#Feminismus und Islam
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was meinst du mit positiver Manipulation
Positive Manipulation funktioniert im Aufbau wie auch die negative. Es geht erst darum, Aufmerksamkeit auf den Stand des eigenen Lebens zu rufen und was wirklich die Realität ist und ob man sich ggf Blödsinn einredet, was zu bestimmten Umständen im Leben führt oder führte, das gilt sowohl für positive Umstände als auch negative. Bei dem zweiten Schritt geht es erst um die Unterschiede, die zum Tragen kommen. Negative Manipulation kann auf zwei Wege erfolgen, der erste und häufigste ist, wenn negative Umstände vorliegen, dann wird die eigene Beteiligung entweder vollständig oder zu großen Teilen auf andere geschoben, sprich, wenn man häufig bei Jobs rausgeschmissen wird oder lange auf Jobsuche ist oder finanziell scheiße da steht oder die Lebensumstände keine Besserungen oder Steigerungen zeigen, dann wird zuerst einem Schuldigen gesucht, wo faktisch jeder außer man selbst das sein kann. Oft spielt hier der kulturelle Background eine Rolle und in welchen Umständen (zb religiös) man aufwuchs und lebt. Sowas führt innerhalb kurzer Zeit zu einer starken bis völligen Entfremdung des vormaligen Umfelds und der Manipulator stellt meist sein eigenes Umfeld als das bessere dar und sich selbst in eine tragende Rolle für "Verbesserungen". Beispiel hierfür liefern die Impfgegner und Reichsbürgerbewegungen, welche sich zwar vom Topic her grundsätzlich unterscheiden, aber in der Strukturierung ihrer Gläubigen genau die benannte Wirkung erzielen. Religiöse Strukturen wie zb Salafisten und Palästinenser im Islam oder Amisch bei den Protestanten oder Mormonen bei den Katholiken. Alle genannten trennt Ideologie und sehr viel mehr Zeug, aber jede benannte Gruppe und viele mehr vereint das oben genannte Verhalten.
Die zweite Variante wie negative Manipulation erfolgen ist mehr oder weniger das genaue Gegenteil von dem eben genannten. Es geht um erdrückende Schuld und das vollkommene Abbauen des eigenen Wesens und Charakters. Zudem wird der Charakter bei der erdrückenden Schuld das Ziel der Manipulation. Ziel ist es, den Gegenüber komplett im eigenen Denken wieder aufzubauen. Beispiele hierzu sind Feminismus Bewegungen, welche im großen Stil zur "Befreiung" vom Patriarchat aufrufen, null Substanz haben und für die meist tief eingespannten Frauen in eine quasi Prostitution führen. Da in Deutschland das ganze legal ist, ist es hier sehr tricky im Detail zu sagen, inwieweit Zwang vorliegt oder das auf Basis von Manipulation verläuft. Laut Berliner Senat von 2019 und einer kleinen Anfrage der CDU ist die Zahl der Frauen in der gewerblichen Sexarbeit gegenüber 2009 um straighte 128% gestiegen, wo 2018 die größte davon war und fällt zufällig in den Zeitraum, in der die metoo Bewegung seinen größten Zulauf hatte und die meisten dieser Gruppen komischerweise von Männern geleitet bzw registriert worden sind, vor allem die sich versucht haben, als Stiftung anzumelden. Durch eine Ex bin ich da auch in Berührung mit dieser ganzen Nummer gekommen und hatte in Bochum oft Kontakt in diese Richtung. Ein Beispiel gleicher Natur, ist die 68er Bewegung, welche ja eigentlich eher politisch war, aber in Form der Hippies auch ein Nebenzweig hatte, wo es schnell Sektenartig wurde und es unter anderem in Köln in den 1990er zwei größere Gruppen gab, welche von Männern betrieben wurde und wo einige Hundert Frauen sich hin verirrt hatte. Als das ganze 2001 aufgelöst wurde, kam raus, dass die knapp ein duzend Männer etwas über 15mio Mark mit der Zuhälterei der Frauen verdient hatten, den Frauen aber immer wieder gesagt wurden, dass sie sich nicht genug für die Gruppe einsetzten und sie das nun tun müssen. Der Sinn der Sache war und ist eben, dass die "Schuld" welche an jeder Stelle steht, das Rad ist, was das Vorgehen des Manipulators am Laufen hält.
Ich denke, du verstehst, was negative Manipulation erzielen soll und was es da so gibt. Den Teil habe ich jetzt geschrieben damit gleiche Informationsbasis da ist und ich den Teil für die positive Manipulation etwas kürzer ausfallen lassen kann, es wird aber trotzdem ein längerer Text.
Wie erwähnt, geht es erst im zweiten Schritt um die Unterschiede. Hier fängt es damit an, dass ich meinem Gegenüber (meist) schonungslos und soweit ich es weiß, zeige, was Ursache und Wirkung ist. In vielen Fällen, ist es das Umfeld, was seinen Teil zum eigenen Versagen beiträgt, aber nicht nur, darauf gehe ich aber etwas später ein. Es folgt also ein Assessment, was Sache ist, was Ziel sein soll, falls keines bekannt ist, dann wird eins gefunden und oder aufgebaut. Sinn davon ist denke ich einfach zu verstehen, denn einem Ziel folgen und darauf hinarbeiten gibt eine Struktur und einen Ablauf bzw Routine. Der ausschlaggebende Teil, wie man Manipulation ansetzt und ich meine wirklich in die Psyche zu gehen passiert in dem nächsten Schritt. Der besteht bei mir darin, dass ich je nach Umstand tief in den Alltag eingreife, nicht zu selten ist das mit einem Jobwechsel und Umzug verbunden, sollte das Umfeld eine doch tragende Rolle zu dem eigenen Umstand haben, dann geht der Umzug durch ganz Deutschland, raus aus dem Umfeld raus aus den Gewohnheiten und dann nochmal neu erfinden. Das Assessment vorher war wichtig, um festzustellen, was das eigene Selbstbild von einem verlangt und woran es scheitert und was man sein möchte. Letzteres braucht viele Gespräche und man muss dem anderen wirklich auf den Zahn fühlen, weil allzu oft ist das der schwerste Teil. Der nächste Schritt ist komplett in Routinen einzugreifen, bei Männern ist das recht einfach. Aufstehen um 5 Uhr dann Sport, dann was lesen, dann Arbeit, dann lernen, dann wieder Sport. In dem Fall manipuliere ich im großen Umfang und bin oft präsent je nach Umstand wie es möglich ist. Ich sage sehr klar, dass man verstehen muss, dass eine Entkoppelung von Menschen durchaus Sinn macht, denn Gewohnheiten auf Basis des Umfelds sind der krasseste Killer für jede Entwickelung in der heutigen Zeit und sie halten einen oft klein. Ich sage nicht das man ein Einzelgänger wird wie ich, das ist nicht Sinn der Sache und mein Anlass das ich es bin ist absolut nicht auf andere Menschen zu übertragen, was sich jedoch übertragen lässt, ist es, mit Disziplin und Ehrgeiz einem Ziel nachzugehen und auch wenn es weh tut den Körper dem Kopf unterzuordnen. Speziell heißt das, dass in meiner Wahrnehmung der Verlust einer Chance oder eines Ziels mit mehr Problemen verbunden ist, als eine vorübergehende Komfortsituation zu haben. Ist die grundlegende Situation geschaffen, dass genanntes Verhalten, vor allem die Selbstdisziplin vorhaben sind, beginne ich mich mehr zurückzuziehen bzw dass meine Präsenz geringer wird. In den bisherigen Fällen war das über einen Zeitraum von 8-10 Wochen. Ich hab mich zwar frühs gemeldet, aber dann war auch weite Teile des Tages ruhe und Richtung Tagesende hab ich mir eine Zusammenfassung geholt und nach 10 Wochen hab ich dann einmal pro Woche geschrieben mir Updates geholt und ab da lief es bislang immer von sich aus weiter. Ich nehme ab da die Rolle des Gedankenanstoßes ein und sage, was so alles zu machen wäre, was nützlich ist und was man vielleicht können sollte.
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CSU fordert Einstellung des Hetzformates „FUNK“
PI schreibt: »Funk, das gemeinsame Agitationsprogramm für die Jugend von ARD und ZDF, hat sich immer wieder als Speerspitze der linken Sender einen Namen gemacht. So erklärten sie Kopftücher, die im Islam gemeinhin als Symbol der Uniformierung, Absonderung, Unterwerfung oder auch Sexualisierung (von Kindern) genutzt werden, als besonders pfiffige Modeerscheinung oder gar als „Feminismus“ und „Antirassismus“, PI-NEWS […] http://dlvr.it/SrcGJH «
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Islam und Feminismus gelten oft als Gegensatz. Nach zeitgemäßer Koranauslegung sind Männer und Frauen gleichberechtigt. So schafft Gott nach dieser Lesart Mann und Frau zeitgleich als gleichgestellte Partner, nicht etwa den Mann zuerst.
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Back in HQ Wie ihr vielleicht in unserem Newsletter / Blog gelesen habt, waren zwei von uns in den letzten Wochen auf Reisen. Daher lief hier alles, insbesondere im social media, etwas auf Sparflamme… nun sind wir beide allerdings aus Malaysia / Singapur zurück und in den nächsten Wochen wird hier wieder alles seinen gewohnten Gang gehen.Wir hatten eine sehr erholsame und inspirierende Reise… dabei lagen wir nicht nur faul am Strand rum und sind durch den Dschungel geturnt, wir haben auch zahlreiche anarchistische Projekte besucht und uns viel mit alten und neuen Freund*innen ausgetauscht. Viele liebe Menschen haben ihre Meinungen und Ideen über Anarchismus, Punk, Antifaschismus (und auch der schwierige Kampf gegen Antisemitismus), Feminismus, die Rechte von LGBT* und männlich dominierte Subkulturen, über Selbstorganisation und Protest in einem autoritär und vom politischem Islam geprägtem Land wie Malaysia und in einem autoriären Polizeistaat wie Singapur mit uns geteilt <3 Es ist immer wieder beeindruckend und kraftgebend zu sehen, dass sich weltweit Menschen für universelle Ideen wie Freiheit, gleiche Rechte für alle und ein solidarisches Miteinander jenseits des Kapitalismus einsetzen – und interessant zu sehen welche Parallelen und Unterschiede in ihren Kämpfen auftreten. Insbesondere der Kampf gegen die weltweite autoritäre Formierung beinhaltet viele Parallelen, aber eben auch Unterschiede. So ist der Hauptakteur der autoritäen Formierung in Malaysia eher der politische Islam, in Singapur ist der Polizeistaat längst Wirklichkeit. In den nächsten Wochen oder vielleicht auch Monaten wird es – neben einigen schicken Fotos mit Krams von uns – einige unserer Gespräche in Form von Interviews im Flensburger Freies Radio Fratz hören geben. Vielleicht entsteht auch noch ein längerer Bericht in schriftlicher Form – da steht aber noch nichts fest. Ihr werdet es auf unserem Blog nachlesen können. Riesig gefreut haben wir uns übrigens als wir, wie auf den Fotos zu sehen, in Kuala Lumpur, Melaka und Singapur bereits auf Aufkleber von uns gestoßen sind – die hingen schon dort, bevor wir da waren. :) Thanks & hugs to all the lovely people who hosted us, fed us, shared their ideas and spaces with us!Thanks to Rumah Api, The Wall and the DIY place in Singapore for your great work!Thanks to the nice bands playing at the shows, taking us with them to the next gig and which whom we had a nice time, Epiduräl, Bad Idea, Generacion Suicida, Urgent Matter and all the others.
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Brücken bauen
Wer etwas über syrische Kurden wissen will, geht zu Ferhad Ahma, wer juristische Fragen hat, zu Nahla Osman. Fünf Syrerinnen, die eine Zukunft in Deutschland ermöglichen
ZEIT online 18.4.2021
https://www.zeit.de/gesellschaft/2021-03/syrer-deutschland-integration-community-politik/komplettansicht
Die meisten Syrerinnen und Syrer, die nach Deutschland geflohen sind, werden hierbleiben, viele für immer. Zehn Jahre Krieg haben ihre Heimat verwüstet und ein Ende der Diktatur ist nicht in Sicht. Mehr als 837.000 sind es offiziell.
Wie diese Menschen hier leben, wie sie Fuß fassen und diese Gesellschaft bereichern – dabei helfen nicht nur engagierte Deutsche, sondern auch Menschen aus der syrischen Community selbst. Sie kümmern sich um Ankommende, vertreten die Interessen der Syrerinnen gegenüber deutschen Institutionen und bemühen sich um Annäherung untereinander. Nicht immer gelingt die Vermittlung zwischen Syrerinnen und Deutschen, kürzlich zog der aus Syrien geflüchtete Jurist Tareq Alaows seine Kandidatur für den Bundestag zurück, weil er rassistisch angefeindet worden war. Und doch werden überall in Deutschland erfolgreich Brücken gebaut von syrischen Menschen, die hier geboren sind, eingewandert oder geflüchtet sind und beide Welten miteinander verbinden. Wir haben fünf von ihnen getroffen.
