#Ich brauche einen Therapeuten
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pirateheartbeat · 7 days ago
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Don't go tonight Stay here one more time Remind me what it's like, oh And let's fall in love one more time
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never7enough · 2 years ago
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Wieder Mal bin ich tagelang am weinen. Wieder spüre ich an jedem Tage diese furchtbare Einsamkeit, obwohl ich doch gar nicht alleine bin. Wieder verliere ich mich in mir selbst und niemand kann mir dabei helfen. Ich kann mit niemandem reden, wer sollte mir auch helfen können. Spätestens wenn man nach einem Jahr Therapie gefragt wird, wieso man nach dieser langen Zeit immer noch nichts geändert hat, wieso man immer noch genau so ist. Ich habe mich überwunden, meinem Therapeuten mehr als nur einmal zu sagen, dass ich bewusst zu viele Medikamente genommen habe. Dass ich keinen Sinn mehr sehe, dass ich diese Kraft zum Kämpfen nicht mehr habe, ich nicht weiß, wie ich überleben soll. Und trotzdem ist es falsch. Ich weiß, dass ich nur Fehler mache. Ich weiß, dass meine Existenz falsch und nicht von Bedeutung ist. Mir muss man nicht sagen, dass ich nichts kann, weil ich es schon längst selbst weiß. Ich würde mein Leben gerne beenden, auf die Sekunde, ohne nur einen einzigen Moment drüber nachzudenken. Ich weiß, dass ich meiner Familie damit schaden würde. Meiner Freundin. Aber wem denn noch? Sonst interessiert sich doch niemand für mich und die wenigen und einzelnen Menschen die es tun, wären ohne mich besser dran. Wieso sollte ich noch versuchen zu überleben. Von jeder Seite wird mir erzählt, was ich falsch mache, egal wie sehr ich kämpfe und versuche mein Bestes zu geben. Mir ist das bewusst, mir ist bewusst wie viele Fehler ich mache. Ich brauch euch alle nicht, ich seh selbst, wie dumm und unwichtig ich bin. Mir ist klar, dass alle anderen besser sind als ich. Dass alle anderen schöner, schlauer, wichtiger und wertvoller sind. Bitte beantwortet mir doch nur irgendjemand eine einzige Frage: Wieso sollte ich noch weiterleben? Seit Jahren schmerzt jeder Tag. Klar gibt es mal schöne „Phasen“. Aber was bringen die mir, wenn alles andere so unglaublich weh tut. Mich von innen zerfrisst, ich in Einsamkeit ertrinke, mir niemand zuhört, mich nicht versteht, geschweige denn, dass mich auch nur irgendjemand retten kann...“Man kann nun mal nicht jeden retten“ und bei mir sollte man es nicht einmal mehr versuchen. Ich sitze wieder und wieder in diesem großen schwarzen Loch der Leere. Diese Leere, die sich in Abwechslung mit tiefer Traurigkeit, Einsamkeit und dem starken Wunsch zu Sterben in mir verbirgt. Die Gefühle die niemand versteht und niemand an mir sieht. Keiner der nach mir fragt, weil ich es nach außen hin nicht durchblicken lasse. Wieso auch, wie sollte man mir auch helfen. Wenn man mit seinem eigenen Leben schon so abgeschlossen hat, wie sollte dann noch irgendjemand zu mir durchdringen, geschweige denn mir einen Sinn zu Leben zeigen. Ich kämpfe und kämpfe, aber wofür. Wofür sollte ich überhaupt noch kämpfen?
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erfolgsebook · 24 days ago
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"Großartiger Plan" klingt teuer.
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„Ich habe einen großartigen Plan!“, riefst du. Und jetzt stehst du in einer Bäckerei mit einer Handvoll Quittungen und einem Schuldenberg. Du stehst da. Die Luft riecht nach frisch gebackenem Brot, gemischt mit einem Hauch Verzweiflung und dem süßen Duft von "Was habe ich mir nur dabei gedacht?" Vor dir: Eine freundliche, leicht verwirrte Bäckereiverkäuferin, die ein perfekt sitzendes Dirndl trägt und dich anblickt, als wärest du gerade aus einer Reality-Show entlaufen. Hinter ihr reihen sich Regale mit goldbraunen Croissants, glänzenden Brezeln und Brotlaiben, die wie kleine kulinarische Meisterwerke aussehen. Alles um dich herum schreit: "Gemütlichkeit!", aber du fühlst dich so, als hätte das Schicksal dir gerade die Rechnung für deinen "großartigen Plan" präsentiert – im wahrsten Sinne des Wortes. In deiner Hand: ein Haufen Quittungen. Knitterig, zerknüllt und unmissverständlich. Sie sind der Beweis, dass dein "Plan" sich in einen chaotischen Backwaren-Traum verwandelte – oder eher in einen Albtraum. Aber hey, wer braucht schon finanzielle Stabilität, wenn man stattdessen 32 Laib Sauerteigbrot und 17 Kirschplunder hat? Die Szene: Du, der Bäcker-Held ohne Kohle Dein Outfit? Nun, sagen wir mal, es erzählt seine eigene Geschichte. Dein ehemals schickes Hemd hat die Knitterfalten eines 48-Stunden-Denkmarathons, und deine Jeans sieht aus, als hätte sie den gleichen Zeitraum auf einem unbequemen Küchenstuhl verbracht. Dein Gesichtsausdruck schwankt irgendwo zwischen "Ich habe alles im Griff" und "Ich brauche dringend einen Plan B." Aber dein Stolz? Der hat sich anscheinend schon längst verabschiedet, vermutlich zusammen mit deinem letzten Euro. Hinter dir steht eine ältere Dame, die in einem pastellfarbenen Wollmantel steckt und dich kritisch beäugt. Sie hält eine kleine Tüte mit zwei Mohnbrötchen in der Hand und wirkt, als würde sie innerlich überlegen, ob sie dir ihr Kleingeld anbieten soll – oder einen Therapeuten. Wie alles begann: Dein "großartiger Plan" „Ich habe eine geniale Idee!“, hast du vor zwei Wochen gerufen, als du mit deinen Freunden im Stammcafé saßest. Du warst elektrisiert, voller Visionen und vermutlich ein wenig zu koffeiniert. Dein Ziel? „Eine Bäckerei, die mehr als nur Brötchen verkauft! Es wird eine Revolution! Brot-Kunst! Croissant-Poesie!“ Die anderen haben genickt, geklatscht – und ein bisschen gelacht. „Du schaffst das!“, sagten sie, während sie dir auf die Schulter klopften. Und du hast es ihnen geglaubt. Der Sturz in die Realität Jetzt stehst du hier, inmitten von Bäckereiaroma und deinem persönlichen Schuldenberg. Deine "Investition" war ambitioniert: Du hast in Premium-Backwaren und schicke Verpackungen investiert, ohne zu bedenken, dass du… na ja, keine eigene Bäckerei hast. Und auch keinen Kundenstamm. Stattdessen hast du jetzt ein Wohnzimmer voller Brottüten und die Erkenntnis, dass sich Sauerteig nicht von Luft und Liebe ernährt. Der Showdown „Ähm, kann ich Ihnen helfen?“, fragt die Verkäuferin schließlich, als dein stilles Grübeln ihr offenbar zu lange dauert. Ihr Gesicht ist freundlich, aber ihre Augen haben diesen Hauch von „Was macht dieser Typ eigentlich hier?“ „Ja, äh…“, stotterst du, während du versuchst, dich auf eine Antwort zu konzentrieren. Aber was sollst du sagen? Dass du hier bist, um dein Brot zurückzukaufen? Oder vielleicht, dass du eine spontane Geschäftsidee hattest, die irgendwie komplett aus dem Ruder gelaufen ist? Du entscheidest dich für die Wahrheit – na ja, zumindest eine abgespeckte Version davon. „Ich wollte eigentlich nur… äh… schauen, wie andere Bäckereien so arbeiten“, murmelst du. Deine Stimme klingt nicht überzeugend, aber hey, zumindest bist du ehrlich. So halb. Die Moral der Geschichte Während du aus der Bäckerei schlurfst, begleitet vom missbilligenden Blick der älteren Dame, nimmst du dir vor, beim nächsten Mal einen besseren Plan zu haben – oder wenigstens jemanden, der dich rechtzeitig stoppt. Denn manchmal reicht ein „großartiger Plan“ eben nicht aus, besonders wenn er dich mitten in eine Bäckerei mit leeren Taschen und einem Berg aus Quittungen führt. Und während die Tür hinter dir zufällt, hörst du die Verkäuferin leise murmeln: „Der arme Kerl braucht echt ein Brötchen. Oder ein Wunder.“ Zitat zum Nachdenken: "Manchmal braucht es nicht nur einen Plan, sondern auch jemanden, der ihn stoppt, bevor er Realität wird." Hat dir der Beitrag gefallen? Kommentiere und teile meine inspirierenden Beiträge über Sarkasmus, Humor und viel Witz! Read the full article
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monologe030 · 4 months ago
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Back 2 the Surface (1)
Eigentlich wollte ich "Back to the Top" schreiben, aber das passt bei mir einfach (noch) nicht. Ich muss mich erstmal wieder durch den Untergrund wühlen. Durch all die Scheiße des Lebens. Durch all die Kakke und Kotze und Pisse. Wie ein Wurm muss ich mich an die Oberfläche wühlen.
