#Drei Engel auf Tour
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rollirockerssproesslinge · 2 years ago
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Drei Engel auf Tour (Video und Bilder) Am 2. Weihnachtstag 2022 besuchten wir die Kinderkliniken in OB, DU und Essen.
Drei Engel auf Tour (Video und Bilder) Am 2. Weihnachtstag 2022 besuchten wir die Kinderkliniken in OB, DU und Essen.
Drei Engel auf Tour (Video) Bilder von den Kindern aus den Kinderkliniken Oberhausen , Duisburg und Essen.      
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wildwechselmagazin · 5 days ago
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einepitahayaprotag · 2 years ago
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Woche 48
Montag:
Morgens hat uns Alex sehr traurige Neuigkeiten erhält. Am Samstag war er eine Bergbesteigung auf den Antisana angegangen, der wohl etwas schwieriger und gefährlicher ist, da er viel Schnee und viele Gletscherspalten hat. Die Wege sind teilweise nur sehr dünn. Auf der Wanderung war auch ein zehnjähriges Mädchen dabei, die das Ziel hat die jüngste Person auf vielen Ecuadors Vulkanen und Bergen zu sein. Leider stimmt das mit den Gletscherspalten. Die zehnjährige und zwei weitere sind voran gegangen und der Weg ist weggebrochen, sodass die drei in einer 20 Meter tiefe Spalte fielen und es trauriger weise nicht überlebten. Der Rest der Gruppe musste umkehren und hat die schlimmen Nachrichten erst unten erhalten. Es war sehr traurig.
Dann musste es aber trotz allem zur Arbeit. Dort habe ich mit den leinen ein Bild gemalt. Sie sollte ihre Handabdrücke auf ein Papier machen und dann daraus Blumen. Es war sehr schön.
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Nach der Arbeit ging es zurück nach Otavalo, wo ich Kekse für die Gastfamilie gebacken habe. Einigen ging es nicht gut, weswegen ich dann größtenteils allein gekocht habe. Alex hat aber auch ein bisschen geholfen und zum Beispiel Guacamole gemacht. Ich habe nämlich Yucca gekocht. Dazu gab es auch noch grüne Bohnen und Salat. Selina ging es dann nur leider gar nicht mehr gut und somit ist sie schon ins Bett. Die anderen schienen sich alle sehr fertig. Wir haben gegessen und ich hatte noch einen Apfel und Kirsch Crumble gemacht, den wir als Nachtisch hatten, aber viele noch nicht wollten, weil es ihnen schlecht ging. Außerdem hatte ich vorher noch eine Pfeffermühle gekauft und dies war das Adventskalendergeschenk.
Marvin, Anna und ich haben dann noch einen Teil der Taylor Swift Reputation Stadium Tour geschaut, bevor es ins Bett ging.
Dienstag:
Um den Kindern auch etwas mehr über andere Kulturen beizubringen, habe ich sie Davidstern Karten basteln lassen, und etwas über Hanukkah erzählt. Sogar die Lehrerinnen haben mich gefragt, was Hanukkah ist, was ich krass fand, dass sie das nicht kennen. Den Kindern schien das Projekt gefallen zu haben. 
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Dann ging es zur Gastfamilie mit meinem riesigen und schweren Rucksack, denn ich hatte viel mitgebracht. Zum Teil zwei Laptops. Ich habe dann direkt angefangen den einen Laptop anzuschalten, als auch Gladys nachhause kam. Ich hatte mich schon gewundert wo Hueso, der Hund steckt. Said erzählte mir, dass er leider wahrscheinlich gestorben ist. Er hatte die letzte Woche wohl aufgehört zu Essen und ist dann weggelaufen. Es war sehr traurig zu erfahren. Ich hatte Gladys dann auch von den Personen bei Alex´ Wanderung erzählt und sie, dass wohl ihre Großtante gestorben ist. So viel Tot, es war sehr traurig.
Wir haben Mittag gegessen, und als Michelle kam, haben wir ihn zusammen eingerichtet. Später kam dann auch noch die Nachbarin, für die der zweite Laptop war und so haben wir auch diesen eingerichtet. Das hat alles ziemlich lange gedauert, aber es hat geklappt. 
Nach dem Abendessen ging es dann auch schon ins Bett.
Mittwoch
Kapak Raymi
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Sozusagen das Weihnachten der indigenen ist ein Fest der Ernte, wenn ich es richtig verstanden habe, da die Zeit der Mais Ernte beginnt. Es wurde wieder ein Blütenkreis mit Samen und Obst auf den Boden gelegt und ein Tisch aufgestellt, auf dem ganz viel Essen stand, was mitgebracht wurde. Nach ein paar Worten und einem Gebet wurde dann das Essen verteilt. Ich war allerdings ziemlich müde und wollte nichts essen.
Etwas später war auch schon Pause und nach der Pause habe ich mit drei der SchülerInnen die Engel von vor zwei Wochen beendet, bevor sie zum Rest der Klasse gegangen sin. Diese haben dann mit der Englischlehrerin einen Tischschmuck mit Kerze aus Pinienzapfen gebastelt. Ich konnte nur bedingt helfen, aber das war ok.
Und dann ging es schon nachhause. Nach dem Mittagessen bin ich mit der Mama nach Otavalo gefahren, denn sie musste etwas bei der Bank machen und außerdem haben wir Bridgettes Projekt besucht. Es ging mir immer schlechter und ich hatte Bauchschmerzen, aber des war ok. Ich konnte auch noch meinen Handy Vertrag, wahrscheinlich zum letzten Mal, aufladen. Bridgettes Projekt war sehr interessant und cool. Der ganze Schmuck wird aus Samen von sechs Frauen hergestellt. 
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Bald ging es zurück nachhause, wo ich kurz eingeschlafen bin. Dann habe ich noch mit Said kurz gelesen, aber es gab schon Essen. Ich habe mich an den Tisch gesetzt, musste dann aber schnell raus zur Toilette, denn ich musste mich übergeben. Und dann wollte ich auch nichts mehr essen sondern einfach schnell ins Bett. 
Donnerstag:
Morgens ging es mir nach viel Schlaf eigentlich wieder besser. Wir haben gefrühstückt und es ging zur Abriet, wo sie heute ein kleines Sportfest feiern würden.
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Außerdem kam Noemi und hat neben den üblichen Lebensmitteln auch vier ganze Hühner vorbeigebracht. Die wurden dann direkt gekocht und ich bin mit in die Küche gegangen, es gab aber zu wenig Messer und so konnte ich nicht wirklich helfen. Nach der Pause haben sie dann mit ihren Spielen angefangen. Größtenteils Fußball. Und anschließend wurden die Gewinner ausgezeichnet. Diese haben einen Kuchen bekommen, die anderen Süßigkeiten und Cola. 
Dann gab es, diesmal zu einer normalen Zeit, das Essen, bevor alle nachhause gingen. Zuhause haben wir uns dann fertig gemacht, um zu einer Beerdigung, wenn ich es richtig verstanden habe von der Großtante zu gehen. Der Friedhof war schön gelegen, denn man konnte sowohl den Imbabura, als auch den Cayambe sehen. Alle waren in den Trachten gekleidet und die Sonne schien. Außerdem war eine kleine Band da die gesungen hat. Es war aber trotzdem sehr traurig, alle Angehörigen haben sich bei offenem Sarg verabschiedet und geweint. Es war die erste Beerdigung, auf die ich gegangen bin.
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Dann sind haben alle ihr mitgebrachtes Essen verteilt und gegessen. Said und sein Cousin haben mit einem kleinen Kind gespielt. Anschließend sind alle in einen Lastwagen gestiegen und noch zu einem anderen Ort gefahren, wo Zelte aufgebaut waren. Mir ging es dann immer schlechter und ich musste raus gehen. Mir war sehr übel und ich bin schnell auf die Toilette gegangen, wo ich mich erneut übergeben musste, nur ging es mir danach nicht viel besser. Ich wartete auf die anderen und es ging nachhause. Dort habe ich mich hingelegt und geschlafen, bin aber wieder aufgewacht. Gladys hat mir Oregano Tee gemacht und danach bin ich dann richtig schlafen gegangen. 
Freitag:
Morgens ging es mir nur ein bisschen besser, aber ich habe trotzdem gefrühstückt. Außerdem haben sie meine Geschenke, ein Lego Set und eine Wasserflasche, aufgemacht und ich habe auch etwas von ihnen bekommen!
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Michelle hat mir ein Weinachts Kissen mit einem Rentier genäht und ich habe eine rosa Mütze bekommen! Die habe ich dann natürlich, um meine Dankbarkeit zu zeigen direkt aufgesetzt. Dann ging es zur Schule. Dort wollte ich eigentlich nur warten, bis die Directora kommt, um nachhause gehen zu können, damit ich mich dort ausruhen kann. Sie kam nicht, aber eine andere Lehrerin hat mich dann nachhause geschickt. Dort habe ich dann erstmal noch eine Runde mit Schatzi gekuschelt und geschlafen. Dann habe ich „Kevin allein zuhaus“ angemacht und den Koffer gepackt, den wir dann mit Maxim nachhause schicken wollen, der ja im Januar schon zurück in Potsdam sein wird. Anschließend habe ich auch noch Plätzchen Teig vorbereitet.
Dann kam eine Nachricht von der Englisch Lehrerin. Sie hat mir eine Weihnachtskarte und Schokolade im Büro abgegeben. So nett! Unten traf ich dann auch auf Anna. Wir sind zusammen einkaufen gegangen und ich habe meinen Blog geschrieben. Eigentlich wollten wir heute schon nach Quito fahren, haben uns dann aber doch dagegen entschieden.
Also sind wir noch zum Markt gegangen, wo ich doch noch eine Hose gekauft habe, denn ich glaube genug Platz zu haben, jetzt wo wir den Koffer haben. Dann haben wir gegessen und noch „Encanto“ geschaut. Wir sind aber beide beim Ende eingeschlafen.
Samstag:
Heilig Abend
Anna hat morgens Pizzaschnecken gebacken und dann haben wir uns nach dem Frühstück fertig gemacht, um nach Quito zu fahren. Es war ein bisschen doof mit dem riesigen Koffer zum Terminal zu laufen, aber hat alles geklappt. Von Carcelen sind wir dann in die Wohnung nach la Gasca gefahren, wo uns die anderen empfingen, die erst in der Nacht aus dem Amazonas wiedergekommen waren. Wir haben kurz gequatscht und geplant, was noch für die Weihnachtfeier später bei Maxims Gastfamilie gemacht werden musste. 
Anna und ich sind dann zu Maria Augusta, um sie zu bezahlen und leider auch, um sie zu verabschieden. Ich hatte ihr noch Plätzchen und ein bisschen Tee geschenkt zu Weihnachten. Wir haben uns ein bisschen unterhakten und dann mussten wir tschüss sagen. Es war der erste richtige Abschied und ich war danach schon traurig, aber musste mich erinnern, dass ich ja noch hier im Ecuador bin, und das genießen sollte. 
Von Maria Augusta aus ging es dann zum Supermaxi, wo wir noch Zutaten für Kartoffelsalat besorgten. Und dann habe ich den Kartoffelsalat in der Wohnung auch gemacht, während Tom Knödel kochte. Bald waren wir fertig und mussten los. Ich musste aber einen Stopp einbauen beim VASE-Office, um etwas von Ornella abzugeben. 
Und dann waren wir bei Maxims Gastfamilie, wo auch Cara schon wartete. 
Dort haben wir dann schon mal mit Karaoke singen begonnen und Snacks gegessen. Es war sehr lustig und wir haben viel getanzt. Außerdem hatten Emily und Luana für Tom einen Songtext umgeschrieben zum Lied „oh Jonny“ und das hat Maxim dann performed. Etwas später gab es dann auch Essen. Verschiedene Salate und Reis. Auch ein Truthahn wurde zubereitet, den aber größtenteils die Gastfamilie gegessen hat. 
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Nach dem Essen haben wir noch eine Weile weiter gesungen, ich bin allerdings irgendwann eingeschlafen. Vorher hatte meine Stimme auch schon versagt.
Wir haben uns alles gerichtet, die meisten haben auf Matten und Kissen auf dem Boden geschlafen.
Sonntag:
Weihnachten
Nachdem wir alle ausschliefen, haben wir zum Frühstück Reste vom Abend gegessen, da viel über war. Anschließend haben wir ein bisschen Zeit auf dem Dach verbracht und die Jungs haben Parkour gemacht. Irgendwann war es dann aber Zeit sich fertig zu machen, um gemeinsam nach Otavalo zu fahren. Dafür mussten wir erst in einen Bus nach Ofelia steigen und dann weiter nach Carcelen. 
In Otavalo angekommen haben wir den anderen erstmal die Wohnung gezeigt, die sie sehr cool fanden, und da es schon spät war gong es zum Markt. Dort haben die anderen ein paar Dinge gekauft und dann haben wir zuhause Nudeln mit Avocado soße gemacht. Anschließend wurde noch die Leinwand aufgebaut um „High School Musical“ zu schauen, bevor wir alle ins Bett gingen.
