#Beweisführung
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Die Zerschlagung des Komplotts: Ein Kampf um Gerechtigkeit
Kapitel 1
Joseph erwachte an diesem trüben Morgen mit einem unguten Gefühl, als hätte das Schicksal bereits auf ihn gewartet. Die schweren Augenlider öffneten sich langsam, während er den Kloß in seinem Magen spürte, der sich mit jeder Sekunde vergrößerte. Die Vorahnung von Unheil schlich sich wie ein eisiger Schauer über seine Haut, als er sich schlaftrunken aus den Laken schälte. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte sein mulmiges Gefühl – ein grauer Himmel hing bedrohlich über der Stadt Neumüser in Schleswig-Holstein.
Das Knarren der Dielen im Flur, normalerweise kaum wahrgenommen, klang heute bedrohlich. Jedes Geräusch schien lauter, schärfer zu sein. Joseph wagte kaum zu atmen, als er einen Blick auf die Uhr warf und bemerkte, dass er viel zu spät dran war. Der Anzug, den er normalerweise mit Stolz trug, fühlte sich plötzlich wie eine Rüstung an, die ihm keinen Schutz mehr bot.
Unbehaglich schlurfte er in sein Büro, um sich für einen weiteren stressigen Tag vorzubereiten. Der Morgenkaffee, üblicherweise ein belebender Start in den Tag, schien heute nur ein trüber Begleiter zu sein. Jeder Schluck fühlte sich an wie ein bitterer Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.
In diesem Moment hallten laute Klopfgeräusche durch das Haus, als ob jemand an die Tore seines Schicksals hämmerte. Verwundert öffnete er die Tür, nur um von zwei uniformierten Polizisten mit ernsten Mienen empfangen zu werden. Ihr Auftreten ließ Joseph erstarren, als ob die Zeit für einen Moment stehen blieb. Ein kalter Schweiß brach auf seiner Stirn aus, als er versuchte, das Tempo seines Herzschlags zu kontrollieren, der nun wild in seiner Brust pochte.
"Wie bitte? Was geschieht hier?" stammelte er, seine Stimme klang dünn und brüchig, während er versuchte, die plötzliche Bedrohung zu begreifen.
Die Worte der Polizisten fielen auf ihn wie ein schwerer Hammer, der nicht nur seine Ohren traf, sondern sich tief in sein Innerstes bohrte. Anklagen wegen Betrugs und Unterschlagung – Worte, die wie düstere Schatten über seinem bisherigen Leben schwebten. Josephs Verstand konnte kaum fassen, was er da hörte. Inmitten seiner Verwirrung durchsuchten die Polizisten sein Haus, als würden sie nach gestohlenen Schätzen suchen, dabei hinterließen sie Chaos und Zerstörung.
Die Welt, die er mit harter Arbeit und Entschlossenheit aufgebaut hatte, zerbröckelte vor seinen Augen. Schuldgefühle und Panik überwältigten ihn, als man ihn, von Handschellen gefesselt, aus seinem Haus führte. Seine Nachbarn, einst freundliche Gesichter, starrten nun aus Fenstern wie Zeugen eines spektakulären Dramas, und er konnte ihre neugierigen Blicke förmlich auf seiner Haut spüren.
Der kurze Gang von der Haustür zum Polizeiauto fühlte sich an wie ein langer Gang der Verurteilung. Josephs Lebensweg schien in diesem Augenblick eine unerwartete Abzweigung genommen zu haben, von der es kein Zurück mehr gab. Die Kälte der Handschellen auf seiner Haut und der metallische Geschmack der Ungewissheit begleiteten ihn auf diesem düsteren Weg. Und so begann der Albtraum eines Bankers, der von den Wellen des Schicksals hinweggefegt wurde, unsanft und unwiderruflich.
Ein vager Hinweis auf Josephs Vergangenheit schlich sich in seine Gedanken, als er sich fragte, ob dieses Chaos eine längst vergessene Schuld wiederspiegelte oder ob er nur ein Spielball in einem Drama war, das schon vor langer Zeit begonnen hatte.
