#Claudius Verlag
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krautjunker · 1 year ago
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Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit
Buchvorstellung von Michael von Prollius Ich mag Wald. Manche Menschen ziehen das Meer vor. Ich fühle mich am Waldrand, im Wald und mit Blick auf Wald wohl. Naturverbunden. Erdverhaftet. Baum geborgen. Generationen überspannend. Als ich auf Alexander Grau Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit stieß, war ich sehr gespannt und erwartungsvoll. Der erste Satz: »Wald ist Freiheit.« Wunderbar. Dann…
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kunterbuntebuecherreisen · 1 year ago
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Die Kathedrale des Königs von Claudius Crönert
Am 6. Mai 2023 war es so weit: König Charles III. Und seine Frau Camilla wurden zu König und Königin des Vereinigten Königreichs gekrönt. Und zwar genau in der Kirche, in der es in “Die Kathedrale des Königs” geht. In der Westminster Abbey. Sie wurde nach der französischen Hochgotik gebaut und fasziniert mich schon immer.   Archie, ein Mönch des Klosters Harlesden, wird von König Heinrich III.…
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nordleuchten · 2 years ago
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La Fayette and the "Emkendorfer Kreis"
The Emkendorfer Kreis (the Emkendorf Circle) was a Danish-German intellectual society that focused mainly on literature, music and theological discussions. It was formed around Friederike Juliane Gräfin von Reventlow (Countess of Reventlow, pictured below.) The circle counted such luminaires like Matthias Claudius, Friedrich Gottlieb Klopstock, Matthias Claudius, Heinrich Christian Boie, Johann Heinrich Voß and Friedrich Heinrich Jacobi as its members. It was sometimes also referred to as the Weimar des Nordes (the Weimar of the North.)
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The name of the group derived from the manor “Emkendorf” (pictured above) that was and to this day still is owned by the von Reventlow family. The von Reventlow family is a noble family with great influence in both Denmark and Germany. Several members of the family were diplomats and held high offices while also having significant influence on the academic and artistic landscape of their day. Although the influence of the family has diminished over the last two centuries, the family still has considerable holdings in northern Germany, is well connected and engaged in local politics. Gut Emkendorf in particular is often the venue for cultural or musical presentations, special markets were craftspeople can sell their goods as well as guided tours that touch on the regional as well as on the family history.
Gut Wittmold and Gut Lehmkuhlen, the two mansions where La Fayette and his family stayed during their exile in Danish-Holstein, are close by and the La Fayette’s as well as friends and other family members were guests at Gut Emkendorf and occasionally present when the Emkendorfer Kreis met. The relationship between the von Reventlow's and the La Fayette’s in particular was rather cold and reserved. I wrote in this post here about Friederike Juliane’s opinion on Adrienne and her sister Pauline, but there was far more to the matter.
Überhaupt hat der Aufenthalt all dieser Fremdlinge in Emkendorf dazu beigetragen, sich über die Ereignisse der Französischen Revolution genauer zu unterrichten, keineswegs aber das Urteil darüber zu mildern. Hier, wo ohnehin die alte ständische Gliederung als einzig wahre Staatsform betrachtet und deutscher Geisteskultur der Vorrang vor jeder anderen, besonders der französischen, gegeben wurde, konnten jene liberalen französischen Royalisten bei allem Mitgefühl für ihr Schicksal doch nicht auf volle Übereinstimmung mit ihren Zielen rechnen. Ein Mann wie Lafayette, der Holstein ebenfalls zu seinem Asyl für kurze Zeit erkor, ist in Emkendorf als unmittelbarer Mitschuldiger an den blutigen Anfängen der Revolution mit eisiger Kälte empfangen und wieder entlassen worden (…)
Otto Brandt, Geistesleben und Politik in Schleswig-Holstein um die Wende des 18. Jahrhunderts, Outlook Verlag GmbH, Frankfurt, 2022, original reprint from 1925, pp. 150-151.
My translation:
In general, the stay of all these foreigners in Emkendorf helped the people in Emkendorf to learn more about the events of the French Revolution, but in no way did it softened their judgment. Here, where the old system of goverment was regarded as the only true form of government and German intellectual culture was given priority over any other, especially French intellectual culture, those liberal French royalists, with all the sympathy for their fate, could not count on full agreement with their ideals. A man like Lafayette, who also chose Holstein as his asylum for a short time, was received in Emkendorf, as a direct accomplice in the bloody beginnings of the revolution, with icy coldness (...)
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The next passage partly quotes a letter from Friedrich “Fritz“ Karl Graf von Reventlow (left, Friederike Juliane’s husband) to his brother Cay Friedrich Graf von Reventlow (right) from June 1, 1798
Übrigens war man in Emkendorf überzeugt, dass Lafayette bei „seinem stillen und eingezogenen Wesen“ sich nicht „als Werkzeug brauchen lasse“ und nicht „kleine niedrige Künste und Ränke“ anwende um „den Geist der Revolution auch im Norden zu erregen“.
Otto Brandt, Geistesleben und Politik in Schleswig-Holstein um die Wende des 18. Jahrhunderts, Outlook Verlag GmbH, Frankfurt, 2022, original reprint from 1925, pp. 151.
My translation:
People in Emkendorf were convinced that Lafayette, with “his quiet and withdrawn nature”, would not let anyone “use him as a tool” and would not use “small low arts and intrigues” to “excite the spirit of the revolution in the north as well”.
While I myself always like to point out that La Fayette was far more than the bubbly teenager, he is often made out to be, I find it nevertheless quite remarkable that La Fayette is described here as “quite and withdrawn”. It shows once more that the last years had been a living nightmare for him and his family.
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fraugoethe · 1 year ago
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Turbulente Zeiten beim Bau von Westminster Abbey
Baumeister Henri wird aus Reims nach London bestellt, um Heinrich III. eine Kathedrale zu bauen. Es wird turbulent, sowohl auf der Baustelle als auch im Privatleben des jungen Franzosen (erschienen bei @Ullstein Verlage). @Claudius Crönert zeigt 5 Jahre.
Die Kathedrale des Königs von Claudius Crönert London, 1260. König Heinrich III. möchte eine Kathedrale erbauen lassen. Dafür schickt er den Mönch Archie nach Reims, um den dortigen Baumeister Henri nach London zu holen. Der Baumeister ist nicht vor Ort, sodass der Maurer Henri vorgibt, ein Baumeister zu sein und an seiner Stelle den Mönch nach England begleitet. Unterwegs gerät das Schiff in…
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wien1983 · 2 years ago
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Dienstag, 22.11.1983
Um acht Uhr aufgestanden, in die Innenstadt gefahren, ein Din-A-4-Kuvert gekauft in einem Geschäft am Graben, es hat vier Schilling gekostet, aber es wurde in ein schönes Sackerl eingepackt, mit einem Muster wie ein Geschenkpapier. Und es war weiß. Vorlesung Musiktheater. Nach der Vorlesung habe ich Monika gefragt, ob sie mir die Blätter leiht, hat sie nicht, weil sie sie erst mit der Maschine abschreiben muss. Die, die eine Dissertation schreibt, hat meine Brille hinuntergeworfen. Danach war das Proseminar bei der Dietrich, plötzlich ging die Tür auf und Peterle, der aus dem KOMM, kam herein. Setzte sich auf einen Stuhl neben meinem Tisch. Wir lächelten uns an, er ist immer so liebenswürdig. Nach dem Proseminar kam er zu mir und sagte, die sei komisch. Er meinte die Dietrich. Er studiert jetzt Germanistik und vielleicht auch Theaterwissenschaft. Später habe ich ihn wiedergetroffen und er meinte, er wolle nur noch auf Hunde aufpassen. So enden wir alle.
