Tumgik
#Die besten in Europa
logi1974 · 1 month
Text
Südengland 2024 - Tag 4
Ladies and Gentlemen!
Auf unser heutige Hauptattraktion wurden wir ebenfalls wieder durch einen Fernsehbeitrag aufmerksam. Es wurde dabei als das schönste Schloss Englands beschrieben: Leeds Castle.
Tumblr media
Dabei liegt das Castle gar nicht in Leeds, sondern in Kent - gerade einmal eine gute 3/4 Stunde entfern von unserem Weingut. Die Burg liegt dicht an der Autobahn M20, die zum Eurotunnel führt.
Tumblr media
Mit dem beeindruckenden Wassergraben und der Architektur im mittelalterlichen Stil kann man leicht erkennen, warum. 
Tumblr media
Am Ticket Shop, der ein ganzes Stück von dem Castle entfernt ist, wurden wir erst einmal £ 35 pro Person los - also rund 41 Euro - ein ganz schön happiger Eintrittspreis.
Tumblr media
Die freundliche Dame an der Kasse sagte uns aber, dass die Tickets ein ganzes Jahr lang ihre Gültigkeit behalten und so dass man damit so oft man mag, Leeds Castle besuchen kann. OK, das relativiert den Ticketpreis etwas und wir beschließen auf unserer Rückreise hier noch einmal vorbei zu schauen.
Tumblr media
Auf dem Geländes des Leeds Castles findet der Besucher alles, was man von einer vernünftigen alten englischen Burg erwartet: Pfauen, die mit ihrem Kreischen für eine besondere Atmosphäre sorgen, ein Irrgarten, Schwäne, die auf dem River Len ihre Bahnen ziehen, schön anzusehende Gärten und Vorführungen mit Falken.
Tumblr media
Zur Burg kann man entweder zu Fuß, über gewundene Wege durch den Park, gehen oder mit einer kleinen Bimmelbahn fahren. Selbst an die fußkranken Besucher ist gedacht und man hat einen Mobility Transporter im Einsatz, der die Leute von A nach B chauffiert.
Tumblr media
Nach dem ausgiebigen Studium des Planes, beschließen wir spontan, wegen des herrlichen Wetters, uns heute nur mit den Außenanlagen zu befassen. Das Castle selbst machen wir dann beim nächsten Besuch, da muss das Wetter auch nicht ganz so prächtig sein.
Tumblr media
Alles, was hier geboten wird, würden wir an einem Tag sowie niemals schaffen. Und so schlendern wir gemächlich durch den Park bis zum Schloss.
Tumblr media
Dann biegen wir ab zu den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden und besichtigen dort das Dog Collar Museum. Ein Hundehalsband-Museum, das sich sich mit dem Thema Hundehalsbänder beschäftigt.
Tumblr media
Hund und Mensch haben eine lange Geschichte – ebenso wie Hundehalsbänder. Einer der ersten Beweise dafür, dass ein Mann ein Halsband benutzte, stammt aus der Zeit um 3500 v. Chr. 
Seit viereinhalb Jahrtausenden verwenden wir Halsbänder, um unsere Hunde festzuhalten, zu schützen und zu identifizieren. Das Museum wurde 1977 gegründet, als Gertrude Hunt 62 historische Hundehalsbänder der Leeds Castle Foundation schenkte. 
Tumblr media
Die Sammlung ist auf über 130 Halsbänder aus fünf Jahrhunderten angewachsen und erzählt die Geschichte der sich entwickelnden Beziehung des Hundes zum Menschen.  
Die ersten Hundehalsbänder der Kollektion sind Furcht erregende Stachelhalsbänder, die Hunde vor Wölfen und Bären schützen sollten, wenn sie auf der Jagd waren. 
Tumblr media
Im 15., 16. und 17. Jahrhundert waren die Wälder Europas voller Raubtiere, die gerne den Jagdhunden, die in ihr Revier eindrangen, die Kehle herausrissen. 
Um ihre treuen Begleiter zu schützen, statteten Jäger die Hunde mit dicken Eisenhalsbändern aus, die mit eindrucksvollen Stacheln besetzt waren.
Tumblr media
In der Renaissancezeit zeigen die Halsbänder, dass Hunde zu wertvollen Besitztümern geworden waren und immer noch häufig für die Jagd verwendet wurden.
Zu diesem Zeitpunkt war dies jedoch in erster Linie ein Sport der Reichen und Adligen. Ihre besten Jagdhunde trugen enorm zum Ansehen des Besitzers bei und trugen sehr dekorative und kunstvolle Kragen.
Tumblr media
Halsbänder aus dem 17. und  18. Jahrhundert sind nach wie vor dekorativ, unterscheiden sich jedoch zunehmend in der Größe, was die Mode widerspiegelt, kleinere Rassen als Schoßhunde und Begleiter zu verwenden. 
Mit dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurden die Halsbänder dekorativer und weniger funktional – barockes Leder, verziert mit Metallarbeiten und Samt, manchmal mit den Wappen königlicher Besitzer.
Tumblr media
Mit neuen Technologien konnten wunderschöne Halsbänder aus Silber, Gold und Messing gefertigt und geprägt oder graviert oder Lederhalsbänder mit Glöckchen verziert werden. 
Für die Auskleidung von Hundehalsbändern werden verschiedene Materialien verwendet, darunter Leder, Samt und Wollfilz. Auf Halsbändern sind oft Aufschriften angebracht, die Besitzern helfen sollen, vermisste Hunde wiederzufinden. 
Tumblr media
Bei den meisten dieser Inschriften handelt es sich um eine einfache Aufzeichnung des Namens des Besitzers, aber einige sind ausführlicher geschrieben. Auch deutsche und österreichische Lederhalsbänder werden ausgestellt, die reich verziert sind.
Das Museum ist täglich geöffnet und der Eintritt ist im Ticket für Leeds Castle enthalten.
Tumblr media
Anschließend geht es durch den ehemaligen Küchengarten hindurch und hinten wieder hinaus.
Dort befinden sich das Labyrinth und die Grotte. Jedes vernünftige Castle muss zwingend über ein Labyrinth verfügend. Irrgärten sind speziell in England sehr beliebt und so manches stattliche Heim bietet so eine Anlage für seine Besucher an, die sich dann mehr oder weniger anstrengen müssen, den Weg wieder hinauszufinden.
Tumblr media
Die Geschichte der Irrgärten und Labyrinthe erstreckt sich über viele tausend Jahre. Die ersten urkundlichen Zeugnisse eines Labyrinths sind in die Wände prähistorischer Höhlen auf Sardinien eingraviert.
Ein im 19. Jahrhundert v. Chr. erbautes Labyrinth bestand aus zwölf Labyrinth Innenhöfen! Irrgärten und Labyrinthe werden aufgrund ihrer fast mystischen Eigenschaften mit Ritualen, Legenden und Märchen in Verbindung gebracht.
Tumblr media
Die Labyrinth-Designs wurden auch als eine Form der Verteidigung gegen Invasionen oder böse Geister verwendet. Früher war es üblich, labyrinthartige Formen an die Türschwellen anzubringen, um Hexen fernzuhalten!
Das bekannteste Labyrinth der Geschichte ist natürlich das vom Minotaurus. In der griechischen Mythologie war der Minotaurus ein Wesen mit einem Stierkopf auf dem Kopf Körper eines Mannes. Er wurde vom kretischen König Minos in der Mitte des Labyrinths gefangen gehalten.
Tumblr media
Das heutige Heckenlabyrinth ist eine neuere Entwicklung, die während der Tudor-Zeit als niedrige Labyrinthe aus Sträuchern oder Kräutern begann.
Das Labyrinth im Leeds Castle wurde erst 1987 aus 2.400 Eiben angelegt. Verantwortlich dafür ist Gilbert Randoll Coate (1909-2005).
Tumblr media
Coate liebte es, diese „Mazes“ zu entwerfen und seine Spezialität war es, Irrgärten in symbolischer Form anzulegen. Insgesamt über 50 Irrgärten soll er gestaltet haben.
Es ist in einem Quadrat angeordnet, und dennoch ist das Muster vom Hügel oder aus der Luft gesehen kreisförmig. Dies ist einzigartig und erhöht die Schwierigkeit, es zu lösen. Zig mal endeten wir in einem Dead End, bis wie endlich wieder heraus fanden.
Tumblr media
Die in der Mitte liegende Grotte und der durch sie führende Tunnelausgang sind der Preis für die Lösung des Leeds Castle-Labyrinths und gelten als eine einzigartige Kombination.
Die meisten Grotten haben ein klassisches Thema. Diese hier hat Ovids Metamorphosen zum Gegenstand. Eine ganze Wand nimmt das Gesicht von Typhoeus ein, der in der griechischen Mythologie ein Riese mit 100 Köpfen, furchteinflößenden Augen und einem furchteinflößenden Wesen war.
Tumblr media
Wenn man nach oben schaut, sieht man direkt unter dem Oberlicht rechteckige Paneele, die zwei der Symbole von Leeds Castle zum Vorschein bringen – Schwarze und weiße Schwäne.
Für die Darstellung wurden viele natürliche Materialien verwendet, darunter Steine, Muscheln, Lava, Achate, Holz und Knochen. Am Ende befindet sich die Höhle des Einsiedlers, die ursprünglich leer war, da sie sich auf Ovid bezieht, der sein Leben im Exil beendete.
Tumblr media
Die Höhle ist nun vom Grünen Mann bewohnt, eine Ergänzung aus den späten neunziger Jahren.
Hinter dem Maze (Labyrinth) befindet sich das Greifvogelzentrum. Das Greifvogelzentrum von Leeds Castle beherbergt Vögel verschiedener Arten, von der kleinen Prärieeule bis zu einem Russischen Steppenadler.
Tumblr media
Natürlich würdigen wir den Pale Chanting Goshawk entsprechend, denn schließlich kennen wir den Singhabicht aus dem südlichen Afrika.
Hier wird er ausschließlich nach Südafrika verortet, das ist allerdings nur semi-korrekt. Tatsächlich kommt er auch in Namibia, Botswana und den angrenzenden Ländern vor.
Tumblr media
Dafür scheint dieses Exemplar hier sehr Tennis begeistert zu sein, denn er hält einen Tennisball mit einem Fuß immer ganz fest und gibt den auch nicht her.
Jeden Tag (je nach Wetterlage) sind die Vögel auf dem Übungsgelände und in ihren Volieren öffentlich zu sehen. Für jeden Vogel gibt es ein Informationsschild mit Namen, Art, Alter, Herkunft und sein Lieblingsfutter.
Tumblr media
Die Flugshow der Greifvögel findet in den Sommermonaten täglich um 14 Uhr statt. Gefolgt von einem Meet & Greet jeweils um 15.30 Uhr. So auch heute. Dafür treffen sich alle Interessierten in einer Arena ähnlichen Anlage. Alles macht auf uns einen sehr gepflegten Eindruck.
In dem gleichen Bereich befindet sich der Knight’s Stronghold Playground. Ein Spielplatz mit dem Thema "Mittelalter". Vom Burgturm und der Zugbrücke bis hin zu Tunneln und Klettergerüsten ist für jedes Kind etwas dabei.
Tumblr media
Der Abenteuerspielplatz verfügt über Sitzbereiche für Familien und natürlich auch über einen Shop, in dem die Eltern gerne ihr Geld für Mittelalter-Spielzeug loswerden können.
Sehr angenehm fallen uns überall die Picknick Plätze auf, die jeder Besucher mit selbst mitgebrachten Speisen & Getränken nutzen kann. Niemand ist hier auf die hauseigene Gastronomie angewiesen.
Tumblr media
Denn selbstverständlich sind die Preise knackig. Wir gönnten uns ein Eis: 2 Kugeln im Hörnchen macht 4,50 Pfund! Also, insgesamt 9 Pfund für die beiden Eis.
Mit dem Eis in der Hand ging es dann auch zurück zum Auto, denn wie mussten noch eine ganze Strecke fahren .Anschließend machen wir uns noch auf den Weg nach Portsmouth, das wir nach rund 4 Stunden Fahrt um 19.30 Uhr erreichten, dem Berufsverkehr sei dank.
Tumblr media
Wir werden im altehrwürdigen The Ship Leopard Boutique Hotel übernachten. Das Hotel liegt fußläufig zum Historic Dockyard.
Good Night!
Angie, Micha und Mr. Bunnybear (der Hasenbär)
10 notes · View notes
schoethe · 1 year
Text
lesenswerth
→ Hier finden sich, in alphabetischer Sortierung, ein paar handverlesene Bücher und sonstige Publikationen zu Goethe, Schiller und insbesondere natürlich Goethe und Schiller
→ (Weitere »lesenswerthe« Empfehlungen finden sich außerdem hier)
Als Deutschland noch nicht Deutschland war, Reise in die Goethezeit von Bruno Preisendörfer (2015)
Nach allem, was wir wissen, trug Goethe keine Unterhosen. Der Maurergeselle M.G. anscheinend schon. In der Verlustanzeige, die nach einem Diebstahl im Königlich-Bayerischen Intelligenz-Blatt veröffentlicht wurde, findet sich als abhandengekommen auch eine »leinerne Unterhose«.
Alles was man schon immer über das deutsche Alltagsleben im 18. und 19. Jahrhundert wissen wollte und noch ein bisschen mehr. Im Stil eines Zeitreiseführers geschrieben und immer wieder exemplarisch Goethes Leben in Weimar schildernd, lässt dieses Buch darüber nämlich wirklich keinerlei Fragen offen. Wirklich. Keine.
Wie komme ich von Weimar nach Berlin - und wie viele Wochen sollte ich einplanen? Wie verschicke ich einen Brief? Wie lagere ich Kartoffeln richtig? Woher bekomme ich Wasser? Was sollte ich vermeiden zu tun, um der Todesstrafe zu entgehen? Welche Frisuren sind hip? Und hat mich eigentlich jemals jemand gefragt, ob ich wissen möchte, was sich hinter dem Begriff Infibulation verbirgt?
Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe (1829)
…lassen Sie uns, da wir uns beide gegen das ausgehen sträuben, wenigstens, wie jener Verliebte, ‘über den Schirm’ korrespondieren.
Erstmals herausgegeben von Goethe selber und wohl beinahe überflüssig hier aufzuführen. Natürlich ein Muss. Ich habe die über tausend Seiten starke Gesamtausgabe vom insel taschenbuch verlag und habe sie wider anfänglicher Zweifel von vorne bis hinten verschlungen wie einen guten Briefroman.
Und mit was für Schmankerln die Jungs da zuweilen aufwarten kann man ja bestens auf diesem Blog nachlesen.
Hervorzuheben ist, dass es in der insel-Ausgabe nützlicherweise sehr viele Anmerkungen gibt, die erwähnte Personen, Bücher, Ereignisse und eben alles, was man so nicht verstehen würde erläutern. Wie das bei anderen Ausgaben ist, weiß ich nicht, aber ohne diese Erläuterungen wäre vieles wohl nicht wirklich zu verstehen.
Das Erlkönig-Manöver von Robert Löhr (2007)
“Er sagte eine ganze Weile nichts, derweil ihn Goethe, die Hand auf dem Nordpol, betrachtete. Dann erhob sich Schiller, geräuschvoll einatmend, von seinem Stuhl und blickte sein Gegenüber lächelnd an. »Wohlan! Es soll an mir nicht fehlen. Fordern wir unser Jahrhundert in die Schranken. Arm in Arm mit Ihnen kann es nur gelingen.«
Mit funkelnden Augen eilte Goethe Schiller entgegen, und die beiden Freunde packten des anderen Unterarm mit festem Griff.