Kapitel 2
Josephs Blick schweifte zu einem vergilbten Foto, das er in einem schmalen Spalt seiner Zellentür versteckt hatte. Es zeigte ihn glücklich mit seiner Familie, eine Erinnerung an Zeiten, in denen sein Lächeln noch echt war. Seine Frau, eine Frau von großer Stärke und Wärme, und die beiden Kinder, die ihn mit strahlenden Augen anschauten – ein Kontrast zu den grauen Mauern, die sein jetziges Dasein umschlossen.
Die Gedanken an seine Familie quälten Joseph Tag und Nacht. Er hatte sie im Stich gelassen, nicht nur physisch, sondern auch emotional. Der Wunsch, für sie stark zu sein, trieb ihn an, aber jetzt schien dieser Wille in den eisernen Gitterstäben zu zerbrechen. Der Schmerz der Trennung von seiner Familie fraß an seiner Seele, und die Ungewissheit über ihre Situation lastete wie ein bleierner Mantel auf seinen Schultern.
Die Anwesenheit anderer Insassen brachte eine neue Dimension der Gefahr mit sich. Einige, gezeichnet von Jahren hinter Gittern, betrachteten ihn mit argwöhnischem Misstrauen. Der enge Raum, den er mit einem Mitinsassen teilte, war eine Brutstätte für Konflikte. Die allgegenwärtige Bedrohung einer Konfrontation ließ Joseph auf seiner Hut sein, während er versuchte, sich in diesem Mikrokosmos der Gefahr zu behaupten.
Die täglichen Auseinandersetzungen, das Raunen dunkler Drohungen, ließen Josephs Nerven bis zum Zerreißen gespannt. Der Schlaf wurde zu einem instabilen Rückzugsort, wo Albträume von Verrat und Gewalt ihm keine Erholung gönnten. Jeder Tag brachte neue Herausforderungen und das ständige Ringen um Selbstbehauptung.
Die Anwälte, die ihn besuchten, hatten nur begrenzte Möglichkeiten, seine Unschuld zu beweisen. Der Berg der Anklagepunkte schien sich mit jedem Treffen zu vergrößern. Joseph fühlte sich in einem undurchdringlichen Netz aus Beweisen gefangen, ein Netz, das ihn immer tiefer in den Strudel des Verderbens zog.
Der Speisesaal wurde zum Schauplatz von Intrigen und verborgenen Allianzen. Jeder Bissen schien mit dem Geschmack der Bitterkeit beladen zu sein, während Joseph versuchte, sich vor den neugierigen Blicken und den unterschwelligen Bedrohungen der Mitgefangenen zu schützen.
Nächte verstrichen in einem endlosen Rhythmus aus Stille und Dunkelheit. Josephs Verzweiflung fand keinen Ausweg, und die Zellengitter schienen ihm in den unruhigen Träumen den Weg in die Freiheit zu versperren. Seine Gedanken schweiften zu den vergangenen Zeiten, als sein Leben noch einen klaren Sinn hatte. Doch jetzt, gefangen im Strudel der Anklagen und der Bedrohungen hinter den Gefängnismauern, war er nur noch ein Schatten seiner selbst, verloren in den düsteren Winkeln seiner Vergangenheit.
Kapitel 3
Sophie, Josephs Frau, konnte die Ungerechtigkeit nicht tatenlos hinnehmen. In ihrem Herzen wuchs eine Entschlossenheit, die Dunkelheit zu durchbrechen und Josephs Unschuld zu beweisen. Tag für Tag kämpfte sie mit der bürokratischen Kälte des Rechtssystems, um die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Ihr Wohnzimmer war mit Akten und Unterlagen übersät. Die Worte von Josephs Anwälten hatten einen Funken Hoffnung entfacht, aber Sophie wollte mehr. Sie wollte die Beweise durchkämmen, jedes Detail überprüfen und eine Spur finden, die zu einer Wende in Josephs Schicksal führen könnte.
In einem Dialog mit Josephs Anwalt, Herrn Sörensen, suchte sie nach Antworten. "Herr Sörensen, es muss doch irgendetwas geben, das wir übersehen haben. Mein Mann ist unschuldig, das weiß ich. Wir müssen tiefer graben, mehr Informationen finden!"
