#Euer Job ist es dafür zu sorgen dass es uns allen gut geht und nicht nur euch selbst
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captainsy-cookiemonster · 20 days ago
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Viele Politiker scheinen vergessen zu haben, dass sie für uns alle arbeiten, und nicht nur für einige wenige, und schon gar nicht nur für sich selbst.
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wtnvgerman · 8 years ago
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Special Episode - Geistergeschichten
1. Intro
Meg Bashwiner: Und jetzt, Zuhörer jeder Art: Die Stimme von Night Vale, Cecil Baldwin!
Cecil: Wir haben nichts zu befürchten außer der Angst selbst. Und auch viele andere Dinge, von denen viele in eurem Zuhause gefunden werden können. Willkommen in Night Vale!
Zuhörer, ehrlich geehrte Zuhörer, hier ist Cecil, wie immer als eure Stimme, um euch durch die einsamen Stunden zu tragen. Heute ist ein wirklich besonderer Tag. Heute ist, wie wir alle wissen, der jährliche Geistergeschichtenwettbewerb, bei dem jeder Bürger dazu verpflichtet ist, ihre gruseligste, unheimlichste Erzählung über Gespenster und Heimsuchungen vorzustellen. Der Stadtrat wählt seine Lieblingsgeschichte und der Sieger wird durch einen Prozess, der wahrlich erschreckend in seiner Einfachheit ist, in einen Geist verwandelt. Die Verlierer werden dazu gezwungen, weiter in der Form zu leben, die hauptsächlich von der Beherrschung und Beförderung von Glibber und Klümpchen abhängig ist.
Nun, ich bin mir sicher, dass ihr alle euren eigenen Beitrag für den Geistergeschichtenwettbewerb vorbereitet habt, da ihr alle bald aufstehen und ihn den versammelten Menschen vortragen müsst. Aber bevor ihr alle individuell an der Reihe seid, dachte ich, dass ich mich selbst für einen Moment verwöhnen könnte und euch meinen eigenen Beitrag für den Geistergeschichtewettbewerb erzähle. Seid ihr alle damit einverstanden?
Ich hab keine Ahnung, was ihr gerade gesagt habt, also werde ich nicken und mir selbst die Zustimmung  geben und ich glaube, dass wir alle hier einverstanden sind.
2. Horoskop
Aber lasst und erst einen Blick auf das heutige Horoskop werfen. Löwe? …Löwe? Löwe! Setzt euer ganzes Geld auf Rot! Diese ganzen materiellen Besitztümer haben euch nur runtergezogen. Bald werdet ihr auf viele Arten – freier sein, als der Rest von uns.
Jungfrau? Ihr kennt diese eine Stelle an eurem Rücken, die juckt und juckt und juckt und ihr könnt es einfach nicht ertragen? Tja, gute Sache: ihre werdet euch damit, oder mit sonst irgendwas, nach morgen Abend nicht mehr auseinandersetzen müssen.
Waage? Zeichnet eure Geliebten näher an euch. Die erste Zeichnung von euch war nicht gut, nein, zeichnet sie näher an euch. Da ist zu viel weiße Fläche auf dem Papier! Wie sollen eure Geliebten euch lieben, wenn ihr sie nicht mal richtig zeichnen könnt?
Skorpion? Okay, also, ich glaube, dass wir jetzt alle wissen, dass das das Zeichen von… uuughhhhh… Steve Carlsberg ist. Der der Ehemann von meiner Schwester Abby ist. Also, normalerweise stellt sich das Horoskop für Skorpione immer als etwas Gemeines heraus. Rein durch die unverständliche Kombination des Schicksals und der zufälligen Chance, dass es die Sterne trifft. Aber Abby sagte, dass die Sterne das besser sein lassen! Besonders, wenn sie zum ersten Balletkampf ihrer Nichte Janice eingeladen werden wollen! Also, mal sehen, ob das funktioniert. Skorpion. Alles sieht vielversprechend aus. Was für ein großartiger Tag euch bevorsteht! Seht, wie klar der Himmel ist, wie grün das Gras, wie – bescheuert und überdimensional eure Füße aussehen. Nein wirklich, ich hoffe, dass ihr nicht stolpert und eure Hose kein einziges Mal reißt! Wie schrecklich das wäre, wenn das passieren würde! Aber das wird es wahrscheinlich nicht, also bitte sehr. Skorpione…
Schütze? Ahahahahaahhaha, aaahahahhahahaha, aaahahahahahahha!
Steinbock? Alles fällt auseinander, das Zentrum kann nicht zusammenhalten, reine Anarchie wird auf die Welt losgelassen. Die Blutwelle wird auf die Welt und überall losgelassen! Also wird euer Heimwerkerprojekt nächste Woche nicht gut laufen. Da ist einfach zu viel Blut.
Wassermann? Okay, ihr seid nur zwei Hunde in einem Trenchcoat, Wassermann. Ich meine, ich hasse es, euch das sagen zu müssen, aber ihr habt keine opponierbaren Daumen oder Sprachkenntnissen. Und ihr wart schon immer zwei Hunde in einem Trenchcoat! Ja das seid ihr, ja das seid iiihr! Jetzt geht raus! Brave Hunde!
Fische? Wenn ihr nichts Nettes zu sagen habt, versucht etwas Gemeines zu sagen. Ich meine, es gibt viele Möglichkeiten, was zu sagen.
Widder? Ooh. Okay, also dieses Horoskop ist nur ein Bild von einem Bären. Und neben dem Bär ist eine Echse und neben der Echse ist ein Pelikan. Und über allen ist eine kombinierte Sprechblase in der steht: „Wir bereuen den Sturm, der unser Leben übernommen hat.“ Und sie lächeln und stoßen ein paar Krüge Bier zusammen. Und sie stehen mit ihren Füßen auf Schädeln. Und wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass sie nicht auf einem Haufen Stöcken, sondern auf einem Haufen menschlicher Knochen stehen!? Und leider glaube ich, dass ihr, Widder, in diesem Cartoon – der Pelikan seid!
Stier? Kein Sonnenschein für euch, Stiere! Nein! Das Sonnenlicht wurde blockiert, aber nur für euch. Oh ja, alle anderen werden in den Sonnenstrahlen laufen, mit Sonnenbrillen und Shorts, breitem Lächeln und Hutkrempen, Sonnenschutzfaktor 50 und einer Frisbee am Strand. Ihr werdet wahrscheinlich das Gefühl in eurer Haut verlieren wegen der Kälte einer sonnenlosen Welt! Viel Glück!
Zwillinge? Man sagt, dass eine Zwiebel viele Schichten hat. Zwillinge, ihr seid wie diese Zwiebel. Die Zeit hat nach und nach eure harten, penetranten Schichten abgezogen: zack, zack, zack! Fallen sie ab und drängende Fingernägel reißen die Reste weg, während ihr kleiner, nasser, weniger vielschichtig werdet. Ooh, und auch wie eine Zwiebel bringt euer Geruch einen zum Weinen.
Krebs? Also hier steht nur „Kettensägenunfall“. Also wette ich, dass das nur die Metapher für etwas echt Gutes ist!
3. Eine Nachricht von unserem Sponsor
Cecil: Und jetzt ein Wort von unserem Sponsor. Dafür haben wir einen Dunstschleier mit Gefühlen hier bei mir im Studio und ihr Name ist Deb! Deb?
Deb: Danke dir, Cecil. Heute bin ich hier im Auftrag von American Airlines – euer Partner in den Lüften.
Cecil: Fantastisch. Was hat American uns heute mitzuteilen?
Deb: American Airlines beschäftigt sich mit… [kichert] eurer Sicherheit! Und eurem Komfort… [kichert] und damit, euch in die Luft zu kriegen. Es ist unser Versprechen, dass wir euch da hoch kriegen. Ihr werdet vom Boden abheben. Das wird ganz bestimmt passieren. Und ihr werdet hoch über den Wolken fliegen.
Cecil: Also, das ist wunderbar zu hören, weißt du, es ist beruhigend zu wissen, dass American Airlines uns sicher und bequem durch Abflug, Flug und Landung begleiten!
Deb: Nein, Cecil. Das haben wir nicht gesagt. Wir wollen nicht versprechen, was wir nicht mit Sicherheit einhalten können. Wir werden euch da hoch kriegen.
Cecil: Und dann, was dann?
Deb: Oh, was irgendwann? Sehen wir die Zukunft?
Cecil: Oh?
Deb: Nein.
Cecil: Nein.
Deb: Das Leben ist chaotisch und es wäre unverantwortlich von mir damit anzufangen, Versprechen zu machen.
Cecil: Ja, aber ihr landet dieses Flugzeuge in der Regel, oder?
Deb: Das hab ich in letzter Zeit nicht nachgesehen. Aber wenn es dir hilft, das laut auszusprechen, dann solltest du das sicherlich tun, jap, mhm.
Cecil: Warum mach ich mir immer so Sorgen nachdem ich mit dir geredet habe, Deb?
Deb: American Airlines. Was hoch geht, muss runter kommen. Das garantieren wir.
Cecil: Alles klar, naja, danke dir, Deb.
Deb: Also, ihr erzählt alle Geistergeschichten, hm?
Cecil: Oh ja, das tun wir.
Deb: Gut. Ich hab eine wunderbare Geschichte über einen Spuk zu erzählen. Sie ist sehr beliebt unter uns Dunstschleiern mit Gefühlen.
