#Globalisierung konkret
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Stephan Grigat über Micha Brumlik: Wann, wenn nicht jetzt? Versuch über die Gegenwart des Judentums. Neofelis-Verlag, Berlin 2016, 130 Seiten, 10 Euro
>> Hinsichtlich der derzeitigen Situation ist Brumlik »zu der Überzeugung gelangt, dass mit der Globalisierung der Gedanke des Nationalstaats – in unserem Fall Israel – objektiv überholt ist«. Das stimmt schon unabhängig von Israel nicht: Der Prozess der Internationalisierung des Kapitalverhältnisses bedeuten nicht das Ende des Nationalstaats, sondern die partielle Transformation seiner Funktionsweise und seiner Existenzbedingungen; und gerade gegenwärtig würde in Europa wohl kaum noch jemand vom »Ende des Nationalstaats« sprechen, sondern vielmehr von seiner Renaissance. Israel und der Zionismus wiederum wären in einem materialistisch-kritischen Verständnis nur dann »objektiv überholt«, wenn der Antisemitismus verschwinden würde. Von dieser Besonderheit Israels und des Zionismus muss Brumlik an solchen Stellen, an denen der jüdische Staat nur noch als Exempel für eine allgemeine Entwicklung dient, zwangsläufig abstrahieren, obwohl er sie in anderen Zusammenhängen durchaus betont. Brumlik trifft einen Punkt, wenn er gewissen Freunden Israels vorwirft, einem »leerlaufenden Traum der Zweistaatenlösung« anzuhängen, denn diese würde ja zumindest bedeuten, dass Verhandlungen über eine derartige »Lösung« stattfinden müssten. Die Gründe dafür, dass dies derzeit nicht der Fall ist, scheint Brumlik allerdings ausschließlich im Agieren der israelischen Regierung zu sehen. Die Verweigerungshaltung der Abbas-Regierung gegenüber nahezu jedem Kompromiss- und Verhandlungsangebot der Netanjahu-Regierung und ihrer Vorgänger, die insofern verständlich scheint, als es nur allzu wahrscheinlich ist, dass Abbas seine Macht im Westjordanland in genau dem Augenblick an die Hamas verlieren würde, in dem sich die israelische Armee von dort zurückzieht, wird von Brumlik nicht thematisiert.
[...]
Brumlik unterscheidet sich von vielen anderen Kritikern des Zionismus dadurch, dass er die Gefahren des Islamismus nicht kleinredet und insbesondere die »mörderische Bedrohung des Staates Israel durch das klerikalfaschistische Regime in Teheran« stets in einer Deutlichkeit thematisiert, die man selbst bei manchen prozionistischen Autoren vermisst. Es bleibt nur unverständlich, warum Brumlik ausgehend von diesem Befund ausgerechnet die Selbstaufgabe Israels als souveränen Staat fordert. Die von ihm vorgeschlagene Rückbesinnung auf die Ideen Martin Bubers und die erstmals 2013 in Konkret propagierte und nun abermals empfohlene Transformation des jüdischen Staates in eine binationale Struktur bedeutet eine Absage an den revolutionären Kern des Zionismus. Der emeritierte Professor für Erziehungswissenschaften weiß, dass Buber und seiner Organisation Brit Shalom stets die Ansprechpartner auf der arabischen Seite fehlten, ohne dass er plausibel machen kann, warum das heute anders sein sollte. Brumlik stellt die Abschaffung Israels zur Diskussion und arbeitet damit einer gefährlichen Verschiebung in der deutschsprachigen Nahost-Debatte zu. Während linkszionistische Autoren wie beispielsweise Gershom Gorenberg betonen, dass Israel auch bei einem Rückzug aus der Westbank nicht darauf verzichten müsste, sich als jüdischer Staat zu definieren, und dementsprechend fordern, die Armee unbedingt »unter jüdischer Hegemonie zu belassen« (Jungle World 45/2012), plädiert Brumlik für eine »einheitliche Armee« eines zukünftigen arabisch-israelischen Staates. Brumliks Absage an den Kern des Zionismus drückt sich am deutlichsten in seiner Ablehnung des israelischen Rückkehrgesetzes aus, das allen Juden die Möglichkeit der Einwanderung garantiert. Er fordert, Einwanderung in ein zukünftiges binationales Staatswesen solle »nur nach arbeitsmarktspezifischen beziehungsweise humanitären Gesichtspunkten« geregelt werden, »nicht mehr nach ethnischen Kriterien«. Diese Kriterien sind im heutigen Israel aber keine »ethnischen« im herkömmlichen Sinn, sondern vom Antisemitismus aufgenötigte Kriterien. Schon in seinem Buch »Kritik des Zionismus« forderte Brumlik 2007 vom Diaspora-Judentum, es sollte sich »den Verzicht auf das israelische Rückkehrgesetz abverlangen«, betonte gleichzeitig aber doch, dass »die schlichte Selbstbehauptungsvariante des Zionismus«, die des Rückkehrgesetzes aus dem Jahr 1950 zwingend bedarf, nach wie vor »gewichtige Argumente für sich« hat. Nun richtet er sich jedoch mit den binationalen Vorstellungen Bubers gegen diese »Selbstbehauptungsvariante« – die keine Variante ist, sondern den Kern eines jeden Zionismus ausmacht, der sich angesichts der andauernden antisemitischen Bedrohung weigert, in idealistischen Utopien Zuflucht zu suchen. Brumliks Essay-Sammlung beinhaltet absurderweise also beides: einerseits die Forderung nach Solidarität mit Israel angesichts »möglicher (genozidaler) iranischer Nuklearwaffen« – eine Bedrohung, deren Verharmlosung Brumlik explizit entgegentritt, wenn er daran erinnert, dass Juden nach »Hitlers frühen Ankündigungen leidvoll haben erfahren müssen, dass Vernichtungsdrohungen nicht nur leeres Geschwätz« sind. Andererseits fordert er angesichts einer derartigen Bedrohung ausgerechnet, die nur durch eine wie auch immer ausgestaltete staatliche jüdische Souveränität zu gewährleistende Rückversicherung aufzugeben, rechtzeitig und angemessen gegen solch eine und ähnlich geartete Bedrohungen vorgehen zu können.<<
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Die Rolle von Übersetzungsbüros in einer globalisierten Welt
In einer Welt, in der internationale Kommunikation und Zusammenarbeit zum Alltag gehören, gewinnen Übersetzungsbüros zunehmend an Bedeutung. Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen sind auf professionelle Übersetzungsdienstleistungen angewiesen, um sprachliche Barrieren zu überwinden und kulturelle Unterschiede zu meistern.
Dieser Artikel beleuchtet die vielseitige Rolle von Übersetzungsbüros in einer globalisierten Welt, unterstützt durch konkrete Beispiele, wie sie Unternehmen und Gemeinschaften helfen, international erfolgreich zu sein.
1. Brücke zwischen Sprachen und Kulturen
Übersetzungsbüros sind weit mehr als nur Dienstleister für Sprachübertragungen. Sie agieren als Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und ermöglichen den Austausch von Informationen, Wissen und Ideen.
Beispiel:
Ein deutsches Unternehmen möchte auf dem chinesischen Markt Fuß fassen. Übersetzungsbüros sorgen dafür, dass nicht nur die Produktbeschreibungen in Mandarin übersetzt werden, sondern auch kulturelle Aspekte wie die Farbgestaltung und Symbolik der Marketingkampagne berücksichtigt werden.
Warum wichtig?
Missverständnisse durch kulturelle Unterschiede werden vermieden.
Die Zielgruppe fühlt sich angesprochen und verstanden.
2. Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte
Die Globalisierung bietet Unternehmen enorme Chancen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Übersetzungsbüros spielen eine Schlüsselrolle bei der Anpassung von Inhalten für neue Märkte.
Beispiel:
Ein österreichischer E-Commerce-Anbieter expandiert nach Südamerika. Das Übersetzungsbüro passt die Webseite an lokale Gegebenheiten an, einschließlich der Übersetzung von Produkttexten ins Spanische und der Anpassung von Zahlungsmethoden an die regionalen Vorlieben.
Wie profitieren Unternehmen?
Höhere Akzeptanz und Vertrauen in neuen Märkten.
Konsistente Markenbotschaft in verschiedenen Ländern.
3. Fachübersetzungen für spezifische Branchen
Übersetzungsbüros bieten spezialisierte Dienstleistungen für Branchen wie Medizin, Recht, Technik und Finanzen an. Fachübersetzer gewährleisten, dass komplexe und fachspezifische Inhalte präzise und korrekt übersetzt werden.
Beispiel:
Ein deutsches Pharmaunternehmen möchte ein neues Medikament in den USA auf den Markt bringen. Das Übersetzungsbüro übersetzt die Packungsbeilage und die Studienergebnisse in perfektem Englisch und sorgt dafür, dass die Dokumente den rechtlichen Anforderungen der FDA entsprechen.
Vorteile:
Fachterminologie wird korrekt verwendet.
Rechtliche und regulatorische Anforderungen werden eingehalten.
4. Lokalisierung für kulturelle Sensibilität
Lokalisierung ist der Prozess, Inhalte nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell an eine Zielgruppe anzupassen. Übersetzungsbüros gehen hierbei über die reine Übersetzung hinaus und stellen sicher, dass Inhalte kulturell angemessen sind.
Beispiel:
Ein globaler Streaming-Dienst plant, seine Inhalte in Indien anzubieten. Das Übersetzungsbüro übersetzt nicht nur die Untertitel, sondern passt auch die Werbekampagnen an die kulturellen Vorlieben und Traditionen an, z. B. durch die Verwendung lokaler Feste oder Stars.
Warum entscheidend?
Lokalisierung steigert die Akzeptanz und Identifikation mit der Marke.
Kulturelle Fauxpas werden vermieden.
5. Rechtssichere Übersetzungen
Für internationale Geschäfte und Verträge sind präzise und rechtlich einwandfreie Übersetzungen unerlässlich. Übersetzungsbüros mit juristischen Fachübersetzern bieten beglaubigte Übersetzungen an, die von Behörden und Gerichten anerkannt werden.
Beispiel:
Ein deutscher Automobilhersteller schließt einen Vertrag mit einem japanischen Zulieferer ab. Das Übersetzungsbüro erstellt eine rechtsverbindliche Übersetzung, die von beiden Parteien verstanden und akzeptiert wird.
Vorteile:
Rechtliche Sicherheit für alle Beteiligten.
Minimierung von Risiken durch Missverständnisse.
6. Krisenkommunikation und Notfallmanagement
In Krisensituationen ist eine schnelle und präzise Kommunikation entscheidend. Übersetzungsbüros können Unternehmen und Organisationen dabei unterstützen, ihre Botschaften in mehreren Sprachen effektiv zu verbreiten.
Beispiel:
Während der COVID-19-Pandemie hat eine internationale Gesundheitsorganisation Übersetzungsbüros genutzt, um aktuelle Informationen zu Präventionsmaßnahmen in über 50 Sprachen zu übersetzen.
Ergebnisse:
Globale Verbreitung lebenswichtiger Informationen.
Erreichung von Bevölkerungsgruppen, die sonst möglicherweise ausgeschlossen wären.
7. Übersetzung von technischen Dokumenten
In einer globalisierten Welt sind technische Produkte häufig in mehreren Ländern verfügbar. Übersetzungsbüros gewährleisten, dass Bedienungsanleitungen, Sicherheitsrichtlinien und technische Spezifikationen in der jeweiligen Landessprache vorliegen.
Beispiel:
Ein deutscher Maschinenbauer verkauft seine Produkte in Brasilien. Das beeidigter übersetzer übersetzt die Bedienungsanleitungen ins Portugiesische und sorgt dafür, dass technische Begriffe präzise und verständlich sind.
Warum wichtig?
Vermeidung von Missverständnissen, die zu Fehlern oder Unfällen führen könnten.
Verbesserung des Kundenerlebnisses und der Zufriedenheit.
8. Unterstützung bei mehrsprachigem Kundenservice
Kunden erwarten heutzutage, in ihrer eigenen Sprache betreut zu werden. Übersetzungsbüros helfen Unternehmen, einen mehrsprachigen Kundenservice aufzubauen.
Beispiel:
Ein globaler Reiseanbieter nutzt ein Übersetzungsbüro, um seine E-Mail-Vorlagen und Chat-Antworten in über 20 Sprachen bereitzustellen.
Vorteile:
Höhere Kundenzufriedenheit und -bindung.
Verbesserung des Unternehmensimages.
9. Förderung von Wissenschaft und Bildung
Wissenschaftliche Erkenntnisse und Bildungsinhalte sollten weltweit zugänglich sein. Übersetzungsbüros spielen eine entscheidende Rolle bei der Übersetzung von Forschungsarbeiten, Lehrmaterialien und E-Learning-Inhalten.
Beispiel:
Ein deutsches Forschungsteam veröffentlicht eine bahnbrechende Studie in einem internationalen Wissenschaftsjournal. Das Übersetzungsbüro übersetzt die Arbeit ins Englische und passt sie an die Anforderungen der Zeitschrift an.
Ergebnis:
Erhöhung der Reichweite und Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse.
Förderung des Wissensaustauschs zwischen Ländern.
Zusammenfassung: Unverzichtbare Partner in einer vernetzten Welt
Übersetzungsbüros sind weit mehr als reine Sprachdienstleister – sie sind unverzichtbare Partner in einer globalisierten Welt. Ihre Dienstleistungen fördern die internationale Zusammenarbeit, unterstützen den Markteintritt in neue Regionen und sorgen dafür, dass Kommunikation reibungslos und effektiv funktioniert.