Ich habe so übelste Rückenschmerzen. Und mittlerweile auch, einfach so, ohne Sinn, in den Schultern. Und in den Beinen. Aber das mit den Beinen war schon davor so.
Ich hab jetzt eine Stunde gut Fitness und Yoga gemacht und fühle mich schon viel besser, auch wenn mein doppelter Bandscheibenvorfall immer noch stark spürbar ist. Im Laufe des Tages möchte ich noch mindestens eine Stunde weiter Fitness und Yoga machen. Und das ab jetzt wieder täglich.
In letzter Zeit erinnere ich mich oft an meine frühen Zwanziger, in denen ich den doppelten Bandscheibenvorfall hatte und für Wochen/Monate ans Bett gefesselt war. Ich konnte kaum aufstehen. Kaum gehen. Rennen oder Fahrradfahren sowieso nicht.
Dann bin ich zur Ergotherapie gegangen und hatte dort einen sehr guten Therapeuten der mir gute Übungen beigebracht hat, die mir sehr geholfen haben. Dann hatte ich noch ein paar Yoga-Stunden und habe dann auch angefangen mehrfach täglich die Übungen zu machen.
So war ich nach einem Jahr wieder relativ fit. Nicht nur das: Das Training hat nicht nur spürbare positive Effekte auf meinen Körper gehabt, sondern auch visuelle. Mir sind kleine, aber trotz dessen klar sichtbare Muskeln gewachsen.
Ende meiner Zwanziger hatte ich eine Beziehung, die sehr beschissen geendet ist. Unter anderem deshalb habe ich angefangen, mein Yoga-Training zu intensivieren und auch Krafttraining zu machen. Auch wieder: täglich. Fokussiert. Habe vieles dokumentiert. Mich schlau gemacht. Neue Übungen ausprobiert. Und wieder erfuhr ich eine extrem positive und visuell sichtbare Entwicklung mit meinem Körper.
Und vor allen Dingen: Aus eigener Hände Kraft erschaffen. Das ist purstes Self-Empowering.
...
Und jetzt.. Seit mindestens zwei Jahren.. Habe ich einfach aufgehört. Ich mache zwar noch meine Übungen.. Und versuche sie auch täglich oder zumindest regelmäßig zu absolvieren.. Erwische mich aber imer wieder dabei, wie Tage und Wochen vergehen, an denen ich fast nichts mache.. Und die Schmerzen immer stärker werden.
Anfang meiner Zwanziger.. Hat mich der Schmerz motiviert.. Und auch Ende meiner Zwanziger.. Durch die Trennung.. Durch all diese Wut und den Hass.. Ich konnte das alles irgendwie kanalisieren.. Weil ich es wollte. Ich wollte unbedingt all diese negativen Effekte in etwas gutes fließen lassen.. Kunst. Musik. Bildung. Selbstreflektion. Aufklärung. Wissen.. Und Kraft. Körperliche Kraft. Körperliche, wie geistige Weiterentwicklung. Konstant. Selbst wenn dir die größte Scheiße passiert.
Gib niemals auf.
Ich wollte, dass das meine Superkraft ist. Mit gebrochenem Rücken, gebrochenem Herzen, vollkommen Einsam und Alleine.. "Für das Gute Kämpfen". Wie die Helden in den Geschichten. Sich nicht unterkriegen zu lassen. Immer höflich und freundlich zu bleiben. Und mutig. Und liebevoll. Und positiv und hoffnungsvoll.. Naiv. Und trotzdem berechnend. Ein Mann. Ein Held. Ein Vorbild. Zumindest irgendwann.. Ich wollte so werden. Und versuchte so zu sein. Mit dem Wissen, es nicht zu sein und niemals gewesen zu sein.. Niemals Dank dafür zu bekommen. So etwas gar nicht erst zu erwarten. Weil du es für dich selbst tust. Aus reinstem Ego. Für das Wissen ein "guter Mensch" zu sein. Auch wenn dieser nicht existiert. Nur auf literarischer, poetischer, philosophischer Ebene.
Aber ich wollte wirklich so sein. Ein Übermensch. Zumindest für kurze Zeit. Für ein paar Menschen.
Deshalb hab ich das gemacht. Weil ich daran geglaubt hab. Das ich wirklich so sein könnte. Und hab es dann einfach gemacht.
...
Jetzt.. Glaub ich nicht mehr dran. Ich brauch auch gar nicht mehr dran zu glauben.. Weil ich weiß.. Mit absoluter Gewissheit weiß.. Dass ich nicht zu dieser Person geworden bin. Zu diesem Helden. Zu diesem Übermenschen. Ich bin ein Nichts. Weniger als das.
Ich bin ein Versager. Ich habe so viele Erinnerungen in meinem Kopf, die mir das beweisen. So unendlich viele..
...
Und doch.. ploppt da immer wieder dieser eine Junge auf.. In meinem Kopf.. Dieser eine Junge, der damals im Bett saß, mit Anfang 20. Und weinte. Vor lauter Schmerz. Weil er nicht aus eigener Körperkraft aufstehen konnte. Kaum laufen konnte. Der so scheiße verzweifelt war.. Und auch damals schon.. Herzgebrochen..
Und diese Stimme, die sich damals in dem Kopf dieses Jungen auf einmal aufgebäumt hat und ihn angeschrien hat. Mit einem einzigen Wort.
"NEIN!".
Nein. Nein zu den Schmerzen. Zu den seelischen und zu den körperlichen. Nein zu all dem Scheiß. Ertrag es "wie ein Mann". Zum ersten Mal. Keine Sonderbehandlung.
Und wie dieser Junge dann anfing zu laufen. Zur Physiotherapie. Und dann zur Yogastunde. Und wie er jeden Tag seine Übungen gemacht hat. Und nach ein paar Jahren.. In der mit Abstand besten Körperlichen Form war, wie noch nie in seinem Leben.
Dieser Junge, der sich verwandelt hat.
...
Dieser Junge, der heute dieser Mann ist.. Der nun ich bin.
Der zehn Kilometer unter der Erde sitzt. Unter all dem Dreck und dem Schlamm und all dem Unrat dieser Welt begraben..
...
Dieser Mann. Der nun ein Wurm ist.