Cecil: Oh bitte, erzähl sie.
Deb: Es war einmal eine nette Familie von Dunstschleiern mit Gefühlen, die in ein aaaltes Haus gezogen sind. Sie waren jung und optimistisch und bereit ein Zuhause zu gründen, aber bemerkten bald, dass irgendwas seeeehr falsch war. Sie hörte Geräusche in der Nacht. Stimmen, volkstümliche, aber poliert produzierte Sänger-Songschreibermusik. Erst vermuteten sie, dass es nur ihre Einbildung war, aber schon bald konnten sie Gestalten in den Fluren und Schlafzimmern sehen. Sie bemerkten Bewegungen in den Winkeln der Teile ihres Dunstes, mit denen sie normalerweise sehen. Eines Tages ging ein Schleier mit Gefühlen um die Ecke und dort – stand ein Mensch! So klar wie der helle Tag, so blickdicht wie Fleisch. Naja, der arme kleine Schleier schrie und schwebte davon. Aber jetzt wussten sie, dass Menschen ihr Haus heimsuchten.
Cecil: Warte mal. Menschen wohnen oft in Häusern, ich meine, gehörte das Haus den Menschen?
Deb: Oh Cecil, fängst du schon wieder damit an. Dienst als ein Propagandasprachrohr für die kapitalistische Maschine, die sagt, dass Dunstschleier mit Gefühlen nicht in irgendwelche Häuser ziehen und sie übernehmen dürfen, die einem Menschen „gehören“!
Cecil: Warte, ein Sprachrohr für die kapitalistische Maschine? Deb, dein Job ist es wortwörtlich ein Dunstvertreter für multinationale Unternehmen zu sein!
Deb: Hmpf! Hmpf! Hmpf! Wie kannst du es wagen! Mit meinen Widersprüchen habe nur ich zu kämpfen. Ich gehe. Danke, dass du mir Zeit in der Sendung gegeben hast, ich weiß das zu schätzen.
Cecil: Naja, es war eine Werbung und ich vermute, dass du dafür bezahlt wirst?
Deb: Klar, wenn diese Vermutung hilfreich für dich ist. Wiedersehen, Cecil.
Cecil: Alles klar, danke dir, Deb!
4. Geistergeschichte #1
Und jetzt, Zuhörer, eine Geistergeschichte. MEINE Geistergeschichte.
Sie fängt vor zehn Jahren an, an einem Abend genau wie – heute. Schwerer Nebel bedeckt die Stadt Night Vale und verwandelt die Welt in eine verschwommene Ähnlichkeit, bekannte Wahrzeichen in wohl begründete Vermutungen. Keine Sterne. Und der volle Mond wird von dem Nebel in ein sanftes, schwaches Licht von überall zerstreut.
Ein Mann fuhr eine dunkle Straße entlang, es gab keine anderen Autos. Und am Rand der Straße sah er vor sich eine Gestalt. Eine Gestalt, die durch den halbherzigen Mond verfremdet wurde, eine kurze Pause in einem langen Nebel. Jetzt hatte die Gestalt ihre Hand oben. Sie hielt nicht ihren Daumen hoch, sondern winkte stattdessen träge mit der Hand. Mehr eine Aufforderung als eine Bitte. Und der Mann zitterte, denn er wusste, dass es genau auf dieser Strecke der Straße ein Jahr am Tag der einen Tag vor diesem Tag, der vor zehn Jahren an einem Abend genau wie heute war, geschehen war. Die aaaaaaaaalte Mühle, endlich abgebrannt. Und als sie ging war eine Frau in ihr. Naja, es ist schwer zu begreifen, warum sie in dieser verlassenen, stillgelegten Mühle war, aber sie war es. Und das undenkbare passierte, ohne dass irgendjemand daran denken musste. Und seit dem wird gesagt, dass in der dunkelsten Stunde der dunkelsten Nacht eine junge Frau Autos an den Rand der Straße, wo die alte Mühle stand, herbeiwinkt. Und wenn sie töricht genug sind, sie ins Auto zu lassen, starrt sie den Fahrer direkt an. Und wenn der Fahrer töricht genug ist, ihr auch nur einmal in die Augen zu sehen – nimmt sie sie mit nach Hause. Eine dunkler, ewig währender Platz, von dem niemand jemals zurückkehrt.
Trotzdem, er konnte nicht zurücklassen, was eine Person sein könnte, die Hilfe braucht, nur wegen einer alten Gruselgeschichte. Also fuhr er ran und die Gestalt streckte ihre Hand aus und öffnete die Beifahrertür und – er spürte einen kalten Atem, Luft aus toten Lungen, die der Nebel in das Auto wehte und die Gestalt nahm Platz.
Und der Fahrer achtete darauf, nicht zu genau oder zu lange hinzusehen.
„Ähm, äh, wo soll’s hingehen?“ sagte der Mann, aber die Gestalt war still. Also begann er wieder zu fahren. Und der Nebel bauschte sich auf, während er fuhr und er hätte schwören können, dass er die alte Mühle sehen konnte, wie sie einst stand, geneigt und baufällig. Nun, die Mühle war schon seit Jahrzehnten nicht mehr funktionsfähig, es war wahrscheinlich einfach ihre Zeit zu gehen, als sie abbrannte, aber trotzdem. Er trauerte um den Verlust von dem, was ein Teil seines Selbst war.
„Wohin geht’s?“ sagte er nochmal, ohne sich zur Beifahrerin zu drehen oder sie anzusehen. Und die Gestalt sprach, Sie sprach in einer Stimme, wie ein Rumpf, der auf frierendes Wasser trifft, wie der ferne dumpfe Aufschlag in einem alten Haus in den tiefsten Stunden der Nacht.
„Du weiß woooohiiiiin“, sagte die Gestalt. „Du weißt, wohin ich möchteeeeeee.“ Und das tat er. „Ich möchte – nach Hauuuuuseeeee.“
Und er umklammerte das Lenkrad fester und er drückte stärker aufs Gas und er starrte ohne zu blinzeln zur Tür, weil er wusste, dass das Gesicht der Gestalt nur noch wenige Zentimeter entfernt war und ihn direkt anstarrte.
Oh, hört nur, wie ich rumlaber! Haha. Wisst ihr, ich sollte wirklich zu den anderen Gemeinderadioaufgaben kommen, sonst wird das Stationsmanagement… mich einfach töten. Ich hoffe zumindest, dass das alles ist, was sie mir antun werden.
 5. Tamika Flynn
Cecil: Aber jetzt habe ich heute einen echt besonderen Gast im Studio, die ihre eigene Geistergeschichte zu erzählen hat. Sie ist eine der aktivsten jungen Leute unserer Gemeinde, da sie eine Bürgerwehr gegründet hat, um unsere Stadt vor Unternehmen und Bibliothekaren zu beschützen, oh – und sie ist außerdem eine begeisterte Leserin. Also heißt sie bitte herzlich in der Sendung Willkommen – Tamika Flynn! Hi, Tamika!
Tamika: Hi Cecil.
Cecil: Du sagtest du hättest eine Geistergeschichte, die du mit uns teilen möchtest?
Tamika: Ja. Ich liebe Bücher so sehr. Und meine Lieblingsbücher sind Geisterbücher.
Cecil: Die Geisterbücher? Du meinst Horrorromane, ja?
Tamika: Du sagst Kartoffel, ich sag Kartohfel.
Cecil: Tu ich?
Tamika: Jap!
Cecil: Kartohfel?
Tamika: Kartohfelchips, Kartohfelsalat. Kartohfelputine…
Cecil: Das ist aber eine komische Art, Kartoffel zu sagen.
Tamika: Naja, ich hab Englisch gelernt, indem ich es gelesen habe, Cecil, nicht indem ich es mir angehört habe! Jedenfalls. Ich liebe Geistergeschichten, weil sie so voller Symbolismus und Bedeutung sind. Viele Leute denken, dass Geistergeschichten nur eine eintönige Erzählung über einen Geist ist, der ein altes Haus heimsucht, aber wenn man weiter unter die Oberfläche sieht, sind Geistergeschichten eigentlich über tote Menschen, die jetzt unsichtbare oder durchsichtige Wesen sind, die mit den Lebenden in antiken Häusern interagieren, also…
Cecil: Ein sehr wichtiger Unterschied.
Tamika: Würdest du gerne meine Lieblingsgeistergeschichte hören, Cecil?
Cecil: Oh ja, bitte!
Tamika: Vor vielen, vielen Jahren, in eben dieser Stadt… da gab es Bibliothekare! Ooh! Und die Bibliothekare schlichen um die öffentliche Bibliothek, jagten und schlachteten Bücherliebhaber als einen Sport! Unschuldige Leute gingen in die Bücherei in der Hoffnung, ein gutes Buch zu finden, etwas Neues und Interessantes. Vielleicht einen Klassiker der Modernen Science Fiction von Octavia Butler oder irgendeine surrealistische Literatur von Amy Bender oder, oh, vielleicht ein kleinliches Spielverderber Weltraumessay von Neil deGrasse Tyson.
Cecil: Jetzt warte mal eine Minute! Um fair zu Neil deGrasse Tyson zu sein, seine Liebesgeschichten im viktorianischen Zeitalter sind eeeeecht guuuuuuuuuuuut!
