#Forschende
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#Klimakatastrophe#Forschende#Kipppunkte#Natursysteme#grönländisches Eisschild#westantarktisches Eisschild#subpolare Wirbelzirkulation#Warmwasserkorallenriffe#Permafrost#boreale Wälder#Mangroven#Seegraswiesen
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Verliebt
Sebastian steht grinsend im Flur, mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und die Ohren Richtung Wohnzimmer gespitzt. Eigentlich wollte er Thorsten und Maja Bescheid geben, dass das Essen fertig ist, aber dann hat er das gemeinsame Lachen der beiden gehört und musste kurz innehalten.
Und nun steht er hier und lauscht dem Gespräch zwischen seinem besten Freund und seiner Tochter.
Aus dem Wohnzimmer ertönt das klimpernde Geräusch eines Würfels auf Holz, gefolgt von dem leisen klack klack klack einer Spielfigur auf einem Spielbrett.
„Ha!“, ruft Thorsten, seine Stimme voller Schadenfreude. „Jetzt hab ich dich endlich auch mal erwischt.“
„Ach man!“, beschwert sich Maja, deren Figuren bisher unversehrt durchs Spiel gekommen sind. Nun aber muss eine der roten Figuren zurück in ihr ebenso rotes Haus wandern.
„So habe ich vielleicht noch eine Chance, dich irgendwie einzuholen“, sagt Thorsten. „Ärger dich nicht“, fügt er mit einem Grinsen hinzu, das Sebastian sogar in seiner Stimme hören kann.
Maja seufzt und würfelt. Klack klack klack klack.
Sebastian überlegt, sich endlich von der Wand zu stoßen und die Zweisamkeit der beiden zu unterbrechen, aber er möchte diesen Moment noch ein wenig länger genießen. Zu erleben, wie Maja und Thorsten zusammen ein Brettspiel spielen und dabei lachen, ist unbezahlbar. Sebastian könnte hier den lieben langen Tag stehen und den beiden zuhören.
„Du, Thorsten?“, fragt Maja in die angenehme Stille hinein.
„Hm?“, brummt Thorsten etwas grummelig zurück. Sebastian vermutet, dass Maja gerade wieder eine der blauen Figuren rausgeschmissen hat.
„Bist du verliebt?“, fragt Maja plötzlich und zieht die Silben dabei so niedlich lang, dass aus dem Wort ein verliiieeehiiibt wird.
Sebastian ist zwar nicht Teil des Gesprächs, aber er wird trotzdem knallrot. Auf einmal ist die Luft im Flur ganz dünn.
Thorsten räuspert sich. „Wieso?“ Und Sebastian weiß genau, dass er gerade seine Augen zukneift und den Kopf ein wenig schief hält, vorsichtig und forschend.
Und genau so weiß Sebastian auch, dass Maja gerade schelmisch grinst und aufgeregt auf ihrem Stuhl hin und her rutscht. „Nur so.“
„Bist du nicht viel zu jung, um über Liebe nachzudenken?“
„Ich bin doch schon fast elf.“
Thorsten lacht. „Stimmt, fast elf. Dann ist das natürlich etwas anderes.“
„Also?“
„Warum bist du denn so neugierig? Bist du etwa selbst verliebt?“
Sebastian sieht nicht, wie Maja ein bisschen rot wird und nur auf den Würfel vor sich starrt. „Nein“, flunkert sie wie ein Profi.
Thorsten grinst. „Das sehe ich doch an deiner Nasenspitze. Wie heißt er denn? Oder sie?“, fügt er schnell hinzu, und über Sebastians Lippen huscht ein Lächeln.
„Sag ich dir nicht.“
„Dann sag ich dir aber auch nicht, ob ich verliebt bin. Das ist ja sonst unfair.“
Von Maja kommt nur ein etwas eingeschnapptes Hm, höchstwahrscheinlich kombiniert mit verschränkten Armen, so wie Sebastian seine Tochter kennt, wenn sie ihren Willen nicht kriegt.
Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt, das Spiel zu unterbrechen, ansonsten wird das Essen noch ganz kalt oder – schlimmer – Sebastian wird hier im Flur erwischt.
„So“, sagt er und räuspert sich, als er etwas unbeholfen das Wohnzimmer betritt und so tut, als würde er direkt aus der Küche kommen. Thorsten und Maja drehen sich sofort zu ihm um. „Essen ist fertig“, verkündet er und klatscht dabei einmal in die Hände.