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nurcarlo · 6 years ago
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28. Familienzusammenhalt
Kathi
Als ich am Samstagmorgen, nach knapp vier Stunden Fahrt auf die Einfahrt von Carlos Elternhaus einbiege, steht Anke schon in der Tür. Wahrscheinlich hat Carlo sie extra nochmal angerufen, damit ich auch ja nichts anhebe. Heute Morgen bin ich schon um sieben Uhr mit den Kindern zusammen in Achenkirch los gefahren, während Carlo zur gleichen Zeit von einem Shuttle von Mercedes abgeholt wurde und nach Ischgl zum ersten Auftritt gebracht wurde. Eigentlich hätte er noch etwas länger liegen bleiben können, aber Carlo musste unbedingt sicher gehen, dass ich auch wirklich nichts hoch hebe. Wieder einmal muss ich über meinen fürsorglichen und liebevollen Carlo lächeln. Man sieht es ihm zwar oft nicht an oder denkt nicht, dass er schon so ‚reif‘ ist. Aber er ist einfach unschlagbar. Er gibt mir so ein wunderbares Gefühl von Sicherheit und Wärme, selbst wenn er wie gerade mehrere hundert Kilometer von uns weg ist, kümmert er sich trotzdem um uns. Das war nicht immer so. Auch Carlo musste erstmal in seine Rolle rein wachsen. Ich bringe den Wagen auf der rotgepflasterten Einfahrt vor dem freundlichen Einfamilienhaus zum Stehen. Christians und Ankes Haus ist das letzte Haus vor Kopf in einer ruhigen Spielstraße, in einer wunderschönen Nachbarschaft, perfekt für Kinder. Manchmal überlege ich ob Carlo und ich vielleicht auch irgendwann ein Haus bauen und in eine ruhigere Gegend zu ziehen, in der die Kinder auf der Straße spielen können und ich zum Supermarkt laufen kann. Aber dann stelle ich mir Carlo in so einer Umgebung vor, wie er samstags den Rasen mäht und die Hecke schneidet. Und ich kann nicht anders als laut zu Lachen, weil das einfach mal nicht zu Carlo passt. Vielleicht fährt er jetzt Benz und hat eine Eigentumswohnung, aber so spießig bin selbst ich mit meinem Finanzmaster nicht. Trotzdem wäre ein eigenes Häuschen mit Garten irgendwie schön. Sowas für die Ewigkeit, zum alt werden. Als ich den Schlüssel aus der Zündung ziehe, ist Anke schon an der hinteren Beifahrertür und schnallt Emil ab. „Hallo mein kleiner Engel!“, begrüßt sie ihn und drückt ihm einen Kuss auf die Stirn. Ich schnalle mich ab und steige auch aus. Christian kommt jetzt auch aus der Haustür und lächelt mich an. „Da ist ja meine Lieblingsschwiegertochter!“, begrüßt er mich und zieht mich in eine Umarmung. Ich lasse mich nur allzu gerne von ihm umarmen und drücke mich fest an ihn. Er riecht so gut, nach Aftershave und Ankes Waschpullover und irgendwie auch ein bisschen nach Carlo. „Lass das bloß nicht Isa hören!“, grinse ich ihn an, stelle mich auf die Zehnspitzen und drücke ihm einen Kuss auf die stoppelige Wange. Ich bin froh, dass Carlo vorgeschlagen hat, dass ich heute zu seinen Eltern fahre. Er hat Recht, alleine zu Hause wäre es mir mit den Kindern ziemlich schwer gefallen und außerdem will ich irgendwie nicht alleine sein. Christian macht die hintere Tür auf und hilft Toni raus. Die Kleine freut sich total ihren Opi wieder zusehen und umarmt seine Beine. Danach macht er sich am Kofferraum zu schaffen und greift nach den zwei großen silbernen Rollkoffern. „Carlo hat heute Morgen dreimal angerufen, damit wir auch ja darauf achten, dass du nichts trägst. Was ist denn eigentlich los?“, fragt Anke besorgt und trägt Emil ins Haus. Ich antworte ihr nicht sofort, sondern greife nach Tonis Hand um sie mit mir zusammen ins Haus zu ziehen. Carlos Besorgnis ist so süß. Trotz all dem Stress heute, macht er sich trotzdem die Mühe und ruft seine Eltern wegen mir an. Er ist sowas von bekloppt. Zusammen mit Anke und Christian sitze ich auf der Couch im Wohnzimmer, während die Kinder auf dem Teppich sitzen und spielen. Anke hat Brötchen und Kaffee gemacht, der Kamin prasselt fröhlich vor sich hin und es fühlt sich schon richtig nach Weihnachten an. Ich kann kaum glauben, dass in zwei Wochen schon Heiligabend ist und ich noch immer nicht alle Geschenke für Carlo und die Kinder zusammen habe. Normalerweise bin ich da wesentlich schneller mit fertig, aber dieses Jahr sind einige Geschenke einfach nicht so gut zu bekommen. „Was hast du denn jetzt Liebes?“, fragt Anke mich zum wiederholten Male beunruhigt. Ich atme tief durch und überlege, ob ich ihr einfach sagen soll, dass ich mir einen Nerv eingeklemmt habe oder sowas. Aber irgendwie finde ich, dass die beiden die Wahrheit verdient haben und außerdem ist es ja jetzt nichts wirklich Schlimmes mehr, immerhin hat der Knoten sich als gutartig erwiesen und ich bin völlig gesund. Anke und Christian sind immer für Carlo und mich da gewesen und ich kann es einfach nicht über mich bringen, ihnen irgendeinen Mist zu erzählen. Also beschließe ich ihnen einfach die ganze Geschichte zu erzählen. „Als ich vor zwei Wochen bei der Mammographie war, hat der Arzt einen Knoten in meiner rechten Brust gefunden!“, fange ich langsam an zu erzählen und obwohl, ich mittlerweile weiß, dass ich gesund bin, lässt allein die Vorstellung einen dicken Kloß in meinem Hals entstehen. Ich höre wie Christian scharf die Luft ein zieht und Anke ihre Hand vor den Mund schlägt und mich aus ungläubigen Augen anstarrt. „Kahti!“, bringt sie schockiert hervor. Sie streicht mir über den Oberschenkel und schaut mich besorgt an. Ich greife nach ihrer Hand und drücke sie ganz fest. Ich bin so verdammt froh, dass ich so eine tolle Familie habe. Eine Familie, die wirklich immer für mich da ist und mir immer Kraft gibt. Christian kann noch immer nichts sagen, er sitzt einfach nur da. Sein Vater ist an Lungenkrebs gestorben und ich weiß wie sehr ihn das damals mitgenommen hat. „Der Knoten wurde am Mittwoch entfernt und war gutartig, also es ist alles okay!“, versuche ich die beiden zu beruhigen und kann förmlich sehen, wie sich Ankes Gesichtszüge entspannen. „Wieso habt ihr denn nichts gesagt?“, fragt Anke und ein leichter Vorwurf schwingt in ihrer Stimme mit, „Ich hab doch gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt. Carlo war so komisch am Telefon!“ Ich wusste, dass Anke so etwas fragen würde. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich sogar ein bisschen ein schlechtes Gewissen, immerhin sind Anke und Christian immer für Carlo und mich da und jetzt haben wir die beiden einfach so außen vor gelassen. „Wir wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht.“, gebe ich kleinlaut zu, „Es war ja noch gar nicht sicher was es nun ist und es hat mich schon genug Überwindung gekostet es Carlo zu erzählen!“ Ich wische mir eine Träne von der Wange, „Da hab ich es einfach nicht über mich gebracht es euch auch noch sagen zu müssen!“ Anke nimmt mich in den Arm und drückt mich ganz fest an sich. Sie ist so eine tolle zweite Mama, ich hätte echt keine besseren Schwiegereltern abbekommen können. „Aber jetzt ist alles gut?“, fragt Anke mich und streicht mir über den Kopf. Ich nicke, „Ja, alles gut. Ich muss nur aufpassen wegen der OP Narbe!“ Christian sitzt noch immer still neben uns. Er hat die Arme vor der Brust verschränkt, „Du wurdest am Mittwoch operiert und jetzt hüft Carlo drei Tage später schon wieder auf irgendwelchen Bühnen rum, anstatt mal zu Hause bei seiner Familie zu sein!“ Ich schaue überrascht zu Christian rüber, eigentlich kenne ich ihn so gar nicht. Zwar war er zum Anfang der ganzen Cro-Geschichte nicht wirklich begeistert, aber das hat sich in den letzten Jahren eigentlich komplett verändert. „Carlo hat sich die letzten Tage total lieb um mich gekümmert!“, verteidige ich meinen Mann. „Er war sogar die ganze Zeit bei mir im Krankenhaus und hat da sogar geschlafen!“, sage ich jetzt mehr an Anke gewandt, die daraufhin stolz lächelt, „Ich habe Carlo gesagt, dass er die Konzerte spielen soll!“ Christan scheint sich ein wenig zu entspannen. Seine Gesichtszüge werden weicher und er schaut mich besorgt an. „Und bist dir sicher, dass alles in Ordnung ist?“, hakt er noch einmal nach. Ich lächele ihn an und nicke, „Ja, alles vollkommen in Ordnung.“ Nachdem Mittagessen lege ich Emil, mit Ankes Hilfe, für einen Mittagsschlaf hin. Christian hat Toni zusammen mit einem Schlitten und Wolle entführt und will mit ihr ein bisschen spazieren gehen. Ich weiß wie sehr er die Zeit immer mit seiner Enkeltochter genießt. Toni ist das einzige Mädchen von allen fünf Enkeln, sie ist einfach komplett Opis Prinzessin. Wegen ihr bekommt Carlo irgendwann nochmal ziemlich viele graue Haare, denn mit ihren knapp drei Jahren hat sie schon alle Männer in ihrem Umfeld um den Finger gewickelt. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie das wird, wenn sie erstmal anfängt Jungs interessant zu finden. Leise schließe ich die Tür zu Jules altem Zimmer und lächele Anke an. Emil ist ziemlich schnell eingeschlafen und schlummert jetzt brav vor sich hin, in dem kleinen Reisebettchen. Anke hält das Babyfon in der Hand und deutet mit dem Kopf nach unten. Ich nicke nur und folge ihr stumm. Unten in der Küche angekommen, lasse ich mich auf die Küchenbank fallen und atme aus. „Das ging aber schnell!“, lächelt Anke mich an und drückt auf den Knopf für den Wasserkocher. Ich fahre mir durch die Haare und spiele mit der kleinen Tischdecke auf dem Küchentisch. „Ja, Gott sei Dank!“, stimme ich ihr zu, „Die letzten beiden Tage hat Emil Mittags überhaupt nicht geschlafen. Weil wir immer unterwegs waren!“ Anke nimmt zwei Tassen aus einem der Hängeschränke und greift ein paar Teebeutel aus ihrer bunten Tee-Dose. „Wie war euer Kurzurlaub denn eigentlich?“, fragt sie neugierig und gießt etwas Wasser in die Tassen. Ich lehne mich in auf der Bank ein bisschen zurück und fange dann an zu erzählen. Von unseren Schneeausflügen vom Schwimmen gehen und Carlos rotem Lederumschlag voller Erinnerungen. „Er nimmt den Umschlag wohl immer mit auf Tour!“, sage ich verwundert, „Und ich hab davon nie was gewusst, komisch!“ Anke sitzt mir gegenüber auf einem der Küchenstühle und nimmt einen Schluck aus ihrer Teetasse. Ich liebe solche Küchengespräche mit ihr. Schon seit ich zu den Waibels komme, ist die Küche mein Lieblingsplatz im ganzen Haus. In diesem Raum stecken ein paar meiner schönsten Erinnerungen von langen Kochabenden mit Carlos Familie, endlosen Gespräche und irgendwelchen Hauspartys (wenn Anke und Christian mal wieder in Urlaub waren), betrunkenem Eierbraten nach dem Volksfest oder verschneiten Nachmittagen mit Kekse backen und literweise Kakao. „Carlo hat immer schon Fotos überall mit hin genommen!“, erinnert sich Anke, „Als er in die erste Klasse gekommen ist, wollte er unbedingt ein gerahmtes Familienfoto mit zur Schule nehmen!“ Ich muss lachen, aber irgendwie kann ich mir Carlo auch richtig gut vorstellen, wie er so mit seinem Ranzen und dem Foto, als kleiner Stöpsel in der Schule sitzt. Bei dem Gedanken an Carlo werfe ich einen Blick auf die Uhr, es ist schon kurz vor drei. Wahrscheinlich hat das dritte Konzert gerade angefangen, das letzte Konzert wird heute Abend live im Fernsehen übertragen, da freue ich mich schon richtig drauf. So kann ich wenigstens ein bisschen mit dabei sein. Wenn ich ehrlich bin blutet mir das Herz schon, weil ich nicht da sein kann. Unsere ganzen Freunde sind alle mit dabei und es ist bestimmt ein richtig geiler Tag. Einfach ein bisschen Musik machen, danach feiern und mit den Freunden rum hängen. Aber auf der anderen Seite haben wir das ja auch schon am letzten Samstag gemacht, also ist es nicht ganz so schlimm, dass ich nicht dabei sein kann. „Hat Carlo sich schon bei dir gemeldet?“, fragt Anke, sie steht an der Anrichte und blättert durch eins ihrer vielen Kochbücher. Ich werfe ein Blick auf mein IPhone und schüttele meinen Kopf, „Nein, wahrscheinlich muss er zwischen den Konzerten Interviews oder so geben. Nur Markus hat mir vorhin ein Foto geschickt!“ Ich halte ihr mein IPhone entgegen, damit sie sich das Foto von Markus, Carlo, Tim und Flo anschauen kann. Markus trägt eine sehr anregende gelbe Winterjacke, während Carlo nur einen VioVio Sweater trägt. „Ich hoffe sehr, dass Carlo mehr als nur den Pullover an hat!“, sagt Anke besorgt. Ich muss grinsen. Egal wie alt man wird, die Mama sorgt sich immer um einen. Auch wenn du ein sechsundzwanzigjähriger Rap-Millionär bist. Familie bei den Waibels, heißt halt auch sich um den anderen sorgen und kümmern. Anke legt eins ihrer Kochbücher vor mir auf den Tisch. „Was hältst du davon wenn wir Heiligabend Rehrücken machen?“, schlägt sie vor und deutet auf das Bild. Ich zucke mit den Schultern und lese mir das Rezept durch. Ohne angeben zu wollen, kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich neben Anke die beste Köchin der Familie bin. Jules ist viel zu sehr von der englischen Küche geschädigt, Lena ist Vegetarierin und deswegen fällt bei ihr eh schon die Hälfte an Sachen weg, die die Waibel Männer gerne essen und Isa, Bennos Frau, kocht einfach nicht gerne. „Hört sich gut an. Das Problem ist, den müssen wir wirklich auf die Minute genau raus holen und mit den Kindern wissen wir nicht wie lange die Bescherung dauert!