Samer al-Hakim, der engagierte Bürger
Samer al-Hakim ist Softwareentwickler in Nürnberg. Mit Geflüchteten hat er gekocht, im Sprachcafé gedolmetscht und in der Fußgängerzone mit Nürnberger Bürgern diskutiert. Wer bei diesen Projekten in Nürnberg mitmachen wollte, traf sich in der Evangelischen Studierendengemeinde – Junge und Ältere, Deutsche und Migrantinnen, Studierende und Rentner. Eine wunderbare Erfahrung sei das gewesen, sagt der 35-jährige Al-Hakim mit einem breiten Lächeln, "fast wie ein Traum". Der Deutsche mit den syrischen Wurzeln bekam für sein "besonderes bürgerschaftliches Engagement" im Dezember 2018 den EhrenWert-Preis der Stadt Nürnberg; die 1.000 Euro Preisgeld spendete er der Studierendengemeinde.
Als viele in Deutschland aus dem Traum des ehrenamtlichen Anpackens und solidarischen Miteinanders erwachten, wurde al-Hakim politisch aktiv. Er nahm an Workshops von Adopt A Revolution teil, einer Organisation, die seit zehn Jahren von Berlin aus die syrische Zivilgesellschaft unterstützt. Dort traf er gleichgesinnte Syrerinnen und Syrer, manche hatten schon in Syrien demonstriert, andere hatten ihnen dabei seit März 2011 aus der Ferne zugesehen, am Computer, Stunde um Stunde. Bis "die Hoffnung in Schmerz umschlug", wie al-Hakim sagt.
Der Softwareingenieur lebt seit 2009 in Deutschland. Die Revolution in Syrien war für ihn der Auslöser, sich zu engagieren, die folgende Not seiner Landsleute der Grund, politisch zu handeln. So ging es vielen Syrern, die sich hier als Ingenieurinnen oder Ärzte einen guten Ruf erarbeitet hatten, ohne sich vorher für Politik zu interessieren.
In Deutschland finden geflüchtete Aktivisten und bereits etablierte Akademikerinnen zusammen; es geht ihnen um Menschenrechte und Freiheit, um Demokratie und Chancengleichheit – nicht nur in ihrer Heimat, sondern überall. Sie organisieren Kampagnen, diskutierten über Identität, Feminismus und das deutsche Asylrecht. Al-Hakim spricht bei Veranstaltungen über die Lage in Syrien, aber ihn interessiert auch die deutsche Politik. Als die Nürnberger im April 2020 einen neuen Oberbürgermeister wählten, befragte der Softwareingenieur die Kandidaten von CSU und SPD zu Asyl und Abschiebung, zu Islam und Integration; der EhrenWert-Preis öffnete ihm dabei manche Tür.
Doch inzwischen will Al-Hakim den Preis nicht mehr. Er ist ein bedächtiger Mensch, ruhig im Auftreten, hart in der Sache. Vor vier Monaten hat er seine Urkunde aus Protest zurückgegeben, denn der EhrenWert-Preis wird von der Lokalzeitung Nürnberger Nachrichten mitgefördert – und deren Berichterstattung über Syrien empfand der Softwareentwickler zuletzt als "ignorant, unkritisch und unsensibel". Als die CDU-Innenminister Ende 2020 den Abschiebestopp nach Syrien nicht verlängerten, habe die Zeitung einseitig deren Argumente übernommen, kritisierte Al-Hakim in einem offenen Brief an die Regionalzeitung. Die Innenminister der Union schätzen manche Gebiete in Syrien als "sicher" ein und wollen Straftäter und Gefährder so bald wie möglich dorthin zurückschicken. Ein Skandal, findet Al-Hakim. Statt die Lage in Syrien zu recherchieren und auch die Kritik an der CDU-Position abzubilden, hätten die Nürnberger Nachrichten dazu beigetragen, "ein menschenverachtendes und mörderisches Regime zu banalisieren", und durch den Fokus auf eine verschwindend geringe Zahl von Schwerverbrechern und Extremisten "Ressentiments gegen die gesamte syrische Community geschürt", schreibt er in dem Brief. Diese führten dann dazu, dass viele Syrerinnen und Syrer in Schulen, am Arbeitsplatz und bei der Wohnungssuche in Deutschland mit Alltagsrassismus konfrontiert seien, kritisiert der Deutschsyrer.
Al-Hakim hat also zum zweiten Mal bürgerschaftliches Engagement gezeigt, indem er seinem Ärger nicht freien Lauf gelassen hat, sondern ihn in zivilgesellschaftlichen Protest umgewandelt hat. Statt auf Facebook zu schimpfen, schrieb er einen ausführlichen Brief, gab der Stadt die Urkunde zurück und machte seine Kritik öffentlich. Damit sprach er nicht nur vielen in der syrischen Community aus dem Herzen, sondern handelte auch als souveräner Bürger eines Rechtsstaats.
Al-Hakim zählt offiziell nicht zu den 837.000 in Deutschland lebenden Syrerinnen und Syrern, denn er ist seit fünf Jahren Deutscher. Sein Inneres sagt jedoch etwas anderes. "Mein Herz schlägt für Deutschland und für Syrien", seufzt er. Wer sich hierzulande einbürgern lässt, muss eigentlich seine ursprüngliche Staatsangehörigkeit abgeben, aber da man die syrische Staatsbürgerschaft nicht loswird, sind Deutsche mit syrischer Migrationsgeschichte in der Regel Doppelstaatler.
Gefangen zwischen zwei Systemen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Zerrissen zwischen einer schmerzlich vermissten, im Krieg verlorenen Heimat und einem Leben voller Chancen und Hürden.
Lara Arabi, die Integratorin
Hürden sind für Lara Arabi zum Überwinden da. Die 39-Jährige lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen in Dresden. Eine kleine agile Frau mit feinen Gesichtszügen und leuchtenden Augen. Das Wichtigste sei die Sprache, sagt Arabi mit rauer Stimme. Sie ist Lehrerin, in Damaskus hat sie Arabistik studiert und in der Oberstufe Arabisch unterrichtet. Doch in Deutschland musste die Syrerin Kompromisse machen und Rückschläge hinnehmen.
Dabei hilft ihr, dass sie schon mehrfach von vorn angefangen hat. Drei Jahre war Arabi mit ihrer Familie in Russland, dann verbrachten sie einige Monate in Jordanien, bevor sie im März 2014 nach Dresden kamen. Zurück nach Syrien konnten sie damals nicht, sagt Arabi, ihr Mann, ein promovierter Ingenieur, wäre sonst zum Militärdienst eingezogen worden. Die Familie richtete sich in Sachsen ein: beige Sofas, niedriger Wohnzimmertisch, Grünpflanzen in den Ecken, Familienfotos an den Wänden.
Das Ehepaar machte Sprachkurse, suchte Kontakt zu Deutschen und ging zu Veranstaltungen der Friedrich-Ebert-Stiftung; mal ging es um Demokratie und das Bildungssystem, mal um den Krieg in Syrien. Anfangs habe sie sich nicht mit Politik und dem Konflikt in ihrer Heimat befassen wollen, sagt Lara Arabi, das Heimweh sei zu groß gewesen. Ihre Familie lebt noch in Sweida im Süden Syriens, seit Jahren sehen sich Eltern und Geschwister nur auf den Displays ihrer Handys. "Ich bin eine sensible Person und weine schnell", sagt sie und streicht die langen Haare aus dem Gesicht.
Wenn du Deutsch lernst und ein Ziel hast, dann werden die meisten Leute dich akzeptieren und unterstützen. Lara Arabi
Die Katastrophe in Syrien beeinflusst das Leben im Exil. Viele Syrerinnen und Syrer sind traumatisiert von Erlebnissen während des Krieges oder auf der Flucht, sie trauern um Angehörige oder machen sich Sorgen um Familienmitglieder, die noch in Syrien sind. Eigentlich wollen sie schnell in Deutschland ankommen, um Geld zu verdienen, mit dem sie Verwandte unterstützen oder die Schulden ihrer Flucht begleichen können. Doch dann hängen sie oft Tag und Nacht an ihren Handys, um das nicht enden wollende Drama in ihrer Heimat zu verfolgen – ein selbstzerstörerischer Drang nach Informationen, der lähmt, frustriert und spaltet.
Arabi versucht, die Nachrichten aus Syrien nicht an sich heranzulassen und hier voranzukommen. Sie will die Deutschen verstehen und das System: Wie funktioniert Demokratie, was bedeutet Freiheit und warum werden ihre syrischen Zertifikate nicht anerkannt? Sie begann, an der Volkshochschule Arabisch zu unterrichten, arbeitete nebenher in einer Stollenfabrik, sie dolmetschte für die Schwangerenberatung der Caritas, engagierte sich im Ausländerrat. Sie machte ein Praktikum im Kindergarten, wollte Sozialarbeit studieren – und fiel dann durch die C1-Deutsch-Prüfung. Eine Tür schloss sich, Arabi ging durch eine andere und wurde Lehrerin für herkunftssprachlichen Unterricht. Auf Honorarbasis arbeitete sie an zehn Dresdner Schulen gleichzeitig, um überall pünktlich zu sein, brauchte sie ein Auto und machte den Führerschein.
Doch Lara Arabi geht es nicht nur um sich und ihre Familie, sie will die Integration anderer Syrerinnen und Syrer in Deutschland ermöglichen. Der beste Ort dafür sei die Schule, sagt sie, und da kennt sie sich aus. Sie bewarb sich als Sprach- und Integrationsmittlerin in Dresden, 2019 waren dort vier neu geschaffene Stellen zu besetzen, 166 Menschen wollten den Job. Diesmal klappte es und Arabi wurde eine der ersten Sprach- und Integrationsmittlerinnen in Sachsen. An einer Dresdner Oberschule vermittelt sie seither zwischen Lehrerinnen, Eltern und Schülern – nicht nur sprachlich, sondern auch kulturell.
Was das bedeutet, macht Arabi anhand von Beispielen klar. Manche Mädchen trügen Kopftuch, auch im Sportunterricht. Der Lehrer müsse das verstehen, aber man könne sich auf ein elastisches Sportkopftuch einigen, mit dem sich die Schülerinnen nicht verletzen könnten. In solchen Fällen spricht die Syrerin mit den Eltern und hilft beim Besorgen der passenden Tücher. Oder die Bürokratie: Warum muss man fünf Seiten ausfüllen, um sein Kind zur Klassenfahrt anzumelden? Arabi lacht. Hier werde eben alles genau geregelt, erklärt sie den Eltern – Fahrt, Unterkunft und Essen, Versicherung und Impfschutz. Das mache es für die Kinder sicherer. "Wenn ein Unfall passiert, können die Lehrer sofort helfen." Manch syrischer Vater wolle seine Tochter gar nicht auf Klassenfahrt schicken, sagt Arabi, viele hätten Angst, die Schüler könnten auf dem Zimmer Sex haben. Auch da vermittelt sie, meist mit Erfolg, nur in einem Fall konnte sie die Eltern nicht überzeugen, die Tochter musste zu Hause bleiben.
Oft fühlten sich ausländische Schüler oder Eltern diskriminiert, sagt die Sprach- und Integrationsmittlerin, manchmal zu Recht, schließlich gebe es in Dresden Pegida, Frauen mit Kopftuch würden beleidigt oder angespuckt, betont Arabi. "Aber Tausende andere setzen sich für uns ein, bei der Caritas, beim Jugendamt, bei Beratungsstellen." Es gebe auch viele Möglichkeiten für Frauen, Schwimmkurse, Fahrradkurse, interkulturelle Treffpunkte. Arabi möchte andere Syrerinnen ermutigen, sich für die deutsche Gesellschaft zu öffnen. "Wenn du Deutsch lernst und ein Ziel hast, dann werden die meisten Leute dich akzeptieren und unterstützen", sagt sie. So ist ihre Erfahrung, die sie weitergibt, um anderen beim Ankommen zu helfen.
"Viele denken, das System in Deutschland sei gegen sie, Bürokratie, Behörden, Bestimmungen", sagt Arabi. Dabei müsse man nur verstehen, wie es funktioniere, um die positiven Seiten zu nutzen. Mit dieser Erkenntnis erreicht Arabi bei manchen ein Umdenken; denn wer wie sie vor sieben Jahren selbst bei null angefangen hat, verfügt über einige Glaubwürdigkeit und das Feingefühl, um in alle Richtungen integrierend zu wirken.
Bashar Kanou, der Multitasker
Allerdings geht es inzwischen nicht mehr nur um formale Integration – Sprache, Ausbildung, Job –, sondern auch um gesellschaftliche Mitwirkung und politische Teilhabe. Bashar Kanou macht alles gleichzeitig: studieren, arbeiten, integrieren, partizipieren. Der 26-Jährige lebt seit Februar 2015 in Kiel, die dunklen Haare trägt er nach hinten gegelt, den Vollbart kurz. Er studiert Betriebswirtschaft, arbeitet bei der Arbeiterwohlfahrt und ist stellvertretender Vorsitzender der Syrischen Gemeinde in Schleswig-Holstein.