»Arm in Arm!«, wiederholte Schiller. »Es soll mich kitzeln, Napoleon niederzuringen. Das Ziel ist würdig, der Preis ist groß!«
»Ich bin überglücklich, mein teurer Freund. Nun fürchte ich mich weder vor Hölle noch Teufel.«”
Auf keinen Fall entgehen lassen sollte man sich diese Roadtrip/Abenteuer AU, die Herr Löhr hier gezaubert hat.
Es ist 1805, Napoleon hält Europa in Schach und wer, wenn nicht ein paar Deutsche Dichter sollten ausgesandt werden, dem ein Ende zu setzten? Das findet auch der Herzog und so machen sich Goethe und Schiller mit Alexander von Humboldt, Achim von Arnim und Bettine Bretano, sowie einem mysteriösen Verfolger auf den Weg ins von den Franzosen besetzte Mainz, verzeihung, Mayence. 
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens von Johann Peter Eckermann (1835)
“Es währte nicht lange so kam Goethe, in einem blauen Oberrock und in Schuhen; eine erhabene Gestalt! Der Eindruck war überraschend. Doch verscheuchte er sogleich jede Befangenheit durch die freundlichsten Worte. Wir setzten uns auf das Sofa. Ich war glücklich verwirrt in seinem Anblick und seiner Nähe, ich wußte ihm wenig oder nichts zu sagen.
In teilweise beinahe verklärter Hingabe und Bewunderung schildert der damals, im Vergleich zum bereits über 70-jährigen Goethe, junge Eckermann seine Gespräche, Begegnungen und Erlebnisse mit Goethe.
Zugegeben: Die Passagen über Schiller in diesem Buch lassen sich an einer Hand abzählen (was sie nicht weniger bedeutsam macht), aber! Wer mal das Gefühl haben will bei Goethe zum Tee vorbeizuschauen, wer in Goethes Arbeitszimmer schmökern will während der rüstige Dichter im Lehnstuhl döst, ja, wer sich vorstellen können möchte, wie es am Frauenplan so zuging, der sollte seine Nase unbedingt in dieses Buch stecken.
Goethe & Schiller, Geschichte einer Freundschaft von Rüdiger Safranski (2009)
“Goethe und Schiller haben Ihre Freundschaft als ein rares, wunderliches Gewächs angesehen, als ein Glück, als ein Geschenk. Es kam ihnen unglaublich vor, was ihnen da gelungen oder zugestoßen war, und sie gerieten in dankbares Staunen darüber. Im Rückblick nannte Goethe die Freundschaft ein »glückliches Ereignis«. Ein solches bleibt es für uns auch heute noch, denn man wird in der Geschichte des Geistes lange suchen müssen, um etwas Vergleichbares zu finden - daß zwei schöpferische Menschen höchsten Ranges sich über Gegensätze hinweg verbinden zu wechselseitiger Anregung und sogar zu gemeinsamem Werk.”
Auf unglaublich begeisternde, bewegende und fesselnde Weise schildert Herr Safranski das Auf und Ab der Goethisch-Schillerschen Beziehung - von anfänglichen Feindseligkeiten über die Glanzzeiten ihrer Freundschaft im Schillerschen Garten bis hin zum bitteren Ende. Ein Buch, das mich bis spät in die Nacht wachgehalten hat und das mich zuweilen so aufgewühlt hat, dass ich in der U-Bahn mit den Tränen kämpfen musste - ob vor Freude oder Traurigkeit weiß ich schon nicht mehr.
Kein Rettungsmittel als die Liebe, Schillers und Goethes Bündnis im Spiegel ihrer Dichtungen von Katharina Mommsen (2010)
Im Grunde haben sich Goethe und Schiller all die Jahre nicht bloß Briefe geschrieben, sondern auch Gedichte - Liebesgedichte! Und niemand hat’s bemerkt. Frau Mommsen deckt auf:
“Tieferen Einblick in die Freundschaftsgeheimnisse geben uns einige Gedichte Goethes und Schillers, wofern man sie recht zu lesen versteht. Sie boten beiden die Möglichkeit, ihrer gegenseitigen Liebe Ausdruck zu verleihen und mit dem Anliegen der Geheimhaltung in Einklang zu bringen. In all diesen Gedichten, von denen nun die Rede sein soll, tauschen die Freunde persönliche Botschaften aus, und zwar auf so verschlüsselte Weise, daß nur der andere sie ganz verstand, der sie seinerseits mit ebenso verschlüsselten Konfessionen erwiderte.”
Ist man kein Germanist (so wie ich) liest das Buch sich teilweise etwas zäh. Auch kann man nicht unterschlagen, dass man sich bisweilen fragt, wieviel Verschwörungstheorie nicht vielleicht in Frau Mommsens Analyse steckt. Das sollte einen aber nicht abschrecken die Grandiosität dieses Werkes zu erkunden. Denn wo, wenn nicht in seinen Dichtungen, sollte man nach den tiefsten Seelen- und Herzensgründen eines Dichters suchen?
Grandios ist übrigens auch die Umschlaggestaltung - das Buch ziert nämlich eine Montage, die Goethe unter seinem breitkrempigen Hut hindurch verträumt gen dem selig vor sich her lächelnden Schiller schielen lässt. Oder so ähnlich, naja. Man sollte es sich vielleicht einfach anschauen. Und lesen!
Schiller, Tod und Teufel von Peter Braun (2005)
“In Weimar war’s nicht zum Aushalten, deshalb fuhr ich oft nach Jena und blieb manchmal wochenlang. Das mit Christiane verstanden sie nicht, das war nun einmal auch ganz anders, als was sie machten, und das ging so über Jahre. Ich hab sie gehaßt, einen wie den andern. Aber das ist vorbei. Jetzt sind alle weg. In Jena haben wir zum ersten Mal miteinander geredet, der Schiller und ich. Richtig geredet. Gut, ich habe geredet, über Pflanzen, und er hörte zu und machte Einwände. In Weimar hörte mir keiner zu.
Das Wahre, das Edle, Gute, Schönheit, eine Welt ohne Willkür, ohne Köpfen, durch die Kunst bessern, nicht durch das Beil, Erziehen statt Hinprügeln, das war der Weg, Ordnung statt des Chaos, das wir seit 1789 hatten, und das eben, ja, das hatte er verstanden so wie ich. Er war ich - ich war er.”
In diesen kleinen Theatermonolog fällt man kopfüber, versucht sich zu fangen, nach Luft zu schnappen doch es lässt einem keine Ruhe, man möchte lachen, weinen, während es einen hinter sich herschleift, durch all die Stationen des Lebens, Schillers Lebens, guck mal hier und guck mal da, ruft es einem in einem nicht abreißenden Gedankenstrom zu und ehe man länger hinschauen kann ist man schon wieder dran vorbei und wenn sich dann das Ende andeutet möchte man, nein!, nicht!, schreien, obwohl man doch weiß wie es endet, deshalb will man sich die Augen zuhalten, weil man nicht lesen will, was der Herr von G. da sagt, aber ehe man sich versieht ist es geschehen.
Man ist zu diesem Zeitpunkt bereits zehn Haltestellen zu weit gefahren und findet sich nur schwer in die Realität zurück. Wo wollte ich nochmal hin?, fragt man sich mit aufgewühltem Herzen und es fällt einem nicht sofort ein und irgendwie ist es einem auch egal.
Schwere Stunde von Thomas Mann (1905)
Er blieb stehen, die Hand über den Augen, den Oberkörper halb seitwärts gewandt, ausweichend, fliehend. Aber er fühlte schon den Stachel dieses unvermeidlichen Gedankens in seinem Herzen, des Gedankens an ihn, den anderen, den Hellen, Tastseligen, Sinnlichen, Göttlich-Unbewussten, an den dort, in Weimar, den er mit einer sehnsüchtigen Feindschaft liebte...
Eine kleine Kurzgeschichte, über einen wie immer kränkelnden Schiller, der tief in der Nacht über seinem neuesten Dramenmanuskript verzweifelt und auch an den Freund am Frauenplan denkt.
It's schoethe-Fanfiction! Mindestens Schiller-Fanfiction! Von Thomas Mann! Also naja, nicht wirklich, wie man sich vielleicht denken kann. Aber irgendwie... irgendwie auch schon. Und für die Schillerdarstellung allein lohnt es sich schon allemal.
→ Link
43 notes · View notes
dean74 · 29 days
Text
Heute im besten Deutschland aller Zeiten! Mehrere Menschen durch radikalen fanatischen Islamisten schwer verletzt!! Darunter auch ein Polizist. Patrioten vernetzt euch und wehrt euch gegen die Islamisierung in Deutschland und Europa!!
4 notes · View notes
shape · 4 months
Text
Zum fünften Todestag von Joachim Bruhn
Am 28. Februar 2019 starb der Kritiker Joachim Bruhn. Zur Erinnerung an ihn hat nicht nur die AG Antifa eine Veranstaltung organisiert (Freitag, 1. März, 19 Uhr, Ludwigstraße 37, Halle), aus Anlass seines fünften Todestages hat auch ein „Freundeskreis Joachim Bruhn“ ein Buch mit seinen besten, bisher noch nicht in Buchform veröffentlichten Texten herausgegeben. Wenn der Versand schnell genug ist, werden am Freitag Exemplare zum Verkauf vor Ort sein.
Joachim Bruhn: Materialismus und Barbarei. Pamphlete und Essays
Herausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünftem Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten
Joachim Bruhn: Materialismus und Barbarei. Pamphlete und Essays
Herausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünften Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten bruhn.noblogs.org
Bestellungen: [email protected] 1 Exemplar: 15 € Ab 3 Exemplare: 10 € / Stk. Ab 10 Exemplare: 8 € / Stk.
weitere Informationen: bruhn.noblogs.org
instagram
Im Verlag De Munter (Amsterdam) erschienen ab 1965 in der sogenannten »Schwarzen Reihe« Raubdrucke der Studentenbewegung. Den Auftakt machte Wilhelm Reichs »Die Funktion des Orgasmus«, als Band 2 erschien Lukács' »Geschichte und Klassenbewusstsein«. Die Bände 3 und 4 enthielten Horkheimers »Zur Kritik der instrumentellen Vernunft«, »Autoritärer Staat« sowie »Die Juden und Europa«. Die größte Berühmtheit erlangte Band 5: Horkheimers und Adornos »Dialektik der Aufklärung«. Letztere Schriften waren zu dieser Zeit von den Autoren zurückgehalten worden; ihre spätere Neupublikation hat Horkheimer mit einem historisierenden Vorwort versehen, um zu verhindern, dass die Analysen 1930er und 1940er Jahre umstandslos auf die Gegenwart bezogen würden.
Vergleichbare Gründe für das bisherige Ausbleiben der Neupublikation von Joachim Bruhns Schriften dürfte es nicht geben – schon gar nicht von ihm selbst vorgetragene, denn er ist heute seit genau fünf Jahren tot. Dass seine Schriften mit ihm begraben wurden, ist dem Verlag zu verdanken, der sich in seiner letzten Joachim Bruhn betreffenden Wortmeldung rühmte, dass er »alle Rechte an seinen Texten ... nach Joachims Willen und Testament« besäße. Das ist viereinhalb Jahre her, in denen entgegen anderslautender Versicherungen keine Neupublikation von Bruhns Schriften auch nur angekündigt wurde.
Wie gut also, dass der Verlag De Munter offenbar wiederbelebt wurde und sich der Sache angenommen hat.
Sozialisierte Drucke und proletarische Reprints:
Kritik als Leidenschaft. Ein Abend für Joachim Bruhn
Freitag, 1. März 2024, 19:00 Uhr VL ― Ludwigstraße 37, Halle (Saale) facebook: fb.com/agantifaschismus
instagram
Kritik als Leidenschaft. Ein Abend für Joachim Bruhn
Am 28. Februar 2019 starb der Verleger und Publizist Joachim Bruhn im Alter von 64 Jahren. Das Denken dieses „militanten Aufklärers“ (Clemens Nachtmann) war bereits „antideutsch“ geprägt, bevor der Begriff im Guten wie im Schlechten beliebt wurde. Joachim Bruhns Denken kreiste um das Glücksversprechen der Aufklärung, das in der Marx’schen Kritik ihren vollendeten Ausdruck wie eine der elaboriertesten Formen der Selbstkritik gefunden hatte, und dessen Dementi durch Auschwitz. Für Joachim Bruhn hatte mit dem Holocaust eine neue Epoche begonnen, die der Barbarei. An der vollkommenen Sinn- und Zwecklosigkeit der Vernichtung scheiterte das Denken der Arbeiterbewegung, darauf bestand er. Dennoch wollte Bruhn nicht von der Kritik der politischen Ökonomie lassen. Angesichts von Auschwitz versuchte er, mit Marx (und Adorno) gegen Marx zu denken. Aus diesem Denken folgte für ihn die bedingungslose Solidarität mit Israel. Gemeint war eine Parteinahme, die nicht an Bedingungen wie die Parteimitgliedschaft des israelischen Ministerpräsidenten, die Gesetzesvorhaben der Knesseth oder die Verteidigungsstrategie des israelischen Generalstabs geknüpft ist. Auch darauf zielt sein viel zitierter Ausspruch, dass jede Kritik am Staat Israel „glasklar“ antisemitisch ist.
Im Rahmen der Veranstaltung soll aus Anlass seines fünften Todestags an Joachim Bruhn erinnert werden. Zu diesem Zweck sollen ein Nachruf, vor allem aber einige seiner Texte vorgestellt und diskutiert werden. Im Zentrum steht seine Kritik des Antisemitismus, seiner außenpolitischen Form, des Antizionismus, und des Postnazismus, die aus gutem Grund nur polemisch zu haben war.
Eine Veranstaltung der AG Antifa
3 notes · View notes
schottisreisetagebuch · 3 months
Text
Chaos. Leben. Überleben
Tumblr media
Im Anflug auf Neapel
Neapel – Das pure Leben
Anlässlich des 100. Geburtstages des US-Schauspielers Marlon Brando am 3. April 2024, der als „Don Vito Corleone“ in Francis Ford Coppolas, dreifach mit dem Oscar ausgezeichneten Meisterwerk „The Godfather“ (Der Pate) eine seiner Lebensrollen verkörperte, möchte ich von einer lebendigsten Hauptstädte Europas berichten, die alles andere, nur keine Hauptstadt ist – obwohl, so sicher bin ich mir da gar nicht. Denn in Sachen Lebensfreude, Herzlichkeit und Genuss läuft sie der etwas mehr als zweihundert Kilometer entfernt gelegenen ewigen Stadt Rom zweifellos den Rang ab. Neapel ist Italien, und Italien ist Neapel. 