Ich ging dann zur Post und gab mein Manuskript auf, hatte Angst, aber: Jetzt oder nie! Es kostete nur acht Schilling. Zur UB, mein THEATER HEUTE Heft war nicht da. Zur Mensa. Es gab Bohneneintopf mit Sojasauce, danach ging ich zur NB, las im Gehen in meinem neuen Buch JAZZWERKSTATT, habe es in der Buchhandlung am Laurenzerberg gefunden und ein verbilligtes Buch über Amon Düül, über eine Musikkommune mit Uschi Obermeier, und über Uschi Obermeier hat Claudius irgendetwas geschrieben im Öh-Express.
In der Nationalbibliothek las ich wieder im THEATER HEUTE, wurde wieder nicht fertig, musste zur Theaterwissenschaft. Herr Schneider, der Zerberus von der Bibliothek, gab mir endlich die Theater Heute Jahrgänge von 1982. Ist er immer grantig oder ist das seine Art, dass er immer so gelangweilt tut oder ist einfach Wiener? Bin ich in ihn verliebt, weil er Claudius so ähnlich ist? Nein. Es fällt mir gerade ein, dass mir der Jaschke das Manuskript zurückschicken könnte, weil so ein Gekritzel daraus geworden ist in der Eile. Um fünf Uhr kam der Schneider und nahm mir die Theater Heute Hefte weg, sagte sehr freundlich: Morgen wieder, aber ich fühlte mich überhaupt nicht wohl, wurde behandelt wie ein Kind. Zur Nordsee, habe mir einen Bremer gekauft, ging nach Hause. In der Untergrundbahn war ein Mann mit einer schwarzen Baskenmütze, der sprach mit einer Frau, die hatte auch eine schwarze Baskenmütze. Waren das Franzosen, die ich fragen könnte wegen diesem Manac'h-Interview, ich verstand nichts, es war zu leise und vielleicht war es eine andere Sprache als Französisch. Sein Mienenspiel aber war so elegant, dass ich aufpassen musste, ihn nicht ständig anzustarren. Er drückte manchmal die Augen zu und spielte mit seinen Mundwinkeln, daraus erkannte ich, dass er der Frau etwas erklärte, das sie nicht verstand.
Glaube nicht, dass der Freibord-Verlag mein Manuskript annimmt, zu viele haben es schon zurückgeschickt. Was das gekostet hat! 1. Residenz, 2. Suhrkamp, 3. Fischer, 4. Matthes & Seitz, 5. Luchterhand. Udo Donau hat mir angeboten, dass er Wolfgang Bauer kenne, dass er mir einen Verlag vermitteln könnte, aber das ist mir zu peinlich. Der Fischer Verlag war der Einzige, der es gelesen hat, aber die Ablehnung war total: Ich hätte keine neuen Erfahrungen gemacht. Der Matthes & Seitz Verlag war am freundlichsten, Axel Matthes persönlich hat mir eine Postkarte geschrieben: Für das Vertrauen danke ich. Überall ist das Leben sparsam, aber tauchen Sie nicht in den kapitalistischen Kanälen unter. Aus dem Gedächtnis zitiert, muss diese Postkarte suchen, sie ist sicher in einem Buch von Artaud, denn Axel Matthes hat unter dem Pseudonym Elena Kapralik eine Biographie über ihn geschrieben. Jedenfalls habe ich mich an seinen Rat gehalten und nichts mehr veröffentlicht, außer im Internet, denn da darf ich schreiben, was ich will und kann verlinken, was ich will und meine geliebten Bilder kann ich auch einbauen.
Zu Hause hörte ich Brassens, der gefällt mir einfach nicht, und Georges Moustaki, meinen Liebling. Las dann in meinem Sommertagebuch, das hat mich sehr aufgebaut, das werde ich mir als Nächstes vornehmen. Legte mich um halb eins schlafen.
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logonda · 2 years ago
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Mütter - Mütter
Autor: Rene Rilz (Hrsg.) Illustration: Johannes Gerber Titel: Mütter - Mütter -- Briefe - Erzählungen - Gedichte Einband: Hardcover Verlag: Steinheim Verlag Erschienen: 1983 Sprache: Deutsch ISBN: 3889520022 ISBN-13: 9783889520029 - Adelbert von Chamisso - Anna Schieber - Annette von Droste-Hülshoff - Anselm Feuerbach - Arthur Schopenhauer - Bettina von Arnim - Caroline Schlegel-Schelling - Christiane Vulpius - Clemens Brentano - Conrad Ferdinand Meyer - Eduard Mörike - Else Lasker-Schüler - Erich Kästner - Ernst Moritz Arndt - Ernst Wiechert - Eva Rechlin - Franz Werfel - Friedrich Güll - Friedrich Hebbel - Friedrich Nietzsche - Friedrich Schiller - Gabriele von Bülow - Gabriele Wohmann - Gerrit Engelke - Gottfried Keller - Hans Christian Andersen - Heinrich Heine - Jakob Kneip - Johann Peter Hebel - Johann Wolfgang von Goethe - Johanna Schopenhauer - Joseph Wittig - Justinus Kerner - Karl Bröger - Karl Friedrich von Klöden - Karl Immermann - Klabund - Kurt Schwitters - Lisa Tetzner - Lisa-Marie Blum - Ludwig Uhland - Maria Theresia - Marie von Ebner-Eschenbach - Martin Luther - Matthias Claudius - Max Herrmann-Neiße - Nikolaus Lenau - Novalis - Paula Modersohn-Becker - Robert Schumann - Rudolf Virchow - Theodor Fontane - Theodor Körner - Theodor Mommsen - Theodor Storm - Ulrich Bräker - Wilhelm Busch - Wilhelm Raabe - Wilhelm Tischbein - Wilhelm von Kügelgen - Wilhelm Waiblinger - Wolfgang Koeppen Read the full article
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theophiliaworld · 4 years ago
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Herzensgebete mit Kindern
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Bildquelle Claudius Verlag
Titel: Herzensgebet mit Kindern
Autorin: Maike Schmaus
ISBN  978-3-532-62824-9 – 120 Seiten – seit Juli 2018 zum Preis von 18 Euro
Sterne X X X X
Bildquelle Claudis Verlag
Klappentext
„Kinder sind zur Meditation geboren. Schauen, staunen, einfach nur da sein und wahrnehmen – viele Eigenschaften, die Erwachsene auf ihrer Suche nach innerer Ruhe…
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universallycrownpirate · 6 years ago
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Spiegel-Titelseite der Nr. 52/2018 mit dem Leitspruch des Gründers Rudolf Augstein
Der Spiegel bat öffentlich für die Fälschungen um Entschuldigung. Chefredakteur Ullrich Fichtner kündigte an, die Affäre durch eine auch mit externen Mitgliedern besetzte Kommission aufklären zu lassen. Brigitte Fehrle, Clemens Höges (stellvertretender Chefredakteur im Spiegel-Verlag) und Stefan Weigel (stellvertretender Chefredakteur der Rheinischen Post]) sollen untersuchen, weshalb die Prüfsysteme des Nachrichtenmagazins nicht gegriffen haben, und ihre Ergebnisse öffentlich dokumentieren.