Herr Sörensen seufzte und legte seine Brille ab. "Sophie, wir tun unser Bestes. Die Beweislage ist allerdings sehr belastend. Wir brauchen konkrete Hinweise oder neue Fakten, um vor Gericht eine wirkungsvolle Verteidigung aufzubauen."
Sophie konnte nicht einfach aufgeben. Mit einem festen Blick sagte sie: "Ich werde selbst ermitteln. Ich werde alles tun, um die Wahrheit herauszufinden. Mein Mann darf nicht für etwas bestraft werden, das er nicht getan hat."
Die Ermittlungen begannen im Stillen. Sophie durchforstete Akten, sprach mit Zeugen und wagte sich in die düsteren Viertel der Stadt, auf der Suche nach möglichen Hinweisen. Die Tage wurden zu einem verzweifelten Tanz zwischen Hoffnung und Furcht.
In einem vertraulichen Gespräch mit einem ehemaligen Kollegen von Joseph erfuhr Sophie von Unregelmäßigkeiten innerhalb der Bank. "Joseph hat nie etwas Illegales getan. Die Vorwürfe sind absurd. Aber es gibt Gerüchte über interne Machenschaften. Ich kann nicht genau sagen, was vorgeht, aber es gibt Schatten, die auf gewisse Praktiken innerhalb der Bank hinweisen."
Diese Information eröffnete neue Wege für Sophie. Ihr Weg führte sie zu den Menschen, die Joseph am besten kannten. In Gesprächen mit Kollegen und Geschäftspartnern enthüllten sich Intrigen und Machtkämpfe, die im Schatten des Bankgeschäfts verborgen lagen.
In einer düsteren Bar traf Sophie auf einen Informanten, der ihr weitere Details lieferte. "Joseph war zu integer für diesen Sumpf von Korruption. Aber da draußen gibt es Leute, die ihre Finger im Spiel haben. Wenn Sie das aufdecken können, haben Sie vielleicht eine Chance, seinen Namen reinzuwaschen."
Die Nachtluft trug eine Mischung aus Spannung und Hoffnung, als Sophie sich auf den Weg zurück machte. Ihr Herz pochte vor Aufregung und Angst. Die Wahrheit schien greifbar, aber der Weg war noch weit, und die Gefahr, die sie durchschritt, war nicht zu unterschätzen. In ihrem Streben nach Gerechtigkeit ahnte Sophie nicht, dass sie dabei war, die Fäden eines gefährlichen Spiels zu entwirren.
Kapitel 4
Der Gerichtssaal war erfüllt von einer gespannten Atmosphäre, als der Prozess gegen Joseph begann. Die Anklagepunkte lasteten schwer auf seinen Schultern, während er im Angeklagtenstand saß, das Bewusstsein für jede verdächtige Blicke im Raum. Sophies Augen, voller Entschlossenheit und Sorge, suchten nach einem Funken Gerechtigkeit.
Sophie stand als Zeugin vor Gericht. Der Raum wurde still, als sie schwor, die Wahrheit zu sagen. "Euer Ehren, mein Mann ist unschuldig. Er ist das Opfer eines perfiden Komplotts, das von seinem eigenen Bruder und dem Bankchef orchestriert wurde."
Der Richter runzelte die Stirn. "Frau Miller, das sind schwerwiegende Anschuldigungen. Bitte erläutern Sie sich."
Sophie begann, die dunklen Machenschaften zu enthüllen. "Euer Ehren, mein Schwager Davit und der Bankchef haben sich verschworen, um Joseph zu Fall zu bringen. Sie haben illegale Geschäfte abgewickelt und versucht, die Schuld auf meinen Mann zu schieben, um ihre Spuren zu verwischen."
Ein Raunen ging durch den Gerichtssaal. Der Anwalt der Verteidigung protestierte, aber Sophie fuhr fort, ihre Beweise vorzulegen. "Hier sind Bankunterlagen, Zeugenaussagen und Informationen von Insidern, die das bestätigen. Mein Mann hat nie gegen das Gesetz verstoßen. Das alles war ein perfides Spiel, um ihn zu ruinieren."