Tumblr media
Piazza Pignasecca
Ohne Chaos, kein Leben. Seit Jahrhunderten bringen Philosophen die beiden Begriffe in Kongruenz, vielleicht auch nur, um die Unzulänglichkeit menschlichen Strebens in ein beschönigendes Licht zu setzen. Die Begriffsverwandtschaft freilich ist in dieser Stadt mehr als offensichtlich, und kaum dass der Reisende seine ersten, zaghaften Schritte in jene vor Lust und Leidenschaft überbordende Stadt setzt, die seit je her als Synonym südländischer Lebensfreude gilt, ist und bleibt man von ihr gefangen. Und wenn erst die abendlich-goldenen Sonnenstrahlen den Lungomare vor dem Castell Uovo in ein brodelndes, vibrierendes Ganzes verwandeln - längstens dann gleicht er einem, über die schroffen Abhänge des nahegelegenen Vesuvs sich ergießenden Magmastrom. Dann kocht das Temperament des Neapolitaners hoch und eine Urgewalt an Sinnlichkeit erfasst die Stadt zwischen Via Toledo, Via Chiaia und der Spaccanapoli, die wie pulsierende Lebenslinien die Straßen der Innenstadt durchschneiden.
Tumblr media Tumblr media
In den Gassen
Dazwischen jede Menge Gassen und Gässchen, Piazzas und Piazettas, auf denen Kinder spielen, Großmütter vor den Häusern hocken, Vespa-Fahrer hupen, Fußballfans Schlachtengesänge grölen, und Verkehrspolizisten mit ihren Trillerpfeifen den Verkehr zu regeln versuchen. Dann verwandeln sich Gehsteige in Schanigärten, die Kellner hasten pizzabeladen von drinnen nach draußen, von Tisch zu Tisch, Millionen von Jugendlichen nagen einander auf Parkbänken und in Hauseingängen ihre pubertären Gesichter ab, während die Touristen endlose Schlangen vor den Eisdielen bilden, alte Männer säckeweise Muscheln, Gamberetti und anderes Meeresgetier von den Fisch-Ständen nach Hause schleppen, indes die Mamas Wäscheleinen quer über die Gassen ziehen und die Väter die Losstände plündern, um sich ihren Wettverlust gleich darauf in der nächsten Bar schön zu saufen.
Tumblr media
Il Cornicello
Napoli for ever! Wer das Leben trinken, dem Tod ein Schnippchen und das Glück lauthals begrüßen will, muss in genau diese Stadt reisen. Und wenn auch nur für ein paar Tage. Die aber, versprochen, haben es in sich! 
Castel Sant‘ Elmo - Von hier aus hat man den besten Überblick über Meer, Vesuv und die unendliche Stadt. Wer’s bequem machen will, der fährt mit der „Funiculare“, der Zahnradbahn, bergaufwärts, hinunter geht es dann über gefühlt tausende Stufen zurück ins Getümmel des Häusermeeres.
Tumblr media
Castel Sant' Elmo
Über die Via Toledo zum Piazza Dante und zur Piazza Pignasecca – Die überfüllte quirlige Straße führt zu zwei der hübschesten Hotspots urbanen Lebens: Lokale, Shops und jede Menge Märkte.
Tumblr media
Capella San Severo
Capella San Severo - Wer ein einzigartiges Kunstwerk innerhalb einer betörend schönen Museums-Kapelle erleben will, der muss hier hin: In der Mitte des Raumes ist das Kunstwerk Giuseppe Sanmartinos „Der verhüllte Jesus“ aufgebaut. Staunen und Wundern!
Tumblr media
Der verhüllte Jesus von Giuseppe Sanmartinos
Via San Gregorio Armeno - Wer Wahnsinn pur erleben will, dem sei das schmale Gässchen anempfohlen: Hier findet man den personifizierten Weihnachtsrausch: Figuren, Puppen, Krippen - chinesisches Fließband und neapolitanisch Handgemachtes. Die satirischen Krippenfiguren huldigen Politikern, Promis, Päpsten und Fußballstars aus aller Welt. 
Tumblr media Tumblr media
Weihnachten im Sommer und dazu Promis, Promis, Promis als Krippeninventar ...
Monastero di Santa Chiara - Eine Insel der Ruhe ist der zauberhafte Kreuzgang des Klosters Santa Chiara. Ein Farbenmeer strahlender Majolika-Kunst, ein gepflegter, südländischer Garten, und zwischendurch huschen Mönche über die Wege: Neapel bietet auch Muße und Ruhe.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Monasterio die Santa Chiara, Majolika und Mönchleins und die Muße der Stadt
Galleria Umberto I - Gleich gegenüber dem ältesten und glänzendsten Theater Italiens, dem „Teatro San Carlo“, befindet sich die mondäne und wohl spektakulärste Shopping-Mall Neapels, die „Galleria Umberto I“. 
Tumblr media Tumblr media
Galleria Umberto I
Castell dell‘ Ovo - Vor dem Lungomare, der prächtigen Flaniermeile Neapels, erhebt sich eine sagenumwobene Tuffstein-Burg, ein wahrer Eye-Catcher, besonders in der blauen Stunde der orangeroten Abendsonnenstrahlen. Das Gebäude sieht aus wie ein Film-Set: Unwirklich, monströs, absichtsvoll. Das Kastell wurde ursprünglich als Überbau einer Kirche errichtet, die auf den Überresten einer Villa des Lukull thronte. Am Verrücktesten aber ist, was sich tief unterhalb befand: Das Ei des Vergil! Es lag in einer Karaffe, die tief im Verlies der Burg in einem kleinen Käfig von der Decke baumelte. Solange das Ei ganz blieb, so die Legende, blieb auch die Stadt unversehrt. Die Neapolitaner glaubten daran, bis heute -  warum auch nicht wir, die hunderttausend Touristen, die abends über den Ufer-Highway spazieren und ihr ‚unversehrtes‘ Leben genießen.
Tumblr media
Castel dell'Ovo
Il Duomo - Auch im prächtigen Dom zu Neapel tut sich Wunderbares: Dreimal pro Jahr wird das Blut des verehrungswürdigen Märtyrers und Stadtheiligen, das in einer silbernen Ampulle im Safe der Kirche lagert, hervorgeholt und zum Hochaltar von „San Gennaro“ getragen. Der Kardinal hält jenes wundertätige Behältnis hoch und vor den staunenden Augen der Gläubigen verflüssigt sich das gestockte Blut des Heiligen. Wenn das geschieht, hat die Stadt nichts zu befürchten. Das Gegenteil könnte verheerend sein: Ein Ausbruch des Vesuvs, ein Krieg, ein Erdbeben. Also geht ein befreiendes Raunen durch die Stadt und die Neapolitaner sind beruhigt - bis zum nächsten Stichtag.
Tumblr media
Il Duomo
Dass das „Blutwunder von St. Gennaro“ längst wissenschaftlich er- und geklärt ist, tut der Gutgläubigkeit des Volkes keinen Abbruch. Hier will man an Wunder erfüllt sehen, ob Eier, Blut oder die kleine, geschwungene Paprikaschote „Cornicello“, die gegen den „bösen Blick“ schützt – im Angesicht des Vesuvs, des ewig drohenden Symbols von Verderben und Untergangs, braucht man Übernatürliches. Und wenn es nichts nützt, schaden tut es gewiss nicht…  
Tumblr media
Das Blutwunder
2 notes · View notes
botanikmeister · 5 months
Text
Ein Leitfaden zur Pflege von Primeln: Farbenfrohe Frühlingsblumen für Ihren Garten
Tumblr media
Primeln sind charmante Frühlingsblumen, die mit ihren lebendigen Farben und zarten Blüten eine fröhliche Atmosphäre in jeden Garten bringen. In diesem umfassenden Leitfaden werden wir alles über Primeln erfahren, von ihrer Herkunft und Geschichte bis hin zu Tipps zur Pflege und den verschiedenen Sorten, die verfügbar sind.
Über Primeln
Primeln, auch bekannt als Primula, sind eine vielseitige Gattung von Pflanzen, die zur Familie der Primelgewächse gehören. Sie sind in Europa, Nordamerika und Asien heimisch und sind für ihre frühe Blütezeit im Frühling bekannt. Primeln gibt es in einer Vielzahl von Farben, darunter Gelb, Rosa, Lila und Weiß, und sie werden oft als Symbol für Schönheit und Frühling betrachtet.
Geschichte und Bedeutung
Primeln haben eine lange Geschichte als beliebte Zierpflanzen und werden seit Jahrhunderten in Gärten und Parks angebaut. Sie wurden erstmals im 17. Jahrhundert in Europa kultiviert und haben seitdem eine große Anhängerschaft gewonnen. Primeln haben auch eine symbolische Bedeutung und werden oft mit Frühling, Wiedergeburt und neuen Anfängen in Verbindung gebracht.
Pflege von Primeln
Primeln sind relativ pflegeleichte Pflanzen, die jedoch bestimmte Bedingungen benötigen, um optimal zu gedeihen. Hier sind einige wichtige Tipps zur Pflege von Primeln:
Licht: Primeln bevorzugen helle, indirekte Lichtverhältnisse, aber sie können auch in teilweisem Schatten wachsen. Stellen Sie sicher, dass sie mindestens sechs Stunden Sonnenlicht pro Tag erhalten, aber vermeiden Sie direkte Mittagssonne.
Bewässerung: Primeln benötigen regelmäßige Bewässerung, aber achten Sie darauf, dass der Boden zwischen den Bewässerungen leicht trocken wird, um Staunässe zu vermeiden. Vermeiden Sie es, die Blätter zu besprühen, da dies zu Pilzkrankheiten führen kann.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Primeln gedeihen am besten bei kühlen Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius und benötigen eine moderate Luftfeuchtigkeit. Sie können von gelegentlichem Besprühen profitieren, besonders in trockenen Innenräumen.
Boden: Verwenden Sie eine gut durchlässige Blumenerde, die reich an organischem Material ist. Primeln bevorzugen leicht saure Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.
Sorten von Primeln
Primeln sind in einer Vielzahl von Sorten erhältlich, die sich in Größe, Form, Farbe und Blütenform unterscheiden können. Einige beliebte Sorten sind:
Primula vulgaris: Diese Sorte, auch bekannt als Gartenprimel, hat zarte, duftende Blüten in verschiedenen Farben und ist eine beliebte Wahl für Frühlingsgärten.
Primula polyantha: Diese Sorte hat eine kompaktere Wuchsform und produziert eine Vielzahl von Blüten in lebendigen Farben.
Primula veris: Diese Sorte, auch bekannt als Wiesenprimel oder Schlüsselblume, hat leuchtend gelbe Blüten und ist eine beliebte Wildblume in naturnahen Gärten.
Probleme beim Anbau von Primeln
Obwohl Primeln relativ robuste Pflanzen sind, können sie unter bestimmten Bedingungen Probleme entwickeln, darunter:
Blattfleckenkrankheiten: Diese Pilzkrankheiten können durch übermäßige Feuchtigkeit oder unsachgemäße Bewässerung verursacht werden. Achten Sie darauf, die Blätter trocken zu halten und vermeiden Sie Überbewässerung.
Wurzelfäule: Dies tritt häufig auf, wenn die Pflanze in einem zu feuchten Substrat wächst. Verwenden Sie eine gut durchlässige Blumenerde und achten Sie darauf, dass der Topf über ausreichende Entwässerungslöcher verfügt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Sind Primeln winterhart?
Ja, die meisten Primeln sind winterhart und können in gemäßigten Klimazonen im Freien überwintern. Sie benötigen jedoch Schutz vor starkem Frost und starken Winden.
2. Wie vermehre ich Primeln?
Primeln können durch Samen oder Teilung vermehrt werden. Samen können im Frühling direkt im Freien gesät werden, während Teilung im Frühjahr oder Sommer durchgeführt werden kann, um neue Pflanzen zu züchten.
3. Können Primeln im Haus angebaut werden?
Ja, Primeln können im Haus angebaut werden und sind beliebte Zimmerpflanzen. Stellen Sie sicher, dass sie ausreichend Licht erhalten und in einem kühlen Raum stehen.
4. Wie lange blühen Primeln?
Primeln blühen in der Regel im Frühling und können je nach Sorte und Standort mehrere Wochen lang blühen.
4 notes · View notes
kinoberlino · 5 months
Text
Berlinale Aftershow Kurzfilmsause
Donnerstag, 29. Februar 2024 um 22 Uhr im Kino Moviemento, Kottbusser Damm 22 in Berlin-Kreuzberg
KARTEN 2 € = Tickets (ab 26.02. abends) - https://bit.ly/KB_02_24
JETZT EINREICHEN • SUBMIT HERE
Tumblr media
DE: Wir zeigen regelmäßig am Ende des Monats Eure selbstgemachten Kurzfilme im besten Kino beim Open Screening. Ihr bringt eigenes Publikum mit! Europas auf Festivals meistgespielter Regisseur des 21. Jahrunderts Dave Lojek moderiert die Publikumsgespräche mit Euch. Höfliches Publikum bleibt natürlich bis zum Vorstellungsende im Saal und hat am nächsten Morgen nichts vor. Es gibt Nachtbusse in alle Richtungen am Hermannplatz. Bitte englische Untertitel unter deutsche Filme für unser gemischtes Publikum einfügen oder umgekehrt! Wir reichen wieder die Spendenbox für unsere ukrainischen Freundinnen herum, also bringt bitte Papiergeld mit!  
EN: We present your own shorts in the cinema regularly as open screenings. You bring your own audience. New KinoBerlino productions are welcome. Europe’s most often selected film director at festivals in the 21st century (Dave Lojek) hosts the show. We have another “HIGH ROLLERS” edition with ambitous excellent projects. Polite audience remains seated until the end of the last film and plans nothing for the next morning. Night busses depart in all directions from Hermannplatz. Please make either German or English subtitles, depending on the language of your film. We shall collect donations for our Ukrainian friends in the cinema, so please bring some € bills!  
UKR: Ми регулярно представляємо ваші власні короткометражки в кінотеатрі у вигляді відкритих сеансів. Ви приводите свою аудиторію. Чекаємо нових постановок КіноБерліно. Ведучим шоу є короткометражний режисер короткометражного фільму, який найчастіше показують на кінофестивалях у Європі (Дейв Лоєк). У нас ще один випуск «HIGH ROLLERS» з амбітними чудовими проектами. Ввічливі глядачі залишаються сидіти до кінця останнього фільму. Будь ласка, зробіть німецькі або англійські субтитри, залежно від мови вашого фільму.  Ми передаємо скриньку для пожертвувань для наших українських друзів, тож приносьте паперові гроші! 
Tumblr media
JETZT EINREICHEN • SUBMIT HERE
Einreichfrist • Submission Deadline: 25. Februar 2024 (oder sobald unser Programmblock von 60 Minuten + 100 Min. Gesprächszeit voll ist)
FREUNDE EINLADEN • INVITE FRIENDS (Facebook)
KOLLEGEN MITSCHLEIFEN • DRAG THE ENTOURAGE (LinkedIn)
Der Film muss persönlich vorgestellt werden im Kino. • You need to present the film in person in the cinema for the Q & A with the audience.
PROGRAMM
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
+ geheime Premiere eines weiteren mit Spannung erwarteten Films
3 notes · View notes
enibas22 · 7 months
Text
„Guter Stil ist für mich, wenn jemand sich nicht verstellen muss“
link: https://www.playboy.de/lifestyle/tom-wlaschiha-interview-game-of-thrones
23rd November 2023
Als Charakterdarsteller hat sich der deutsche Schauspiel-Star Tom Wlaschiha in internationalen Kultserien wie „Game of Thrones“ oder „Jack Ryan“ weltweit Fans gemacht. Für ihn das Ergebnis eines langen Weges, den er, unbeirrt von Hollywood-Mythen und Enttäuschungen, ging. Mit festem Glauben an sich selbst. Und an seine Fähigkeit, immer weiterzumachen und Gas zu geben …
Herr Wlaschiha, Sie haben das, was man einen Lauf nennen könnte. In den letzten zehn Jahren waren Sie in fast allen internationalen Kultserien zu sehen: „Game of Thrones“, „Crossing Lines“, „Das Boot“, „Jack Ryan“, „Stranger Things“. Wie fühlt sich das an?