“, überlege ich und schaue Anke an. „Da hast du Recht!“, nickt Anke und fängt wieder an in dem Kochbuch rum zu blättern. Weihnachten bei Carlos Familie ist einfach toll. Heiligabend stehen wir alle zusammen ziemlich früh auf und frühstücken zusammen, sogar Carlo. Danach baut Christian die Krippe auf und die Männer dekorieren den Baum, das sieht nicht immer gut aus, ist aber nun mal Tradition. Während Anke, Jules und ich meistens den gesamten Tag in der Küche stehen und das Essen vorbereiten. Das gemeinsame Kochen ist, für mich, einer der tollsten Teile des Weihnachtsfests. „Wir können ja einfach einen Rinderbarten machen!“, schlage ich vor, „Den kann man ruhig auch was länger drin lassen und für die Kinder machen wir einfach Hähnchen oder so!“ Anke scheint kurz darüber nach zu denken und greift dann nach einem Block von der Küchenarbeitsplatte. „Das hört sich gut an!“, stimmt sie mir zu und kaut auf der Kappe von ihrem Kugelschreiber rum. „Was meinst du, wie viel brauchen wir dann?“, fragt sie und blättert in ihrem Kochbuch nach einem Rezept umher. „Ihr beide, wir, Lena und David, Mats und Jules, Ben und Isa und Irma!“, zähle ich alle Erwachsene, die an Heiligabend kommen, an meinen Finger auf. „Und von den Kindern essen eigentlich nur Marlon, Leon, Max und Toni mit!“, überlege ich und sehe wie Anke auf ihrem Zettel rum kritzelt, „Emil isst vielleicht was bei Carlo oder mir mit. Aber wahrscheinlich pennt der dann schon längst!“ Ein kleines Lächeln umspielt Ankes Lippen und sie nickt. Ich weiß wie sehr auch sie sich auf Heiligabend freut, es ist nicht oft, dass wir wirklich alle mal zusammen kommen und Zeit miteinander verbringen. Anke und ich fangen an zu planen was wir alles zu Essen machen wollen. „Mama macht ihren Weihnachtsnachtisch, dann müssen wir uns da nicht drum kümmern!“, sagt sie und schreibt ‚Mama Nachtisch‘ auf ihren Zettel. Schon allein bei dem Gedanken an den Zimtstern-Nachtisch von Carlos Oma Irma läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Egal wie oft ich sie bitte, den Nachtisch doch auch mal für Carlos oder meinen Geburtstag zu machen, sie sagt immer nein. Weil der Nachtisch ihrer Meinung nach so besonders ist, dass es den nur an Weihnachten gibt und da hat sie auch wirklich Recht. Jedes Jahr kloppen Carlo und Ben sich um den letzten Löffel. „Wir können ja Kroketten und Rotkohl dazu machen und dann noch…!“, ich werde von meinem blinkenden IPhone unterbrochen. ‚Benno Waibel‘ ruft an, informiert mich mein IPhone und ich nehme ab. „Hey Ben!“, begrüße ich ihn. „Könnt ihr mal die Tür auf machen?“, fragt Ben ohne irgendeine Art von Begrüßung. „Wieso klingelt ihr denn nicht?“, frage ich verwirrt und stehe auf, um ihm die Tür auf zu machen. Durch die Glasscheibe erkenne ich Benno und Isa, die ihren Sohn Max auf dem Arm hat. „Die funktioniert nicht!“, gibt Ben ein bisschen genervt zurück, aber als ich die Tür auf ziehe lächelt er mich breit an. „Na Lieblingsschwägerin!“, sagt er und zieht mich in eine feste Umarmung. Benno hat Ähnlichkeit mit Carlo, er ist nur ein kleines Bisschen kürzer als Carlo, aber dafür etwas breiter. Er hat dieselben widerspenstigen braunen Haaren und endlosen Schokoladenaugen, aber im Gegensatz zu Carlo ist seine Nase kleiner und gerader. Ich würde es Carlo natürlich nie sagen, aber Benno hat eindeutig die schönere Nase der beiden ab bekommen. „Ich bin deine einzige Schwägerin!“, grinse ich und umarme Isa. Sie ist ein ganzes Stück kleiner als und dabei bin ich schon nicht besonders groß. Ihre langen braunen Haare hat sie zu einem langen Zopf geflochten und ihre grünen Augen strahlen mir entgegen. „Hey!“, sage ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange, danach streichele ich Max über die Wange. Carlo ärgert Ben immer und sagt, dass Max vom Postboten ist, weil er mit seinen blonden Haaren und strahlend blauen Augen Benno gar nicht ähnelt. Er sieht eher aus wie Jule und Christian. „Hallo Mäxchen!“ Max strahlt mich an und greift nach meinem Finger. Er ist fast zwei und vom Alter her genau zwischen Toni und Emil. „Toni auch?“, fragt er mich und ich wuschele ihm durch die Haare. „Ja, Toni ist auch hier. Aber die ist gerade mit Opa spazieren, die beiden kommen bestimmt gleich wieder!“, erkläre ich ihm. „Oh Ben tut mir leid, ich hab die Klingel ausgestellt, weil Emil Mittagsschlaf macht!“, kommt Ankes entschuldigende Stimme von der Küchentür. „Macht nichts Mama!“, sagt Ben und zieht sich die Jacke aus. Ich stehe an der Anrichte und koche Kaffee, als Ben auch die Küche betritt. Auch wenn er kleiner als Carlo ist, ist er immer noch eine ganze Ecke größer als ich. Christian und Toni sind von ihrem Spaziergang zurück und auch Emil ist wach, jetzt sitzen wir alle zusammen im Wohnzimmer, essen Kuchen und warten darauf, dass Carlos Konzert im Fernsehen läuft. Ich drehe mich zu Ben um und lächele ihn an. Erst jetzt hab ich mal Zeit ihn richtig in Ruhe an zugucken und was ich sehe gefällt mir gar nicht. Normalerweise ist Ben genauso energiegeladen und lebensfröhlich wie Carlo, aber im Moment wirkt er müde und abgekämpft. „Was ist los?“, frage ich ihn ohne Umschweife. Irgendwas stimmt nicht mit ihm, das merke ich ganz genau. Seine Augen strahlen gar nicht richtig und seine Mundwinkel hängen nach unten, als wenn es ihn zu viel Mühe kosten würde zu Lächeln. Ben greift nach einer der Kaffeetassen und lehnt sich an die Anrichte. „Was meinst du?“, fragt er verwirrt. Ich nehme einen Schluck aus meiner Tasse und stelle mich neben ihn. „Irgendwas stimmt doch bei dir nicht Ben. Was ist los?“, stelle ich fest und sehe ihn fragend an. Ben seufzt schwer und fährt sich durch die Haare. „Nichts alles gut, nur ein bisschen viel Stress im Moment!“, sagt er ausweichend und guckt mich dabei nicht an. „Stress? Was denn? Alles okay mit Isa und dir?“, frage ich besorgt. Schnell schüttelt Ben den Kopf. „Nein zwischen mir und Isa ist alles super!“, versichert er mir und augenblicklich bildet sich ein Lächeln auf seinen Lippen. Ich bin froh, dass Ben Isa hat. Sie ist wirklich ein super Liebe und wir verstehen uns auch mega gut. „Was denn dann?“, will ich wissen und lasse nicht locker. Ben sieht mich gequält an. „Ach nichts eigentlich. Carlo und du habt so viel Zeug am Hals, da will ich euch nicht noch mit meinem Mist belasten!“, druckst er herum und schaut in der Gegend um her. Ich lege meine Hand auf Bens Arm, sofort schaut er mich an. „Ben was ist? Wir sind eine Familie und eine Familie ist dafür da, dass man sich die Last teilt!“, versuche ich ihn dazu zu bringen, mit mir zu reden. Ich weiß nicht warum, aber irgendwie mache ich mir gerade richtig Sorgen um ihn, so kenne ich ihn gar nicht. „So wie du und Carlo uns von deinem Krankenhausaufenthalt erzählt haben?“, fragt Ben und zieht die Augenbrauen hoch. Ich senke betreten meinen Blick. Der hat gesessen, aber wo er Recht hat, hat er nun mal Recht. „Nein Ben, das war nicht richtig von uns. Aber wenn was ist kannst du mit mir reden, das weißt du!“, erinnere ich ihn und schaue ihm in die Augen und in diesem Moment sehe ich, dass seine Mauer durchbrochen ist. Genervt stößt er Luft durch seine Nase aus. „Ach bei Vio läuft einfach im Moment nicht alles rund und das kotzt mich an und ich weiß nicht wie ich das unter Kontrolle kriegen soll!“, platzt es mit einem Mal aus ihm heraus und ich kann richtig erkennen wie gut es ihm tut, das mal von der Seele zu bekommen. Das Gespräch wird wohl doch ein bisschen länger dauern. Ich greife nach der Kaffeekanne und deute in Richtung Küchentisch. „Wollen wir uns vielleicht hinsetzen?“, schlage ich vor und Ben nickt. „Was ist denn los? Braucht ihr Geld? Läuft es nicht mehr so gut?“, prasseln gleich mehrere Fragen von mir auf Ben ein. Doch er schüttelt nur den Kopf und hebt abwehrend die Hände. „Nein, es läuft super oder sagen wir mal es könnte super laufen. Die Nachfrage war noch nie so groß!“, erklärt Ben mir und ich kann den stolz in seiner Stimme hören. Zwar bin ich kein Gründungsmitglied bei Vio oder Teilhaberin, trotzdem liegt das Label mir auch sehr am Herzen. Immerhin war ich dabei als Carlo und Lucca mit der ganzen Sache angefangen haben und habe Ben in Sachen Finanz- und Firmenplanung unterstützt, als er die Firma dann gegründet hat. Außerdem habe ich in der Anfangszeit, neben dem Studium noch die kompletten Finanzen für Vio geregelt. Mittlerweile hat sich das Label aber verändert, aus einer Kinderzimmeridee ist ein florierendes und erfolgreiches Unternehmen mit mehr als zwanzig Mitarbeitern und europaweitem Vertrieb entstanden. „Was ist denn dann das Problem?“, frage ich vorsichtig und schütte Ben und mir noch ein bisschen Kaffee nach. Ben stöhnt auf und fährt sich durch die Haare. „Es ist einfach so viel zu tun und ich hab nicht genug Leute. Lucca ist ständig unterwegs um Verhandlungen zu führen, was ja auch wichtig ist. Jules kommt immer nur mal so rein, wenn sie in Deutschland ist. Chris und ich schaffen das alles einfach nicht mehr alleine. Wenn ich mich um den Vertrieb kümmere, bleibt das Tagesgeschäft liegen. Aber wenn ich mich nur um das Tagesgeschäft kümmere, hinkt der Vertrieb und dadurch gibt es irgendwann kein Tagesgeschäft mehr und jetzt hat auch noch kurz vor Weihnachten unser Finanzer gekündigt.“ Ben rauft sich die Haare und guckt mich hilflos an, „Ich kann doch nicht jetzt auch noch den Job machen. Wie soll ich mich denn durch dreiteilen?“ Er wirkt wirklich mehr als verzweifelt, der Arme. Ich kann ihn gut verstehen, Vio ist in den letzten Jahren immer mehr gewachsen, dadurch ist aber auch die Arbeit mehr geworden. Carlo hält sich aus dem betriebswirtschaftlichen Teil komplett raus und kümmert sich nur mit um den kreativen Part. Aber schon von Anfang an war seine Zeit für Vio, durch die Musik, stark begrenzt. „Das heißt also wir müssen einen Vertriebsleiter finden?“, schlussfolgere ich aus Bens kleinem Ausbruch. Ben schaut mich an und stöhnt, „Finde den mal. Es ist ja nicht so, als wenn ich nicht gesucht hätte. Aber es ist nicht so einfach gute Leute zu finden. Und jetzt kann ich mich auch noch um einen Finanzer kümmern. Ich mein Tom geht zwar erst in zwei Monaten, aber bis dahin jemanden ein zuarbeiten. Oh man ey. Ich will da gar nicht dran denken!“ Es zerbricht mich fast das Herz Ben so zu sehen. Vio, das ist immer Carlos Traum gewesen und jetzt macht dieser Traum seinen lieben und wundervollen Bruder so fertig. Ich drücke Bens Hand und lächele ihn an. „Wir finden da schon eine Lösung!“, spreche ich ihm gut zu. „Und welche?“, fragt Ben niedergeschlagen. Ich überlege kurz und sage dann. „Vielleicht sollten wir uns mal mit Jule, Lucca, Chris und Carlo zusammensetzen, um die Zukunft von Vio zu besprechen. Jules denkt schon länger darüber nach wieder nach Deutschland zu ziehen und vielleicht würde ihr die Lage bei Vio so den letzten Anstoß geben, dann könnte sie sich um den Vertrieb kümmern und du würdest entlastet. Und einen neuen Finanzer finden wir auch schon. Wenn alle Stricke reißen komm ich mit ins Boot und schmeiß euch die Finanzabteilung, für irgendwas muss mein Studium ja gut sein!“, überlege ich laut, wobei der letzte Teil eigentlich eher dafür gedacht war Ben auf zu muntern. Auf einmal fangen Bens Augen an zu strahlen. „Ist das dein Ernst?“, fragt er mich, „Das ist ja genial Kathi, du wärst perfekt für den Job. Du hast das nötige Wissen und kennst Vio auch schon jetzt in und auswendig!“ Ich schaue Ben leicht verwirrt an. „Wie jetzt?“, frage ich. Ben lächelt mich an, „Wenn du den Posten übernehmen würdest, würde mir das den Arsch retten und Emil geht ja bald eh in die Kita, das wäre perfekt!“ Ich schaue ihn etwas überrumpelt an. Ich als Finanzer bei Vio? Natürlich würde ich gerne wieder arbeiten gehen, immerhin habe ich nicht umsonst fünf Jahre lang studiert. Aber auf der anderen Seite genieße ich die Zeit mit den Kindern so sehr zu Hause, es ist schön so viel Zeit mit ihnen zu haben. Und wenn ich anfange zu arbeiten, würde ich Carlo noch weniger sehen. Im Moment hält sich das noch in Grenzen, weil wir unser Leben nur um Carlos Job rum ausrichten müssen, aber wenn ich jetzt auch noch wieder arbeiten würde, sähe das ganz anders aus. „Aber Emil ist noch nicht mal eins!“, sage ich und schaue Ben an. Auf der einen Seite würde ich ihm so gerne helfen, auf der anderen Seite will ich nicht meine Zeit mit meinen Kindern opfern und dabei komme ich mir gerade ziemlich selbstsüchtig vor. „Du könntest ja auch erstmal nur halbtags arbeiten!“, schlägt Benno vor und schaut mich hoffnungsvoll an. Ich kratze mich am Hinterkopf und sehe mich hilfesuchend um. „Lass uns da mal mit Carlo drüber reden!“, schlage ich vor. Was er da nur zu sagen wird? Wahrscheinlich wird er davon nicht so ganz begeistert sein. Er hat schon mehr als einmal gesagt, wie toll er es findet, dass ich mir die Zeit nehme und mit den Kindern zu Hause bleibe und ihm den Rücken freihalte.