Aber er hat angefangen, zu zappeln.
Hart.
...
Poah. Alter. Alles, was ich eigentlich schreiben wollte, ist: Ich hab kein Bock mehr. Auf Depression. Auf Schwäche. Ich mach das wieder so, wie Anfang zwanzig. Täglich Fitness und Yoga. Mehrfach. Direkt nach dem Aufstehen. Kurz vorm Schlafengehen. Und Mittags irgendwann auch nochmal.
Weightgainer/Proteinshake wird auch wieder gegönnt. Ich hab zwar Null Geld, aber ist mir egal. Irgendwie press ich das schon irgendwo raus.
STRAIGHT TO THE TOP ähhh.. SURFACE, BABY!
DER WURM KOMMT. DOCH ER WIRD ALS DRACHE AUS DEM BODEN STEIGEN. UND SICH DANN WIEDER AUF DEN WEG MACHEN! NACH JANZ OBEN! NACH JANZ WEIT OBEN, SACH ICK EUCH! JAWOLL DA JEHT'S HIN!
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nemacopunktde · 6 months ago
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aboacht · 2 years ago
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Logan
Ich wusste gar nicht genau wieso ich überhaupt etwas gesagt hatte. Es war vermutlich auch dem fehlenden Schlaf zuzuschreiben und der Tatsache, dass Carlos mich nun schon seit Wochen immer wieder damit nervte. Er machte sich scheinbar Sorgen, aber ich war weiterhin der Meinung das diese unberechtigt waren. Wir redeten hier schließlich nur von Träumen. Das eben diese Träume mich inzwischen aber auch immer öfter am Tag verfolgten konnte ich im Moment gut verdrängen. 
Aber für Carlos schien wohl klar zu sein, dass sich etwas ändern musste. Er redete ununterbrochen davon, wie sein Therapeut ihm dabei geholfen hatte mit diesen Ängsten umzugehen, damit er eben nicht mehr jede freie Sekunde daran erinnert wurde. Er sprach über irgendwelche Atemtechniken und andere sinnlose Dinge, von denen ich mir sicher war, das sie absolut nichts bringen würden. Während er neben mir weiter redete, warf ich einen Blick auf die Uhr, es war fast 3 Uhr morgens und ich wollte eigentlich nur eins: endlich weiter schlafen.
„Oder hast du vielleicht das Gefühl das du mit deinem Therapeuten nicht zurecht kommst? Ich meine… du gehst nun schon eine Weile zu ihm, oder? Vielleicht solltest du dich mal nach einem neuen umschauen.“
Bei diesen Worten sah ich wieder zu Carlos zurück, der mich mit diesen besorgten Gesichtsausdruck musterte, der schon seit Tagen nicht verschwinden wollte.
„Ich brauche keinen neuen Therapeuten.“, antwortete ich nur knapp, woraufhin Carlos sofort die Stirn runzelte. Er schien wohl Zweifel zu haben und wollte diese offensichtlich zum Ausdruck bringen. Ich wusste das er nicht aufgeben würde und weil ich so verzweifelt war endlich wieder schlafen zu können, sagte ich das einzige, was ich besser nicht gesagt hätte. Leider wurde mir erst nachdem ich es ausgesprochen hatte bewusst, was genau ich damit auslösen würde. „Ich gehe nicht zur Therapie, Carlos. Verstehst du’s nicht?“
Die Stille die sich danach im Schlafzimmer ausbreitete war unglaublich laut und auf Carlos’ Gesicht konnte ich genau erkennen wie er anfing diese Aussage zu begreifen. Erst sah er noch geschockt aus, fast etwas ungläubig - er wollte wohl noch hoffen das es nicht stimmte. „Was soll das heißen?“, fragte er mit leiser Stimme, aber man hörte bereits, dass er wütend war. Vermutlich zurecht. Und vor allem wusste ich, dass es nun zu spät war für irgendwelche Lügen. „Das ich dich angelogen habe. Ich habe dir gesagt das ich zur Therapie gehe, weil ich dachte das es dich beruhigen würde. Du hast dir die ganze Zeit so unsinnige Sorgen gemacht und…“ - „Sie sind nicht unsinnig! Merkst du eigentlich noch was?! Wir sitzen hier mitten in der Nacht im Bett, weil du kaum eine ruhige Minute Schlaf bekommst. Und das seit nun fast 2 Wochen am Stück. Seit wir erfahren haben das Jason entlassen wird, hast du dich komplett zurück gezogen und ich sehe die gleiche Angst in deinen Augen wie damals. Das ist doch nicht normal.“ Der Schock war inzwischen vollkommen von ihm abgefallen und es war eigentlich nur noch Fassungslosigkeit und Wut übrig. Er sah mich noch einen Moment an, dann stand er plötzlich aus dem Bett auf. Ich verkniff mir ein Seufzen - so schnell würde ich vermutlich nicht wieder zum schlafen kommen.
„Es tut mir Leid.“, sagte ich, was zumindest stimmte, wenn man es auf die Lüge bezog. Es war nicht in Ordnung gewesen ihn anzulügen und das nun schon so lange. Aber ich hatte es ja eigentlich nur für ihn getan.
„Das du mich angelogen hast oder das du immer noch nicht dazu bereit bist dir helfen zu lassen?!“, fuhr er mich an, ehe er kopfschüttelnd das Schlafzimmer verließ. Eine Antwort wollte er scheinbar gar nicht. Ich stand ebenfalls auf und folgte ihm nach unten ins Wohnzimmer. „Komm schon Carlos. Es ist wirklich nicht so dramatisch. Mir geht es gut.“, sagte ich zu ihm, woraufhin er sich nach ein paar Sekunden zu mir umdrehte. Er hatte nur eine kleine Lampe auf der Kommode angeschaltet, aber dennoch konnte ich genau sehen wie wütend und enttäuscht er war.
„Offensichtlich tut es das nicht.“ „Du hast keine Ahnung wie es mir geht.“, erwiderte ich sofort und wusste, dass ich gerade vermutlich wie ein bockiges Kind klang. „Doch. Denn ich habe das gleiche erlebt wie du, falls du dich noch daran erinnerst. Wir haben das zusammen durchgemacht und ich weiß wie traumatisch das alles gewesen ist. Wir haben danach alle darunter gelitten und wir werden es vermutlich nie vollständig vergessen können. Aber im Gegensatz zu dir haben die anderen und ich einen Weg gefunden damit umzugehen. Wir lassen unser Leben - Jahre später - nicht mehr von dieser einen Nacht beeinflussen. Und du stehst hier vor mir, siehst absolut beschissen aus von den schlaflosen Nächten, du bist verängstigt und unfähig mit den Erinnerungen umzugehen - und willst mir erzählen das es dir gut geht?!“ Er war nun doch noch etwas lauter geworden und ich wünschte, dass ich irgendetwas hätte erwidern können. Scheinbar war er aber sowieso noch nicht fertig.
„Aber weißt du was eigentlich das schlimmste daran ist?! Ich hatte wirklich geglaubt, dass es diesmal anders sein würde, das du dich geändert hättest.“
Die Wut war nun vollständig der Enttäuschung gewichen und er sah mich außerdem mit einem ganz bestimmten Blick an. Einen Blick, den ich bisher nur einmal bei ihm gesehen hatte und bei dem ich gehofft hatte, ihn nie wieder sehen zu müssen.
„Ich habe mich geändert. Du weißt das ich das habe. Aber das mit der Therapie,… das ist einfach nichts für mich.“, versuchte ich es irgendwie noch zu retten. Ich ging ein paar Schritte auf ihn zu, aber sein Blick machte deutlich, dass er nicht wollte das ich näher kam. Ich blieb also wieder stehen und überlegte was ich tun könnte. Wir waren schon mal an diesem Punkt gewesen und obwohl es so lange her war, fühlte es sich an wie gestern.