„Sehr gut“, antwortet Thorsten und legt seinen Würfel neben das Spielbrett. Dann zwinkert er Maja zu. „Ich war sowieso gerade dabei, zu gewinnen.“
Maja guckt ihn empört an und springt von ihrem Stuhl auf. „Das stimmt nicht!“ Sie guckt zu Sebastian und zeigt auf das Spielbrett. „Guck, Papa? Ich bin viel weiter als Thorsten.“
Thorsten steht auf und geht um den Tisch herum, um Maja einmal durch die Haare zu wuscheln. Sie lässt es über sich ergehen und wirft Thorsten stattdessen einen gespielt-wütenden Blick zu. „Okay, okay, ich geb’s ja zu“, sagt er schließlich mit erhobenen Händen. „Du hast haushoch gewonnen.“
Da grinst Maja und marschiert stolz an ihrem Vater vorbei in Richtung Küche. Sebastian schaut ihr nach, bis sie im dunklen Flur verschwindet. Als er sich wieder umdreht, trifft er genau Thorstens Blick, der noch keine Anstalten macht, auch in die Küche zu gehen.
Sofort spürt Sebastian dieses Kribbeln am ganzen Körper, was in letzter Zeit immer häufiger auftritt in Thorstens Gegenwart.
Und anscheinend gibt ihm genau dieses Kribbeln das fehlende Selbstvertrauen, das er braucht, um auf Thorsten zuzugehen und ihn zu fragen: „Und?“
„Was, und?“ Thorsten verschränkt seine Arme und lächelt dabei. Er lehnt sich auf seinen Fußballen zurück und mustert Sebastian einmal von unten bis oben. „Hab ich’s doch gewusst, dass du uns gehört hast“, schlussfolgert er.
Sebastian zuckt mit den Schultern und spürt, wie seine Ohren warm werden. „Ihr wart ja auch nicht gerade leise“, versucht er sich zu rechtfertigen. „Bist du nun verliebt oder nicht?“, fragt er noch schnell hinterher, bevor ihm der Mut vergeht.
Da macht Thorsten einen Schritt auf Sebastian zu und kommt ihm ganz nah, sodass Sebastian nur seine Hand ausstrecken müsste, um Thorsten am Nacken zu packen und ihn noch dieses verdammte letzte Stück näher zu sich zu ziehen.
Sebastian liebt dieses spielerische und vergnügte Grinsen, das gerade über Thorstens Gesicht tanzt.
„Verrate ich dir nicht“, flüstert Thorsten nach ein paar Sekunden und verschwindet dann genau so stolz wie Maja in Richtung Küche.
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geteilt mit der Good News App // goodnews.eu
Texte kann man mit wenig Aufwand genderinklusiv und verständlich formulieren. Zu dieser Einschätzung kommt ein Forschungs-Team des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache. Demnach müsste im Durchschnitt weniger als jedes hundertste Wort geändert werden. Viele geschlechterneutrale Änderungen würden die Texte auch nicht länger würden – etwa wenn männliche Bezeichnungen wie Lehrer oder Forscher durch geschlechtsneutrale Begriffe wie Lehrkraft oder Forschende ersetzt werden. Für die in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichte Studie wurden rund 260 Texte aud Magazinen, Zeitungen und von Nachrichtenagenturen.
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Graphische Forschung
1.
Graphische Forschung kann choreographisch sein, forschende Zeremonialwissenschaft war es, dann können das auch andere. Weil es Zeremonialwissenschaft zwar gab, die aber auch dann nie in Gegenwart aufging, und weil sie nachlebt, folgen ihre Techniken zwar keiner juristischen Methode, sie sind aber juridische Kulturtechniken. Das sind sie, weil die Ansicht, sie als das Recht, und ihre Wissenschaft als Rechtswissenschaft zu betrachten schwach vertreten wird, beides dennoch dabei kooperiert, Recht wahrzunehmen. Es gibt heute juristische Dissertationen zum diplomatischen Protokoll, Martina Wohlan hat eine geschrieben. Es gibt historisch und geographisch mal engere, mal weitere Bezüge zwischen Rechten und den Choreographien des Protokolls. Dass ich juristische Methode und juridische Kulturtechnik so beharrlich unterscheide, das liegt daran, dass ich die Effekte der Autonomien nicht leugnen kann und dass ich mich damit nicht begnügen kann.