Die wichtigsten Beiträge von Übersetzungsbüros:
Überbrücken sprachlicher und kultureller Unterschiede.
Erleichtern den Zugang zu neuen Märkten.
Gewährleisten Präzision und Qualität in Fachübersetzungen.
Schaffen kulturelle Sensibilität durch Lokalisierung.
Sichern rechtliche und technische Übersetzungen ab.
Unterstützen bei Krisenkommunikation und Kundenservice.
Fördern den globalen Wissensaustausch.
Fazit: In einer immer stärker vernetzten Welt tragen Übersetzungsbüros entscheidend dazu bei, dass Menschen, Unternehmen und Organisationen weltweit erfolgreich kommunizieren können. Ihre Rolle wird mit der fortschreitenden Globalisierung nur noch wichtiger.
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VW-Krise: Verantwortlichkeit
Die Verantwortung für die aktuelle Krise bei Volkswagen (VW) ist umstritten und wird von verschiedenen Seiten unterschiedlich bewertet. Hier sind einige wichtige Aspekte:Management: Die Führung von VW wird von manchen als verantwortlich für die Krise angesehen, da sie Entscheidungen getroffen haben, die zu den aktuellen Problemen geführt haben. Dazu gehören die Überinvestitionen in Elektromobilität, die Fehlannahme von Märkten und die mangelnde Flexibilität im Umgang mit Veränderungen. Politik: Die deutsche Politik wird von einigen als “Hüh-und-Hott” (halbe Hilfe, halbe Hinhörigkeit) kritisiert, da sie VW politische Unterstützung angeboten hat, ohne konkrete staatliche Hilfen zu leisten. Der Bundeswirtschaftsminister, Robert Habeck, hat sich für politische Unterstützung ausgesprochen, aber keine konkreten Maßnahmen angekündigt. Gewerkschaften: Die Gewerkschaften bei VW werden von einigen als verantwortlich für die Krise angesehen, da sie die Tarifverhandlungen blockiert haben und die Unternehmen nicht genug Flexibilität gelassen haben, um sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Strukturprobleme: Die deutsche Industrie insgesamt wird als Teil einer breiteren Krise der deutschen Volkswirtschaft gesehen. Die hohe Lohnkostenbasis, die hohe Energiekostenbasis und die mangelnde Innovationskraft sind als Gründe für die Schwäche von VW und anderen deutschen Unternehmen genannt. Globalisierung: Die Globalisierung wird von einigen als Faktor für die Krise bei VW angesehen, da die deutsche Autobranche sich auf den Inlandsmarkt konzentriert hat, während andere Hersteller wie Tesla sich auf den globalen Markt ausgerichtet haben.
Insgesamt ist die Verantwortung für die VW-Krise komplex und multifaktoriell. Es gibt keine einfache Antwort auf die Frage, wer verantwortlich ist. Es handelt sich um ein Systemproblem, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird.
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Die ZIO GmbH wurde gegründet
Pressenotiz der Geschäftsführer der ZIO GmbH:
Die Stadt Starnberg und die Gemeinden Andechs, Berg, Feldafing, Pöcking und Tutzing sowie das gemeinsame Kommunalunternehmen zur Trinkwasserversorgung der Gemeinden Feldafing und Pöcking haben nach über einjähriger Planung am 28.03.2023 die ZIO GmbH gegründet. Die Abkürzung ZIO steht für Zentrale Informationstechnologie Organisation - www.zio-it.de.
„Wir Gesellschafter stehen aktuell vor der Problematik, dass wir entweder keine eigene EDV-Abteilung haben und ausschließlich auf externe Dienstleister angewiesen sind oder nicht ausreichende qualifizierte Personalkapazitäten haben, um die bestehenden Herausforderungen bearbeiten zu können“, so der Erste Bürgermeister der Stadt Starnberg Patrick Janik.
Aus dieser Problematik heraus entwickelten Sven Neumann und Ludwig Beck, Geschäftsleiter der Gemeinde Pöcking und der Stadt Starnberg, die Idee der Gründung einer neuen Gesellschaft: „Die Arbeitswelt befindet sich, angetrieben durch die digitale Transformation sowie die Globalisierung, im Wandel. Damit wir mit den Entwicklungen Schritt halten und eine Bürgerorientierung weiterhin ermöglichen können, brauchte es eine neue Form der Zusammenarbeit. Nachdem wir unsere Geschäftsleiter-Kollegen der anderen Gesellschafter von der Idee einer IT-Gesellschaft erzählten, waren sehr schnell genug Interessierte an Bord, um den Prozess der Gesellschaftsgründung in die Wege zu leiten.“, so Ludwig Beck.
Die ZIO GmbH wird in Zukunft die Mitarbeiter der Gesellschafter mit einem professionellen IT- Arbeitsplatz ausstatten, die Kosten für den IT-Betrieb senken und die IT-Sicherheit wirtschaftlich gewährleisten können. Durch eine bessere Kostentransparenz kann der IT-Betrieb zukünftig wirkungsorientierter gesteuert werden. Da die Tarifbindung für die Mitarbeiter der ZIO GmbH entfällt, können geeignete Fachkräfte durch eine bessere, dem Markt angepasste Bezahlung neu eingestellt und auch langfristig gehalten werden. Die Mitarbeiter sollen außerdem einen höheren Grad an Spezialisierung erzielen, da mehr Mitarbeiter in dem Unternehmen arbeiten werden als in den einzelnen Gemeinden.
Konkret wird die ZIO GmbH für die Gesellschafter folgende Dienstleistungen anbieten:
Entwicklung und Bereitstellung von IT-Infrastruktur: Software, Hardware, Cloud-Services und Serverinfrastruktur
Erbringung von IT-Dienstleistungen: Support, Wartung, Einkauf, Beratung und IT-Security-Management, zur Förderung der Standardisierung, Professionalisierung und Konsolidierung der von den Gesellschaftern genutzten kommunalen IT-Landschaft
Das Unternehmen wird von den zukünftigen Geschäftsführern Sven Neumann (Geschäftsleiter Gemeinde Pöcking) und Ludwig Beck (Geschäftsleiter Stadt Starnberg) neben der jeweiligen Haupt- beschäftigung in den Kommunalverwaltungen geleitet. Beide waren maßgeblich als Projektleiter an der Gründung des Unternehmens beteiligt. „Besonders bedanken möchten wir uns bei der Rechtsanwaltskanzlei NOERR (juristische und betriebswirtschaftliche Beratung), DATAKOM (IT-Security Beratung), LUNATICnet (IT-Betriebskonzeptions-Beratung) und Im Neuland (Brand Design), die die Gesellschafter bei der Gründung bestens beraten haben“, betont Sven Neumann.
So geht es nun nach der Gründung weiter:
Derzeit wird das IT-Betriebskonzept final entwickelt. Der IT-Betrieb startet nach der Erstellung der Betriebskonzeption; dabei werden die Betriebstätten der Gesellschafter sukzessive übernommen. Die Stadt Starnberg beginnt als Pilot noch in diesem Jahr. Ab 01.01.2024 sollen die weiteren Gesellschafter hinzukommen.
Die ZIO GmbH schafft künftig ca. 20 interessante und zukunftsfähige Arbeitsplätze. Neben den zwei Geschäftsführern wird die bestehende IT-Abteilung der Stadt Starnberg mit insgesamt fünf Beschäftigten in die ZIO GmbH übergeleitet. Zudem werden noch ca. 13 weitere IT-Fachkräfte gesucht. Die Personalakquise startet ab Mitte Mai 2023.
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Kommenden Montag in der Auslandsgesellschaft in Dortmund. Bodensteuer statt Grundsteuer: Gut für Mieter und die Umwelt, schlecht für Spekulanten und Großgrundbesitzer.
Das geltende Grundsteuerrecht ist ungerecht, verwaltungsaufwändig und fördert Bodenspekulation. Und: Es ist auch verfassungswidrig!
Die Bodensteuer dagegen schafft Abhilfe:
– Die Bodensteuer ist gerecht!
– Die Bodensteuer ist einfach!
– Die Bodensteuer entlastet Mieter!
– Die Bodensteuer spart Flächen!
– Die Bodensteuer unterstützt die Siedlungsentwicklung!
– Die Bodensteuer schöpft…
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Globale Kooperation
Kooperation und globale Zusammenarbeit - Wichtiger denn je
Forschungen im sozialbiologischen und evolutionstechnischen Bereich haben herausgefunden, dass Menschen viel lieber miteinander als gegeneinander arbeiten. Und das ist in diesen Zeiten so wichtig wie nie. Scheitert in den nächsten Jahren eine internationale Zusammenarbeit, müssen wir mit weitreichenden negativen Konsequenzen rechnen.
Die beiden Weltkriege zu Beginn des 20. Jahrhunderts und auch die Finanzkrise 2008 haben gezeigt, wie schnell egoistisches Verhalten und Gier weltweit großen Schaden anrichten können. Heute sind es sicherheitspolitische Krisen, die auf Europa und die ganze Welt zukommen. Ganz aktuell: der Nahostkonflikt, ein Konflikt zwischen Israel und den arabischen Staaten (hauptsächlich Palästina) bei denen es erst gestern (11.05.2021) zu Raketenangriffen und vielen Toten kam. Bereits heute spürt auch Europa die Migrations- und Fluchtbewegungen und wir kämpfen gegen den Klimawandel. Um ihn aufzuhalten, sind das Pariser-Klimaabkommen oder die 2030-Agenda erst ein Anfang. Schaffen wir es nicht, unsere globalen Interdependenzen zu beherrschen, kann das in Zukunft zusätzlich zu Kriegen um Ressourcen führen.
Abb. 1: Nahostkonflikt, Gazastreifen
Der ökonomische Aufstieg Asiens, die Demokratisierung in Osteuropa sowie Lateinamerika und die schrumpfende Zahl von Entwicklungsländern sind zwar Indizien dafür, dass sich in unserer Welt in einigen Bereichen positiv entwickelt hat. Dennoch tragen „Our-Nation-First-Ideologien“ nicht dazu bei, die internationalen Probleme zu bekämpfen und eine tragfähige Kooperation über Ländergrenzen hinweg zu erschaffen.
Kants Konzept einer Weltbürgergesellschaft scheint in diesen Tagen also sehr aktuell zu sein. Weltbürger, die auch andere Sichtweisen als die eigenen zulassen und nicht nur persönlichen Interessen und Leitbildern folgen. Wir stehen vor Herausforderungen, die wir Menschen nicht bewältigen können, indem wir Mauern errichten, Wissen zurückhalten oder unseren Wohlstand horten. Dass die Elite der Superreichen eigene Pläne verfolgt, um bei einem möglichen Untergang des Planeten, in Millionen teuren Bunkern oder auf einem neuen Planeten zu verschwinden, ist für eine globale Zusammenarbeit über Ländergrenzen und soziale Schichten hinweg, nicht zielführend.
Unsere nationale Politik hat feste Institutionen entwickelt, die das gemeinschaftliche Verhalten fördern, die Grundrechte sichern und unkooperatives Verhalten (Egoismus, Kriminalität, Gewalttätigkeit, etc.) verhindern oder bestrafen. Uns steht es also nicht mehr folgenlos frei, die Rechte anderer zu verletzen. Im globalen Kontext fehlt eine solche Instanz, die Gesetze auf internationaler Ebene durchsetzt. Somit entstehen anarchistische Systeme, die auf Kosten anderer, ihre eigenen Interessen verfolgen. Man kann sagen, die nationalen Politiken der Industriestaaten haben einen Sättigungspunkt der institutionellen Regulierung bezüglich unserer Kooperation erreicht und somit sind wir selbst gefragt und verantwortlich für unser Handeln.
Der Mensch, ein kooperativer Egoist
Bei Experimenten der Spieltheorie wie dem Gefangenendilemma oder dem Ultimatumspiel kann beobachtet werden, dass die Menschen eher zu Kooperation statt Defektion, der Verweigerung von Zusammenarbeit, tendieren. Selbst wenn ihnen zweiteres zu einem höheren individuellen Gewinn verhelfen könnte. Die Redewendung „eine Hand wäscht die andere“ beschreibt ziemlich treffend den hier praktizierten reziproken Altruismus: Wir sind eher bereit, anderen zu helfen, wenn wir im Gegenzug deren Unterstützung erwarten dürfen. Auch ein Egoist weiß, dass er die besten Ergebnisse nur mit Hilfe der anderen erreichen kann. Auch spielt die Hoffnung auf Zukunft (und damit verbunden die Angst vor Vergeltung als Folge von Defektion), das Vertrauen, Fairness und eine Wir-Identität eine große Rolle, wenn wir über Kooperation sprechen.
Warum also befürchten wir eine scheiternde globale Zusammenarbeit, wenn wir so weiter machen wie bisher? Warum lernen wir nicht aus unseren bisherigen, positiven Kooperationserfahrungen? Oder um Dirk Messner und Alejandro Guarín zu zitieren:
„Könnte es sein, dass die neue Konstellation einer dichten, beschleunigten, an die Grenzen des Erdsystems geratenden Globalisierung die Kooperationsfähigkeiten der Menschen überfordert?“
Dirk Messner, Alejandro Guarín
Vielleicht haben Messner und Guarín damit Recht. Vielleicht überfordert die Globalisierung unsere Kooperationsfähigkeit. Vielleicht zerfällt die Erde im Chaos der Folgen einer beschleunigten, überbevölkerten, von Feindseligkeit erfüllten Welt. Aber vielleicht ist gar nicht unsere Kooperation allgemein zu schwach, sondern vielleicht ist sie einfach noch in einer Art Entwicklungsstadium. Wir sind in der Lage zu kooperieren und wir tun es auch immer mehr. Blicken wir in die Menschheitsgeschichte zurück, erkennen wir, die Menschheit war nie altruistischer. Durch Wissen und Verständnis konnten wir Brücken bauen, aufeinander zugehen und gemeinsam voranschreiten.