In einem offenen Brief in Spiegel Online vom 22. Dezember 2018 schrieb der designierte Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmannvon erheblichem hauseigenen Versagen, das Konsequenzen haben werde. Zu Relotius’ Artikeln sagte er: „De facto müssen wir heute davon ausgehen, dass sämtliche Relotius-Geschichten Fälschungen sind, so wie die in den anderen Medien, für die er geschrieben hat. […] Die Geschichten sind als journalistisches Produkt wertlos.“ Der Vorgang sei „so irre, so dreist und so absurd, dass einem die Verfehlungen im Nachhinein geradezu ins Gesicht springen“.
Ende Dezember 2018 zog die Chefredaktion des Spiegel erste personelle Konsequenzen. Steffen Klusmann schrieb: Ullrich Fichtner (Chefredakteur) und Matthias Geyer (Blattmacher, Ressort Gesellschaft) werden „ihre neuen Verträge erst mal aussetzen und ruhen lassen“, bis eine hausinterne Kommission die Relotius-Affäre „abschließend untersucht hat“.[56] Fichtner habe Relotius für den Spiegel entdeckt und Geyer habe ihn fest angestellt und als Leiter des Ressorts Gesellschaft geführt.
Journalist und Buchautor Gabor Steingart äußerte sich dazu: „Bei allen großen Enthüllungsgeschichten der vergangenen Jahrzehnte hat sich der Spiegel nie damit zufrieden gegeben, den Einzeltäter zu entlarven. Immer wurde nach dem System gefragt. Nach den Paten im Hintergrund. Nach den löchrigen Kontrollinstanzen. Nach einer Kultur des Betrügens.“
Georg Altrogge kritisierte, zwar handle es sich beim Fall Relotius um einen „redaktionellen Betriebsunfall (...) der andere hochangesehene Medien genauso hätte treffen können“, doch bliebe die Frage, ob nicht speziell der Spiegel „einen Nährboden für einen Fake-Reporter geliefert“ habe. Das Magazin sei dafür bekannt, Lesern zu suggerieren, seine Reporter seien unmittelbare Zeugen des Geschehens oder könnten sich auf Informationen aus erster Hand berufen; dafür sei „das Magazin häufig in die Kritik geraten, vor allem aufgrund des tendenziösen Charakters solcher oft nicht einmal gegendarstellungsfähiger Passagen.“
Stefan Niggemeier, selbst ehemaliger Spiegel-Autor, attestierte dem Magazin im Zusammenhang mit dem Fall Relotius eine „gefährliche Kultur des Geschichten-Erzählens“. Die als akribisch geltende Dokumentationsabteilung habe sich von Relotius’ „wirklich in großer Perfektion geschriebenen Texten berauschen lassen“. Dadurch sei ein Mythos zusammengebrochen. Niggemeier wies auch darauf hin, dass es sogar in journalistischen Lehrbüchern als legitim angesehen werde, in Reportagen das Reden und Handeln mehrerer Personen „in einer einzigen Figur zu verdichten.“
Der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen stellte fest, der Fall Relotius erzwinge eine Debatte über die Ethik des Erzählens im Journalismus. Stilmittel wie in der Literatur seien zwar erlaubt, aber die Inhalte müssten stimmen.
Alexander Wendt schrieb, Relotius habe das Genre des schöpferischen Journalismus geprägt. In der Art und Weise, wie jetzt viele über ihn als Person herfielen, zeige sich eine tiefe Ungerechtigkeit. „Hier soll ein 33jähriger in der Weihnachtszeit eine Last auf seine Schultern laden, die sich in Wirklichkeit etwas breiter verteilt, jedenfalls weit über den Sitz eines Presseorgans an der Erregungsspitze 1 in 20457 Hamburg hinaus.“
Im Cicero bezeichnete Gerhard Strate die Art und Weise, wie der Spiegel seinen ehemaligen Reporter öffentlich abstoße, als „Hexenjagd“ und „verlogen“. Nicht nur Relotius habe sich dafür entschieden, die gute alte Trennung zwischen Kommentar und Bericht aufzuheben. Der sprachgewaltige Überflieger verfüge über ein hohes Gespür für Sprachbilder und ihre unterschwellige Wirkung. „Lieferte er nicht genau den Stoff, der haltungsbesoffene Redakteure zum Schwärmen brachte?“
Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo warf Spiegel-Chefredakteur Fichtner dessen persönliche Abrechnung im Spiegel vor: „Was bleibt, ist der Eindruck: In dem Text wird ein Mensch gehängt, noch dazu ein sehr junger.“ Weiter kritisierte er auch die Form des Artikels: „Ich finde diese Mischung aus Kulturreportage und Essay von Ullrich Fichtner für diese Art der Aufklärung nicht überzeugend. Weil das schön Geschriebene, das spannend Geschriebene auch Teil dessen ist, was Ihnen jetzt im Fall Relotius vorgeworfen wird.“ Jakob Augstein, Erbe des Spiegel-Gründers Rudolf Augstein, begrüßte zwar in einem Interview in der Bild-Zeitunggrundsätzlich die kritische Aufarbeitung vom Spiegel, kritisierte jedoch: „Aber Selbstkritik darf nicht zu Selbstbeschädigung werden. Man muss nicht einem direkten Konkurrenten des ,Spiegels‘ wie dem ‚Zeit‘-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo die Gelegenheit geben, im ,Spiegel‘ den ,Spiegel‘ anzugreifen.“
Claudius Seidl nannte Fichtners Artikel „die Klage des Doktors Frankenstein über sein Monster“. Der Chefredaktor der Neuen Zürcher Zeitung Eric Gujer vermisste bei der Aufklärung seitens des Spiegels „entsprechende Konsequenzen“ und beschied Fichtners im Dezember 2018 publizierter Stellungnahme einen „peinlichen Büßerstolz“.
Im Freitag kritisierte Elsa Koester: „Relotius wird zum Helden einer Tragödie, spannend aufgeschrieben wie ein Hollywood-Thriller. Nur macht es sich der Spiegel so ein bisschen zu einfach […] Es gibt nicht das große Spektakel, die große Enthüllung, den großen Hochstapler. Die Geschichte steckt voller Widersprüche.“
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sah Co-Herausgeber Jürgen Kaube in Fichtners Artikel ein Beispiel für jenen Stil, der Relotius’ Betrug erst ermöglicht habe. Dem Spiegel fehle aber jedes Problembewusstsein: „Man schreibt […] nicht über Argumente, Ideen und Interessen, sondern über Menschen, die sie angeblich haben, und darüber, wie sie so sind, diese Menschen, wie sie aussehen und wie sie wohnen, wo man sie getroffen hat […] Solange man aber so schreibt, weil man so denkt, wird der Fall Relotius nur zu Appellen an das Gewissen und zu Verurteilungen der Gewissenlosen führen. An der Sache selbst, dem Storytelling-Kitsch, wird sich nichts ändern.“
Jörg Thadeusz, ehemaliger Moderator bei Verleihungen von Journalistenpreisen und Juror beim Deutschen Reporterpreis kommentierte, bei der Auswahl für Journalistenpreise „stünde ein gewisses Weltbild fest“. Einen Preis erhalte, wer dieses Bild „mit einer süffigen Geschichte möglichst prachtvoll bestätigt“. Er fragte, auf welches Wohlwollen sich ein Fälscher wohl verlasse, wenn er Geschichten über eine amerikanische Kleinstadt erfinde, in der „die Dumpfen unter sich“ seien.