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crocodilelovesstory · 6 years ago
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TAG 63 Abel Tasman und die Entdeckung Neuseelands
Goldgelbe Strände, azurblaues und türkisfarbenes Wasser, paradiesische Buchten, kleine Sandbänke, frei umher schwimmende Robben-Kolonien und traumhafte Ausblicke – Das verspricht der Abel Tasman National Park. Klingt verlockend und so beschließe ich mich auf eine 3-tägige Wanderung entlang des Abel Tasman Coastal Tracks zu begeben.
Nachdem ich eine Nacht im empfehlenswerten Backpackers „The Barn“ verbracht habe, das direkt am Eingang des Nationalparks in dem kleinen Ort Marahau liegt, lasse ich mich am morgen mit dem Aqua Taxi nach Awaora fahren. Es regnet und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich gewappnet bin für diesen Ausflug. Meine geplante Wanderung wird drei Tage dauern. Die Nächte werde ich in einfachen Hütten auf dem Weg verbringen. Kein Supermarkt, kein Strom, kein Handyempfang und meine Ausrüstung ist eher mäßig. Aber irgendwie wird das schon alles klappen, versuche ich mir einzureden.
Das Motorboot fährt schnell und wir hüpfen über die Wellen. Der kleine Junge neben mir hat dabei so viel Spaß, dass auch ich meine Angst vor eventueller Übelkeit vergesse und die Fahrt trotz Regen und schlechter Sicht genieße. Wir machen einige Stops, Passagiere steigen aus und dann bin auch ich dran. Mitten an einem kilometerlangen Sandstrand werde ich rausgelassen. Das Motorboot zieht seinen Anker ein und macht sich wieder auf den Weg zurück aus der Bucht. Ein bisschen fühle ich mich wie schiffbrüchig. Abgesehen von ein paar Booten im Wasser und den Wegweisern, die den Wanderweg anzeigen sieht die Natur völlig unberührt aus. Ein bisschen kann ich mir vorstellen wie sich Abel Tasman damals gefühlt haben muss als 1642 als erster Europäer hier vor Anker ging. Verschreckt von dem Auftritt der Maori, die sich zu dieser Zeit schon längst von Tahiti übergesiedelt waren und auf der Insel niedergelassen hatten, macht er sich aber auch ganz schnell wieder auf die Weiterfahrt.
Aber ich bin nicht alleine ein paar weitere Wanderer haben ebenfalls entscheiden ihre Tour in Awaroa zu starten. Der Abel Tasman National Park ist der kleinste Nationalpark Neuseelands, aber deswegen nicht weniger populär. Täglich machen sich hier hunderte Touristen und Kiwis auf dem Weg um entweder zu Fuß, mit dem Kajak oder einem Segelboot die Küste zu erkunden. Meine erste Etappe führt mich durch dschungelartiges Wälder, entlang von Stränden und durch Sumpflandschaft. Die Luft ist feucht, es nieselt ständig und die Wolken hängen so tief, dass die Aussicht nicht die Beste ist.
Bereits nach vier Stunden komme ich in der Bark Bay Hut an. Die Einrichtung ist einfach. Es gibt drei Räume. Zwei Schlafräume in denen auf zwei Etagen Matratzen nebeneinander liegen un ein Aufenthaltsraum mit ein paar Holzbänken und zwei Tischen. Außerdem ein Küche, die aber lediglich aus einer Anrichte mit Arbeitsplatte besteht. Keine Kochstelle, keine Töpfe, keine Utensilien.
Neben ein paar Kräckern und Energieriegeln habe ich hauptsächlich Tütennudeln dabei für die ich kochendes Wasser brauche. Ich hatte zwar schon mit diesem Szenario gerechnet, aber mir wird erst jetzt so richtig bewusst wie schlecht ich ausgestattet bin. Ich bin schneller gelaufen als ich gedacht habe. Es ist 14 Uhr. Es regnet. Ich bin in dieser Hütte und ein langer Nachmittag und Abend steht mir bevor. Puh – meine Stimmung ist auf dem Tiefpunkt.
Aber was ich bereits auf dieser Reise gelernt habe, immer wenn du nicht mehr weiter weißt und du nur noch den Kopf in den Sand stecken willst, wird dir ein Engel geschickt. Diesmal heißt der Engel Shalom. Wie sollte es mit so einem Namen auch anders sein Shalom kommt aus den Staaten und ist vor ein paar Tagen mit seinem Bruder Salomon in Neuseeland angekommen. Gemeinsam werden Sie drei Wochen auf der Südinsel verbringen. Er setzt sich neben mich über sein Buch „The Autobiography of a Yoga“ kommen wir ins Gespräch und immer mehr der Leute im Raum schließen sich dem Gespräch an. Unter anderem auch Lisa und Andre mit denen ich am nächsten Tag gemeinsam den weiteren Streckenabschnitt laufen werde. In gemütlicher Runde sitzen wir also den ganzen Nachmittag und Abend um den Tisch, kochen Instantnudeln und unterhalten uns. Später lässt der Regen etwas nach und gemeinsam mache ich mich mit Shalom und Salomon auf einen kleinen Standspaziergang. Ich kann zwar nicht behaupten, dass die Nacht meine Beste ist, aber ich fühle mich dennoch gut am nächsten Morgen und lasse es erstmal gemütlich angehen. Der nächste Streckenabschnitt sollte ebenfalls nicht allzu lange dauern und nach einem gemütlichen Frühstück mit Lisa und Andre mache ich mich mit den beiden bei Sonnenwetter auf zur nächsten Hütte nach Anchorage und an diesem Tag zeigt sich mir der Park mit seiner ganzen Schönheit und endet in Anchorage an einem wunderschönen Strand.
Dies soll auch der schönste Abschnitt des Coastal Tracks sein. Der Abschnitt von Anchorage zurück nach Marahau, den ich am nächsten Tage gehe ist dagegen sehr viel eintöniger und nicht besonders reizvoll. Auch wenn es weiter im Süden der Insel sehr viel weniger besuchte und naturbelassenere Parks und abwechslungsreichere Wanderungen geben soll, bin ich froh, dass ich diese Tour gemacht und das Abenteuer auf mich genommen haben. Der Abel Tasman National Park mit seinem angenehmen Klima und seinen wunderschön Stränden ist einzigartig und auf jeden Fall einen Besuch wert.
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greatthingsnevermade · 7 years ago
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Die Tour Soleil und andere Alternativen zum Eiffelturm
Kein Bauwerk steht so für Frankreich und insbesondere Paris wie der Eiffelturm. Der 324 Meter hohe Eisenfachwerkturm ist eines der bekanntesten Touristenziele überhaupt. Über sieben Millionen Menschen zahlen pro Jahr für eine Eintrittskarte, um den Turm zu besteigen und von dort über die französische Hauptstadt zu blicken. Allerdings könnte all das auch ganz anders ausschauen. Denn die Gestaltung und der Bestand des Wahrzeichens war keineswegs von Anfang an festgelegt. An der Nordwestspitze des Champ de Mars könnte heute gut und gerne auch ein anderes Bauwerk stehen.
Anlass für den Bau des Eiffelturms war die Weltausstellung von 1889, die Exposition Universelle. Deren Planung war im Mai 1884 von der französischen Regierung verkündet worden. Gleichzeit wurde ein Design- und Architekturwettbewerb ausgeschrieben, mit dem nach Plänen für ein clou gesucht wurde – ein Monument also, das gleichzeitig als Eingangstor für die Ausstellung als auch als einzigartige Erinnerungsmarke für den 100. Jahrestag der Französischen Revolution dienen sollte. Vor allem aber sollte es Frankreichs Anspruch als Nation der Kunst, Kultur und Technik widerspiegeln.
Bei den französischen Wettbewerbsleitern unter Vorsitz von Antonin Proust gingen 107 ernsthafte und noch viel mehr zweifelhafte Vorschläge für den Prestigebau ein. Allem voran die Tour Soleil - auch Colonne Soleil - genannt, die Sonnensäule, des Amédée Sébillot. Bereits drei Jahre zuvor war der ambitionierte Ingenieur während einer Amerikareise auf die Idee gekommen, die Hauptstadt seines Heimatlandes mit einem Leuchtfeuer auszustatten; eines, so hell, dass es die Stadt der Liebe von weithin unübersehbar mache und die Dunkelheit der Nacht verdrängt. Mit seiner Idee ging Sébillot zum Architekten Jules Bourdais, der sich bereits durch den Bau von Kirchen und des Palais du Trocadéro zur Weltausstellung 1878 Renommee erworben hatte.
Gemeinsam erdachten die beiden Architekten die 355 bis 360 Meter hohe Turmkonstruktion, die an eine in die Romantik übersetzte Fusion des Leuchtrums von Alexandria gekreuzt mit der Säule eines griechischen Tempels denken lässt. Der Koloss sollte auf einer komplett aus Mauerwerk und mit breiten Eingängen bestehenden Basis ruhen, die alleine schon 60 Meter hoch gewesen wäre. Diese sollte ein imposante Besucherhalle, mehrere Galerien, ein Museum für Elektrotechnik und eine Aussichtsplattform für 1.000 Besucher beherbergen.
Der eigentliche Turm der Colonne Soleil wäre von etlichen Granitsäulen und Kapitellen geschmückt gewesen, die Engel, französische Nationalhelden als auch die Vorreiter der Wissenschaft und Technik zeigen sollten. Im Inneren sollten vier Aufzüge im Betrieb sein, die kontinuierlich Besucher hoch und herab fahren würden. Nebst einem Restaurant wäre in einigen der höheren Etagen auch ein Sanatorium für Lungenkranke untergebracht worden. Denn die Architekten glaubten fest an die heilende Wirkung der sauberen Höhenluft.
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Die 50-Meter-Spitze der Colonne Soleil sollte als Abschluss ein 12 Meter hohes und 36 Meter breites Kronengebilde tragen, in der das Leuchtfeuer geruht hätte. Das wäre mit 100 Kohlebogenlampen bestückt gewesen. Über den Lampen sollte ein breiter Reflektor schweben, der das Licht quer über die Stadt bis hin zum Park Bois de Boulogne lenken sollte. Schwenkbare Hohlspiegel sollten es zu dem ermöglichen, einzelne Lichtstrahlen gezielt dorthin zu lenken, wo gerade Helligkeit gebraucht würde. Insgesamt wäre der Turm auf bis 80 Kilometer Entfernung hin unübersehbar gewesen.
