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immer grüner.
wir verlassen nazaré, verlassen den atlantik. fast eineinhalb stunden dauert die fahrt ins immer kälter, aber auch immer grüner werdende inland und während der scheibenwischer über die windschutzscheibe stottert, sehen wir gleich mehrfach das ende eines regenbogens. nur den goldschatz, den finden wir nicht. dafür treffen wir es in lousã, unserem neuen zu hause, gut an. zwar hängt an der wohnungstüre noch die weihnachtdeko, aber das empfangskomitee ist überaus freundlich und die unterkunft, tatsächlich eine untervermietet wohnung, zentral gelegen und geräumig. sie hat sogar einen kamin. folgerichtig richt es etwas rauchig; ein wenig nach whisky – eigentlich ganz lecker. wir stören uns nicht weiter daran. wir sind ohnehin zu müde.
zum abendessen gibt es noch nudeln. dann couch. dann bett.
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sechsundzwanzig meter.
um genau zu sein: sechsundzwanzig meter und einundzwanzig zentimeter – so gigantischhoch war die welle, die hier im oktober 2020 vom deutschen sebastian steudtner bezwungen wurde. bis heute ein rekord, der, wenn überhaupt, wohl auch nur hier an der küste portugals wieder fallen wird, denn dank der ganz besonderen geologischen bedingungen unter wasser türmen sich in den wintermonaten unmittelbar vor nazaré, wenn störung, wind und gezeiten perfekt ineinandergreifen, die größten surfbaren wellen der welt auf. ein absoluter irrsinn, der nur mit großem, technischen aufwand und viel mut zu meistern ist. eine challeng für die besten der besten und auch die sind den kräften der see letztendlich unterlegen.
im juni sind die vorherrschenden bedingungen alles andere als beeindruckend. der ausflug macht trotzdem spaß, denn auch wenn es äußerst schwer fällt, sich die großen wasserberge vorzustellen, gibt es einiges zu sehen: links liegt der bevölkerte stadtstrand; rechterhand ist da die leere des praia do norte. dann das wechselspiel aus licht und schatten. das fort. der leuchtturm. die menschen.
die santuário de nossa senhora da nazaré besuchen wir nicht mehr. vielleicht ein fehler, aber wir müssen noch einige kilometer zurücklegen und überhaupt erst einmal wieder zum auto gelangen. die lieben frau von nazareth wird es uns bestimmt nachsehen.
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