„Du weißt was passiert, oder? Wenn du das nicht tun kannst dann… wird es wieder genauso enden wie damals.“
Seine Worte trafen mich mitten ins Herz und mit einem Mal fühlte ich mich zurückversetzt in unsere Wohnung in New York, vor ungefähr 6 Jahren. 
„So kann es einfach nicht weitergehen!“, schrie Carlos mich an und ich war sehr sicher, dass er kurz davor war etwas nach mir zu werfen. Wir standen in der Küche, nachdem wir bis vor wenigen Minuten noch gemeinsam auf der Couch gelegen hatten. Wir hatten einen Film geschaut und scheinbar war ich währenddessen eingeschlafen. Wach geworden war ich dadurch, dass ich gehört hatte wie er immer wieder meinen Namen gesagt hatte. Dann war ich hochgeschreckt und hatte in sein besorgtes Gesicht geschaut. Es war nicht das erste Mal das sowas passierte und ich wusste genau was es bedeutete. Aber ich hatte meine Träume nun mal nicht unter Kontrolle. Das war etwas, was er mir nicht vorwerfen konnte. „Ich weiß nicht wieso du dich überhaupt so aufregst.“, antwortete ich ihm und versuchte zumindest ruhig zu bleiben. Ich wollte nicht schon wieder streiten. Es verging inzwischen kaum noch ein Tag an dem wir nicht stritten. 
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official-knorke · 3 years ago
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Hey ihr knorken Schnitten, ich freu mich ja immer wenn ihr mir Sachen schickt, ich lebe quasi davon. In letzter Zeit kommen aber immer mehr Trauma dumps rein, erst mal Respekt an jeden der grad durch Mist geht. Aber meine lieben Freunde, ich bin weder Therapeut noch fühl ich mich damit komfortabel. Ich werde hier keine davon veröffentlichen, noch les ich mir die durch. Belasten tut es mich trotzdem. Bitte geht mit eurem Selbsthass und Problemen zum Arzt oder zu euren Vertrauten, und nicht zu irgend einer wildfremden Person im Internet, vielen lieben Dank.
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Kuss auf die Nuss.
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maedchen-der-vorstadt · 3 years ago
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21 Dinge, die ich 2021 gelernt habe:
1. Ich brauche Hoffnung. 
2. Du bist mit 23 nicht zu alt, um Nächte lang auf Spielplätzen rum zu turnen. 
3. Du musst dich immer wieder aktiv für das Leben entscheiden. 
4. Die Menschen mit denen du das Jahr beginnst, sich nicht unbedingt die mit denen du das Jahr auch beendest. 
5. Den Sommer meiner Träume zu erleben war unglaublich. 
6. Wenn Gespräche mit deinem besten Freund mehr helfen, als mit deinem Therapeuten ist es der falsche Therapeut.
7. Vertraue auf dein Schicksal.
8. Freiheit ist eine Einstellung zum Leben.
9. Sich wirklich zu verlieben ist wunderschön und beängstigend.
10. Den Moment zu überleben, in dem der Schmerz größer ist als die eigene Existenz und man lieber tot wäre, verändert absolut alles.
11. Arbeite an dir selbst - immer. 
12. Ein Jahr ohne Krankenhaus wird in meinem Leben wohl nicht mehr geben.
13. Wer sein Studium liebt, der schiebt ;)
14. Die Vergangenheit holt dich immer wieder mal ein, aber hol du dir die Gegenwart zurück.
15. Du wirst enttäusch von Menschen, egal wie sehr du dir wünscht es wäre nicht so.
16. Liebe kann alles sein - was du lebst.
17. Es gibt den einen Menschen, mit dem sich viele meiner Überzeugungen geändert haben.
18. Lagerfeuer-, Regen- und late-night Talks sind die besten Gespräche, die du haben kannst.
19. Sex hat so viele Facetten. 
20. Eine Pandemie hat viele Vorteile für mich.
21. Angst ist immer da - doch sie zu bekämpfen ist entscheidend.
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c0ffee-is-a-meal · 3 years ago
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Therapeutensuche
Ich war ja früher der Meinung, dass man sich nur zu einer Therapie entschließen und sich dann für einen passenden Therapeuten entscheiden muss, um dann in Anschluss die Therapie zu beginnen - haha weit gefehlt. Anfangs war ich ja an sich sehr skeptisch gegenüber einer Psychotherapie, da ich wie gesagt bereits schlechte Erfahrungen gemacht habe, allerdings hat sich im Laufe der Zeit ein so großer Leidensdruck entwickelt, dass ich nur wenig Widerstand leistete und mich auf die Suche begab. Ich habe unzählige Praxen abtelefoniert und wurde überall angewiesen: Knalle volle Wartelisten. Eine Kinder und Jugend Therapeutin hätte zwar Kapazitäten gehabt, der war ich mit meinen damaligen 18 Jahren aber tendenziell schon zu alt. Die vielen Absagen ließen meine eh schon geringe Motivation noch mehr sinken und ohne den Druck durch meine Mama hätte ich wohl an dieser Stelle schon resigniert und aufgegeben. Konnte ich ja aber nicht. Nach endlosen Telefonaten bekam ich dann endlich einen 4 Wochen späteren Termin für ein Vorgespräch - Jackpot! Im Laufe dieser Wochen stieg mein Leidensdruck noch weiter, da mein Treiben ja nun nicht mehr unbehelligt im verborgenen stattfand, sondern ich ständigen Diskussionen über mein Essverhalten und Gewicht ausgesetzt war und so ging ich dann gar nicht mehr ganz so widerwillig zu meinem ersten Termin. 
Bei dieser Therapeutin habe ich die ersten 5 Probatorikstunden wahrgenommen, mich dann aber entschieden, lieber nochmal die anstrengende Suche auf mich zu nehmen, da wir einfach nicht so 100% auf einer Wellenlänge waren. Die Stunden waren geprägt von unangenehmen Schweigen und als ich ihr dann die Diagnosekriterien für Anorexie nach dem ICD-10 erklären musste, bekam ich so meine Zweifel, ob sie bei aller Nettigkeit die richtige für mein Krankheitsbild war. 
In der Zwischenzeit hatte ich mich auch in der Schönklinik Roseneck angemeldet, aber darauf gehe ich auch nochmal separat ein.