Die Zeitung Le Figaro feierte den Entwurf seinerzeit als „epochales und prachtvolles Projekt“, das „höher wäre als jedes andere von Menschenhand errichtete Monument“ – ganz im Gegensatz zum Eiffelturm, der nur vulgäres „Blendwerk“ sei. Dem Komitee und seinen Experten schien der Sonnenturm allerdings zu gewagt und schwer umsetzbar. Denn es wurden berechtigte Zweifel angemeldet, ob sich der Moloch überhaupt selbst tragen könnte. Statiker waren überzeugt, dass das Mauerwerk der Basis und das geplante Betonfundament unter dem Gewicht der Säule einfach zerbrechen würde. Ebenso wurden Fragen danach laut, was eine solch aufwändige Konstruktion eigentlich kosten würde und ob der Bau bis zur Eröffnungszeremonie der Weltausstellung realisierbar sei.
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Aber die Sonnensäule von Amédée Sébillot war bei weitem nicht der einzige bemerkenswerte Vorschlag. Eine Einreichung stellte eine 300 Meter hohe Guillotine dar, die „den Opfern des Terrors Ehre erweist“, den Planern der Exposition Universelle dann doch etwas zu extrem erschien. Ein Künstler schlug hingegen eine riesenhafte Gießkanne vor und ein anderer einen schlanken Turm mit einem Apfel an der Spitze.
Was letztlich gebaut wurde, das wissen wir heute. Vor allem aus Vernunft und dem Vertrauen in Gustave Eiffel und seine Mitarbeiter wurde schließlich dem pylône de 300 mètres de hauteur, dem Eiffelturm, der Zuschlag gegeben.
Nach der Weltausstellung gab die Leitung anderen Architekten die Freigabe, Ideen einzureichen, wie der Eiffelturm umgestaltet oder umgenutzt werden könnte. Denn schließlich hatte er da noch lange nicht den kultigen Status einer Ikone, der ihm heute zu Teil wird. Entsprechend abgefahren und bizarr waren manche der Vorschläge. Dem Wissenschaftler und Arzt Henri Toussaint schwebte etwa vor, dem Eiffelturm eine Art breiten Rock aus Metall und Glas zu verpassen. Unter dessen Dach, so seine Idee, könnte ein Palast der Elektrizität untergebracht werden.
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Jost R. Samson wollte den Turm hingegen mit Sand, Stein, Stahlnetzen und Beton zu einem künstlichen Berg, dem Le Mont Samson, umwandeln. Ein gewagtes Projekt, das er schon 1985 entwickelt hatte. Der Berg sollte mit Wiesen, Waldstücken, Brücken und Häuschen besetzt werden werden. Die Besucher hätten darauf umherwandern und Picknicke veranstalten können. Am Fuße, dem einstigen Basisbogen, wäre zudem eine Grotte angelegt worden.
Der Architekt Charles Léon Stephen Sauvestre, der für Gustave Eiffel schon den Pavillon du Gaz entworfen hat und 1886 den initialen und noch recht nüchternen Entwurf für den Eiffelturm überarbeitete, wollte eben jenen 1900 nochmals umgestalten. Er plante, zwei breite Turmausleger anzubringen und diese mit jeweils einer Brücke am Mittelteil zu verankern, um mehr Platz für Besucher und Schaulustige zu schaffen.
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Andere Architekten wie Charles Devic wollten den Turm mit Engelsstatuen, einer Turmuhr und Fahnen ausschmücken und den Torbogen mit Glas verkleiden, um ihn in eine große Halle zu verwandeln. Henri Minderof unterbreitete wiederum den Vorschlag, den Eiffelturm als Gerüst für einen kitschigen Rundturm mit einer wuchtigen Sonnenkugel als Spitze zu nutzen – womit das Stahlkunstwerk gar nicht mehr zu sehen gewesen wäre.
Zugegeben: Manche der Vorschläge sind zweifelsohne interessant, wären faszinierend anzuschauen oder taugen als „Was wäre, wenn“-Gedankenspiel – aber letztlich ist der Eiffelturm perfekt, so wie er ist.
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agentdexter · 5 years ago
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Passt schon
Wir können uns ja nicht beschweren, eigentlich. Der Sommer ist vorbei, die Festival-Saison liegt hinter uns und das bedeutet vor allem, dass die Musiker und Bands, denen wir vor Wochen noch zugejubelt haben, jetzt wieder neue Alben veröffentlichen. Also nicht alle, klar, aber viele. Das liegt in der Tradition der Sache: Im Herbst kommen noch mal viele neue Alben, bevor dann in der Vorweihnachtszeit plötzlich wieder ein Best-of das nächste jagt und manch einer sogar ein Album mit Weihnachtssongs veröffentlichen wird, wetten? Aber noch sind wir nicht soweit. Hier drei Alben, die unlängst veröffentlicht wurden.
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Gutterflower ist das einzige Album der Goo Goo Dolls, das ich jemals käuflich erworben habe. Ich habe es geliebt und mir vor dem Schreiben dieser Zeilen noch einmal angehört: Es ist nichts weniger als ein Klassiker, jeder sollte es einmal gehört haben. Der Mehrheit dort draußen wird die Band sicher durch den Song Iris bekannt sein, der auch auf dem Soundtrack des durchaus sehenswerten Films City of Angels – Stadt der Engel gelandet ist, in dem Nicolas Cage 1999 noch eine seiner überzeugenderen Rollen spielen durfte. Nun denn: Die Goo Goo Dolls gibt es noch immer. Aller zwei bis drei Jahre haben die Alternativ-Rocker seitdem munter ein neues Album veröffentlicht – und das seit 1987. Frontmann John Rzeznik ist mittlerweile knapp über 50, musikmüde wirkt er aber längst nicht. Das Video zu einer der neuen Singles, Miracle Pill, zeigt ihn und den Bassisten Robby Takac, die traurigerweise von irgendwelchen mit dem Jugendwahn geschwängerten PR-Leuten so zurecht gemacht wurden, dass sie vielleicht mit ganz viel Glück auch bei einer halbwegs jüngeren Zielgruppe ankommen könnten, vor allem aber bei denen, die nicht alt werden wollen. Besonders Rzeznik sieht in den Nahaufnahmen aus, als hätte er nicht nur eine Miracle Pill eingeworfen, um jung und agil rüberzukommen. Sieht man von diesen Äußerlichkeiten einmal ab, muss man aber trotzdem zugeben, dass das gleichnamige neue Album durchweg hörenswert ist. Selbst die Single funktioniert erstaunlich gut, wenn man nicht das peinliche Video dazu anschaut. Vom Status Alternativ-Rocker ist die Band zwar längst meilenweit entfernt und Takac, der ebenfalls ab und an singt, klingt wie ein Möchtegern-Pirat, der verzweifelt böse klingen will, aber es gibt sie trotzdem: die Hand voll guter Songs, die man ohne schlechtes Gewissen in seine All-Time-Favorite-Playlist packen kann, ohne sich verwundert die Öhrchen zu reiben, wenn einer der Songs so plötzlich den Weg in den Alltag findet. Over you schielt dezent zu den Beatles, Lost bringt sich schon jetzt als klassische Stadion-Hymne ins Spiel, Autumn Leaves weckt süße Wehmut die gut tut (Ich konnte nicht anders!) und mit Think It Over ist der Band eine formidabler Rausschmeißer gelungen, in dem sogar noch Platz für einen Gospelchor war – und wer mich ein wenig kennt, weiß, wie sehr ich auf so was stehe. Also trotz vieler Pop-Elemente, der sich die Goo Goo Dolls auf ihrem neuen Album bedienen, oder vielleicht sogar wegen, macht es durchweg Spaß den in die Jahre gekommenen Herren beim Rockstarspielen zuzuhören.
Goo Goo Dolls // Miracle Pill // VÖ: 13. September 2019
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Vor fünf Jahren habe ich mich ein wenig in Luca Vasta verliebt. Damals ist ihr Debütalbum Alba erschienen und ich war sehr schnell hin und weg. Vielleicht, ganz sicher lässt sich das nicht sagen, gab es neben mir leider nicht genug andere Menschen, die in der Musik, die Vasta schrieb, durchaus Parallelen zu dem ungleich erfolgreicheren Freundinnen-Duo Boy erkannten. Wie dem auch sei: Endlich ist das zweite Album der Deutschen mit italienischen Wurzeln erschienen. Regelrecht erfrischend an Stella ist nun, dass darauf sowohl auf englisch als auch auf italienisch gesungen wird. Das allein verspricht nun schon eine gewisse Sinnlichkeit, hinzukommt aber noch ein instrumentaler Rahmen, der den Geschichten, die Vasta hier besingt, regelrecht schmeichelt. Alles klingt wie eine Heimkehr, ohne dass wir, die Hörer, dieses Zuhause jemals gesehen hätten. Vielmehr fühlt es sich an, als würde sich die 31-Jährige sauwohl fühlen mit ihren elf neuen Songs. Klavier, reduziertes Schlagzeug und Gitarren begleiten die angenehme Stimme einer Frau, die von der Jugend erzählt (Modica), der gescheiterten Liebe (Let Him Go), von depressiven Schüben, denen sich ein Freund ausgesetzt sah (Melancholia) oder gesellschaftlichem Zeitgeist (American Dream). Die Arrangements der Songs zählen mit zu den besten, die man in diesem Jahr von einem nicht gehypten Star präsentiert bekommt: Alles passt perfekt zusammen – Drama, Tragödie, Hoffnung, Chöre, Dolce Vita und Luca Vastas elegante Stimme, die gereift ist und nun noch intensiver klingt, als schon vor fünf Jahren. Ich wünschte, ich wäre so erwachsen geworden wie sie es scheinbar ist. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als nach wie vor ein klein wenig verknallt zu sein in eine Frau, die über so viel Potential verfügt, dass es doch jetzt bitte endlich klappen muss mit dem verdienten Erfolg.
Luca Vasta // Stella // VÖ: 06. September 2019
STELLA Release Tour 26.09.19 Bonn / Moment Cafe 27.09.19 Köln / Lichtung 04.10.19 Hamburg / Nochtwache 06.10.19 Berlin / Privatclub 12.10.19 München / Alte Utting
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Acht Jahre ist es her, als Andy Grammer sein Debütalbum veröffentlichte. Vor einigen Wochen ist sein mittlerweile viertes Album erschienen. Ganz bescheiden trägt es den Titel Naive – obwohl der Mann, von dem es stammt, in all den Jahren viel erlebt hat: Nach dem Erfolg seiner ersten Single, scheiterte das erwähnte Debütalbum. Der New Yorker gab nicht auf, arbeitete am zweiten Album, veröffentlichte auch davon eine Single, die sich formidabel verkaufte und dem Album so zu der Aufmerksamkeit verhalf, die dringend nötig war. Irgendwann lernte er noch seine jetzige Frau kennen, mit der er mittlerweile eine gemeinsame Tochter hat. Ganz schön viel passiert, möchte man sagen. Und tatsächlich richten sich einige Songs auf dem Album an seine kleine Tochter oder seine Ehefrau, einer befasst sich mit dem Tod seiner Mutter. Alles das ist handwerklich tadellos produziert, es gibt nichts daran auszusetzen. Der 35-Jährige ist ein Songwriter, der längst weiß, wie ein Song geschrieben sein muss, damit er funktioniert. Und trotzdem ist ihm, dem sensitive Guy, der ganz große Erfolg in Deutschland bisher verwehrt geblieben. Man denke nur an andere wie James Morrison oder James Blunt, die gleich zu Beginn ihrer Karriere ordentlich Buzz erzeugen konnten. Vielleicht ist es umgedreht aber auch mal ganz gut, denn vor allem von Morrisons anfänglichem Vorschusslorbeeren ist im Grunde nichts mehr vorhanden und James Blunt macht eher mit lustigen Posts auf Twitter auf sich aufmerksam. Allerdings ist Grammer jetzt mit seinem bereits vierten Album unterwegs und auch wenn die Songs darauf allesamt nett anzuhören sind – der ganz große Hit, den man sich gern tothören würde, ist erneut nicht darunter. Also wie man die Sache auch dreht und wendet: So richtig will der Funke nicht überspringen. Nicht nur auf mich, sondern auf euch da draußen. Ganz anders ticken da die Amerikaner, Australier und Kanadier: bei denen scheint er längst eine feste Konstante zu sein. Vielleicht war es zu naiv zu glauben, mit einem Album ohne ein bis zwei echte Überhits endlich auch in Europa zu punkten. Jetzt hab ich ganz schön viel geschrieben, auch um auf den Moment hinzuschreiben, an dem mir einfällt, an wen er mich mit seiner Musik erinnert: Olly Murs. Und vermutlich gäbe es noch weitere Vertreter zu nennen, die stimmlich ebenfalls klingen wie er. Das ist vermutlich zu wenig, um weltweit richtig durchzustarten. Andererseits reicht es aus für eine friedliche Koexistenz neben seinen Pop-Brüdern. Und das ist ja auch schon was.