Abb. 2: “Hands Across the Devide” in Derry, Nordirland - Denkmal der Versöhnung nach dem Nordirland-Konflikt
Doch die Situation, in der wir alle momentan leben ist trotzdem noch recht neu. Die Anforderungen ändern sich. Wir müssen also zunächst lernen, unsere Überlegungen und unser kooperatives Handeln nicht nur auf unsere nächste Umgebung zu beziehen, sondern auf die gesamte Menschheitsbevölkerung. Es reicht nicht mehr aus, in lokalen, regionalen, nationalen Gefügen zu denken, sondern jede Handlung muss global ausgerichtet sein. Denn, und an dieser Stelle kommt wieder das menschliche Dasein als kooperativer Egoist zum Tragen, geht es einem Land auf dieser Erde schlecht, leiden auch alle anderen darunter, weshalb es auf lange Sicht vorteilhafter ist, wenn sich alle gegenseitig unterstützen, statt auf Kosten anderer Staaten zu leben. Aber ist das möglich? Können wir es schaffen, die Probleme der Globalisierung zu bewältigen? Gemeinsam?
Die Globalisierung, Ursache und Lösung zugleich
Es ist deutlich, dass uns die Globalisierung vor extreme Herausforderungen, wie Kriege um Ressourcen, unkontrollierbare Flüchtlingsströme, Finanzkrisen oder den Klimawandel stellt. Jedoch gibt es nicht nur einen, eher pessimistischen, Weg, auf die Globalisierung zu blicken, die für wachsende Ungleichheiten zwischen Arm und Reich sorgt, aufgrund welcher Mensch und Natur ausgebeutet werden, die uns darüber streiten lässt, wer in „unserem“ Land leben darf und wer nicht. Wir können die Lage auch so betrachten: In einer globalisierten Gesellschaft gewinnen wir Unabhängigkeit von räumlichen Trennungen, die menschlichen Verbindungen verflechten sich zunehmend und Technologien ermöglichen Interaktionen in einem zuvor nie dagewesenen Ausmaß. Das bleibt nicht folgenlos: Wir nehmen die Welt immer stärker als Ganzes wahr, die Rolle lokaler und globaler Gemeinschaften verändert sich, ebenso unsere Werte und auch unser Verhalten, unsere Selbstwahrnehmung und unsere soziale Identität bleiben nicht unberührt. Insbesondere letztere hängt stark mit unserem Kooperationsverhalten und den Rahmenbedingungen der Globalisierung zusammen.
Die soziale Identität ist unser persönliches Konzept unseres Selbst in Bezug auf die soziale Gruppe, also die Wahrnehmung unserer Zugehörigkeit, der (emotionale) Wert dieser Zugehörigkeit und die Identifikation mit der Gruppe. Dabei spielt das Konzept der Ingroup und Outgroup eine fundamentale Rolle, denn Menschen neigen zu Kategorisierungen und Vergleichen, in diesem Kontext zwischen der Gruppe, zu der sie selbst zählen (Ingroup) und den anderen wahrgenommenen Gruppen (Outgroup/s). Hierbei taucht ein gewisser Ingroup Bias und ein sogenannter Ingroup Favouritism auf, was bedeutet, dass Personen, die ebenfalls der Ingroup angehören, eher positive Eigenschaften zugeschrieben werden als Mitgliedern der Outgroup und ihnen deshalb tendenziell bevorzugendes Verhalten entgegengebracht wird. Man kann also davon sprechen, dass die Bereitschaft zur Kooperation innerhalb der Ingroup im Vergleich höher ist als zwischen In- und Outgroup.
Übertragen wir diese Beobachtung auf den Rahmen der Globalisierung, lässt sich die Vermutung aufstellen, dass sich die Ingroup-Zuschreibung zunehmend auf die globale Gemeinschaft ausbreitet und so die Kooperation untereinander immer stärker wird. Umso mehr sich Personen mit der Weltbevölkerung identifizieren, desto positiver empfinden sie die globale Gesellschaft und desto bereitwilliger werden sie sich zum Wohle dieser kooperativ verhalten. Damit sich das Gefühl der Zugehörigkeit zur selben Ingroup bei Menschen aller Nationen entwickelt, bedarf es Empathie, die wiederum entsteht, wenn wir verstehen können, wie die Mitglieder der ehemaligen Outgroup leben. Wir brauchen also konkrete Vorstellungen von Völkern und Kulturen weltweit, beispielsweise durch globale Netzwerke, Wissens- und Erfahrungsaustausch und Zugang zu Informationen über internationale Ereignisse, Kulturen, Politik und Lebensstile.
All das erreichen wir durch…die Globalisierung! Sie ist also gleichermaßen Ursache der Kooperationsprobleme, denen wir gegenüberstehen, wie auch Lösung dieser Herausforderungen, wenn wir eine globale soziale Wir-Identität bilden!
„Humankind becomes a „we“ where there are no “others”.”
Anthony Giddens
Werkzeugkasten für Weltverbesserer
Wollen wir zukünftig in einer friedvollen Gesellschaft, einer gesunden Welt leben, sollten wir dringend lernen, als Weltgemeinschaft Hand in Hand zu arbeiten, statt in erster Linie an unser eigenes (wirtschaftliches, demokratisches) Wohlergehen zu denken. Die Frage ist, was können wir tun, um das zu erreichen? Als grundlegende Voraussetzung kann die Zunahme des globalen Informationsflusses genannt werden, damit das gegenseitige Verständnis wächst, die Identifikation gestärkt wird und somit die Bereitschaft zu kooperativem Verhalten im internationalen Gefüge steigt. Fehlt nämlich das Verständnis für komplexe Zusammenhänge und Herausforderungen durch die Globalisierung, führt das zu Unsicherheiten. Und um diese Unsicherheiten zu bewältigen, braucht es neue kognitive Muster und Lernprozesse, Lösungen müssen durch Forschung gefunden und durch Lehre und Bildung verbreitet werden. Was wir aber schon unmittelbar in den nächsten Sekunden umsetzen können ist der gegenseitige Respekt für all die Lebewesen, mit denen wir unseren Planeten teilen.
Autorinnen: J. Riedel, L. Mertink
Basisquellen
Grimalda, G.; Buchan, N.; Brewer, M. (2015): Globalization, Social Identity, and Cooperation: An Experimental Analysis of Their Linkages and Effects. Global Cooperation Research Papers. https://doi.org/10.14282/2198-0411-GCRP-10
Grimalda, G.; Buchan, N.; Brewer, M. (2015): Globalization, Social Identity, and Cooperation: An Experimental Analysis of Their Linkages and Effects. Global Cooperation Research Papers. https://doi.org/10.14282/2198-0411-GCRP-10Messner, D. (2017): Globale Kooperation oder globale Unordnung? Online verfügbar unter: Deutsche UNESCO-Kommission. URL: https://www.unesco.de/bildung/bildung/globale-kooperation-oder-globale-unordnung . letzter Zugriff: 10.05.2021
Messner, D; Guarín, A (2015): Globale Kooperation verstehen - Transdisziplinäre Perspektiven. Online verfügbar unter: uni-due. URL: https://www.uni-due.de/unikate/pdf/UNIKATE_2015_047_01_Messner_Guarin.pdf . Letzter Zugriff: 10.05.2021
Bildquellen
Abb. 1: https://www.mdr.de/nachrichten/welt/nahost-konflikt-israel-mobilisiert-reservisten-100.html . Letzter Zugriff 20.06.2021
Abb. 2: https://www.shbh-gbs.de/2017/10/23/kooperation-gesellschaft-zivilisation/ . Letzter Zugriff 06.05.2021
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Trailer #WarInJuly
Es war klar, dass sich früher oder später eine Revolution des Bewusstsein vollziehen würde. Und zwar aufgrund natürlicher Bedingungen auf Bewusstseinsebene im Menschen. Diese Revolution ist in vollem Gange und hat bereits viele Meilensteine passiert. (Während dem Leben zunächst unterschiedlichste „Werkzeuge“ an die Hand gelegt wurden, war absehbar, dass es irgendwann nicht mehr nur darauf ankommen würde wer das „beste“ Werkzeug besitzt, sondern wer die Werkzeuge bestmöglich nutzt. Deswegen musste zwangsläufig eine Revolution des Bewusstsein erfolgen.) Darüber hinaus befinden wir uns im vielleicht größten Transformationsprozess der Menschheitsgeschichte seit der Sesshaftwerdung. Verstärkt vor allem durch die neuen Medien.
Ich sehe hier eine alte Frage im Menschen neu gestellt, »Sein oder nicht sein?« Aber auf uns bezogen im Sinne von Bewusstsein oder »Unbewusstsein«
Das alles ist Fortschritt. Und zwar soweit natürlicher der irgendwann zwangsläufig erfolgen musste. Dem gegenüber steht jedoch zunehmend künstlicher Einfluss. Wir sind fortgeschritten insofern, dass wir mal Geschöpfe der Natur waren aber zu Schöpfern der Kultur geworden sind. Auf allen Ebenen haben wir uns immer weiter von der Natur und somit auch uns selbst entfremdet. Und daraus ergibt sich immer mehr, dass unser Softwareprogramm mit der zunehmend künstlichen Welt da draußen immer weniger kompatibel ist. Alles wird komplexer, schneller und Begriffe wie Globalisierung oder Schnelllebigkeit sind eben nicht mehr nur Worte. Gleichzeitig wird man sich immer bewusster, dass jedes noch so kleine Detail eine immense Bedeutung für das große Ganze, und man selbst insofern Verantwortung hat. Es folgt die Angst, oder schlimmer noch die Ignoranz.
Aber ich betachte vieles mit Sorge. Man könnte meinen genau die Dinge die den Menschen, aber auch Lebendigkeit mal ausmachten »zählten« nicht mehr.
Was ist damit, dass wir keinen Alpha-Typen besitzen wie die Tiere? Was ist mit absoluter Selbstbestimmtheit? Keine Pflanze, kein Tier ist in der gleichen Lage fähig sich aus dem natürlichen Kreislauf zu entkoppeln. Was ist mit dem Potential sein Wirken zu bündeln, zu katalysieren, der Fähigkeit über seine eigene physische Existenz hinaus zu wirken? Außerdem sind wir fähig alles zu lernen was wir wollen, nicht nur dazu befähigt das zu lernen was zum Überleben nötig ist. Und dann vor allem Dinge wie die Fähigkeit zu wissen und das bereitet mir momentan am meisten Sorge. Ich finde es zwar auch erschreckend wie sehr der natürliche Selbsterhaltungstrieb des Menschen allein durch Medien fremdzusteuernd ist, aber sich die Fähigkeit abzusprechen wissen zu können und sich derart dankbar dem Glauben zu unterwerfen schockiert mich doch sehr. Genau das, die Fähigkeit zu wissen ist doch eines der größten Potentiale des Menschen und darüber hinaus insofern auch ein Anzeichen von echter Lebendigkeit.
Wenn man sich dieses eigentliche Potential des Menschen bewusst macht erkennt man, dass wir uns ziemlich verrannt haben. Etwas anderes hätte aus einer „Fortschritt-um-jeden-Preis-Mentalität“ auch nicht resultieren können. Und erst mit diesen Gedanken um solche Dinge kann man sich doch der Frage zuwenden welchen Fortschritt man denn eigentlich möchte. Und das heißt um diese Sachen soll es sich so ein wenig drehen: Was ist denn eigentlich natürlich? Was sind Naturgesetze? Was ist Naturrecht? Wie viel haben wir als Spezies eigentlich mitzureden? Wohin führen diese natürlichen Grundvoraussetzungen? Ab wann dominierte künstlicher Einfluss? Wie erzeugt man einen Übergang von der Ohnmacht ins Erwachen, von der Blockade in die Handlungs- und Lebensfähigkeit? Und wie wird wirklich menschlicher Fortschritt gewährleistet? Zudem werden wir bei einigen Dingen mal nachsehen, ob das drin ist was drauf steht. Oder ob manchmal sehr genau das drin steckt was drauf steht.