Wir wollen uns einbringen, um mitzureden und auch politisch eine Rolle zu spielen, damit in zehn oder 20 Jahren nicht mehr andere über uns entscheiden, sondern wir selbst. Bashar Kanou
Mit mehr als 30 Syrerinnen und Syrern hat Kanou den Verein 2016 gegründet, um die vielen Ideen, die sie zum Thema Integration hatten, zu bündeln. Eine WhatsApp-Gruppe für Termine bei Behörden oder beim Arzt, die eine Dolmetscherin erforderten, Informationsveranstaltungen zu dualer Ausbildung und Studium, Workshops zu arbeitsrechtlichen Fragen, Rassismus und Diskriminierung, ein eigenes Fußballteam, Deutschunterricht für Erwachsene, Arabischunterricht für Kinder. Es gehe darum, als Migrant aktiv und sichtbar zu werden, sagt Kanou. "Wir wollen uns einbringen, um mitzureden und auch politisch eine Rolle zu spielen, damit in zehn oder 20 Jahren nicht mehr andere über uns entscheiden, sondern wir selbst."
Kanou hat ein Praktikum im Landtag gemacht und im Kieler Ortsverein der SPD 2017 den Landeswahlkampf mitorganisiert. Vor wenigen Wochen wurde er eingebürgert. Politisch bei einer deutschen Partei einzusteigen, das reizt ihn schon, aber im Moment fehlt ihm die Zeit. Schließlich hat er neben dem Studium und dem ehrenamtlichen Engagement bei der Syrischen Gemeinde noch seinen Job für die Arbeiterwohlfahrt. Er unterstützt dort Migrantinnen und Migranten bei der Gründung von Vereinen, der Beantragung von Fördermitteln und der professionellen Selbstorganisation und erklärt ihnen, was Ehrenamt bedeutet – ein für viele Zugezogene unbekanntes Feld. Partizipation vor Ort heißt das Projekt, das er leitet; es wird vom Innenministerium in Kiel finanziert.
Vor Kurzem hat sich der angehende Betriebswirt außerdem selbstständig gemacht, mit einem Freund gründete er EuroWays, ein Dienstleistungsunternehmen, das die neuen Bestimmungen des Fachkräftezuwanderungsgesetzes nutzen möchte, um Ausländerinnen und Ausländern einen Ausbildungs-, Studien- oder Arbeitsplatz in Deutschland zu vermitteln.
Kanou hat das System in Deutschland verstanden. Er weiß, wie man Anträge stellt und bürokratische Probleme löst, wie man auf kommunaler, Landes- und Bundesebene politisch handelt und wie man mit juristischen Mitteln zu seinem Recht kommt. Und er hat wie viele andere Syrer erkannt, dass man in Deutschland am besten einen gemeinnützigen Verein gründet, wenn man etwas erreichen möchte, denn so spart man Steuern, kann Spenden annehmen und öffentliche Förderung erhalten.
Der Anfang sei allerdings auch für die Syrische Gemeinde in Schleswig-Holstein schwer gewesen, erinnert sich der Student. Die Türkische Gemeinde habe bei der Satzung geholfen, erzählt er, Räume stelle bis heute die Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für Migrant*innen. Vor Corona nahmen dort jedes Wochenende 140 Kinder am Arabischunterricht teil, 14 Lehrerinnen und Lehrer unterrichteten gegen eine geringe Aufwandsentschädigung.
So viele aktive Syrerinnen und Syrer in einem Verein – und kein Streit? Kanou lächelt. Natürlich habe jeder seine eigene politische Meinung zu dem, was in Syrien geschieht, aber die werde nicht im Verein geäußert. "Anfangs haben wir uns immer gestritten", sagt er. Dann hätten sie beschlossen, dass diese Debatten nicht zur Aufgabe des Vereins gehören. "Wir wollen an uns und unserer Zukunft hier arbeiten, nicht zu Syrien." Das steht sogar in der Satzung des Vereins: "Auseinandersetzungen über politische Systeme, Regierungen, politische Parteien und Minderheitsfragen in Syrien und der Welt gehören nicht zum Aufgabengebiet der Gemeinde."
Aber wie passt das zusammen? Politisch aktiv sein in Deutschland und zum Konflikt in Syrien schweigen? Hier für Demokratie und Mitbestimmung eintreten, während in der Heimat Diktatur und Gewalt herrschen? Der Grundsatz sei nicht als selbst auferlegter Maulkorb misszuverstehen, sagt Kanou. Viele Vereinsmitglieder seien auch zu Syrien politisch aktiv, gingen demonstrieren oder zu Veranstaltungen. Nur wolle man sich als Syrische Gemeinde in Schleswig-Holstein eben auf die Arbeit in Deutschland konzentrieren, um sich nicht in emotionalen Diskussionen zu verlieren.
Bundesweit sind in den vergangenen Jahren Dutzende syrische Initiativen und Vereine entstanden. Sie alle kämpfen mit einem schweren Erbe, denn 50 Jahre Diktatur haben Spuren hinterlassen. Generationen von Syrern durften nicht frei denken und sich nicht kritisch äußern, gesellschaftliches Engagement war nur innerhalb der herrschenden Baath-Partei erlaubt. Die Menschen in Al-Assads Syrien sind bis heute von Angst gelähmt und zu Gehorsam verdammt. Und der Einfluss des syrischen Regimes reicht bis ins Exil: Über seine Botschaft in Berlin spioniert es in Deutschland lebende Al-Assad-Gegner aus und setzt deren Angehörige in Syrien unter Druck. Auch unter Exilsyrern herrscht deshalb ein generelles Misstrauen gegenüber dem anderen, das sich durch zehn Jahre Krieg noch verstärkt hat.
Nahla Osman, die Anwältin
Wie tief die Gräben zwischen den in Deutschland lebenden Syrerinnen und Syrern sind, erlebt auch Nahla Osman. Die 42-jährige Deutschsyrerin zählt zu den bekanntesten Asylrechtsanwältinnen Deutschlands. Sie lebt in Rüsselsheim, wo sie mit ihrem Bruder eine Kanzlei führt. Für viele Syrerinnen und Syrer ist Osman Ansprechpartnerin in Fragen des Aufenthalts, der Familienzusammenführung und der Einbürgerung. Ihre Netzwerke reichen bis in höchste politische Kreise – beim Integrationsgipfel etwa tauscht sie sich mit Regierungsvertreterinnen und der Kanzlerin aus.
Weil sie ein Kopftuch trägt, unterstellten ihr manche Syrer eine Nähe zu den Muslimbrüdern, erzählt Osman. Eine Gruppe kurdischer Mandanten habe schon mal diskutiert, ob sie als Araberin nicht automatisch antikurdisch ist. Sie schüttelt resigniert den Kopf. Statt aufeinander zuzugehen, verharrten viele Syrer in ihren Vorurteilen, sagt sie.
Osman ist in Rüsselsheim geboren, ihre Eltern stammen aus Aleppo, vier ihrer Cousinen sind mit Kurden verheiratet. Jedes Vorurteil kann die Deutschsyrerin mit einer persönlichen Geschichte entkräften, ihr Lebensweg als muslimische Migrantentochter im Deutschland der Achtziger- und Neunzigerjahre hat sie Schlagfertigkeit und Durchsetzungskraft gelehrt. Mit zwölf Jahren beschloss sie mit einigen Freundinnen, Kopftuch zu tragen, sie wurde vom Sportunterricht ausgeschlossen, wehrte sich erfolgreich und war ein Jahr später die beste Badmintonspielerin der Klasse. Während des Zweiten Golfkriegs wurde sie als "Saddam-Schwein" beschimpft, im Bus hörte sie Sprüche wie "Geh zurück in deine Heimat". Anfangs sei sie sehr streitlustig gewesen und habe sich mit jedem angelegt, erzählt Osman, "auch an der Supermarktkasse". Irgendwann habe sie sich daran gewöhnt. "Ich dachte, das gehört eben dazu", sagt sie. "Das ist schon traurig, dass man das einfach so hinnimmt."
Syrer in Deutschland: Gekommen und geblieben
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Syrer in Deutschland: Wie hältst du es mit Assad? Flüchtlinge in Deutschland: Was macht ihr heute?
Doch sie blieb aktiv. Mit 16 trat sie in Fernsehsendungen zum Thema Islam auf, als Jurastudentin engagierte sie sich im Ausländerbeirat und in der Islamischen Hochschulgemeinde der Goethe-Universität Frankfurt. Was sie antreibt, ist der interkulturelle und interreligiöse Dialog – ob mit dem US-Konsulat, der Polizeipräsidentin von Hessen oder der jüdischen Gemeinde. Wo immer sie auf Ängste oder Vorurteile stößt, versucht Osman es mit einem persönlichen Gespräch. Und wenn reden nicht hilft, zieht sie die Konsequenzen. So war es auch, als ihr Vorgesetzter im Referendariat ihr verbieten wollte, Kopftuch zu tragen: Sie wechselte den Richter.
In Deutschland komme es viel zu oft darauf an, mit wem man es zu tun hat, sagt Osman, und das sei leider Zufall. Sie selbst habe Lehrer gehabt, die an sie geglaubt und sie unterstützt hatten, ihre acht Jahre ältere Schwester sei dagegen weinend aus dem Gymnasium gekommen, weil ihre Lehrerin sie als einzige Schülerin mit Kopftuch in die letzte Reihe gesetzt und mit abwertenden Kommentaren gedemütigt hatte.
Auch auf dem Bürgeramt, beim Vorstellungsgespräch und sogar vor Gericht komme es auf das Gegenüber an. "Je nachdem, vor welcher Kammer man landet und bei welchem Richter, gewinnt oder verliert man", sagt die Anwältin. Für ihre syrischen Mandantinnen und Mandanten sei das nicht nachvollziehbar. Das eine Oberlandesgericht gewähre drei Jahre Aufenthalt ohne Anhörung, das andere stufe nicht mal Deserteure als persönlich verfolgt ein. Diese Unterschiede lassen sich zwar mit dem deutschen Föderalismus und persönlichem Ermessensspielraum erklären, aber für viele Syrerinnen und Syrer fühlten sie sich nach Willkür an und erschütterten ihren Glauben an den Rechtsstaat Deutschland.
Außerdem seien voreingenommene, ahnungslose oder rassistisch denkende Deutsche nicht Ausdruck eines individuellen, sondern eines strukturelles Problems, sagt Osman. Und das behindere die Integration. "In der Verwaltung sitzen Menschen ohne Migrationsgeschichte, die keinen Bezug zu Geflüchteten haben und sich nicht in sie hineinversetzen können", sagt die Anwältin.
Wie dringend migrantische Perspektiven in Behörden und Schulen gebraucht werden, hat Osman auch der Bundeskanzlerin gesagt – bei den Integrationsgipfeln im Kanzleramt, an denen die Anwältin in den vergangenen Jahren mehrfach teilgenommen hat, zuletzt am 9. März dieses Jahres. Eingeladen ist sie stets wegen ihrer Kontakte in der syrischen Community und inzwischen auch als Vorstandsvorsitzende des Verbands Deutsch-Syrischer Hilfsorganisationen (VDSH). Darin vernetzen sich seit 2013 vor allem deutsch-syrische Akademikerinnen und Akademiker der ersten und zweiten Generation, die humanitäre Hilfe in Syrien und der Region leisten. Inzwischen hat der Verband bundesweit 23 Mitglieder und ist vielfältiger geworden – jüngere Vereine, Frauenorganisationen und Jugendgruppen sind hinzugekommen.
Der Verband würde den Syrerinnen und Syrern in Deutschland gern eine Stimme geben, ihre Anliegen und Interessen vertreten, in der syrischen Community sei er allerdings noch zu unbekannt, sagt Osman. Nicht so auf deutscher Seite: Die Bundesregierung wendet sich regelmäßig an den VDSH, um lokale Partner für bundesweite Integrationsprogramme zu finden und um die Bedürfnisse der Syrerinnen und Syrer besser zu verstehen. Von einem zentralen Ansprechpartner erhofft sich die Regierung besseren Zugang zur syrischen Gemeinschaft, die ja als drittgrößte Ausländergruppe in Deutschland gesellschaftliches Gewicht hat. Der Verband erhielt deshalb in den vergangenen Jahren Förderung vom Bundesinnenministerium, dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Davon profitierte auch die Syrische Gemeinde in Schleswig-Holstein mit BWL-Student Bashar Kanou, denn als Mitglied im Verband konnte der Verein im Projekt Von Almanya nach Deutschland Workshops für Geflüchtete organisieren.