Ich freue mich natürlich sehr darüber. Das war vor 15 Jahren ja so noch nicht absehbar. Es hat sich vieles gefügt. Ich habe aber auch sehr viel Energie investiert, bis ich die spannenden Projekte drehen konnte. Und natürlich müssen da einige Dinge zusammenkommen, dass es auch klappt.
„Game of Thrones“-Star Tom Wlaschiha im Playboy-Interview: „Hollywood ist vor allem ein großer Mythos.“
Nehmen wir allein „Game of Thrones“: Die HBO-Saga wurde in 170 Ländern geschaut und ist heute die erfolgreichste Streaming-Serie.
Ich muss leider trotzdem noch arbeiten (lacht).
Der Junge aus dem sächsischen Neustadt, der in Hollywood die Filmwelt erobert: Müssen Sie sich heute nicht manchmal kneifen, um zu merken, dass das nicht nur ein Traum ist?
Also ich kneife mich schon manchmal, aber aus anderen Gründen (lacht). Hollywood klingt natürlich immer gut. Die meisten Projekte, in denen ich gespielt habe, sind zwar amerikanische Serien, wurden aber überwiegend in Europa gedreht. Hollywood ist vor allem ein großer Mythos.
Wie ist das für einen Schauspieler aus Deutschland, der zuvor vor allem in deutschen Vorabendserien gespielt hat, plötzlich auf der großen Weltbühne zu stehen?
Es war dann doch ein ziemlich langer Weg. Das Tolle an den großen internationalen Produktionen ist vor allem, dass man da in jedem Bereich mit den Besten ihres Fachs zusammenarbeiten darf – vor und hinter der Kamera.
Wie geht man als Schauspieler an eine internationale Millionenproduktion ran? Sind Sie da besonders nervös?
Das ist bei jedem neuen Projekt so. Du kommst ja an ein neues Set und kennst niemanden. Du hast den Regisseur noch nie getroffen. Du weißt nicht, wie die Zusammenarbeit sein wird. Und du hast dir was Bestimmtes vorgenommen für die Rolle. Du weißt aber nicht, ob du es schaffst, das auch umzusetzen. Bei „Stranger Things“ war ich selber großer Fan. Seit der ersten Staffel schon. Und dann kommst du da ans Set – und plötzlich wird dir klar, was du jetzt machst, werden Millionen Menschen auf der ganzen Welt sehen. Und du hoffst nur, du versaust es nicht. Das ist natürlich ein riesiger Druck. Ich habe mir deshalb die ganze Zeit gesagt, das ist jetzt nur ein Studentenfilm, den keiner schauen wird. Das funktioniert aber nur bedingt.
„Game of Thrones“-Star Tom Wlaschiha im Playboy-Interview: „Ich habe nicht aufgegeben, weil mir der Job einfach Spaß macht“
Sind Sie sehr kritisch mit Ihrer Leistung? Würden Sie manches am liebsten dann noch mal neu drehen?
Ich bin manchmal schon ein bisschen Kontrollfreak. Aber davon muss man sich verabschieden. Es kommt vor, dass mir Tage später noch Texte durch den Kopf gehen und ich plötzlich glaube, eine bessere Interpretation gefunden zu haben. Das bringt aber nichts. Du musst dich auf den Regisseur verlassen und auch ein Stück weit die Verantwortung abgeben können.
Sie haben vor Ihrem internationalen Durchbruch in deutschen Serien gespielt. Ihre erste Hauptrolle hatten Sie in „Die Rettungsflieger“. Da waren Sie 27. Wann hatten Sie erstmals das Gefühl, es jetzt geschafft zu haben?
Dazu müsste man erst mal definieren, was das heißt, es geschafft zu haben. Es ist natürlich vieles leichter geworden seit „Game of Thrones“. Wenn man das Glück hat, in so einer großen Produktion dabei zu sein, dann kommen danach mehr Angebote. Deshalb war das schon ein sehr großer Schritt. Ich hatte vorher über Jahre das Gefühl, ich investiere sehr viel Energie und sehr viel Leidenschaft in den Beruf, aber es kam weniger zurück, als ich mir gewünscht hatte.
Sie wollten mit Mitte 30 aufgeben und die Schauspielerei hinschmeißen. Was hat Ihnen dennoch den Willen verliehen, nicht aufzugeben?
Ich habe nicht aufgegeben, weil mir der Job einfach Spaß macht und es immer wieder Momente gibt, für die es sich lohnt weiterzumachen. Du stehst auf einer Bühne und fühlst die Energie aus dem Publikum, oder du drehst eine Szene und spürst intuitiv, dass jetzt alles stimmt. Das sind Glücksgefühle, die bekäme ich so bei keinem anderen Job.
Wer hat noch an Sie und Ihren Erfolg geglaubt? Wer hat Ihnen damals Mut gemacht?
Mut gemacht habe ich hauptsächlich mir selbst. Ich habe es halt immer weiter versucht. Und mich dabei gefragt, wie ich mich noch breiter aufstellen kann. Was kann ich noch verbessern, und wie komme ich an die Projekte, die mich wirklich interessieren?
„Game of Thrones“-Star Tom Wlaschiha im Playboy-Interview: „Als Teenager hatte ich mal die Idee, Journalist zu werden.“
Gab es jemals einen Alternativplan?
Nein, es gab nie einen wirklichen Plan B. Als Teenager hatte ich mal die Idee, Journalist zu werden. Aber Auslandsjournalismus war in der DDR nicht besonders attraktiv. Da hätte man gleichzeitig eine Parteikarriere machen müssen, sonst hätte man gar nicht ins Ausland gedurft. Musik war auch mal eine Idee. Da war ich aber, glaube ich, nicht talentiert genug.
Es ist ja alles gut gegangen. Sie haben in vielen internationalen Produktionen mitgespielt, Sie haben viele große Schauspieler kennengelernt. Welcher Kollege hat Sie in der Zusammenarbeit am meisten beeindruckt?
Ein besonderes Erlebnis war sicher die Arbeit an „Crossing Lines“ mit Donald Sutherland. Der Mann war schon eine Legende, als ich geboren wurde. Und während des Drehs über drei Staffeln war es immer wieder ein Geschenk, mit ihm spielen zu dürfen. Oft sieht man auch, dass gerade die sehr erfolgreichen Kollegen sehr nahbar und uneitel sind. Und sobald die Kamera läuft, versucht jeder, sein Bestes zu geben.
Was hat Sie noch an ihm fasziniert?
Er hat mal einen Satz gesagt, den ich sehr bemerkenswert finde: „Als Schauspieler geht es immer darum, in jeder Szene die Wahrheit zu finden.“ Es kommt also nicht darauf an, möglichst virtuos und egoistisch irgendwelche Soli zu spielen, sondern dass man sich immer in den Dienst der Geschichte stellt. Das klingt erst mal logisch, ist aber oft nicht selbstverständlich.
Gibt es eine Rolle, auf die Sie ganz besonders stolz sind?
Stolz ist nicht das richtige Wort. Es gibt Arbeiten, die findet man gelungen, da zählen sicher „Game of Thrones“ oder „Das Boot“ dazu.
Gibt es auch Projekte, für die Sie sich heute schämen?
Nein. Natürlich gibt es Rollen, die ich heute so nicht mehr spielen würde. Aber ich glaube tatsächlich, dass der Weg das Ziel ist. Jedes Projekt hatte zu seiner Zeit seine Berechtigung. Ein guter Freund hat mal zu mir gesagt, dass ein Schauspieler, der arbeitet, immer interessanter sei als ein Schauspieler, der nicht arbeitet. Man lernt bei jedem Projekt was dazu. Und manchmal muss man ja auch einfach die Miete zahlen.
Eine wirklich große Rolle hatten Sie als Gestapo-Chef Hagen Forster in der Sky-Serie „Das Boot“. Die Rolle hatten Sie damals allerdings nur unter einer Bedingung angenommen …
Ja, die Bedingung war, dass ich nicht aufs Boot muss.
Aber geht es in der Serie nicht in erster Linie um die Geschehnisse auf einem U-Boot?
Die Geschichte ist zum Glück viel breiter angelegt mit Erzählsträngen auch an Land, sodass ich immer festen Boden unter den Füßen hatte. Ich werde sehr schnell seekrank. Ich hatte vor Jahren mal einen Dreh, bei dem ich drei Tage auf einem Segelboot spielen musste. Das waren die schlimmsten Tage meines Lebens, obwohl damals noch nicht mal extremer Wellengang war. Es hat einfach nur so ein bisschen geschaukelt.
Ob Jaqen H’ghar in „Game of Thrones“, Gestapo-Chef Hagen Forster, Jack Ryan oder der Terrorist Andreas in „Berlin Falling“. Sie sind sehr häufig in der Rolle des Bad Guy zu sehen. Was macht den Reiz des Bösen aus?
Jetzt wird’s philosophisch. Das Böse gibt es ja eigentlich gar nicht. Es gibt ja auch das Gute nicht wirklich. Das ist wohl immer eine Frage des Blickwinkels.
Verkörpert ein Nazi nicht das Böse?
Als Schauspieler musst du deine Figur verteidigen, also ihre Beweggründe nachvollziehbar machen. Und je differenzierter, also menschlicher eine Figur geschrieben ist, desto erschreckender ist es dann zu sehen, wozu wir fähig sind. Aber die moralische Wertung muss immer der Zuschauer treffen.
Dennoch: Gibt es eine Rolle oder eine Figur, die so widerlich ist, dass Sie sie nicht spielen könnten?
Es gibt ja verschiedene Methoden, wie man eine Rolle spielt. Meine Art ist eine eher technische Herangehensweise. Da geht es dann nicht unbedingt darum, dass man sich zu 100 Prozent mit einer Figur identifiziert, sondern man setzt die Figur aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Deshalb fällt mir spontan keine Rolle ein, die ich nicht spielen würde, solang sie gut geschrieben ist und nicht in Klischees verfällt.
Deutschland erlebt dieser Tage wieder einen Rechtsruck. Und das nicht nur im Osten des Landes. Wie erklären Sie sich das?
Ich glaube nicht, dass es eine zunehmende Rechtsradikalisierung gibt, auch nicht im Osten. Ich glaube aber, dass es in zunehmendem Maße Menschen gibt, die Verlust- und Existenzängste haben, egal, ob ich die jetzt berechtigt finde oder nicht. Da ist ein Frust zu spüren, eine größer werdende Kluft zwischen Regierung und Bevölkerung, ein Gefühl, dass sich große Teile nicht mehr mitgenommen fühlen.
Sie waren 17, als die Mauer fiel. Würden Sie sich als Kind der DDR bezeichnen?
Ja. Ich habe meine prägenden Jahre in der DDR erlebt.
Gibt es etwas, das Sie deshalb heute vermissen?
Nein, ich vermisse nichts. Ich war damals sehr froh, als die Mauer gefallen ist. Und ich bin es auch heute noch, weil ich sonst nicht hier sitzen und mit Ihnen reden könnte. Ich muss aber sagen, dass ich auch sehr froh bin, dass ich beide Systeme kennengelernt habe. Und je älter ich werde, desto differenzierter gucke ich darauf und frage mich, ob es nicht eine Möglichkeit gegeben hätte, die Wiedervereinigung ein bisschen weniger brachial zu vollziehen.
Lassen Sie uns über Rollenbilder sprechen. Es heißt ja, Frauen werden ab 50 unsichtbar. Wie ist das bei Männern? Sie sind gerade 50 geworden. Haben Sie auch das Gefühl, unsichtbar zu werden?
Nein, ich bin noch nicht übersehen worden (lacht). Aber im Ernst, wir werden als Bevölkerung immer älter, das sollte sich auch in den Geschichten wiederfinden, die wir uns erzählen.
Wann ist ein Mann ein Mann?
Darf man überhaupt noch solche Genderklischee-Fragen stellen? Aber sicher … Keine Ahnung. Ich versuche, jedem Menschen mit Respekt zu begegnen. Zumindest bevor ich ihn kennenlerne. Hinterher ändert sich das dann ab und zu …
Die Filmbranche wurde durch den MeToo-Skandal von Star-Produzent Harvey Weinstein erschüttert. Hat sich durch die Debatte etwas in der Filmwelt geändert?
Auf jeden Fall. Es gibt ein größeres Bewusstsein für die Machtgefälle in der Branche. Viele Produktionen stellen vorab einen Verhaltenskodex auf. Ich wundere mich dann immer so ein bisschen, weil ich davon ausgegangen bin, dass vieles doch eigentlich selbstverständlich sein sollte. Ich finde es natürlich wichtig, dass da jetzt eine größere Sensibilität herrscht und dass am Set bestimmte Regeln vorab benannt werden, solange das nicht auf Kosten der Spontanität beim Spiel geht.
Sie wurden bereits als „GQ Man of the Year“ ausgezeichnet. Was macht für Sie guten Stil aus?
Guter Stil ist für mich, wenn jemand zu sich gefunden hat und sich nicht verstellen muss. Das kann natürlich bei jedem anders aussehen. Bei mir merke ich, dass ich mit zunehmendem Alter versuche, mich von überflüssigen Dingen zu trennen und mich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Also eher der minimalistische Ansatz.
„Game of Thrones“-Star Tom Wlaschiha im Playboy-Interview: „Ich glaube, dass jeder Schauspieler eine gesunde Eitelkeit haben muss.“
Wie viel Eitelkeit ist in Ordnung?
Ich glaube, dass jeder Schauspieler eine gesunde Eitelkeit haben muss. Das liegt ja in der Natur der Sache, wenn man sich auf eine Bühne stellt und dafür Applaus erwartet. Die Eitelkeit darf aber natürlich nicht zum Selbstzweck werden.
Wann sieht man Tom Wlaschiha in der Jogginghose?
Hin und wieder zu Hause.
Tattoos, ja oder nein?
Nein. Hauptsächlich deswegen, weil mir kein Motiv eingefallen ist, von dem ich mir sicher war, dass ich es in zehn Jahren auch noch mögen würde. Und heute bin ich da jedes Mal ganz froh, wenn ich im Sommer an einen Strand gehe und mich da so umgucke (lacht).
Was ist für Sie Luxus?
Der Job sicherlich. Ich bin froh, nicht jeden Tag von neun bis fünf in einem Büro zu sitzen. Die damit einhergehende Unsicherheit nehme ich dann gern in Kauf. Ich finde es immer noch toll, mit meinem Beruf viel zu reisen und an Orten zu arbeiten, an denen andere Urlaub machen.
Sie sind im Juni die legendäre Mille Miglia gefahren. Was macht den Reiz dieser Oldtimer-Tour aus?
Es gibt ja heutzutage nur noch wenige richtige Abenteuer. Und die Mille Miglia ist auf alle Fälle eines, eine echte Grenzerfahrung. Man sitzt fünf Tage ziemlich beengt in einem Auto aus den 50erJahren und fährt zweieinhalbtausend Kilometer durch Italien. Mit Fahrprüfungen, einem straffen Zeitplan und oft durch den Gegenverkehr. Das ist Adrenalin pur.