2.
Bei dem Advisory Board Meeting fiel etwas auf. Flaggt man Forschung als literarisch aus, ist bei einzelnen Rechtswissenschaftler instant eine Befangenheit zu beobachten, die bestimmte Kanäle mit sich bringt, in denen dann das Denken und die Wahrnehmung flüssig, allzu flüssig werden. Das geht so schnell wie Instant Nudeln fertig sein sollen. Ach so, Literatur! Dann meinen sie also dies und nicht das, tun dies und nicht das, wollen dies und nicht das, machen dies und nicht das. Bei manchen taucht, wenn das Stichwort Literatur und literarisch fällt, ein Bündel an Spurrillen auf, dass ich da nicht fahrradfahren würde. Dieses Bündel ist gleich der Kanal mit seinen Flüssigkeiten, ich komme mir gleich wie in Phantasialand oder Disneyland vor, als würde ich in einem dieser Plastikboote irgendwo runterrauschen. Da sollte man nicht mit dem Fahrrad fahren.
Spricht man aber von Kulturtechniken, von Lettern statt von Literatur, Graphien und graphischer Forschung, dann kommen zwar die Einwände von Diskutanten, sie hätten diese Begriffe noch nie oder noch nie so gehört. Was denn diese Wortspielereien oder Erfindungen sollten? Manchmal sagen sie im ersten Satz, das sei jetzt nur modisch, im zweiten, sie hätten das doch immer schon so gemacht. Das ist mir aber alle mal lieber als durch ein wissenschaftliches Phantasialand erst zu schaukeln, dann zu rutschen, dann zu rauschen. Manchmal muss man das Vokabular verfremden. Keine Sorge, man kann archäologisch entfalten, dass diese Begriffe eventuell neu auftauchen, dann aber so wie die Amerikas, wie um 1500 der Laokoon und wie um 1820 die Institutionen des Gaius. Entdeckung ist witziger Weise der Begriff dafür, dass man eine neue Decke einzieht, also eine neue Oberschicht überzieht. Von der Existenz einer Sache wissen dabei exakt immer soviele, wie davon wissen müssen. Nie wissen zuwenig Leute von etwas, nie zu viele Leute von etwas, nicht, wenn man, wie ich, davon ausgeht, dass das Wissen ohnehin situativ ist. Man ertrinkt nicht in Texten, weder in denen, die man schreibt, noch in denen, die man liest.
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Da das Mikroplastik (bisher) kein eigenes Urogenitalsystem besitzt, nutzt es das der Menschen zur eigenen Vermehrung.
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Der NDR hat mit einer bundesweiten Umfrage illegale Tierversuche in einigen Versuchslaboren offengelegt. Demnach führten Labore in 9 von 16 Bundesländern in den vergangenen zwei Jahren Tierversuche ohne Genehmigung durch oder wichen von dieser ab, wie der NDR am Montag in Hamburg mitteilte.
Betroffene Tierarten waren Mäuse, Ratten, Affen und Kaninchen. Die meisten Fälle wurden in Niedersachsen aufgedeckt.
Bei den illegalen Tierversuchen kam es dem NDR zufolge mehrfach vor, dass die von den Behörden ursprünglich genehmigte Zahl der Tiere überschritten wurde. Andere Forschende wichen bei Experimenten an Kaninchen vom genehmigten Versuchsablauf ab. Zudem gab es Fälle, bei denen Labore mehr Tiere töteten als erlaubt.
Massive Verstöße gab es auch bei der Schmerzbelastung von Versuchstieren, hieß es. Sie bekamen zu wenig Medikamente zur Schmerzausschaltung. In mehreren Fällen wurden nicht genehmigte Narkoseverfahren eingesetzt.