Andy Grammer // Naive // VÖ: 26. Juli 2019
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bringhand · 7 years ago
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Britz Camper HiTop in Australien: Unsere Campingerfahrung von Melbourne bis Darwin
Inhaltsverzeichnis
Roadtrip durch Australien mit all seinen Extremen
Britz, Mighty, Maui sind eine Marke von THL
Camper buchen, abholen und abgeben
Campermobil online buchen
Keine Abholung ohne richtige Versicherung oder hinterlegtem Pfand
Britz HiTop Campingmobil für 2 Personen
Ausbau und Ausstattung des Campingmobils
Strom: Bekommt man aus der Batterie oder angeschlossenen Steckdosen
Gasflasche: 2 kg überraschenderweise genug für 25 Tage
Kühlschrank: Ein Engel im Campingmobil kühlt so gut er kann
Gas: Gekocht wird mit Gas unter großer Sicherheit im Camper
Wasser: Den Verbrauch muss man erraten
Campingtisch: Gegessen wird im Camper oder draußen
Bett: Zum Auf- und Abbauen im Camper
Ausstattung: Von Besteck, Wasserkocher und Mikrowelle
Stauraum: Genug Platz zum Verstauen im Camper
Isolierung oder Dämmung nicht vorhanden: Camper ist ein Backofen
Mückennetz im Camper: Unzureichend gegen jegliche Art von Insekten
Gute Lösung: Vorhänge mit Magneten im Camper
Fazit zum HiTop Camper von Britz
Bis jetzt berichteten wir immer mal wieder über Ausbauten von privaten Campingmobilen. Diesmal wollen wir mal über einen Camperausbau von einem kommerziellen Vermieter berichten. Dazu haben wir einen Britz Camper Hitop in Australien gemietet und sind mit diesem 25 Tage durch das australische Outback – das Herz Australiens – gefahren.
Bevor wir über den Camper loslegen, wollen wir euch kurz die Details zur Strecke, den Kilometern und den Kosten aufzeigen.
Strecke: Melbourne bis Darwin
Kilometer (inkl. Umwegen): 5800 km
Treibstoff: Benzin Super 91
Verbrauch: 13 Liter/100 km
Benzinkosten insgesamt: $ 1010 AUD (606 Euro)
Getriebe: Automatik
Fahrzeug: Toyota Hiace Automatik
Reisedauer in Tagen: 25
Mietkosten für die gesamte Reisedauer: $ 1290 AUD (810 Euro)
Drittversicherung: $210 AUD (130 Euro)
Hinterlegte Kaution: $ 5100 AUD (3200 Euro)
Anbieter: Britz Camper (THL)
Die Hinterlegung einer Sicherheit von 5100 $ wird gebraucht, wenn man nicht die Versicherung des Anbieters mit bucht, sondern selbst eine Drittversicherung abschließt.
Roadtrip durch Australien mit all seinen Extremen
Ein Roadtrip durch Australien hat die eine oder andere Extreme in sich. Da das Land mehrere Klimazonen hat, ändert sich bei einer Reise über den Kontinent nicht nur die Umgebung, sondern auch die Temperaturen verändern sich massiv. Diese Extreme muss ein Campingmobil in Australien so gut kompensieren können, dass ein Reisen weiterhin angenehm bleibt. Mal schauen, ob unser gemieteter HiTop Camper von Britz den australischen Bedingungen entsprechend angepasst wurde.
Wir starteten unseren Roadtrip bei Melbourne, fuhren entlang der Great Ocean Road, besuchten die Grampians, fuhren bei Adelaide über Port Augustra nach Coober Pedy, fanden uns dann irgendwann beim Uluru wieder und machten uns von dort auf den Weg nach Alice Springs. Von Alice Springs ging es nach Katherine, dann über einen Abstecher zum Litchfield Nationalpark und schließlich erreichten wir unseren Endpunkt Darwin nach 25 Tagen und 5800 gefahrenen Kilometern.
Unsere gemachten Erfahrungen zu unserem gemieteten Britz Campingwagen während dieser Tour und zum Umgang des Unternehmens mit dem Kunden, möchten wir hier mit euch teilen. Wir hoffen, dass ihr dadurch eine bessere Entscheidung treffen könnt, welches Campingmobil ihr das nächste Mal in Australien bucht. Unser 25-tägiger Reisebericht inklusive all unseren Erlebnissen kommt natürlich auch bald in ausführlicher Form :-).
Britz, Mighty, Maui sind eine Marke von THL
Hinter den Marken Britz, Mighty und Maui steht ein gewaltiger Konzern, nämlich die Tourism Holdings Ltd oder kurz THL, die mit der weltweiten Vermietung von Urlaubsfahrzeugen im Jahr 2017 circa 340 Millionen Dollar an Umsatz und 30 Millionen Dollar an Gewinn hatte. Das Unternehmen ist der größte Anbieter von Urlaubsfahrzeugen weltweit und bereits auch die Nummer zwei in den USA. Besonders bekannt sind die Campingfahrzeuge der THL in Australien, Neuseeland und anderen angelsächsischen Ländern. Die Campingfahrzeuge gibt es in verschiedenen Ausführungen. Vom kleinem Camper, über den 4 WD bis hin zum Wohnmobil ist alles zu haben. Diese Campingfahrzeuge aller Art werden vor allem von Reisenden gebucht, die Australien mit einem Campingwagen entdecken möchten.
Trotz der Größe des Unternehmens sollte man nicht davon ausgehen, dass es die perfekten Campingmobile anbietet. Denn auf unseren Trip fanden wir viele Mängel am Camper, die das Campen doch sehr erschwerten.
Camper buchen, abholen und abgeben
Beim Buchen und Abholen des Campers sollte man das eine oder andere beachten, denn man kann viel Geld bezüglich der Versicherung und anderen Dingen sparen.
Campermobil online buchen
Wir hatten uns entschieden, den Britz HiTop für zwei Personen zu buchen und mit diesem von Melbourne bis Darwin zu fahren. Gebucht hatten wir unseren HiTop über die Webseite discovery-campervans.com.au . Die Buchung ist recht einfach. Zuerst sucht man sich seinen „Wunschcamper aus, gibt dann die gewünschte Reisedauer ein und fordert eine Preisanfrage sowie die Verfügbarkeit des Campers an. Nach einigen Minuten erhält man dann eine E-Mail mit dem zugesicherten Preis und kann seinen Camper direkt per Kreditkarte buchen. Hier sollte man gut aufpassen bezüglich der zusätzlich angebotenen und vom Anbieter empfohlenen Versicherung. Diese ist, wie wir feststellen mussten, nämlich meistens genau so teuer, wenn nicht sogar teuerer als der Buchungspreis für das Campingmobil. Da wir in erster Linie einen Camper buchen und nicht eine Versicherung kaufen wollten, entschieden wir uns während des Buchungsprozesses für die Variante ohne Versicherung.
Diese Buchungsvariante war zu dem Zeitpunkt auch noch problemlos möglich. Wir erhielten eine Bestätigungsemail, inklusive der Angaben wann und wo wir den Camper abholen könnten und waren glücklich, dass die Buchung so problemlos ablief. Doch wir hatten uns zu früh gefreut. Denn so problemlos die Buchung ablief, so problematisch sollte die Abholung werden.
Keine Abholung ohne richtige Versicherung oder hinterlegtem Pfand
Die Abholung des Campers glich ehrlich gesagt eher einer Katastrophe als einem entspannten Tour-Start. Vielmehr noch konnten wir die Tour überhaupt nicht an dem Tag starten, an dem wir ursprünglich starten wollten. Das Problem war, dass wir bei der Buchung nicht direkt die überteuert angebotene Versicherung des Unternehmens mitgebucht hatten, sondern uns für eine eigene unabhängige Versicherung, auf tripcover.com.au, entschieden hatten. Versichert war der Camper dadurch natürlich auch, nur eben über einen externen Anbieter.
Die Crux liegt darin, dass ihr, wenn ihr über Britz, Mighty oder Maui direkt eine Versicherung abschließt, keine Kaution hinterlegen müsst. Wenn ihr allerdings eine anderweitige Versicherung abschließt, eben diese Kaution hinterlegen müsst. Die Art der externen Versicherung spielt dabei keine Rolle. Auf das Fälligwerden einer Kaution im Falle der Wahl einer externen Versicherung wurden wir nur leider auf der Seite, auf der wir buchten, nicht aufmerksam gemacht. So erfuhren wir davon erst bei der Abholung des Campers. Wir fielen beinahe aus allen Wolken, als wir hörten, dass wir trotz der Versicherung, die wir extern abgeschlossen hatten, eine Kaution von 5000 AU$ hinterlegen sollten. Doch unser Missmut ob dieser Tatsache schien die Mitarbeiter der THL in keinster Weise zu interessieren. Sie blieben bei ihrer Aussage: Wenn wir die Kaution hinterlegen, können wir den Camper mitnehmen. Ansonsten nicht. Dabei spielte es ihrer Ansicht nach keine Rolle, ob wir den Camper im Schadensfall anderweitig versichert hätten oder nicht. Wir befanden uns also in der Sackgasse.
Dadurch dass wir in Australien zeitlich acht Stunden vor waren und unsere Bank in Deutschland erst angewiesen werden musste die 5000 AU$ auf die Kreditkarte zu überweisen, dauerte der Überweisungsprozess 24 Stunden. Deshalb konnten wir den Camper nicht an dem Tag mitnehmen, an dem wir ihn eigentlich hätten mitnehmen wollen. Das heißt, wir haben einen Tag umsonst bezahlt.
Den Camper konnten wir am nächsten Tag abholen, als wir die 5000 AU$ hinterlegt hatten. Der Betrag wird übrigens nicht nur auf der Kreditkarte blockiert, sondern von der Kreditkarte abgebucht. Unser Roadtrip verlief ohne irgendwelche Schäden und wir konnten den Camper nach 25 Tagen in Darwin in einem Stück wieder abgeben. Die 5000 AU$ wurden noch direkt vor Ort bei der Abgabe des Campers zurücküberwiesen und wir haben auch umgehend eine diesbezügliche Bestätigung per E-Mail erhalten.
Zusammenfassung: Man kann den Camper bei den genannten Marken nicht bekommen, wenn man die Kaution nicht hinterlegt beziehungsweise nicht eine Versicherung über das Unternehmen direkt abschließt. Hier versucht das Unternehmen THL dem Kunden eine total überteuerte Versicherung anzudrehen. Obwohl wir bereits eine Versicherung hatten (nur eben bei einem anderen Versicherungsunternehmen), schlugen uns die Mitarbeiter in der Filiale in Melbourne vor, eine weitere Versicherung bei denen abzuschließen. Doppelt hält ihrer Meinung wohl besser. Den Umgang mit uns und die Argumentation erachteten wir als total unverschämt und arrogant und möchten deshalb an der Stelle den Marken Britz, Mighty und Maui ganz klar einen Minuspunkt geben.
Minuspunkt: Britz, Mighty und Maui fordern eine so hohe Kaution, dass man als Reisender fast keine andere Wahl hat, als die teuere Versicherung beim Unternehmen abzuschließen.
Pluspunkt: Entscheidet man sich dafür, die Kaution zu hinterlegen, wird diese, wenn bei Abgabe keine Schäden vorhanden sind, ohne weiteren Ärger direkt zurück überweisen. Wir hatten drei Tage nach Abgabe des Fahrzeugs die hinterlegten 5000 AU$ wieder auf unserem Konto.
Empfehlung: Wenn man das Geld hat, um die Kaution zu hinterlegen, sollte man dies tun und parallel eine Drittversicherung abschließen, die meistens 70% günstiger ist.
Bei der Hinterlegung der Kaution sollte man unbedingt auch die Kursschwankungen von EUR zu AUD beachten, denn nach 25 Tagen kann sich diese positiv oder negativ auf den hinterlegten Betrag auswirken. So hatten wir nach dem automatischen Währungsumtausch auf unserer Visa-Karte 100 Euro weniger verbucht bekommen, weil der Wechselkurs in der Zwischenzeit schlechter geworden war. Wenn man Glück hat, wird der Wechselkurs in der Zwischenzeit besser.
Britz HiTop Campingmobil für 2 Personen
Das Campingfahrzeug war ein umgebauter Toyota Hiace 6.0 LWB mit einem draufgesetzten Hochdach. Wir hatten einen mit einem Automatikgetriebe bekommen. Die Automatik stellte sich bei den weiten Strecken als doch ziemlich bequem heraus. Das Campingfahrzeug wurde nur für zwei Personen konzipiert, also für den Fahrer und einen Beifahrer. Auf einen dritten Sitz in der Fahrerkabine wurde verzichtet.
Der Benzintank fasste 70 Liter und der Verbrauch lag bei uns bei durchschnittlich 13 Litern pro 100 Kilometern. Je nach Ladegewicht kann der Benzinverbrauch natürlich auch höher liegen. Getankt haben wir Benzin (Unleaded 91). Geschätzt war der Tank alle 550 Kilometer leer und musste nachgetankt werden. Insgesamt hatten wir für die 5800 Kilometer 1010 AU$ an Benzinkosten ausgegeben. Dies entsprach umgerechnet etwa 600 Euro.
Der Innenraum des Campers ist für Menschen, die nicht größer als 1,75 Meter sind perfekt. Für alle Menschen, die diese Körpergröße überschreiten, wird es schwieriger. Ich selbst bin 1,90 m und meine Freundin ist 1,82 m groß, wir sind also beide ziemlich groß. Mit meinen 1,90 Meter konnte ich in dem Camper nicht gerade stehen und haute mir ständig den Kopf am Rauchmelder an. Meine Freundin mit ihren 1,82 Meter konnte noch ohne Probleme gerade stehen.
Ausbau und Ausstattung des Campingmobils
Der Camper kommt mit einer teilweise sinnvollen und teilweise eher weniger sinnvollen Ausstattung daher. Was wir an der Ausstattung besonders gut fanden und was weniger, zeigen wir euch im Folgenden auf.