Tamika: Jedenfalls. Eines Tages war da ein junges Mädchen, ein echt schlaues Mädchen. Sie war auch sehr fit, also ECHT fit! Aber auch schlau, also eines der schlausten Mädchen, die man kennt.  Ähem. Und auch echt taff. Jedenfalls, sie ging zu der Bibliothek und holte sich ein Buch und gerade, als sie eine Theaterstückesammlung vom Dichter und Spion Aphra Behn aus dem 17. Jahrhundert durchblätterte, konnte sie etwas schreckliches riechen, wie eine Infektion, wie nasses Fell. Die Luft war plötzlich feucht und sie konnte spüren, wie sie etwas beobachtete, wie etwas direkt über ihrer Schulter rum schlängelte.
Aber dieses Mädchen, sie war auch sehr schnell. Sie sprang schnell zur Seite, gerade als ein stacheliger Tentakel direkt neben ihr einschlug und das Regal zerschlug, das Theaterstückskripte von Pulitzergewinnerin Annie Baker enthielt. Ohne nachzudenken schnappte das Mädchen – sie war auch intuitiv, also echt sehr intuitiv! – sie schnappte den Tentakel bevor er sich wieder in die schützende Hülle zurückziehen konnte. Sie schnappte sich dann eine Ausgabe von „Die gesamten Werke von William Shakespeare“ von Francis Bacon. Es war die Sonderausgabe, die eine Machete direkt am Buchumschlag angeklebt hatte! Sie riss das große Messer ab und schwang es und traf den Fuß des Tentakels. Sie schwang es nochmal und landete einen präzisen Schlag zwischen der weichen, engen Spalte und der harten Haut. Das Mädchen war uuuuuuuuuunglablich! Der Bibliothekar schrie auf und mit einem doppelten Rückwärtssalto – was ziemlich leicht für dieses Mädchen war… wich sie knapp dem spritzenden Säureblut der sich windenden Kreatur aus und landete einen tödlichen Schlag direkt auf seinen widerlichen Nacken! Sie brauchte nicht mal eine Klinge, um dieses Monster zu erledigen, sie benutzte nur ihre Faust! Platsch! Pfffff! Wahre Geschichte über das krasseste bücherliebende Mädchen, das es jemals gab!
Cecil: Also das ist eine Geschichte über dich, richtig? Und wie du den Bibliothekar während dem Sommerleseprogramm vor ein paar Jahren besiegt hast?
Tamika: Oh nein. Diese Geschichte war über meine beste Freundin Jessica Littleton. Sie ist so schlau und talentiert, ich liebe sie einfach, sie ist die Beste!
Cecil: Okay Tamika, obwohl ich es hasse, kleinlich zu sein, das war eine echt großartige Geschichte, aber das war eher eine Monstergeschichte, keine Geiiiiiiiistergeschichte.
Tamika: Naja. Jessica hat das Monster umgelegt und jetzt ist es ein Geist, bäm, Geistergeschichte! Naja, ich muss meine Mathehausaufgaben machen gehen und dann haben wir heute Abend das Jugendbürgerwehrtreffen auf der neuen Rollschuhbahn, also tschüss, Cecil!
Cecil: Tschüss, danke, Tamika!
6. Kinder-Fun Fact-Wissenschaftsecke
Es ist Zeit für eine weitere Kinder-Fun Fact-Wissenschaftsecke!
Wusstet ihr, dass es Zeitreisen gibt? Okay gut, noch nicht jetzt, aber wir haben von Zeitreisenden erfahren, dass es in nur weniger als 30 Jahren erfunden wird. Da wir dieses Wissen jetzt haben, dachte ich, dass es irgendwie lustig wäre, zusammen ein kleines Experiment zu machen, also. Wenn es euch legal erlaubt ist, ein Smartphone zu besitzen, nehmt es jetzt raus und öffnet diese Kalender-App. Na los, macht schon, nicht schüchtern sein!
Was ich jetzt von euch möchte ist, dass ihr ein sich wiederholendes Ereignis erstellt, das genau an diesem Tag und zu dieser Uhrzeit anfängt und benennt dieses Ereignis, naja, „Reise in die Zeit zurück.“ Ooh und stellt sicher, dass ihr eure genaue Position notiert, okay? So, wenn ihr das getan habt, stellt das Ereignis so ein, dass es sich jedes Jahr an demselben Tag wiederholt. Auf diese Art, sobald euer zukünftiges Ich Zugriff auf eine Zeitmaschine hat, wird es wissen, dass es an diesen exakten Moment zurückkehren soll. Und dann, sobald ihr all das getan habt, drückt „speichern“ und euer zukünftiges Ich sollte sofort direkt vor euch auftauchen!
Okay, also, seht ihre euer zukünftiges Ich? Alles klar, naja, ihr müsst euch vielleicht ein kleines bisschen umsehen. Wartet, wartet. Sieht keiner von euch sein zukünftiges Ich? Oh-oooh…
Naja, das war die Kinder-Fun Fact-Wissenschaftsecke!
7. Teddy Williams
Cecil: Jetzt ein Blick auf den Gemeindekalender. Also, lasst uns mit einem Ereignis anfangen, das heute passiert. Um beim jährlichen Geistergeschichtenwettbewerb einzusteigen, verkündete Teddy Williams, Besitzer des Desert Flowing Bowling Alley und Arcade Fun Complex, dass er 20% Rabatt auf den Einlass und auf Doppelspielmarken für jeden anbietet, der sich wie einen verstorbenen Vorfahren, eine verstorbene historische Figur oder ein verstorbenes Haustier verkleidet.
Wir haben Teddy jetzt hier bei uns im Studio, um etwas über die Themenaktivität zu sprechen, die im Fun Complex stattfindet. Teddy?
Teddy: Hallo, Cecil.
Cecil: Hallo.
Teddy: Wir drüben im Desert Flower sind heute richtig vom Geistergeschichtenfestival begeistert und wir wollten den Geist des Ereignisses feiern, kein Wortspiel beabsichtigt.
Cecil: Kein Wortspiel verstanden.
Teddy: Okay, also, wir kommen in die Geistergeschichten… Stimmung. Wir werden alle Lichter der Bowlingbahnen ausschalten und während Kunden im Dunkeln versuchen sich zu koordinieren und rumstolpern, werden unsere Mitarbeiter sich von hinten an sie ran schleichen und klassische Geisterdinge wie „BUUH!“ und „Hallo, mein Sohn, ich vermisse dich, es ist so kalt hier“ rufen.
Cecil: Also das klingt nach einem Riesenspaß, an den sich die Leute für den Rest ihres Lebens nicht unerfreulich erinnern werden.
Teddy: Wir haben ein paar teure Anwälte engagiert, um das sicherzustellen.
Cecil: Also Teddy, du scheinst diesen Tag wirklich zu lieben. Hast du eine Geistergeschichte, die du teilen möchtest?
Teddy: Also, okay, klar. Wie ihr wisst haben wir die neue Rollschuhbahn über dem alten Haustierfriedhof gebaut. Und da gibt es diese Geisterkater, eine Perserkater. Super süß, so, dass man einfach sein kleines, plattes Gesicht packen will und [schrilles Gequieke] mit seinem eigenen Gesicht gegen seins machen will…
Cecil: Awwww.
Teddy: …aber das kann man nicht. Weil er ein Geist ist und deswegen geht dein Gesicht einfach durch ihn durch, das ist einfach… das ist einfach grrr, grrr. Jedenfalls, stellt sich raus, dass dieser Kater dem ehemaligen Stadtmilliardär Marcus Vanston gehörte. Marcus ist natürlich eines Tages verschwunden und niemand weiß mit Sicherheit, was mit ihm passiert ist.
Cecil: Oh, ich-
Teddy: Oder, wir wissen es, aber es ist keinem von uns legal erlaubt, das zu sagen.
Cecil: Natürlich, weil wir legal gesehen die Existenz von…
Teddy: Niemand von uns darf das legal sagen, Cecil, es könnte alles gewesen sein.
Cecil: Ja, natürlich. Engel.
Teddy: Also, dieser Geisterkater gehörte Marcus und Marcus war so reich, dass er dem Kater Französisch beigebracht hat.
Cecil: Ooh.
Teddy: Ja. Nun, ich selbst spreche kein Französisch, aber ich hab ein Russischwörterbuch und ich denke, dass beide Sprachen Englisch so unähnlich sind, dass sie einander ähnlich sein müssen.
Cecil: Das ist ein ausgezeichnetes Argument.
Teddy: Oder? Jedenfalls, der Kater hat mir gesagt, dass sein Name Peanut ist und dass er aus Kummer verstorben ist, als sein Meister, denn er so sehr liebte, von der Erde verschwunden ist und ihn alleine in ihrem riesigen Palazzo gelassen hat. Dass er, als Kater, nicht weinen kann, und deshalb jeden Abend unter den Kellertreppen ganz alleine vor Traurigkeit zitterte, bis sein Körper zu einem dünnen Hauch von Büschel verkümmert ist, dass die Flügel des Todes ihn ganz leicht und liebevoll tragen konnten, damit er wieder bei seinem Besitzer sein konnte. Aber er muss sich noch immer mit Marcus wiedervereinen und deshalb hat er jetzt nur noch einsame Unsterblichkeit und keinen denkbaren Ausweg.
Cecil: Das ist herzzerreißend!
Teddy: Ja. Also erzählte ich ihm, „Mein Name ist Teddy und ich liebe Videospiele!“
Cecil: Oh.