Im Tagesspiegel konstatierte Deike Diening, Relotius gelte seit seiner Enttarnung als brillant und habe seinen Status als Held keineswegs verloren. „Im Gegenteil. Relotius ist in zahlreichen Preisverleihungen mit Lob überschüttet worden. Und wie verhext wird es ausgerechnet nach der Aberkennung oder Rückgabe dieser Preise noch besser: Relotius ist jetzt auch ein Genie.“ Auf Stimmen dieser Art spielte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, an, als er im Februar 2019 in der Neuen Zürcher Zeitung ausführte, viele Journalisten schrieben „für die Kollegen“ und nicht für die Leser. Die Medien als Ganzes könnten „einpacken“, so Döpfner, wenn Journalisten von Aktivisten nicht mehr zu unterscheiden seien. Die offensiv angegangene Aufdeckung der Relotius-Affäre durch den Spiegel habe unter Zugzwang stattgefunden: „Wenn sich ‚Der Spiegel‘ nicht selbst offenbart hätte, hätte es ein paar Tage später jemand anderes gemacht.“
Für den Zeit-Journalisten, Literaturwissenschaftler und Philosophen Thomas Assheuer treffen sich in Relotius’ Werken sowohl die konservative als auch die postmoderne Theorieschule: „Die konservative Schule behauptet, man könne den Selbstlauf der modernen Gesellschaft nur ertragen, indem man ihre Modernisierungsschäden durch tröstende Erzählungen kompensiere. Die postmoderne Denkschule behauptet, die Realität existiere gar nicht, sie sei ein Konstrukt – und Konstrukte solle man besser nicht anrühren, denn am Ende mache man sie noch kaputt.“ Assheuer bezeichnete Relotius weiter als „Genie der Einfühlung“, er habe Redaktion und Leser glücklich gemacht. „Der Superstar war kein Berichterstatter; er war ein Dichtergott, der seine Figuren durch die eigene Schöpfung spazieren führte […] Und weil er sich mit seiner Schöpfung auskannte, konnte der Weltbaumeister sie wunderschön erzählen.“
In der Welt schrieb Christian Meier, Relotius vermöge mit Sprache umzugehen wie kaum jemand sonst in seiner Generation. Seine Reportagen „waren fast immer spektakulär, extrem gut komponiert und geschrieben.“ Dagmar Rosenfeld ergänzte, Relotius sei es gelungen, das System auszuhebeln, weil es ihm nicht um das Im-Scheinwerferlicht-Stehen ging. „Relotius hat aufgeschrieben, was sein soll. (…) So gesehen hatten die Texte von Relotius etwas Tröstliches. Nur ist es nicht Aufgabe des Journalismus, zu trösten.“
Paul-Josef Raue verglich Claas Relotius mit dem legendären Egon Erwin Kisch, einem Meister der literarischen Reportage. Beide verbinde neben der stilistischen Meisterschaft das Talent zur Verdichtung. Auch Ernst Elitz erklärte, dass schon Kisch, nach dem der renommierte Egon-Erwin-Kisch-Preis benannt sei, geschrieben habe wie Relotius, „und Relotius hat wie Egon Erwin Kisch geschrieben. Dass solche mangelnden Kenntnisse der Mediengeschichte und Literaturwissenschaft sich nicht in die Köpfe des Gruner-und-Jahr-Verlags verlagert hatten, ist schon erstaunlich.“
Jan Böhmermann schrieb in der Zeit, Relotius habe verstanden, dass das Erzählen von Quatsch und Geschichten als Mittel zur Wahrheit prima funktioniere. „Dem Journalisten geht es um die möglichst vollständige Erfassung und Beschreibung der Welt. Das findet der Künstler natürlich lächerlich vom Journalisten, denn er hält es für zielführender, seine eigene Welt zu erfassen und zu beschreiben. Nur durch die Einbeziehung von Fiktion und die Bereitschaft zum Unsinn und zur Spielerei kann die Wirklichkeit wahrhaftig erzählt werden. Wer etwas anderes behauptet, sollte sich bitte zweihundert Jahre in die Vergangenheit zurückbeamen.“
Michael Angele schrieb: „Wenn ich die Reaktionen auf den Fall Relotius Revue passieren lasse, dann scheint mir, als würde man alles Schwierige, Anspruchsvolle, Holprige am liebsten an die Literatur delegieren. Und nur noch reine ‚news‘ verkaufen wollen. Eine Reportage ohne literarische Mittel kann ich mir allerdings nur als Statistik vorstellen, und selbst die würde im Kontext einer Zeitung zur Literatur.“ Angesprochen sei also das Formbewusstsein. „Wer eine Zeitung liest, liest Formen, Gattungen, Genres. Er liest nicht einfach die nackte Wahrheit.“
Susanne Wille erinnerte der Fall Relotius an den New Yorker Schriftsteller Paul Auster, ein journalistisches Vorbild und einen Meister der Fiktion, der sagte: „Stories only happen to those who are able to tell them.“ (‚Geschichten passieren nur jenen, die sie auch erzählen können.‘) „Abstrakte Daten, nüchterne Fakten allein packen zu wenig. Geschichten sind seit Menschengedenken das Gewebe, das eine Gesellschaft zusammenhält.“
Die Medienwissenschaftlerin Joan Kristin Bleicher warnte vor der „naiven Auffassung, Realität sei medial abbildbar und Medieninhalte ein reines Abbild der Realität.“ Die Reportage sei traditionell eine Gattung, die Fakten mit narrativen Elementen aufbereite, Relotius habe auf diese Darstellungsform zurückgegriffen. „Ich ordne Relotius der Traditionslinie des New Journalism zu. Ihr Begründer Tom Wolfe betonte die Möglichkeit, Wirklichkeit als Erzählung zu vermitteln.“ Mehrere Medien zogen denselben Vergleich. In der ZEIT wies der Autor Konstantin Richter auf Reporter wie Gay Talese oder Hunter S. Thompson hin, die ihre Subjektivität als poetische Wahrheit feierten. Sie verfassten „detailverliebte Rekonstruktionen von Szenen, die sie nicht selbst erlebt hatten. Sie gaben die Träume und intimsten Erinnerungen ihrer Protagonisten wieder. Sie machten aus drei Personen eine einzige, weil sie meinten, dass die Verknappung am Ende ausdrucksstärker sei als die schnöde Wirklichkeit (..) Relotius hatte in seinen großen Geschichten immer Protagonisten, die wirkten wie Romanfiguren, da waren tolle Szenen und ein ganz eigener Ton. Es war kein Zufall, dass die Protagonisten immer Musik hörten, der Sound war wichtiger als die Wahrhaftigkeit.“
In seinem Essay Claas Relotius und wie er uns die Welt sehen ließ fragte der Kulturkritiker Georg Seeßlen, warum eine wahre Geschichte mehr wert sein sollte als eine erfundene. „Zu den ehrlichsten Reaktionen in den Kommentaren auf Spiegel Online gehören jene, die unumwunden zugeben, die schönen Geschichten dieses preisgekrönten Autors zu vermissen.“ Relotius sei ein Karl May unserer Tage. „Jene, die ihn entlarvten, Neidhammel und Moralisten, müssen sich sagen lassen, dass sie etwas zerstörten, was tiefer in so manche Seele reichte als die Frage, ob da wirklich einer erlebt hat wovon er schreibt.“
In einem Interview gab der Autor Michael Hopp, der lange für das Magazin Tempo und SPIEGEL-Reporter tätig war, bekannt, selbst ebenfalls mit Erfindungen gearbeitet zu haben: „Ich habe auch immer viel gedichtet, Gottseidank.“ Er nahm Bezug auf Relotius und den New Journalism und wies darauf hin, dass für journalistische und erzählerische Texte jeweils das Wort Geschichte bemüht werde. „Bei Helge Timmerberg wäre niemand auf die Idee gekommen, seine Reisegeschichten aus dem Orient zu hinterfragen – weil sie als Geschichten funktionieren.“
Im Zuge von Nachrecherchen in der Affäre machten der Spiegel, das SZ Magazin und Die Zeit öffentlich, dass auch der freie Spiegel-Mitarbeiter, Reporterpreisträger und Henri-Nannen-Preisträger Dirk Gieselmann in mehreren Texten Figuren erfunden oder verdichtet sowie Szenen und Fakten bewusst falsch dargestellt hatte. Alle drei Blätter trennten sich daraufhin von Gieselmann.