Die Therapeutensuche begann also von vorne, ähnlich zermürbend wie beim ersten Mal. Ich hatte inzwischen zum Glück viel Unterstützung durch unsere Schulpsychologin und konnte die Zeit somit gut überbrücken, denn wenn man einmal gemerkt hat, wie es ist, nicht mehr ohne Hilfe da stehen zu müssen, ist es doppelt schwer wieder alleine zu kämpfen. Ich führte wieder endlose Telefonate: Den einen war mein BMI zu niedrig, die anderen hatten wieder volle Warteliste auf die ich mich zwar setzen ließ, allerdings nie wieder eine Meldung bekam. Wenn ich dann mal das große Glück eines Erstgesprächs hatte, stellte sich dieses auch wieder als Misserfolg dar. Irgendwann hatte ich dann ein Gespräch bei einer Therapeutin, die ihrem Praxis gerade erst eröffnet und somit noch freie Plätze hatte. Sie war mir auch auf Anhieb sympathisch und ich wollte gerne bei ihr bleiben. Blöd nur, dass sie mich nicht wollte. Sie fürchtete, meinem Fall nicht gewachsen zu sein (Bei Untergewicht scheinen per se alle Therapeuten schnell nervös zu werden) und wollte mich auch lieber zu einem Verhaltenstherapeuten schicken, da sie auf Tiefenpsychologie spezialisiert ist. Ich suchte also weiter, brachte aber auch meine Not zum Ausdruck und dass ich keine Alternative finden konnte. Nach einem Austausch mit ihrer Supervisorin entschied sie sich also Gott sei Dank dafür mich doch zu behandeln! Anfangs war das eine recht mühsame Geschichte, da ich lange brauche, um Vertrauen zu fassen und nicht nur zu sagen, was mein Gegenüber gerne hören möchte, sondern was ich tatsächlich denke. Aber im Laufe der Zeit entwickelte sich trotz 8 Wochen Online-Therapie (Danke Corona) eine Bindung und das nötige Vertrauen und ich bin unglaublich froh, endlich eine gute Therapeutin an meiner Seite zu haben. Oft ärgere ich mich über mein früheres Ich, das sich so mit Händen und Füßen gegen eine Therapie gewehrt hat und frage mich, ob es etwas gebracht hätte, hätte mich meine Mama gegen meinen Willen zu einer gedrängt. Hierbei komme ich aber zu dem Schluss: Nein. Hätte meine Mama ausgenutzt, dass ich damals noch minderjährig und somit quasi wehrlos war und mich in eine Therapie gesteckt, hätte ich zu 99% nicht davon profitiert, sondern ein weiteres Therapeuten-Trauma entwickelt. Ich weiß bzw. kann mir sehr gut vorstellen, wie macht- und hilflos man sich als Elternteil eines psychisch kranken Kindes fühlt, aber letztendlich kann man keinen zum Gesundwerden zwingen, die Motivation muss von innen und nicht von außen kommen, ansonsten erzeugt Druck in der Regel nur Gegendruck. 
Die Therapie tut mir inzwischen sehr gut. Ich habe zwar oft meine Zweifel, ob und wie weit ich überhaupt therapier- bzw. heilbar bin, aber trotzdem sind die Gespräche mit meiner Therapeutin ein wichtiger Bestandteil meiner Woche geworden. Zum einen ist es einfach befreiend, sich regelmäßig über alles auskotzen zu dürfen, zum anderen habe ich viel über mich bzw. die Zusammenhänge meiner Erfahrungen und Empfindungen lernen können und sehe das als enorm hilfreich an. Ich bin inzwischen Queen der Selbstreflektion würde ich mal sagen 
Zu meinen Erfahrungen mit stationären bzw. teilstationären Einrichtungen werde ich separate Beiträge verfassen.
》Mein liebevoll und sarkastisch gestaltetes Therapiebuch nutze ich, um meine Gedanken festhalten zu können, sowohl zur Reflexion als auch als Erinnerung für später:
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blackkittex · 4 years ago
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I am ok but …
Ich lache viel. Ich mache Witze. Ich habe ein strahlendes Gesicht. Es geht mir schlecht. Ich weine. Ich bin wütend. Ich verletze mich. Ich schaue in den Spiegel und lächle weiter. Ich habe die letzten paar Wochen mit vielen Menschen gesprochen. Immer mehr wird mir klar, dass es mir schlechter geht als es mir eigentlich bewusst war. Äußerlich geht es Auf und Ab. Fröhlich. Traurig. Innerlich ist eine lange Gerade, welche in Richtung Abgrund läuft. Tief in mir fühle ich mich alleine, überfordert, verwirrt. Ich weiß nur bedingt, was gut und schlecht ist, was richtig und falsch ist. Jedes Mal, wenn ich mit jemanden darüber rede kommt es mir so vor als wäre in meinem Herzen ein großes Wollknäuel, wo ich nicht weiß wo Anfang und Ende sind. Vielleicht lache ich in letzter Zeit mehr, damit diese innerlichen Schmerzen für mich leiser werden. Ein Abwehrmechanismus damit ich nicht immer an die schwarze Tiefe denke? Ich brauche eine Therapie. Einen Therapeuten, welche mir die Richtung weist, wie ich das alles schaffen kann. Nebenbei Freunde und Familie, welche mich in die Richtung schubsen und mir helfen ein wenig vor ran zu kommen. Freunde und Familie habe ich schon, fehlt nur noch der Therapeut. Die Gesamtsituation ist gerade für viele schwer, einschließlich mich. Nur habe ich das Gefühl, ich weiß nicht was ich tun soll.
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Ich hab in Wien bei einer auf ADHS bei Erwachsenen spezialisierte Therapeutin, die auch Biofeedback macht, einen Kassenplatz bekommen und schon am 18. 12. das Erstgespräch.
wow. Normalerweise muss man in Wien Monate auf einen Kassenplatz warten, und ADHS-Therapeuten für Erwachsene gibt es sowieso fast keine.
Ich hoff so, dass ich mich mit ihr versteh, weil ich brauch dringend ADHS-spezifischen Support. Wirklich. ich bekomm zur Zeit einfach nichts auf die Reihe und bin schon high key am Verzweifeln
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official-german-autismus · 5 years ago
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Hallo, Ich brauche eine Therapeutin (m/w/d) die mich auf Depression/Angst/Sozialphobie behandeln kann, sich aber auch mit Autismus auskennt oder idealerweise selbst autistisch ist. Ich wohne in der Nähe von Schwäbisch Hall, aber ich hab gehört dass es auch im Internet Therapeut*innen gibt, die einen von weitem behandeln können. Kennt eine*r von euch sich da aus? Hat jemand eine Ahnung, wie ich so jemanden finden kann? Vielen Dank!
Hey, also hier sind ein paar Suchmaschinen, wo man Therapeuten in seiner Nähe finden kann:
https://psych-info.de/
https://www.deutschepsychotherapeutenvereinigung.de/nc/patienten/psychotherapeutensuche/
https://www.psychotherapiesuche.de/pid/search
https://www.therapie.de/therapeutensuche/
Da kannst du häufig auch die Schwerpunkte der einzelnen Therapeuten sehen.
Du solltest im Endeffekt nochmal nachfragen, ob Sie sich mit Autismus auskennen. Mit Depression und Angststörung haben die meisten schon gearbeitet. Und ich glaube eine*n Therapeut*in zu finden, die*der selbst autistisch ist, wird wahrscheinlich so ziemlich unmöglich sein, vor allem, da die wenigen die es gibt, auf die das zutrifft, das kaum angeben werden.
Ich würde dir raten in deiner Nähe auf jeden Fall mal alle, die in Frage kommen könnten zu kontaktieren und nach einen Erstgespräch fragen. Viele werden aktuell keinen freien Platz haben und du solltest so oder so zu mehreren hin gehen und gucken, ob die Person dir sympathisch ist und wir ihre Arbeitsweise ist.
Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen!
- Mod Koala
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rhyanon · 5 years ago
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Wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll nimmt man am besten den Anfang...
Seit mein ältester Bruder vor 5 Jahren sein Haus gekauft hat (und die wohl beste Einweihungsparty EU West geschmissen hat) haben wir ihn angefleht Silvester bei ihm feiern zu können. Dieses verflixte Jahr begann also eigentlich ziemlich gut. Coole Leute, schönes Feuerwerk, super Essen, viiiiel Alko... Milch. Alles in Allem eine verflucht witzige Party und ein guter Start ins Jahr. Tja, hätte ruhig so weiter gehn können.