Was wir benötigen ist eine komplett neue Art und Weise wie wir das zwischenmenschliche Zusammenleben gestalten. Wir beginnen nicht, sondern spüren längst dass die bisherige Aufstellung der Gesellschaft, überhaupt die Definitionen von Begriffen wie Lebenstüchtigkeit, Leistung oder Liebe schlicht und ergreifend nicht mehr zeitgemäß, geschweige denn mit der Realität zu vereinbaren ist. Das heißt es geht hier nicht mehr nur um »Sein oder nicht sein«, sondern die Frage nach dem »wie?«. Welchen Wert wollen wir Familie zuschreiben? Wenn ja, wie soll der Mensch gebildet werden? Wie wollen wir Arbeit gestalten? Wonach soll sich Leistung definieren? Wie soll diese Gesellschaft aussehen? Und auch den großen Grundsatzfragen müssen wir uns stellen. Was wollen wir? Ein System das auf die Notwendigkeit von äußerer Kontrolle baut oder ein System dass an die Anwesenheit von innerer Kontrolle appelliert? Komischerweise gibt es kaum wirklich konkrete Ansätze wie das ganze praktisch aussehen soll. Ein Grund dafür ist meiner Meinung nach dass eben auch unser Denken veraltet ist, insofern dass es nicht gelingt außerhalb der fest eingebetteten Strukturen der letzten Jahrtausende zu denken. Ich sehe also eine gewisse Art der Verwickelung wenn man so will, mit sich, mit der Welt, mit sich in der Welt, in jedem Fall eine Hemmung. Und zwar bei fast allen Menschen, mindestens anteilig. Man steckt quasi noch fest in einer „falschen“ Welt, einem „veralteten Denken“, während der Kopf sich längst nach etwas ganz anderem sehnt, nämlich wieder nach der Natur, dem Ursprung, dem wirklich Bedeutsamen. Es ist in Wahrheit das Herz, dass an alter „Sicherheit“ hängt. Um diese Hemmung zu nehmen gilt es zunächst den „Jetzt-Zustand“ zu erkennen. Nur dann kann man sich der Frage zuwenden, wie das Leben stattdessen sein könnte und wie ein Übergang vom Falschen ins Richtige gelingen kann. Auch deswegen weil nur dann ein Hören auf’s Herz wieder funktionieren kann.
Neben dem Potential des Menschen, werden wir hier vor allem den Blick darauf anwenden, was den Mensch, Mensch werden lässt. Denn über diese Dinge müssen wir uns bewusst werden, wenn wir die Art des Zusammenlebens bewusst mitgestalten wollen. Das heißt wir werden über Liebe sprechen, über Familie, Bildung, Gesellschaft, Um- und Mitwelt und viele Dinge mehr. Letztlich geht es um die Frage wie wir uns wieder ein bisschen kompatibler mit der Welt und die Welt wieder ein bisschen kompatibler mit uns gestalten können.
Am Ende möchte ich Sie mit folgendem Gefühl entlassen: Dem Gefühl eines frisch Verliebten!
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Unter dem Titel „Post Tropical“ geht Talisa Lallai im Museum Kurhaus Kleve der Existenz und der Identität des Tropischen im westlichen Alltag nach. Die Ausstellung schließt konkrete Objekte wie exotische Pflanzen ein, sie umfasst aber auch Narrationen und Vorstellungen des Tropischen, welche anhand von historischen Drucken, Abenteuerromanen, Skulpturen und Reisefotografien verfolgt werden. Im Zentrum steht die Fiktion des Fremden, die oft mehr über den Autor und seinen Kontext aussagt als über eine tropische Realität. Stereotypisierungen und Idealisierungen des Unbekannten durchdringen alle Epochen und gesellschaftlichen Bereiche: Sie prägen die Aufzeichnungen der ersten Reisepioniere genauso wie die Bilder des Avant-garde Malers Paul Gauguins, der sich ein Tahiti konstruierte, das weitaus idyllischer war als er es vorfand; sie bestimmen die Motive und Ausschnitte von Reisefotos und finden nicht zuletzt ihren Niederschlag in Konzepten wie der tropischen Masoala Halle im Zürcher Zoo, der die Absicht verfolgt, die dort lebenden Tiere wieder in die freie Wildbahn auszusetzen.
Mit gefundenen und selbst gemachten Fotos stellt Talisa Lallai historische Formen von Exotik zeitgenössischen Ansätzen gegenüber. Damit verbunden sind Geschichten der Kolonialisierung und Globalisierung, die es überhaupt möglich machen, dass Bananenstauden und „Flamingo Flowers“ in botanischen Gärten und Wohnzimmern gezeigt werden können. Die Explorationen der ersten Reisepioniere wie Alexander von Humboldt oder der für Kleve bedeutende Prinz Moritz von Nassau-Siegen erschlossen neue Gebiete und führten exotische Flora und Fauna in Europa ein. Offiziell standen diese Reisen unter dem Prädikat der wissenschaftlichen Recherche, gleichzeitig fand aber auch eine politische, kulturelle und soziale Aneignung der neuen Gebiete statt. Lallai verdeutlicht diese Geschichte anhand der Abbildung eines Theodoliten, einem Gerät der Landvermessung, das bis heute im Einsatz ist. Das Instrument steht stellvertretend für eine Kolonialisierungspolitik, die nicht nur auf der Überzeugung der Richtigkeit der westlichen Perspektive basierte, sondern diese auch unter dem Deckmantel der Wissenschaftlichkeit verbreitete. Lallai verwendet eine gefundene Aufnahme, dessen sorgfältige Inszenierung sämtliche Aspekte des Kolonisierungskonzepts vereint. Nicht nur wird ein wertvolles, goldenes Exemplar zur Schau gestellt, sondern es wird auch seine Einzigartigkeit in der Darstellung hervorgehoben. Das Instrument ist einem Porträt gleich inszeniert: Details wie Rohre, Schrauben, Drehscheiben werden dem Betrachter dargeboten und Kostbarkeit wird nicht nur anhand des Material Gold, sondern auch durch die Dominanz von polierten, glänzenden, Oberflächen impliziert. Der Schein des Theodoliten verspricht eine gewinnbringende Zukunft.
Talisa Lallai arbeitet mit aufgeladenen Motiven, die dem Betrachter nicht nur bekannt sind, sondern zu denen er auch eine Meinung hat. Die Einladungskarte zeigt eine Aloe Vera, eine Pflanze, die in den letzten Jahren zu einem Lifestyle Produkt avanciert ist, dem allerlei wohltuende Wirkungen nachgesagt werden. Ein kurzer Film präsentiert die schäumende und brechende Krone einer Welle im Endlosloop. Bei beiden Motiven soll es nicht um die Verbreitung von Ferienstimmung gehen, sondern um die Fokussierung auf ein Objekt, das sich als Ikone etabliert hat. Meistens ist unklar, ob die Aufnahme von der Künstlerin selbst gemacht wurde oder ob sie sie gefunden hat. Die Nivellierung ist wichtig, da es nicht entscheidend ist, ob etwas von Künstlerhand oder von einem Amateur aufgenommen wurde, sondern dass ein Framing-Effekt stattfindet, der universell zu sein scheint. Sowohl in der Geschichte der Kunst als auch im Populärgebrauch werden exotische Motive nach bestimmten Gesichtspunkten ausgesucht und inszeniert. Lallai wiederum setzt eine weitere „Rahmung“ dazu, indem sie die Art und Weise wie sie die Bilder präsentiert als essentiellen Teil des Werks versteht. Alte Diageräte werden eingesetzt, um an die Betrachtung von Reisefotos zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu erinnern, Passepartouts werden verwendet um den Sammelwert eines Objekts anzudeuten, Aluminiumrahmen werden gebraucht, um auf das Werk des italienischen Fotografen Luigi Ghirri zu verweisen. Die Künstlerin benutzt Präsentationsformen, um mit dem Medium, der Epoche und dem Wert eines Bildes zu spielen, und keinesfalls muss das was man als Betrachter zu identifizieren meint, auch immer den Tatsachen entsprechen.
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Strategische Früherkennung Szenarientechnik
Langfristige Planungshorizonte benötigen ausreichend vorhandes und möglichst der Wahrheit entsprechendes Informationsmaterial. Erstquellen, die belegt sind oder belegt wurden, sind die beste Wahl. Die Strategische Früherkennung beinhaltet Informationen, die für Planungen für kurz-, mittel- bis hin zu langfristigen Szenarien und Visionsbildungen führen. Sind Organisationen besonders Investitionsinvestiv, dann spielen die möglichst genauen Planungen oft die entscheidende Rolle. Informationspotenziale nähren sich von weichen bis harten Signalen um für Zeiträume von bis zu 10 und 15 Jahren in die Zukunft blicken zu können. Man muss in seinem Blickfeld immer die Wirtschaftlichkeit der Situation betrachten.Generell aber, je intensiver die Beobachtungen der Momente und deren Interpretationen sind, desto größer ist die Ausbeute, Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Vorkommnisse in der Zukunft. Die Wahrscheinlichkeit das eine Voraussage zutreffend ist oder sein kann erhöht sich. Die Dinge sind in der Welt, man muss sie beobachten lernen. Die Vorgänge in der Welt wiederholen sich. Insbesondere der hierführ relevante Zyklus in der Volkswirtschaft der Bedürfnisse von Menschen. Aber auch für das Erreichen von Zielen, die mit Visionsbildung und Strategien im Zusammenhang stehen, ist die Fähigkeit der Beobachtung und diese entsprechend zu interpretieren wichtig. Ich denke man darf ausnahmslos behaupten, wenn die ursprüngliche Vorstellung des Bedürfnisses zum Motivationszeitpunkt erscheint, dann gilt das Ziel als erreicht. Auch dann, oder insbesondere dann, wenn Ziele erst nach 10 bis 15 erreicht werden. Früherkennungsindikatoren Der Bereich mit Weitblick zwischen 5 und 10 Jahren, je nach Informationsqualitäten bis 15 Jahre, beinhaltet Früherkennungsindikatoren wie beispielsweise Informationen zum demografischen Wandel, Gesetzesinitiativen, Technologieentwicklungen oder Werterhaltungen, bzw. Verschleiß. Von den Hinweisen der Früherkennungsindikatoren wird ein Übnergang zu den Frühwarnindikatoren durch Konkretisieren gebildet. Bei der Recherche und Aufbau dieser Informationspotenziale steht die induktive Schlussfolgerung im Vordergrund. Die weichen Faktoren geben Hinweis und Aufschluss für Tendenzen. Häufen sich Hinweise, zieht dies die Aufmerksamkeit auf sich. Frühwarnindikatoren Im Hinblick auf Planungen von 1 bis 5 Jahren konkretisiert man Informationen als Frühwarnindikatoren. Sie sind eine Intensivierung der bisherigen Faktoren zur Früherkennung. Man geht den ersten Hinweisen konkreter nach. Dennoch werden auch weitere Faktoren hinzugefügt. Dies beinhaltet Anfrage verhalten, Zins- und Preisentwicklungen sowie Änderungen von Einkommen. Als deduktive Schlussfolgerung bezeichnet werden kann dieses System aufgrund der Tatsache, das hier teilweise verwertbares Datenmaterial zugrunde liegt. Harte Faktoren lassen Hochrechnungen und Wahrscheinlichkeiten zu. Es kann aus Erfahrungswerten geschöpft werden. Operative Frühwarnung Teile volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung. Als operatives Frühwarnsystem bezeichnet man den Zeitraum von bis ca. 6 Monate, teilweise bis zu einem Jahr. Aktuelle Ergebnisse, Umsatz- und Gewinnentwicklungen, Produktivität, Return of Invest, Vergleiche von anderen Berichtszeiträumen und vergangene vergleichbare Zeitzonen. Bestimmte Produkte und Dienstleistungen sind aufgrund von Umfangreichen Investitionen auf möglichst langfristige Planung angewiesen und nehmen daher auch weit entfernte Hinweise und Wahrscheinlichkeitsszenarien an, während weniger Investitionsabhängige Einrichtungen und Organisationen sich mit weniger intensiven Zeithorizonten zufriedengeben. Um die Nachfrage, beruhend auf kollektiven Bedürfnissen verschiedener Organisationen, abschätzen zu können, sowie Prognosen fortschreiben und in Zusammenhänge bringen zu können werden Szenarien verwendet. Mit der Szenariotechnik ist es möglich, Entwicklungen der Zukunft greifbar, abschätzbar zu machen, unter Umständen auch Sensibilität für zukünftiger Ereignisse zu fixieren. Szenariotechnik Für die Szenariotechnik werden zwei Szenarien erstellt. Worst-Case-Szenario und Best-Case-Szenario. