#Gotteserfahrung
Explore tagged Tumblr posts
blumenwieserich · 11 months ago
Text
Bibel
In der Bibel finden wir Gotteserfahrungen. Die Gotteserfahrungen werden historisch umrahmt, die Gotteserfahrungen finden in historischen Zusammenhängen statt. Wir kümmern uns heute um den historischen Rahmen. Die Gotteserfahrungen, das eigentliche Bild, werden übersehen, weil wir sie als Kinder des Historismus nicht mehr verstehen.
Aber verstehen wir wenigstens, dass die Rahmen nicht das eigentliche Bild sind? Die kunstvollen Rahmen gehören zum Bild – ohne Zweifel. Aber sie sind nicht das Bild. Den kunstvollen Rahmen interpretieren wir als Fake News, um das eigentliche Bild nicht mehr ernst nehmen zu müssen. Und so bleiben wir Erfahrungs-arm.
0 notes
gutundgesund · 8 months ago
Text
Erkunde die Weisheiten des Sufismus und Lehren
Tumblr media
Willkommen zu einem faszinierenden Einblick in die Welt des Sufismus, einer mystischen Tradition des Islam, die sich mit der Suche nach spiritueller Erkenntnis und der Verbindung zu Gott beschäftigt. Der Sufismus ist ein Zweig des Islam, der oft als islamische Mystik bezeichnet wird. In dieser Tradition spielen spirituelle Praxis, Meditation und die Erfahrung der Gottesliebe eine zentrale Rolle. Der Sufismus hat eine lange und reiche Geschichte und hat im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Sufi-Orden und Gemeinschaften hervorgebracht. Diese Orden bieten verschiedene Lehren und Praktiken an, um die spirituelle Verwirklichung zu fördern. Sufi-Gemeinschaften haben eine starke Betonung auf die persönliche Erfahrung der Gotteserfahrung und die Suche nach innerem Frieden und Liebe. Im heutigen modernen Kontext spielt der Sufismus immer noch eine wichtige Rolle als Quelle der Inspiration und des spirituellen Wachstums für viele Menschen. Die Weisheit des Sufismus kann uns helfen, ein tieferes Verständnis des Lebens und der spirituellen Dimensionen zu erlangen. Schlüsselerkenntnisse: - Der Sufismus ist eine mystische Tradition des Islam, die sich mit der Suche nach spiritueller Erkenntnis und der Verbindung zu Gott beschäftigt. - Sufis praktizieren Meditation, Gebet, Musik und andere spirituelle Praktiken, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen. - Der Sufismus hat verschiedene Sufi-Orden und Gemeinschaften hervorgebracht, die verschiedene Lehren und Praktiken der spirituellen Verwirklichung anbieten. - Der Sufismus betont die Bedeutung der persönlichen Erfahrung der Gottesliebe und die Suche nach innerem Frieden und Liebe. - Im modernen Kontext spielt der Sufismus eine wichtige Rolle als Quelle der Inspiration und des spirituellen Wachstums. Die sieben Täler des Sufismus Der große Sufi-Meister Al-Ghazali beschrieb in seinem Werk "Der Pfad der Gottesdiener" die sieben Täler des Sufismus. Diese Täler repräsentieren verschiedene Phasen der inneren Reise und spirituellen Entwicklung. Jedes Tal hat seine eigenen Herausforderungen und Lektionen, die der Sucher der Wahrheit durchlaufen muss. Al-Ghazali betonte, dass der Weg zur Wahrheit steil und schwierig sein kann und dass es auf dieser Reise viele Hindernisse und Gefahren gibt. Doch durch das Durchqueren dieser sieben Täler kann der Suchende schließlich sein wahres Selbst finden und in die Einheit mit Gott eintreten. Eines der ersten Täler ist das Tal der Erkenntnis, in dem der Suchende zwischen bloßem Wissen und wahrem Wissen unterscheidet. Es geht darum, die Fähigkeiten zur Erkenntnis und das Bewusstsein zu entwickeln, um eine tiefere Verbindung zur Wahrheit herzustellen. Ein weiteres bedeutendes Tal ist das Tal der Reue. Hier wird der Suchende mit seinem eigenen Gewissen konfrontiert und erkennt die Fehler und Versäumnisse seines Lebens. Es ist ein Tal der Selbstreflexion und der Befreiung von Schuldgefühlen, um spirituelles Wachstum zu ermöglichen. Das Tal der Liebe ist ein zentrales Stadium auf der Reise zur Wahrheit. Hier erfährt der Suchende die Bedeutung von Hingabe und Vereinigung mit Gott durch Liebe. Liebe wird als Weg zur spirituellen Verwirklichung angesehen und ermöglicht es dem Suchenden, die Dualität und Begrenzungen der Welt zu überwinden. Im Tal der Wahrheit geht es schließlich darum, die eigene wahre Natur zu erkennen und zu verwirklichen. Der Suchende erfährt eine tiefgreifende Selbsterkenntnis und gelangt zur Erleuchtung. In diesem Tal werden alle Illusionen und falschen Vorstellungen aufgelöst, und der Suchende kehrt zurück zur ewigen Einheit mit Gott. Die sieben Täler des Sufismus sind ein leitender Weg für die spirituelle Entwicklung im Sufismus. Jedes Tal bietet eine einzigartige und bedeutungsvolle Erfahrung, die den Suchenden auf seiner Reise zur Wahrheit vorantreibt. Auf Ihrer Reise zur spirituellen Entwicklung können die sieben Täler des Sufismus Ihnen helfen, Ihr wahres Selbst zu finden und eine engere Verbindung zu Gott zu entwickeln. Gehen Sie mutig voran, durchqueren Sie diese Täler und lassen Sie sich von der Weisheit des Sufismus leiten. Das Tal des Wissens Im Tal des Wissens kannst du lernen, den Unterschied zwischen bloßem Wissen und wahrem Wissen zu erkennen. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Sammeln von Informationen allein nicht ausreicht, um wahre spirituelle Erkenntnis zu erlangen. Stattdessen liegt der Fokus darauf, deine Erkenntnisfähigkeiten zu entwickeln und bewusst zu erleben. Das Tal des Wissens lädt dich ein, dich nicht von den Inhalten des Wissens gefangen nehmen zu lassen, sondern deine Fähigkeit zu schulen, bewusster zu leben und eine tiefere Verbindung zur Wahrheit herzustellen. Es geht darum, das Wissen als Werkzeug zur Erweiterung des Bewusstseins zu nutzen und dich auf die Suche nach tieferem Verständnis und Weisheit zu begeben. Wissen vs. Weisheit Das Tal des Wissens unterscheidet sich von dem Tal der Weisheit. #gesundheit #fitness #lifestyle #beziehungen #achtsamkeit Original Content von: https://www.gutundgesund.org/ Lesen Sie den ganzen Artikel
0 notes
nordseehexe · 11 months ago
Text
Es gibt Sufi-Orden, die als sunnitisch oder schiitisch klassifiziert werden können, andere sind beiden oder keiner der beiden islamischen Richtungen zuzuordnen. Diese stellen einen separaten Bereich des muslimischen Glaubens dar und lehren meist einen „universellen Sufismus“. Die meisten Sufis bewegen sich aber innerhalb des orthodoxen Islams von Sunna und Schia und sind somit entweder Sunniten oder Schiiten, wobei die meisten Tariqas mit dem sunnitischen Islam in Verbindung gebracht werden (z. B. Naqshbandi, Qadiri) und nur wenige mit dem schiitischen.