Letztes Jahr im April hab ich mein Studium begonnen, deshalb schwere Depressionen bekommen und so viele Panikattacken gehabt, dass ich sie nicht mehr zählen kann. Nun bin ich leider sowieso zu Depressionen veranlagt und habe schon seit fast 10 Jahren immer wieder kleinere depressive Schübe, aber nie so. Nie so allumfassend, niederschmetternd. Es war einfach alles zu viel. Die Uni an sich, der selbstgeschaffene Leistungsdruck, die Angst zu versagen, die nicht bestandenen Prüfungen, einfach alles. Ich hatte und habe das Glück eine unglaublich unterstützende und verständnisvolle Familie und beste Freundin zu haben, die mir geholfen haben wo sie nur konnten. Außerdem gehe ich als ADSler regelmäßig zum Therapeuten, Medikamente kommen schließlich nicht von irgendwo. Deshalb bekam ich auch nach einem ausführlichen Gespräch direkt ein Antidepressivum, um nicht völlig abzurutschen. Hilft um morgens aufzustehen, nimmt einem aber nicht die Zweifel an der Berufswahl. Dabei war ich mir so sicher gewesen, dass ich Grundschullehrerin werden wollte. Aber die erschreckende Inkompetenz der Universität, die Art des Studiums und auch die Inhalte haben mir immer und immer mehr gezeigt, dass das nicht das ist, was ich will und brauche. Erstens hat der Weg zum Beruf mich kaputt gemacht und zweitens hätte der Beruf mich nicht erfüllt, da ich ihn in diesem System nicht so ausüben kann wie ich es will. Ich weiß das klingt blöd, aber ich kann es auch nur schlecht beschreiben.
Ich habe mich im Januar diesen Jahres dazu entschlossen das Studium abzubrechen. Was mich nur noch fertiger gemacht hat. Diese Entscheidung habe ich nicht leichtfertig getroffen, ein Plan B war schon zurecht gelegt und recherchiert. Aber ich hatte das Gefühl versagt zu haben. Ich glaube meiner Familie, wenn sie sagt, ich hätte sie nicht enttäuscht, aber ich habe mich selbst enttäuscht. Die Dosis des Antidepressivums wurde erhöht, das bekam mir aber nicht so gut und jetzt bin ich wieder bei der anfänglichen Dosis, damit geht es mir ganz gut.
Plan B, eine Ausbildung in der Ergotherapie, wurde verfolgt und ich habe ein fantastisches Praktikum gemacht. Ich habe so viele Erfahrungen gemacht, Eindrücke gesammelt, gelernt, auch über mich selbst, es ist schwer in Worte zu fassen. Bewerbung auf eine Ausbildungsstelle geschrieben und prompt zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Das Praktikum, die Einladung und die Verlobung meines ältesten Bruders waren wohl die bisher besten und wie es im Moment scheint auch einzigen guten Dinge dieses Jahr. Da spricht wohl aber der Pessimist und die Situation aus mir.
Meine Mutter wurde aus ihrem Job gemobbt und verfiel der Depression... Ich sag ja, Veranlagung und so. Es ging ihr sehr schlecht und es tat weh sie so zu sehen, aber sie wurde auch etwas fies. Stimmungsschwankungen sind ne blöde Sache. Wir wissen jetzt, dass die Depression da nicht allein dran schuld war, aber dazu gleich. Vor 4 Wochen hatte sie einen Nabelbruch und musste notoperiert werden. Das war schon kacke genug. Sie hatte Schmerzen, aber wenigstens konnte man da noch zu Besuch ins Krankenhaus. Als sie wieder zuhause war gings richtig los. Mama kriegt schlecht Luft und hustet... Yikes. Ich stecke mich natürlich an. Mir gings kacke, Fieber, trockener, ätzender Husten, Atemnot. Vermutung lag nahe, dass es "die Krankheit, deren Namen nicht genannt werden darf" ist. Bin also zur Fieberambulanz und hab mich testen lassen. Nur kam und kam kein Ergebnis. Indess kriegt meine Mutter selbst im Sitzen kaum noch Luft, will aber nicht ins Krankenhaus. Sie hatte Angst und außerdem sind Krankenhäuser blöd. Tja, mein Bruder und seine Verlobte (eigentlich wir alle) haben sich solche Sorgen gemacht, dass sie einen Krankenwagen gerufen haben. War auch besser so, schwere Lungenentzündung und Lungenembolie durch die OP. 13 Tage Krankenhaus, keine Besucher erlaubt.
Letzte Woche Donnerstag: Mama darf endlich nach Hause. Sie ist immer noch ziemlich fertig und bekommt weiterhin einen Haufen Medikamente, auch gegen die Embolie, aber es geht ihr deutlich besser.
Letzte Woche Freitag, morgens: Mama gehts gut.
Letzte Woche Freitag, mittags: Mama klagt über Kopfschmerzen und Schmerzen in der Flanke. Ich bin sofort besorgt. Ich sage ihr, dass ich meine Zimmertür auf lasse und Discord nur auf einem Ohr habe. Wenn was ist, soll sie rufen. Die üblichen Verdächtigen und ich fangen im Discord an D&D zu spielen. Ein erstickter Ruf von unten. Ich stürze mit Handy(Discord-App) und Kopfhörern noch auf dem Kopf ins Wohnzimmer. Mama sitzt zuckend auf ihrem Sessel. Ihre Lippen sind blau und Blut läuft aus ihrem Mund. Sie atmet röchelnd, reagiert nicht auf meine panische Stimme und Berührungen. Ich rufe ins Discord mein Bruder solle einen Krankenwagen rufen. Gott sei dank wohnt er nur zwei Häuser weiter und er und seine Verlobte sind sofort da. Notdienst am Telefon (an dieser Stelle ein Shout-out an den Typ am Telefon, danke für deine Hilfe) sagt uns wir sollen sie in stabiler Seitenlage hinlegen und hört sich durch das Handy ihre Atmung an. Sagt uns, wir sollen ihren Kiefer vorschieben. Es hilft deutlich, Mama röchelt nicht mehr so schlimm und bekommt wohl besser Luft, krampft aber immer noch. Ich dachte nach Panikattacken kommt nicht mehr viel an richtiger Angst. Aber meine Mutter so zu sehn... Ich seh sie noch immer so, wenn ich die Augen schließe. Diese Angst und Verzweiflung...
Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit bis die Sanitäter und der Notarzt endlich da sind. Eigentlich sind es höchstens 5 Minuten. Der Rest bis zum Wegfahren des Krankenwagens verschwimmt zu Panikattacke und Krankenkassenkarte suchen und in das Shirt meiner Schwägerin in Spee weinen. Ich bin so dankbar für sie und meine Brüder. Sie sind so stark, obwohl sie innerlich selbst zerbrechen.
Stundenlang keine Informationen aus dem Krankenhaus. Ich bleibe bei, nennen wir sie B1(ältester Bruder) und V(Verlobte von B1), alleine sein ist für keinen von uns eine Option. B2(Bruder 2, mittleres Kind) hat über Discord den Anfang mitbekommen, wir erklären die Situation am Telefon.
Letzte Woche Samstag: Endlich Informationen aus dem Krankenhaus. Diagnose: Gehirntumor.
Ich bin das ganze Wochenende bei B1 und V geblieben, wir waren bei B2 und haben alle zusammen geweint. Wir können unsere Mama nicht besuchen, ihr nicht beistehn, ihr nicht die Angst nehmen und das tut so weh, dass es mir schwer fällt zu atmen. Ständige, positiv ausfallende Updates durch den behandelnden Arzt, das gute Wetter und einfach das Zusammensein unter uns Geschwistern hat uns geholfen. Aber meine Mutter hat Schmerzen und Angst und ist verwirrt und vergesslich, weil der Tumor auf ihr Gehirn drückt. Sie ist eine sehr intelligente Frau, die sehr schnell sehr viel versteht, aber im Moment lässt der Tumor das nicht zu und das belastet sie zusätzlich. Und wir können nicht bei ihr sein.
Morgen wird sie operiert. Der Arzt vermutet, dass es keine Metastase ist, sondern ein primärer Tumor. Außerdem ist der Tumor im Inneren flüssig und lässt sich absaugen. Die OP wird nur etwa 2 Stunden dauern, es werden keine Komplikationen erwartet. Wenn er endlich raus ist könnte sogar die Depression besser werden, denn er sorgt für ähnliche Symptome. Das alles sind für so eine beschissene Diagnose ziemlich gute Nachrichten und dennoch habe ich, haben wir alle, aber vor Allem meine Mutter schreckliche Angst. Und ich kann sie ihr nicht nehmen, ihr nicht mal die Hand halten. Telefonieren/reden ist anstrengend für sie und macht sie traurig, weil wir nicht wirklich bei ihr sein können.