Teddy: Ich hab versucht, ihn mit einem dieser kleinen Fischleckerlis zu füttern. Es ist direkt durch ihn durch gefallen… Er wird für immer Hunger haben und er kann niemals essen! Ooh, jedenfalls. Deswegen hab ich versucht mehr Russisch zu lernen, damit wir auf Französisch reden können.
Cecil: Sicher, ja.
Teddy: Und er kommt immer öfter vorbei und sagt Dinge, wie, okay, es klingt ein bisschen wie „Je suis triste“, „Je suis mort.“ Was, wie ich herausgefunden habe, „Hey Teddy, es ist schön, dich zu sehen!“ heißt.
Cecil: Ähm, also es ist schon einen Moment her seit meiner Französischgehirnwäsche in der High School, aber ich bin mir sicher, “Je suis mort“ heißt…
Teddy: “Schön dich zu sehen”, ja, ich weiß, Cecil. Alles klar, naja, ich muss zurück zum Komplex und hoffe, euch alle da draußen zu sehen. Also, vergesst nicht, dass es von vier bis sechs Happy Hour an der Bar gibt. Wenn ihr für diese ganzen zwei Stunden fröhlich sein könnt, bekommt ihr drei Dollar Biere aus dem Fass und Drinks aus dem Brunnen. Bis jetzt hat es noch keiner geschafft. Naja, je suis mort, Cecil! Haha!
Cecil: Aha, danke, Teddy! Oh, Peanut!
8. Steve Carlsberg
Mehr vom Gemeindekalender.
Also, Zuhörer, ich liebe Geistergeschichten, weil sie so verstörend sind, aber innerhalb der Sicherheit einer fiktionalen Erzählung. Nicht so wie mein Schwager, Steve, der gerade uneingeladen in meinem Studio aufgetaucht ist und mein echtes Leben stört.
Steve Carlsberg: Also, naja, Cecil, du hast mich gebeten zur Station zu kommen, um meine Geistergeschichte zu erzählen!
Cecil: Was, hab ich das? Warte, warum würde ich das tun? Ist das etwas, dass – oh, ja, ich erinnere mich daran, das getan zu haben. Na gut, mach weiter mit deiner Geschichte, Steve.
Steve: Okidoki. Es wird gesagt, wenn man kurz nach der Dämmerung runter zu den alten Bahngleisen am östlichen Rand der Stadt geht, kann man die Geiiiiiiisterkiiiiiiiiiinder sehen!
Cecil: Alles klar, naja, wir sollten jetzt hingehen, weißt du. Zeig uns den Weg, Steve, und wir werden alle direkt hinter dir sein, irgendwann.
Steve: Okay. Vor vielen Jahrzehnten kam ein Schulbus voller Kinder auf diesen Bahngleisen zum Stehen. Die Fahrerin – deren Name Mab war – versuchte, den Motor zu stoppen, aber er ratterte immer weiter und weiter. Es gab keinen Mond! Sieh mal, das war noch bevor der Mond von NASA Wissenschaftlern erfunden wurde. Erinnerst du dich, was ich dir erzählt hab?
Cecil: [murmelt]
Steve: Alles klar. Mab wusste wahrscheinlich nicht, dass sie auf den Gleisen stehengeblieben war, sie versucht einfach weiter, den Motor neu zu starten, vergeeeeblich. Plötzlich ertönte ein lautes Horn und ein tiefes, rhythmisches Poltern unter ihnen, während die Gleise bebten!
Dann erschien in der Dunkelheit ein Licht. Ein einziger, gelber Schimmer, klein und entfernt. Das Licht wurde größer, während der Klang vom Horn und dem Poltern auf den Gleisen lauter wurde. Die Kinder sahen es zuerst. „Da ist die Sonne!“ rief eins von ihnen. „Nein, es ist ein Blitzbär!“ rief ein anderes.
Mab versuchte weiter, den Bus zu starten, das Horn des Zuges dröhnte, die Gleise unter dem Bus bellten und klapperten und das Licht war so groß, bewegte sich so schnell und die Kinder schrien „Zuuuuuuuug! Es ist ein Zuuuu-u-u-u-uuuug!“ Und dann jubelten sie alle, weil sie Züge liebten, hahaha! Und dann sahen sie zu, wie der Zug vorbeifuhr und klatschten und lachten die ganze Zeit, weil, hey, sie konnten einen Zug sehen!
Cecil: Also warte, der Zug hat den Bus nicht mal getroffen?
Steve: Nein, nein, nein, nein, schau mal, stellt sich raus, dass die Vibration der Gleise dafür gesorgt hat, dass der Bus über sie drüber rollte. Ein knapper Fehlschlag, puh! Naja, Mab rief das Busdepot und den ADAC an und alle kamen gesund und munter nach Hause. Aber. Es wird gesagt, wenn man draußen auf den alten Bahngleisen, kurz nach der Dämmerung, in der Nacht, in der es keinen Mond gibt, Puder auf den Kofferraum seines Autos verteilt und auf den Gleisen anhält, wird das Auto anfangen, sich langsam von den Schienen runter bewegen. Ohne das man das Gaspedal berührt. Und dann, wenn man an der Außenseite seines Autos nachsieht, wird meine eine Reihe kleiner Handabdrücke auf dem Puder sehen! Die Geister dieser Kinder, die vor so vielen Jahren in diesem stehengebliebenen Bus waren, werden das Auto in Sicherheit schubsen!
Cecil: Aber diese Kinder sind gar nicht gestorben, ich verstehe nicht wieso sie, also, wieso sind sie Geister?
Steve: Es ist vor 70 Jahren passiert, Cecil, ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Kinder mittlerweile Geister sind.
Cecil: Ich meine, lässt du den Gang im Auto drin? Weil dann wird es sich einfach von alleine bewegen, ohne dass man aufs Gas drücken muss. Oh und außerdem sind diese Handabdrücke wahrscheinlich nur deine eigenen Handabdrücke, die sich bilden, wenn das Puder die Öle absorbiert, die bereits dran waren.
Steve: Klingt so, als wärst du zu feige, um auf die alten Bahngleise zu gehen…
Cecil: Ugh.
Steve: …und die Geisterhände der Geisterkinder zu sehen, die alle gestorben sind, nachdem sie vom stehengebliebenen Bus betroffen waren!
Cecil: Ja, durch natürliche Ursachen, viiiiele Jahre später!
Steve: Was alles passierte, nachdem sie im stehengebliebenen Bus waren! Wuuuuhuuuuuuuuu, gruselig, gruuuseliiig! Brauchst du eine Umarmung?
Cecil: Nein. Okay, Steve.
Steve: Sieh mal, das ist echt gruselig, okay? Es sind nicht nur Handabdrücke, wenn man zu lang nach der Dämmerung hinkommt, besteht der Himmel hauptsächlich aus Leere. Man starrt in diesen unendlichen Schlund und macht sich selbst immer kleiner und kleiner, bis man versteht, dass man ein Fleck, ein Punkt, ein Nichts, Niemand, Versager ist, der irgendwann nicht mehr da ist und nicht vermisst werden wird. Sogar die Sterne, trotz ihrer Masse und Gewalt, sind ersetzbare Punkte, geräuschlos und gleich. Sogar der Ball einer nuklearen Explosion, der 2000 Mal größer als unsere eigene Erde ist, und für Millionen und Milliarden von Jahren kräftig brennen wird, ist ein ununterscheidbarer, leuchtender Punkt, den die meisten nicht mal benennen können. Was ist der Nutzen von all dem?
Cecil: Okay, jetzt habe ich echt Angst.
Steve: Also ja, stell sicher, dass du genau zur richtigen Zeit kommst, um diese Handabdrücke zu sehen, okay?
Cecil: Okay. Bist du jetzt fertig mit reden?
Steve: Jap.
Cecil: Okay, super. Also, Zuhörer, wir machen jetzt mit unserem Gem-… Okay Steven, du musst, du musst gehen.
Steve: Jap, eine Umarmung.
Cecil: Nein. Oh Mann, na gut, okay.
Steve: Oh, da ist sie! Ah, wir haben’s getan! Ah, ich hab so Angst, es ist so gruselig! Du wirst später noch eine Umarmung brauchen, Großer.
Cecil: Alles klar. Danke, Steve.
9. Der Gemeindekalender
Wo war ich? Freitagmorgen wird das Kaaaaaaaaaaaaaaaaff Woooooooooooow sein und später dann Ah, ah, a-a-a-haha, wenn ihr versteht, was ich meine, hahaha! Oh ja, das war wahrscheinlich sehr verwirrend für’s Radio. Also, Freitagmorgen wird es ein Atomwaffentest entlang der Schlucht östlich von Route 800 geben. Bitte denkt dran, in eurem Auto oder unter einem sehr stabilen Tisch Schutz zu suchen. Wie der liebenswerte Cartoon-Charakter Andy, das Atom, immer schreit: „Eine Atombombe hat wahrscheinlich mehr Angst vor euch, als ihr vor ihr!“
Samstagabend findet der jährliche Abschlussball der Night Vale High School statt. Danach wird es eine Einschlussparty mit dem Thema Casino geben. Also, die soll Kinder dazu ermutigen, zusammen an einem Ort zu bleiben, Spaß mit Freunden zu haben und nicht draußen auf den Straßen betrunken Auto zu fahren. Sie soll außerdem Kinder dazu ermutigen zu zocken. Einige der vorhandenen spaßigen Casinospiele werden Lotterie-Rubbellose, Kümmelblättchen und Vertrauensfälle sein.