Der Weg der Sufis folgt vier Stufen, deren Ausprägung auf den indischen Raum verweist; bislang ist jedoch offen, wie und in welche Richtung diese Beeinflussung historisch verlief:
Auslöschen der sinnlichen Wahrnehmung
Aufgabe des Verhaftetseins an individuelle Eigenschaften
Sterben des Ego
Auflösung in das göttliche Prinzip
Das oberste Ziel der Sufis ist, Gott so nahe wie möglich zu kommen und dabei die eigenen Wünsche zurückzulassen. Dabei wird Gott oder die Wahrheit als „der Geliebte“ erfahren. Der Kern des Sufismus ist demnach die innere Beziehung zwischen dem „Liebenden“ (Sufi) und dem „Geliebten“ (Gott). Durch die Liebe wird der Sufi zu Gott geführt, wobei der Suchende danach strebt, die Wahrheit schon in diesem Leben zu erfahren und nicht erst auf das Jenseits zu warten. Dies spiegelt sich in dem Prinzip zu sterben, bevor man stirbt wider, das überall im Sufismus verfolgt wird. Hierzu versuchen die Sufis, die Triebe der niederen Seele oder des tyrannischen Ego (an-nafs al-ammara) so zu bekämpfen, dass sie in positive Eigenschaften umgeformt werden. Auf diese Weise können einzelne Stationen durchlaufen werden, deren höchste die reine Seele (an-nafs as-safiya) ist. Diese letzte Stufe bleibt jedoch ausschließlich den Propheten und den vollkommensten Heiligen vorbehalten.
Die mystische Gotteserfahrung ist der Zustand des Einsseins (tauhid) mit Gott, die sogenannte „unio mystica“.
Dazu ein Zitat von Abu Nasr as-Sarradsch, einem Zeitgenossen des islamischen Mystikers Dschunaid:
„Sufismus bedeutet, nichts zu besitzen und von nichts besessen zu werden.“
Oder eine etwas ausführlichere Beschreibung von Abu Sa’id:
„Sufismus ist Ruhm im Elend, Reichtum in der Armut, Herrschaft in Dienstbarkeit, Sättigung im Hunger, Leben im Tode und Süße in der Bitterkeit … Der Sufi ist der, der mit allem zufrieden ist, was Gott tut, so dass Gott mit allem zufrieden ist, was er tut.“
Ein wichtiger Aspekt der sufistischen Lehre ist außerdem, dass die Wahrheit erfahren wird und nicht nur intellektuell erfasst. Gemäß dem Grundsatz „Den Glauben sieht man in den Taten“ ist es für die Sufis entscheidend, oft eher mit gutem Beispiel in der Welt aufzutreten als über den Glauben zu reden. Darüber hinaus ist „Aufrichtigkeit“ unentbehrlich, und es sollte versucht werden, nach außen hin so rein zu werden, wie es nach innen hin angestrebt wird.
Viele Sufis, so sie nicht Anhänger einer strengen Scharia sind, glauben, dass in allen Religionen eine grundlegende Wahrheit zu finden sei, und dass die großen Religionen von ihrem Wesen/Geist her dasselbe seien. Manche Sufis gehen deswegen sogar so weit, dass sie den Sufismus nicht innerhalb des Islams (also einer Religion) angesiedelt sehen, sondern meinen, dass die Mystik über der Religion stehe und diese sogar bedinge.
Ausübung der spirituellen Praktiken weitgehend aufgegeben hat und für seine Anhänger hauptsächlich die Funktion eines Mittlers und Fürsprechers – vor Gott, aber auch vor den politischen Autoritäten – erfüllt.[20]
Der Weg
Bearbeiten
Im Sufismus wird oft das Symbol der Rose gebraucht. Diese stellt die oben genannten Stufen auf dem Weg eines Derwischs folgenderweise dar: Die Dornen stehen für die Schari'a, das islamische Gesetz, der Stängel ist Tariqa, der Weg. Die Blüte gilt als Symbol für Haqiqa, der Wahrheit, die den Duft der Ma'rifa, die Erkenntnis, in sich trägt.[21]
Hierbei lässt sich folgende Sichtweise der Sufis erkennen: Die Dornen schützen den Stängel, ohne sie könnte die Rose leicht von Tieren angegriffen werden. Ohne den Stängel haben die Dornen allein aber keinerlei Bedeutung; es ist deutlich zu sehen, dass die Sufis Schari'a und Tariqa unbedingt als zusammengehörig betrachten. Der Stängel ohne Blüte wäre nutzlos, und auch eine Blüte ohne Duft hätte keinen Zweck. Der Duft alleine ohne die Rose hätte aber ebenfalls keine Möglichkeit zu existieren.[22]
Die Liebe
Bearbeiten
Der Mittelpunkt der sufistischen Lehre ist die Liebe (arabisch hubb, 'ischq, mahabba), die immer im Sinne von „Hinwendung (zu Gott)“ zu verstehen ist. Die Sufis glauben, dass sich die Liebe in der Projektion der göttlichen Essenz auf das Universum ausdrückt. Dies lässt sich oftmals in den „berauschten“ Gedichten vieler islamischer Mystiker erkennen, die die Einheit mit Gott und die Gottesliebe besingen. Da diese poetischen Werke meist mit Metaphern durchsetzt sind, wurden sie in der Geschichte oft von islamischen Rechtsgelehrten argwöhnisch betrachtet. In ihren Augen haben sie ketzerische Aussagen, wenn beispielsweise der Suchende vom „Wein“ berauscht ist; in der Symbolik des Sufismus steht der Wein für die Liebe Gottes, der Sheikh für den Mundschenk und der Derwisch für das Glas, das mit der Liebe gefüllt wird, um zu den Menschen getragen zu werden.
al-Ghazālī bezeichnet die Liebe zu Gott als die höchste der Stationen und sogar als das eigentliche Endziel der Stationen auf dem Weg zu Gott. Er sagt, dass nur Gott allein der Liebe würdig ist; die Liebe zu Muhammad nennt er jedoch als lobenswert, weil sie nichts anderes ist, als die Liebe zu Gott. Die Liebe zu den Gottesgelehrten und Frommen erwähnt er ebenfalls als lobenswert, denn „man liebt diejenigen, die den Geliebten lieben“.