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Da, wo du bist
Eine Begegnung, die mehr Fragen aufwirft, als sie ungestellte beantwortet. - wlw oneshot
Ich liess mein Sofa hinter mir und ging mit meiner Freundin in den Club. Es war das erste Mal seit längerer Zeit. Sie hatte mich quasi dazu genötigt, abends mal wieder rauszugehen und frische Luft zu schnappen. Nicht nur die tat mir gut, sondern auch der Geruch nach verschüttetem Alkohol und künstlichem Nebel, der beim Eintritt unaufhaltbar in die Nase kroch. Die wohlige Wärme umschlang uns. Wir tanzten und tanzten, mit jedem Schritt fiel mehr Alltagsbalast von uns ab. Nach einiger Zeit bahnte meine Freundin sich einen Weg zur Theke, um uns Getränke zu holen. Ich sah noch, wie sie mit einem jungen Mann ins Gespräch kam, sie schienen sich von früher zu kennen. Ich stellte mich auf eine längere Wartezeit ein und liess den Blick im Raum umherschweifen. Da sah ich sie. Unsere Blicke trafen sich, wie sie sich schon öfter im Vorlesungssaal getroffen haben. Wir sprachen ab und zu in den Pausen miteinander, sassen aber nie nebeneinander. Ich suchte ihre Nähe nicht, denn ihre Art löste bei mir ein Kribbeln aus, mit dem ich nichts anfangen wollte. In ihren Augen spiegelte sich jetzt dieselbe Verwunderung, mich hier zu sehen, wie sie wohl auch in meinen Augen zu lesen war. Sie bewegte sich langsam auf mich zu. Ich konnte die Augen nicht von ihr lassen. Ihre waren ebenfalls noch immer auf mich gerichtet. Der Bass um mich herum versuchte, meinem Puls einen Takt vorzugeben, doch er weigerte sich und schlug schneller, nervöser.
«Hey.»
«Hi.»
«Ich wusste nicht, dass du auch hierhin kommst.»
Ich wusste auch nicht, dass sie hierhin kommt. Ansonsten wäre ich wohl gar nicht hierhergekommen. «Ich bin wegen einer Freundin hier.» Ich deutete in Richtung Theke, wo sie immer noch stand und sich gut zu unterhalten schien. Sie folgte meinem Blick und liess ihn einen Moment lang auf meiner Freundin ruhen. «Nur wegen einer Freundin?», fragte sie forschend, als sie mich wieder mit ihren Augen fixierte. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Sie trat näher an mich heran. «Die Musik ist ziemlich laut hier.» Ich spürte ihren Atem an meinen Lippen. Sie wartete einen Moment und legte dann vorsichtig ihre Hände auf meine Hüften und fing an, sich im Takt der Musik zu bewegen. Ich hob meine Hände zu ihren Schultern und liess sie dort ruhen. Sie wandte ihren Blick nicht von mir ab. Ich schaute ihr in die Augen, musterte dann ihre Wangen und betrachtete anschliessend ihre Lippen. Diese wurden nun von einem leichten Lächeln umspielt. Schuldbewusst schossen meine Augen wieder zu ihren hoch. Das Lächeln hatte ihre Augen erreicht. Wir verringerten langsam den Abstand zwischen uns. Meine Hände wanderten zögerlich zu ihrem Hals. Sie wartete geduldig. Ich überwand die letzten Zentimeter, die uns trennten und legte meine Lippen auf die ihren. Sie erwiderte den Kuss. Während meine Hände sich um ihren Nacken schlangen und sie näher an mich drückten, umfasste sie meine Hüften fester und erwiderte so den Druck. Ihre Zunge streifte meine, worauf mir ein Stöhner entrutschte. Davon angetrieben fanden ihre Hände ihren Weg zu meiner Jeans, deren Knopf und Reisverschluss sie öffneten. Ich fuhr mit meinen Händen ihrem Bauch entlang und hob ihr T-Shirt an. Wir liessen meine Hose und ihr T-Shirt hinter uns und bewegten uns in Richtung Bett. Behutsam hob sie mich hoch und legte mich darauf. Sie löste sich von meinen Lippen und küsste stattdessen meinen Hals. Ich umfasste ihre Hüfte und zog an ihrem Hosenbund. «Zieh dein T-Shirt aus», flüsterte sie mir ins Ohr. Ich folgte ihrer Anweisung und schloss gleich wieder die Lücke, die zwischen uns entstanden ist. Ich öffnete ihre Hose und half ihr, sie auszuziehen. Trotzdem trennte uns noch zu viel Stoff voneinander.
#wlw#writing#lesbian#lgbtq+#Es war eine Art Schreibübung okay#wollte mal etwas testen#und ich fand's irgendwie noch gelungen#oneshot#also ja eig oneshot#ok to reblog#:)
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Deine Zunge sanft klopfte
ein leises Stöhnen hoffte
niemals endend dieser Genuss
und es kam wie es sollte
ein tiefer nasser forschender
zwei Zungen ringend kämpfend
stöhnend gebärden Geschmatze
ein lustvoller Kuss…
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Einem Forschungsteam der Universität Cambridge, der Universität Rostock sowie der Ruhr-Universität Bochum ist es erstmals gelungen, Elektronen direkt aus den Anfangsstadien der Fotosynthese zu gewinnen. Langfristig könnte dies zu biologischen Solarzellen führen.