Weil amerikanische Bürger von Fälschungen betroffen waren, forderte Richard Grenell, US-Botschafter in Deutschland, vom Spiegel eine unabhängige Untersuchung. Er kritisierte zudem anti-amerikanische Berichterstattung. Dirk Kurbjuweit entschuldigte sich bei den amerikanischen Bürgern, die durch die Reportagen beleidigt und verunglimpft worden seien; den Vorwurf des Antiamerikanismus wies er zurück. In den Vereinigten Staaten griffen Medien den Fall Relotius auf. Er wurde zum Anlass für Medienkritik und Analysen der transatlantischen Beziehungen genommen. Nach Meinung des amerikanischen Journalisten James Kirchick verbreite Der Spiegel „seit langem schon einen kruden und sensationslüsternen Antiamerikanismus“.
Nach Ansicht einiger Medien erinnert der Fall an den des Reporters Tom Kummer, der in den 1990er-Jahren Interviews mit Prominenten und Reportagen in verschiedenen deutschsprachigen Magazinen (darunter Süddeutsche Zeitung Magazin, Tages-Anzeiger-Magazin) erfunden und dadurch einen Skandal im Jahr 2000 ausgelöst hatte] Kummer selbst kritisierte in einem Interview mit der Universität Zürich das Vorgehen des Spiegels.
Auch der Fall der Reporterin Janet Cooke der Washington Post wird als historisches Beispiel genannt. Cooke verfasste 1980 eine Reportage über einen drogensüchtigen achtjährigen Afroamerikaner in New York. Die mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Reportage stellte sich später als gefälscht heraus.
Nach Bekanntwerden der Affäre beschäftigten sich Journalisten, Sprachforscher und Schriftsteller mit den Inhalten von Relotius’ Reportagen. Einige Autoren schrieben, Relotius sei offenbar eher wie Schriftsteller als wie ein Journalist an Themen herangegangen. Andere wiesen darauf hin, dass seine Texte – wie etwa das Interview mit Traute Lafrenz – so spannend waren, dass sie Erfindungen nicht nötig hatten. Bei mehreren Preisverleihungen wurden Relotius’ Reportagen als dramaturgisch und sprachlich meisterhafte Erzählungen und sogar als „Literatur“ gerühmt, aber gleichzeitig nicht als solche erkannt.
In der FAZ wies die Schriftstellerin Angelika Overath darauf hin, man sehe Relotius’ Texten an, dass sie keine Reportagen seien. „Wer ihn genauer liest, findet einen Märchenton, den Zungenschlag eines Predigers.“ Auch der Schriftsteller Franz Josef Czernin fand starke Fiktionshinweise. „Möglich, dass Relotius uns unbewusst und zwischen den Zeilen mitteilt, dass sein Text viel Erfundenes enthält […] So ähnlich vielleicht wie in Dostojewskis Schuld und Sühne Raskolnikow dem ihn verhörenden Staatsanwalt unter einer Art Wahrheitszwang immerzu Indizien für seine Schuld zu liefert. Wie ein Trauma die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Erfindung und zwischen dem, was Autoren beabsichtigen, und dem, was ihnen unterläuft, verwischen kann, so kann dies auch die Literatur.“
Nach Ansicht von Paul-Josef Raue habe Relotius einen Spürsinn für die großen Geschichten unserer Zeit, er schreibe exzellent und habe Verstand wie Gemüt beim Leser aktiviert und strapaziert. „Warum fälscht einer wie Relotius, einer, der so gut schreiben kann wie wenige andere?“
Die meisten Reportagen von Relotius handeln von Verlust, oft vom Verlust der Kindheit (Ein Kinderspiel, Löwenjungen, Königskinder, Heim in die Hölle, Nummer 440, Todesengel, Mathys großer Schlaf). In seinen Texten gab er vor allem den Abgehängten und Vergessenen eine Stimme. Rechtskonservative Medien bezeichneten ihn deshalb als „Haltungsjournalisten“. Gerhard Strate stellte Relotius in eine Reihe mit Anja Reschke und Georg Restle, die zuvor den Neutralitätswahn des Journalismus kritisiert hatten. „Ganz klar: In der Person von Claas Relotius findet der Haltungsjournalismus als Konzept einen seiner würdigsten Vertreter.“
Am 24. Mai 2019 veröffentlichte der Spiegel den 17-seitigen Abschlussbericht der im Dezember 2018 einberufenen Aufklärungskommission um Brigitte Fehrle, Clemens Höges und Stefan Weigel. Die Kommission berichtete von etlichen Hinweisen (von außen und aus dem Kollegenkreis) darauf, dass manche Spiegel-Kollegen in ihren Texten nicht immer journalistisch korrekt arbeiteten.
Es handele sich dabei um Verfälschungen, wo Tatsachen nicht korrekt oder nicht vollständig dargestellt worden seien, „entweder aus dramaturgischen Gründen, weil sich eine Geschichte geschmeidiger erzählen lässt, wenn man beim Beschreiben nicht ausschließlich an Fakten gebunden ist, oder aus weltanschaulichen Gründen, weil sich eine Geschichte stringenter erzählen lässt, wenn man widersprüchliche Fakten weglässt. Die Kommission hat bei ihren vielen Gesprächen mit Redakteuren, Dokumentaren und Justiziaren den Eindruck gewonnen, dass es sich hier nicht nur um gelegentliche Ausreißer handelt, sondern zum Teil um unterschiedliche Auffassungen davon, was in einem journalistischen Text noch zulässig ist und was nicht.“
Die Kommission recherchierte bewusste Fälschungen oder Manipulationen anderer Spiegel-Autoren, und veröffentlichte konkrete Beispiele zu ihrer Methodik. Diese Fälschungen reichten von „journalistischen Unsauberkeiten“ über „Manipulationen aus dramaturgischen Gründen“ bis zu „Manipulationen aus weltanschaulichen Gründen“. Verantwortlich dafür seien auch Vorgesetzte, denen brillante Reportagen wichtiger seien als wahre: „Der Blick derer, die in der Redaktion des Spiegel redigieren und für die Plausibilität eines Textes verantwortlich sind, orientiert sich offenbar immer wieder am schön geschriebenen Text, an der besonderen Story. Manche Verantwortlichen fragen nicht in erster Linie, ob eine Geschichte stimmt, sondern ob sie schön geschrieben und toll komponiert ist.“
Die Kommission legt zusammen mit ihrem Abschlussbericht einige Veränderungsvorschläge vor. Dazu gehört, dass in Geschichten nicht nur die Fakten stimmen, sondern auch Dramaturgie und Abläufe die Wirklichkeit wiedergeben müssen. Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmann bezeichnete die Ergebnisse der internen Untersuchung als "verheerendes Bild".