Isa bin Maryam (Jesus von Nazaret) wird im Islam als der „Prophet der Liebe“ gesehen.
Dhikr
Die Sufis suchen durch tägliche regelmäßige Meditation (Dhikr, das bedeutet „Gedenken“, also „Gedenken an Gott“ oder Dhikrullah) und spezielle geistliche Übungen (Chalwa) Gott nahezukommen oder mit Gott im irdischen Leben eins zu werden. Letzteres wird vom orthodoxen Islam und der ihr eigenen islamischen Rechtsprechung (Fiqh) zumindest kritisch betrachtet, wenn nicht gar als Gotteslästerung verdammt. Die Sufis sind andererseits oft dieser konservativen, manchmal verknöcherten, islamischen Rechtswissenschaft gegenüber kritisch eingestellt. Mansur al-Halladsch, der mit Gott so eins geworden zu sein glaubte, dass er sagte: Ana al-Haqq („Ich bin die Wahrheit“, also „Ich bin Gott“), wurde von der Orthodoxie als Ketzer verdammt und öffentlich hingerichtet.
Kommen Sufis einem solchen Zustand nahe, geraten sie oft in Trance, wobei dies lediglich ein Nebeneffekt ist und nicht wie manchmal angenommen das Ziel des Dhikr. Einige wenige Sufigemeinschaften vollziehen in Trance verletzende Handlungen, wie etwa das Durchstechen der Wangen bei den Rifai-Derwischen, womit das vollkommene Vertrauen in Gott demonstriert werden soll. Ein weiteres Beispiel für Trancezustände bei Sufis sind die so genannten drehenden Derwische der Mevlevi-Tariqa aus Konya in der heutigen Türkei, die sich während ihres Dhikr (Sema) um ihre eigene Achse drehen und dadurch in Trance geraten.
Der Sufismus bietet dem Suchenden nicht zuletzt durch den Dhikr eine Möglichkeit, das Göttliche in sich zu finden oder wiederzuentdecken. Die Sufis glauben, dass Gott in jeden Menschen einen göttlichen Funken gelegt hat, der im tiefsten Herzen verborgen ist. Gleichzeitig wird dieser Funke durch die Liebe zu allem, was nicht Gott ist, verschleiert, genauso wie durch die Aufmerksamkeit gegenüber den Banalitäten der (materiellen) Welt, sowie durch Achtlosigkeit und Vergesslichkeit. Laut dem Propheten Muhammad sagt Gott zu den Menschen: „Es gibt siebzigtausend Schleier zwischen euch und Mir, aber keinen zwischen Mir und euch.“
Die „Vervollkommnung des Dhikr“ ist seit je her ein hohes Ziel bei den Sufis gewesen und es wird angestrebt, den Dhikr immerwährend zu wiederholen, sodass er selbst inmitten aller anderen (weltlichen) Aktivitäten weiter im Herzen fortfährt. Dies entspricht einem „ununterbrochenen Bewusstsein der Gegenwart Gottes“. Letzteres wird „Dhikr des Herzens“ genannt, während die nach außen hörbare Form als „Dhikr der Zunge“ bezeichnet wird.
Während des Dhikr rezitieren die Sufis bestimmte Stellen aus dem Koran und wiederholen eine bestimmte Anzahl der göttlichen Attribute (im Islam neunundneunzig). Ein Dhikr, das bei allen Sufis angewandt wird, ist das Wiederholen des ersten Teils der Schahāda („Glaubensbekenntnis“) lā ilāha illā-llāh, zu Deutsch: „Es gibt keinen Gott außer Gott“ oder „Es existiert keine Macht, die es wert ist, angebetet zu werden, außer Gott“. Eine Ableitung des ersten Teils der Schahada, die ebenfalls beim Dhikr wiederholt ausgesprochen wird, ist die Formel lā ilāha illā hū, zu Deutsch: „Es gibt keinen Gott außer Ihm.“ Darüber hinaus kennen die meisten Orden ein wöchentliches Zusammentreffen, bei dem neben der Pflege der Gemeinschaft und dem gemeinsamen Gebet ebenfalls ein Dhikr ausgeführt wird. Je nach Orden kann dieser Dhikr Musik, bestimmte Körperbewegungen und Atmungsübungen beinhalten. Im Nordostkaukasus (Dagestan, Tschetschenien, Inguschetien) war beispielsweise der kumykische Scheich Kunta Haddschi Kischijew ein Vorreiter eines lauten Dhikr.
Ein wichtiger Bestandteil des Sufismus sind die Lehrgeschichten, die die Sheikhs immer und immer wieder ihren Derwischen erzählen. Es lassen sich drei verschiedene Kategorien unterscheiden.
Geschichten, die sich mit dem Verhältnis des einzelnen zu sich selbst und seiner individuellen Entwicklung befassen.
Geschichten, die das Verhältnis zur Gesellschaft und zu anderen Menschen behandeln.
Geschichten, die sich mit der Beziehung zu Gott befassen.
Es handelt sich hier oft um scheinbar einfache Geschichten, deren tiefere Bedeutung aber für den Derwisch sehr fein und tiefgründig sein kann. Dabei ist es nicht unbedingt von großer Bedeutung, ob der Schüler die Essenz der Geschichte bis in das letzte Detail versteht, denn das Lernen findet nicht nur auf der Verstandesebene statt. Analog hierzu wird die Wirkungsweise oft mit der von Medikamenten verglichen, wobei der Patient gleichfalls nicht die chemische Zusammensetzung der Medizin kennen oder verstehen muss, um durch diese geheilt werden zu können.
Die im Westen bekanntesten Lehrgeschichten sind beispielsweise die von Nasruddin Hodscha (auch Mullah Nasruddin), die meistens als Anekdoten oder einfache Witze missverstanden werden.
Ein Beispiel zu 2.:
Nasruddin setzt einen Gelehrten über ein stürmisches Wasser. Als er etwas sagt, das grammatikalisch nicht ganz richtig ist, fragt ihn der Gelehrte: „Haben Sie denn nie Grammatik studiert?“
„Nein.“
„Dann war ja die Hälfte Ihres Lebens verschwendet!“
Kurz darauf dreht sich Nasruddin zu seinem Passagier um: „Haben Sie jemals schwimmen gelernt?“
„Nein. Warum?“
„Dann war Ihr ganzes Leben verschwendet – wir sinken nämlich!“
Anhand dieser Geschichte wollen Sufis verdeutlichen, dass der Sufismus kein theoretisches Studium sei, sondern ausschließlich durch praktisches Handeln gelebt werden könne. Analog dazu sagen sie, dass es zwar viele Bücher über den Sufismus gibt; den Sufismus in den Büchern zu finden sei aber unmöglich. Analog dazu betrachten die Sufis einen Religionsgelehrten, der sein Wissen nicht praktiziert, als einen Esel, der eine schwere Last an Büchern trägt, die ihm aber nichts nützen, weil er schließlich nichts damit anfangen kann.