Alleine?
Ich hatte eine Beifahrerin. Wir waren auch ein gutes Team, obwohl wir uns vorher nicht kannten. Ich mag es, hin und wieder an Grenzen zu gehen. Und Road-trips liebe ich sowieso. Schon immer. Einfach mit dem Auto losfahren und nicht genau wissen, was passieren wird und wo man ankommt.
Besitzen Sie selbst auch einen Oldtimer?
Es ist kein richtiger Oldtimer. Ich habe einen Alfa GTV aus den 90ern.
Was verbindet Sie mit der italienischen Automobil-Marke Alfa Romeo?
Als Kind hatte ich ein paar dieser Autoquartette, die es früher gab. Schon damals mochte ich die Marke, weil Alfas immer unverwechselbar sind, und habe mir gesagt, dass ich eines Tages auch einen haben würde. So legendäre Designer wie Pininfarina und Bertone haben das Gesicht der Marke geprägt. Und zum perfekten Design kommt noch die sportliche Technik. Ich will beim Autofahren nicht nur von A nach B kommen, sondern das hat für mich auch eine sinnliche Komponente.
Sie sind die Mille Miglia mit einem historischen und äußerst wertvollen Auto gefahren.
Ja, mit einem Alfa Sportiva 2000. Das war ein Concept Car, und davon gibt’s nur zwei Stück auf der Welt. Ich war auch ein bisschen überrascht, dass man mir den so einfach anvertraut hat.
Schweißnasse Hände gehabt?
Ich hatte das natürlich immer im Hinterkopf, hab aber trotzdem Gas gegeben (lacht).
Sie leben in Berlin, sind aber immer wieder wochenlang in der ganzen Welt unterwegs. Was machen Sie als Erstes, wenn Sie von Drehs zurückkommen? Füße hoch? Fernseher an? Oder ab ins Nachtleben?
Meist schlafe ich erst mal aus. Nachtleben gibt’s auch noch ab und zu, aber das ist seltener geworden. Ich bin ganz überrascht, dass ich mehr und mehr zum Frühaufsteher werde.
Was fasziniert Sie an Berlin?
Berlin ist als Basis für mich perfekt. Ich mag die unaufgeregte Atmosphäre. Jeder kann hier sein, wie er will. Besonders die Sommer liebe ich in Berlin, wenn alles draußen stattfindet. Und sobald man die Stadt verlässt, ist man sofort inmitten von Natur. Das gibt’s in keiner anderen Großstadt. Und meine Freunde und Familie sind hier. Ich freue mich immer, hierher zurückzukommen – nach paar Wochen muss ich dann aber auch mal wieder weg (lacht).
Sie haben gerade in einer US-Produktion mitgespielt, die hierzulande kürzlich bei Amazon Prime Video angelaufen ist. „Mrs. Davis“ ist eine skurrile Fantasy-Serie, eine abgedrehte Mischung aus Sci-Fi, Drama, Western, Comedy und Thriller. Es geht um eine Nonne namens Simone, die gegen eine künstliche Intelligenz kämpft. Sie spielen den dubiosen Priester Hans Ziegler. Was hat Sie an der Serie gereizt?
Ich habe die Drehbücher der ersten Folgen geschickt bekommen. Und habe nichts verstanden (lacht). Ich dachte nur, das ist so krass anders als alles, was ich im Fernsehen kenne. Eine völlig neue Erzählweise und ein Spiel mit verschiedenen Genres und Zeitebenen. Und je mehr man schaut, desto mehr löst sich auf – wie bei einem Puzzle. Und das Thema künstliche Intelligenz ist natürlich hochaktuell. Der Produzent ist Damon Lindelof, der damals „Lost“ gemacht hat – und diese Serie habe ich geliebt.
Es geht also um den Kampf zwischen Glauben …
… und Technologie. Das ist ja wirklich ein großes Thema. Und die Geschichte ist dabei so gut umgesetzt, das ist ganz große Drehbuchkunst.
Sind Sie selbst eher ein spiritueller oder ein rationaler Mensch?
Ich befürchte, ich bin ein sehr rationaler Mensch.
Das Thema künstliche Intelligenz ist aktuell in aller Munde. Und auch bei Filmproduktionen spielt KI natürlich eine zunehmend größere Rolle. Werden Tom Cruise & Co. künftig durch künstliche Intelligenz ersetzt?
Das passiert ja schon. Harrison Ford wurde gerade verjüngt für Indiana Jones. Und mit anderen Kollegen wurde das auch schon gemacht. Darin sehe ich auch kein Problem. Gefährlich wird es erst, wenn man nicht mehr weiß, was echt ist und was nicht, und wenn Fakes als Wahrheit verkauft werden.
Wie stehen Sie dazu?
Als Schauspieler bin ich da nicht so pessimistisch. Ich bin überzeugt davon, dass es für das Publikum entscheidend ist, ob hier ein echter Schauspieler agiert oder nur ein Computer etwas rechnet. Wenn ich selbst einen Film gucke, sehe ich auch immer die schauspielerische Leistung. Und wenn da kein Mensch mehr zu sehen ist in seiner Kreativität und Unberechenbarkeit, sondern nur noch Pixel, dann kann ich mir auch gleich einen Animationsfilm angucken.
Autor: Florian Boitin
6 notes · View notes
fabiansteinhauer · 7 months
Text
Tumblr media
Die normative Kraft des Kontrafaktischen
1.
Kulturtechnikforschung, die Bild- und Rechtswissenschaft ist, machen viele, sehr viele. Das ist ein Haufen, schon lange, viele machen mit, viel schauen vorbei.
Zwei kleine Regerlein haben damit an deutschen wissenschaftlichen Insitutionen Stellen gefüllt und besetzt, nämlich Cornelia Vismann und ich. Wir waren bis heute die zwei, die nicht nur fest daran glauben, dass das Programm wichtig ist und Zukunft hat. Wir haben auch alles auf diese Karte gesetzt. Für Cornelia kann ich nicht sprechen. Ich kann sagen: Ich bin zu nix anderem mehr zu gebrauchen als für das, was ich im Rückschau mein Leben lang getan habe und dessen Name sich dann wie ein Begriff kristalliert, wenn man in einem Budget dafür Geld reservieren muss.
In Weimar ging das 6 Jahre, also hatte es da eine Phase lang einen Begriff. Am MPI geht das jetzt sieben Jahre, also hat es jetzt Begriff. Berufen ist man immer, dass daraus ein Beruf mit kristalliertem Begriff und Henkelchen wird, ist ein Effekt der Buchführung, zum Beispiel der doppelte Buchführung. Die Phänomene ziehen derweil durch das Material.
2.
Cornelia Vismann hat mit Kulturtechnikforschung und Rechtswissenschaft angefangen, hat es nach lange, wunder- und wanderbar unbeständigen (phasenweise treffend sogenannten prekären) Jahre zwei Jahren auf der Professur für Geschichte und Theorie der Kulturtechnik in Weimar gemacht.
Dann habe ich das vier Jahre dort in Weimar fortgesetzt, dann als Dozent in Basel, dann in Frankfurt (zwei Semester, aber bei den Medienwissenschaftlern), dann in Brasilien ein Jahr als Gastprofessor und nun am MPI, da wo Cornelia ihr Buch über die Akten als Qualifikationsschrift eingereicht hatte. An deutschen 'JuistFakultäten', also den Inseln der rein beständigen Professoren für das Recht und den Fachbereichen wurde das Programm bis lange standhaft und widerständig gecancelled, bei den Medienwissenschafte auch: Entweder, so die unvermeidlichen Abratgeber und Verhinderer stecke zuviel Recht und so wenig Medium drin oder aber zuwenig Recht und zuviel Medium. Machen einen die Passionen nach langen Jahren kirre und fängt man an, Termine zu versäumen, sind die ganz großen Bestandwahrer, die ewig stehenden Säulen Europas im Anzug von P&C, sofort auf der Matte und sagen: Die sind ja unbeständig, für nichts zu gebrauchen.
Es ist eine alte, witzige und witzhafte Geschichte. Witzig, weil die in den Unis am meisten drunterleiden. Die Unbeständigen sind weg, denn was hier nicht stattfindet, findet da statt. Eine fröhliche, unbeständige und instabile Wissenschaft ist möglich. Überall findet das sowieso statt, nicht nur in Brasilien. Aber who is afraid of the Instability? The Germans, it's always the Germans. Alle können alles kurz und klein schlagen, sogar systematisch, nicht nur die Deutschen. Aber wenn sie das dann tun, dann im Glauben an die reine und freien Beständigkeit, als läge Walhalla auf Juist.
De Constantia, erste Schulung: Geduld, Geduld, Geduld. Immerhin hat das MPI zweimal die Chance erkannt, Fögen, dann Stolleis, dann natürlich Marietta Auer, geschult in Amerika, der lichtenden und immer zur Dämmerung bereiten Seite, da, wo so mit die besten Komödien, Cabarets, Muppets- Shows und Curb your enthusiasm herkommen. Und die Bucerius Law School. Die beiden letzten aus dem selben Grund: In polaren Gesellschaften sollen auch Juristen polar ausgebildet werden und Polarforscher sein. Das ist ein großer Vertrauensvorschuss, ein großer Kredit. Bekommt man Vertrauensvorschuss und Kredit, läuft die Polarität lässiger. Sagt man, das müsse alles aufhören mit der Polarität und der Polarisierung, die Erde müsse endlich aufhhören sich und alles auf ihr zu drehen und verdrehen, dann läuft das nicht lässig mit der Polarität und der Polarisierung. Will man die Erde von der Erde befreien und die Erde von der Erde erlösen, kann man das jeden Tag tun, üben und lernen, läuft jeden in den Nachrichten über jeden alltäglichen entfernten Krieg, am donnernden Don oder im Gaza-Streifen.
Theorien und Geschichten sind Arbeiten, irgendwie haben sie Eingenleben: Die Arbeitsbiographie einer Theorie oder einer Geschichte ist seltsam, bleibt seltsam.
3.
Man verzeihe mir den Einstieg mit einer Selbstbeschreibung, in der die Sterne und der Dämon des Selben bei aller Kürze und Dichte weit wandern, durch kleine Leute wie Cornelia und Fabian und große Systeme wie etwa das Recht und die Wissenschaft. Ich mache das wie immer drängend, manisch pressiert und manisch pressierend, um eine normative Komponente einbauen und zu erläutern, wie ich eine Kontrafaktur definiere. Kontrafaktur soll nun eine Phase lang ein Schlüsselbegriff sein.
Das mache ich, weil ich heute auf einer Tagung in Bochum zu Norm und Form sprechen soll, aber mit rattender Schlaflosigkeit und starker Erkältung das Haus nicht verlassen kann. Man kann sagen, ich sei gerade mal wieder instabil, nicht in Norm, nicht nicht Form. Ganz falsch ist es nicht, ganz richtig auch nicht. Man kann nämlich auch sagen, ich seit mal wieder unbeständig, sei nicht da, sondern fort. Wenn überhaupt etwas in Norm oder in Form sein kann, bin ich das auch, auch jetzt. Ich bin gerade so in Norm und in Form, wie das Kontrafakturen sind. Das werde ich auf wenigen Zetteln erläutern.
4.
Für die Kulturtechnikforschung, die Bild- und Rechtswissenschaft ist (es gibt andere Ausprägungen) ist Luhmann ein wichtiger Autor. Vismann hat ihm ein ganzes Buch gewidmet, als Herausgeberin, in dem es um Widerständigkeit geht, um die Widerstände der Systemtheorie. Im Buch über die Akten wimmelt es nur so von Luhmannreferenzen. Das Buch Bildregeln, Studien zum juristischen Bilderstreit wimmelt auch davon, genauso wie Gerechtigkeit als Zufall.
Der oben abgebildete Zettel von Luhmann ist einer, auf dem der Begriff kontrafaktisch im Zusammenhang mit dem Begriff Selbstbeschreibung auftaucht. Luhmann setzt den Begiff kontrafaktisch oft ein, bei der Kontrafaktur (dem kontrafaktischen Objekt) bin ich mir nicht so sicher. Das ist einer Begriffe, die Luhmann einsetzt, deren Geschichte er sehr gut kennt. Das entfaltet er aber nicht begriffshistorisch oder bildhistorisch. Ich würde das tun, er nicht. Für beides gibt es gute Gründe.
Er verwendet ihn so, dass die Leser Luhmanns auch ohne weitere Erklärung wissen, was gemeint ist. Eine Diskussion um den Begriff bei Luhmann hat sich entwickelt, aber in Hinterzimmern, ein Wissenschaftskrieg ist nun nicht gerade daraus entstanden. Gibt es Arbeiten zum Begriff des Kontrafaktischen bei Luhmann, sind es in erster Linie Seminararbeiten. Meine erste Dissertation hat das wahrgenommen, die heißt Regel und Fiktion. Zur normativen Kraft des Kontrafaktischen. Zwei Formen kultureller Selbstdarstellung. In der Arbeit ging es aber nicht um Luhmann, sondern um noch Namenloses und Begriffloses, schon eher um Kulturtechnik, die Bild-und Rechtswissenschaft ist, eine Aufhänger sollte Vaihinger und Kelsen sein, war aber alles too much und to soon, weil ich den Text während des Referendariates geschrieben habe, während ich ein Malatelier angemietet hatte und Sweti und Goscha aus Russland nach Deutschland umzogen. Allein Montags ging immer schon komplett für Bazon Brocks Vorlesungen und Übungen darauf. Die fingen nämlich immer um 14.00 Uhr an und hatten Open Ende. Ab 20.00 Uhr abends wechselte die Gruppe zur Schwelmer Quelle, einer Kneipe, weil die Uni zu machte. Vor 22.00 war keine Zuhause. 10 Stunden Vorlesung und Übung, das war Brocks Schule. Für ein paar Leute war das genau das Richtige.
Der Text, der damals anwuchs, ist eine akademische Qualifikation und nur an einer einzigen Stelle sehr gut, nämlich in der Note, dem summa cum laude. Als Buch funktioniert der Text überhaupt nicht nicht. Mein Doktorvater kam aus der Frankfurter Schule, der sagte, es sei nicht wichtig, ob der Text als Buch gelungen sei, es sei wichtig, inwieweit es gelinge, sich mit dem Verfahren des Schreibens als sehr guter Wissenschafter zu zeigen. Und als Vertreter der Kritischen Theorie, Abteilung Praxis sagte er, Wissenschaft ist gut, wenn die kreist, wenn sie kreischt, wenn sich der Wissenschaftler, dessen Wissen und Vis in ihm sitzt, mit Allem seinen Phobien aussetzt und nicht versucht, vor seinen Fragen zu flüchten und sie abzuschieben. Man ist ohnehin flüchtig. Als Vorbild hat er mir damals Schlingensief vorgeschlagen, die Kirche der Angst, die Liga spiele ich leider noch nicht. Bazon Brock musste man pathologisch vergöttern, das tue ich noch heute. Ich leide bei ihm, bei ihm bin ich passioniert, den vermisse ich immer. Ich schätze die Entfernung zwischen uns sehr.
Kontrafaktische Kulturechniken: ihre Objekte heißen Kontrafaktur. An ihnen ist alles kontrafaktisch, sogar die Kultur. Googelt man was zu Geschichte des Begriffes bei Luhmann, würde man meine Dissertation nur dann finden, wenn die Bücher von Aby Warburg aufgestellt würden. Der weiß nämlich aus sehr guten und sehr schlimmen Gründen, warum es wichtig ist, vague und vogue assoziieren zu können.