Am 22. Dezember 2018 berichtete der Spiegel, dass Claas Relotius möglicherweise auch Spendengelder veruntreut habe. So soll Relotius Lesern des Magazins, die ihn mit Spendenabsichten kontaktierten, von einer privaten E-Mail-Adresse aus angeboten haben, für Waisenkinder in der Türkei zu spenden, und hierfür seine privaten Kontodaten übersendet haben. Anlass war sein im Spiegel erschienener Artikel Königskinder, der sich mit zwei angeblichen syrischen Waisenkindern befasst, die in der Türkei auf der Straße leben sollen. Auch dieser Artikel ist von Erfindungen betroffen. Der Spiegel kündigte eine Strafanzeige wegen mutmaßlich veruntreuter Spendengelder an. Am 27. Dezember 2018 gab eine Anwaltskanzlei in Relotius’ Namen an, dass dessen Ressortleiter über den Vorgang informiert gewesen sei und dass Relotius im Oktober 2016 die bis dahin auf seinem Konto eingegangenen Spenden in Höhe von mehr als 7000 Euro aus privaten Mitteln auf 9000 Euro aufgestockt und anschließend für ein Projekt zur Unterstützung von kriegsgeflüchteten Kindern im Irak an die Diakonie Katastrophenhilfeweitergeleitet habe. Die Organisation bestätigte, 2016 einen Betrag in Höhe von 9000 Euro von Relotius erhalten zu haben. Die Anwaltskanzlei übermittelte zudem eine Entschuldigung von Relotius an die Spender. Er kündigte an, ihnen das Geld trotz seiner Spende für Kinder im Irak zu erstatten.
2012 wurde Relotius für ein Interview mit dem umstrittenen französischen Strafverteidiger Jacques Vergès (Die größten Verbrecher sind oft die kultiviertesten Persönlichkeiten) mit dem Schweizer Medienpreis für junge Journalisten und 2013 mit dem Österreichischen Zeitschriftenpreis ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2012 auch einen zweiten Preis beim Nachwuchsjournalisten-Wettbewerb „dpa news talent“ für seine Reportage Tödliche Tradition im Magazin Cicero und den Coburger Medienpreis für eine Geschichte über eine Wohnanlage für demente Menschen in den Niederlanden.
In den Jahren 2013, 2015, 2016 und 2018 erhielt er den Deutschen Reporterpreis, darunter dreimal für die beste Reportage und einmal als bester freier Journalist. 2014 zeichnete ihn CNN als Journalist of the Year aus. 2017 wurde er für seine Spiegel-Reportagen über einen Jemeniten im US-amerikanischen Guantanamo-Gefängnis und über zwei syrische Flüchtlingskinder mit dem Liberty Award und mit dem European Press Prize ausgezeichnet. Für die Spiegel-Reportage Königskinder erhielt er im selben Jahr auch den Katholischen Medienpreis in der Kategorie Print.
Den Deutschen Reporterpreis 2018 erhielt Relotius im Dezember 2018 für einen Text, so die Begründung, „von beispielloser Leichtigkeit, Dichte und Relevanz, der nie offenlässt, auf welchen Quellen er basiert“. Ebenfalls 2018 erhielt er den Peter-Scholl-Latour-Preis der Ulrich-Wickert-Stiftung.
Nach Bekanntwerden der Manipulationen wurde Relotius der Peter-Scholl-Latour-Preis aberkannt. Auch CNN International erkannte ihm sämtliche Auszeichnungen ab. Am 20. Dezember 2018 gab er von sich aus alle vier deutschen Reporterpreise zurück und entschuldigte sich per SMS bei der Jury des Reporter-Forums. Den Anfang 2018 in Abwesenheit erhaltenen ersten Preis des Konrad-Duden-Journalistenpreises für die Spiegel-Reportage Nummer 440gab er ebenfalls zurück. Die Deutsche Bischofskonferenz erkannte ihm am 28. Dezember 2018 den Katholischen Medienpreis ab, das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro forderte sie zurück.
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hoerbahnblog · 5 years ago
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Literaturkritik.de: "Gedichte fürs Gedächtnis?" Zur Neuausgabe einer von Ulla Hahn zusammengestellten Lyrik-Anthologie
Literaturkritik.de: “Gedichte fürs Gedächtnis?” Zur Neuausgabe einer von Ulla Hahn zusammengestellten Lyrik-Anthologie
https://literaturradiohoerbahn.com/wp-content/uploads/2020/03/Ulla-Hahn-Gedichte-fürs-Gedächtnis-upload.mp3 Literaturkritik.de: “Gedichte fürs Gedächtnis?” Zur Neuausgabe einer von Ulla Hahn zusammengestellten Lyrik-Anthologie
Diese Lyrik-Anthologie, erstmals 1999 in der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen, hat mittlerweile 23 Auflagen erlebt. Schlechte Zeit für Lyrik? Ein derartiges…
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healthupdatede-blog · 6 years ago
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Fleischlose Bolognese, 10 Jahre „Meatless Monday“ & eine Buchempfehlung von Paul McCartneys „Less Meat, Less Heat“
Werbung. Heute gibt es eine super leckere und fleischlose Bolognese und dazu eine Buchempfehlung von Paul McCartney zum Thema „Fleischloser Montag“. Es wird also heute mal etwas politisch. Und das ist auch gut so.
Als ich 2012 begann, meine Ernährung komplett umzustellen, da wusste ich noch nicht, was sich daraus ergeben würde. Ich wollte meine Gesundheit verbessern, etwas Neues ausprobieren, hatte Zeit und Lust die Welt mit anderen Augen zu betrachten. Ich verzichtete also für drei Monate komplett auf Fleisch, tierische Produkte, Zucker, Gluten und alle möglichen Zusatzstoffe, die ich weder kannte noch aussprechen konnte.
Heute, 7 Jahre später, merke ich erst, wie verrückt ich damals in den Augen meiner Freunde und Familie gewesen sein muss. Von heute auf morgen vegan, zuckerfrei und ohne jegliche industriell hergestellten Produkte zu leben war für meine Verhältnisse schon sehr radikal. Doch hatte ich eben eine Mission. Eine Mission, mich selbst zu heilen. Dass ich damit gleichzeitig auch etwas Positives für unseren Planeten getan habe, ist mir erst vor ein paar Jahren bewusst geworden.