Ein Beispiel zu 3.:
Man sah Rabi'a in den Straßen von Basra, mit einem Eimer in der einen Hand und einer Fackel in der anderen. Gefragt, was das bedeute, antwortete sie: „Ich will Wasser in die Hölle gießen und Feuer ans Paradies legen, damit diese beiden Schleier verschwinden und niemand mehr Gott aus Furcht vor der Hölle oder in Hoffnung aufs Paradies anbete, sondern einzig und allein aus Liebe zu Ihm.“
In Deutschland leben nach einer Schätzung von REMID 2015 weniger als 10.000 Sufis.[29] Die bekanntesten in Deutschland lebenden Sufis sind der zum Sufismus konvertierte Sufi-Meister Scheich Hassan Dyck, die aus der Türkei stammenden Sufi-Meister Scheich Eşref Efendi und Scheich Seyyid Osman Efendi sowie der Konvertit Scheich Bashir Ahmad Dultz, welcher der Tariqa As-Safinah vorsteht, die zur Schādhilīya-Tradition gehört.
Eine besondere Rolle für den Sufismus in Deutschland spielt der überregional bekannte Sufiverein Haqqani Trust – Verein für neue deutsche Muslime mit Sitz in Mönchengladbach. Der Verein hat seit 1995 eine „Osmanische Herberge“, die sich als das „deutsche Zentrum für Sufismus in der Eifel“ versteht. Er gehört zum Orden Naqschbandi-Haqqani, der ein Zweig der Naqschbandīya ist und arbeitet somit nach den Lehren von Scheich Nazim al-Haqqani.
Außerdem gibt es noch das relativ bekannte Sufi Zentrum Rabbaniyya um Scheich Eşref Efendi, das vor allem in Köln, Berlin und am Bodensee aktiv ist. Der Sufi-Orden MTO Shahmaghsoudi ist als eine weltweite Organisation ebenfalls in Deutschland mit mehreren Zentren vertreten. Weiterhin hat sich der ursprünglich aus dem Sudan stammende Orden Burhani seit etwa 1982 in Deutschland verbreitet. Die europäische Zentrale des Ordens ist das Landgut Haus Schnede bei Salzhausen in der Lüneburger Heide. In Trebbus (im Landkreis Elbe-Elster) gibt es ein Sufizentrum, das seit 1992 von Abdullah Halis Dornbrach geleitet wird.
Während der Amtszeit des Präsidenten Mahmud Ahmadineschad wurden die iranischen Basidsch-Milizen von der iranischen Regierung gegen die schiitischen Derwische in Stellung gebracht. Im April 2006 setzte die Miliz Gebets- und Wohnhäuser von rund 1200 Derwischen in der Stadt Qom in Brand.[30] Die Derwische sehen im Dschihad lediglich einen Kampf eines jeden Einzelnen um sein eigenes Seelenheil und keine Aufforderung zum Krieg.[30] Am 10. und 11. November 2007 räumte die Basidsch Sufi-Gotteshäuser in der südwestiranischen Stadt Borudscherd. Dabei wurden 80 Personen verletzt. Bei der Räumung kamen Molotowcocktails und Planierraupen zum Einsatz. Nach Meinung des Sufimeisters Seyed Mostafa Azmayesh gehe es darum, die Derwischbewegung auszulöschen.[30] Seit Monaten sei eine Kampagne in Zeitungen und von Predigern in Moscheen im Gange. Azmayesh befürchtet eine Wiederholung der Borudscherd-Vorfälle in der Stadt Karadsch. Obwohl der Nematollah-Derwisch-Orden zur Schia zählt, wurde diese Tariqa im Iran als angeblich unislamisch verfolgt.[30] Kommentatoren sahen als Grund die Furcht des iranischen Ajatollah-Regimes um seinen Anspruch auf Meinungsführerschaft in der Umma. Die weltoffene Auslegung des Korans durch die Derwische, verbunden mit Tanz und Musik, ließ die Bewegung unter jungen Leuten im Iran zunehmend Anhänger finden.[30]
In Pakistan sind die Mystiker zunehmend ins Visier von Fundamentalisten geraten, die den Taliban oder al-Qaida nahestehen. In den Jahren 2005 bis 2009 gab es neun Anschläge auf Sufischreine mit insgesamt 81 Toten.[31] Im Jahre 2010 gab es fünf Anschläge auf Schreine der Sufis, darunter einen Selbstmordanschlag auf das größte Heiligtum Pakistans, den Schrein des Data Gandsch Bakhsch im Zentrum Lahores, bei dem 45 Menschen starben, sowie zwei weitere Selbstmordanschläge auf den Schrein des Abdullah Shah Ghazis in Karachi, bei denen neun Personen getötet und 75 verletzt wurden.[31] Die ablehnende Haltung gegenüber dem Sufismus in Pakistan geht vor allem von den Deobandi und den Ahl-i Hadīth aus.[32]
Am 16. Februar 2017 starben bei einem Anschlag auf den Lal-Shahbaz-Qalandar-Schrein in Sehwan Sharif mindestens 88 Besucher, darunter mindestens 20 Kinder und neun Frauen. Über 340 wurden zum Teil schwer verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich der Islamische Staat.[33]
Im wahhabitisch beherrschten Saudi-Arabien wurden die Lehren der Sufis als Schirk (Götzendienst, Polytheismus) verunglimpft, Niederlassungen von Sufibruderschaften verboten. Insbesondere der Besuch von Schreinen sowie der Tanz und die Musik stoßen auf Ablehnung der wahhabitischen Fundamentalisten.[34] Die Wahhabiten zerstörten bereits vor Jahrzehnten konsequent alle Schreine, sogar die Schreine von Gefährten und Verwandten des Propheten, vordergründig um mystische Kulte zu unterbinden.
Von muslimisch-orthodoxer Seite wird immer wieder der Sufismus kritisiert aufgrund einerseits eines moderateren Umgangs mit traditionellen islamischen Normen (Scharia), deren Geltung in Teilen des Sufismus relativiert wird, insofern sie nur eine Ausgangsebene für den weiteren spirituellen Weg darstellten.
Des Weiteren kritisieren Gegner den Einsatz von Musik, der nicht mit islamischer Lehre vereinbar sei. Vor allem sei Tanz – und dem Tanz ähnliche Formen des Dhikr – heidnischen Ursprungs und daher eine verwerfliche religiöse Neuerung. Sufis wiederum argumentieren, bereits der Prophet Mohammed sei bei dem Einzug in Medina mit Musik vom Volk empfangen worden, und habe auf die Frage, ob die Musik beendet werden solle, geantwortet, dass die Menschen Zeiten der Fröhlichkeit mit Musik feiern sollen.[36] Für die Sufis kann Musik als Ausdruck der Freude in der Gegenwart Gottes eingesetzt werden und sei in diesem Gebrauch nicht verwerflich.