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit das beste und schlechteste Möglichkeit berücksichtigt wurden. Bestenfalls entwickelt sich die Realität zwischen diesen beiden Szenarien. Szenarien haben die Auffälligkeit auf Verkettungen aufzubauen, und damit die Berücksichtigung von Kausalitäten zu begünstigen. Dies kommt der realen Entwicklung am nächsten. Als Beispiel sind im Folgenden zwei Szenarien aufgeführt, die der Shellstudie von 2004 entnommen sind. Die Dargestellten Szenarien sind keinesfalls ausführlich dargestellt, gekürzt und dienen ausschließlich als Beispiele! Szenario 1: Tradition (Worst-Case) Treibende Liberalisierung und Globalisierung der Weltwirtschaft führen zu einem zögerlichen Konsumverhalten der Menschen. Subjektive Einschätzung der ökonomischen Wirklichkeit wirkt auf motorisierten Individualverkehr. Ohne bedeutende Impulse auf Motorisierung und Bestandsentwicklungen bleiben Veränderungen in Verhaltensweisen der Bevölkerung und sozioökonomischen Entwicklungen. Menschen fürchten den Anschluss zu verlieren und Ausgrenzungen in der Gesellschaft zu erleben. Sehen sich zunehmend als Verlierer. Globalisierung wird als Prozess einer dauerhaften Bedrohung wahrgenommen. Auswirkungen erhöhen die Sorgen Lebensstandard und Lebenssituation entfalten sich zu deren Nachteil. Der Theoretische Weitblick für Eigenverantwortlichkeit und der Folgen für die eigene Gestaltungsmöglichkeit ist zwar vorhanden, die Skepsis überwiegt aber so das der Zweifel jegliche Hoffnung auf Besserung zerstören. Staat und Verantwortliche Institutionen sollen die Verantwortung zur Absicherung des persönlichen Wohlergehens übernehmen. Lebensläufe sollen nach traditionellen Mustern verlaufen und langfristig planbar sein. Vorbehalte gegenüber neuen wachstumsstarken Technologien werden möglichst lange aufrechterhalten. Biotechnologie und Gentechnik werden lange diskutiert und kritisch eingeschätzt. Die Frage nach Risiken und Gefahren stehen im Fokus. Kontroversen sind emotional stark aufgeladen. Dies begünstigt ein entschleunigtes Wachstum technologischer Entwicklungen. Mittel- bis langfristig wird sich technologischer Fortschritt durchsetzen. Im Vergleich zu anderen Nationen kann Deutschland aus Sicht technologischer Entwicklung dennoch keinen der vordersten Plätze belegen. Deutschland bleibt Zuwanderungsland. Diskussion und Kritik nehmen nehmen zu und wirken hinderlich. Nach hoher Arbeitslosigkeit setzt sich kontinuierliche und umfassende Zuwanderung nach Bedarf und Qualifikation langsam und zögerlich durch. In Deutschland geht die Bevölkerung bis 2030 um mehr als 3 Millionen zurück, sofern sich die Geburtenrate bei 1,4 Kindern pro Frau kontinuierlich hält. Ganztägige Betreuung für Kinder und jugendliche bleiben eine Ausnahme. Bei Zu- und Abwanderung beträgt der Überschuss an Einwanderung zum Jahr 2030 ca. 5,7 Millionen Einwanderern. Der Altersaufbau sorgt für einen Rückgang der zu erwartenden Einwohnerzahlen in Deutschland. Das Alter der Arbeitskräfte steigt im Durchschnitt. Die Situation am Arbeitsmarkt in Bezug auf Qualifizierte und junge Schulabgänger entwickelt sich nachhaltig negativ. Es fehlen klare Leitbilder, Bildung an Wettbewerb-, Effizienz- und Qualitätskriterien um lebenslanges Lernen in Arbeits- und Schulleben dauerhaft zu manifestieren. Dem Arbeitskräfteangebot wirken Faktoren wie höhere Frauenerwerbstätigkeit und längere Lebensarbeitszeit entgegen. Ein späterer Renteneintritt und Zuwanderung kompensieren den fehlenden Fachkräftemangel am Arbeitsmarkt ebenfalls etwas. Die reale Zuwachsrate in Deutschland expandiert bis 2030 bei 1,6 Prozent pro Jahr. Das Wachstumstempo nimmt gegen Ende des Betrachtungszeitraumes ab. Die Weltwirtschaft verliert an Fahrt. Die Expansionsraten in aufholenden Staaten mit steigendem Einkommensniveau schwächen ebenfalls ab. Die Einwohnerzahlen in Deutschland und der aus volkswirtschaftlicher Sicht definierten übrigen Welt und den weiteren Industrieländern sinken. Dies bremst die Nachfrage und senkt das Arbeitskräftepotenzial. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes erfolgt schwerfällig. Flexible Arbeitszeiten und Teilzeit gewinnen dennoch an Bedeutung. Normalarbeitsverhältnisse dominieren den Arbeitsmarkt weiterhin. Mehrmalige Wechsel des Arbeitgebers, Tätigkeiten oder Berufswechsel innerhalb der individuellen Erwerbsbiografie bleiben Ausnahme. Die Arbeitslosenzahl liegt 2015 bei etwas über 3 Millionen. Die Zahl der Erwerbspersonen ist rückläufig. Im weiteren Verlauf Differenzieren sich Qualifikation der Arbeitslosen und Anforderungen der Unternehmen zunehmend auseinander. Die Arbeitslosenzahl wird im Jahr 2030 bei etwas mehr als 1,7 Millionen liegen und einer Quote der Arbeitslosen von 4,5 Prozent entsprechen. Es wird sich eine gewisse Knappheit am Arbeitsmarkt einstellen. Szenario 2: Impulse (Best-Case) Treibende Liberalisierung und Globalisierung der Weltwirtschaft werden überwiegend als Chance gesehen. Das Konsumverhalten ist wachsend. Technologie führende Länder die bereits Durchsetzungsvermögen dargestellt haben, entwickeln sich zunehmend zu Vorbildfunktionen. In Folge sozioökonomischer Entwicklungen und Verhaltensweisen der Menschen bereitet sich im Hinblick auf Motorisierung und Bestandsentwicklung ein Klima der Zuversicht und Hoffnung. Insbesondere jüngere Bürger wollen Freiräume bei Absicherung und Selbstvorsorge. Eine umfassende Versorgung durch den Staat ist nicht gewünscht. Dieses Stimmungsbild treibt die Meinung und das Gesamtbild der Gesellschaft. Das Klima begünstigt grundlegende Strukturveränderungen. Mit tief greifenden Reformen wird Hoffnung auf allgemeines Wachstum und persönliche Chancen verbunden. Veränderungen werden gerne angenommen, auch wenn es zunächst Einschnitte und Umstellungen für den Einzelnen bedeuten kann. Die Aufbruchstimmung ist Basis für eine positive und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Gegenüber Technologien ist man im Kontext der Aufbruchstimmung aufgeschlossen. An Branchen wie Bio- oder Gentechnik, die hohes Wachstumspotenzial haben, stellt man hohe Erwartungen. Aus den Spitzentechnologien entwickeln sich immer wieder neue Impulse für andere Bereiche und Branchen. Sie wirken auf die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigend. Unternehmen, Wachstum und Beschäftigung ziehen daraus positive Schlüsse. Deutschland kann zu anderen Nationen aufschließen. Deutschland bekennt sich zu seiner Rolle als Einwanderungsland. Getrieben vom Wettbewerb hat man klare Ziele vor Augen. Zuwanderung wird für den Arbeitsmarkt positiv wahrgenommen, und als Bereicherung für die gesellschaftliche Entwicklung empfunden. Die Geburtenrate in Deutschland liegt bei 1,4 pro Frau, die Lebenserwartung ist steigend, die Bevölkerung geht bis 2030 um mehr als 2 Millionen Menschen zurück. Betreuung der Kinder und jugendlicher kann durch Ganztageseinrichtungen Flächendecken angeboten werden. Öffentliche und private Angebote ergänzen sich. Der Überschuss an Einwanderung beträgt 6,5 Millionen Menschen. Der Altersaufbau hat sich deutlich korrigiert. Die Zuwanderung kann die Alterung nicht kompensieren. Aber, sie trägt dazu bei dass Engpässe und Spitzen vermieden werden können, und kräftigt vor allem den Wettbewerb. Das Arbeitskraftpotenzial der Unternehmen steigt. Die zwingende Notwendigkeit für Investitionen in Bildung und Weiterbildung erhöhen sich spürbar. Deutschland befindet sich deutlich oberhalb des Durchschnitts der OECD-Länder. Die Attraktivität und damit auch die Wettbewerbsfähigkeit am Wissensstandort steigt. Lebenslanges Lernen ist die Regel, keine Ausnahme. Arbeitszeit und Bildungszeiten wechseln sich ab. Arbeitskräfte profitieren für bessere Qualifikation und sind den sich ständig verändernden Bedürfnissen angepasst. Bildungseinrichtungen profitieren vom Austausch mit der Praxis und wirken Impuls gebend für bedarfsgerechte Gestaltung der Angebote. Kinderbetreuung als Flächendeckendes Angebot hebt die Frauenerwerbstätigkeit deutlich an. Auch zielgerichtete Zuwanderung unterstützt diesen Prozess und kompensiert Engpässe am Arbeitsmarkt als günstiger Nebeneffekt. Längere Lebensarbeitszeit geben Ihr übriges dazu, Ausbildungen verkürzen sich, der Renteneintritt hebt sich, dass Lebensarbeitszeit wird angenehmer und attraktiver. Auch aufgrund von mehr Ausgewogenheit, Arbeiten macht zunehmen Freude. Das reale Wachstum der deutschen Wirtschaft expandiert bis 2030 um rund 2 Prozent jährlich. Die Weltwirtschaft verlangsamt das Wachstum gegen Ende des Betrachtungszeitraumes etwas, das Wachstumstempo sinkt. Weil die Bevölkerungszahlen nur geringfügig nach unten korrigieren, fällt das rückläufige Wachstum aber nur wenig ins Gewicht. Für den Einzelnen erfolgen schnelle und umfassende Veränderungen. Arbeitsorte, Arbeitsinhalte und Arbeitszeiten befinden sich in permanentem Wandel. Zeitlich begrenzte Tätigkeiten gewinnen an Bedeutung. Auch die Zusammenarbeit in projektbezogenen Netzwerken und virtuellen Unternehmen sind zunehmend. Eine dynamische Wirtschaftsentwicklung einer Beschäftigungs-orientierten Lohnpolitik und ein flexibler Arbeitsmarkt senkt die Zahl der Arbeitslosen nach 2015 auf unter 2,5 Millionen. Arbeitskosten sinken infolge verringerter Abgabenbelastung. Gut qualifizierte Arbeitskräfte haben zur Konsequenz, das sich die bestehende Arbeitslosigkeit dynamisch verhält, der Arbeitsmarkt atmet. Die zahl der Langzeitarbeitslosen sinkt, kurzfristige Erwerbslose suchen nach besseren Job-Möglichkeiten und werden schnell fündig. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,4 Prozent und entspricht im Jahr 2030 ca. 1,3 Millionen Arbeitssuchenden. Quelle: Shell Szenarien Studien https://www.shell.de/medien/shell-publikationen/shell-pkw-szenarien-bis-2040.html Strategisches Management, WHB Darmstadt, Preißner, Andreas 2015 Pearson Psychologie 2008
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Erling Kagge: Stille - Ein Wegweiser
Von einem, der auszog, der Welt die Stille zu lehren
»Ich selbst musste weit gehen, […], aber jetzt weiß ich, dass wir die Stille überall finden können. Man muss nur subtrahieren«
Erling Kagge, Verleger, Autor, Jurist, Kunstsammler und Abenteurer, musste Nord- und Südpol bereisen und den Mount Everest besteigen, um das exklusivste und rarste Gut unserer Zeit zu finden: die Stille. Nun will er uns, den modernen Menschen, in seinem neuen Buch Stille- Ein Wegweiser (2017) mit auf die Reise nehmen, uns teilhaben lassen an seinen Erfahrungen und uns hinführen zu unserer persönlichen Stille, die uns laut Kagge zu einem bewussteren, reflektierteren Leben verhelfen soll. Stille ist ein Werk, das einen bemerkenswerten Bogen spannt: von der absoluten Stille und Abgeschiedenheit einer Arktisexpedition bis hin zu den Städten der lärmenden, reizüberfluteten Gegenwartsgesellschaft. Doch Kagge beweist, dass dieser Bogen nicht überspannt ist: Stille lässt sich auch im Großstadtlärm finden.
Entfernt man als bibliophiler Leser vor der Lektüre den gänzlich weißen, nur mit Titel, Autor und Verlag versehenen Buchumschlag, so ist man doch reichlich irritiert, wenn man darunter das Bild einer vielbefahrenen Straße erblickt, auf der jeder Passant eine Farbspur hinterlassen hat, die alle zusammen zu einem unentwirrbaren Netz aus sich kurz kreuzenden und dann auf immer voneinander entfernenden Beziehungen verschmelzen. Worum soll es hier gehen? Doch schon während des Lesens wird auf subtile Weise klar: Stille kann alles sein und wie dieser unauffällige Buchumschlag kann sich auch die Stille, sobald man sie einmal gefunden hat, wie eine Decke über die lärmende Umwelt legen und zu einer gesteigerten Selbstwahrnehmung und schlussendlich auch zu einem bewussteren Leben führen.
»Was ist Stille? «
Für die meisten Menschen bezeichnet Stille wohl die konkrete Abwesenheit von Geräuschen. Kagge hingegen abstrahiert von dieser konkreten Vorstellung und öffnet einen weiten Definitionsrahmen, der es jedem Leser ermöglicht, seine ganz eigene Form der Stille, der Ruhe, des Friedens zu finden. Treffend dazu ist Stille daher als Wegweiser und nicht als Ratgeber betitelt. Hier sucht man (glücklicherweise) vergebens nach klugen Tipps oder konkreten Übungsanweisungen selbsternannter Experten. Nein, Kagge ist kein Experte und gibt auch nicht vor, ein solcher zu sein. Er ist Abenteurer und Sammler, der uns mit auf seine Reisen nimmt und uns in 33 kurzen Kapiteln, die selten länger sind als drei Seiten, kleine Alltagsbeobachtungen, in denen er selbst Ruhe fand, an die Hand gibt oder aber auch die Lehrmeinungen großer Philosophen und Theoretiker wie Heidegger, Kant oder Wittgenstein präsentiert.
»Wo ist sie? «
Kagge macht Stille zum abstrakten, vieldeutigen Begriff, der es ermöglicht, Ruhe und Frieden beinahe überall zu finden, wenn man sie sich nur bewusst macht und bewusst erlebt. So ist sie in der Musik in Form von Pausen oder in der bildenden Kunst in Gestalt von bewussten Leerstellen erkennbar. Auf eindringliche Weise schildert er, wie er auch nach seiner Arktisexpedition versucht, in seinem hektischen Arbeitsleben die Stille zu finden und macht dabei eine erstaunliche Entdeckung:
»Die Stille um dich herum kann viel enthalten, aber für mich ist die interessanteste Stille diejenige, die in mir ist […].Daher suche ich nicht mehr nach der absoluten Stille um mich herum. «
Man könne in der heutigen Zeit schlicht nicht darauf warten, dass es um einen herum leise werde, sondern man müsse sich bewusst innere Räume der Stille schaffen. Auch wenn die Schönheit dieses Buches in seiner Abstraktheit und damit in seiner Allgemeingültigkeit liegt, so wünscht man sich an dieser Stelle dann doch etwas mehr Präzision. Wie sollen sie denn aussehen, diese inneren Räume der Stille? Und wie will Kagge denn in New Yorks unterirdischem Abwassersystem, durch eine kniehohe, strömende Exkrementensuppe und Abfall wartend, entsprechenden Gerüchen ausgesetzt, innere Ruhe gefunden haben? Dies entzieht sich dem Leser und es entsteht der Eindruck, in diesem Kapitel hätten dem Buch ein paar Seiten mehr nicht geschadet.