Doch taugt der Verband zur offiziellen – oder auch nur inoffiziellen – Vertretung der Exilsyrer in Deutschland? Darin sind sich nicht mal die Mitglieder einig. Seit Jahren diskutieren sie über die Frage, wie sich der VDSH zur Lage in Syrien und zu den Interessen der Syrerinnen in Deutschland äußern soll. Die einen wollen politisch Stellung beziehen, die anderen so neutral wie möglich bleiben – eine Zerreißprobe, die jede Repräsentanz verhindert.
Viele Syrerinnen und Syrer lehnen eine zentrale Organisation oder übergeordnete Instanz ab. Sie halten die syrische Exilgemeinde für zu vielfältig, als dass sie sich auf einheitliche Ziele einigen könnte. Schließlich gibt es in Deutschland nicht eine syrische Diaspora, sondern viele verschiedene Diasporagruppen.
Ferhad Ahma, der Kulturdolmetscher
Diese Vielfalt müsse kein Hindernis sein, sagt der 46-jährige Dolmetscher und Aktivist Ferhad Ahma, sie könne eine Stärke sein, wenn die Gruppen besser zusammenarbeiten würden. Ahma ist Kurde und wohnt in Berlin. Dort hat er früher als Bezirksabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen Erfahrungen gesammelt. Er beobachtet seit Jahren, dass die politischen Differenzen unter den Syrern zunehmen, vor allem, weil die Menschen unterschiedliche Vorstellungen von der Zukunft Syriens hätten, sagt der Deutschsyrer.
Manche wünschen sich eine eindeutig säkulare demokratische Ordnung, andere wollen, dass der Islam die Grundlage des Staatswesens wird. Während die meisten Syrer Araber sind und den arabischen Charakter der syrischen Nation betonen, fordern die Kurden für sich die Anerkennung als gleichberechtigte Ethnie. Diese Sichtweisen bringen in der Diaspora verschiedene Netzwerke hervor, die einander misstrauisch beäugen. Zwar hätten die Syrer mit lokalen Vereinen und Initiativen in kurzer Zeit einiges geschafft, sagt Ahma, aber eine Diaspora, die bei deutschen Debatten mit einer Stimme sprechen könnte, werde daraus so schnell nicht entstehen.
Ahma lebt seit 1996 in Deutschland. Damals bekam er als einer von sehr wenigen Syrerinnen Asyl, weil er sich in Syrien für die Rechte des kurdischen Volkes eingesetzt hatte und deshalb vom Regime verfolgt wurde. Bis 2013 waren die meisten syrischen Asylantragsteller in Deutschland Kurdinnen und Kurden – ein Hinweis darauf, dass es den etwa zwölf Prozent Kurden in Syrien unter der seit 1963 herrschenden Baath-Partei besonders schlecht ging.
In den kurdischen Gebieten im Nordosten des Landes werde man zwangsläufig politisiert, sagt Ahma. Er stammt aus Kamischli, der kurdischsten Stadt Syriens. Wo heute die Verwaltung der kurdischen Autonomieregion Rojava ihr Zentrum hat, herrschte bis 2012 der arabische Nationalismus des Al-Assad-Regimes. "Jeden Tag erinnerte uns der Direktor daran, dass wir in der Schule kein Kurdisch sprechen durften", erzählt Ahma. Der Sohn eines Nachbarn war seit fünf Jahren verschwunden, ein Cousin musste für zwölf Jahre ins Gefängnis, Mitschüler durften nach ihrem Schulabschluss nicht studieren, weil sie als Staatenlose keine Rechte hatten. Damaskus hatte 1962 bei einer Volkszählung 120.000 Kurden ihre Staatsbürgerschaft entzogen, mit ihren Kindern und Enkelinnen gibt es inzwischen mehr als 200.000 staatenlose Kurden in Syrien.
Ahmas Vater war Mitglied der Yekîtî-Partei, die wie alle kurdischen Parteien in Syrien verboten ist. Sohn Ferhad wuchs mit konspirativen Treffen im Wohnzimmer und heimlich verbreiteten Publikationen auf. Auf der Suche nach politischem Freiraum sei er mit 21 illegal nach Deutschland gekommen, erzählt der Dolmetscher – Schleuser, Geld, gefälschtes Visum, Flug nach Berlin, Asylbewerberheim in Oldenburg.
In Deutschland hatte Ahma Glück mit den Menschen, die er traf – genau wie es die Anwältin Osman beschreibt. Die zuständige Entscheiderin hörte ihm zu und bewilligte seinen Asylantrag; seine Deutschlehrerin besorgte ihm ein Stipendium für einen Intensivsprachkurs, damit er schneller an die Universität kam. Ahma studierte Jura und arbeitete nebenbei als Dolmetscher, um der Familie in Syrien Geld zu schicken. Kurz vor dem ersten Staatsexamen hatte er so viele Aufträge, dass er das Studium vernachlässigte und schließlich abbrach – ein Kardinalfehler, sagt er heute. Gerade macht er seinen Bachelor in Politik, Soziologie und Verwaltungswissenschaften an der Fernuniversität Hagen.
Die meisten Syrer sind fest in ihren eigenen Schubladen gefangen, sie betrachten jeden Widerspruch als persönlichen Angriff. Ferhad Ahma
Ahma sieht erschöpft aus, das runde Gesicht blass, die Augen hinter der schwarzen Hornbrille klein. Die Lage in Rojava macht ihm Sorgen – die Angriffe der Türkei, die schlechte medizinische Versorgung der Menschen, das Wiedererstarken des IS in den kurdisch verwalteten Lagern. Der von ihm mitgegründete Verein PÊL – Civil Waves setzt sich in den Gebieten unter kurdischer Selbstverwaltung für gesellschaftliche Verständigung, die Stärkung von Frauen und mehr politische Mitbestimmung der Jugend ein. Wer die politische Rolle, das Selbstverständnis und die Befindlichkeit der syrischen Kurden verstehen will, landet irgendwann bei Ahma. Sein Publikum bei Veranstaltungen zu diesem Thema sind nicht nur Deutsche, sondern auch Syrerinnen und Syrer.
Die Syrer wüssten so wenig über ihr eigenes Land, sagt der Dolmetscher: "Sie kennen andere Gruppen nur vom Hörensagen." Während des Militärdienstes habe man mal einen Drusen kennengelernt, an der Uni mit Kurden in einem Hörsaal gesessen, aber diese Kontakte blieben meist oberflächlich. Dadurch seien die Menschen empfänglich für Vorurteile und Hetze. Was den Syrern fehlt, ist ein einendes Band. Seit der Staatsgründung 1930 ist es nicht gelungen, eine syrische Identität zu entwickeln, die sämtliche Bevölkerungsgruppen als gleichberechtigte Bürger mit einschließen würde. Deshalb definieren sich Syrer vor allem über ihre ethnische oder konfessionelle Zugehörigkeit. Die eigene Gemeinschaft – ob Araber oder Kurdinnen, Sunniten, Christinnen, Alawiten oder Drusen – gleicht einer Festung, in Kriegszeiten erst recht.
Ahma ist der innersyrischen Streitereien müde. "Die meisten sind fest in ihren eigenen Schubladen gefangen, sie betrachten jeden Widerspruch als persönlichen Angriff", sagt er. Die Syrer müssten lernen, sich in die Position des anderen hineinzuversetzen, dann könne man dessen Reaktionen besser nachvollziehen. "Wir müssen Unrecht nicht akzeptieren, aber bezogen auf das Leid der Menschen mehr Verständnis aufbringen."
Bei Workshops erzählt er manchmal die Geschichte seines kurdischen Mitschülers, der nach der neunten Klasse als maktum, als Staatenloser ohne Papiere, keinen Abschluss bekam. "Wir fuhren zusammen zum Erziehungsdirektorat in die Provinzhauptstadt Hasaka, ich bekam mein Zeugnis – und er nichts", sagt Ahma. Ab diesem Zeitpunkt sei das Leben dieses Mitschülers zu Ende gewesen, obwohl er bessere Noten gehabt habe als er. Ahma sah den Jungen später, wie er auf dem Gemüsemarkt Tomaten von einer Handkarre verkaufte. "Ich war nicht schuld daran, aber ich fühlte mich als Drecksack", sagt er. Er habe sich damals gefragt, mit welchem Recht er weiterlernen durfte, während dem anderen Unrecht widerfuhr.
Erneuerer für ein künftiges Syrien
Die Geschichte von Ahmas Mitschüler hat auch Al-Hakim gehört, der Softwareingenieur aus Nürnberg, als er im Sommer 2019 an einem politischen Camp nahe Berlin teilnahm. Sie habe ihn sehr berührt, sagt Al-Hakim: "Wir hatten keine Ahnung von dieser Realität." Er könne die Gefühle der Kurden besser verstehen, seit er von deren Alltag erfahren hat und in Deutschland selbst zu einer Minderheit gehört. Das Camp hatte Visions4Syria organisiert, ein loser Zusammenschluss junger Syrerinnen und Syrer. 40 Teilnehmende diskutierten drei Tage lang über Minderheiten, Genderfragen und die Folgen der Revolution. Al-Hakim ist noch immer begeistert. Zum ersten Mal habe er das Gefühl gehabt, mit anderen Syrern konstruktiv zu diskutieren. "Wir waren nicht alle einer Meinung, aber wir haben uns respektiert und zugehört", sagt der Deutschsyrer.
So wächst allmählich zusammen, was eine neue gesellschaftliche Kraft werden könnte – in Deutschland und irgendwann auch in einem Syrien nach Assad. Die Brücken, die die Syrerinnen und Syrer dafür brauchen, bauen sie selbst; zwischen deutscher und syrischer Alltagskultur, zwischen Politik und migrantischen Interessen und innerhalb der syrischen Exilgemeinde. In jedem Fall sind Syrer, die hier nicht nur integriert, sondern auch gesellschaftlich aktiv sind, ein doppelter Gewinn – für ein pluralistisches Deutschland und als Erneuerer in einem künftigen Syrien.
#Syrer#Syrerinnen#Deutschland#Integration#Geflüchtete#Flüchtlinge#Migranten#Migration#Brückenbauer#Diaspora#Exil-Syrer#Reportage#Analyse#ZEIT online#Artikel#Print#print
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REVOLUTION GEGEN ISLAMISMUS IST WEIBLICH- ISLAM UND FRAUENRECHTE
10.März - 15 Uhr - Institut für Zukunft Referentin: Mina Ahadi Themenbereiche des Vortrags sind Frauenrechte im Islam und im politischen Islam, ebenso der Widerstand der Frauen in islamischen Ländern gegen die dortigen Frauenrechtsverletzungen. Dabei insbesondere der Kampf gegen Kopftuchzwang. Außerdem wird sich kritisch mit Feministinnen und der “traditionellen” Linken in Bezug auf Islam und Frauenrechte auseinandergesetzt. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Reihe Querschnitt FEMINISMUS statt. Informationen über die veranstaltenden Gruppen gibt es hier
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Die Mormonin gibt es nicht (Volltext)
Eine Kritik mit Bezug auf den Religionsbegriff am Beispiel des Feminismus
In den folgenden Ausführungen will ich die Annahme kritisieren, Aussagen über „die Mormonin“ machen zu können. Dazu will ich über den Religionsbegriff reflektieren und meine Gedanken anhand feministischen Heiligen Der Letzten Tage illustrieren.
Dass Aussagen über „die Frau“ komplett verfehlt, völlig pauschalisierend und meistens sexistisch sind, muss heute nicht mehr begründet werden. Aussagen über „die Frau“ in einer vor allem fremden Religion höre ich jedoch immer wieder. Man spricht über „Die Frau im Hinduismus“, „Die Frau im Islam“ usw. Wenn auf diese Weise über „Die Mormonin“ gesprochen wird, höre ich oft so Aussagen wie:
„Die Mormonin ist keusch, selbst bezüglich der Kleidung, vor allem vor der Ehe.“ „Sie bleibt dafür über den Tod hinaus mit dem Mann verheiratet.“ „Die Mormonin will viele Kinder zeugen, denn auch die Familienbande sind heilig und dauern in alle Ewigkeit.“ „Sie identifiziert sich völlig mit der Mutterrolle.“ „Doch das Priesteramt bekleiden kann die Frau nicht. Männer gelten dafür alle bereits als Teenager als Priester. Auch nur Männer können Propheten werden.“
Das klingt in den Ohren vieler sexistisch. Und am Meisten über die Mormonin zu reden gibt dann auch die Polygamie, die Mehrehe. Doch spätestens jetzt müsste man merken, dass es zu ungenau ist, über „Die Mormonin“ zu sprechen, denn viele Menschen denken dann an jene zwar kleinen aber medial übervertretenen fundamentalistischen Gruppen in denen noch heute ein Mann mehrere Frauen ehelichen kann. Obwohl dies seit über 120 Jahren von der überwältigenden Mehrheit scharf abgelehnt wird, ist das Thema in den Medien überproportional präsent. Das Publikum empört sich gerne.
Damit man eine sinnvolle Aussage über Mormoninnen machen kann, muss man differenzieren. Schliesslich, gibt es mehrere mormonische Gemeinschaften. Diese nennen sich heute: die Gemeinschaft Christi die Kirche Christi die Kirche Jesu Christi die fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage usw.