Wahhabitische Gegner der Sufis haben kritisiert, dass sie mit dem Scheich eine Person zwischen Gott und den gewöhnlichen Muslim stellen und dadurch gegen die Lehre des Korans verstoßen.[37] Dem halten Sufisten entgegen, dass ein authentischer Scheich nie die Personenverehrung fördere. Er ziehe zwar als Lehrer die Aufmerksamkeit auf sich, aber weise letztlich er von sich weg und hin zu Gott. Es sei gerade die Aufgabe des Scheichs, zu verhindern, dass der Schüler sich dem eigenen Selbst (vgl. nafs) oder der Persönlichkeit des Lehrers hingibt.
Kritik am Sufismus äußert sich mitunter darin, dass der Sufismus aufgrund seiner mystischen Dimension häufig als unpolitisch wahrgenommen wird oder sich entsprechend darstellt, obwohl der Sufismus in vielen Bereichen das öffentliche wie auch das private Leben des Sufis prägt.
0 notes
ichundduundwir · 1 year ago
Text
Tumblr media
Der eine Gott offenbart seine Einheit in der Zweiheit von Vater und Sohn. Die von Vater und Sohn offenbarte Einheit Gottes ist der heilige Geist. Er ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn und das Wesen des einen Gottes: Liebe und Mitgefühl. Der eine Gott wird Mensch im Sohn und er wird zum Vater des Sohnes im Menschen. Im Sohn, dem ewigen Ich, zeigt sich der eine Gott, die Ewigkeit, als der Vater, das ewige Du, und der Heilige Geist, das ewige Wir. Der Sohn ist die Gotteserfahrung im Menschen, in der sich Gott, der Vater, dem Menschen als der Liebende und die Liebe, aber nicht als der Geliebte, offenbart. Im Sohn erkennt sich der Mensch als der Geliebte und die Liebe, aber nicht als der Liebende. Der Vater ist der Liebende, der Sohn ist der Geliebte, der heilige Geist ist die Liebe zwischen Vater und Sohn. Vater und Sohn sind Liebender und Geliebter, aber auch heiliger Geist und Liebe.
0 notes
korrektheiten · 1 year ago
Text
Der Himmel auf Erden
Manova: »Russische Spiritualität wird hierzulande hauptsächlich damit assoziiert, dass die orthodoxe Kirche hinter Putin steht und dass sie das eigentlich nicht dürfte. Als würden sich westliche Kirchenvertreter stets tapfer gegen die herrschende Kriegsstimmung stemmen. Richtig ist, dass eine enge Verbindung zwischen Thron und Altar für Russland typisch war und es — nach einer Unterbrechung in der Sowjetunion — heute auch wieder ist. Die Begriffe „Orthodoxie“, „Patriarch“ oder „Ikone“ werden im Westen oft nur metaphorisch oder abwertend gebraucht. Kaum jemand denkt über deren ursprüngliche Bedeutung nach. Selbst das orthodoxe Kreuz wirkt in unseren Augen „schräg“. Darüber hinaus gibt es aber auch eine sehr private, mystische und innerliche russische Religiosität, die zu erkunden sich lohnt. Dabei erfahren wir, dass sich in diesem großen Land immer wieder aufrichtig Suchende in die großen Fragen der Menschheit vertieften: Schuld, Tod, Nächstenliebe und Gotteserfahrung. Es ist schwierig, sich Russland zu nähern, ohne die überragende Bedeutung russischer Religiosität in den Blick zu nehmen. Wenn wir es tun, betreten wir eine Welt, die uns trotz des möglichen Befremdens, das der eine oder andere anfangs spüren mag, nicht wirklich fremd ist und die uns nahegeht, so wir bereit sind, uns dafür zu öffnen. http://dlvr.it/Sw7v3T «
0 notes
hoeregotteswort · 3 years ago
Video
youtube
0 notes
sakrumverum · 3 years ago
Text
Medien verändern den Menschen
Der Kanadier Marshall McLuhan gilt als Erfinder der modernen Medienwissenschaften. Nur wenige wissen, dass er sich intensiv um Gotteserfahrung mühte, zum Katholizismus konvertierte und schalen Katholizismus ablehnte. https://www.die-tagespost.de/gesellschaft/medien/medien-veraendern-den-menschen;art378,219795
0 notes
melbynews-blog · 7 years ago
Text
Ganzheitliche Selbsterkenntnis – Equiano Intensio
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/ganzheitliche-selbsterkenntnis-equiano-intensio/
Ganzheitliche Selbsterkenntnis – Equiano Intensio
youtube
Bei diesem Interview kamen Götz Wittneben und Equiano Intensio zusammen, um sich über das Thema der Selbsterkenntnis aus einem ganzheitlichen Blickwinkel zu unterhalten. Equiano durchlebte im Lauf der letzten Jahre mehrere Grenzerfahrungen, unter anderem lebte er für ein Jahr ohne Kontakt zur Zivilisation in einem Wald, fast ein halbes Jahr in einem indischen Ashram, erlebte den sogenannten Lichtnahrungsprozess und aß für ein paar Monate kaum, durchwachte viele Nächte in Peru und erfuhr sich sieben Tage in einer Dunkelkammer in Guatemala.
Bei all diesen Selbsterfahrungen fand Equiano eine paradoxe Wahrheit hinter der Kulisse des sichtbaren Lebens. Sein Studium und sein Wirken geht nicht nur dahin, körperlich wieder gesund zu werden und Frieden im Verstand zu finden. Ihn interessiert, welche Komponenten zusammen kommen müssen, sodass ein Mensch bei lebendigem Leib eine hochenergetische Selbsterfahrung machen kann. Manche sprechen auch von einer Gotteserfahrung. In diesem Zuge entfernt er sich von alten Traditionen und einengenden Philosophien und zeigt einen Weg auf, der jenseits rationaler Vorstellungen liegt.
Equiano betrachtet sowohl das gesellschaftliche Leben als auch die irdische Materie als eine große Theaterbühne. Aus seiner Sicht gibt es nichts, das nicht vollkommen wäre. Die Dinge sind weder gut noch böse, als vielmehr das, was sie sind: Aspekte des Lebens. Alle irdischen Erfahrungsmöglichkeiten können wir nutzen, um ein Stück mehr die Kontrolle gegenüber dem Unkontrollierbaren loszulassen und einzutauchen in ein kosmisches Vertrauen. Equiano glaubt nicht, dass es darum geht, die irdische Materie zu überwinden und frei davon zu werden. Er sieht wahre Freiheit darin, voll und ganz in die weltliche Materie einzutauchen und ein dramenfreier Beobachter sowie ein liebevoller Mitspieler des Ganzen zu werden. Diese Art von Freiheit führt in Richtung Bedingungslosigkeit und befreit auch von spirituell aufgesetztem Druck, irgendetwas erreichen zu müssen.