Montag ist der Tag, von dem Nostradamus uns erzählt hat, dass er passieren würde. Wisst ihr, Jeremy Nostradamus erzählte uns, dass dieser bestimmte Montag passieren würde und Zuhörer, Montag wird tatsächlich passiiiiiiereeeeeen.
Dienstagabend um 19 Uhr wird das Night Vale Schulamt eine Versammlung abhalten, um zu diskutieren, ob Tests dabei helfen, die Fähigkeiten von Kindern zu messen, oder ob es schon ziemlich offensichtlich ist, dass das elektrisierte Labyrinth einfach unschlagbar ist.  Die Versammlung ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Diesen Mittwoch werden wir den letzten Mittwoch nochmal erleben. Ich meine, letzter Mittwoch hat einfach so viel Spaß gemacht, dass wir ihn immer und immer und immer und immer und immer und immer und immer... wiederholen werden.  
10. Geistergeschichte #2
Zurück zu einer Geistergeschichte, die bereits im Gange ist.
Es geschah vor zehn Jahren, an einem Abend genau wie heute. Hier war ein Mann, der eine dunkle Straße entlang fuhr. Keine anderen Autos. Wo waren all die anderen Autos? Wo all die lebenden Leute mitten in der Nacht waren, das weiß ich nicht.
Und das noch, der Jahrestag des Brandes der aaaaaaaaaalten Mühle, in der eine junge Frau schrecklich umgekommen ist, im Feuer. Und hier neben ihm bat ihn eine merkwürdige Stimme, wie die Frau alle verurteilten Unschuldigen fragen würde, anzuhalten, um sie nach Hause… zu… bringen.
„Oh du, du möchtest nach Hause?“ fragte der Mann. „Ja, na klar. Ähm. Wo ist dein Zuhause?“
„Ich werde dir Anweisungen gebennn“, krächzte der steife, tote Hals der Gestalt und eine Hand berührte seine Schulter. Er konnte sie gerade so sehen. Haut und Knochen? Vielleicht. Fleisch und Symmetrie, eventuell. Aber das macht ein Ding nicht menschlich. Und er wusste von den Geschichten, dass diejenigen, die den Anweisungen der Frau von der Mühle folgten, sich selbst dabei erwischten, wie sie engen, dunklen Strecken folgten, die sich immer weiter runter zu einem Ziel schlängelten, so leer wie die Pupille eines toten Auges.
„Oh, klar. Also, ich fahr grad selbst in die Stadt“, sagte der Mann, der versuchte nach jeglicher Art von menschlicher Konversation zu greifen. „Also, vielleicht kann ich dich da irgendwo absetzen – nah bei dir zu Hause, wie dem Moonlite All-Nite Diner oder dem Mission Grove Park?“
„Nein! Bring. Mich. Nach Hause!“
Und bevor er sich selbst stoppen konnte, drehte der Mann sich um und sah ihr in die Augen und der Mann sah, der Mann sah deutlich ihr Gesicht.
Haltet an. Haltet sofort an. Ich möchte, dass ihr alle jetzt die Augen schließt. Schließt eure Augen und stellt es euch vor – ein Grabenkampf. Stellt euch Körper vor, die sich aus Löchern im Boden winden, um im matschigen Niemandsland zu sterben. Stellt euch ein Flugzeug in einem Gewitter vor, wo die Gesamtheit des Universums zu Nichts als Blitzen und Erschütterungen wird.
Stellt euch vor, wie ihr euch nachts in euer Schlafzimmer schließt und die Schattenabdrücke eurer Augenlider sehen könnt, nachdem ihr die Tür geschlossen habt. Eine gekrümmte Gestalt am Ende des Flurs, die in einem Laken auf dem Boden rumplumpst und zappelt.
Stellt euch vor, Mitten in der Nacht in eure Einfahrt zu fahren und ein graues Gesicht mit einem vulgären Lächeln, das aus eurem Schlafzimmerfenster guckt, zu sehen – glaubt ihr, aber habt ihr das wirklich?
Stellt euch vor alleine zu Hause zu sein, Mitten im riesigen Nichts. Und der Strom geht aus. Und es ist eine lange, lange Nacht bis die Sonne aufgeht. Seid ruhig für ein paar Momente und stellt euch all das vor.
Jetzt stellt euch das Gesicht der Frau in eurem Auto vor. Ja. Ja. Das ist es. Genau das.
„Bieg hiiiiieer aaaaab“, sagte sie, auf eine dunkle, enge Seitenstraße zeigend, dessen Asphalt rissig und gestaucht war. Eine Seitenstraße, die er nie zuvor gesehen hat. „Biiiiiiieg hiiiiiier aaaaaab und briiing miiiiiich naach Hauuuseeeeeeeeeeee.“ Und ohne zu wissen, warum er es tat oder wo der Weg ihn hinführen würde, bog er in diese Seitenstraße ab und ließ die Hauptstraße hinter sich.
11. Eine Öffentliche Dienstankündigung
Das Finale meiner Geschichte kommt gleich. Aber erst, eine öffentliche Dienstankündigung.
Nach ein paar Großflächenbränden vor einer Weile, würde die Night Vale Feuerwehr uns gerne an den Brandschutz erinnern. Sie haben eine neue Kampagne angefangen, um Eltern dabei zu helfen, mit ihren Kindern über dieses wichtige Gemeindeproblem zu reden. Die Kampagne heißt „Euer Verrat Wurde Notiert.“ Und das Maskottchen ist dieser liebenswerte Cartoon-Geier mit einer Kamera als Gesicht.
Brandmeisterin Ramona Incarna sagte, dass es wichtig für Eltern ist, ihren Kindern die drei Punkte der Brandvermeidung beizubringen: nachgeben, aufgeben, bereuen! Sie sagte, dass die häufigsten Hausbrände und Großflächenbrände durch eure Kinder entfacht werden. Und hier zeigte sie direkt auf euch! Und dann sagte sie, „Diese Kinder kamen aus eurem Körper!“
Und dann würgte sie. Sorry.
Als einen Teil der Kampagne, hat die Feuerwehr eine Broschüre erstellt, um den Eltern mit der Bildungsangelegenheit zu helfen. Nun, diese Broschüre ist mit bunten Zeichnungen von Pyramiden und schwebenden Augen verziert, um sie, wisst ihr, um sie attraktiver für Teens zu machen. Und diese Broschüren werden durch wiederholte Tonschleifen an alle Schüler der öffentlichen Night Vale Schule verteilt, während sie schlafen.
12. Pamela Winchell
Also, weil der Geistergeschichtenwettbewerb so ein wichtiges Ereignis unserer Stadt ist, hat Night Vales Bürgermeisterin die Direktorin der Notfallpressekonferenzen, Pamela Winchell, hierher geschickt, um eine Notpressekonferenz zu halten. Also bitte heißt Pamela Winchell willkommen!
Pamela Winchell: Hallo, Cecil! Hallo, Leute aus Night Vale! Hallo, Leute oder was auch immer im Weltall, die diesen Podcast vor langer Zeit erhalten, der Millionen von Lichtjahren entfernt, Millionen von Jahren in der Zukunft liegt. Hallo, mutiertes, hohläugiges Kind in der dunklen Ecke dieses Radiostudios!
Cecil: Oh mein Gott! Was… aber…
Pamela: Er ist süß, oder?
Cecil: Ich ha- ich habe ihn noch nie vorher bemerkt. Pamela!
Pamela: Ja?
Cecil: Er starrt mich an!
Pamela: Das ist, was er tut!
Cecil: Er ist gruselig! Ist er ein Geist?
Pamela: Man sieht an seinem grauen Teint und den leuchtenden, gelben Augen und dem kompletten Mangel an Mimik, dass er kein Geist ist. Das, mein Freund, ist einer der untoten hohläugigen Botschafterkinder vom Stadtrat.
Cecil: Wie lang ist er schon hier?
Pamela: Wahrscheinlich seit dem letzten Mal, als der Stadtrat eine Pressemitteilung veröffentlicht hat.
Cecil: Aber das ist ja schon fast einen Monat her!
Pamela: Naja, du hast hiermit deine eigene Frage beantwortet, nicht wahr? Cecil, du sollst die untoten Botschafterkinder nach Hause schicken, wenn du mit ihnen fertig bist. Wenn du das nicht tust, lungern sie nur im Dunkeln rum und beobachten dich ausdruckslos. Ich meine, Kinder sind unschuldig, aber sie sind sehr schlau!
Cecil: Also, er wird mir nicht, sagen wir mal, weh tun, oder?
Pamela: Das habe ich nicht gesagt!
Cecil: Ahahahah, hahaha, he- hey, na, kleiner Junge! Wie heißt du?
[Musik]
Pamela: Oh, das war der Zweitname von meinem Großvater!
Cecil: Wie buchstabiert man das denn?
Pamela: Oh, B-U-M-P-F-B-U-M-B-F-F-F-G-G-G-W-leises Q. Das ist Walisisch. Außerdem war mein Großvater ein Vogel. Er weilt nicht mehr unter uns.
Cecil: Oh, mein Beileid für deinen Verlust.
Pamela: Was? Wieso?
Cecil: Ich meine, dein Großvater ist verstorben und...
Pamela: Er war nur ein Vogel. Beruhig dich, Cecil. Jedenfalls, die Bürgermeisterin hat mich geschickt, um eine Notfallpressekonferenz über Geister zu halten.