Und bei all diesen Gruppen könnte man zwischen solchen Unterscheiden, die sich Mormonen nennen diese Bezeichnung für sich ablehnen, aber nach üblichen Definitionen dennoch darunter fallen die sich gegenseitig das Mormonentum absprechen
Anstatt von der Mormonin spreche ich deshalb nun über die Mormoninnen der Kirche Jesu Christi Der Heiligen Der Letzten Tage oder einfach den Latter Day Saints.
Diese sind sind in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen, weltweit gibt es auch gemäss den vorsichtigsten Schätzungen über fünf Millionen Frauen dieser Kirche. Wie will man auch nur eine einzige vernünftige Aussage über den Glauben von fünf Millionen Menschen machen. Es ist doch bereits oft schwierig eine Meinung zu formulieren, die fünf Menschen genau so übernehmen würden. Man muss also noch stärker eingrenzen.
Man könnte sich für die offiziellen Lehrinhalte der Kirchenleitung die Frauen betreffend interessieren. Das wäre eine klar eingegrenzte Fragestellung, fokussiert auf die ‚Elite‘ dieser Institution. Zwar ist die Unterscheidung von Eliten- und Laien- (oder Volks-) Religion ist oft nützlich. Dabei muss aber bedacht werden, dass die heutige Elite einer Religion nicht zwingendermassen auch eine geistige Elite sein muss. Und religiöse Laien, also Menschen die keine offizielle Funktion inne haben, können sehr wohl zur Bildungselite eines Landes gehören! Beispielsweise sind viele Feministinnen der Latter Day Saints höchst gebildet. Die Latter Day Saints werden nun aber patriarchal, von einer männlichen Elite geführt, weshalb wir uns beim Fokussieren auf die Kirchenleitung nicht mit Mormoninnen selbst auseinandersetzten würden, sondern mit dem Idealbild einer Frau gewisser Männer.
Bestimmt gibt es auch Frauen, die dieses Ideal übernehmen - ich will jetzt aber über feministische Latter Day Saints sprechen - und diese sehen vieles anders: Zum Beispiel wenn sie zu Gott als Mutter beten. Linda Wilcox hat gezeigt, dass es bereits zur Entstehungszeit ihrer Religion neben dem Glauben an einen „Vater im Himmel“ auch den einer „Himmlischen Mutter“ an dessen Seite gegeben habe. Und sie zieht eine Traditionslinie weit in die christliche Vergangenheit zurück zur katholischen Gottesmutter, oft gleichgesetzt mit der alttestamentarischen Königin des Himmels, sowie auf gnostische Texte, die eine weibliche Seite Gottes kennen, etwa als weiblich aufgefasster Heiliger Geist, woraus dann die Trinität (genauer ein Tritheismus) von Vater, Mutter und Sohn wird.
Zudem las ich in einem feministischen Sammelband wissenschaftlicher Texte, wie mit Bezug auf mormonische Quellentexte aus öffentlichen Archiven dafür argumentiert wird, dass bereits der Gründervater Joseph Smith in der Mitte des 19. Jahrhunderts Frauen „the gifts of the priesthood,“ das Priesteramt übertragen haben soll. Und dass die späteren männlichen Machthaber innerhalb der Kirche diese Aussagen Smith’s ,weg-korrigiert’ hätten.
Ob das wahr ist oder nicht, ist für meine Fragestellung irrelevant: Ich führe das hier auf, weil ich eine Aussage über den Umgang feministischer Latter Day Saints mit ihrer Religion machen will. Diese Frauen teilen die ‚Religion‘ der Kirchenelite, entwickeln daraus aber einen anderen ‚Glauben‘. Wichtig ist, dass moderne, emanzipierte Mormoninnen nicht als ausserhalb ihrer Religion stehend betrachtet werden sollen, wenn sie ausserhalb offizieller Dogmen denken. Selbst dann nicht, wenn sie exkommuniziert werden, wie es mit der Herausgeberin des erwähnten Sammelbandes ,Maxine Hanks, geschah. Es ist ein Anachronismus, dass gerade solche Leute, die sich gerne säkular geben, Mühe haben, sich von einer Vorstellung von Religion zu lösen, die durch Kirchenautoritäten geprägt war und ist. Unser Auffassung von Religion sollte nicht von dem der religiösen Obrigkeit abhängen. Wenn wir etwas über religiöse Menschen herausfinden wollen, ist es nicht entscheidend, was die Leitung einer religiösen Institution für wahr oder falsch hält. Entscheidend ist, was diese Menschen mittels ihrer Religion tun. Wir sollten eine Religion deshalb nicht als ein Dogmengebilde betrachten, sondern als ein System von, unter anderem Kommunikations-, Handlungs-, Wahrnehmungs-, und Argumentationsmustern, von dem Menschen in ihrem Tun und Denken Gebrauch machen.
Wenn die Religion der Latter Day Saints als Kommunikations- oder Symbolsystem betrachtet wird, kann (beispielsweise) gezeigt werden, dass der Bezug auf Quellentexte zur Begründung sozialer Gleichheit schon seit den ersten Tagen des Mormonentums ein zentraler Aspekt war.
Philip Barlow (Professor für mormon studies in Utah) erklärt, dass bereits während der Zeit der first Great Awakening in den USA des 18. Jh. der protestantische Sola Scriptura-Gedanke mit einer Ablehnung kirchlicher Autorität einherging. Mit Bezug auf die Heilige Schrift wurde damals soziale Gleichheit hergestellt. Und auch Joseph Smith war geprägt von diesem revolutionären Denken. Die Auseinandersetzung mit der Bibel alleine war Smith aber eine zuwenig verlässliche Richtschnur. Anders als Katholiken vertraute er für eine verlässlichere Interpretation aber nicht einer kirchlichen Obrigkeit, sondern zusätzlichen, aus Visionen entstandenen Schriften. Mit Hilfe des Buch Mormon begann Smith die Bibel zu revidieren. Wenn sich heute feministische Later Day Saints auf alte Texte oder eigene Visionen beziehen, wenn sie die patriarchalen Dogmen ihrer Kirche hinterfragen, gebrauchen diese damit ihr mormonisches Symbolsystem.
Ich fasse zusammen: Über „die Mormonin“ können wir keine sinnvolle Aussage machen. Wir sollten uns darauf konzentrieren, wie bestimmte Frauen sich konkreten Symbolsystemen bedienen, um damit spezifische Ziele zu erreichen. Auf diese Weise können wir dann Aussagen darüber machen, wie sich beispielsweise feministische Latter Day Saints auf Quellentexte ihrer Tradition beziehen, um ihren Glauben gegen die Kirchenleitung zu rechtfertigen.
Fabian Perlini, 14.6.2017
Dieser Text entstand in Vorbereitung zu einem Referat (siehe meinen gestrigen Eintrag). Es wurden lediglich die Betonungsnotizen entfernt, der mündliche Stil wurde beibehalten.
Literatur:
Art. ‚September Six‘ auf https://en.wikipedia.org 11.6.2017.
Barlow, Philip L.: Mormons and the Bible. The place of the Latter-Saints in American Religion, Oxford University Press, Oxford 1991.
Quinn, D. Michael: Mormon Women Have Had the Priesthood Since 1843, in: Maxine Hanks Hg.: Re-emerging Mormon Feminism, Signature Books, Salt Lake City 1992, 365-385.
Riess, Jana und Christopher Kimball Bigelow: Mormonism for Dummies, Wiley Publishing, Indiana 2005.
Wilcox, Linda P.: The Mormon Concept of a Mother in Heaven, in: Maxine Hanks Hg.: Re-emerging Mormon Feminism, Signature Books, Salt Lake City 1992, 3-17 or. in Sunstone 5, Sept./Oct., 1980.
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Der postmoderne Feminismus als Totengräberin der Frauenrechtsbewegung
– Ein Kommentar zum 8. März (via ciSPME Universität Potsdam)
Wednesday, March 8, 2017
Der Feminismus dieser Tage ist vielerorts infantil, affektiv, projektiv, antiuniversalistisch und antiisraelisch. Identitätspolitik, Safe Spaces, Sprechverbote, Triggerwarnungen, quasi religiöse Lustfeindlichkeit. Hieß es 1979 in Teheran noch: "Freedom is neither Eastern nor Western; it is universal!", heißt es heute: "Hijab is empowerment". Die basalsten individuellen Freiheiten werden für einen (linken) rassistischen Ethnopluralismus preisgegeben, die Analyse der warenproduzierenden, kapitalistischen Gesellschaft auf ein einfaches Herr-Knecht Verhältnis verkürzt, in der der Herr stets "weiß" und männlich ist. Sexualisierte Werbung macht vielen Feministen heute mehr Angst, als religiöse Zwangs-(De)Sexualisierung. Die Sehnsucht nach Emanzipation wird ins Fremde halluziniert, die Schuld im Eigenen gesucht, der Westen ist böse, der Islam ein legitimer Partner für die Gleichberechtigung der Frau. Dabei geht es den Post-Feministen scheinbar gar nicht mehr um den Kampf gegen das Patriarchat, also die Beseitigung unmittelbarer, direkter Herrschaft des Vaters, des Mannes, der in der westlichen Welt ohnehin von der vermittelten Herrschaft des Rechtsstaates geschwächt bzw. verdrängt wurde. Das Patriarchat ist zu einem unreflektierten Kampfbegriff geworden, der Identität schaffen soll gegen etwas, das nicht oder nur bedingt verstanden wird, gegen eine mythische Macht, ist nur noch eine begriffliche Reduktion, die zu nichts mehr als zu Männerhass taugt und als Begriff bereits die soziale Wirklichkeit schaffen soll. Doch es sind die kapitalistischen Verhältnisse, menschengemacht, die die Realität schaffen, keine Begriffe, die Sprache ist nicht das Haus des Seins.
Die Patriarchen dieser Tage sind längst nicht mehr christlich, von ihnen geht wenig Gefahr für Leib und Leben aus und falls doch, erfährt das Individuum, erfährt die Frau in den westlichen Demokratien Schutz durch den Rechtsstaat. Sie hat das Recht den Mann strafrechtlich zu belangen. Dass es auch anders laufen kann, zeigen die Verhältnisse von sexistischen Macho-Männerhorden in Teilen Südamerikas, in denen der korrupte, marode Staat dem Individuum nicht viel bieten kann, aber wenigstens ein gesellschaftliches Bewusstsein und eine Möglichkeit zur Besserung der Verhältnisse vorhanden ist, weil kein totalitärer, religiöser Sittenkodex die Frauen unsichtbar oder mundtot macht, sozialen Fortschritt nicht gänzlich verunmöglicht. In mehrheitlich muslimischen Ländern existiert diese Form der, durch Frauenrechtsbewegungen hart erkämpfte und in seiner Entwicklung längst nicht beendete Standard, formaler geschlechtlicher Gleichstellung nicht. Dass es der Islam ist, der den Frauen das Leben auf Erden zur Hölle macht, sehen die Feministen von heute nicht, sie stellen ihren falschen Antirassismus vor die Gleichberechtigung der Frau.
Statt Frauen in den globalen Kampf für Freiheit und Gleichberechtigung des Individuums einzuspannen, das Glücksversprechen für alle einzufordern, wird das bürgerliche Individuum lieber gleich ganz vernichtet, dekonstruiert und Freiheit im Namen kultureller Eigenarten relativiert. Ein Schlag ins Gesicht für die Frauen der Welt, die im Namen von Scharia oder Kastensystem um ihre physische Unversehrtheit fürchten müssen. Der Post-Feminismus ist durchsetzt von einem negativen Universalismus, einem poststrukturalistischen Hirngespinst, das sich die Einheit der Vielen, durch die westliche Macht unterdrückten Gruppen, Identitäten, Clans und Kulturen herbei sehnt. Für ihn existieren nur noch Wahrheiten, keine Wahrheit, grenzenlose, kollektive Vielfalt statt der freien Assoziation von Individuen. Die Überlagerung antirassistischer Ideologie und sofern vorhanden, regressiver Kapitalismuskritik im heutigen Post-Feminismus sind wie geschaffen für einen Antizionismus. Dem jüdischen Staat wird Partikularismus und Nationalismus vorgeworfen, der neue negative Universalismus aber, ist antinational und kommt ohne Grenzen aus. Dem Juden unter den Staaten wird die Existenzberechtigung aberkannt, denn die Nation sei künstlich, konstruiert. Das Wesen des Juden sei doch die Wurzellosigkeit, die in der Diaspora eingeübt wurde, also warum dann noch ein jüdischer Nationalismus? Die Post-Feministen sind blind für die Geschichte, blind für den Antisemitismus und ganz besonders blind für die Antisemiten, denn diese sind eben keine Rassisten, sondern Antisemiten. Und so übernehmen die Post-Feministen gleichsam die antisemitischen Stereotype und öffnen ihrerseits die Tür für ebenjene. Die Sehnsucht nach der grenzenlosen, postnationalen Welt, ist dem Wunsch der grenzenlosen Umma sehr nah, einzig der Jude steht diesem Projekt im Wege, da sind sich Postmoderne und Islamisten einig. Der Jude bzw. Israel soll in die antisemitische Welt geworfen werden, in eine Welt, die dem, aus ihrer falschen gesellschaftlichen Ordnung entspringenden, Vernichtungswillen gegen ihn wenden, an ihm das Ritual der Zivilisation vollziehen würde.