Die Verhandlung nahm eine Wendung, als Sophies Anwalt, Herr Sörensen, das Wort ergriff. "Euer Ehren, wir beantragen die Wiederaufnahme des Falls und die Überprüfung der vorgelegten Beweise. Joseph Miller ist unschuldig, und die wahren Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden."
Die folgenden Tage waren geprägt von intensiven Untersuchungen und neuen Anhörungen. Die Beweise, die Sophie zusammengetragen hatte, wurden akribisch überprüft. Zeugen, darunter ehemalige Kollegen von Joseph, bestätigten die Hinterhältigkeit von Davit und dem Bankchef.
In einem dramatischen Moment trat Davit in den Zeugenstand. Sein Gesichtsausdruck war von Unbehagen gezeichnet, als er mit den Vorwürfen konfrontiert wurde. "Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Das sind haltlose Anschuldigungen", verteidigte er sich.
Sophie, fest entschlossen, die Wahrheit zu enthüllen, konfrontierte ihn mit den Beweisen. "Hier sind die Bankunterlagen, die Ihre illegalen Transaktionen zeigen. Sie haben meinen Mann absichtlich in die Falle gelockt. Das Spiel ist vorbei, Davit."
Die Gerichtsentscheidung fiel nach tagelangen Diskussionen und Überprüfungen. Der Richter verkündete das Urteil: Joseph Miller wurde freigesprochen, und Davit, zusammen mit dem Bankchef, wurde wegen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Sophie und Joseph umarmten sich in Tränen der Erleichterung. Die Wahrheit hatte gesiegt, und die Unschuld war wiederhergestellt. Der Gerichtssaal, der einst von der Dunkelheit der Anklagepunkte erfüllt war, erlebte nun das Licht der Gerechtigkeit, das durch Sophies Entschlossenheit ans Licht gekommen war.
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Rede von Joachim Bruhn in Frankfurt auf der »Demonstration gegen das Bündnis aus Rechtsradikalen, Linken und Islamisten« (20. Juni 2010), drei Wochen nach der Gaza-Flotten-Aktion, die die antisemitischen Wellen mal wieder hochschlagen ließ.
Aus seiner Rede von damals, in der er dafür stritt, die Israelsolidarität nicht als scheinbar selbstlose »kommunistische Caritas«, sondern als »unmittelbar unsere Sache« zu begreifen:
»Indem Israel seine Souveränität behauptet, kämpft es für das Recht des Individuums, etwas anderes zu sein als ein Gegenstand der Zoologie, als eine Pflanze, die schon glücklich zu sein hat, wenn sie einen Boden findet, um zu wurzeln, wenn man sie gießt und düngt. Es gibt nämlich kein ›Recht auf nationale Selbstbestimmung‹, das im Recht der ersten Landnahme gründet, kein Recht der Einheimischen, nur weil sie zuerst da waren.
Wer so etwas behauptet, wer dies ›Naturrecht‹ gegen den Zionismus in Anschlag bringt, der hat den Begriff und die Wahrheit der Gattung liquidiert, hat das ›Weltbürgerrecht‹ aufgehoben. Vielmehr verhält es sich so, wie es Immanuel Kant im dritten Definitivartikel zum ewigen Frieden 1795 erklärt hat: Das Weltbürgerrecht, sagt er, ›steht allen Menschen zu, vermöge des Rechts des gemeinschaftlichen Besitzes der Oberfläche der Erde, auf der, als Kugelfläche, sie sich nicht ins Unendliche zerstreuen können, sondern endlich sich doch neben einander dulden müssen, ursprünglich hat aber niemand an einem Orte der Erde mehr Recht, als der andere.‹
Das Argument der Aufklärung ist so einfach, wie der daraus folgende kategorische Imperativ wahr ist: Weil die Erde keine Scheibe ist, darum ist sie die Allmende, d.h. das unteilbare Eigentum einer Gattung, die sich als die Menschheit erst dann bewiesen haben wird, wenn die Individuen mehr sein dürfen als die blöden Exemplare einer Gattung, und das heißt, politisch ausgedrückt, eines Volkes. Die Propaganda gegen Israel ist – als Agitation für den Ameisenstaat – vorsätzlicher Aufklärungsverrat. [...]