Dass der Verzicht auf Fleisch einen solch großen Einfluss auf die Gesundheit unserer Erde hat, wird vielen Lesern hier nicht neu sein. Auch kennen sicher viele hier den Begriff Meatless Monday, auf deutsch Fleischfreier Montag, eine Kampagne, die 2009 von keinem anderen als Paul McCartney und seinen Töchtern Stella und Mary in Großbritannien gestartet wurde. Anlässlich der Kampagne hielt Paul McCartney auch eine berühmte Rede vor dem EU-Parlament. Sie enthält einen mitreißenden Appell, wie jeder einzelne von uns einen Beitrag gegen den Klimawandel leisten kann. Nämlich, indem wir unser Essverhalten ändern. Dabei muss laut McCartney nicht jeder zum Vegetarier werden; bereits ein fleischloser Tag in der Woche hilft enorm gegen den Klimawandel. McCartney nennt in seiner Rede ebenfalls knallharte Fakten, die einen damals wie heute zum Nachdenken anregen. Zum Beispiel:
»Um einen Hamburger zu produzieren, braucht man so viel Wasser wie für eine vierstündige Dusche.«
McCartneys Rede ist nun erstmalig als Buch „Less Meat, Less Heat – Ein Rezept für unseren Planeten“ im Claudius Verlag erschienen. Es enthält neben der Rede noch drei Rezepte aus der McCartney Familie, die übrigens allesamt seit über 40 Jahren Vegetarier sind. Die Rezepte sind jetzt nicht unbedingt etwas Neues, doch das Buch ist ein schönes Coffee Table Buch und meiner Meinung nach ein schönes, kleines Gastgebergeschenk. Die Rede von McCartney verdeutlicht nämlich, welch großen Einfluss der Verzicht von Fleisch an nur einem Tag der Woche auf die Umwelt machen kann. Heute, 10 Jahre später, hat sich der Fleischlose Montag in vielen Schulen, Kantinen oder Haushalten durchgesetzt und der Hashtag #meatfreemonday auf Social Media ist voller Inspirationen mit fleischlosen Gerichten.
»Ich bitte jeden Einzelnen von Ihnen, sich dafür einzusetzen: Für uns selbst – und für unsere Kinder und Kindeskinder, die diesen Planeten von uns erben werden.«
Wie McCartney selbst in seiner Rede sagt, haben wir teilweise vergessen, wie wir uns früher ernährt haben. Meine Tante erzählte mir von ihrer Kindheit, als es bei meinen Großeltern nur sonntags den Sonntagsbraten gab. Einmal die Woche Fleisch! Das war also absolut normal für meinen Vater und seine Geschwister. Vielleicht ist es gar nicht so abwegig, da wieder hinzukommen?
Zur Feier des 10-jährigen Geburtstags des „Fleischlosen Montags“ und des Buches „Less Meat, Less Heat“ (Claudius Verlag, 12 Euro) habe ich heute eine fleischlose Bolognese mitgebracht. Mir ist sehr bewusst, dass eine traditionelle Bolognese erst Bolognese heißt, wenn sie Fleisch enthält. Doch schmeckt mir diese Variante persönlich viel besser, da sie neben Pilzen auch noch Karotten, Linsen und getrocknete Tomaten enthält. So viel Gutes findet man in keiner traditionellen Bolognese.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Himmlisch für Körper und Seele, weil …
… Pilze wie Champignons, eine gute Eiweißquelle sind. Sie enthalten ca. 2 bis 3 % Proteine, mehr also als Brokkoli oder Spinat. Ebenfalls enthalten Pilze Ballaststoffe, Beta-Karotin, Eisen, Zink, Selen und Kalium. Kalium ist besonders vorteilhaft für Bluthochdruckpatienten, da es die Blutgefäße entspannt. Selen unterstützt unser Immunsystem und ist wichtig für eine gesunde Schilddrüse. … Linsen ebenfalls eine der besten pflanzlichen Eisweißquellen sind. Wenn man zu dieser Bolognese auch noch braune Reispasta isst, hat man die ideale Nährstoffkombination, da Linsen eine essentielle Aminosäure fehlt, die in Naturreis enthalten ist. Ebenfalls interessant für Frauen und Schwangere ist der gute Folsäure-Anteil in Linsen. Folsäure ist unter anderem wichtig für die Blutbildung und für diverse Stoffwechselvorgänge.
Fleischlose Bolognese
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Zutaten
150 g Linsen
1 rote Zwiebel
3 Knoblauchzehen
1 Stange Sellerie
250 g Champignons
2 Karotten
150 g getrocknete Tomaten
100 g Walnüsse (optional)
jeweils 1 TL getrockneter Rosmarin, Oregano, Basilikum, Paprika
½ TL Chiliflocken (mehr oder weniger nach Geschmack)
2 EL natives Olivenöl
3 EL Tomatenmark
2 x 400 g Dosen Tomaten, in Stücken
400 ml Wasser, mehr falls nötig
2 EL Gemüsebrühepaste
1 TL Apfelessig
schwarzer Pfeffer und (Kristall-)Salz
Außerdem:
300 – 500 g Vollkornpasta aus Naturreis, Linsen, Vollkorndinkel (nicht glutenfrei) oder Pasta nach Wahl
Für den Cashew-„Parmesan“:
20 g Cashewkerne
2 EL Nährhefe
etwas Meersalz
Anleitung
Die Linsen für bessere Bekömmlichkeit mindestens 1 Stunde in klarem Wasser einweichen.
Die Zwiebel und Knoblauchzehen fein hacken. Sellerie, Champignons und Karotten in kleine Würfel schneiden. Alle Gewürze in eine kleine Schüssel geben. Die getrockneten Tomaten in kleine Stücke schneiden. Die Walnüsse sehr fein hacken.
Das Olivenöl in einem Kochtopf erhitzen. Die Zwiebeln darin kurz scharf anbraten, dann die Hitze reduzieren und den Knoblauch dazugeben. Beides ca. eine Minute anbraten, dann das Tomatenmark und die Gewürze dazugeben und eine weitere Minute anbraten. Nun das gewürfelte Gemüse dazugeben und alles ca. fünf Minuten anbraten. Die abgetropften Linsen, Tomaten, getrocknete Tomaten, Wasser, Apfelessig und Gemüsebrühepaste dazugeben und bei hoher Hitze kurz aufkochen. Die Hitze reduzieren und alles ca. 30 – 35 Minuten köcheln lassen. Regelmäßig umrühren.
Während die Bolognese köchelt, die Pasta nach Anleitung kochen und die Cashew-Parmesan zubereiten. Dafür die Cashewkerne in einem Food Processor oder einem Mixer fein mahlen oder mit einem Messer ganz fein hacken. Mit der Nährhefe und Salz vermengen. Bis zum Servieren zur Seite stellen.
Kur vor Ende der Kochzeit, die gehackten Walnüsse unterheben und etwa fünf Minuten mitköcheln.
Die Bolognese mit schwarzem Pfeffer, etwas Zitronensaft, eventuell etwas Kokosblütenzucker und Salz abschmecken.
Mit der Pasta und dem Cashew-Parmesan servieren.
3.5.3226
Guten Appetit!
*Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit dem Claudius Verlag entstanden. Vielen Dank, dass ihr die Firmen unterstützt, die mich täglich durch meine Küche tanzen lassen.
Der Beitrag Fleischlose Bolognese, 10 Jahre „Meatless Monday“ & eine Buchempfehlung von Paul McCartneys „Less Meat, Less Heat“ erschien zuerst auf Heavenlynn Healthy.