Der feministische Israelhass wirkt immer noch wie der Kampf gegen den allmächtigen Vater, gegen die Vaterreligion und gegen den vermeintlichen “Erfinder“ des Patriarchats. Neben der antisemitischen Brüdervereinigung, die dem Juden die Triebauslebung, die ihnen selbst verwehrt ist, vorwerfen, sind es heute die antisemitischen Schwestern, die die Schuld des Triebverzichts im Judentum suchen und Israel als Sinnbild dieses Erbes betrachten, dass sich endlich aufzulösen hat. Der Jude unter den Staaten bleibt das Objekt falscher Projektion und unbewussten Hasses. Ihm wird noch immer der Sieg der Zivilisation über den zerstörerischen Naturzustand vorgeworfen und seine reine Existenz als ein Akt der gewaltsamen Penetration, in das Gebiet der Palästinenser, betrachtet. Dieses Symbol der männlichen Penetration macht für den Post-Feminismus das Wesen des westlichen (Post) Kolonialismus aus, der exemplarisch für einen Akt männlicher Unterwerfung der natürlich ans Land gebundenen Autochthonen dieser Erde steht. Der westliche Kulturimperialismus ist für sie nur die Weiterführung des Kolonialismus, wie ihn schon die Nationalsozialisten betrieben haben, ein männlicher, weißer Raubzug. Für Butler und Co. ist der NS nur die extreme Form der aufgeklärten männlich-bürgerlichen Gesellschaft, nicht dessen Verrat und so begeben sie sich selbst in die Fahrwasser der Gegenaufklärung, unfähig die Aufklärung dialektisch zu betrachten und bereit die Shoa zu relativieren. Die Palästinenser und die Muslime seien die neuen Juden, Geschichte wiederhole sich.
Die postmodernen Feministen kämpfen gegen ein Gespenst in den westlichen, vaterlosen Gesellschaften und übersehen den islamischen Patriarchen neben sich. Besonders die jungen Feministen dieser Tage führen nur noch einen Kampf für ihren eigenen Narzissmus, einen Kampf für eine widerspruchsfreie Gesellschaft, die ihren eigenem Narzissmus dienlich ist, einen Kampf gegen die notwendigen Ansprüche der Außenwelt an das Individuum. Ihre kollektive, infantile Parallelwelt bietet ihnen dabei den nötigen Schutz vor der Realität, vor Verletzung. Der Widerspruch der Zivilisation löst in ihnen ein Unbehagen gegen diese aus, darum verteufeln sie das Westliche, tun sich mit seinen Gegnern zusammen. Und hierin liegt die Gefahr postfeministischen Denkens: einerseits dem "Patriarchat" im Westen den Kampf ansagen, aber den Islam als patriarchalste Formation der Gegenaufklärung immunisieren und sich mit diesem gegen den westlichen, weißen Mann solidarisieren. Dabei ist es doch heute der Islam, der ebenfalls im Konflikt mit sich selbst und seinen regressiven religiösen Auflagen, der Frau das Leben zur Hölle macht. Die eigenen Triebe, das Begehrte, werden verdrängt und die Versagung dessen auf den Westen projiziert, konkreter auf den Juden. Die islamische Welt sitzt auf einem sexuell aufgeladenen Pulverfass. Aus Angst vor der eigenen Sexualität, produziert der Islam stetig neue Verbote, die aus den religiösen Quellen hergeleitet, immer zu erst die Frau treffen, denn sie ist es die Sünde bringt und der Westen lässt dieser Sünde feien Lauf.
Das Bündnis zwischen einem, auf Expansion ausgerichteten, politischen Islam und dem Feminismus ist gefährlich, denn es fällt dem Individuum in den Rücken, setzt es dem Kollektiv aus und wirft den Kampf für die Gleichberechtigung um Jahrzehnte zurück, wenn er die Verschleierung der Frau als Akt antisexistischer Praxis verdreht. Der Schleier ist das Symbol totaler islamischer Sexualisierung, der Unterwerfung der Frau durch den Mann, seiner Triebe und er ist das Symbol für Ungleichheit und Gewalt gegen Frauen. Die iranischen Frauen haben 1979 nicht umsonst gegen dieses Instrument islamischer Herrschaft gekämpft. Doch sie haben den Kampf verloren, viele gingen ins Exil, mussten fliehen. Sie wurden und werden von den westlichen Feministen verraten, denn der Kampf gegen den kolonialen, westlichen Blick, steht dem Kampf um universelle Freiheit entgegen.
Wider den Kulturrelativismus stehen (auch heute noch) die selbstbewussten, liberalen und säkularen Muslima im Iran, im gesamten Nahen Osten und in den westlichen Demokratien, die sich aus dem Korsett der Umma befreien wollen, unter Androhung von Strafe und unter Einsatz von Leib und Leben. Diese Frauen gilt es zu unterstützen, sie nicht allein zu lassen, diesen Frauen gilt unsere Solidarität.
Was bleibt ist:
Die so genannte freie Welt an ihrem eigenen Begriff zu messen, kritisch zu ihr sich verhalten und dennoch zu ihren Ideen zu stehen, sie gegen Faschismus hitlerscher, stalinscher oder anderer Varianz zu verteidigen, ist Recht und Pflicht jedes Denkenden. Trotz dem verhängnisvollen Potenzial, trotz allem Unrecht im Innern wie im Äußern, bildet sie im Augenblick noch eine Insel, räumlich und zeitlich, deren Ende im Ozean der Gewaltherrschaften auch das Ende der Kultur bezeichnen würde, der die kritische Theorie noch angehört.
(Max Horkheimer: Vernunft und Selbsterhaltung. Frankfurt 1970.)
Freiheit ist nicht östlich und nicht westlich, sondern universell!
Literaturempfehlung:
Freud, Sigmund: Das Unbehagen in der Kultur. Stuttgart 2010
Freud, Sigmund: Der Mann Moses und die monotheistische Religion. Stuttgart 2010
Göllner, Renate/ Radonic, Ljiljana (Hg.): Mit Freud. Gesellschaftskritik und Psychoanalyse. Freiburg 2007
Gruber, Alex/ Lenhard, Philipp: Gegenaufklärung. Der postmoderne Beitrag zur Barbarisierung der Gesellschaft. Freiburg 2011
Horkheimer, Max/ Adorno, Theodor W. : Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Frankfurt 1969
Max Horkheimer: Vernunft und Selbsterhaltung. Frankfurt 1970.
Maani, Sama: Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht. Wien 2015
Marcuse, Herbert: Triebstruktur und Gesellschaft. Frankfurt a. M. 1979
Trumann, Andrea: Eine Kritische Theorie des Geschlechterverhältnisses. In: Sans Phrase. Zeitschrift für Ideologiekritik. Heft 9, Herbst 2016
Online-Artikel:
http://jungle-world.com/artikel/2014/21/49929.html
http://jungle-world.com/artikel/2016/11/53673.html
http://cicero.de/salon/islam-und-frauenrechte-pseudo-feministinnen-mit-kopftuch
http://www.kritiknetz.de/images/sto...
http://www.deutschlandfunk.de/sozio...
https://www.welt.de/politik/ausland...
http://jungle-world.com/artikel/201...
http://de.stopthebomb.net/text-audi...
http://mystealthyfreedom.net/en/
http://www.wadinet.de/analyse/iraq/...
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#UnterWeißen #7: Alice Schwarzer
Schwarzers frühen Verdiensten für den deutschen Feminismus möchte ich zunächst meinen Respekt zollen. Es brauchte und braucht jemanden, der auf die Interessen von diskriminierten Gruppen aufmerksam macht. Heute beschäftigen sich Schwarzers Bücher, Artikel und ihr Magazin "Emma" aber häufig mit „den Anderen“, mit Frauen, die gerettet werden müssen vor Männern, die qua Hautfarbe und Herkunft böse sind.
In einem Text auf Schwarzers Blog mit dem Titel „Flüchtlinge: Sie fliehen vor den Islamisten!“ bemühte die weiße Feministin Anfang 2015 nichts Geringeres als das Deutschtum. Sie freute sich außerordentlich über eine Studie, die herausfand, dass 81 Prozent der Muslime Deutschland lieben. Patriotismus findet Schwarzer gut. Das ist an sich nicht schlimm, wenn sie sich deswegen freut. Dann geht Schwarzer allerdings dazu über, eine Dichotomie zu konstruieren: Wir (die Deutschen) sind die Guten, die anderen qua Herkunft, Kultur, Religion, Kleidung oder Hautfarbe die Schlechten.
„Wir HELFEN Flüchtlingen. Aber die FRAUENRECHTE dürfen nicht auf der Strecke bleiben“ titelte “Emma” Ende 2015. Hier verschwimmen Grenzen zu bestimmten Ideologien. Flüchtlinge werden schon alleine durch die genannte Titelzeile automatisch und pauschal in die Ecke der Unzivilisierten gerückt. Alice Schwarzer stilisiert sich bei der Rettung der muslimischen Frau als überlegen und zivilisiert, gegenüber allen Anderen und allein weil sie weiß ist.
„Sie kommen aus Kulturen wie dem Islam, in denen Frauen als minderwertig gelten. […] Sie sind überwiegend Araber, bei denen es, unabhängig vom Glauben, traditionell schlecht bestellt ist um die Frauenrechte“, schreibt Schwarzer im Editorial der genannten Ausgabe. Dabei ist klar, dass die weiße Feministin Schwarzer weniger über arabische Kämpfe von Feministinnen und Feministen weiß als sie vorgibt. Sie schadet dabei (bewusst) nichtweißen Frauen und dem Feminismus of Colour. Anstatt Allianzen einzugehen, werden selbstbezogen und rücksichtslos Gräben konstruiert. Und dann kommen noch vor dem "Hallo" Begegnungen wie diese bei heraus.
Mein Buch „Unter Weißen – Was es heißt, privilegiert zu sein“ ist hier (vor-)bestellbar: http://amzn.to/2irvYDb (oder in der Buchhandlung Ihres Vertrauens erhältlich). Bis zum Erscheinungstermin im Februar 2017 und darüber hinaus gibt es mit dem Hashtag #UnterWeißen gratis Zugaben auf Tumblr, Facebook und Twitter.