Was wir allerdings vorweg nehmen wollen, ist, dass man in Australien oft frei stehen kann, also irgendwo kostenlos frei campen kann ohne einen bezahlbaren Campingplatz anzufahren. Allein diese Tatsache sollte dem Camper bezüglich des Ausbaus die Richtung weisen. Also je autarker desto besser.
Strom: Bekommt man aus der Batterie oder angeschlossenen Steckdosen
Wir hatten zwei Steckdosen im Camper, jedoch wurden diese von uns nicht benutzt, da sie nur mit angestecktem Strom funktionsfähig gewesen wären. Das war die größte Überraschung für uns, als wir im Outback standen und unsere Laptops und Kameras an die Steckdosen anschlossen und nichts funktionierte. Da begriffen wir, wie unbedacht die Konstruktion bezüglich des Stromkreislaufs im Camper war.
Im Camper wurde zwar eine zweite Batterie eingebaut, diese konnte jedoch nur zwei USB-Steckdosen mit 12V versorgen, darüber hinaus das Innen -und Außenlicht, den Wasserhahn und den Kühlschrank. Was definitiv fehlte war ein Spannungswandler, den das Unternehmen nicht eingebaut hatte, so das man die Standardgeräte, die man beim Reisen hat, nicht nutzen konnte. Dabei meine ich nicht den Fön für Frauen, der 2000 Watt braucht, sondern Kameras oder Laptops, die heutzutage meistens jeder Reisende mit sich führt und die man nicht zwangsläufig über einen USB aufladen kann. Denn die meisten Kameras muss man extra über ein Ladegerät aufladen und dieses braucht eine Steckdose. Jedenfalls wurde es nach einigen Tagen nichts mehr mit dem Fotografieren, sodass wir in einer Bibliothek unsere Batterien für Kameras und Laptop aufladen mussten.
Es gibt also zwar Steckdosen im Bus, die jedoch nur nutzbar sind, wenn man sich auf einem bezahlten Campingplatz an eine Steckdose anschließt. Das machen in Australien allerdings nicht sehr viele, da die meisten Campingplätze sehr teuer sind und man hier darüberhinaus super frei im Outback campen kann.
Minuspunkt:
Stromkreislauf nicht wirklich durchdacht: ein einfacher Spannungswandler würde das Campen für die Reisenden massiv erleichtern. Dadurch könnte man Kameras, Laptops usw. schneller und einfacher aufladen.
Die zweite Batterie wird nur beim Fahren aufgeladen. Ein zusätzliches Solarpanel auf dem Dach würde ein längeres Stehen in der Natur für die Reisenden ermöglichen, ohne dass man das Fahrzeug bewegen muss, um die Batterie aufzuladen. In Australien gibt es genug Sonne, deshalb auch für uns unverständlich, warum kein Solarpanel eingebaut wurde.
Aufladen per USB ist zwar ebenfalls im hinteren Raum möglich, was jedoch sinnlos ist, da man in der Fahrerkabine den Zigarettenanzünder und den USB-Hub vom Radio zum Aufladen nutzen kann.
Pluspunkte:
Die zweite Batterie sorgt dafür, das der Kühlschrank, der Wasserhahn und das Licht funktioniert.
Zusätzlich kann man an bezahlten Campingplätzen von außen Strom anschließen, um zum Beispiel eine Mikrowelle oder sonstiges im Innenraum zu benutzen.
Es gab fast für alles einen extra Schalter.
Fazit: Insgesamt kann man sagen, dass dieser Camper bezüglich Stromanforderungen für das autarke Reisen ungeeignet ist und man gezwungen ist entweder das Fahrzeug zu bewegen oder Campingplätze anzufahren, damit genügend Strom vorhanden ist. Also gut für Campingplätze mit Stromanschluss und schlecht für das autarke Reisen.
Gasflasche: 2 kg überraschenderweise genug für 25 Tage
Wir haben eine 2 kg Gasflasche bekommen, die außen in einem extra Fach platziert wurde. Das fanden wir ganz gut, da eine Gasflasche im Innenraum doch gefährlich werden kann. Überhaupt war die Sicherheit bezüglich der Anschlüsse vom und zum Gasherd sehr hoch und es wird auch oft auf die Gefahr bezüglich dessen unsachgerechter Verwendung hingewiesen.
Ein Rauchmelder sollte zusätzlichen Schutz bieten. Der Rauchmelder an sich war zwar gut gemeint, jedoch bringt dieser bei ausströmendem Gas nichts. Dazu braucht man einen Warnmelder der extra bei Gas reagiert. Der im Britz Camper verbaute taugt eigentlich nichts, außer dass er einem beim Kochen erschreckt oder man sich den Kopf an diesem anhaut. Da hätte Britz definitiv mehr investieren und einen ordentlichen Kohlenmonoxied Warnmelder installieren sollen.
Insgesamt waren wir 25 Tage unterwegs und die Gasflasche war immer noch nicht leer. Wir haben jeden Morgen Kaffee, jeden Mittag Mittagessen und jeden Abend Tee gekocht.
Pluspunkt: Hohe Sicherheit bezüglich Gasanschlüssen im Camper. Zudem reicht eine Gasflasche mit einer Füllung von 2 kg gut für 25 Tage. Sollte die Gasflasche vorher leer werden, kann man diese übrigens für circa 6-10 Dollar recht günstig nachfüllen lassen.
Minuspunkt: Statt eines Rauchmelders sollte besser ein Kohlenmonoxidmelder verbaut werden. Hier gibt es unbedingt Nachholbedarf!
Kühlschrank: Ein Engel im Campingmobil kühlt so gut er kann
Hier hat Britz einen Einbaukühlschrank von Engel eingebaut, was eigentlich ganz ordentlich war. Wir hatten genügend Platz und er lief und kühlte ohne Probleme auch bei extremer Hitze im australischem Outback. Nur ab und zu ließ er viel Wasser, sodass wir alles leer räumen und den Kühlschrank auswaschen mussten.
Pluspunkt: Der Kühlschrank hatte eine angemessene Größe, war gut verbaut und kühlte ohne Probleme auch bei heißem Wetter.
Minuspunkt: Der Kühlschrank verlor viel Wasser, sodass Produkte oft nass wurden. Das kleine Gefrierfach funktionierte kaum.
Gas: Gekocht wird mit Gas unter großer Sicherheit im Camper
Das Kochen ist aufgrund des Gasherdes innen bequem und problemlos möglich, wenn die Temperaturen draußen nicht zu heiß sind. Man kann ohne Problem im Camper stehen und kochen, wenn man nicht größer als 1,85 Meter ist. Die zwei Gasplatten ermöglichen auch schnelleres Kochen, wenn man zum Beispiel Nudeln abkochen muss und parallel die Spaghetti Sauce zubereiten muss. Das Einschalten des Gasherds geht ebenfalls leicht von der Hand und wir brauchten nie extra Streichhölzer oder sonstiges.
Jedoch ist das Kochen im Britz Camper eine Katastrophe, wenn es es draußen heiß wird, was im australischem Outback fast immer der Fall ist. Der Bus heizt sich nicht nur von außen auf, sondern auch durch das Kochen von innen, sodass man beim Kochen nahe dem Kreislaufkollaps steht und das Kochen zum Teil nur im Sitzen möglich ist, da sich die Hitze oben im Camper staut. Der Camper wurde nach dem Kochen jedesmal zu einer Sauna und wir schwitzten wie verrückt danach, sodass ein Essen im Camper nicht mehr möglich war.
Es gibt auch keine Möglichkeit den Gaskocher draußen zu verwenden, um dem entgegenzuwirken oder eine Dachluke, damit die entstandene Hitze durch das Kochen entweichen kann. Da hat Britzcamper es zwar mit den zwei Pilzlüftern gut gemeint, was jedoch vorne und hinten nicht ausreicht.  Hier wäre eine Dachluke die deutlich bessere Lösung gewesen, sodass man auch nach dem Kochen das Essen im Camper genießen kann.
Minuspunkt: Der Camper heizt sich stark auf nach dem Kochen, sodass man drinnen kaum noch essen kann und wie in der Sauna schwitzt. Die zwei Pilzlüfter reichen nicht aus.
Pluspunkt: Der Gasherd funktionierte die ganze Zeit einwandfrei.
Wasser: Den Verbrauch muss man erraten
Der Camper hat einen Wasserkanister and der Seite eingebaut, das Wasser wird durch eine Pumpe zum Wasserhahn gepumpt, wenn man diesen betätigt. Die Befüllung mit frischem Wasser erfolgt von außen, indem man einfach einen Schlauch in das dafür vorgesehene Loch steckt. Wenn man sparsam genug mit dem Wasser umgeht, reicht es für circa drei Tage.
Unser Verbrauchsverhalten bezüglich des Wassers:
Morgens Zähne putzen, Kaffeekochen und anschließend Geschirr spülen.
Mittags Essen kochen und anschließend Geschirr spülen.
Abends Tee kochen und wieder Geschirr spülen.
Der Wasserkanister ist nach unserer Erfahrung definitiv zu klein. Das größere Problem war, das man nirgendwo ablesen konnte, wie viel Wasser sich noch im Kanister befand. Man konnte den Kanister nicht sehen, da dieser hinter einer Wand irgendwo verbaut wurde. Man bemerkte erst, dass sich das Wasser dem Ende neigte, wenn die Pumpe laute Geräusche machte, weil sie kein Wasser mehr zum Pumpen hatte. Beim Befüllen konnte man ebenfalls nur feststellen, dass der Kanister voll war, wenn das Wasser auf den Boden tropfte.
Wir sagen, das ist eine unglaublich dumme Konstruktion, die im australischen Outback lebensgefährlich sein kann. Wenn man ins Outback fährt und sagen wir mal drei Tage oder länger dort verbringen möchte und nicht weiß, wie viel Wasser man dabei hat, dann kann das bei der Hitze lebensgefährlich werden, wenn man sich nicht mit weiterem Wasser eindeckt. Man muss jederzeit wissen, wie hoch der Wasservorrat ist, deshalb für uns umso unverständlicher dass man diesen Camper in Australien anbietet und so etwas Wichtiges nicht beachtet hat!
Wir hatten uns deshalb noch einen zusätzlichen Kanister gekauft, da wir uns nicht auf den eingebauten Kanister vom Britz Camper verlassen konnten und wollten.
Pluspunkt: Wasser wird von einer Pumpe zum Wasserhahn gepumpt, was beim Nutzen sehr kompfertabel sein kann.
Minuspunkt: Ein Ablesen des Wasservorrats ist nicht möglich, was in einer Wüstenregion lebensgefährlich sein kann.
Als wir bei der Abgabe des Campers nachfragten, wo wir den Wasserstand ablesen könnten, bekamen wir von der Mitarbeiterin eine kurze Antwort „Du kannst es nirgendwo ablesen“. Im Nachhinein fanden wir allerdings irgendwo online in einem Formular, dass die Camper einen 25 Liter Kanister eingebaut haben. Das ist viel zu wenig.
Campingtisch: Gegessen wird im Camper oder draußen
Im Camper hat man einen großen Tisch, der locker für vier Personen ausreicht. Wie der Tisch zum Bett umfunktioniert werden kann, fanden wir persönlich gut gelöst. Neben dem Essen kann man am Tisch auch super arbeiten, wenn man unterwegs was zu erledigen hat.
Der Tisch besteht aus einem Tischbein, welches unter der linken Sitzbank verstaut ist und einer Tischplatte, die in einem der beiden Deckenfächer verstaut ist. Die Tischplatte wird abends dazu gebraucht, um das Bett aufzubauen. Wir packten unser Bett jeden morgen weg und bauten uns für den ganzen Tag den Tisch auf.
Es gab auch noch eine zweite Tischplatte, die hinter dem Beifahrersitz versteckt war. Diese konnte man in eine Schiene, die außen am Spülschrank befestigt war, einfügen.
So hatten wir auch draußen einen Tisch, den wir gerne und oft nutzten.
Die Tischlösungen waren sehr gut. Hier gab es nicht viel zu bemängeln. Das größere Problem war, dass man im Camper einerseits wegen der Hitze nicht essen konnte und draußen andererseits nicht wegen der Insekten. Insekten wie Moskitos, Fliegen und Ameisen machen ein entspanntes Essen unmöglich. Das Essen war immer sehr anstrengend.
Pluspunkt: Tolle Konstruktion, so kann man je nach Bedarf innen oder außen essen, wenn es die äußeren Rahmenbedingungen es zulassen.
Minuspunkt: Hier gibt es nichts zu bemängeln.
Bett: Zum Auf- und Abbauen im Camper
Die Liegefläche des Bettes wurde aus zwei Sitzbänken und dem Tisch sowie noch drei zusätzlichen Brettern zusammengebaut. Auf diese wurden dann die Seitenteile von der Couch gelegt, so dass man eine Art Matratze hatte. Die Matratze bot zwei Personen genügend Platz zum Schlafen und war ziemlich bequem.
Die Konstruktion war hier nicht das Problem, denn schlafen konnte man ganz gut, wenn das Klima mitspielte. Hier war viel mehr die Isolierung das Problem, denn wie schon erwähnt gab es keine. Dadurch dass sich der Camper tagsüber so stark aufheizte, dauerte es ewig, meist bis circa 3 Uhr nachts, bis sich der Camper endlich abkühlte und man ohne zu schwitzen einschlafen konnte.