5.
Aufgabe der Wissenschaft ist es, Selbstverständlichkeiten und Evidenzen auf dasjenige hin zu beschnuppern, was an ihnen schimmelig oder rotten ist.
Kontrafaktisch, soll das heißen das etwas nicht faktisch ist, so daß es auch nicht ist, nicht einmal im Sinn und nicht im Sein, nicht in der Wahrnehmung ist? Schafft das Kontrafaktische seinen Widerstand und seine Distanz gegenüber dem Faktischen zu bewahren? Da steht ein Wort, faktisch. Ist das Faktische gestrichen, gecancelled dadurch, dass Luhmann dem Wort einen Widerstand voraussetzt, ein Kontra? Wie effektiv ist so etwas und wie kontrafaktisch wäre es überhaupt, wenn es effektiv wäre? Sagt die Kontraktur zum Faktischen nicht mehr als I object oder I, Object oder gar Ovo object? Wie eiern und kreisen Kontrafakturen?
Das sind Fragen, die für die Wissenschaft selbstverständlich sind. Aber nicht für jeden Forscher.
Die Fragen, der Zweifel, das Sinnfreie und Sinnsüchtige und von da aus Sinngebene und Sinnnehmende ist in der Wissenschaft das Selbstverständliche. Warum? Weil ich das dogmatisch und technisch definiere, Juristen dürfen das. Besser nicht nachschauen, besser keine empirische Studien betreiben, die verwirren nur - und liefern neuer Zweifel. Um zu Zweifeln braucht man keine Empirie, die braucht man für kontrafaktisches.
Für die Kulturtechnikforschung, die Bild- und Rechtswissenschaft ist, sind zwei Autoren wichtig, gerade in ihrer Paarbildung. Das seht man nicht immer, aber man kann das zeigen. Diese beiden Autoren sind Michel Foucault und Justus Lipsius.
Den ersten zitiert Vismann häufig, ich selten - und eigentlich immer nur einen Text, den über den Dämen des Selben, ein fantastischer Text, meines Erachtens für Focaults Werk da, was die Torhüterparabel für Kafkas Werk ist. Foucault hat sich, wie Luhmann auf seinem Zettel, in dem Text mit Selbstbeschreibung befasst. Das sieht man nicht gleich, das ist aber was über den Dämon des Selben geschrieben, und ist man nur zwei Sekunden im Wald vor lauter Bäumen, dürfte selbstverständlich werden, dass der Text auch ein Beitrag zur Geschichte und Theorie der Selbstbeschreibung ist, besonders Thema die dämonische Selbstbeschreibung, die einen zum Beispiel verfolgen kann oder die einem phobischen Objekt sitzt- Das ist ein Objekt, das man fürchtet, um das man sich sorgt und das man liebenswürdig pflegt. Anders als Luhmann ist Foucault ganz explizit ein Polarforscher und vergleichender Meteorologe. Das macht ihn nicht schlauer, stattet den Foucault nicht mit mehr Wissen aus als den Luhmann. Luhmann weiß um die Instabilität der Welt und um das Unbeständige, der will das auch alles wissen. Die Geschichte von ihm, seinem Kameraden und der Panzerfaust ist jupiteresk donnernd und blitzend. Luhmann richtet den Selben aber ad astra aus, zu Sternenglanz. Die Unbeständigkeit, das Instabile kommt bei Luhmann also vor, aber in Form und in Norm des niederen Luhmannismus, in seiner Unterschrift, seinen Untertiteln, seinem Unterschreiben und seinen minoren Objekte, wo er sie auch trifft, jene Objekte, die lassen, in dem sie auslassen und ausgelassen sind.
Sei es in einer Bar in Brasilien, in Recife etwa, da trifft man so was schnell. Polarität bleibt eventuel immer eine Frage der Schuld und der Schulden, man haftet nämlich immer, so oder so, an allem was einen Schreiben lässt und an allem, was man schreibt. Aber ich würde vorschlagne, das unbedingt, wie Warburg das machte, in Kredit und Ansehen zu übersetzen, alles. Warum? Weil das simple Freiheit und Würde ist, dazu noch lässt Kredit, wie Brock sagt, Zukunft verfrühstücken. Mit dem Nachdruck eines Staatsrechtslehres gesagt: Lassen sie das auch aus Art. 1 I GG folgen, ich bitte sie höflich darum.
6.
Warburgs erster Sohn, sein zweites Kind (das erste war eine Tochter, die hieß natürlich Marietta, ihr Mann übernimmt nach Warburgs Tod eine zeitlang das Gebäude der KBW) schreibt dem Warburg ein abecedarium, das ist eine Sammlung von Lettern. Unter dem Buchstabe N wie Nacht oder National schreibt der erste Sohn Warburgs: Der Besuch der Bibliotheca Nationale ist kein Ersatz für Nachtlokale.
Sehr gut, ein fantastischer Witz - und wenn etwas zum Witz geworden ist, wird es nicht mehr besser. Schlechter aber auch nicht.
Foucault ist nicht schlauer als Luhmann, weiß auch nicht mehr. Luhmann weiß implizit und explizit alles über Polarität, das Instabile und das Unbeständige. Foucault wird nur auf lässigere Weise implizit und explizit zum Polarforscher, zum Forscher des Politischen/ Politics, des Poliziden/ of the policide (der Dämon des Selben!) und des Polaroiden/ the polaroid (dessen, in dem das Polare durch Schütteln Bild werden und durch Bild Schütteln lässt, das führt nur dazu, dass es uns leichter fällt, Foucault als Polarforscher zu präsentieren. Luhmann wird das alls auf ironische Weise, aber nicht lässig, das glaube ich nicht.
Foucault ist leichter, vielleicht auch nur direkter zum Polarforscher geworden. Der Polarforscher setzt sich dem Wissen aus, er setztWissen aus, wie im Schneesturm. Foucault macht das. Dann muss man ihn (Selbstbeschreibung) auch als Pol beschreiben, darum muss man auch Justus Lipsius nennen oder erwähnen. In Foucault (wie in Luhmann) lebt die unbeständige, polare Antike nach, und Justus Lipisius, der Stoareader und das stoische Manual in Persona auch. Justus Lipsius ist jetzt der erste in einer ganzen Reihe von Autoren, mit denen sich die deutsche Staatsrechtslehre mehr oder weniger leicht identifizieren kann. Die Entfernung istgroß genug, der selbst macht alles in gutem Klang und harmonisch. Vielleicht tun das deutsche Staatsrechtslehrer schneller, vergleichen sich schneller mit Lipsius, weil Stolleis ihn als Vorvahren, Ahnen oder ein Vorbild den Kanon aufgenommen hat, aber das reicht ja, Dogmatik reicht ja auch.
7.
Foucault beschreibt Selbstbeschreibung und Sorgen sowie Sorgen so, dass es vielen wie ein Beleidung klingt. Der sei ja total machtfixiert,das stimmt ja alles gar nicht, so schlimm sei das alles gar nicht gewesen. Foucault könnte einwenden: Wieso denn schlimm? Das habe ich doch gar nicht gesagt, könnte Foucault sagen. Der Dämon des Selben ist doch großartig, könnte er sagen. Macht ist berauschend und informativ, ich nehme sie gerne mal in einen Schwulen Lederclub mit, das ist alles nicht schlimm, das ist großartig, könnte er sagen. Man muss sie trotzem Mitmachen können und für das Mitmachen ist die Ausblendung dunkler Seite n eventuell nicht ratsam. Das ist ein stoischer Rat. Foucaults beschäftigung mit der Stoa ist stoisch lesbar, seine Schreiben bestehen auch aus Lettern, aus Objekten die lassen.
Das Problem hat Justus Lipisius nicht. Unter anderem in De Constantia beschreibt er sein Wissen von der Instabilität und dem Unbeständigen, und irgendwie schafft er es, dass den meisten Staatsrechtlehrern dieser Text wie ein Lob klingt, wie etwas, auf das man stolz sein kann. Entfernt genug ist er ja.
Das ist ein bissschen so, wie wenn Ino Augsberg und ich vor Münchner Staatsrechtslehrern etwas über das Verfassen oder die Verfassung erzählen. Nach Inos Vortrag sind alle ganz gefasst und meinen, es zu loben, denn es sei zu loben. Nach meinem Vortrag kreischen Leute, bleiben starr oder stumm und meinen, es zu kritisieren. So so. Kann alles sein, sicher bin ich nicht, dass auch nur irgendetwas daran stimmt. Ich halte Ino für einen protestantischen Staatsrechtslehrer, mich für einen katholischen. Ich liefere Passionsformulare, kann es nicht anders, sage mir in stoischer Sebstbeschreibung, das sei meine Technik. Ich bin Foucaultianer weil ich Lipsiusianer bin, bin das, weil ich Stoa übr und bind as alles, weil ich schiffbrüchig bin, nicht erst seitdem ich die Gastprofessor in der Hauptstadt der Schiffbrüchigen bekam und dort Luhmann Gerüchen nachging, dem, was er doch roch.
Stoa funktioniert nicht! Stoa übt. Stoa kann man nur üben. Vor zwei Jahren hat Vesting einen Vortrag über Foucault und Vismann in Tübingen gehalten. Schicker Vortrag, klingt allles ganz plausibel. Das der Dämon des Selben drin steckt, dass da in dem Text glatt gelogen und brutal niedergedrückt wird, das weiß Doktorvater Vesting auch, schlauer als der bin ich auch nicht. Dass er Geschichte und Theorie so präsentiert, wie Winkelmann die Antike, also alles in edler Einfalt und stiller Größe, alles zur Wahrung des Bestandes an Freiheit, der den Westen so groß gemacht haben soll, das macht er bewußt so. Will man den Bestand der westlichen Gesellschaft in Form zukünftiger Ungewissheit bringen, dann ist es eine gute Idee die Geschichte und Theorie so zu entwerfen, wie Vesting das tut. Will man das nicht, ist das keine gut Idee. Kann man das, soll man es tun. Jeder sagt, er hätte sich entschieden, zu tun, was er tut. Grundregel Vom Scheiden, Grundregel einer Kulturtechnikfoschung, die Bild- und Rechtswissenschaft ist: Wer scheidet, kann nicht wissen, auf welcher Seite der Linie er landet.
Was ist eine Kontrafaktur? Dieser Zettel ist eine, eine zwar relativ langatmige, aber auch relativ kurzatmige Kontrafkatur, ein kreuzender Zettel. Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich. Kulturtechnikforschung strikes back.
2 notes · View notes
wilsweb-asientour · 11 months
Text
Tumblr media
Tag 34. 06.08.2023
(Notiz: der Bericht heute ist länger, wir sammelten in Hiroshima nämlich sämtliche unvergessliche Erfahrungen)
Interviews. Am 6. August 1945 warfen die Amis die erste Atombombe über Hiroshima ab. Wie jedes Jahr fand eine Erinnerungszeremonie im Friedenspark statt, wo Anwesende über Destruktion, Leiden und Trauma reflektieren. Angehörige und Beamte dutzender Länder nahmen an der Veranstaltung teil, u.a. der UN Secretary General Guterres und Diplomaten aus aller Welt. Vor allem die Schweigeminute um 08:15 Uhr war extrem ehrwürdig, genauso wie die Friedensrede zweier Schüler aus Hiroshima und das traditionelle Freilassen der weißen Tauben. Kento, mein ehemaliger Mitschüler aus Freiburg und selber ursprünglich aus Hiroshima, führte uns durch den Park, erklärte wunderbar und beantwortete unsere Fragen. Im Park ist Kento übrigens in seinen Sommerferien als Reiseführer tätig - ein engagierter junger Mann!
Im Anschluss liefen wir durch den Friedenspark und trafen zufällig eine Überlebende des Atombombenabwurfs, eine sogenannte „Hibakusha“. Sie erzählte über ihre Erfahrungen in der Nachkriegszeit und machte mit uns ein lustiges Foto. Nachdem wurden wir von verschiedenen Journalisten befragt, alle aufgrund der Zeremonie präsent, und gaben mindestens 4 Interviews über unsere Gedanken zu Frieden und das Porträtieren des Friedens in Europa. Wir antworteten, dass Frieden (vor allem in Zeiten von Krieg in der Ukraine) äußerst zerbrechlich ist. Außerdem gaben wir wider, dass wir nie einen Atombombenabwurf miterleben wollen und sprachen über unser Bedauern, dass Atombomben seit den zwei Abwürfen 1945 als Abschreckungsmittel taugen. Auf Grund dessen, meinten wir, werden Atombomben weiterhin künftig existieren und modernisiert werden.
Anschließend hörten wir uns eine von Schulkindern gelesene Geschichte über „Sadako“ an. Sadako war ein junges Mädchen aus Hiroshima, welches Jahre nach dem Anwurf an Leukämie litt. Sadako wollte, trotz ihres Aufenthalts im Krankenhaus und ihres schwachen Körpers, 1.000 Origami Kraniche basteln. Diese tausend Vögel würden ihren Wunsch nach Heilung nämlich in Erfüllung bringen. Die Leukämie, die auf die Strahlen der Atombombe zurückzuführen war, nahm leider vor dem Fertigbasteln Sadakos Leben. Daraufhin errichteten ihre Schulfreunde, mit viel Mühe, ein Denkmal für Sadako und für alle Hibakusha Kinder Hiroshimas. Sehr berührend.
Nach einer kurzen Kaffeepause trafen wir uns in einem Okonomiyaki-Restaurant mit weiteren Bekannten Kentos. Das Okonomiyaki differenzierte sich von der Version aus Osaka, weil Soba-Nudeln anstatt von geraspelten Kartoffeln verwendet wurden. Beides lecker. Im Anschluss liefen wir in eine U-Bahn Station, wo Studenten der Uni zu Hiroshima Kalligrafie anboten und wir jeweils unsere Namen mit dem „Kanji“ Alphabet schrieben. Nach einem Gruppenfoto mit dem gesamten Kalligrafie-Team bastelten wir auch noch Origami-Kraniche. Wir erweiterten also unsere kreativen Horizonte.
Kento lud uns dann nach Kure ein, eine Hafenstadt östlich Hiroshimas, etwa 50 Autominuten entfernt. Hier schauten wir uns das Yamato Museum an, welches sich mit der Evolution der japanischen Marine befasste. Wir staunten über die Hafenstadt und lernten über dessen Aufbau am Anfang des 20. Jahrhunderts. Außerdem lernten wir über den Wiederaufbau Kures nach dem 2. Weltkrieg und nach etlichen verhängten Sanktionen (auf Japan), die die Schiffbauindustrie zum Halt brachten bzw. einschränkten. Zum Abendessen gingen wir in ein traditionell japanisches Sushi-Restaurant mit Horigotatsu Sitzplätzen und luden Kento und Miharu, Kentos Kollegin aus Tokyo, ein als Dankeschön fürs heutige Rumführen. Wir aßen dort die besten Sushis unserer jungen Leben. Echtes Wasabi, frischer Fisch, geiler Reis, köstliche Miso-Suppe, Austern vom Mars - und das alles zu Zhaka Preisen. Wir staunten und wollten nicht aufstehen.