Quelle: Heavenlynn Healthy http://de.heavenlynnhealthy.com/fleischlose-bolognese/ via IFTTT
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korrektheiten · 6 years ago
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Hundert notwendige Gedichte LI — Hans Carossa
LePenseur:"   Schutzgeist Am Abgrund, wo dein großer Garten endet, Rasten wir unter deinem letzten Baum. Er steht am Rand; die Äpfel, die er spendet, Gehören dir zur Hälfte kaum. Du weißt es wohl und magst es nicht verhindern, Daß Frucht um Frucht am Hang hinunterrollt, Erwartet von des Ufers wilden Kindern, Du hast es immer so gewollt. Und weißes Haus und grüne Ländereien, Sie sind nur Wolke, die dich leicht umgibt, Ein Schutz, den milde Götter dir verleihen, Ein Reich, das einst mit dir zerstiebt. Nur deine Treue kann dich überdauern, Die sich dem Werk der Freunde nie versagt. Oft, wenn wir ein Gefährdetes betrauern, Hast heimlich du das Rettende gewagt. Du sprichst vom Höchsten so, als obs dir fehle. Wir aber atmen dich nur in der Kraft Und in den Strahlen deiner freien Seele .. Du hältst nur Leidende für seelenhaft. Wer sich in deine Weise fügt, gesundet Vom Wahn der Sorge. Du bist innerlich Voll Glanz der Heimatflur. Wer dich verwundet, Kränkt einen Größeren als dich. Heute vor 140 Jahren, am 15. Dezember 1878, wurde Hans Carossa geboren. Schon zweimal wurde seiner in dieser Serie »notwendiger Gedichte« gedacht. Als er das obige Gedicht — in einer Sammlung mit dem bezeichneten Titel »Stern über der Lichtung« — schrieb, tobte gerade der Zweite Weltkrieg. Hans Carossa, der zwar von den Nazis umworben wurde, bis auf die nominelle Präsidentschaft einer »Europäischen Schriftsteller-Vereinigung«, die ihm beim »Europäischen  Dichtertreffen« 1941 in Frankfurt aufgenötigt wurde, sich aber jeder Teilnahme am NS-Regime verweigerte, folgte eben seinem Stern. Und nur diesem ... Selbst die ZEIT, die in obsessiver Nazi-Riecherei nun wirklich nicht ungeübt ist, kommt nicht umhin, zu konzedieren: »Im Kriegsjahr 1941 beugte er sich – voller Widerwillen – der Forderung, die Präsidentschaft der Europäischen Schriftsteller-Vereinigung bei dem „Weimarer Dichtertreffen“ der inner- und außerdeutschen, der freiwilligen und unfreiwilligen Kollaboranten zu akzeptieren. Im nächsten Jahr blieb er der peinlichen Veranstaltung fern. Er spielte sich 1945, als Führer und Reich zur Hölle fuhren, nicht als ein Mann des Widerstandes auf. Hans Carossa aber hatte, wenn denn einer, das Recht erworben, von Existenz und Wahrheit der „inneren Emigration“ zu reden. Seine Tagebücher aus den ersten Jahren der nazistischen Diktatur beweisen es. Sie wurden nicht mit dem Blick auf die Nachwelt geschrieben, und sie dienten nicht der Rechtfertigung. Sie waren auf eine gewinnende Weise privat und dennoch nicht ich-besessen.« Das etwas gönnerhafte Wohlwollen, das aus dem ZEIT-Artikel spricht, einmal beiseitelassend: es ist richtig, daß Hans Carossa, mit Dichtern wie Reinhold Schneider, Rudolf Alexander Schröder und Werner Bergengruen, sich wohl mit dem größten Recht als Teil jener »Inneren Emigration« sehen durfte, die nach 1945 ein Thomas Mann — vom sicheren Port seiner Villa in Kalifornien aus — mit arroganter Herablassung bespöttelte.  Doch wesentlicher die politisch-kleingeistige Splitterrichterei, das die selbstgerechten Hirnblähungen der (inzwischen längst ziemlich Alt-)68er-Schreiberlinge wie Mehltau auf die allermeisten Blüten deutscher Literatur des 20. Jahrhunderts rieseln ließen, ist der innere Wert von Carossas Dichtung.  Wenn ihm Thomas Mann ( sogar die ZEIT muß zugestehen: »wohl mit einem Gran graziös drapierter Herablassung«) bei einem Zusammentreffen auch riet: »Man solle sich nur Kleines vornehmen« — so wußte Carossa ihn im Rückblick auf sein Lebenswerk glänzend zu widerlegen. Still und gelassen ist nicht »klein«, sonst wäre ein Theodor Fontane mit seinen Romanen und Alterssentenzen auch nur ein »Kleinschriftsteller«, und da kann ich nur sagen: für wirklich jeden (!) Roman des Altmeisters Fontane lasse ich die bandwurmartig mäandernde Geschwätzigkeit Mann'scher Literaturproduktion dankend stehen. Wer klassisch klare, formvollendete Prosa lesen will, ist jedenfalls mit Hans Carossas »Rumänischem Tagebuch«, oder seinem »Arzt Gion« weit besser gerüstet, als mit Werken des gönnerhaft ratenden Nobelpreisträgers. Ebenso vollendet (und unprätenziös!) wie Carossas Prosa ist seine Lyrik: wer von einem Hugo von Hofmannsthal an den Insel-Verlag  empfohlen wurde, hatte wohl vor dem strengsten und kundigsten Richter bestanden. Ein Grund, Hans Carossa wieder neu zu entdecken? Ja! Ja — und dreimal ja!  »Hundert notwendige Gedichte« (geordnet nach Autorennamen): Werner Bergengruen – Rudolf G. Binding – Bertolt Brecht – Hans Carossa (1) | (2) – Matthias Claudius –  Theodor Däubler – Max Dauthendey – Richard Dehmel – Fritz Diettrich – Annette Droste von Hülshoff – Joseph von Eichendorff (1) | (2) – Theodor Fontane (1) | (2) – Louis Fürnberg – Emanuel Geibel – Stefan George – Hermann von Gilm – Andreas Gryphius — Albrecht von Haller – Hermann Hesse (1) | (2) | (3) – Friedrich Hölderlin – Arno Holz – Ricarda Huch – Friedrich Georg Jünger (1) (2) – Anna Louisa Karsch – Klabund – Karl Krolow – Li-Tai-Peh (übertragen v. Egmont Colerus) – Conrad Ferdinand Meyer (1) | (2) | (3)  – Agnes Miegel – Börries Frh. v. Münchhausen – Friedrich Nietzsche – Wilhelm Raabe (1) | (2) – Rainer Maria Rilke – Eduard Stucken (1) | (2) | (3) – Georg Trakl – Christian Wagner – Anton Wildgans (1) | (2) – Stefan Zweig http://dlvr.it/QtfcND "
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fraugoethe · 3 years ago
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Maxime gegen die Diktatur
Die Aufrechte von Claudius Crönert ist die Romanbiografie um Felicitas von Reznicek. Sie war Journalistin, Spionin und Wiederstandskämpferin im Dritten Reich. Ihr Geliebter war ein Adjutant Hitlers (erschienen @Gmeiner Verlag). Hört den #Podcast.
Die Aufrechte von Claudius Crönert Berlin, 1924. Felicitas von Reznicek ist die Tochter des Komponisten Emil Nikolaus von Reznicek und seiner Frau Bertha. Sie wurde 1904 in Charlottenburg geboren und starb 1997 in der Schweiz. Dazwischen liegen 93 Jahre Abenteuer. Ihre spannendste Zeit erlebte die mutige und engagierte Frau wohl während der 30-er und 40-er Jahre. Claudius Crönert lässt seine…
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