicht die Nerven mich damit auseinanderzusetzen. Aktuell hat mir meine Familie mal wieder richtig den Kopf zermatert. Ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll und ich bin mir sicher es gibt Familiendramen, die sind viel schlimmer als die meinen, jedoch muss ich sagen, dass ich mich bei Kontakt mit meiner Familie insbesondere bei Kontakt mit meiner ältesten Schwester MOC=mad only child und meinem spießigem und machthaberischen Vater fühle als werde ich psychisch vergewaltigt.
Mal überlegen. Wo fange ich da am Besten an, um zu erklären was ich damit meine. An sich muss man die komplette Geschichte kennen. Aber ich beginne einfach mal mit den neuesten Ereignissen, die wiederspiegeln wie wahnsinnig intrigant und unehrlich, zum Teil feige und ängstlich, ignorant und perfide meine Familie doch ist. Achja ich hoffe und gehe davon aus, dass sich diese Geschichte in ein  sehr positives, lustiges und insbesondere starkes Fortschreiten wandeln wird. Wie das aussehen wird, lässt sich noch nicht sagen, aber es ist und bleibt immer spannend in der Familie Vogl. Das mit den Namen ist noch so eine Sache. Der Name Vogl hat in unserem kleinen Kaff  seinen gewissen Stellenwert und ich weiß wie sehr es meinen Vater, den hochgelobten Hausarzt zuwider sein wird, dass ich hier das wahre Gesicht seiner nämlich beschissenen, zerstörten immer nur zur Schau gestellten Familie zeigen werde. Ihr seht es ist und bleibt spannend. 
Dann beginne ich mal mit den neuesten Ereignissen, die sich zugetragen haben. Hier fällt mir auf das ich für das vollständige Verständnis einen kurzen Einblick zu dem letzten Weihnachten geben muss.  Mein Bruder HAM=harmonic distortio, auch älter, war wie ich mit Freunden abends in einer Kneipe und er war gut angetrunken. Wir haben uns unterhalten und er hat mir einen wunderschönen Moment beschert. Schon in unserer Kindheit haben wir mal darüber geredet wo wir wollen, dass unsere Kinder mal aufwachsen, falls man selbst und deren Ehepartner einmal umkommt. Das um Gottes Willen hoffentlich niemals niemals passieren wird. Aber zu wissen, dass er das ernst gemeint hat und mich nun tatsächlich als die Taufpatin seines Kindes haben möchte und somit weiß, dass es seinem Kleinen bei mir super gut gehen würde und ich alles tun würde, damit er ein tolles Leben hätte. Nun ja das hat mich wahnsinnig glücklich gemacht. Meine Freunde meinten danach gleich:“ Oh warte mal ab, vielleicht weiß er es am nächsten Tag gar nicht mehr! Ich dachte ja kann sein, er wird mich schon nochmal fragen sobald er nüchtern ist. Das ist nicht passiert und ich habe ihn nicht mehr darauf angesprochen, da ich ihn auch nicht unter Druck setzen wollte und ich ja auch nicht wusste was seine Frau dazu meint und sie ja vielleicht noch gar nicht darüber geredet haben. Ich bin davon ausgegangen, wenn sie sich sicher sind und es wollen, fragen sie mich schon nochmal.