»Warum ist sie heute wichtiger denn je?«
In den Fragen, was Stille ist und wo sie zu finden ist, gibt Kagge notwendigerweise offene und unspezifische Antworten, doch wenn es um die Bedeutung von Stille und ihrer Wirksamkeit auf Körper und Geist geht, hat Kagge sehr genaue Antworten zu bieten, in denen sich wohl viele Menschen wiedererkennen dürften. In Zeiten von Big Data, Globalisierung und Photoshop sehnen wir uns nach etwas Authentischem, nach etwas Ursprünglichem. Manchmal haben wir uns selbst verloren zwischen Arbeit, zwanghaft selbst auferlegten Freizeitbeschäftigungen und dem ständigen Klingeln des Smartphones. Hier lehrt das Buch uns, einmal innezuhalten und in uns hineinzuhorchen, die Welt einen Moment lang auszusperren und zu hinterfragen, wie wir leben wollen und wer wir sein wollen. Kagge bemerkt, dass Stille und die Begegnung mit dem eigenen Selbst und den eigenen Gedanken Angst machen können und ermuntert aber zum Aushalten dieses unangenehmen Gefühls, denn nur in der Stille könne man zu sich selbst finden und damit ein erfülltes, glückliches Leben führen.
Stille ist vieles: Reisebericht, Kapitalismuskritik, Symptom einer gestressten Gegenwartsgesellschaft. Doch vor allem ist das Buch der Anstoß zu einer vielleicht endlosen Reise zu den Quellen immer neuer Stille, die alles bedeuten und alles sein kann, einer Reise tief ins Universum des eigenen Selbst.
Zum Weiterlesen: https://www.suhrkamp.de/buecher/stille-erling_kagge_17724.html
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EU lässt die Maske fallen – SPS steht blöd da
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EU lässt die Maske fallen – SPS steht blöd da
«Freier» Personenverkehr ins Elend: Menschenunwürdige Wanderarbeiter-Hütten im EU-Land Spanien.
Niklaus Ramseyer / 07. Mai 2018 – «Flankierende Massnahmen» erweisen sich immer mehr als Feigenblatt auf Zeit. Die SP pocht dennoch auf einen «Rahmenvertrag».
«Lohngleichheit – Punkt. Schluss!» So lautete die Parole des Gewerkschaftsbundes (SGB) zum Tag der Arbeit am 1. Mai. Gemeint war gleicher Lohn für gleiche Arbeit von Mann und Frau, wie es die Verfassung unseres Landes seit über 20 Jahren eigentlich verlangt. Aber noch heute seien «40 Prozent der Lohnungleichheit nur mit Diskriminierung erklärbar», monierten die Gewerkschaften sehr zu Recht. Und: «Jeder Frau entgehen so jeden Monat im Schnitt 600 Franken.»
Transnationale Sklaverei – auch bei uns
Noch mehr «Lohnungleichheit» grassiert derweil auch und zunehmend zwischen inländischen und zugereisten Werktätigen im Rahmen des freien Personenverkehrs mit der EU. In EU-Ländern sowieso, wie der «Kassensturz» des Fernsehen SRF in einer fundierten Reportage unlängst erneut aufzeigte (siehe dazu das Bild oben).
Da werden etwa transnational verschobene Menschen in Südspanien mit 32 Euro für einen Achtstunden-Tag abgespeist. Sie können damit nie menschenwürdig leben und hausen in jämmerlichen Hüttensiedlungen. Niemand kontrolliert und schützt sie. Würden diese Leute nur schon jene «600 Franken Monatslohn weniger» verdienen, welche Schweizer Gewerkschafter jetzt als «Lohnungleichheit» anprangern, sie wären überglücklich.
Ganz ähnlich Lastwagenfahrer aus Osteuropa in Frankreich: Sie schuften halblegal für rund 500 Euro pro Monat und müssen permanent in ihren Fahrzeugen hausen – am Wochenende auf dem trostlosen Firmenparkplatz. Anständige französische Transportunternehmer, die ihren Chauffeuren korrekt gut 3000 Euro plus Sozialleistungen pro Monat zahlen, haben gegen solche Konkurrenz keine Chance – und werden reihenweise in den Ruin getrieben. Sollte die EU das Verbot der «Cabotage» (also der Inlandtransporte durch ausländische Frächter und ihre Billig-Chauffeure) fallen lassen, was Transporteure hierzulande jetzt befürchten, wären solche Hungerlohnverhältnisse flächendeckend legalisiert.
Die Schweiz, die zum EU-Grossraum des transnationalen «freien Personenverkehrs» mit dazu gehört, ist gegen solche Lumpereien auch sonst keineswegs gefeit: Immer wieder fliegen hierzulande krasse Lohndumpereien auf – auf Baustellen vor allem, aber auch im Gastgewerbe oder in der Landwirtschaft. Das geht bis hin zur Sklaverei, wie der «TagesAnzeiger» am 17. Oktober letzten Jahres in einer erschreckend eindrücklichen Reportage aufgezeigt hat: «Auch in der Schweiz arbeiten Menschen unter Zwang zu unwürdigen Bedingungen», schrieb das Blatt. Und nannte konkrete Beispiele. Diese Opfer modernen Sklavenhandels hätten in der Fremde meist «einen ungesicherten Aufenthaltsstatus». Und: «Sie waren bereits in ihrer Heimat in finanzieller Not.»
Die niederländische Globalisierungs-Fachfrau Saskia Sassen stellt generell eine «neue verschärfte Form der Migration» fest, nämlich «die Ausstossung vieler Menschen in die Fremde durch Zerstörung ihrer Lebensbedingungen», wie sie auf einem Europa-Kongress im vergangenen September in Zürich betonte. Für derlei «Ausgestossene» hat der «freie Personenverkehr» wenig mit Freiheit zu tun, aber viel mit Not, Zwang und Zerstörung.
«Lohngleichheit»: Für Frauen noch immer nicht – für Wanderarbeiter erst recht nicht
«Flankierende Massnahmen» als Zückerchen und Flickwerk
In der Fremde sind sie eine leichte Beute für Ausbeuter aller Art. Die kluge deutsche Politikerin Sahra Wagenknecht (Die Linke) sagt, die neue Weltläufigkeit (Globalisierung) bedeute «bei Arbeitern eher Schutzlosigkeit in einem globalen Wettbewerb, in dem der Billigste den Zuschlag erhält.» Vor solchen Missbräuchen sollte in der Schweiz eigentlich das Gesetz über die flankierenden Massnahmen (FlaM)» die Werktätigen schützen.
Es wurde beim Beitritt der Schweiz zur EU-Personenfreizügigkeit (2002) erlassen. Schon damals räumten freisinnige EU-Anhänger offen ein, es handle sich dabei vorab um ein Zückerchen für die unkritisch-internationalistisch orientierte Linke, damit diese die Anpassung der Schweiz an die EU-weite Deregulierung des Arbeitsmarktes willig «mittrage». Und für Volksmehrheiten sorgen helfe.
Das tat vorab die Führung der SP Schweiz seither unentwegt. In Fernsehdebatten wurde die Personenfreizügigkeit von Linken im Chor mit Freisinnigen gar als «Menschenrecht» bezeichnet. Dabei hatte etwa der frühere Preisüberwacher und SP-Nationalrat Rudolf Strahm seine Genossen längst gewarnt, der freie Personenverkehr sei vorab «ein neoliberales System» zwecks europaweiter kostengünstiger Beschaffung des «Produktionsfaktors Arbeit». Umsonst: Die SP-Oberen verteidigten dieses System stets verbissen mit dem Verweis auf die «flankierenden Massnahmen».
NZZ und SVP bekämpfen «Flankierende»
Jahrelang klammerten sich die EU-Anhänger unter den Linken an diesen Strohhalm namens FlaM. Und pochten ebenso unentwegt wie meist erfolglos auf «bessere Kontrollen und härtere Sanktionen». Die NZZ, das Zürcher Kampfblatt der Neoliberalen, bestätigte derweil Strahms Befund und polemisierte unentwegt gegen die FlaM, die sie als «Lohnkartell» bezeichnet: Eine «Lohnpolizei» greife «dreist in die ureigene Geschäftsdomäne von Unternehmen ein», klagte das Blatt etwa. Nämlich «selber zu entscheiden, welches Personal sie einstellen und wie sie dieses entlöhnen».
Für ein paar Euro Stundenlohn kreuz und quer durch die EU: Transportarbeiter aus Osteuropa in Frankreich (Foto: N. Ramseyer)
Mehr noch: Die Flankierenden dienten gar nicht «dem Schutz der Schwächsten». Ganz im Gegenteil: «Die relativ wohlhabenden Schweizer Arbeitnehmer sollen vor der Konkurrenz durch relativ arme ausländische Stellensuchende geschützt werden.» Diesen «relativ Armen» nämlich nähmen die FlaM «einen ihrer Wettbewerbsvorteile weg – die Bereitschaft, mehr zu arbeiten bzw. für weniger Lohn zu arbeiten».
Für jene «Hungerlöhne» etwa, die der Gewerkschafter Andreas Rieger jetzt schon im kaum kontrollierten EU-weiten Transportgewerbe ortet: «Unternehmer aus Osteuropa hetzen Lastwagenfahrer für ein paar Euro Stundenlohn im Transitverkehr quer durch Europa.»
Von solchen Hungerlöhnen möchten offenbar auch die Unternehmer in der SVP mehr profitieren: «Flankierende Massnahmen zerstören den liberalen Arbeitsmarkt», klagten die SVP-ChefInnen Ende Januar im Chor mit den NZZ-Ideologen. Die FlaM nützten «nur den Gewerkschaften». Konkret geht es bei den FlaM darum, dass Firmen ausländische Beschäftigte und auch die mit ihnen vereinbarten Löhne acht Tage vor deren Arbeitsantritt den Schweizer Ämtern melden und teils auch eine Kaution hinterlegen müssen, mit der dann im Missbrauchsfall Löhne und Bussen bezahlt werden können.
SVP im Gleichschritt mit Brüssel gegen FlaM
Solche «aus liberaler Sicht fragwürdigen» (NZZ) Schutz-Regulierungen will die SVP weghaben. Sie bekommt dabei nun Schützenhilfe von ungewohnter Seite: «Brüssel will Massnahmen gegen Lohndumping nicht garantieren», konnte man in der «Sonntagszeitung» vom 29. April lesen. Das wundert wenig: Für die EU-Funktionäre ist die Ideologie des «freien Wettbewerbs» ebenso heilig wie für die NZZ. Die Melde- und Kautionspflicht gemäss Schweizer Gesetz über die Flankierenden nennen die EU-Funktionäre «Arbeitsverbote und Diskriminierungen für ausländische Unternehmer». Das lehnen sie stur ab.
Und blockieren so die Verhandlungen über jenes «institutionelle Rahmenabkommen» Schweiz-EU, das Grossunternehmer und der Freisinn ebenso hartnäckig fordern wie die SP-Führung. Letztere indes stets mit der Bedingung, dass «ihre» flankierenden Schutz-Massnahmen darin verankert werden. Mehr der Not gehorchend (weil sonst nicht «mehrheitsfähig») als der eigenen neoliberalen Neigung hat unsere inzwischen eher rechtsbürgerliche Landesregierung diese SP-Forderung zur «roten Linie» in den Verhandlungen erklärt. Und kann nun nicht mehr zurück.
SPS von «ihrer» neoliberalen EU versetzt
Noch dümmer steht die SP-Führung da: Jene Brüsseler EU, die sie als letzte Partei hierzulande fast bedingungslos verteidigt, fällt den Sozialdemokraten nun bei deren Schutzmassnahmen für inländische Werktätige (FlaM) knallhart in den Rücken. In der UNIA-Zeitung «Work» hielt Rieger fest: «EU-Beamte greifen die flankierenden Massnahmen an».
Dabei hatte Strahm auch davor schon Anfang Januar gewarnt: Langfristig werden Brüssel solche «Eingriffe in den freien Markt» kaum tolerieren. Schon lange beträfen nämlich «90 Prozent aller EU-Beschwerden gegen die Schweiz (vorab aus Österreich und Süddeutschland) die Schutzmassnahmen für Schweizer Arbeitnehmer und Gewerbebetriebe».
Diese Beschwerden richteten sich direkt gegen das Prinzip «gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit am gleichen Ort» (welches der Forderung zum 1. Mai fast exakt entspricht). Dieses Prinzip werde zudem auch vom neoliberal durchwirkten Europäischen Gerichtshof (EuGH) teilweise «ausgehebelt».
Und nicht nur die längst bestehenden FlaM wolle Brüssel weghaben, sondern auch den erst kürzlich beschlossenen «Inländervorrang» für Stellensuchende in der Schweiz. Dies alles könne der EuGH «mit einem Federstrich zur Makulatur machen», warnte Strahm – falls es Brüssel nicht schriftlich im «Rahmenvertrag» garantiere. Die EU nämlich verfolge auch gegenüber Bern «knallharte ausländische Interessen, um das Lohnniveau in der Schweiz mit ungehindertem Marktzugang und tieferen Löhnen unterbieten zu können».