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4 Std. Post von Müller, Nicht nur die feindliche BRD, nein auch durch die globale Konzernelite (3000 CEO´s mußten bereits gehen), geführt von „Crown“, werden auch gigantische Umverteilungen zu Lasten der deutschen Industrie vorgenommen. Die Unternehmen sind beide Eigentum Rockefellers und Rothschilds. Es geht hier nicht um die Firmen, sondern um die Arbeitsplätze, um den Abbau des Industriestandortes „deutsch“. Eine US-Journalistin: „Sie vermutete, dass die Finanzierung von Monsanto aber nicht ganz koscher sein könnte. Kriminelles Handeln durch hochrangige Beamte schloss sie nicht aus.“ Regierung und Industrie eins = Definition des Faschismus. Das nur zur Erinnerung. „Was wir gegenwärtig erleben, ist nicht eine Krise der Parteien sondern eine Krise unseres politischen Systems“, merken jetzt einige, ergänzend : zwei Staatsparteien-Richter gehen die Merkel jetzt „forsch“ an (Papier und Fabio), allerdings sind sie nicht mehr im Amt. Man merkt, wie schwer der so genannten politischen „Elite“ die Umkehr fällt, bemerkt allerdings auch, das sie Zuflucht suchen, vor dem Zugriff wegen „Verantwortlichkeit“, fühlt regelrecht die Schmerzen der Kamarilla, wenn sie ihr Symbol Partei und Gansler angreifen sollen, müssen, dürfen, was weiß ich, warum die Parteibonzen jetzt wach werden, wo eine Reform der BRD offensichtlich nicht mehr möglich ist. Die Partei hat die Wahlergebnisse seit 2017 sorgfältig geplant und ausgezählt, niemand hat die Bürokratie gezwungen eine Synthese auszuschließen. Mit ihrer korrekt gezählten AfD in Sachsen, Preussen und Thüringen hätten sie eine solche vereinbaren können und 5-10 weitere Jahre der Vernichtung Deutschlands gehabt, Umkehr wäre dann aussichtslos. Nicht das mich dies beunruhigt, ein Sachse kommt mit jeder politischen Situation klar, das haben wir in Jahrhunderten gelernt. Ordnung käme auch mit der These ��Umvolkung“, das Problem hätten zuerst die Politdarsteller, nicht das Volk. Der Islam löst die vatikanische Amtskirche auf, natürlich zu Gunsten arabischer Mullahs, der Feminismus ist unmittelbar beseitigt, die LSTB, was weiß ich, was es alles so gibt, wäre auch sofort geklärt. Warum soll ich mich aufregen über das was unsere deutschen Völker so eisern wollen, dann lasse ich sie eben tun. Meine Hände sind halbwegs in Unschuld gewaschen, ich hab keinen der Bande gewählt, nur die Steuerlast des Konsums getragen, man muß ja schließlich essen trinken u.s.w.u.s.f. Auch ist es nicht meine Aufgabe die Extinction Rebellion kinderfressenden Kinder zu erziehen, wenn die Eltern es zulassen, bitte sehr. Ich zahle auch keine Propagandasteuer, gehe zu jeder Demo, in der Hoffnung das es mal bedeutender wird und wir etwas ausrichten können, weiteres wäre aussichtslos. Wir Alten waren jung und haben die Aufgaben des Lebens gelöst, wurden genau so betrogen, wie die Jugend heut, allerdings waren unsere Hirne noch so weit klar, das wir niemals zu Gunsten der oder irgendeiner Regierung auf der Straße nach höherer Steuerlast gerufen hätten. Allerdings haben wir einen Wissensvorsprung der unbezahlbar ist, wir kennen sauberen Himmel, frische Lebensmittel, echtes Gemüse, zwangloses Feiern, volle Kneipen und Tanzsäle, keiner meckerte und nörgelte am Klima herum, das Wetter war so wie heut. In der Schule lernten wir die Klimazonen und die Baumgrenze bei 2000 m, weil höher kaum noch CO2 zu finden ist, es ist schwerer als das sonstige Luftgemisch. Also kurz gesagt ganz oben spielt CO2 keinerlei Rolle mehr, jedes Gas mit Treibhaus-Effekt ist leichter als das Luftgemisch. Wir wurden klüger betrogen, man „behandelte“ ein paar ausgewählte Wälder (im geringen Umfang) und die Fernsehwelt redete uns das große Waldsterben ein, dann starben wir in Bälde wegen UV Strahlung, weil das Ozon verschwunden würde, es ist immer noch da. Es ist traurig anzusehen, das niemand lernen will. Die Erde ist ein selbst regulierendes System, die Welt ein Spielplatz der Mafia, sei sie nun kriminell, okkult oder politisch, es ist eine einzige Mafia, Zentrale Rom. Die Macht liegt auf der Straße und niemand hebt sie auf. Warum? Weil das Aufheben zwecklos ist, am nächsten Tag wird es schlimmer als vorher. Die Lösung liegt an der Macht selbst, diese meine Meinung stärkte der klapprige tschechische Präsident, Zeman zog vom Leder gegen die „GRÜNE IDEOLOGIE“. Ich saß beim Bierchen und sehe eigentlich nicht zu, dann hörte ich Schulkind-Sprache: „Mal weht der Wind, mal weht er nicht“, die Richtung war erkennbar bei: „ mal scheint die Sonne, mal scheint sie nicht“ Diese erschütternde Erkenntnis vom alten Mann, an eine Jugend, die dies nicht wissen kann, denn es ist in der Klimaideologie nicht präsent. Was folgte: „ Wir sind verpflichtet eine stabile Energieversorgung zu stellen, grüne Ideologie hilft da niemandem“. Das war aber noch nicht das schlimmste, das folgte erst: „wenn Politik nicht für den Bürger das Leben verbessert, dann braucht niemand die Politik“. Uff, das war starker Tobak, die SorrosTerrorSprecher im Fernsehen brauchten fast 30 min der „vorsichtigen“ Hetze (er ist immerhin der Präsident, bedeutet in CZ mehr als im besetzten Reichsgebiet) um „kluge“ „Experten“ nacheinander gegenplappern zu lassen, das Problem, dem Zeman hören drei zu, den Experten kein Einziger. Wenn dann noch EU erwähnt wird, ist es gleich ganz aus, obwohl die EU ein Haufen deutsches Geld in CZ investiert, sie hat keiner mehr lieb, Rauchen fast verboten und Bier schon bei 1,05 Euro, das ist einfach zuviel „grün“. Politik muß verbessern und nicht nur die Preise erhöhen, das sagte der Präsident, ein alter weisser Mann. So geht es auch bei uns, nur muß einer von uns auf den hohen Stuhl. Wenn die Menschen wüßten, das ihr gesamtes Volksvermögen in Korruption und Fremdstaaten versickert, dann würden sie vielleicht verstehen, falls sie noch verstehen können, Der Kaiser muß wieder her. Von der Amerikanisierung Deutschlands, die eigentlich eine Israel- und Vatikanisierung war, haben wir genug, ich glaube es reicht. Vielleicht klappt es mit dem neuen alten System !?. Gefällt mir Kommentieren Teilen Kommentare Helmut Nater Kommentieren ... Helmut Nater 17 Min · https://ww
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Kranke Allianz: Linke, Islamisten und Feministen protestieren in Berlin gegen Trump
Mannheimer: Video veröffentlicht am 27.01.2017 (Quelle) Von Michael Mannheimer, 5.2.2017 Auf einem "Frauen-Marsch" gegen Trump in Berlin wurde Allahu-Akbar gesungen Was für eine eine peinliche Allianz! Welch Schande für die Linken in Deutschland. Diese haben offensichtlich kein Interesse mehr daran, ihre Allianz mit dem Islam zur Zerstörung des Westens noch länger zu verbergen. Was für ein peinlicher Moment, als […] http://dlvr.it/NHpX4w
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Hashtags: AfD, Aufstehen gegen Rassismus, Demokratie, Demonstration, Deutschland, Die Linke, Faschismus, Feminismus, Foto, Gegenöffentlichkeit, Kapitalismus, Parteienverdrossenheit, Rechtsextremismus, Rocksteady, Ska, Widerstand
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Zu "10 Commandments" (The Specials feat. Saffiyah Khan) [gelebte Protestkultur]
The Specials (Link zur Homepage der Band), eine berühmte Ska-Band aus Coventry (England), 1977 gegründet, haben gerade ein neues Album herausgebracht (Encore). Der Titel 10 Commandments (Stil: moderner Rocksteady) sticht hier besonders hervor – Hierzu schaut Ihr Euch am Einfachsten bitte das aussagekräftige Youtube-Lyrics-Video an:
Bei 10 Commandments ist hervorzuheben, dass an seiner Entstehung Saffiyah Khan höchstpersönlich mitgewirkt hat. In eben jenen Song zeichnet sie sich als ausdrucksstarke Feministin aus.
Saffiyah ist nicht nur eine englische Feministin aus Birmingham, sondern auch eine couragierte Frau, die auch mal anderen solidarisch beiseite steht – so geschehen am 8. April 2017:
An diesem 8. April veranstaltete die EDL (Link bitte anklicken: England Defense League) in Birmingham eine Demonstration, die sich gegen den Islam (gegen Muslims im Allgemeinen) richtet. Wir kennen das mit der Islamfeindlichkeit hierzulande beispielsweise auch von der AfD (“Alternative für Deutschland”). Die EDL gilt als besonders rechtsextrem.
Während der EDL-Demo gab es eine Gegen-Demonstration, wobei sich folgendes zutrug: “25 EDL-Typen hatten während der EDL-Demonstration eine Kopftuch-tragende Frauen umstellt, was Saffiyah veranlasste, dieser Frau zu Hilfe zu eilen.” (Quelle: “Citizenship – Diese Frau kennt die beste Antwort auf Rassismus: Ein Lächeln” von Yosola Olorunshola auf globalcitizen.org (10. April 2017)).
Und genau bei dieser Aktion kam es zu einem Foto, dass um die Welt (Internet) gehen sollte. Es zeigt, wie Saffiyah den EDL-Führer (Hassprediger) schlichtermaßen nur anlächelt und so über seinen Hass siegt:
Who looks like they have power here, the real Brummy on the left or the EDL who migrated for the day to our city and failed to assimilate pic.twitter.com/bu96ALQsOL
— Jess Phillips (@jessphillips) 8. April 2017
Das BBC-Interview, auf das sich Olorunshola bezeht, wurde auf Youtube nochmals ins Netz gestellt. Ich habe es hier eingebunden:
Es ist gut, wenn sich The Specials und Saffiyah Khan zu einem politischen Kunstwerk verabredet haben: Kunst wie das Musikstück 10 Commandments kann sehr politisch sein. Doch reicht dies nicht aus: Vonnöten ist ein Mehr an antirassistischer und antifaschistischer Kulturarbeit.
Wer in Deutschland etwas gegen Rassismus/Faschismus bewegen will, kann sich z. B. an das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus wenden und dort mitwirken – Kontakt: Bundesweit: [email protected] Frankfurt/M. und Region: [email protected] Frankfurt-Nordweststadt: [email protected]
Zurück zu den Specials und ihrem Album Encore: Bei Encore singt seit längerem, genauer: seit 38 Jahren singt wieder das Specials-Urgestein Terry Hall am Micro auf einer Platte mit, so im Musikexpress nachzulesen. Im Titel Vote For Me singt die Band gegen das öffentliche Image und die falschen Versprechungen von Politikern. Angesicht eines US-Präsidenten Donald Trump und dem reaktionären US-Botschafter Grenell als “Gast” bei dem Neujahresempfang der Bundestagsfraktion der Linken 2019 auch hierzulande politisch hochaktuell (Fragen an die Bundestagsfraktion am besten hier direkt auf Twitter).
Hier Vote for me auf Youtube:
2019 sind The Specials übrigens wieder auf Tour, auch in den drei Städten Köln, Hamburg und Berlin.
Zum Abschluss noch den geneigten Musikfan ein Konzertvideo-Clip von Amy Winehouse mit The Specials aus dem Jahre 2009 – für Ami-Winehouse-Fans und für Ska- als auch Nicht-Skafans ein besonderer Leckerbissen:
#AfD#Aufstehen gegen Rassismus#Demokratie#Demonstration#Deutschland#Die Linke#Faschismus#Feminismus#Foto#Gegenöffentlichkeit#Kapitalismus#Parteienverdrossenheit#Rechtsextremismus#Rocksteady#Ska#Widerstand#Audio#Internet#Kunst#Politik#Unterhaltung#Video
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The Zuwanderungsband feat. Julia Klöckner – Frauen sind Respektspersonen › Jouwatch
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/the-zuwanderungsband-feat-julia-kloeckner-frauen-sind-respektspersonen-jouwatch/
The Zuwanderungsband feat. Julia Klöckner – Frauen sind Respektspersonen › Jouwatch
Hier sehen Sie eine Kuh (Foto: Imago)
CDU-Vize Julia Klöckner hat ein Buch geschrieben. Titel: „Nicht verhandelbar“. Im Tagesspiegel gab sie ein Interview zu ihrer Kernthese, daß die „Errungenschaften des Feminismus“ in Gefahr seien – und daß die Gefährdung – oh Wunder – von eingewanderten muslimischen Männern aus patriarchalischen Gesellschaften ausgehe. Die müssten akzeptieren, daß Frauen Respektspersonen seien. Die respektvolle Teilhabe am herrschaftsfreien Diskurs.
von Max Erdinger
Gewisse Teile von „die Menschen“ aus anderen Kulturkreisen bereichern bekanntlich unsere farblose Kultur, so daß sie gottseidank endlich bunt wird. Das ist wunderschön in vielerlei Hinsicht, wie nicht wenige Feministinnen ganz inbrünstig versichern. Leitkultur ist bäh – und wer eine befürwortet, der ist voll nazi. Lediglich an einer Stelle werden Feministinnen bei aller Kultursensibilität ein bißchen intolerant: Es will und will ihnen nicht gefallen, welche Stellung die Frau in jenem Islam einimmt, der so unbedingt zu Europa gehört. Da wird es noch Knatsch geben, fürchte ich.
Es ist ja auch nicht gerade glaubwürdig, daß Moschee toll – , das Gekrächze des Muezzins vom Minarett herunter bereichernd-, das Schächten von Tieren in dafür zertifizierten Schlachthöfen tolerabel -, die Absenz von Schweinefleisch in Schulkantinen und anderswo hinzunehmen sind -, aber das Geschlechterverhältnis im Islam inakzeptabel sein soll. Es wird sich doch wohl nicht um feministischen Kulturchauvinismus handeln?
Alles, alles, alles sollen wir hinnehmen, was die Islamisierung so mit sich bringt. Nur, daß muslimische Frauen mit einem Tuch auf dem Kopf versehen sind, wenn sie dreißig Schritt hinter ihren Gebietern durch die deutsche Gegend hatschen, – das geht auf gar keinen Fall. Wie´s wohl kommt?
Frau Klöckner, recht überzeugt: „Eigentlich ist in Deutschland allgemein anerkannt, dass Mädchen und Jungen gleich viel wert sind.“
Das ist natürlich meilenweit an der Realität vorbei. In Deutschland ist inzwischen „Allgemeinwissen“, daß Mädchen sehr viel mehr wert sind als Jungen. Das wird den Jungs auch von kleinauf eingebläut. Zuhause von alleinerziehenden Müttern, im Kindergarten von Kindergärtnerinnen und in der Grundschule von feministisch „upgedateten“ Lehrerinnen. Männliche Bezugspersonen und feministisch unerwünschte Rollenvorbilder sind aus dem Leben kleiner, politisch korrekt indoktrinierter Jungs systematisch entfernt worden.