Cecil: Ausgezeichnet, leg gleich los.
Pamela: Ruhe da drüben, während ich rede, Kind.
Leute aus Night Vale. Da gibt es einen bestimmten Stein in der Wüste. Der Stein ist kegelförmig, vollkommen glatt und verkehrt herum, gefährlich auf einem Punkt balancierend. Wenn man im langen Schatten des Steins steht, kann man das ganze Universum im Mittagshimmel sehen. Sterne, die man noch nie zuvor gesehen hat. Jede. Einzelne. Sternkonstellation, die sich aus großen und schrecklichen Schmieden raus drehen. Ihr werdet verstehen, dass Geschichte ein Mythos ist und die Menschheit ein Fiebertraum, und ihr werdet ein sehr langweiliges Summen hören. Richtig langweilig. Ich war nach 30 Sekunden schon gelangweilt.
Aber der Stein ist richtig cool, okay? Er ist ein Stein, weiß und in ihn ist der gesamte Text von Gillian Flynns meistverkauften Thriller „Gone Girl“ gemeißelt. Die Worte sind falschherum gedruckt und auf Lateinisch. Nun, niemand in Night Vale kann Lateinisch, die einzigen Bücher darüber sind in der Bücherei und nie im Leben geht irgendjemand von uns da rein. Also vermute ich nur, dass es „Gone Girl“ ist, weil ich das Buch nie gelesen habe. Ich hab auf jeden Fall den Film gesehen und der ist super. Ich weiß nicht, warum sie den Film „Furious 7“ statt „Gone Girl“ genannt haben, aber er war echt richtig gut! Also ich behaupte einfach, dass es die lateinische Übersetzung von „Gone Girl“ auf dem Stein ist und nicht irgendein antiker Fluch eines seltenen, religiösen Relikts.
Cecil: Okay, ist da irgendwo ein Geist in der Geschichte?
Pamela: Ich muss nicht sagen, dass es einen Geist gibt, damit es zu einer Geistergeschichte wird, Cecil. So 16 Milliarden Leute sind gestorben, seit die Echsenmenschen die Menschen zum ersten Mal erfunden haben. Geister sind überall, die ganze Zeit! Ich meine, ich habe eine Wüste erwähnt, muss ich extra sagen, dass da auch Sand oder Kakteen oder 20-j��hrige oben Ohne sind, die einen gigantischen Statue verbrennen und 8-Dollar Flaschen Wasser von Betriebssponsoren kaufen? Natürlich sind diese Dinge da, es ist eine Wüste!
Cecil: Also ich habe diesen Stein nie gesehen, aber ich bin tatsächlich echt interessiert, weil ich den Film auch geliebt habe. Ich mag das Buch tatsächlich nur ein kleines bisschen lieber. Ich bin mir eigentlich nicht sicher, warum sie das Buch „Ms Peregrine‘s Home for Peculiar Children von Ransom Riggs“ genannt haben, aber es war trotzdem richtig gut. Also, wo kann ich hingehen, um mir diesen faszinierenden Stein anzusehen?
Pamela: Ich hab ihn gegessen.
Cecil: Was- du hast was?!
Pamela: Ich. Hab. Ihn. Gegessen. Er war nicht gut, ich meine, ich mochte den Film viel lieber als den Stein, der Stein ist schrecklich, ugh. Ich kann schon seit Wochen nicht mehr auf Toilette.
Cecil: Ugh.
Pamela: Hat mich echt abgeturnt, jemals Gillian Flynn gelesen zu haben. Jedenfalls, Kind, willst du zurück ins Rathaus? Alles klar, cool. Ich bring dich hin, hüpf einfach mit mir auf dieses Pferd und los geht’s.
Cecil: Oh wow, ich habe gerade erst bemerkt, dass du auf einem Pferd sitzt.
Pamela: Klare Sache. Wiederschaun, Cecil! JAHUU!
Cecil: Oh, oh…
13. Geistergeschichte #3
Das Finale meiner Geistergeschichte.
Es war vor zeehn Jaahren, an einem Abend genau wie heute. Der Mann und seine Beifahrerin fuhren durch eine Straße, die durch die tiefhängenden Äste des Waldes drang. Wisst ihr, durch die Dürre der Wüste nehmen Bäume komische Formen an. Sie krümmen und türmen sich, ihre Form eine Geschichte ihres quälenden Wachstums.
„Fahr weiter“, krächzte die Gestalt. „Ja, ich kenne den Weg“, sagte der Mann, und das tat er. Weil die Straße, wie die Geschichte, nur an einen Ort führt. Ein dunkler und geheimer Ort, von dem niemand jemals wieder zurückkehrt. „Weißt du, warum ich in der Mühle war, als sie abgebrannt wurde?“ Das wusste er nicht. „Ich war drinnen, weil ich diese Mühle geliebt habe und ich konnte sie nicht alleine gehen lassen. Wo warst du, Cecil? Wo warst du, als diese Mühle abgebrannt ist?“ „Weiß nicht, ich war- ich war auf der Arbeit“, sagte der Mann. „I- i- ich wusste nicht, dass sie an diesem Tag abbrennen würde. Ich meine, ich nehme an ein Teil von mir dachte, dass nichts abbrennt und alles ewig hält.“ „Alte Mühlen brennen, Cecil. Das ist, was mit ihnen passiert.“ „Ich weiß, ich meine, ich- ich versuche zu sagen, dass es mir Leid tut, dass ich nicht da war.“ „Es ist okay. Du bist jetzt hiier!“ Und das Auto erreichte das Ende der Straße, dessen Asphalt dichten Brombeersträuchern wich. Und die Brombeersträucher hoben und senkten sich, als wäre es das Haar vom Rücken eines riesigen, atmenden Tieres und über ihnen brannte die Mühle. Es nahm den ganzen Himmel ein. Der gesamte Nachthimmel schien zu Brennen und der Mann, der wegen des Schreckens kaum noch atmen konnte, drehte sich um und sah in das Gesicht der Frau und sie drehte sich zu ihm zurück und er konnte, er konnte das Gesicht der Frau deutlich sehen und ihr Gesicht war weg. Und an dessen Stelle war das Gesicht, das ihr das Feuer gegeben hatte. Und ihre Lippen öffneten sich zu etwas, das ein Lachen gewesen wäre, und sie griff nach ihm mit etwas, das ihre Hände gewesen wären!
Zuhörer… ich habe euch angelogen. Beziehungsweise, nicht angelogen, tut mir leid, aber wie heißt das, wenn man jemandem eine Geschichte erzählt, von der man gerne hätte, das andere sie glauben, was auch immer das ist, aber hört mal, ich kann damit nicht weitermachen, ich muss euch die Wahrheit erzählen. Und das werde ich. Gleich. Die wahre Geschichte, die… die wahre Geistergeschichte, die ich versucht habe, euch zu erzählen. Aber erst, das Wetter.
14. Wetter (Where Did I Go von Erin McKeown)
15. Epilog
Das ist die wahre Geschichte. Das ist auch eine Geistergeschichte.
Vor zehn Jahren, an einem Abend wie diesem, fuhr ein Mann eine dunkle Straße entlang, ein Mann, der sich selbst als einen Radiomoderator definiert. Aber an diesem Abend war er nur ein Fahrer. Und er sah eine Gestalt vor ihm am Rand der Straße, eine kurze Pause in einem langen Nebel. Aber er wusste genau, wer es war und er nahm sich fünf Sekunden, um sich zu sammeln.
Und er ließ sie rein. Weil er wusste, dass genau auf dieser Strecke, ein Jahr am Tag, der vor dem Tag war, der vor zehn Jahren an einem Abend genau wie heute war, eine Frau gestorben ist. Oh, nicht die Frau am Rande der Straße, die war noch am Leben. Oder sie ist immer NOCH am Leben. Die Frau die gestorben ist, war eine alte Frau.
Und diese alte Frau starb nicht in einem Mühlenfeuer, es gibt keine alten Mühlen in Night Vale, es war einfach nur Zeit für die Frau zu gehen. Und diese Art zu sterben war banal. So, wie es der Tod immer ist. Aber trotzdem. Er trauerte um den Verlust von jemandem, der ein Teil seines Lebens gewesen war.
„Wo soll’s hingehen?“ sagte er. Und die Frau am Rande der Straße sprach in einer Stimme, die wie – eine normale Stimme klang, wie jede Stimme. „Du weißt wohin“, sagte sie. „Du weißt, wo ich hin möchte.“ Und das tat er, weil, naja, sie hatte ihn gerufen und gesagt, wo sie hin möchte. „Ich möchte nach Hause“, sagte sie. Und er sah ihr in die Augen und er sah das bekannte Gesicht – seiner älteren Schwester, Abby. Sie sah müde aus, weil sie auch an diese Frau gedacht hatte, die gestorben war. Weil diese alte Frau vorher nur eine Erinnerung war. Sie war die Mutter der beiden. Die Enthüllung des Grabsteins war an diesem Tag und… es gab Geschichten zu erzählen. Zu viele Geschichten. Und das Gewicht von ihnen fing an, physisch zu werden. Und jetzt das, ihr Auto hatte eine Panne am Straßenrand?
„Der Dienst war nett“, sagte sie. „Ich glaube, Mom hätte das…“, sagte sie. „Ja, ähm, ja. Das hätte Mom“, sagte er.