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"Der Flüssigkeitshaushalt unseres Körpers ist bei Hitze ohnehin verändert, der Körper toleriert also weniger, bereits kleinere Mengen einer Substanz haben eine größere Wirkung", sagt der Neurologe Andreas Jacobs vom Johanniter-Krankenhaus Bonn gegenüber VICE.
Mehr als jeder und jede zehnte Festivaltote stirbt nach Drogenkonsum, fanden kanadische Forschende 2017 heraus. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollten Freunde, Festivalmitarbeitende oder andere Gäste schneller den Krankenwagen rufen, sagt Jacobs: Eine Infusion könne oft sehr viel mehr bewirken als das Trinken von Wasser. Er warnt vor allem davor, dass Menschen durch unterbewusstes Erbrechen ersticken.
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don't tell my mom I'm in kazakhstan: part 2
“Und? Heimweh?” Jascha wandte sich zur Seite, als Fjodor ihm diese Frage stellte. Der fast schon etwas bullig gebaute Spetsnaz steckte sich gerade eine Kippe neben ihm an und wandte dann wieder seinen Blick in die Ferne, hin zu den dunklen Silhouetten der Bergkette, die sich vor ihnen erstreckte. Das Qaratau-Gebirge war vielleicht nicht so groß wie einige andere in Kasachstan, doch es war eindeutig eines der dünner besiedelten Gebiete. Bis auf Schymkent gab es keine größeren Städte in der Nähe und im Norden erstreckte sich eine karge, leere Wüste. Übersetzt stand Qaratau für schwarze Berge, auch wenn Jascha befand, dass sie diesen Namen zu dieser Jahreszeit definitiv nicht verdient hatten. Bereits jetzt im November kletterten die Temperaturen fast in zweistellige Minusbereiche und eine weiße Raureifdecke hatte sich über die hügelige Landschaft gelegt, die auch in der Dunkelheit, angestrahlt vom Mond dafür sorgte, dass die schwarzen Berge heller als im Sommer durch die Nacht schienen.
“Ich war acht, als ich von hier weg bin.” antwortete der Spetsnaz schulterzuckend auf Fjodor’s Frage. “Kann mich kaum noch daran erinnern, wie es hier war. Russland ist meine Heimat.” “Muss trotzdem komisch sein, nach all den Jahren wieder hier her zu kommen.” merkte sein Kamerad an, dem er aus seinem Team wohl gemeinsam mit dem Teamführer am meisten vertraute. Fjodor und er kannten sich bereits seit dem ersten Tag bei den Spetsnaz des GRU und zwischen den beiden hatte sich im Laufe der Jahre doch ein unlösbares Band entwickelt, das über reguläre Freundschaft hinausging. Mittlerweile sah Jascha in ihm mehr einen Bruder, mit dem er schon so manche Scheiße durchlebt und selbst durchgeführt hatte. In der Hinsicht standen sich die beiden in nichts nach. Sie wussten, was er jeweils andere auf dem Kerbholz hatte. Jascha reagierte kaum auf seine Aussage, zumal er sich nur ungerne an das erinnerte, was seine Familie und ihn letzten Endes aus Kasachstan vertrieben hatte. Die Ironie der ganzen Sache war ihm voll bewusst und jetzt, wo Fjodor den Gedanken angestoßen hatte, fragte er sich einen Augenblick lang schon, was seine Eltern wohl davon halten würden, dass der heldenhafte Soldatensohn nun selbst Dinge tat, die normalerweise Terroristen ausübten. Ob sie unterstützen würden, was er tat oder ob sie ihn verurteilen würden. Doch er tat das für Kasachstan, für eine bessere Zukunft. Eine, bei der nicht nur Kasachstan selbst, sondern auch Russland in Sicherheit war. Sicher vor dem Einfluss des Westens, wenn man es genau nahm und dafür war es unabdingbar Opfer zu bringen. Doch das spielte derzeit keine Rolle. Nicht für ihn. Er tat, was man ihm befahl. Nicht mehr und nicht weniger. Und doch fühlte sich für ihn alles wesentlich persönlicher an, seitdem er hier war.