So... Das musste ich jetzt einfach alles nochmal rauslassen. Es tut erstaunlich gut darüber zu reden. Ich weiß nicht, ob das hier überhaupt jemand lesen wird, aber ich werde morgen ein Update posten, sobald die OP fertig ist. Und vielleicht schaffe ich es sogar danach weiterhin zu posten. Hoffentlich über schönere Dinge. Ich glaube es könnte mir gut tun und vielleicht können sich hier Gleichgesinnte finden und Erfahrungen austauschen und wir könnten uns alle gegenseitig helfen.
Das wars erstmal von mir, bleibt gesund.
Eure Rhy
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psychochaoten · 5 years ago
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I need help
Ich habe psychisch ein Problem. Und ich brauche Hilfe. Aber wo finde ich diese?
Wo soll ich anfangen? Bei der Seelsorge, dem ambulanten Therapeuten oder soll ich gleich im Krankenhaus anrufen und nach einem freien Bett in der Psychiatrie fragen?
Das Wichtigste: Sobald du merkst, dass es nicht mehr geht oder auch schon bei ersten Anzeichen einer psychischen Krankheit: Hole dir Hilfe! Und zwar so früh wie möglich. Das heißt natürlich nicht, dass du dich sofort in die Klinik begeben musst, aber es ist mega-wichtig, dass du eine Person findest, die dir helfen kann. Leider ist diese im Normalfall nicht der / die beste Freund*in oder ein Elternteil. Psychische Unterstützung findest du bei ausgebildetem Personal. Je nachdem in welchem Stadium sich deine Krankheit befindet d.h. wie stark du schon drin steckst, kann man dir auf unterschiedliche Weise helfen.
Solltest du erste Anzeichen einer Depression, bipolaren Störung, Schizophrenie oder einer der vielen anderen psychischen Störungen bemerken, kannst du dich bei psychosozialen Beratungsstellen melden. Dort arbeitet Personal aus ganz verschiedenen Berufsgruppen, z.B. Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter und noch viele mehr. In diesen Beratungsstellen kannst du einen ersten Ansprechpartner finden, dem du dich anvertrauen kannst und der dir sehr gut weiterhelfen kann. Bezahlen musst du normalerweise nichts, da die Beratungsstellen meist durch Spenden oder Fördermittel finanziert werden. Nur selten gibt es eine lange Wartezeit. D.h. du findest schnell und kostenlos erste Hilfe. Das Problem: Es sind eben nur Beratungsstellen, sie bieten keine Therapie, sondern können nur über Unterstützungsmöglichkeiten informieren.
Oft vermitteln dich solche Beratungsstellen zu einem ambulanten Psychotherapeuten. Dieser bietet dir regelmäßig (meist einmal in der Woche) Zeit für Gespräche an. Seine Vorgehensweise, dich zu behandeln, kann ganz unterschiedlich ausfallen. Da musst schauen, was dir am besten hilft. Meist kannst du ein oder zwei Probestunden nehmen, damit du ausprobieren kannst, ob du mit dem Therapeuten „warm“ wirst und du dich ihm oder ihr anvertrauen möchtest. Hast du dann jemanden gefunden, der dir wirklich helfen kann, dauert es allerdings im Normalfall eine ganze Weile – mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre – bis du wieder ganz gesund wirst. Aber so viel lässt sich sagen: Mit jedem Gespräch, dass du mit dem Psychologen führst, wird es dir psychisch besser gehen, auch wenn du das nicht immer bewusst bemerkst. Schade ist nur, dass es bis zum Anfang einer ambulanten Therapie oft eine gewisse Wartezeit dauert, die sich von einem Psychotherapeuten zum anderen unterscheidet.
Noch längere Wartezeiten haben Kliniken. Diese sind häufig auf ein spezielles Krankheitsbild spezialisiert wie Burnout, Essstörungen etc. Dafür ist ihre Hilfe sehr intensiv. Solch ein Klinikaufenthalt dauert im Durchschnitt mehrere Monate, in denen man mehrere Gespräche mit Psychotherapeuten, Gruppentherapien und Kreativtherapien erfährt. In solchen Einrichtungen hilft den Patienten neben dem bereuenden Personal und den Therapien auch die Gemeinschaft. Das Gefühl, nicht allein mit seinen Problemen zu sein, gibt einem Erkrankten oft Hoffnung und unterstützt den Weg zur Genesung.
Auch wenn viele psychisch-erkrankte Personen Angst vor einem solchen Klinikaufenthalt haben, sei es wegen der Entfernung von zu Hause, dem Rausreißen aus dem sozialen Umfeld, etc., so helfen die Monate in einer Klinik meist am effektivsten und können die Krankheit (oft zwar nicht ganz, aber schon sehr voranbringend) heilen. Um den Einstieg in den "normalen" Alltag nach einem Klinikaufenthalt zu erleichtern, bieten diese Facheinrichtungen häufig Hilfe und unterstützende Maßnahmen an.
Wenn du merkst, dir geht es psychisch immer schlechter, ist das Wichtigste also: Wende dich an Personen, die dir helfen können! Ohne Hilfe ist es nur schwer, wieder aus Depressionen, Ängsten, Schlafstörungen oder anderen psychischen Krankheiten herauszufinden. -M
Wenn Du oder jemand in Deinem Umkreis Probleme mit genannten Themen hat, melde Dich bei der Telefonseelsorge. Diese ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar.
Du bist nicht alleine. Habe den Mut dir Hilfe zu holen.
Tel: 0800/1110111
Tel: 0800/1110222
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annarennt · 5 years ago
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Was bisher geschah..
Die letzten 9 Monate waren eine 180° Kehrwende für mich. Auf allen Ebenen ist etwas passiert. Es fühlt sich etwas so an, wie als wäre ich Münchhausen, der sich allein an seinen eigenen Haaren aus dem Schlamm gezogen hat. Einmal alles anders, alles neu und bitte in gesund - danke.
Im November letzten Jahres spürte ich “wenn ich so weiter mache, drehe ich durch”. Mein Blutdruck war morgens schon bei 150 Schlägen, mein Schlaf war über das ganze Jahr schon schlecht und ich habe einfach weitergemacht. Bis jetzt. Ich besuchte meine gute Freundin in Potsdam. Ich stand völlig neben mir - etwas überdreht, zu hohe Flughöhe, nichts kann schnell genug gehen und alle denken zu langsam. Ich kam nicht mehr runter und habe nur darauf gewartet, dass mich endlich jemand sieht (wahrscheinlich war es vorher schon der Fall, aber ich wollte es nicht hören) und mir sagt: Anna, hör auf. Du drehst durch. Nimm dir frei. Ich dachte nur “ ich kann doch nicht frei nehmen, die brauchen mich doch.” Aber tatsächlich war ich am nächsten Tag nur den Vormittag auf Arbeit, am Nachmittag kaufte ich mir neue Laufschuhe, ging Kuchen essen und betrieb Müßiggang. Ab dem Zeitpunkt beschloss ich nur halb so viel zu arbeiten - in der selben Arbeitszeit von 40 Stunden. Ich hatte immer noch genug zu tun. Aber was anders war: ich fuhr stückweise immer mehr runter - bis zu einem Montag, an dem ich mich auf Arbeit schleppte, auf dem Fahrrad saß und dachte: fuck, du musst hier raus. Ich verbrachte den Vormittag noch auf Arbeit, aß mit meiner Kollegin zu Mittag und sagte: ich kann nicht mehr, ich muss nach Hause, ich lass mich krank schreiben.