Seht mal, meine Mutter ist verschwunden, als ich gerade mal 14 war. Abby hatte gerade mit der Schule angefangen, aber sie musste abbrechen und nach Hause kommen, um mich großzuziehen und ich dachte, dass meine Mom jeden Moment zurückkommen würde, als wäre sie vielleicht geschäftlich unterwegs. Oder einen Spaziergang machen. Oder sich nur verstecken.
Aber Mom kam nie zurück, während meiner ganzen Kindheit nicht. Und ich war launisch und rebellisch und Abby war zurückhaltend und kontrolliert und sie gab mir die Schuld dafür, dass sie die Schule abbrechen musste und ich gab ihr die Schuld dafür, dass sie einfach nicht… Mom war.
Aber als wir erwachsen waren, kam meine Mutter, krank und mitleiderregend, zu zwei Kindern zurück, die morgens kaum miteinander sprachen. Aber wir kamen wieder zusammen, um bei ihr zu sein und Mom… sie sah älter aus, als sie war. Und ihr Gesicht – war weg. Und an dessen Stelle war das Gesicht, das ihr die Zeit gegeben hatte. Sie hatte viele Kämpfe gegen sich selbst verloren. Alkohol, Schulden und Mangel an Behandlung oder überhaupt dem Bewusstsein einer geistigen Erkrankung.
Seht mal, einige Kreaturen haben Krallen und- und- und- und andere haben- haben Scheren und- und- und andere haben Gift, aber einige Kreaturen haben Flügel. Meine Mom flog davon, als all ihre anderen Schutzmechanismen versagten. Aber trotzdem, Abby und ich fingen wieder an, miteinander zu reden, versuchten uns zu heilen und durch diesen dunklen und engen Weg der Vergebung zu lenken. Und dann, einige Monate später – verließ uns Mom wieder. Dieses Mal für immer. Und ein Jahr später, an einem Abend genau wie heute, fuhr ein Mann seine Schwester nach Hause. Und sie stieg aus seinem Auto und- und- und sie ging in ihr Haus und- und- und er fährt weg, es ist- es ist einfach, erst das, dann das, dann das, dann das, dann das.
Seht ihr, die Realität von Geistergeschichten ist, dass sie tröstend wären, nicht gruselig, wenn sie wahr wären, wie versichernder Beweis, dass wir nach dem Danach weiter machen. Oder eine Chance, nochmal mit jemandem zu reden, mit dem man nie wieder reden kann, aber stattdessen leben wir in einer Geschichte über uns und über unsere Beziehungen und unsere Familien und den Entscheidungen unserer Familien, die weit, weit, weit zurück gehen. Und diese Geschichte ist auf dieselbe Art gruselig wie eine Geistergeschichte, weil sie… ungelöst bleibt. Und mit Symbolik versehen ist, die wir nicht verstehen.
Und die Geschichte einer Familie ist, im Grunde, nur eine andere Art von Geistergeschichte. Also vor zehn Jahren, an einem Abend genau wie heute, als der Nebel schwer auf dem Tiefland lag, fuhr ein Mann seine Schwester nach Hause. Und elf Jahre an einem Abend genau wie heute verstarb ihre Mutter und es bedeutete nichts, aber es ist passiert. Und die Schwester stand dabei und sah, wie es passierte und der Bruder sprach im Radio und wusste nicht mal, dass es passiert war bis im Nachhinein und es gab nichts, was sie hätten tun können. Aber trotzdem bereuten sie alles, was sie nicht getan hatten und als sie ihn anrief, um ihm zu sagen, was passiert war, waren sie beide für ganze zehn Sekunden still.
Vor dreißig Jahren an einem Abend genau wie heute st- stolperte ich über dieses Kabel, hier auf der Radiostation und ich kann es jetzt immer noch manchmal fühlen. Vor fünfzig Jahren an einem Abend genau wie heute, wurde ein Baby geboren. Oh, niemand wichtiges für diese Geschichte, Babys werden immer geboren. Vor hundert Jahren gab es einen Krieg, oder auch nicht, wisst ihr, nicht genau vor hundert Jahren, aber mehr oder weniger vor hundert Jahren an einem Abend genau wie heute, gab es einen Krieg. An einem Abend genau wie heute vor 300 Jahren, hob eine Frau an einem sonnigen Tag eine Handvoll Gras auf und realisierte, dass sie nicht das Leben lebte, das sie leben wollte. Sie war sich nicht sicher, warum sie diese Handvoll Gras aufhob, sie war sich auch nicht sicher, warum sie dies tat. An einem Abend genau wie heute vor 600 Jahren, Feudalismus. Glaube ich. Ich bin mir nicht wirklich sicher, wann Feudalismus war.
Oh, vor 1.000 Jahren an einem Abend genau wie heute, aß ein Mann die beste Birne, die er jemals essen würde. Aber das wusste er zu der Zeit nicht, er dachte nur, „Wow, das ist eine echt gute Birne.“ Vor 1002 Jahre an einem Abend, der überhaupt nicht war wie heute, würde derselbe Mann die schlimmste Birne essen, die er jemals aß. Oh, aber das wusste er zu der Zeit, er sagte, „Argh, das ist eine schreckliche Birne!“ Vor 3.000 Jahre an einem Abend genau wie heute, kratzten die Leute im Dreck nach Essen oder sie suchten es in Bäumen oder sie reichten mit ihren Händen ins Wasser und kamen raus mit dem festhaltend, was sie dort gefunden hatten, was im Wesentlichen nur ein weiter Tag im Leben war, und das nahmen sie, schlängelnd, in ihre Körper auf und konsumierten es. Vor 22.000 Jahre an einem Abend genau wie heute – Bäume. Was das angeht bin ich mir absolut sicher. Es gab viele Bäume damals. Und verglichen zu damals, gibt es heute mehr von ihnen. Vor 103.000 Jahre an einem Abend genau wie heute, fühlte sich ein Kind wegen etwas, dass es getan hatte, sehr schlecht, aber da er nicht wusste, wie er es wieder gut machen könnte, rannte er davon. Aber da er dann nirgendwo hin gehen konnte, kehrte er am nächsten Tag zu einer Familie, die ihm bereits vergeben hatte, nach Hause zurück. Vor 100 Millionen Jahren an einem Abend genau wie heute, gab es Sterne und eine unbeabsichtigte Schönheit, die vor Millionen von Jahren nicht als Schönheit bezeichnet werden würde und Farben, die noch keine Farben waren, sondern nur verschiedene Arten von Licht.
Und Millionen von Jahren später würde ein Mann seine Schwester nach Hause fahren, weil er sie liebte und weil es ihre Geschichte war, die erzählt wurde. Sie lebten in einer Geistergeschichte, die im Herzen nicht die Geborgenheit von Angst in sich trug, sondern nur einen einfachen, dumpfen Schmerz und Wirrwarr. Und Millionen von Jahren davor brach ein Vulkan aus und für nur einen Moment sah er wie ein Brunnen aus Juwelen aus, aber niemand war da, um zuzusehen, als es geschah. Und hunderte von Millionen von Jahren später, gab es Babies, die jeden Moment geboren wurden und jeder konnte sehen, wie alles geschah, manchmal war es ruhig, manchmal war es sehr lange ruhig. Vor hunderten von Millionen von Jahren war es für eine sehr lange Zeit sehr, sehr ruhig.
Und dann gab es natürlich Small Talk. Gelächter und Liebe. Liebe jeder Art. Und neben seiner Schwester sitzen zu können, ihrer Tochter, seiner Nichte bei ihrem allerersten Balletkampf zusehen zu können. Gefühle – glücklich, von der Familie heimgesucht zu werden, die man hat. Hm. Naja. Das ist meine Geschichtseinsendung.
Und es sieht so aus, dass ich sie gerade rechtzeitig eingereicht habe, da der Stadtrat darauf hinweist, dass der Geistergeschichtenwettbewerb zum Ende kommt und sie das Gewitter sehr bald verkünden werden. Gew- Gewinner! Gewinner! Sie werden den Gewinner sehr bald verkünden, das ist, jap, mhm, jap.
Bleibt dran für den folgenden unsicheren Moment der Stille zwischen dem letzten gesprochenen Wort und dem ersten Applaus. Und von einem Abend, der so sehr wie heute ist, als ob er beinahe – nicht zu unterscheiden wäre:
Gute Nacht, Night Vale, gute Nacht.
Meg Bashwiner: Welcome to Night Vale ist eine Produktion von Night Vale Presents. Es wurde von Joseph Fink und Jeffrey Cranor geschrieben mit originaler Musik von Disparition.