Heute begleitet Equiano Menschen auf ihrem Lebensweg und bietet im Rahmen von Seminaren die Möglichkeit, ein Best-of an Selbsterkenntnisprozessen zu erfahren, um der einen Wahrheit, die in jedem Menschen pulsiert, näher zu kommen.
Literatur von Equiano Intensio:
1.: Weg der inneren Nahrung; 2.: Emotional klar
http://www.equiano-intensio.com Quelle
0 notes
on4ublog · 7 years ago
Text
Zurück auf Null
Lesedauer: 6min
Was wir glauben können
Was bleibt vom Glauben, wenn Erziehung, Tradition und Wahrnehmung ausgeklammert werden? Was macht Glauben aus? Lasst uns auf die Suche gehen. Hey du, ganz, oder gar nicht. Keine halben Sachen. Wer diesen Anspruch an sein Leben stellt, der hat's nicht leicht. Jede Überzeugung, jeder Wert, der die eigenen Handlungen beeinflusst, muss gut begründet sein. Und was der Kritik nicht standhalten kann, gilt nicht. Ganz oder gar nicht. Alles, oder nichts. Sonntags in die Kirche zu gehen, "weil man das so macht", aber nicht sein ganzes Leben am der Botschaft Gottes auszurichten - weil der Mut fehlt, Gott für Unsinn zu erklären, wäre nur ein halbherziger Mittelweg. Jeder kommt in seinem Leben an solche Fragen.Vertraue ich wirklich auf das, was ich glaube? Ist mein Glaube tragfähig? Lebe ich ihn authentisch?
Am Ende muss eine klare Antwort stehen: Ganz glauben oder gar nicht glauben. 
Und wenn wir uns nicht selbst belügen wollen, müssen wir hier ergebnisoffen vorgehen. Alles zurück auf Null Also, los geht's. Was bleibt vom Glauben übrig, wenn Erziehung, Gemeinde, (christliche) Freunde und alle anderen äußeren Einflüsse "herausgerechnet" werden? Viele sagen, es wäre doch viel unkomplizierter, einfach zu leben und von nichts Übernatürlichem auszugeben. Keine Regeln, an die man sich halten muss, keine Zeitverschwendung mit religiösen Ritualen und Terminen und kein schlechtes Gewissen gegenüber irgendeinem Gott. Keinem Rechenschaft schuldig zu sein, wenn wir den Vorgaben nicht entsprechen können. Wäre doch schön entspannt. Falsch. Wenn wir den "Ganz-oder-gar-nicht"-Anspruch konsequent befolgen, heißt das, alles infrage zu stellen. Und zwar wirklich alles! Das ist überhaupt nicht entspannt - wir können unmöglich jede Sinnfrage über uns selbst oder die Welt klären. Und wer sagt uns, dass die gefundenen Antworten wahr sind? Das fängt bei den ganz existenziellen Fragen an. Wer sagt uns, wer wir wirklich sind? Unser Umfeld kann sich täuschen, wir können uns selbst täuschen. Können wir unseren eigenen Erfahrungen trauen? Alles Erfahrene innerhalb dieser Welt ist gefiltert von den Grenzen meiner Wahrnehmung - und möglicherweise gar nicht so gemeint gewesen, wie wir es uns interpretieren. Logisch: Das führt in intellektuelle Sackgassen. Irgendwann kommen wir nicht mehr weiter, weil die Fakten ausgehen. Die Schlussfolgerung aus dieser Misere muss lauten: Da gibt es irgendetwas, dass nicht innerhalb dieser Welt, sondern außerhalb davon liegt. Eine allgemeingültige, objektive Wahrheit, die wir nicht erst konstruieren müssen, sondern die einfach existiert. Danach müssen wir suchen - und zwar nicht. weil wir uns etwa nicht damit zufrieden geben könnten, dass eine solche Wahrheit nicht existiert, sondern einfach, weil die Leugnung dieser Wahrheit und automatisch in Sackgassen führen wird. Luther hat mal drei Steps aufgestellt, die genau das beschreiben und die den Glauben ziemlich treffend auf den Punkt bringen: Die reine Kenntnis bestimmter Glaubensinhalte, die Zustimmung zu diesen Inhalten, und schließlich das Gottvertrauen, der persönlich gelebte Glaube. Aber lasst uns mal tiefer eintauschen. Los geht's mit Step 1. Was wir wissen können Was wir wissen, entspricht noch lange nicht dem, was wir glauben - wir checken erst mal die Fakten. Die wichtigste Quelle ist natürlich die Bibel. In ihr steht, dass Jesus gelebt hat, gestorben und wieder auferstanden ist und dadurch die Menschheit gerettet wird - allein durch Gnade. Außerdem noch Dinge von einem liebenden Gott, der sich zeigt und erfahrbar ist, und vieles andere mehr inklusive auf den ersten Blick Widersprüchlichem. Außer der Bibel gibt es weitere Schriftquellen, die sich mit dem christlichen Glauben befassen oder die Jesus historisch bezeugen und eine religiös geprägte Weltgeschichte, viele wichtige Persönlichkeiten, die als Glaubensvorbilder herhalten können, die Welt mit all ihrer Vielfalt an sich, und, ganz wichtig: Gott kann erlebt werden und das kann beobachtet werden. Was wir glauben können Jetzt kommt der Step, in dem aus dem Wissen Überzeugungen entstehen. Zu wissen, welchen Glaubensaussagen ich zustimme und welchen nicht, ist enorm wichtig für einen authentischen Glauben. Dabei spielt Logik eine tragende Rolle, aber auch Erfahrungen, Prägungen und Glaubensvorbilder. Was ist zum Beispiel mit unserer Erziehung? Die können wir doch nicht einfach abstreifen - erst recht nicht, wenn die Eltern uns christlich erzogen haben und die Jungschar ihr Übriges tat. Wir Menschen sind total von unserem Umfeld beeinflussbar. Was würden wir heute über Gott denken, wenn wir anders erzogen worden wären? Selbst Christen aus atheistischen Familien sind trotzdem in einem christlich geprägten Kulturkreis aufgewachsen. Was wäre, wenn wir in einem anderen Land aufgewachsen wären? Natürlich gibt es auf diese Fragen keine Antworten. Es ist unmöglich, einmal testhalber so zu leben, als ob man von all dem noch nie etwas gehört hätte. Die Prägung bleibt immer im Hinterkopf - wir können sie nicht einfach ausblenden. Sie kann nur ausgeschaltet werden, indem sie unerheblich wird für den eigenen Glauben, weil es genug andere Anhaltspunkte gibt. Einer dieser Anhaltspunkte, auf die wir uns oft verlassen, ist die persönliche Begegnung mit Gott. Die äußert sich oft durch eine emotionale Berührung oder andere Dinge, die auf den ersten Blick nicht erklärbar sind - auf den zweiten Blick aber schon. Jede vermeintliche Gotteserfahrung kann soziologisch, psychologisch oder sonstwie erklärt werden. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: Gilt die Existenz Gottes als Voraussetzung, so können wir Gotteserfahrungen auch göttlich interpretieren, aber damit eben nicht Gott erklären. Andersherum scheitert der Versuch, mit Gotteserfahrungen Gott zu erklären, weil nicht auszuschließen ist, dass diese Erfahrungen woanders herkommen. Das Gleiche gilt für die Schöpfung: Den Schöpfer vorausgesetzt, können wir hervorragend mit der Wissenschaft erklären, wie die Welt geschaffen wurde. Ganz egal, ob in sechs Tagen oder mehreren Millionen Jahren - die Indizien in dieser Welt auf einen Schöpfer sind unübersehbar. Andersherum können wir in offenen Fragen der Wissenschaft nicht auf Gott setzen, ohne uns dabei selbst in die Tasche zu lügen. Gott ist nicht die Chiffre für alles, was wir noch nicht wissen. Was bleibt? Was bleibt dann eigentlich - etwa die Bibel? Auf sie ist zumindest Verlass. Aber nur die Bibel zu kennen kann reicht nicht aus für einen lebendigen, gelebten Glauben.