Es ist dieser vorsätzliche Aufklärungsverrat, der uns einen gesellschaftlichen Zustand beschert hat, den man nur als die Totalverschleierung des Bewusstseins bezeichnen kann. Dagegen hilft es nicht, wenn man, wie die staatstragenden Freunde Israels, insbesondere die Deutsch-Israelische Gesellschaft, gegen ›vorschnelle Verurteilungen Israels‹ eintritt und mit leidenschaftsloser Schiedsrichterattitüde ›Unvoreingenommenheit‹, ›Verhältnismäßigkeit‹, ›Objektivität, Ausgewogenheit und Sachlichkeit‹ fordert. Damit werden Aufklärung und Kritik auf Information und Bescheidwissen heruntergebracht. Jeder, der für Israel eintritt, muss doch wissen, was der polnische Philosoph Leszek Kolakowski schon 1956 erfahren musste: ›Der Antisemitismus‹ – und der Antizionismus erst recht! – ›ist keine Doktrin, die kritisiert werden kann [...] Man kann ihm keine Argumente entgegensetzen, denn er ist mit einer Reaktionsart verbunden, der die Beweisführung als Denkart fremd und verhasst ist. [...] Davon hat sich jeder überzeugt, der Gelegenheit hatte, mit einem Antisemiten‹ – oder gleich mit einem Antizionisten! – ›eine jener hoffnungslosen Diskussionen zu führen, die immer dem Versuch ähneln, einem Tier das Sprechen beizubringen.‹«
Rede von Joachim Bruhn auf der »Demonstration gegen das Bündnis aus Rechtsradikalen, Linken und Islamisten« (Frankfurt, 20. Juni 2010)
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Akten
Nächste Deadline: Warburgs Akten. In dem Aufsatz, der in einem Sammelband zur Geschichte und Theorie der Akten erscheint, schreibe ich zur Frage, inwiefern Aby Warburgs Tafeln Akten sind.
Im November 2022 hatte ich dazu in Wien einen Vortrag gehalten; im Wiener Staatsarchiv und im Militär- bzw. Kriegsarchiv Archiv hatte ich gleichzeitig zu einer der vielen Herkunftslegenden, man kann sagen: der ursprünglichen Legenden über Warburgs Tafeln geforscht, nämlich zu der Behauptung von Gombrich, dass Warburg diese Tafeln von Fritz Saxl, der wiederum von der österreichischen Armee übernommen hätte. Es gibt einige Vorbilder für die Tafeln.
Das sind also zum Beispiel die Tafeln, die Saxl als Ausbilder u.a. für die Artillerie, wo er im ersten Weltkrieg hochdekoriert eingesetzt wurde und von denen ich nach Studium der Personalakten Saxls mir spekulativ vorstellen kann, dass er dort auch Graphen für Projektile und andere Geschosse oder aber mathematische Formeln zeichnete, deren Ernst und deren Bedeutsamkeit für den Einsatz im Krieg (man zielt damit auf die Richtigen, nicht auf die Falschen) es auch rechtfertigt, diese mathematischen Formeln Pathosformeln zu nennen, zeichnete. Saxl war guter Mathematiker, das half ihm nicht nur für seine kunsthistorische Expertise, die insbesondere Rembrandt, aber auch der astrologischen und astronomischen Literatur und Bildgeschichte galt. Der konnte Kurven und Ellipsen berechnen, egal ob das jetzt Planeten oder Meteore oder Granaten waren. Saxls Tafeln können dem Warburg ein gutes Vorbild gewese sein. Dann gibt es, besonder gut erläutert, dasjenige Vorbild, das Thomas Hensel nach ein Vorbild für Warburgs Tafeln war, nämlich ein Klapptisch, eine Art Reißbrett. Auch das kann dem Warburg ein gutes Vorbild gewesen sein, fantastisch auch die Beweisführung, die Thomas Hensel quasi auf den Tisch gelegt hat und die ich seitdem nicht mehr ignorieren, quasi aus dem Blick wieder löschen kann.