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patentanwalt-reinert · 6 years ago
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“Bootstrapping” nennt sich dieses Phänomen in der Startup-Szene: ohne Fremdkapital – rein aus dem eigenen Wachstum finanziert – hat sich die Gewürzmanufaktur innerhalb kurzer Zeit als ernstzunehmender Player im deutschen Gewürzmarkt etabliert. In mancherlei Hinsicht entspricht die Gewürzmanufaktur Ankerkraut auch immer noch dem typischen Startup-Klischee: Als Stefan Lemcke 2013 aus einer Passion heraus seine Firma gründet, ist der erste Geschäftssitz eine Garage. Und Stefan schickt sich an, entgegen der Befürchtungen seiner Freunde und Bekannte – so eine Gründung birgt eben auch immer Risiken – den etablierten, verstaubten und gesättigten Markt, in den er sich begibt, buchstäblich umzukrempeln. Wenig später stieg auch seine Frau Anne Lemcke mit in das Familiengeschäft ein. Bei ihrem gemeinsamen Auftritt in der TV-Show “Die Höhle der Löwen” 2016 konnten Anne und Stefan schließlich Frank Thelen von einer Investition überzeugen: 300.000 Euro gegen 20 % Firmenanteile. Ein zuerst schmerzlicher aber später sehr erfolgreicher Deal. Heute ist Stefan Lemcke als Gründer seiner erfolgreichen Gewürzmanufaktur auf zahlreichen Konferenzen und Events vertreten, um von seiner Startup Gründung zu berichten. Auch in seinem Podcast “In der Würze liegt die Würze” gibt er regelmäßig Einblicke hinter die Kulissen von Ankerkraut. In der aktuellen Folge haben die Ankerkraut-Gründer ihren eigenen Chief Financial Officer Alex Schwoch zu Gast und geben wertvolle Tipps zur Finanzierung und dem Aufbau eines erfolgreichen Startups. Daneben gibt Stefan Lemcke in einem Gastbeitrag Tipps zur Finanzierung eines Startups. Die 7 Top-Tipps zur Finanzierung eines Startups von Stefan Lemcke 1. Die beste Zeit zum Gründen ist jetzt Wir haben einen historischen Niedrigzins in Deutschland und das schon seit Jahren. Das bedeutet, dass es sich für Banken und Privatinvestoren nicht lohnt, das Geld zu sparen. Stattdessen suchen alle nach Möglichkeiten zu investieren und das ist perfekt! Jeden Tag entstehen neue tolle Startup Ideen und Unternehmen – eventuell ist eure Firma ja das nächste große Ding! Sucht euch am besten ein Netzwerk aus Gründern heraus und geht auf möglichst viele Events. Dabei trefft ihr nicht nur andere Gründer zum Austausch sondern ganz häufig auch Banker oder auch andere Geldgeber, die nach Investitionsmöglichkeiten suchen. Mein Tipp: Wenn ihr einen Bankenkredit haben möchtet, geht am besten zu einer neuen Bank und nicht zu der, bei der ihr schon privat seid. Eure “alte” Bank bietet nicht automatisch die besten Konditionen, während eine neue Bank euch gerne mit einem guten Angebot als Business-Neukunden gewinnen möchte. Mit gutem Verhandlungsgeschick macht eure “alte” Bank euch im Anschluss vielleicht dann doch noch ein besseres Angebot, um euch zusätzlich als Businesskunden zu halten. 2. Businessplan first Grundsätzlich muss sich das Investment für eure Kreditgeber lohnen. Bringt zum Termin, egal ob Privatinvestor oder Bank, auf jeden Fall einen realistischen Businessplan mit. Was auf jeden Fall enthalten sein sollte sind eine Marktanalyse, eine Aufstellung eurer Stärken und Schwächen sowie die Erfolgsaussichten, mit denen ihr plant. Dazu kommen dann noch das Umsatzpotenzial und ein Finanz- beziehungsweise Liquiditätsplan. Mit diesen Daten könnt ihr Investoren einen Einblick in euer (zukünftiges) Unternehmen geben und sie davon überzeugen, dass ihr das Investment wert seid! Mein Tipp: Bleibt mit eurem Businessplan auf jeden Fall realistisch. Ihr dürft eure Prognosen und Erfolgsaussichten natürlich positiv darstellen, bleibt aber bei der Wahrheit. Die Investoren merken sofort, wenn Zahlen in der Planung keinen Sinn ergeben oder “pi mal Daumen” gerechnet wurden. Auch hier gilt: Holt euch besser einen Fachmann mit hinzu. 3. Das Startkapital ist das A und O Natürlich ist die Höhe des optimalen Startkapitals von Idee und Branche abhängig. Ich habe bisher nur ein Unternehmen gegründet und habe deswegen nur einen konkreten Erfahrungswert, doch der ist gut. Wir haben ungefähr 60.000 Euro gebraucht, um mit Ankerkraut starten zu können. Diese Zahl ist großzügig gerechnet und sollte auch euch einen geschmeidigen Start ermöglichen, wenn ihr in ähnlichen Dimensionen gründen wollt. Mein Tipp: Rechnet am besten auch hier mit einem Finanzberater durch, welche Materialien, Geräte und eventuelles Personal ihr benötigt. Nur so könnt ihr eine realistische Einschätzung erhalten und den nächsten Schritt zur Finanzierung gehen. 4. Funding durch Family & Friends Eine der wichtigsten Fragen bei der Gründung: Wie komme ich an das nötige Kapital? Grundsätzlich muss hier zwischen Eigen- und Fremdkapital unterschieden werden: Eigenkapital kommt von Investoren aller Art und bedeutet, dass Ihr Geld im Gegenzug für Anteile an eurer Firma bekommt. Das ist natürlich eine Option, die häufig in der realen Welt stattfindet. Auch “Die Höhle der Löwen” baut auf diesem System auf. Fremdkapital kommt ebenfalls von Investoren oder Banken, hat aber den Vorteil, dass ihr hier keine Firmenanteile abgeben müsst. Hier gibt es verschiedene Formen. Eine Variante mit der Ankerkraut sich anfangs stark finanziert hat war das Funding über Family & Friends. Man leiht quasi bei den eigenen Bekannten – Eltern, Großeltern und Verwandten. Der große Vorteil, ihr habt längere Rückzahlungsmöglichkeiten und bekommt wahrscheinlich immer einen besseren Zinssatz als von der Bank. Hier ist aber auch Vertrauen ein wichtiger Faktor! Wenn ihr letztendlich das Geld nicht zurückzahlen könnt, kann das für Enttäuschung sorgen. Macht also am besten immer direkt klar, dass auch eure Familie mit einem gewissen Risiko investiert. Mein Tipp: Ein Familienkredit ist optimal, um die ersten Schritte im Unternehmen zu machen. Der Vater von Anne hat 50 % unseres Startkapitals beigesteuert. Das hat nachher viel geholfen, als wir weiteres Kapital gesammelt haben und ohne dieses Startkapital würde die Firma heute nicht mehr existieren. Ohne diese Start-Phase hätten wir 2016 noch gar nicht bei DHDL auftreten können. 5. Warenbestand immer im Blick behalten Gerade in der Anfangsphase bzw. Wachstumsphase sollte man sich nicht übernehmen und zu viele Produkte lagern. Ich habe damals, als es so richtig mit Ankerkraut losging, viel zu viele Produkte eingekauft und vorproduziert und dabei gar nicht gewusst, wie viele wir davon überhaupt vertrieben bekommen. Einige Gläser haben wir erst Monate später im Weihnachtsgeschäft verkauft. So ein riesiger Warenbestand sorgt schnell dafür, dass man vor finanziellen Engpässe steht. Mein Tipp: Holt euch möglichst schnell einen Kollegen, der die Finanzen im Blick behält und euch bei Investitionen und Finanzierungen zur Seite steht. 6. Nur Geduld mit den Gewinnen Wenn ihr plant, euch kurz nach der Gründung direkt ein dickes Auto zu kaufen, ein fancy Büro zu mieten oder euch ein Nettogehalt von 10.000 Euro auszuzahlen, ist das keine gute Idee. Gerade in der Anfangszeit solltet ihr nur Geld ausgeben, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist und euch mehr Umsatz liefert. Wir haben bis heute kein krasses Büroloft in der Hafencity und ich habe mir beispielsweise erst nach zwei Jahren das erste Mal Gehalt ausgezahlt. Mein Tipp: Wenn es euch und eurem Unternehmen ein paar Jahre lang gut geht, ist es vollkommen in Ordnung sich mal etwas zu gönnen. Achtet nur darauf, dass ihr mit wachsendem Umsatz häufig auch wachsende Kosten habt. Wenn ihr plötzlich eure Mitarbeiter nicht bezahlen könnt, habt ihr ein großes Problem.. 7. Wie wäre es mit Factoring? Wenn ihr euch euren Platz auf dem Markt gesichert habt und anfangt, mit Großkunden zu arbeiten – bei uns sind das zum Beispiel Edeka und Rewe – dann werdet ihr mit neuen Zahlungsfristen konfrontiert. Als ich das erste Mal hörte, dass es Zahlungsfristen von 60 Tagen gibt, was bedeutet, dass ich zwei Monate auf mein Geld warten muss, bin ich aus allen Wolken gefallen. Deswegen haben wir uns für Factoring entschieden. Factoring ist im Prinzip nichts anderes als das Verkaufen eurer offenen Forderungen. Es gibt einige Factorer, die euch diese Forderungen gegen eine Gebühr abkaufen. Diese Unternehmen zahlen euch den Rechnungsbetrag (abzüglich der Gebühr) direkt und kümmern sich dann darum, dass sie in 60 Tagen das Geld von REWE und Edeka erhalten. Das bedeutet weniger Stress für euch, ihr könnt direkt wieder neue Ware einkaufen und einen anderen Kunden beliefern. Mein Tipp: Wenn euer Lieferant sehr erfolgreich ist, könnt ihr mit ihm auch über einen Lieferantenkredit verhandeln. Das bedeutet, dass ihr die Ware erst nach 30 oder 60 Tagen bezahlen müsst. Es gibt also genügend Möglichkeiten, um euer Unternehmen und eure Kunden zu bedienen! Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen. Foto (oben): Vox
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