Die Busfahrt zurück nach Hiroshima lief, wie in Japan mittlerweile gewohnt, reibungslos. Nach zwei kurzen Telefongesprächen, einmal Wilson und einmal Webster, schlenderten wir dann wieder Richtung des Motoyasu Flusses, wo Laternen als Gedenken in den Fluss platziert worden. Ehrenvoll. Jetzt sitzen wir vollkommen fix und fertig im Hotel und machen uns bettfertig. Gute Nacht aus Hiroshima!
Day 34. August 6, 2023
(Note: The report today is longer, as we collected unforgettable experiences in Hiroshima)
Interviews. On 6th August 1945, the Americans dropped the first atomic bomb on Hiroshima. As every year, a memorial ceremony took place in the Peace Park, where attendees reflected on destruction, suffering, and trauma. Relatives and officials from dozens of countries participated in the event, including UN Secretary General Guterres and diplomats from around the world. The moment of silence at 08:15 AM was extremely dignified, as were the peace speeches by two Hiroshima students and the traditional release of white doves. Kento, my former classmate from Freiburg and originally from Hiroshima, guided us through the park, provided wonderful explanations, and answered our questions. By the way, Kento works as a tour guide during his summer holidays in the park - a dedicated young man!
Afterward, we walked through the Peace Park and coincidentally met a survivor of the atomic bomb, a so-called "Hibakusha". She shared her post-war experiences and took a lighthearted photo with us. Subsequently, we were interviewed by various journalists, all present due to the ceremony, and gave at least 4 interviews about our thoughts on peace and portraying peace in Europe. We responded that peace (especially in times of the war in Ukraine) is extremely fragile. Furthermore, we expressed that we never want to witness an atomic bomb drop and talked about our regret that atomic bombs have been used as deterrents since the two drops in 1945. Because of this, we believe that atomic bombs will continue to exist and be modernized in the future.
Afterward, we listened to a story read by schoolchildren about "Sadako". Sadako was a young girl from Hiroshima who suffered from leukemia years after the bombing. Despite being in the hospital and having a weak body, Sadako wanted to make 1,000 origami cranes. These thousand birds would fulfill her wish for healing. Unfortunately, the leukemia caused by the atomic bomb's radiation took Sadako’s life before she could finish making the cranes. In response, her school friends worked hard to create a memorial for Sadako and all the Hiroshima hibakusha children. Very moving.
After a short coffee break, we met up at an Okonomiyaki restaurant with more of Kento's acquaintances. The Okonomiyaki here was different from the version in Osaka, as it used soba noodles instead of grated potatoes. Both delicious. Afterward, we headed to a subway station where Hiroshima University students offered calligraphy lessons, and we wrote our names using the "Kanji" alphabet. After a group photo with the entire calligraphy team, we even made origami cranes. So, we expanded our creative horizons.
Kento then invited us to Kure, a harbor city east of Hiroshima, about a 50-minute drive away. Here, we visited the Yamato Museum, which focused on the evolution of the Japanese Navy. We were amazed by the harbour city and learned about its development in the early 20th century. We also learned about Kure's reconstruction after World War II and the numerous sanctions imposed on Japan that halted or restricted shipbuilding. For dinner, we went to a traditional Japanese sushi restaurant with Horigotatsu seating and invited Kento and Miharu, Kento's colleague from Tokyo, as a thank you for guiding us today. We had the best sushi of our young lives there. Real wasabi, fresh fish, amazing rice, delicious miso soup, oysters from Mars - all at Zhaka prices. We marveled and didn't want to leave.
The bus ride back to Hiroshima went smoothly, as expected in Japan. After two short phone calls, one with Wilson and one with Webster, we walked back towards the Motoyasu River, where lanterns had been placed in the river as a memorial. Honourable. Now we're completely exhausted in the hotel, getting ready for bed. Good night from Hiroshima!
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
4 notes · View notes
logi1974 · 1 year
Text
Südengland 2023 - Tag 11 Teil 2
Ladies and Gentlemen!
Der Lower Ward von Windsor Castle befindet sich direkt westlich des Round Tower. Man geht durch das Normannen Tor, und ist in zwei Bereiche unterteilt.
Tumblr media
Das College of St.George, bestehend aus Residenzen für den Dekan und die Kanoniker von Windsor im nördlichen Teil und die historische St.Georg’s Kapelle im südlichen Teil des Lower Ward.
Tumblr media
Schon von weitem können wir auch hier wieder die Menschenschlangen sehen, die alle anstehen und in die Kirche wollen.
Tumblr media
Die erste Kapelle ließ König Heinrich III. im frühen 13. Jahrhundert bauen. 1475 entschied sich dann König Eduard IV., eine neue, größere Kapelle zu errichten. Die Bauarbeiten zogen sich allerdings über fünf Jahrzehnte hin, so dass die Kirche bis 1528 lange ohne Dach blieb.
Tumblr media
In hellem Sandstein gebaut, mit großen Fenstern und verzierten Strebebögen, gilt die Kapelle als eine der bedeutendsten spätgotischen Kirchen weltweit. 
Tumblr media
Der sogenannte "Perpendicular Style" mit seiner strengen horizontalen und vertikalen Linienführung, mit erstaunlichen Details und einer atemberaubenden Steindecke, war typisch für englische Kathedralen in jener Zeit.    
Tumblr media
Sie ist eines der besten Beispiele für gotische Architektur in England. Seit ihrer Erbauung wurden verschiedene Ergänzungen vorgenommen.  
Tumblr media
Leider sind hier nicht nur wieder die Schlangen enorm, sondern es gilt ebenfalls wieder ein Fotografierverbot. Deshalb auch hier wieder Bilder aus der Broschüre.
Tumblr media
Im Inneren der Kirche fällt besonders das prächtig geschnitzte Chorgestühl aus Eiche für die Ritter des Hosenbandordens auf. Über ihren Sitzplätzen hängen die Banner der aktuellen Mitglieder, sowie die Wappenschilde von über 700 früheren Mitgliedern des Ordens.  
Tumblr media
Die St. George's Chapel dient den Rittern des Hosenbandordens für ihre Zeremonien. Dabei geht der Name der Kapelle auf den militärischen und nationalen Schutzheiligen George zurück. Insbesondere im 19. Jahrhundert gab es, unter König George IV, immer wieder umfassende Renovierungsarbeiten, dabei wurde auch die königliche Gruft errichtet.  
Tumblr media
Die Privatkapelle ist aufwändig, in einer ziemlich überwältigenden Mischung aus klassischem, gotischem und Rokoko-Stil, eingerichtet. Sogar die Möbel und Einrichtungsgegenstände wurden nach Maß gefertigt, um dem großen Renovierungsplan zu entsprechen. Die Räume wurden kurz vor dem Tod des Königs im Jahr 1830 fertiggestellt.  
Tumblr media
Heute ist die St. George's Chapel insgesamt 72 Meter lang. Der Name "chapel" - auf Deutsch "Kapelle" - ist da etwas irreführend, wirkt das Ganze doch eher wie eine Kathedrale.  
Tumblr media
Seit 1833 werden die Ritter des Hosenbandordens "Military Knights of Windsor" genannt. Auch Prinz Philip war Mitglied des Ordens, einer der angesehensten Orden Europas. Die Queen war die Großmeisterin und band mit diesem Orden Ritter an sich, die meistens Mitglieder anderer Königshäuser sind - ein Privileg. Der Orden tagt einmal im Jahr im Altarraum von St. George's.
Tumblr media
Die Chapel dient auch als Mausoleum, hier sind etliche vormalige englische Monarchen bestattet. Karl I. wurde 1649 wegen Hochverrats verurteilt und im Whitehall Palace enthauptet. Das Parlament ordnete an, dass er ohne Prunk und Trubel beigesetzt werden sollte. Sein Leichnam ruht in der Gruft mit Henry VIII. Weitere Mitglieder der königlichen Familie, die hier begraben wurden, sind Edward IV., Henry VI., Henry VIII. und Jane Seymour, Edward VII. und Königin Alexandra sowie George V. und Königin Mary.  
Tumblr media
Es gibt auch zahlreiche Denkmäler zu bewundern, von denen das denkwürdigste ein Marmordenkmal von Matthew Wyatt für Prinzessin Charlotte ist, die bei der Geburt starb.  
Tumblr media
Trotz ihrer 800 Plätze ist die Kapelle eher für den kleinen, intimeren Rahmen gedacht. Die Schlossmauern von Windsor Castle hindern zudem Schaulustige daran, direkt vor den Eingang der Kirche zu treten.
Tumblr media
Harry und Meghan haben ihre Hochzeit hier vergleichsweise klein mit 600 Gästen zelebriert. Der heutige britische König Charles III. heiratete seine zweite Frau, Camilla Parker-Bowles, die nun den Titel Queen Consort - Königsgemahlin - trägt, ohne viel Aufsehen ebenfalls in der Windsor-Kapelle.    
Tumblr media
Fast alle Trauerfeiern der britischen Königsfamilie werden in St. George's Chapel abgehalten. Hier werden auch hochrangige Familienmitglieder wie etwa George III., George VI., die "Queen Mum", sowie Margaret, die Schwester von Queen Elizabeth, bestattet. Ein historischer Ort, an dem jetzt auch Queen Elizabeth II. und Prinz Philip ruhen.
Tumblr media
Und zwar in der King George VI. Memorial Chapel. Dort ist die Grabplatte von Queen Elizabeth und Prinz Philip zu sehen. Der Stein besteht aus handgeschnitztem schwarzen belgischen Marmor und verkündet auch die Lebensdaten von König George VI. und Queen Mum. In der Mitte prangt das Wappen des Hosenbandordens, dem alle vier Royals angehörten. Auch die Urne von Prinzessin Margaret, der jüngeren Schwester der Queen, ist in der Seitenkapelle untergebracht.
Hier ist der Trubel natürlich besonder groß. Man kann gerade einmal 1 Sekunde auf die Grabplatte blicken, dann wird man auch schon weiter geschoben. Die Aufpasser kennen keine Gnade und ermahnen jeden Besucher streng, der sich mehr Zeit nehmen will, um seiner Königin die Aufwartung zu machen. Move- move - move ...
Tumblr media
Etwas versteckt, hinter der St. George's Chapel befindet sich das “Tudor Viertel” aus dem 15. Jahrhundert - das 1480 erbaute Horseshoe Kloster in dem der Klerus untergebracht war. Es umfasst den Pfarrer-Chor und die Laienangestellten der Kapelle. Seit 2011 werden die Räume als Büros, Bibliothek und als Häuser für den Dekan genutzt.
Tumblr media
Hinter dem Horseshoe Kloster befindet sich der Curfew Tower (Clock Tower), einer der noch erhaltenen Teile des Lower Ward aus dem 13. Jahrhundert. Das Innere des Turms enthält ein ehemaliges Verlies und die Ausfallpforte, einem geheimen Ausgang für die Bewohner in Zeiten der Belagerung.
Tumblr media
Im Obergeschoss befinden sich die später (1478) aufgestellten Schlossglocken und die Schlossuhr von 1689. Das konische Dach im französischen Stil ist ein Versuch von Anthony Salvin aus dem 19. Jahrhundert, dem Turm nach dem Vorbild von Versaille etwas internationalen Glanz zu verschaffen.
Tumblr media
Geich gegenüber liegt der Haupteingang der St. George's Chapel. Dieser ist verschlossen und wird nur zu besonderen Gelegenheiten geöffnet, zum Beispiel, wenn Prinz Harry eine gewisse Miss Meghan Markle heiratet.
Tumblr media
Auf der Südseite des unteren Bezirks befindet sich das Tor von König Heinrich VIII., das das Wappen von Katharina von Aragon trägt und den zweiten Eingang zum Schloss bildet. 
Tumblr media
Durch dieses Tor verlassen die Tagesbesucher das Gelände wieder. Rechter Hand des Gates befindet sich die Abgabestation für den Audioguide.
Tumblr media
Nach rund 4 1/ Stunden, die wir im Castle verbrachten, geht es auch für uns durch das Henry VIII Gate, zurück ins sprudelnde Leben von Windsor.
Tumblr media
In einer der Seitengassen genehmigen wir uns eine Cappucino, der mit 2,80 £ sogar recht preisgünstig ausfällt.
Tumblr media
Unten am Royal Theatre machen wir noch ein paar nette Aufnahmen, denn jetzt ist auch die Sonne rum.
Tumblr media
Es geht zurück zum Auto und wir fahren noch einmal kurz rüber nach Old Windsor.
Tumblr media
Und wir finden tatsächlich auch die Einfahrt zu dem Anwesen, das einem anderen König gehört. Und zwar einem König aus dem Showbiz: Sir Elton John.
Tumblr media
Für uns geht es wirklich zurück zu unserem Appartement - uns qualmen die Socken und der Kopf raucht - und packen müssen wir auch schon wieder.
 Good Night!
Angie, Micha und Mister Bunnybear (Hasenbär)
11 notes · View notes
ccphotoart-blog · 1 year
Photo
Tumblr media
VAN LIFE Italien Pause in den DOLOMITEN mit dem VW BUS T4 CALIFORNIA EXCLUSIVE PARK4NIGHT Ich bin nun fast 5 Jahre unterwegs in Europa und es haben sich einige Fotos und Videos angesammelt als Fotograf. Bin ständig mit meiner Drohne und meiner Kamera unterwegs. Mehr Bilder seht ich auf INSTA unter : https://www.instagram.com/cc_photo_art_on_tour oder Facebook unter: https://www.facebook.com/ClaudioCalderaroPhotoArt oder auf meiner neuen Website unter: https://www.ccphotoart.de​ Hier sind wir auf der Fahrt nach Italien zum Gardasee am Brennerpass für eine Mittagspause hoch auf einen Berg gefahren. Wir wurden mit einem Atemberaubenden Panorama belohnt und konnten bei besten Wetter in Rhe Pause machen bevor die Fahrt weiter ging richtung Süden. Den Platz haben wir wie immer bei Park4Night rausgesucht. Aber seht selbst. Viel Spaß mit den Videos. GPS : 46.6511, 11.5435 Adresse : unnamed Road 39040 Villandro Italy Viel Spaß mit den Videos :-) (hier: Villandro- Dolomiti) https://www.instagram.com/p/CnbG9nfo7N5/?igshid=NGJjMDIxMWI=
7 notes · View notes
endlosestrassen · 11 months
Text
Südosteuropa 2023
Bunec - Korça
Zwei Tage Meer sollen erst mal reichen, die Sonne brennt, und den ganzen Tag lesen ist zwar schön, aber abwechslungsreich ist es nicht. Gestern Abend hat der Wald gegenüber auf Korfu auch angefangen, zu brennen. Da fährt man bestenfalls irgendwo hin, wo es nicht ganz so heiss ist. Und in meinem Falle bedeutet das, die Berge hinauf. Vorbei an manchem Bunker. Und auch an Heldendenkmälern mangelt es nicht.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Albanien geht steil nach oben, ich entscheide mich für die Strecke entlang der griechischen Grenze, die SH75 schlängelt sich entlang der Vjosa, über diesen Fluss liest man bei Wikipedia folgendes:
Die Vjosa zählt zu den wenigen größeren naturbelassenen Flüssen Europas. Am 15. März 2023 erklärte die albanische Regierung den gesamten auf albanischem Staatsgebiet liegenden Teil des Flusses zum Nationalpark Vjosa.