Aber wird ein Glaube nicht vor allem dann lebbar, wenn er allen Tatsachen dieser Welt standhalten kann?
Wenn er sich ihnen nicht entgegensetzt, sondern auf ihrer Basis einfach über ihren Horizont hinausblickt? Fakt ist, dass Jesus gelebt hat. Darüber ist sich so ziemlich jeder Forscher einig. Diese Person ist historisch mindestens so bezeugt wie Cäsar oder sonstwer. Mit Hilfe unserer heutigen, ganz weltlichen Forschungsmethoden muss Jesus also vorausgesetzt werden. Bei den Fragen nach seinen Taten, seiner Auferstehung und ob er wirklich der Sohn Gottes ist, wird es kniffliger. Bezeugt ist das alles durch die Evangelisten und neutestamentlichen Autoren wie Paulus. Können wir denen trauen? Immerhin waren die meisten von ihnen nach wissenschaftlichem Kenntnisstand - keine Weggefährten von Jesus, und Paulus schrieb seine ersten Briefe mehr als zwanzig Jahre nach Jesu Tod, die Evangelisten noch später. Aber die Zeit zwischen Geschehen und Niederschrift der Geschichten war zu kurz, als dass sich die überlieferten Traditionen stark geändert haben könnten. Sie entsprechen teilweise so gar nicht dem damaligen Gedankengut. Sie sind vollkommen entgegen allem bisherigen, allem bekannten. Viele archäologischen Funde bestätigen Aussagen der überlieferten Bibel und, und, und. Es ließe sich noch viel mehr entdecken, was uns zu der Überzeugung führen kann: Die Autoren des Neuen Testaments haben nach bestem Wissen und Gewissen aufgeschrieben, was sie in Erfahrung bringen konnten oder erlebt haben - und haben es sich nicht ausgedacht, denn eine solche perfekte Lüge mit all ihren aufeinander abgestimmten Details sollten wir der Menschheit mit all ihren Meinungsverschiedenheiten nicht zutrauen. Der Schritt ins Ungewisse Soweit, so gut. Es gibt vieles, das wir wissen. Vieles, wovon wir annehmen können, dass es wahr ist. Schöpfungsfragen, Erziehung und Prägung? Kein Problem, brauchen wir hier nicht mehr. Es deutet mit gutem Grund auf Gott hin - auch wenn nicht alles als Beweis taugt. Sollten wir also an ihn glauben? Ein Glaubenserlebnis kann an diesem Punkt nicht helfen, da wir es ja anzweifeln könnten. Aber jemand anders hilft: Jesus Christus. Wenn er wirklich auferstanden ist, ist Gott real und wir haben allen Grund, all das zu glauben, was wir heute glauben. Alles andere zu glauben wäre hinfällig. Zurück zum Anfang: Es muss es eine objektive Wahrheit außerhalb dieser Weit geben, wie wir Menschen sie wahrnehmen können, einen Ausweg aus der Sackgasse. Außerhalb dieser Welt bedeutet also, dass die Gesetzmäßigkeiten und Werte unserer Welt keine Begrenzung mehr darstellen. Der Horizont würde unsere Sicht nicht mehr begrenzen, unser Verstand würde unsere Suche nach Antworten nicht mehr begrenzen, der Tod wäre nicht mehr das Ende - wenn die Begrenzungen dieser Welt nicht mehr gelten, ist auch die Auferstehung möglich. An dieser Stelle liegt uns alles zu Füßen, ein riesiges Puzzle, das fast komplett ist, aber ohne das letzte Teil - die Auferstehung Jesu - völlig bedeutungslos bleibt. Tatsächlich haben wir eine Fülle an Indizien, doch sie nutzen uns gar nichts, wenn wir sie nicht beweisen können. Und von der Information zum Beweis kann es keine Entwicklung, keine Einzelschritte, keinen Übergang geben - sondern nur, wie der dänische Philosoph Søren Kierkegaard im 19. Jahrhundert es nannte, einen Sprung. Von jetzt auf gleich hineingeworfen sein in einen Moment der Entscheidung, ob man sich allein von Vernunft bestimmen lassen will oder mit Gott rechnen. Denn wenn Jesus auferstanden ist, dann ist das hier eine andere Weit mit anderen Möglichkeiten.  Spring! Charles Spurgeon, ein englischer Pastor uns einer der bekanntesten Prediger des 19. Jahrhunderts war einmal mit einem Besucher in seinem Garten spazieren. Der Gast klagte darüber, dass er einfach nicht glauben kann. Da rief Spurgeon einen der kleinen  Jugen, die im Garten spielten, zu sich, stellte ihn auf eine hohe Steinsäule und sagte: "Spring herunter in meine Arme!" Der Junge wagte es nicht, sondern rutschte langsam von der Säule und kam ziemlich verkratzt unten an. Dann rief Spurgeon den anderen Jungen herbei und machte es mit ihm genauso. Ohne zu zögern sprang der zweite Junge von der Säule in Spurgeons Arme, der ihn sicher auffing. "Haben sie den Unterschied gesehen?", fragte Spurgeon seinen Gast. "Der erste Junge war ein fremdes Kind, der zweite aber ist mein eigener Sohn. Er hatte Vertrauen zu mir." Ist er, Jesus Christus, also auferstanden? Wir haben keinen historischen Beweis. In der Theologie hat sich der Begriff "Ostergraben" für das, was zwischen dem historischen Jesus und dem Sohn Gottes liegt, etabliert. Sollten wir nicht die Chance nutzen, über diesen Ostergraben zu springen? Wir könnten uns irren, aber diese Fehlertoleranz müssen wir in Kauf nehmen, um so unendlich viel zu gewinnen. Der Rest ist Vertrauen.   