“Lass das ja Wasja nicht sehen.” beendete er stattdessen das Thema, meinte damit den Medic des Teams, der sich derzeit bei ihrem Teamchef Artjom Kaminsky aufhielt. “Rauchen ist ungesund. Macht süchtig.” Fjodor lächelte belustigt, zog dabei eine Augenbraue in die Höhe und betrachtete seinen langjährigen Kameraden forschend. “Und Alkohol nicht?” “Immerhin trinke ich nicht im Dienst.” Als Jascha hinter sich ein Geräusch vernahm, wandte er sich kurz zu der einen Spaltbreit offen stehenden Schiebetür. Sie befanden sich in einer verlassenen Uranmine, die mitten im Qaratau-Gebirge im Süden des Landes völlig in Vergessenheit geraten war, seitdem sie Mitte der 70er geschlossen worden war. Die Quellen waren erschöpft gewesen, die Mine nicht ertragreich genug. Über Nacht hatte man hier alles dicht gemacht und genau so sah die Anlage auch aus. Teilweise standen hier sogar noch persönliche Gegenstände der ehemaligen Mitarbeiter in der wie in den Fels geschlagenen Anlage. Ein perfektes Versteck, dass das fünfköpfige Spetsnaz-Team gemeinsam mit einer kleineren Unterstützungseinheit des russischen Heeres bezogen hatte. Ohne dass die kasachische Regierung davon Wind bekommen hatte, verstand sich. Mittlerweile war sich Jascha zwar sicher, dass man unter den pro-russischen Separatisten auch Spezialeinheiten des russischen Militärs vermutete, doch offiziell war die Wahrheit bislang noch nicht ans Licht gekommen. Auch wenn das plötzliche Ableben von Präsident Zulkhmar vor einigen Tagen viele offene Fragen hinterließ. Ermordet in seinem eigenen Zuhause mitten in der Nacht, während seine Frau und seine Kinder in den Zimmern nebenan friedlich geschlafen hatten. Selbst Schuld. Er hatte ja nicht von seinem Amt zurücktreten wollen.
“Ich seh mal nach unserer printsessa.” sagte Jascha, zog sich die Sturmhaube wieder übers Gesicht, die lediglich seine Augen frei ließ. Noch hatten sie keine direkte Anweisung erhalten, wie mit ihr vorzugehen war. Das einzige, was sie über die Frau, die ihnen auf die Schliche gekommen war, bislang hatten herausfinden können war, dass sie wohl zur CIA gehörte. Ein Name wäre praktisch gewesen, doch die Blonde hatte bislang vehement geschwiegen. Wurde Zeit, dass sich das änderte. Sie hatten sie einen halben Tag quer durch das Land gekarrt, nur um sie zu diesem abgelegenen Ort zu bringen und hier Antworten von ihr zu bekommen. Gemächlich schritt er auf die Frau zu, die sich - an ihren Stuhl gefesselt - keinen Zentimeter weit bewegt hatte, seit er sie zuletzt vor etwa einer halben Stunde zu Gesicht bekommen hatte. “Endlich wach?” fragte er sie, als er vor ihr zum Stehen gekommen war. Als keine Antwort von ihr kam, griff er der Frau ins aschblonde Haar und zog ihren Kopf daran nach oben. Oberflächlich waren einige Abschürfungen zu erkennen. Jedoch nichts weiter Dramatisches. “Ich nehme mal an, du rückst immer noch nicht mit der Sprache raus, oder?” “Vergiss es.” gab sie gepresst zur Antwort und wäre ihr Mund nach den vielen vergangenen Stunden ohne Wasser wohl nicht so ausgetrocknet gewesen, so war er sich sicher, dass sie versucht hätte, ihm an dieser Stelle ins Gesicht zu spucken. Jascha seufzte langgezogen, schüttelte nur bedauernd den Kopf, dann schlug er ihr plötzlich ohne Vorwarnung direkt ins Gesicht. Ihr Kopf flog zur Seite, Blut spritzte, als ihre Wange an der Innenseite aufplatzte und sie stöhnte schmerzerfüllt auf. “Cyka, du hättest nicht hierher kommen sollen. Du hast wirklich einen großen Fehler begangen.” Sie machte ihn wütend, ohne dass sie dafür etwas tun musste. Dass sie für den Westen arbeitete, reichte für ihn schon als Anlass aus, ihr Schmerz zufügen zu wollen. Denn sie hatte sich in ihre Angelegenheiten eingemischt. Sie hatte versucht, sie zu sabotieren. “Meinst du? Ich glaube eher, ihr seid die, die den Fehler gemacht haben.” Jascha wandte sich kurz um, als Fjodor hinter ihm den Raum betrat, sich einfach wortlos neben ihn stellte, statt einzugreifen. Die CIA-Agentin wirkte nur kurz irritiert, dann versuchte sie weiter zu sticheln, auch wenn sich Jascha nicht sicher war, was sie damit versuchte zu bezwecken. Vermutlich wusste sie bereits, dass sie dem Tode geweiht war. “Warst du es, der dem Jungen in Astana den Bombenrucksack in die Hand gedrückt hat, hm? Einer deiner Kollegen? Ihr spielt euch als die Guten auf und schickt Kinder in den Tod?”