Pluspunkt: Das Bett bot für beide Personen viel Platz, auch für größere Menschen war es sehr bequem. Zudem hatte man das Bett in 5 Minuten locker aufgebaut.
Minuspunkt: Die Matratzen oder Kissen wurden über nacht sehr nass, sodass man diese am nächsten Morgen draußen trocknen musste um Schimmel vorzubeugen.
Ausstattung: Von Besteck, Wasserkocher und Mikrowelle
Bei der Ausstattung kommt es auf den Camper und seine bevorzugte Art zu Reisen an. Jeder Camper legt auf manche Sachen mehr auf andere Sachen weniger Wert. Für uns ist es, wie anfangs schon erwähnt, wichtig, dass der Camper autark ist. Deshalb machten einige Dinge im Britz Camper für uns einfach keinen Sinn.
Als Beispiel könnte man hier unter anderem die Mikrowelle, den elektrischen Wasserkocher und den Toaster aufführen. Diese drei Geräte waren für uns richtige Platzverschwendung. Denn wenn man nicht gerade auf einem Campingplatz mit seinem Camper an ein Stromkabel angeschlossen ist, sind diese Geräte absolut nutzlos, da nicht verwendbar. Da wir mit einer einzigen Ausnahme nie auf einem Campingplatz übernachteten, hatten wir die Geräte in den 25 Tagen nicht einmal benutzt. Jedoch muss man hier dazu sagen, dass die Geräte für andere Camper, die nicht autark reisen und einen Stromanschluss an bezahlten Campingplätzen haben, natürlich Sinn machen und das Leben im Camper enorm erleichtern. Es kommt eben auf die Art des Reisens an.
Neben den drei genannten Elektrogeräten erachteten wir das Porzellangeschirr als ungeeignet. Es war nicht nur schwer, sondern auch zerbrechlich. Campinggeschirr hätte sich stattdessen sicher deutlich besser geeignet. An den Töpfen gibt es nichts zu bemängeln, dafür an der Pfanne. Eine gute Pfanne ist beim Campen oft das A und O. Denn wer möchte schon in der Natur  und wenn das Wasser knapp ist, angebranntes Essen aus der Pfanne 30 Minuten lang kratzen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern auch wichtiges Wasser!
Pluspunkt: Es gibt viel Ausstattung, man hat alles und noch mehr, als man tatsächlich beim Campen braucht.
Minuspunkt: Je nach Campertyp sind einige Sachen unnötig und verschwenden nur wichtigen Platz.
Stauraum: Genug Platz zum Verstauen im Camper
Wir waren zu zweit unterwegs, hatten zwei große Backpacker mit uns und nochmal zwei normale Rucksäcke. Diese konnten wir problemlos verstauen. Dazu kauften wir natürlich noch einige weitere Dinge, wie Wasserflaschen und sonstige Produkte, die wir ebenfalls gut verstauen konnten.
Die großen Taschen legten wir alle in eines der beiden Deckenfächer. Unsere Nahrungsmittel kamen unten in die aufschiebbaren Schubladen.
Pluspunkt: Stauraum gab es für zwei Personen genug.
Minuspunkt: Gibt es keinen.
Isolierung oder Dämmung nicht vorhanden: Camper ist ein Backofen
Ihr habt es bereits in den oberen Abschnitten lesen können, als wir darauf hingedeutet haben. Im Camper war so etwas wie eine Isolierung oder Dämmung nicht vorhanden – zumindest konnte man nichts davon spüren. Dies war auch der größte Mängel überhaupt im Camper. In Australien herrschen zum Teil extreme Hitzeperioden und einen Camper nicht ordentlich zu dämmen ist für uns komplett unverständlich. Der Camper wird bereits morgens ab neuen Uhr zum Backofen, in dem man es kaum aushalten kann. Und das geht dann den ganzen Tag so weiter. Man kann den Camper zwar im Schatten verstecken, dennoch heizt er sich auf. Es ist auch nicht so, dass dieser sich abends wieder abkühlt, sodass man normal essen oder schlafen kann. Vielmehr steht die Hitze im Camper bis in die tiefe Nacht hinein. Sie kann aus dem Camper einfach nicht entweichen, dafür sorgt auch das viele verbaute Holz, welches zwischen den Fächern keine Luftzirkulation zulässt.
Zusätzliche Hitze brachte dann nicht nur das Kochen, sondern abends auch die Beleuchtung im Camper. Hier wurden Lampen verbaut, die so heiß wurden, dass wir uns gezwungen sahen, jeweils nur eine anzumachen, obwohl wir drei an der Decke hatten.
Pluspunkt: Gibt es keinen!
Minuspunkt: Ein Camper ohne Isolierung und ausreichende Luftzirkulation kann das Campen vermiesen.
Mückennetz im Camper: Unzureichend gegen jegliche Art von Insekten
Wie bereits bei vielem anderen, wurde hier ebenfalls nicht mitgedacht. Es wurde nur ein Fenster mit einem Mückennetz verbaut, welches jedoch kaum hilfreich war. Erstens konnte so kein Durchzug entstehen, zweitens kamen einige Insekten locker durch das Mückennetz hindurch. Das Mückennetz war nicht nur nicht engmaschig genug, sondern hatte an der linken Seite auch einen breiten Schlitz. Diesen nutzten die Moskitos und Insekten um sich hindurchzuquetschen. Wir haben dann Papiertücher in den Schlitz gesteckt, um die Nervtöter fernzuhalten. Und mit dieser Idee waren wir nicht alleine, denn wir sahen tatsächlich viele andere Camper von Apollo, die anscheinend das gleiche Problem hatten und ähnlich reagierten.
Ein weiterer großer Minuspunkt war, dass es an der Schiebetür kein Mückennetz gab. So musste man ständig die Tür schließen, wenn man keine Fliegen oder andere Insekten im Camper haben wollte. Das Schließen der Tür führte dann allerdings dazu, dass man im Backofen hockte. Man befand sich permanent in einer Zwickmühle zwischen zerbissen werden und verglühen.
Fast jeder Privatcamper weiß, dass man ein Mückennetzt an der Schiebetür anbringen muss. Bei Britz scheint dieses Wissen leider noch nicht angekommen zu sein.
Pluspunkt: Ein Fenster hatte ein Mückennetz.
Minuspunkt: Das Mückennetz war von schlechter Qualität. Die Schiebetür hatte kein Mückennetz, wodurch das Campen in vielen Gebieten Australiens nahezu unmöglich war.
Gute Lösung: Vorhänge mit Magneten im Camper
Die Vorhänge hatten uns sehr gut gefallen. Damit meinen wir nicht gerade die Farbe, sondern eher die Stoffart und die Möglichkeit, den Vorhang mit Magneten an der Fahrzeugkarosserie befestigen zu können. Das war eine gute Lösung!
Pluspunkt: Sehr handlich und von guter Qualität. Verdeckt den Innenraum vor neugierigen Augen und vor zu viel Sonne.
Minuspunkt: Gibt es keinen.
Fazit zum HiTop Camper von Britz
Während unserer Reise, wenn wir mal wieder wegen des Campers mit unseren Nerven unfreiwillig am Ende waren, hatten wir uns häufig gefragt, ob die von Britz Camper selbst mit dem HiTop das australische Outback mal bereist hatten oder überhaupt diesen jemals getestet haben. Der Camper, den wir hatten, ist nämlich für das Outback einfach ungeeignet.
Autarkes Campen ist mit diesen Camper kaum möglich. Zwar hat der Camper den ein oder anderen Schnickschnack, der jedoch total unnötig ist, da nicht hilfreich. Dadurch dass der Camper keine ausreichende Belüftung, keine ausreichenden Mückennetze und keine ausreichende Dämmung hat, darüberhinaus über schweres, zerbrechliches Geschirr verfügt und es keine ausreichenden Möglichkeiten gibt, um seine Elektrogeräte richtig aufzuladen, würden wir persönlich den Britz Camper HiTop für das australische Outback nicht empfehlen.
Wofür dann? Der Camper ist unserer Meinung nach gut für Regionen geeignet, in denen die Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad liegen. Allerdings ist zu bedenken, dass auch hier die Luft aus dem Innenraum nicht richtig entweichen kann, da die Pilzlüfter zu schwach sind, was zu Kondenswasser im Innenraum führt.
Zudem dürfen in den bereisten Regionen nicht zu viel Insekten unterwegs sein,  da ansonsten das Campen im Britz Camper schnell zur Qual der Wahl werden kann.
Fazit ist ganz klar: Der Britz HiTop ist ein Camper, der nicht von leidenschaftlichen Campern ausgebaut wurde. Er wurde ohne Liebe und ohne Nachdenken ausgebaut und wahrscheinlich nie richtig getestet, sonst hätte man das ein oder andere sicher anders gelöst.
Britz Camper HiTop in Australien: Unsere Campingerfahrung von Melbourne bis Darwin was originally published on
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alter-gasometer-zwickau · 8 years ago
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29. April 2017: Konzertbericht Staubkind
An dieser Stelle übernehmen wir dankenswerterweise einen Konzertbericht von RADIO UNICC.
Nach achtzehn Konzerten fällt es nicht ganz so leicht, ein letztes Mal für diese Tour die Bühne zu betreten. Bereits der „musikalische Gast“ Batomae, der schon ein langjähriger Begleiter Staubkinds ist, muss dies zugeben. Mit eher seichten Texten, die doch ehrlich performt werden und mindestens genau so viel Gerede wie Gesang beinhalten, stimmt er den Alten Gasometer in Zwickau ein. Das Publikum umfasst alle Altersklassen und feuert den sympathischen Schwiegermutter-Traum von Batomae an. Besonders beim Song das Mädchen aus der 1. Reihe jubeln die Fans. Nach der vierzig minütigen Warmlauf-Phase gibt es sogar kostenlose Aufkleber und Karten mit coolen Sprüchen am Merchstand. Zur Überraschung der Fans werden während der Umbaupause Kameras montiert, da das Abschlusskonzert im ausverkauften Haus für die Nachwelt festgehalten werden soll. Und ich muss zugeben, dafür haben sich Staubkind eine wunderschöne Location ausgesucht. Gegen 21 Uhr ist es dann endlich so weit, das Licht geht aus, die Fans kreischen, das Intro startet. Passend zur neuen Platte läutet das letzte Konzert der An jedem einzelnen Tag Tour ein. Mit Immer wenn es anfängt beginnt der verträumte Staubkindabend passender denn je. Über die nächsten zwei Stunden spielen sich die Sachsen durch das 22 Lieder starke Set. Sänger Louis Manke betont immer wieder, wie schön es doch ist, in der heimatlichen Region zu sein. Familie und Freunde seien ebenfalls als Ehrengäste dabei und auf den einzigen Sitzplätzen der Empore zu sichten. Irgendwie erwärmt es mein Herz, als ich sehe, wie seine vermeintliche Oma stolz das erste Lied mit dem Smartphone filmt. Und ja was soll ich sagen, Staubkind geben 100% und holen die Besucher ab. Der Klang ist 1a abgemischt und die Atmosphäre wirkt vertraut. Besonders bei den Liedern Das Beste kommt noch, Kleiner Engel und Alles was ich bin und den vielen kleinen Anekdoten zu den Songs, bin ich mitgerissen. So erzählt Louis: „Und dann kommt dieser Tag, an dem sich die Fachpresse das erste Mal zum neuen Album zu Wort meldet. Ich sitze morgens beim Kaffee und da flattert diese E-Mail rein - von metal.de. Ich denke mir – seit wann machen wir Metal, naja lesen wir es mal – und es hagelt total gute Bewertungen. Ich bin erstaunt. Genau so erstaunt, wie in dem Moment, in dem ich unsere Single in der Werbung höre, dazu erklingt eine Stimme – Staubkind, von Pop-Rock bis Schlager. So so. […] Also wenn wir es mal so sehen wollen, machen wir Musik für Fans von Helene Fischer bis Metallica. Von Metal bis Schlager sind alle herzlich bei uns eingeladen. Und letztendlich ist ja das Genre egal, solange wir alle eine gute Zeit zusammen haben.“ Dann plötzlich wird es interaktiv. Alle Frauen mit kleinen Regenschirmen sollen diese doch bitte in die Luft halten und beim nächsten Song Durch den Regen öffnen. Außerdem bekommen die drei Geburtstagskinder des Abends die Chance eine Städte-Challenge, bei der das Publikum Tanzen soll, zu filmen und Staubkind hautnah zu erleben. Alle singen den Refrain von Irgendwann, hocken sich hin und springen auf. Die Mitmach-Aktionen scheinen nicht abbrechen zu wollen, denn schon leuchtet das Publikum mithilfe ihrer Smartphone-Lampen den kompletten Saal aus und schaffen eine galaktische Stimmung. Als Zugabe spielen Staubkind Wunder, wobei mehrere Luftballons im Publikum umher schwirren, und Fliegen lernen. Insgesamt ein solides, schönes Konzert, von einer Band, die träumen und fliegen ihren Fans lehren möchte. Immer wieder gab es intime Momente, in denen Louis seine gut- und warmherzige Seite zeigte, wie bei den Anmoderationen von Wunsch frei und Mit Kinderaugen. Das war einfach schön. Ich glaube, dass Staubkind die nächsten Unheilig werden, mag das jetzt gut oder schlecht sein. Aber Fakt ist, Unheilig haben mit ihrer Musik viele Menschen erreicht. Das wünsche ich den Staubkindern auch.
Text: Anika Weber
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