Mal angenommen Was verlierst du, wenn du Gott nachfolgst, und er gar nicht existiert? Und was verlierst du, wenn du Gott nicht nachfolgst, und er existiert? Mal angenommen, du hättest diesen Post nicht zufällig geöffnet. Mal angenommen, da gäbe es einen Gott, der sich für dich interessiert. Und der auf dich aufmerksam machen möchte. Dem du nicht egal bist. Der am Kreuz für dich gestorben ist, weil er dich bedingungslos liebt. Und der auferstanden ist, damit der Tod nicht mehr das Ende ist. Der die Antwort auf all unsere Fragen ist. Der unserem Leben einen Sinn und eine Richtung geben will. Das bedeutet, vor ihn, als sein Kind zu treten. Gerettet und frei zu sein. In Beziehung zu Gott zu leben. Ohne Hindernisse ihm nachzufolgen. Was bleibt also vom Glauben, wenn Erziehung, Tradition und Wahrnehmung ausgeklammert werden? Was macht Glauben aus? Es ist das Vertrauen. Darauf, dass Jesus wirklich auferstanden ist, dass er der Sohn Gottes ist und dass damit all das stimmt, was die Bibel berichtet. Ich glaube an diesen Gott. Ich glaube, dass die Erzählung der Bibel wahr ist und ich will nach ihr mein Leben richten. Doch der Sprung in seine Arme ist nur der erste Schritt in ein Leben, das sich voll auf Gott ausrichtet. Es geht beim Leben als Christ darum, Gottes Willen zu folgen. In allem was man tut. Zu jeder Zeit, Überall. Um jeden Preis. Gott hat die Macht, dein Leben zu verändern. Und er steht da, mit offenen Armen und wartet auf dich. Jeden Tag. Er hat schon so viele Schritte auf dich zu gemacht. Doch diesen einen, musst du selbst tun. Es gibt nie einen besseren Zeitpunkt für Veränderung als jetzt. Wagst du es? Traust du dich diesen Schritt auf Jesus zuzugehen? Ein Schritt in den Nebel, ins Ungewisse. Aber auch ein Schritt ins Abenteuer, in die Freiheit und ins Leben. Gott hat einen Plan für dich, er will Großes mit dir reißen. Ja, genau mit dir! Bist du bereit für dieses Abenteuer? "Das Evangelium ist wie ein Löwe im Käfig. Man muss es nicht verteidigen, man muss es nur aus dem Käfig lassen." - Charles Spurgeon Be blessed Manuel Bildquelle: http://ift.tt/2ycWICk via Blogger http://ift.tt/2kRfXw1
0 notes
atheistmediablog · 8 years ago
Text
"Gott ist größer"
“Gott ist größer”
Bischof Karl-Heinz Wiesemann ist der Vorsitzende der Glaubenskommission der deutschen Bischöfe. Im Interview spricht er über seinen Glauben an Gott, die diversen Gottesbilder und die Glaubenskrise der heutigen Zeit. Und er verrät, was das mit seinem Wahlspruch als Bischof zu tun hat. (…) Von Kindheit an sind mir die Musik und das gesungene Gotteslob ein wichtiger Weg zur Gotteserfahrung geworden.…
View On WordPress
0 notes
ichundduundwir · 1 year ago
Text
Gott ist der Vater über mir, der Sohn in mir und die Geistkraft zwischen Vater und Sohn, und darum auch in mir. Der Vater offenbart die Geistkraft dem, der sich für den Sohn öffnet. Durch die Geistkraft lebt sowohl der Sohn als auch der Vater in ihm. Seine Seele wird in der Begegnung des Sohnes mit dem Vater durch die Geistkraft zum Sohn verwandelt. Der Sohn ist die Gotteserfahrung im Menschen. Mit ihr steht und fällt der Glaube.
0 notes
sakrum1 · 3 years ago
Text
Medien verändern den Menschen
Tumblr media
Der Kanadier Marshall McLuhan gilt als Erfinder der modernen Medienwissenschaften. Nur wenige wissen, dass er sich intensiv um Gotteserfahrung mühte, zum Katholizismus konvertierte und schalen Katholizismus ablehnte.
https://ift.tt/3xTIwdr
0 notes
sakrumverum · 6 years ago
Text
[email protected] 2018-05-21 07:02:13:
Transzendentale Erfahrung ist, auch wenn und wo sie vermittelt ist durch einen konkreten, kategorialen Gegenstand, immer auch Gotteserfahrung mitten im Alltag. #Pfingsten #dogmaticmonday
0 notes
jobo72 · 8 years ago
Text
Johannes vom Kreuz
Johannes vom Kreuz (Juan de la Cruz) ist ein spanischer Mystiker, der aufgrund seiner spirituellen Erfahrungen und theologischen Erkenntnisse der Kirche als Heiliger (1726 heilig gesprochen) und Lehrer (1926 zum Kirchenlehrer erhoben) gilt. Der Weggefährte und Mitarbeiter Teresas von Ávila bei der Reform des Karmel fordert unseren müden, lauen, auf Kompromisse und Konzessionen eingestellten…
View On WordPress
0 notes
exformer · 8 years ago
Text
Schluss mit dem bösen Gott - Sachbuch zeigt, wie wir uns vom inneren Kritiker befreien
Schluss mit dem bösen Gott – Sachbuch zeigt, wie wir uns vom inneren Kritiker befreien
Rolf Börlin zeigt in “Schluss mit dem bösen Gott – Aus der Enge in die Freiheit”, wie wir frei von einengenden Glaubenssätzen werden und zur Herzensquelle finden.
Wir leben in einer verstandesgläubigen Zeit. Allein vom Verstand Hilfe zu erwarten, ist aber eine Illusion, weil der Verstand nur ein Computer ist, der wie alle Computer softwaregesteuert ist. Was der Verstand liefern kann, sind nur von…
View On WordPress
0 notes
harryandanimals · 10 years ago
Text
Mache Gotteserfahrung und werde frei!
Mache Gotteserfahrung und werde frei!
DER THEOLOGE Nr. 47
Mache Gotteserfahrung und werde frei!
Es braucht keine Theologie, denn Gott lässt sich überall erfahren
Der urchristliche Glaube bekennt mit den wahren Mystikern aller Religionen und Kulturen: Gott ist in uns, Christus ist in uns. So wie es auch Jesus von Nazareth lehrte: “Das Reich Gottes ist (inwendig) in Euch” (Lukasevangelium 17, 21). Und wer dieses innere “Reich” mehr…
View On WordPress
0 notes