Versucht sie an unserem Gewissen zu appellieren?
“Wäre nicht das erste Mal, dass einer aus dem Team für das größere Wohl ein Kind tötet.” war Fjodor’s trockene Aussage dazu, was sie dann doch schlucken und schweigen ließ. Der Kasachisch-Stämmige zog sein Kampfmesser hervor, ließ es ein paar mal in der Hand herumwirbeln. Eine Freizeitbeschäftigung, der er viel zu häufig nachging. Sehr zum Leidwesen seiner Mitmenschen. Er ging vor ihr in die Hocke, ließ die Klinge vorsichtig über ihr Gesicht fahren, ohne die empfindsame Haut dabei zu verletzen. Ein bisschen erinnerte sie ihn an diese eine Blonde aus Inglorious Basterds. Ein weiterer westlicher Film, in dem die Amerikaner eindeutig viel zu heldenhaft dargestellt und wo mit zu vielen Klischee’s gespielt wurde. Aber - auch wenn er das vermutlich nicht zu laut in Anwesenheit von Regierungsvertretern sagen durfte - irgendwie stand er auf diesen teils unrealistischen, amerikanischen Actionscheiß. “Ist fast schon schade… Bist echt hübsch. Wärst du keine Kapitalistenschlampe, dann… naja….” Die Klinge suchte sich ihren Weg über ihren Hals und hin zum Ausschnitt ihrer mittlerweile mit Blut und Schmutz besudelten Bluse. Er wusste, was für eine psychologische Wirkung seine Worte in diesem Kontext haben konnten. Was für ein Kopfkino es in einer Frau auslöste, die sich in der Gewalt fremder, maskierter Männer befand, von denen sie wusste, dass sie vor keiner Schandtat zurückschreckten. Besonders bei Spetsnaz, über die allgemein nicht viel an die Öffentlichkeit drang und wenn, dann nichts Gutes. Sie waren gefürchtete Geister, von denen man erst wusste, dass sie da waren, wenn die Leichen bereits den Boden pflasterten. “Wird nicht mehr lange so sein.”
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I have not yet listened to it, but I immediately thought "that sounds like something my favourite radio channel would report on", and I was right. So from Ö1 in Austria:
Meet the seven new frog species we just named after iconic Star Trek captains!
Artwork by A. Petzold, CC BY-ND 4.0
At the right time of year along rushing streams in the humid rainforests that stretch the length of Madagascar's eastern and northern mountain ridges, otherworldly trills of piercing whistles can be heard.
Are they birds? Insects? Communicator beeps? Tricorder noises?
No, they're little treefrogs!
Boophis janewayae. Photo by M. Vences, CC BY-SA 4.0
Until recently, we thought all of the populations of these little brown frogs across the island were one widespread species, Boophis marojezensis, described in 1994. But genetics in the early 2000s and 2010s showed that there were several species here, not just one.
Now my colleagues and I have shown that they are in fact eight separate species, each with unique calls!
These whistling sounds reminded us so much of Star Trek sound effects that we decided to name the seven new species after Star Trek captains: Boophis kirki, B. picardi, B. janewayae, B. siskoi, B. pikei, B. archeri, and B. burnhamae.
Photos of all new species described by Vences et al. 2024. CC BY-SA 4.0
I subtly and not-so-subtly built some Star Trek references into the paper, but probably the best one is this one:
'Finding these frogs sometimes requires considerable trekking; pursuing strange new calls, to seek out new frogs in new forests; boldly going where no herpetologist has gone before.'