Gewerkschaftsbund warnt vor EU-Gerichtshof
Strahms federführende Gnossen in der SP-Zentrale jedoch sekundierten dem Bundesrat in seinen Bemühungen um ein EU-Rahmenabkommen weiterhin wie keine andere Partei: «Europa: Jetzt muss es vorwärts gehen», forderten sie Ende Januar. Und Anfang April: «Die SP begrüsst den Entscheid des Bundesrates.» Für einen «möglichst schnellen Abschluss der Verhandlungen mit der EU» um ein Rahmenabkommen nämlich. Denn die Schweiz müsse «eine verlässliche Partnerin bei der europäischen Integration bleiben». Da bestehe «Handlungsdruck».
Und stets die Bedingung: Dass die Regierung «eine Schwächung des Arbeitnehmerschutzes ausschliesst». Aber nicht etwa: Sonst werde die SP das Rahmenabkommen bekämpfen. Sondern (fast wie NZZ und Bundesrat) nur: «Sonst wird ein solches Abkommen in der Bevölkerung einen schweren Stand haben.» Dabei ist das umstrittene Abkommen für die Mehrheit der Werktätigen gar nicht von hoher Priorität. Daniel Lampart jedenfalls, der Chefökonom des Gewerkschaftsbundes (SGB) stellte im «Blick» schon Mitte Januar nüchtern fest: «Aus unserer Sicht ist das Rahmenabkommen nichts, was die Schweiz haben müsste.» Es sei vor allem Brüssel, das darauf beharre – «und weniger die Mitgliedstaaten». Denn: «Aus ökonomischer Sicht besteht für uns kein dringlicher Handlungsbedarf.» Wie Strahm, so warnt zudem auch Lampart vor dem EU-Gerichtshof: «Für uns ist entscheidend, dass der Europäische Gerichtshof nicht über die flankierenden Massnahmen urteilen kann. Denn er hat in den letzten Jahren verschiedentlich gegen den Arbeitnehmerschutz entschieden.»
Personenfreizügigkeit: Segen für «Obere»
Fest steht: Das neoliberale Projekt EU will möglichst «uneingeschränkten Wettbewerb» transnational – auch zwischen Lohnabhängigen. Das politisch-juristische Mittel dazu heisst «Personenfreizügigkeit». Doch diese wird (mit oder ohne Flankierende) inzwischen auch von links differenziert betrachtet. So kritisiert etwa Strahm die mitregierende Schweizer Linke: Mit ihrer Idealisierung der Personenfreizügigkeit und entsprechend der freien Zuwanderung habe sie als Teil einer «internationalistisch orientierten, politischen und intellektuellen Elite» die existenziellen Interessen einer breiten, real produktiven Arbeiterschaft «schlicht ignoriert». Und die Bedürfnisse der nicht akademischen Arbeitnehmerschaft vernachlässigt.
Wissenschaftlich unterscheidet die Soziologieprofessorin Cornelia Koppetsch aus Darmstadt bei der Globalisierung generell und der EU-Personenfreizügigkeit im Speziellen zwischen einem «transnationalen Oben und Unten». Oben die «Expats», die Unternehmensberaterinnen aus Frankfurt etwa, Banker aus London oder Architekten aus Taiwan, die «einen gemeinsamen Verkehrs- und Transaktionsraum bewohnen» – in dem sie mit einer «gemeinsamen professionellen Identität einen gemeinsamen kosmopolitischen Lebensstil pflegen». Und in einer Sprache kommunizieren, welche etwa Régis Debrey im «Monde diplomatique» als «Globalesisch» bezeichnet. Debrey weist darauf hin, dass mitunter schon 21 der 30 EU-Behörden ihre Webseiten entsprechend nur noch auf Englisch führten. Das italienische Arbeitsgesetz heisse da dann «Job Act».
Zwang und Fluch für «Untere»
Für die «Klassse der transnationalen Unteren» (Koppetsch) ist das weder gedacht noch verständlich. Hier finden sich Saskia Sassens «durch Zerstörung ihrer Lebensbedingungen in die Fremde Ausgestossenen» wieder. Koppetsch nennt sie «ein modernes transnationales Dienstleistungsproletariat». Dabei beobachtet sie zwei Bewegungen: «Durch Verlagerung von Unternehmen in sogenannte Niedriglohnländer (ABB Meyrin, GE) und durch ArbeitsmigrantInnen aus ärmeren Ländern, welche die gleiche Arbeit günstiger anbieten.» So oder so würden die Löhne damit hierzulande «an die niedrigeren internationalen Massstäbe angeglichen». Was die NZZ bejubelt.
Beiden Klassen, den weltläufigen Oberen sowie den hin und her geschobenen Unteren, ist gemeinsam, dass sie sich in ihrem je lokal oder weltweit gegebenen Arbeits- und Lebensraum politisch und sozial wenig integrieren beziehungsweise engagieren wollen (oben) oder können (unten). Tragisch dabei: Die machtbeteiligte, internationalistische Linke (SPS und teils Grüne) steht immer mehr auf der Seite der «transnationalen Oberen» – zu denen sie mitunter selber gehört. Die SP bewege sich «in einem akademischen Resonanzraum», sagt Strahm. «Sie verliert jene, die sie zu vertreten meinte.» Wagenknecht stimmt ihm zu: «Nachdem die Sozialdemokratie die Seiten gewechselt hat, begann sie in vielen Ländern, ihre neoliberale Politik mit traditionell linken Begriffen wie Internationalismus, Solidarität oder Emanzipation aufzuhübschen.» Dadurch jedoch fühlten sich die WählerInnen nicht vertreten. Und die Leidtragenden der neoliberalen Politik können mit «links» nicht mehr viel anfangen.
«Recht auf Arbeit vor Ort» im eigenen Land
Diese Leidtragenden, denen die neoliberale Linke Wanderarbeiterschaft unter dem Titel «Personenfreizügigkeit» als «Menschenrecht» andrehen will, sollten viel eher noch ein Recht auf Arbeit vor Ort haben, wo sie verwurzelt und integriert sind, hielt der bekannte Ökonom James K. Galbraith den linken Internationalisten auf dem Kongress in Zürich gemäss der Zeitschrift «Widerspruch» (Nr. 70) entgegen: Migration sei wohl ein Recht. Doch ebenso sei es ein Recht «nicht zu emigrieren». Dafür müssten gute Bedingungen in allen Ländern vorhanden sein, nämlich die Möglichkeit, «eine würdige und angemessen entlöhnte Arbeit» vor Ort zu finden.
Für dieses «Recht auf würdige Arbeit vor Ort» kämpft in den Parlamenten EU-weit kaum jemand. Dafür machen sogar auch Linke jene Leute, die «unten» transnational herum geschoben werden, als «Zukurzgekommene» oder «Globalisierungs-VerliererInnen» runter. Und verteidigen die neoliberale Personenfreizügigkeit. In dieser geniesst die Minderheit der «transnational Oberen» teils ein «Recht auf Faulheit» (Paul Lafargue). Und nicht selten auch ein üppiges bedingungsloses Grundeinkommen.
Keine.
Infosperber | Front Niklaus Ramseyer Quelle
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Für den 12.05.
Notizen Präsentationen „Becherschule“ (12.05.)
Bernd und Hilla Becher
• Haben einen eigenen, dokumentarischen Stil, eine Sprache in der Fotografie entwickelt und bis heute geprägt
• Systematische Dokumentation deutscher, europäischer und amerikanischer Industriebauten -à visuelle Fallstudien verschwindender Relikte; Wenn man alltägliche Sehgewohnheiten aufgibt, lässt sich eine Qualität funktionaler Objekte erkennen, der im Alltag keine Bedeutung zugesprochen wird
• Schwarzweiß-Fotografien - sachlich nüchterne Bildsprache
• Strenge und Sachlichkeit−systematische Herangehensweise −frontale Perspektive auf das Motiv
• Stil prägte eine Generation an Fotografen (Düsseldorfer Fotoschule)
• Schaffensprozess als „Fortsetzung der neuen Sachlichkeit“ à Synthese aus Tradition, Avantgarde und Concept Art; Konzeptkunst, Neue Sachlichkeit
Jörg Sasse
• Arbeitet mit Amateurfotografien/Alltagsfotografien (found footage – aus alten Fotoalben, von Flohmärkten oder dem Sperrmüll - und teilweise eigenen Fotografien aus seinem Archiv) Diese unterzieht er immer einer Transformation, teilweise findet diese am Computer statt.
• Arbeitet mit der Realität und verzerrt und verändert sie so, dass uns überhaupt erst der Blick auf Dinge, wie sie sind, offengelegt wird
• Bild soll in Betrachter*in etwas auslösen (subjektiv)
• Lernen zu sehen, was man erblickt à Veränderte, bewusste Wahrnehmung
• Freilegung dessen, was verborgen ist
• bearbeitet Bilder, nimmt Ausschnitte aus den Fotos heraus und fügt Neues hinzu
• Durch die Bilder sollen neue Erfahrungen gesammelt und die Sehgewohnheiten bewusst gemacht werden; Fotografie als Transformation
Thomas Ruff
• Passbildartige Portraits in Übergröße
• Interieurs
• Innenansichten deutscher Wohnräume
• Sexualakten
• Abstrakte, digitale Kompositionen
Thomas Struth
• Bearbeitet Bilder kaum digital
• Arbeitet häufig in Serien
• Dokumentierte Themen: Urbanität, Regenwälder, Porträts
• Kaum Inszenierungen
• Viele seiner frühen Werke: Schwarzweiß-Fotografien von Stadtszenen, Industrieflächen und verlassenen Straßen.
• Später: Fotografien konkreter Orte (Straßen von New York, Tokyo, Berlin oder Chicago)
• Zu seinen neueren und nun meist farbigen Werken zählen detailgetreue Fotografien von Wäldern und Naturlandschaften, aber auch Porträtaufnahmen
• Fotografie sei näher an Wirklichkeit als die Malerei, Fotografie bilde die Realität ab
• analytisches Bewusstsein für die „subjektiv-persönlichen und die historisch-politischen Dimensionen der Motive“ entwickeln à Durch Fotos etwas „Essentielles über die Wirklichkeit herausfinden“
Candida Höfer
• Gegenstand der Fotografien: Öffentliche Innenräume, die für den Moment der Aufnahme fast immer menschenleer sind
• Stellt thematische Serien von Bildern her
• Im Fokus: Gestaltungs-und Ordnungsprinzipien der Räume à Fotografie hebt die Gegenstände im Raum hervor, das Licht, die Farben, bestimmte Strukturen (Zentralperspektive und Frontalität sind stilgebend)
• Exakte Proportionalität und Symmetrie, monumentale Größe der Darstellung zeichnen die Fotografien aus und sollen den Betrachtern ermöglichen, Geschichte und Funktionen, Ordnung, Struktur und Charakter öffentlicher Innenräume nachzuvollziehen
Andreas Gursky
• Großformatigen Aufnahmen, Farbfotos
• Abbildung natürlicher Umgebungen im großen Stil
• Visualisierung der Globalisierung, der sozialen Ökosysteme und des Kapitalismus
• Veranschaulichung von Systemen in einem Bild, bzw. wie die Welt zusammengesetzt ist
• Verhaltensweisen des Menschen in größeren Gruppen (Verhalten in Fotografie einfangen)
à fotografiert Motive aus mehreren Perspektiven; konstruiert bspw. ein Bild aus mehreren Fotografien; fotografiert dieselben Motive zu verschiedenen Tageszeiten
• Fotografien sehr detailreich; erinnern an Dokumentarfotografie, wurden jedoch fast allesamt durch Bildbearbeitung manipuliert
Axel Hütte
• Großformatige Fotografien menschenleerer Landschaften, Architekturen und Stadtansichten, aber auch Kulturlandschaften, die von Menschen geprägt sind
à Verfremdung vertrauter Landschaften →Verzahnung von Natur & Architektur oder bewusstes Verhüllen und Offenbaren; Präsenz des Menschen von seinen Gedanken und Kunstwerken fernzuhalten
• klinischer, akribischer und dokumentarischer Ansatz à Nicht die Dokumentation des Geschehens ist wichtig, sondern die künstlerische Übersetzung einer subjektiven Empfindung
• Spannung zwischen Bildtiefe und Flächigkeit, tiefer Horizontlinie und vertikalen
• keine Momentaufnahmen, sondern minutiöse Kompositionen (langes Warten + den Film belichten; unzählige Wiederholungen; oftmals sieht auf der Fotografie alles anders als mit dem Auge aus)
• Standort des Betrachters wird unklar
• Licht, Wetter, Perspektive müssen seinen genauen Vorstellungen entsprechen
• keine mechanische oder chemische Manipulation
• Technische Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen
• Wie ein All-over-Painting soll das Bild als Ganzes betrachtet werden − Details lösen sich im Hintergrund auf (entspricht der Absicht des Künstlers)
Petra Wunderlich
• Schwarz/Weiß Fotografien: menschenleere Bilder, kein erkennbarer Horizont, fotografiert morgens im ersten Tageslicht, leicht erhöhte Perspektive
• Kirchenbauten und Steinbrüche
Claudia Fährenkemper
• fotografiert sowohl große Objekte und Landschaften (Maschinen, Braunkohletagebau) als auch kleine (Käferköpfe, Pflanzensamen) unter zu Hilfe Name eines Rasterelektronenmikroskopes
• Schwarz Weiß Fotografien
• Maschinen, Industrie, Rüstungen
• Mikrofotografien: Vom Großen ins Kleine à Sichtbarkeit des Unsichtbaren
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Morgen referiert Jörg Kronauer in Dortmund über den "Machtkampf gegen Russland" im Zusammenhang mit dem kommenden Manöver "Defender 2020"
Morgen referiert Jörg Kronauer in Dortmund über den “Machtkampf gegen Russland” im Zusammenhang mit dem kommenden Manöver “Defender 2020”
Dortmunder Friedensforum und Attac machen auf eine interessante Sonderveranstaltung in Dortmund aufmerksam:
Jörg Kronauer referiert
Jörg Kronauer via UZ.