Das war ein sehr großer Schritt für mich. Als ich zum Arzt radelte überlegte ich mir, was ich am Empfang sagen soll. Man muss doch immer was sagen. 30 Minuten habe ich mir darüber den Kopf zerbrochen. Als ich beim Arzt ankam und mich die Sprechstundenhilfe fragte, was sie für mich tun kann, sagte ich nur “Ich kann nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr. Ich brauche eine Krankschreibung.” Die bekam ich. Ich ging nach Hause, legte mich aufs Bett und heulte. Einfach aus.
Am nächsten Tag hatte ich dann einen Arzttermin, bei dem mir geraten wurde, alles aufzuschreiben und nur das zu tun, was mir Spaß macht. Alles raus. Nur ich. “Was macht Ihnen Spaß?” “Draußen sein, laufen.” “Dann gehen Sie raus und laufen.” Ok. Ich ging zum Yoga. Jedes Mal, wenn die Lehrerin sagte “loslassen”, musste ich weinen. Etwas ganz tief in mir drin war verletzt und erschöpft. Es konnte nicht mehr festhalten. Es war im freien Fall.
Ich fühlte mich, wie ein Schaf, das in einem Käfig angekettet eingesperrt ist. Dieses Bild hatte ich schon mal. Vor 12 Jahren, als ich eine Beziehung mit einem Mann führte, die für mich zu einem Trauma avancierte. Ich wurde klein gemacht “du bist nichts wert”, “du darfst das nicht machen”, “brich den Kontakt zu deinen Freunden ab - die tun dir nicht gut.” Bei ihm versuchte ich 2 Mal zu gehen. Es ging nicht. Ich resignierte, bis ich einen Zusammenbruch bei meinem damaligen Job erlitt und die Chefin meine Mutter anrief. Es wurde schnell gehandelt. Mein Vater und mein Bruder fuhren in meine Wohnung ins Erzgebirge und holten meine Sachen da raus. Ich kam erstmal bei meiner Kollegin unter. Danach wurde ich von ihm gestalkt. Meine Kollegin übernahm die Kommunikation über mein Handy mit ihm. Sie verstanden sich gut. Später bekamen sie zusammen ein Baby, sind jedoch getrennt - und der Mann zahlt keinen Unterhalt. Ein wirklich verrückter Mann.
Und genauso hilflos fühlte ich mich Ende letzten Jahres. Das selbe Schafs-Bild im Kopf kaufte ich mir ein kleines Plüsch-Schaf, um dieses Bild besser zu visualisieren und mich sicher zu fühlen. Meine gute Freundin aus Potsdam half mir mit Gesprächen in der Zeit, mich zu finden. Ich lief, fand zu mir, fuhr alleine in das kalte Brandenburg, lief, und dann war Weihnachten. Die Kraft kam langsam, ich blieb bei mir, ich versuchte Entscheidungen zu treffen, wie es mit mir weitergehen kann.. Im neuen Jahr war ich nur eine Woche arbeiten und reiste dann für eine Woche mit meinem Bruder nach Island. 
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Ein traumhaftes Land, zu der Zeit nur 4 Stunden hell. Es passte zu mir, zu uns. Ich traf eine Entscheidung. Ich muss kündigen. Ich muss neu anfangen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht warum, aber es musste sein. Als ich wieder in Berlin war, fing ich an Bewerbungen zu schreiben. Wo wollte ich hin? Was kann ich? Ich wollte etwas mit Weitblick machen, etwas was bleibt und etwas verändert. ich dachte: dann musst du in den Health- oder in den Mobility-Sektor. Ich schrieb einige Bewerbungen und wurde 2 mal eingeladen. Beim zweiten klappte es. Strategic Design bei der Deutschen Bahn in der Station & Service. Unsere Aufgabe: Wir machen Bahnhöfe schöne und Erhöhen die Aufenthaltsqualität. Ein schöner Job - das kann ich auch nach 3 Monaten Arbeit dort so sagen.
Dennoch hatte ich Angst, wieder in meine gleichen Muster zu verfallen (110% geben, nichts bekommen, um Anerkennung arbeiten...) und kümmerte mich um eine Therapie mit Schwerpunkt Tiefenpsychologie. Auch um das Trauma mit dem Mann aufzuarbeiten. Nach einer langen harten Suche (das ist nicht leicht: es geht einem nicht gut und man muss sich durch so viele Therapeuten durchtelefonieren, Anträge schreiben, zig mal seine Geschichte erzählen, bis man endlich einen Platz bekommt.) Aber es hat geklappt. Langzeittherapie. Einmal in der Woche gehe ihr zu ihr und habe einen Raum, den ich mit meinen persönlichen Ängsten, Gedanken, Bedenken und Freuden füllen kann.
Es ging und geht vorwärts. Dafür bin ich sehr sehr dankbar. 
Läuferisch wollte ich am Rennsteig teilnehmen, was aber leider durch einen Unfall nicht ging. Ich erholte mich schnell und eine Woche später starteten wir auf unsere lang ersehnte Fahrradtour von Hiddensee nach Riga (Bericht folgt).
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 Wir kamen wieder in Berlin an. Ich musste noch eine Woche auf Arbeit und gab am Donnerstag meinen Rechner ab. Endlich. Ich konnte es nicht erwarten. Nach gut 7 Jahren (viel gelernt auf vielen Ebenen - positives, sowie negatives) habe ich das Handtuch geworfen und mich für mich entschieden. Keine Aufopferung mehr. Das Trauma ein und für alle mal endlich abschließen. Gefühlt habe ich es 2 Mal erlebt. Das treibt mir direkt wieder die Tränen in die Augen. Alles fühlt sich in dem Moment so richtig und gut an! Doch wenn man erstmal drauf blickt, merkt man dass etwas schief läuft.
Nun versuche ich mit viel Bewusstsein durch die Welt zu gehen, den Balanceakt aus Neugier, Selbstfürsorge, Geben und Nehmen zu schaffen.
In dieser letzten Arbeitswoche verletzte ich mich dann am Freitag bei einem gemeinsamen Lauf mit einem Lauffreund. Ich knickte um und riss mir 1,5 Außenbänder am Sprunggelenk und zog mir eine Knochenprellung zu. Am Montag sollte der neue Job beginnen. Es war Ende Juni. Auch das hatte ich mir anders vorgestellt. Nun kam ich mit Krücken zu meinem ersten Arbeitstag. 
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Und was empfing mich? Wärme, Freundlichkeit, Unterstützung und Verständnis. Ich hatte die Möglichkeit, ganz langsam zu starten. Denn es ging nicht schneller. Das war sehr heilsam für mich. Ich lernte, die Dinge langsamer zu machen und nicht direkt zu überperformen. Das klappt bis jetzt. Jetzt habe ich eine natürlich Schranke, die mir sagt: jetzt ist gut. Bis hierhin und nicht weiter. 
Nun laufe ich auch wieder - nach 10 Wochen durfte ich wieder beginnen. Mit Bedacht. Das passt zum aktuellen Projekt. Selbstfürsorge.
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nonbinarytransgermany · 6 years ago
Note
Hi, falls dieser Blog noch aktiv ist: könnte evtl. jemand eine/-n Therapeuten/-in im Raum Karlsruhe empfehlen? Seit ich umgezogen bin hab ich keine Zeit zu meinem jetzigen Therapeuten zu fahren und mag den auch nicht so gern (seine Vorstellungen von Trans-Menschen sind ziemlich veraltet und mir geht die Geduld aus lol). Jemand, der auch Gutachten ausstellen kann, wäre ideal, ich brauche eigentlich nur noch einen Behandlungsnachweis bzw. ein Gutachten für die Mastektomie/Namensänderung. Danke!
kennt da jemensch wen?
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