— Vences et al. 2024
There’s a real sense of scientific discovery and exploration here, which we think is in the spirit of Star Trek.
Of course, it doesn't hurt that there are at least two Trekkies amongst the authors (including yours truly). As fans of Star Trek, we are also just pleased to dedicate these new species to the characters who have inspired and entertained us over the decades.
On a personal note, this marks a milestone for me, as it means I have now described over 100 frog species! I am very pleased that the 100th is Captain Janeway's Bright-eyed Frog, Boophis janewayae (if you count them in order of appearance in the paper)—she is probably my favourite captain, and I really love Star Trek: Voyager.
You can read more about the discovery of these new species on my website! You can also read the Open Access paper published in Vertebrate Zoology here.
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The Kulturtechnikforschung strikes back!
Ich unterrichte wieder an einer Hochschule. Das wird Anfängerübung at its best! Von Anfang an anfänglich sein! Wie Josef Esser sagte: Anfang gut, alles gut!
Von Anfang an gründlich nachbohren und das Material im Detail durcharbeiten, von Anfang Fragen richtig stellen und beantworten, von Anfang an ins Archiv und vor Ort, von Anfang an archäologisch, von Anfang an unbedingt und hochgradig konditioniert forschen.
Wir unterrichten Kulturtechnikforschung, die Bild- und Rechtswissenschaft ist. Wir forschen zu Assoziationen, die normativ und phantastisch sind und in denen der Mensch, ein aufsitzendes Wesen, auch mit Illusionen eine Zukunft hat. Wir forschen zu Akten, Protokollen, Listen und Kalendern, zu Foren und Büros, zu Zeugen und Richtern, zu Gesetzesbüchern und Verträgen und Bescheiden, wir forschen zu Linien im Acker und Unterschriften, zur Meteorologie bei Thomas Hobbes und Aby Warburg. Wir ziehen jedenfalls Tag und Nacht Linien, niemals ohne Wellen und niemals ohne Kippen. Wir fabrizieren forschende Juristinnen und Juristen, die was wagen und was wissen wollen. Wir glauben, dass Juristinnen und Juristen forschen müssen, egal in welchem Beruf sie arbeiten. Wir denken: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr, darum: Die Anfängerübung, die aus dem Vollen ins Volle schöpft.
Freue mich sehr auf Hamburg und hoffe, dass sich mehr als 10 Leute anmelden, sonst wird es nämlich abgesagt und ich liege dann drei Wochen gelähmt mit Depression in Frankfurt oder mit Gin Tonic in Sils Maria rum.
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Museum Aesthetic ist ein seltsames Schlagwort, wie Haidy Geismar beschreibt, sind das so Bildgenres, die auf Social Media als alltägliche Archive entstehen, durch die Bottom-Up Klassifizierungsstragien der Hashtags greifbar. Wir können es mit anderen, eigenen forschend durchkreuzen, Museumproteste, Kunstberührung, und das ist hier die gezeigte Gegenüberstellung. Die Durchkreuzung passiert in Wirklichkeit im Museum, wir vollziehen sie hier nur nach, von um 1900 bis heute, vom Fotografieren bis zum Klecksen, von der Pose zum Protest. Die Aktionen und Interaktionen in den Museumsräumen akkumulieren sich und zirkulieren in den Netzen, die Abbildungen sind keine Dokumentation, sie sind Teil der politischen Auseinandersetzung. Für eine kritische oder transformative Museologie bleibt es eine wichtige Aufgabe, die Porträts, in ihrer reflexiven oder aktivistischen Strategie, als Teil der Bildwelten von Museen zu begreifen, und als einen essentiellen Teil der Streits um die Sammlungen.
Bilder:
fabiansteinhauer, zdf, Archivbild Cornelius-Saal 1897, peoplematchingartworks, 1914 Zeitungsillustation, Mwazulu Diyabanza
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Forschende der TUM verlängern Lebensdauer von Zink-Batterien
Die Forschenden der Technischen Universität München (TUM) entwickelten eine neue chemische Methode für eine bessere Energiespeicherung und konnten die Lebensdauer von Zink-Ionen-Batterien enorm verlängern. Im Zuge der Energiewende und beim Umstieg auf erneuerbare Energien benötigen wir effizientere Methoden zur Speicherung großer Energiemengen. Dieser wichtige Schritt gelang nun den Forschenden…
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