Frau Klöckner, immer noch recht überzeugt: „Die Gleichbehandlung von Männern und Frauen ist in vielen Bereichen auch gerichtlich einklagbar.“
Ganz genau: In vielen. Aber nicht in allen. Wer beispielsweise darauf klagen wollte, daß Frauen bei der Bundeswehr im militärischen Konfliktfall an die Front abkommandiert werden müssen – wegen der Gleichbehandlung – , dem würde das Soldatengesetz einen Strich durch die Rechnung machen. Recht ist nämlich: Frauen dürfen nicht als Kanonenfutter verheizt werden. Und von der Gleichbehandlung der Frauen mit den Männern sind wir trotz vehementer Befürwortung von Frauenquoten im Beruf auch anderswo weit entfernt. Die 25 gefährlichsten Berufe mit den meisten Arbeitsunfällen sind rein männlich. Da gäbe es noch viel zu lamentieren, Frau Klöckner.
Und das Beste: Obwohl es zeitgeistiges Credo ist, daß nicht die Biologie sondern die Soziologie ausschlaggebend sei für Wohl und Wehe des menschlichen Lebens, stört sich nicht eine Feministin daran, daß sich die Differenz bei der durchschnittlichen Lebenserwartung innerhalb nur eines knappen Jahrhunderts zugunsten ihrer Geschlechtsgenossinnen versechsfacht hat. Aber von Gleichbehandlung daherreden, wenn es um die Kopftücher muslimischer Mädchen geht.
(#Metoo: Was soll ich tun? Ich habe meine Schwiegertochter in spe dabei beobachtet, wie sie meinen Sohn ohne Vorwarnung an beiden Brustwarzen gleichzeitig gezwickt – und dabei gelacht hat. Ob ich wohl einen #Aufschrei starten soll?)
Die Extremklöckner: „Wir sind also weit gekommen und setzen uns immer noch stark für die Gleichberechtigung ein – allerdings dort, wo es nicht weh tut, zum Beispiel bei der gendergerechten Sprache.“
Aua, aua, das tut weh.Wer keine Schmerzen hat, während ihm gendergerechte Sprache das Mittelohr vergiftet, muß an abgestorbenem Gehörnerv leiden. Aber abgesehen davon: Von einem euphorischen „Wir sind weit gekommen“ ist es ein kurzer Weg bis zum resignativen „Weit haben wir´s gebracht“. Gut ist es dennoch, daß wir Deutschen solche großartigen Gleichbehandler geworden sind, weil wir dadurch in dem Wissen stark wurden, daß sich unsere tollen Frauen ganz ohne unsere Hilfe gegen die patriarchalischen Rückständigen aus dem Morgenlande wehren können. Ist doch so, oder? Irgendetwas werden sich Feministinnen wohl dabei gedacht haben, als sie kleinen deutschen Jungs beigebracht haben, daß Kämpfen absolut bäh ist und alle Meinungsverschiedenheiten im kommunikativen Dialog zu bereinigen sind? Ich meine: Feministinnen können doch denken, oder?
„Wir vergessen dabei, dass es unter Frauen und Mädchen aus Einwandererfamilien viele gibt, die noch nicht einmal an den Mindeststandards teilhaben können. Auch dafür müssen wir kämpfen.“
Na, dann kämpft mal schön. Aber ohne mich. Keine Solidarität mit deutschen Männern bedeutet, daß ihr eben auch keine bekommt. Mit feministischen Überzeugungen gegen die Messer und die körperliche Gewalt muslimischer Patriarchen! Der Sieg wird ganz der eurige sein, wenn ihr es schafft, von Maulheldinnen zu Heldinnen der Tat zu werden. Na ja, vielleicht auch nicht.
Bis zu dem Tag, an dem deutsche Feministinnen vor deutschen Männern, um Vergebung bettelnd, zu Kreuze kriechen, rührt sich in der „muslimischen Frauenfrage“ bei meinemeinen nicht ein Finger, geschweige denn sonst irgendetwas. Meinereiner hat ganz andere Probleme mit der Islamisierung. Der Umgang muslimischer Patriarchen mit deutschen Feministinnen rangiert da unter „ferner liefen“.
Wir haben eine FRau Kanzlerin, eine Frau Vize CDU-Chefin, eine FRau Verteidigungsministerin, eine Frau SPD-Vorsitzende, die Frauen Friede Springer und Liz Mohn, Frau Maischberger, Frau Illner, Frau Hayali, Frau Chebli, Frau Kaddor, Frau Özoguz und-und-und. Ihr „Powervrouwen“ werdet das schon alles so regeln, daß es hinterher paßt. Feminismus macht zuversichtlich.
Wandere aus, solange es noch geht! Finca Bayano in Panama.
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Jouwatch Max Erdinger Quelle
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Happy Frauentag in der FH St. Pölten!
Im Zuge der Lehrveranstaltung Diversität und Gesellschaft gestalteten wir, die Studierenden Sozialer Arbeit, eine kleine Ausstellung zum Thema des Frauentags. Zu sehen waren Plakate, Bücher, Videos und Beiträge über wichtige, weibliche Vorbilder, die geschichtliche Entwicklung der Frauenrechte, eine Auseinandersetzung mit der Rolle der muslimischen Frauen im Islam, Daten und Fakten zum Paygap und noch vieles mehr. Ganz interessant fand ich die Kinderbücher, wo die sonst sehr männlich geprägte Geschichte einmal aus Sicht wichtiger Frauenfiguren erzählt wird. So wird dort z.B. die Geschichte von Olympe de Gouges oder von Malala Yousafzai kindgerecht erzählt.
Könnt ihr euch vorstellten euren Kindern einmal solche Bücher vorzulesen?
Feminismus ist für mich persönlich ein heikles Thema. In vielen Bereichen werden Frauen auch heute noch stark benachteiligt. Ich denke an die Filmindustrie, wo Frauen deutlich weniger Sprechzeit bekommen, dafür umso häufiger nackt oder leicht bekleidet erscheinen. Ich denke, an den amerikanischen Präsidenten, der als Repräsentant einer Weltmacht, sich das Recht nimmt, Frauen öffentlich bloß zu stellen und sie zu beleidigen. Man tendiert dazu, diese Dinge einfach zu vergessen. Weil mir Trump so eine schöne Auflage liefert, hier noch einmal seine “stärksten” Momtene im Bezug auf Frauen:
Schon im Wahlkampf sagte er über Carly Fiorina, seiner Gegnerin bei der Kandidatur: “Seht auch dieses Gesicht an! Würde jemand dieses Gesicht wählen? Könnt ihr euch das vorstellen, das soll das Geischt unseres nächsten Präsidenten sein? Ich meine, sie ist eine Frau, und ich sollte nichts Schlimmes über sie sagen. Aber wirklich, Leute, kommt schon. Ist das euer Ernst?“
Über US-Journalistin Arianna Huffington sagte er: "Sie ist unattraktiv - von außen und von innen. Ich verstehe vollkommen warum ihr früherer Ehemann sie für einen Mann verlassen hat - er hat eine gute Entscheidung getroffen”
Über US-Moderatorin Rosie O'Donnell meinte Trump: "Rosie O'Donnell ist furchtbar - von innen und von außen. Wenn man sie anschaut, ist sie eine Gammlerin. Wie hat sie es überhaupt ins Fernsehen geschafft? Wenn "The View" mir gehörte, würde ich Rosie feuern. Ich würde ihr direkt in ihr fettes, hässliches Gesicht schauen und sagen 'Rosie, du bist gefeuert.' Wir sind alle ein bisschen pummelig, aber Rosie ist schlimmer als die meisten von uns. Aber es ist nicht ihre Pummeligkeit - Rosie ist eine sehr unattraktive Person - von innen und von außen."
Doch nicht nur was Trump sagt, richtet sich gegen Frauen:
Anfang 2017 erließ er einen Beschluss, mit dem er ein klares Zeichen gegen Abtreibung bei Vergewaltigung setzte. Donald Trump strich allen Hilfsorganisationen die Unterstützung, bei denen in irgendeiner Form Abtreibung bei ihren internationalen Niederlassungen als Möglichkeit erwähnt wird.
Die Beispiele sind lang. Ich bin stark dafür, hier klare Positionen zu beziehen um eine Veränderung zu bewirken. Diese Ungerechtigkeiten sollten auf keinen Fall geduldet bzw. einfach hingenommen werden. Jedoch gehen mir manche selbst benannte Feministinnen zu weit. Ein Beispiel: Bei Statistiken über die Verteilung der Kinderbetreuung und des Haushalts wird oft vergessen, dass es auch oft die Wahl der Frau ist, bei den Kindern zu bleiben. Mit dem geht einher, dass man, wenn man den Großteil seiner Zeit zu Hause verbringt, auch mehr im Haushalt erledigt. Wichtig ist nur, dass Frauen die Wahl bekommen. Dieser Aspekt lässt sich aber nur leider schwer in einer Statistik abbilden. Ein zweiter Punkt, den ich hier noch anbringen will, ist die Paygap-diskussion. Frauen sind häufiger in Teilzeitjobs angestellt ergo verdienen sie auch nicht so viel wie Männer in Vollzeitjobs. Dieser Fakt verfälscht wiederum die Statistiken. Es gibt sicher auch Branchen, wo Frauen für die gleiche Arbeit, weniger verdienen. Das liegt natürlich an den unfairen Strukturen, aber auch am Aushandeln des Verdiensts vor Arbeitsbeginn, wo weniger Frauen einen höheren Lohn fordern. Ich denke nicht, dass man hier den Frauen die Schuld geben sollte - es liegt, meiner Meinung nach, vor allem am Firmenchef/ an der Firmenchefin, die auf eine faire Bezahlung ihrer Arbeitnehmer achten müssen.
Was sagt ihr zu diesen Themen?
Quellen:
https://www.woman.at/a/donald-trump-gesundheit-frauen-abtreibung
http://www.rp-online.de/politik/ausland/us-wahlen/us-praesident-donald-trump-und-seine-frauenfeindlichen-macho-sprueche-iid-1.5297051
https://www.woman.at/a/18-gruende-warum-wir-noch-immer-feminismus-in-europa-brauchen
--Eva--
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Mi. 21. März 2018, 19:30 Uhr: Zur Kritik der Prostitution (Vortrag)
Laboratorium Stuttgart; Wagenburgstraße 147; Stuttgart Prostitution kann zu Recht als eines der Goldenen Kälber des Feminismus bezeichnet werden: Kaum ein Thema erzeugt innerhalb feministischer Kreise so viele, teils erbittert geführte Kontroversen. Der liberale und queere Feminismus der Dritten Welle hat sich mittlerweile die Deutungshoheit erobert, Prostitution in »Sexarbeit« umbenannt und ihr empowerndes, gar emanzipatorisches Potential zugeschrieben. So heißt es, dass selbstbestimmte Sexarbeit mit dem Feminismus nicht nur vereinbar, sondern per se auch feministisch sei. Veranstaltungen wie die Ladyfeste lassen regelmäßig Frauen referieren, die das Narrativ der glücklichen Sexarbeiterin bedienen, in aller Regel in individualistisch-liberaler Manier. Was hier oft zu kurz kommt, ist jedoch zum einen die Frage, wie Prostitution in ihrer aktuellen Ausprägung gesellschaftlich ermöglicht wird, zum anderen sind es die Stimmen derjenigen Frauen in der Prostitution, die nicht das Narrativ vom »Job wie jeder andere« bedienen. Der Vortrag wird Prostitution vor dem Hintergrund patriarchaler Geschlechterverhältnisse aufrollen und ein Grundgerüst liefern, um diese Institution über individuelle Betroffenengeschichten hinaus zu analysieren. Naida Pintul arbeitet ehrenamtlich in einer Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution und fokussiert sich in ihrer politischen Arbeit als Feministin in der Tradition der Zweiten Welle neben der Sexindustrie auf den Islam bzw. die islamische Bedeckung. In dessen Verklärung zum Empowerment-Tool seitens Queerfeministinnen sieht sie Parallelen zum Umgang mit Prostitution. Eine Veranstaltung von Emanzipation & Frieden
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Die Frauen im Iran haben den Kampf verloren, Seyran Ateş noch nicht. Doch die Feinde der Aufklärung werden weiter daran arbeiten, dass es irgendwann so komme. „Unser Gegner ist der Universalismus des eurozentrischen, weißen, paternalistischen Feminismus.“ sagt Lana Sirri und verrät damit nicht nur Ateş und jene Frauen im Iran, die noch Hoffnung haben, sondern alle Menschen weltweit, die tagtäglich unter dem Islam und seinen Zumutungen zu leiden haben.
Raccoons – Kommunistische Gruppe, August 2017
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