Tumblr media
Und das ist wunderbar. Man kann natürlich jederzeit reinspringen in das grüne klare Wasser, und fühlt sich danach wie neugeboren.
Die Straße ist wie eine Art Karls Erdbeerland für grosse Kinder mit Hang zum Fahrabenteuer und mit geländegängigen Fahrzeugen. Für jeden was dabei. Asphalt, aufgebrochener Asphalt, Schotter, Geröll, Sand, die ganze Palette verpackt in gefühlt eine Million Serpentinen. Ein schönes Stück Fahrvergnügen, man muss immer 100% an sein.
Tumblr media
Auf einem der höheren Berge kommt eine Truppe Ziegen vorbei, ansonsten hin und wieder mal ein Auto oder ein Motorrad, aber es ist fast nichts los.
Tumblr media
Nach dieser wilden Reise über die Berge komme ich gegen 17:30 in Korça an, beziehe mein Zimmer und gehe ein Stück die Straße herunter. Und was doll ich sagen, ich bin selten überrascht und überwältigt von einer Stadt, aber Korça ist wunderbar. So faszinieren ob der Architektur, des Grüns, der verkehrsberuhigten Gebiete, überall steht Kunst, es ist gefühlt am Abend die komplette Stadt auf den Beinen, alle haben offenbar gute Laune, es ist trotz der vielen Menschen erstaunlich ruhig, am Wegesrand Cafés, Bars, Restaurants, die allermeisten schön und gemütlich. Alles ist preiswert. Ein herrlicher Ort, der hier schon bestens beschrieben wird. Muss ich das nicht nochmal tun, sondern werde morgen nur Bilder posten.
Tumblr media Tumblr media Tumblr media
2 notes · View notes
kochendefreigeister · 2 years
Text
Tumblr media
Refugium Bachstelze
"Maria Groß und Ihr Lebenspartner, betreiben ein Restaurant am Rande des Steigerwaldes in Erfurt Bischleben. Mit einer nachhaltigen Betriebsführung engagieren sie sich für umweltgerechte, naturnahe und ressourcenschonende Gastronomie.
In der Bachstelze, so heißt Ihr Restaurant, spielt nicht die Köchin Hauptrolle, sondern die Natur und prägt damit auch das kulinarische Angebot. Die reine Natur erleben und mit allen Sinnen genießen, ist das Motto. Hier stehen Ökologie, Sinnlichkeit, Genuss, Ethik, Kultur, Kunst und Ästhetik im Einklang und werden ausgiebig gelebt und geliebt.
Maria Groß verarbeitet alles, was sie auf Wiesen und Feldern, in Gewässern und Wäldern findet – dadurch erschließt sich schnell, warum man sie in Insiderkreisen auch als „Kräuterhexe“ bezeichnet. Mit ihrem außergewöhnlichen Händchen für kulinarische Experimente, entstehen völlig unerwartete, geradezu feingeistige und ausgesprochen aromaintensive Kreationen aus besten, mitunter nicht alltäglichen Zutaten.
Alles, was sie in der Natur nicht findet, wird von kleinen Bauern und Landwirten aus der Region bezogen und nicht genug des Guten, es wird auch selbst angebaut. Und zwar das, was die kraftvolle, fast spirituelle Küche von Maria Groß ausmacht. Wichtig ist ihr, dass sie bei jedem Produkt weiß wo es herkommt, wer es gemacht hat und wie es gewachsen ist. Jeder Teller soll Freude bereiten und hat seine Geschichte.
Gelernt hat sie vieles von Ihrer Oma, verfeinert wurde die Kochkunst während der zahlreichen Stationen in der gehobenen Küche, sehr lange auch in der Schweiz. Trotz all Ihrer Lehrjahre, behielt sie immer ihre Werte, mit der Natur in Harmonie zu leben und zu arbeiten bei und erkochte sich mit dieser Philosophie, 2013 einen der heiß geliebten Michelinsterne. Nach 3 Jahren Sternezirkus, verlor sie schnell die Lust an einer Küche, die Testern gefallen soll und Luxusprodukte aus aller Welt erfordert, um mitzuhalten. Sie eröffnete mit der Bachstelze ihr eigenes Restaurant mit ganz anderen Schwerpunkten.
Dieser einzigartige Küchenstil erfreut sich vieler Neugieriger. Gäste aus ganz Europa kommen zu Ihr, um Ihre reine Naturküche auszuprobieren und das sogenannte Abendmahl zu erleben. Eines ist jedoch immer das Gleiche: Egal wann man das sehr kleine, idyllisch gelegene Restaurant mit 18 Plätzchen besucht, man weiß vorher nie, was auf den Teller kommt. Das weiß nur Maria Groß selbst.
Es gibt nur ein Menü. Dieses wechselt je nach Verfügbarkeit der Produkte, was gefunden oder geerntet wird. Mit Ihren Küchengeheimnissen geht sie sehr karg um. „Ich lege den Fokus lieber auf das Gericht, als auf die ewig, langen Erklärungsorgien bezüglich der verwendeten Zutaten. Der Gast soll den Abend genießen und nicht mit Effekthascherei umgarnt werden.“, so Groß. Und das schmeckt man auch. Jedes Gericht ein kleines Kunstwerk, keine übermäßigen Spielereien, die nur der Optik aber nicht dem Geschmack zutrage kommen. Eine Hommage an die Natur.
Mein Abend, es war Sommerbeginn, startete mit Kaninchen aus der Thüringer Rhön, dazu Stachelbeerkraut und eingelegte Kirsche. Ein Aromenspiel aus Säure und Süße. Herrlich. Darauf folgte eine Kaltschale aus kraftvoller Tomate, mit fermentiertem Sellerie. Beides schmeckte sommerlich frisch und wohltuend. Der nächste Gang überraschte mit einer Kreation aus Melone, einer Art Gurkencannelloni und ausgebackenem Salbei. Ebenfalls frisch, fruchtig und angenehm würzig. Danach kam das berühmte Bachstelzenpicknick. Drei Variationen aus einer bunten Kartoffel mit Trüffel und buttrigem Spargelschäumchen, eine Kloßpraline mit Kaviar aus dem Spreewald und ein Plätzchen aus Nuss mit gebeiztem Saibling. Fabelhafte Kombinationen mit viel Tiefsinn. Der erste Gang, war ein Nocke Eis von heimischer Geflügelleber mit Himbeere, Rhabarber und einem Rosenblütenduft. Dazu gab es einen Grauburgunder mit edler Restsüße aus dem Saale-Unstrut Gebiet. Ein rundum gelungener Einstieg. Der zweite Gang, mein absoluter Lieblingsgang, eine mit Fenchel, Apfel und Chicoree gefüllte Spitzpaprika, dazu wilder Spargel und Erdbeere. Die Paprikacreme mit würzig, süßlicher Note war der perfekte Begleiter dazu. Der dritte Gang, angekündigt durch einen Cabernet Blanc aus Thüringen, war für meinen Geschmack der kraftvollste. Würzige Schnippelböhnchen, in Mohn gewälzte Schupfnudeln und wild eingelegte Aprikose. Dazu eine Hollandaise mit zarten Lavendelnoten. Und das Highlight - on top - ein qualitativ so perfekter Burrata, der einem nur so im Mund zerschmolzen ist. Auf die Frage, warum der aus Italien kommt, antwortet Maria keck: „Ich kenne ein paar wunderbare Produzenten aus Italien und Frankreich, von denen ich einfach nicht die Finger lassen kann. Wir sind absolut heimatverbunden, aber auch offen für Alles, was Spaß macht.“ Ein Statement – das für sich spricht, denn dogmatisch ist die Küche in der Bachstelze nun wirklich nicht. Wollen wir aber weiter in den lukullischen Erinnerungen schwelgen und widmen uns dem nächsten Gang. Rote Forelle aus Sättelstädt, in zwei Varianten präsentiert. Glasig und sanft gegart mit einer schmelzigen Bisque und grünen Erbsen, sowie roh mariniert mit Fenchel und jede Menge Säure und Schärfe. Beides in Kombination, machte mehr als Spaß und überzeugten mich, als Fan der fleischlastigen Küche, voll und ganz. Diese ließ aber nun auch nicht mehr auf sich warten. Denn nun kam der Hauptgang. Heimischen Reh, Selleriepüree, geschmorter Spitzkohl, Pfifferlinge und eine unfassbar aromatische Rehjus. Dazu ein leicht gekühlter Frühburgunder aus der Region, der sehr gut mit dem Gericht harmonierte. Ein Hauptgang, der „die Region in einem Gericht abbildet“, fügte der Gastgeber, Marias Partner, hinzu. Das Dessert, sehr fein und elegant, rundete diesen wundervollen Abend mit Frische und Raffinesse ab. Fluffige Topfenknödel, mit Himbeere, Rhabarber und einer wunderbaren Creme von „Irgendwas“, was die Köchin (lachend) nicht verrät. Zum Abschluss gab es noch ein Digestif von wilder Birne aus dem Eichsfeld und etwas Schokolade vom heimischen Chocolatier. Für mich persönlich, ein absolut gelungenes Finale. Nach getaner Arbeit besuchte die Chefin höchst persönlich die Gäste am Tisch und hielt mit allen ein angenehmes Pläuschchen über Gott und die Welt. Mein Fazit: Ein Abend, so wertvoll und erholsam wie eine Woche Urlaub."
Hier könnt Ihr nochmal nachlesen was es damit auf sich hat: http://www.mariaostzone.de/naturkueche/
10 notes · View notes
Text
Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media Tumblr media
Donnerstag, 30. März 2023
Inselalltag
Die Port Louis Marina ist schon wieder ziemlich leer. Die Megayachten sind wieder auf dem Weg nach Europa.
Das Gebäude mit der besten Aussicht auf der ganzen Insel ... - das Gefängnis.
Manuela, Luca und ich waren wieder einmal im "House of chocolate"(Cupcakes und "Iced Cocoa Tea").
Ein Teil unserer Bananen ist reif, leider wieder alle gleichzeitig. Ein Drittel wurde eingefroren, ein Drittel verschenk und der Rest aufgegessen.
... noch dreimal schlafen, dann kommt endlich wieder Besuch aus Steyr : Maria und Eva!
2 notes · View notes
botanikmeister · 5 months
Text
Die faszinierende Welt der Begonien : Ein umfassender Leitfaden
Tumblr media
Begonien sind eine vielseitige und beliebte Pflanzengattung, die für ihre auffälligen Blüten und ihr attraktives Laub geschätzt wird. In diesem umfassenden Leitfaden werden wir alles über Begonien erfahren, von ihrer Herkunft und Geschichte bis zu ihrer Pflege und den verschiedenen Sorten, die verfügbar sind.
Über Begonien
Begonien sind eine Gattung von blühenden Pflanzen, die zur Familie der Begoniengewächse gehören. Sie stammen ursprünglich aus den tropischen Regionen Afrikas, Asiens und Amerikas und sind heute weltweit in Gärten und Wohnräumen beliebt. Begonien sind für ihre auffälligen Blüten in verschiedenen Farben und ihr dekoratives Laub bekannt.
Geschichte und Bedeutung
Die Geschichte der Begonien reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als sie erstmals in Europa eingeführt wurden. Seitdem haben sie sich zu einer der beliebtesten Zierpflanzen entwickelt und sind in vielen verschiedenen Sorten und Hybriden erhältlich. Begonien werden oft als Symbole für Schönheit, Eleganz und Zuneigung betrachtet und sind ein beliebtes Geschenk für besondere Anlässe.
Pflege von Begonien
Begonien sind relativ pflegeleichte Pflanzen, die in den meisten Bodentypen gedeihen können. Hier sind einige wichtige Tipps zur Pflege von Begonien:
Licht: Begonien bevorzugen helle, indirekte Lichtverhältnisse, aber sie können auch in teilweisem Schatten wachsen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, da dies zu Verbrennungen der Blätter führen kann.
Bewässerung: Begonien benötigen regelmäßige Bewässerung, aber achten Sie darauf, dass der Boden zwischen den Bewässerungen leicht trocken wird, um Staunässe zu vermeiden. Vermeiden Sie es, die Blätter zu besprühen, da dies zu Pilzkrankheiten führen kann.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Begonien gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius und benötigen eine moderate Luftfeuchtigkeit. Sie können von gelegentlichem Besprühen profitieren, besonders in trockenen Innenräumen.
Düngung: Düngen Sie Ihre Begonien während der Wachstumsperiode alle zwei bis vier Wochen mit einem ausgewogenen Dünger. Reduzieren Sie im Winter die Düngung.
Sorten von Begonien
Begonien sind in einer Vielzahl von Sorten erhältlich, die sich in Größe, Form, Farbe und Wuchsform unterscheiden können. Einige beliebte Sorten sind:
Begonia rex: Diese Sorte zeichnet sich durch ihre dekorativen, oft gemusterten Blätter aus und ist eine beliebte Zimmerpflanze.
Begonia tuberhybrida: Diese Sorte hat große, auffällige Blüten in verschiedenen Farben und wird oft in Gärten und Blumenbeeten angebaut.
Begonia semperflorens: Diese Sorte hat kleine, zarte Blüten und ist eine beliebte Wahl für Hängekörbe und Container.
Probleme beim Anbau von Begonien
Obwohl Begonien relativ robuste Pflanzen sind, können sie unter bestimmten Bedingungen Probleme entwickeln, darunter:
Blattfleckenkrankheiten: Diese Pilzkrankheiten können durch übermäßige Feuchtigkeit oder unsachgemäße Bewässerung verursacht werden. Achten Sie darauf, die Blätter trocken zu halten und vermeiden Sie Überbewässerung.
Wurzelfäule: Dies tritt häufig auf, wenn die Pflanze in einem zu feuchten Substrat wächst. Verwenden Sie eine gut durchlässige Blumenerde und achten Sie darauf, dass der Topf über ausreichende Entwässerungslöcher verfügt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Sind Begonien giftig für Haustiere?
Ja, Begonien sind giftig für Haustiere wie Katzen und Hunde. Es wird empfohlen, sie außerhalb der Reichweite von Haustieren aufzubewahren.
2. Wie vermehre ich Begonien?
Begonien können durch Stecklinge oder Teilung vermehrt werden. Stecklinge können im Frühjahr oder Sommer von gesunden Pflanzen genommen und in feuchte Erde gesteckt werden, um neue Pflanzen zu züchten.
3. Kann ich Begonien draußen anbauen?
Ja, Begonien können im Freien angebaut werden, solange sie vor starkem Wind und Frost geschützt sind. Sie eignen sich gut für Blumenbeete, Container und Hängekörbe.
4. Wie oft sollte ich meine Begonien düngen?
Begonien sollten während der Wachstumsperiode alle zwei bis vier Wochen mit einem ausgewogenen Dünger gedüngt werden. Reduzieren Sie im Winter die Düngung.
5. Wann blühen Begonien?
Begonien blühen in der Regel im Frühling und Sommer, je nach Sorte und Standort. Mit regelmäßiger Pflege und optimalen Bedingungen können sie jedoch auch außerhalb dieser Jahreszeiten blühen.
Begonien sind wunderschöne und vielseitige Pflanzen, die mit ihren auffälligen Blüten und ihrem attraktiven Laub eine wunderbare Ergänzung für jeden Garten oder Wohnraum darstellen. Mit den richtigen Pflegehinweisen können Sie Ihre Begonien viele Jahre lang in voller Pracht genießen. Blumenladen Köln
2 notes · View notes