Tja meine ältere Schwester MOC ist auch schwanger, zwar mit dem zweiten Kind, aber sie ist somit auch auf der Suche nach einem Taufpate bzw. /patin. Da ich ihr aber bereits abgesagt habe als ich Trauzeugin für ihre kirchliche Hochzeit werden sollte, bin ich nicht davon ausgegangen, dass sie überhaupt möchte, dass ich noch irgendetwas mit Verantwortung für sie machen soll. Ich muss dazu sagen ich will für sie auch nichts machen. Ihr das so zu sagen, schaffe ich jedoch nicht, da ich hinsichtlich dessen ein Feigling bin. Aber vielleicht könnt ihr das noch im Laufe meiner Geschichte nachvollziehen und verstehen. Das aber diesen Fakt nicht lindert. Nun ja sie hat mich gefragt und im gleichen Atemzug gesagt, dass sie jedoch nicht weiß ob HAM mich schon gefragt hat. Ich habe das als willkommenes Geschenk angesehen und gesagt doch hat er, aber das war an Weihnachten und er war betrunken blablabla und dass ich somit nicht sagen kann, ob ich bereits Taufpatin werden soll. Das scheint für sie auszureichen, um mich nicht nochmals zu fragen ob ich trotzdem  zusätzlich Taufpatin für ihre Kleine sein möchte. Sie sagte sie bespricht das mit ihm, woraufhin ich von ihr verlangte nichts von meinem Gespräch an Weihnachten mit ihm zu erwähnen, aus besagten Gründen (s. o.). Da hatte ich schon meine Bedenken, da man MOC wie ich schon all zu oft miterleben musste, nicht trauen konnte, v.a. wenn es darum geht, dass sie etwas was sie möchte durchsetzen will. Nun ja aber es kam schlimmer.
Ich beschloss meinem Bruder ca. eine Stunde nach dem Telefonat mit MOC eine Whats App Nachricht zu schicken, woraufhin ich prompt eine Textmessage zurückerhielt. Es zeigte als Screenshot die Message die MOC bereits meinem Bruder ca. eine halbe Stunde vorher zugesendet hatte. Folgender Text war das: „Bitte sag mir wenn ihr Ciara (das bin ich :)) als Taufpatin plant, weil ich mir dann was anderes überlegen muss. Hättest mir doch sagen können, dass ihr schon an Weihnachten wusstet, dass ihr Ciara fragen wollt. Also kein Stress wir finden eine andere Lösung und ich kenne meinen Stellenwert jetzt auch.“
 Das ist kein Witz, das ist die Wahrheit und ich habe daraufhin sofort HAM angerufen. Er war komplett durch den Wind. Er sagte mir, dass er sich nicht mehr an das Gespräch mit mir erinnern kann, aber das er und seine Frau  tatsächlich vorhaben/hatten mich zu fragen.  Sie mag MOC nicht und deswegen kommt sie eigentlich auch nicht in Frage. Er findet es jedoch doof, dass es immer Streit mit seiner Frau gibt, sobald der Name von MOC fällt. Dazu muss ich sagen, dass mich das nicht wundert. Nunja er war dann soweit, dass er meinte ich solle doch Taufpatin von MOCs Kind werden und ich sei ja dann trotzdem noch Tante des Kleinen. Ja da dachte ich mir nur, wow MOC hat dich noch immer gut im Griff. Ich sagte ihm, dass er und seine Frau das entscheiden sollen und nicht MOC das Recht hat, das zu entscheiden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er mir sagen wird, dass ich nicht Taufpatin werde und mich somit MOC haben kann.
 Aber ich bin gespannt. Wer weiß vielleicht zeigt er das erstemal Eier und steht mal zu dem was er will ohne Angst zu haben was MOC denkt und was sie dann für einen Komplott gegen ihn plant, den sie sicherlich über Papa ausspielen wird, der alles aber auch wirklich alles unreflektiert von seinem MOC glaubt und sich dementsprechend auch immer verhält. Das ist eine Taktik MOC seit jeher, unsere komplette Kindheit hindurch anwendet. Es gibt auch kein Tabu bei ihr. Meist setzt sie einen drauf, obwohl man schon denkt schlimmer geht es nicht mehr. Psychische Taktik, Manipulation und das Ausspielen der hoffnungsvollen Denkweise  der restlichen Familienangehörigen, dass sie sich vielleicht endlich geändert hat und einsieht wie daneben sie sich benommen hat, nutzt sie aus. Ich bin jetzt 28 und das ist bis heute nicht passiert.
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