#Diskos von Phaistos
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Kretisches Kaffeetagebuch: Palast von Phaistos
Die Götter sind uns wohl gewogen. So interpretierten wir jedenfalls den Halo rund um die Sonne – eine Art Regenbogen bei strahlendblauem Himmel – den wir bemerkten, als wir am Parkplatz vor dem Palast ausstiegen. Wir waren sehr neugierig, gilt doch Phaistos, auch Phaestos und neugriechisch Festos, als als Gegenentwurf zu Arthur Evans Rekonstruktionen in Knossos. Hier wurde nicht rekonstruiert.…
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Kretisches Kaffeetagebuch: Kalitsouni aus dem Café Xenia Phaistos
Nicht nur vom Palast von Phaistos hat man einen tollen Blick über die Messara-Ebene, sondern auch vom daran angrenzenden Café Xenia Phaistos aus. Das Café selbst ist eine Mischung aus Souvenirladen und Café. Zwar gibt es die Tonscheibe von Phaistos, den Diskos, in den unterschiedlichsten Variationen, auch zahlreiche Tassen kann man kaufen, den Kaffee gibt es aber aus Pappbechern – leider. Na,…
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viel mehr als scherben.
wir machen uns kurz in der wohnung frisch, deponieren den kindersitz, um anschließend die kostbarkeiten des archäologischen museums unter die lupe zu nehmen. hier werden vorwiegend fundstücke der minoischen kultur ausgestellt. nach dem konvolut des nationalmuseums in athen gilt die historische sammlung in heraklion als die bedeutendste in ganz griechenland und sowohl die artefakte, aber auch die präsentation, sind tatsächlich sehenswert. handwerklich waren die alten minoer nämlich hochtalentiert und gerade der aufwendig angefertigte schmuck ist, trotz des immensen alters, zeitlos beziehungsweise trifft wohl gerade den aktuellen (mode)geschmack. goldenes geschmeide, verziert mit feinen ornamenten ... bemalte amphoren, siegelsteine ... und davon reichlich. die schaukästen sind voll. exponate, die im besonderen maße herausstechen sind unter anderem ein über dreitausend jahre alter stierkopf oder die skulptur einer schlangengöttin. ein großes modell der palastanlage von knossos vermittelt eindrücklich die dimensionen der altertümlichen stadt. die durchdachte architektur ist hier besonders beeindruckend. außerdem gibt es auch noch ein mysterium zu bestaunen: der diskos von phaistos, eine gebrannte tonscheibe, deren inschrift bis heute nicht entschlüsselt ist. im oberen stockwerk warten dann noch die berühmten mosaike auf uns, bei deren rekonstruktion der zuständige künstler wohl eher nicht mit wissenschaftlichen standards, sondern mit viel fantasie gearbeitet haben dürfe. die authentizität darf stellenweise angezweifelt werden, dennoch weckt gerade die darstellung der delfine kindheitserinnerung. nach eineinhalb stunden reicht es. wir sind nicht mehr aufnahmefähig und verlassen die säle des museums mit einer idee dafür, wie das leben vor urzeiten hier auf kreta aussah.
anschließend machen wir einen testlauf und kundschaften die geeignetste route für die morgige abreise aus. wo legt das schiff ab? wo bekommen wir ein frühstück her? können wir die treppen umgehen? theoretisch sollten wir den hafen auch ohne ein taxi gut erreichen. der nächste tag wird es zeigen. jetzt aber genießen wir ein letztes mal die abendsonne auf kreta.
wir flanieren ein wenig um das alte venezianische hafenbecken, beäugen die festung 'enetikón froúrion rocca a mara' und fallen schlussendlich total aushungert in ein restaurant ein. dann heißt es koffer packen und letzte vorbereitungen treffen – trotz einer sich langsam einstellenden routine dauert es gefühlt ewigkeiten. ab ins bett. wir sind müde. einfach nur müde.
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