Am kommenden Dienstag, dem 11. Februar 2020, wird der Sozialwissenschaftler und Journalist Jörg Kronauer (hier und hier) in der Auslandsgesellschaft Dortmund ein Referat halten. Thema seines Referats: „Machtkampf gegen Russland“.
Jörg Kronauer (*
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#AG Globalisierung konkret in der Auslandsgesellschaft#attac dortmund#Auslandsgesellschaft.de#birgitH#Friedensforum Dortmund#IMI#Jörg Kronauer#Pixelio.de#Wikipedia
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In der Rheinmetrolpole Köln gibt es seit Jahren eine umtriebige und pulsierende Startup-Szene. Überall in der Stadt finden ständige spannende und inspirierende Veranstaltungen statt. Hier mal wieder einige wichtige Events, die in den kommenden Wochen in Köln stattfinden. Coffee Club Cologne Der Digital Hub Cologne macht Digitalisierung vor Ort beim Coffee Club Cologne beim BioCampus am 3. April 2019 erlebbar! ECC-Forum Hochkarätigen Content von TOP-Speakern aus der Praxis, brandneue Customer- und Market-Insights, neue Impulse von innovativen Startups sowie Networking auf Augenhöhe – das und mehr erwartet Sie auf dem ECC-Forum am 3. und 4. April 2019 in der Balloni Halle in Köln. Am ersten Tag präsentieren wir spannende Konzepte aus der B2C-Praxis, am zweiten Tag rückt der B2B-Handel in den Fokus. WdC Netzwerktreffen #38 Digitalisierung und Globalisierung haben die Welt, wie wir sie früher kannten, erheblich verändert. Der digitale Wandel stellt auch die Sportbranche vor große Herausforderungen. Beim 38. WdC Netzwerktreffen am 9. April im RheinEnergieSTADION wollen wir mit herausragenden Experten diskutieren vor welchen Veränderungen, Herausforderungen und Chancen der digital Wandel die Sportbranche stellt. Smart Furniture Makeathon Wie gestaltet sich unser Wohnen von Morgen? Und wie werden uns Intelligente Möbel in unserem Alltag zukünftig unterstützen und weiter vernetzen? Genau diesen aktuellen Herausforderungen nimmt sich der Smart Furniture Makeathon an und benötigt deinen Input. Der Makeathon findet auf der neugeschaffenen incube8-Fläche der Koelnmesse am 12. und 13. April statt. Gründerpokern Köln Am 26. April geht’s wieder an die Poker-Tische: Gründer, Unternehmer, Investoren und Partner aus Wirtschaft & Medien kommen zum zocken und netzwerken im Startplatz zusammen. Tolle Sachpreise, kühle Campari-Drinks, spannende Teilnehmer und jede Menge Poker-Action warten auf dich! 3. fe:male Founders Circle Am 6. Mai 2019 findet in Köln der dritte fe:male Founders Circle als gemeinsame Veranstaltung des fe:male Innovation Hub und des Digital Hub Cologne statt. An diesem Abend wird das Networking-Event für Gründerinnen und Expertinnen aus innovativen digitalen Branchen bei TÜV Rheinland gehostet. Conversion Roadshow Am 9. Mai 2019 beherbergt das RheinEnergieStadion Köln die Conversion Roadshow. Die Tageskonferenz, die mit einem handverlesenen LineUp starker Brands und Experten aufwartet, liefert Antworten auf folgende Fragen: Wie funktionieren Conversion & Growth Optimierung beim eigenen Online-Auftritt? Was haben Digitale Transformation, AI und Machine Learning mit Konversion zu tun? Wie können Unternehmen dies alles zur Steigerung von Abverkauf einsetzen? Wie erziele ich ein Umsatzplus über digitale Kanäle? e-Commerce Day Am 17. Mai findet erneut der e-Commerce Day in Köln statt. “Onlinehändler, Hersteller, Brancheninsider und jeder der sich für die neuesten Trends im e-Commerce interessiert ist eingeladen. Informieren Sie sich in spannenden Fachvorträgen über die neuesten Features und Entwicklungen der Branche und tauschen Sie sich mit über 100 Ausstellern über die aktuellen Themen im e-Commerce aus. Seien Sie mit dabei und erleben mit uns den e-Commerce Day 2019”, teilt der Veranstalter mit. InsurTech Week Die InsurTech Week #3 vom 20. bis 24. Mai ist die einzige Themenwoche Deutschlands mit mehr als 10 interaktiven Formaten in denen Startups, Versicherungsunternehmen, Branchenexperten sowie Studierende sich austauschen, weiterbilden und konkrete Lösungsansätze für die Digitalisierung der Versicherungswirtschaft erarbeiten können – inmitten der InsurTech City Cologne. Think About! Konferenz Think About! ist ein 2 tägiges Community-Event rund um Technologie, Design und deren Einfluss auf unsere Gesellschaft. Sie findet vom 23. bis 24. Mai im Cinenova, Köln-Ehrenfeld statt. Digital Leadership Summit #4 Der Digital Leadership Summit geht am 26. Juni in Köln in die vierte Runde. “Diskutieren Sie mit uns über die Welt im Wandel der Digitalisierung, wie mehr Kunden- und Mitarbeiterzentrierung möglich ist und wie Ihr Unternehmen strategisch mit HR-Tech wachsen kann. Im Mittelpunkt dieses eintägigen Entscheider-Gipfels stehen erfolgreiche Best Practices, Projekte und Initiativen aus unterschiedlichen Branchen, die übergreifend von der Digitalisierung betroffen sind. Hier treffen Sie spannende Köpfe, sammeln Sie wertvolle Eindrücke und erhalten Sie nützliche Handlungsempfehlungen für Ihr Unternehmen”, heißt es vom Veranstalter. Pirate Summit Vom 26. bis 28. Juni heißt es wieder “Leinen los” für den Pirate Summit in Köln. DMEXCO Am 11. und 12. September ist erneut DMEXCO – Time in Köln. “DMEXCO versteht sich als Community und zentraler Treffpunkt aller wichtigen Entscheidungsträger aus digitaler Wirtschaft, Marketing und Innovation. Wir bringen Branchenführer, Marketing- und Medienprofis sowie Technologie- und Innovationstreiber an zentraler Stelle zusammen, um gemeinsam die digitale Agenda zu definieren”, teilt der Veranstalter mit. SEO DAY Am 7. November ist Köln Ausrichtungsort des SEO DAY. “Ziel des SEO-DAY ist es, die Teilnehmer mit intensiven Wissen im Bereich Suchmaschinenoptimierung zu versorgen. Einen Tag lang haben die Besucher die Chance, in über 40 Vorträgen wertvolle Tipps und Tricks im Bereich Suchmaschinenoptimierung zu bekommen”, teilt der Veranstalter mit. Digitale Leute Summit Am 27./28. November findet wieder der Digitale Leute Summit in Köln statt. Im vergangenen Jahr kamen 500 Menschen zur Produktentwicklerkonferenz für Tech, Design und Product. Auf drei Stages konnten die Besucher Panels, Talks und Ask-me-Anythings mit Experten von erfolgreichen Digital-Unternehmen aus dem Silicon Valley und Europa verfolgen. Abgerundet wurde die Veranstaltung unseres Partnermagazins durch ein Rahmenprogramm: Konzerne wie der Einzelhändler Real, die Deutsche Bahn oder der Voice-over-IP-Anbieter Sipgate stellten an eigenen Ständen vor, wie ihre Digitalteams arbeiten. Kölle is e jeföhl – #Köln In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln. Foto (oben): Shutterstock
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Rezension: soziale Gerechtigkeit
Einleitung
Der Artikel „Soziale Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft: Umverteilung, Anerkennung und Teilhabe“ von Nancy Fraser beinhaltet Ideen, wie eine sozial gerechte Gesellschaft entstehen kann und welche Probleme und Hürden auf dem Weg dorthin zu bewältigen sind. Sie erklärt zu Beginn die geschichtliche Entwicklung der Gesellschaft seit der industriellen Revolution bis zur Heutigen, weiter stellt sie Hypothesen über drei Problemlagen in der Erlangung von sozialer Gerechtigkeit dar. In der Schlussfolgerung fasst sie die elementaren Inhalte der Arbeit zusammen.
Fraser schreibt, dass in der Industriegesellschaft, also der Gesellschaft nach der industriellen Revolution die ungerechte Umverteilung soziale Ungerechtigkeit war. Aus dieser Gesellschaft der Massenproduktion entwickelt sich durch neue Technologien die „Wissensgesellschaft“. In dieser Wissensgesellschaft entsteht nicht mehr nur durch die ungleiche Verteilung eine soziale Ungerechtigkeit, sondern auch durch einen Mangel an Anerkennung. Zu sozialer Gerechtigkeit gehört also ab da beispielsweise auch die Akzeptanz gegenüber Sexualität, kultureller Herkunft und Menschenrechte(vgl. Fraser 2002:1)
„Problem der Verdrängung“
„In solchen Kontext dienen Kämpfe um Anerkennung weniger zur Ergänzung, Differenzierung und Bereicherung von Verteilungskämpfen, sondern tragen dazu bei, sie zu marginalisieren, in den Schatten zu stellen und zu verdrängen.“ (Fraser 2002: 3)
Dieses erste Problem heißt also, dass man aufpassen sollte damit die Verteilungsgerechtigkeit die Gerechtigkeit in Bezug auf Anerkennung nicht ausschließt. Indem diese zwei Ansichten also vereint werden kann umgangen werden, dass eine verdrängt wird. (vgl. Fraser 2002: 4)
„Problem der Verdinglichung“
Dieses Problem wird durch den regen Informationsaustausch und die Menge an Wissen durch die Globalisierung in der modernen Welt begründet. So werden „..Gruppenidentitäten grob simplifiziert und verdinglicht“ (Fraser 2002: 6)
„Problem falscher Begrenzung“
In diesem letzten Problem geht es darum, dass für soziale Gerechtigkeit oft in einem zu kleinen Rahmen gedacht wird und dass diese Rahmen flexibler sein müssten. Bei sozialer Gerechtigkeit wird national gedacht und nicht global. Somit ist auch die Gerechtigkeit eingeschränkt. Organisationen, die über den Nationen stehen wie etwa die EU sollen dagegen vorgehen. (vgl. Fraser 2002:9)
„Aber auch sie leiden unter ernsthaften Gerechtigkeitsdefiziten, sowohl innen (in ihrem Hang zum Neoliberalismus) wie nach außen (in ihrer Tendenz zum Bau der Festung Europa).“ (Fraser 2002:9)
Die erste Strategie ist es gerechte Verteilung und Anerkennung zu verbinden. Das Problem der Verdringlichung sollte durch eine Politik der Anerkennung gelöst werden. Zuletzt bleibt die Grenzziehung, die durch das „Souveränitätskonzept“ auf eine globale Ebene gebracht werden soll. (vgl. Fraser 2002: 11)
Schlussbemerkung
Die Probleme die in dieser Arbeit beschrieben werden und die daraus resultierenden Konzepte zur Vermeidung und Beseitigung von sozialer Ungerechtigkeit haben finde ich sehr anschaulich beschrieben, was es braucht, um soziale Gerechtigkeit zu haben. Besonders die dritte Ansicht hat mich interessiert, da ich bisher nicht daran gedacht habe wie national in Sachen soziale Ungleichheit vorgegangen wird und wie viele Hindernisse diese Grenzziehung mit sich bringt. Der Bezug auf Europa, auch als schlechtes Beispiel in Hinsicht auf soziale Gerechtigkeit fand ich spannend. Besonders in Bezug auf Flucht. Da hier eben die Gerechtigkeit nur innerhalb der Europäischen Union angestrebt wird und nicht global. Den Text finde ich sehr spannend und so konkrete Antworten aus einem wissenschaftlichen Text zu bekommen finde ich gut. Jedoch sind die Hypothesen die von Nancy Fraser aufgestellt werden doch sehr theoretisch und allgemein mir fehlt das weiterdenken in Richtung von Umsetzung.
-julia-
Literatur
Fraser, Nancy (2002): Soziale Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft: Umverteilung, Anerkennung und Teilhabe. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Gut zu Wissen – Links zur Wissensgesellschaft. Münster: Verlag Westfälisches Dampfboot. 1-11.
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Globalisierung konkret: Japan in Deutschland
Globalisierung konkret: Japan in Deutschland
Die Folgen ungezügelter Migration ohne tragenden Sachzweck muss Deutschland zur Zeit schmerzhaft erfahren. Eine ganz andere Perspektive bietet der Blick auf die gelebte und gelungene Globalisierung, wie sie sich ganz praktisch in der täglichen Arbeits- und Geschäftswelt unserer Wirtschaft zeigt. Diese Folge von DDW-TV richtet den Blick auf die japanisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen.
Auf…
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