Ich gehe davoon, dass Vorbilder Referenzen sind, die vague oder vogue sind, die also vagabundieren und pendeln können. Für Warburgs Tafeln kommt ein Vorbild in Betracht, das durch heterogene Objekte gewandert ist, das also durch seinen Tisch und Saxls Tafeln gewandert sein kann. das Vorbild kann auch durch die Einrichtung in den Räumen der Warburgs gewandert sein, die römisch tabulinum oder tablinum genannt wird und zwischen privater und öffentlicher Sphäre einen Arbeitsraum, ein 'home office', ein Sekretariat, ein Büro oder eine Kanzlei bildet. Dort standen bei den Warburgs Tische und Regale (also horizontale und vertikale Tafeln) und an den Wänden hingen noch einmal vertikale Tafeln und Tabellen. Weiter noch kann das Vorbild auch durch römische Akten gewandert sein, durch den Kalender des Filocalus von 354, den Warburg im Atlas verwendet und der ein Modell derjenigen Akten ist, die primär kalendarisch, zeitmessend, zeitgliedernd und zeitverwaltend arbeiten. Als zweites wichtiges Vorbild kommt die notitia dignitatum in Betracht: das Vorbild der Akten, mit denen auch Körperschaften gliedern und gegliedert werden. Dort finden sich auch Bilder von Tafeln, auf denen Tafeln stehen.
Soll man von einem Vorbild oder von Vorbildern für Warburgs Tafeln sprechen? Weil die Voraussetzungen, von denen ich ausgehe, differenztheoretisch genannt werden (ich nämlich davon ausgehen, dass alles das, was vorgeht und immer wieder nachrückt Differenz ist und Identität insofern Differenz aufsitzt und sekundär ist) ziehe ich den Singular vor, spreche also von einem Vorbild, nur eben von einem, das wandert und dessen Form vague und vogue assoziiert bleibt. Die differenztheoretischen Annahmen sollen die Frage nach dem Selben nämlich schärfen, nicht entschärfen. Sie sollen die Frage nach den Übersetzungen und Verstellungen, nach dem Artifiziellen und dem Stellvertretenden, die nach Assoziationen und ihrem Unbeständigen (das weder leer ist noch einer Leere aufsitzt) schärfen und nicht entschärfen.
Mir scheint, dass die Verwendung des Plurals eine Reaktion darauf ist, dass einige den auf Knopfdruck spielen oder aber die große Trennung (man müsse doch unterscheiden!) wie auf Knopfdruck schon bei leichtesten Problemstellungen zücken und anderen darum ebenso leicht als Replik den Plural verwenden. Sagt jemand, warum jemand anderes eigentlich immer vom Recht spreche, das Recht sei doch so unterschiedlich und Wissenschaftler hätten inzwischen mehr als 146 Rechtsbegriffe gezählt, jeden Tag würden Juristen mit neuen Rechtsbegriff aus der Tasche Zaubern und suggerieren, das sei alles Recht, immer wieder das Recht, was ein erlaubter, aber auch billiger Trick, eben Nominalismus auf Knopfdruck ist, dann zücken andere den Pluralisierungsjoker und sagen, das wüssten sie auch alles und sähen es auch als Problem an und würden darum sorgfältig von der Vermehrung und Vervielfältigung der Rechte sprechen. Da kann man auch beim Singular bleiben.
2.
Ich würde von einem Vorbild für Warburgs Tafeln sprechen. Das ist jene Akte, die ein minores Objekt ist und insofern Bilder, Wort und Schrift, Speisen und Getränke, Körper und Geistergeschichte tragen und tragen lassen kann, trachten und trachten lassen kann.
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Zutaten investigativer Techrecherche
Acht Open Source Geschichten, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, werden auf ihre Erfolgsrezepte hin untersucht.
Die Prinzregententorte zählt sicher zu den bekanntesten und beliebtesten Torten im Süden Deutschlands. Sie ist zart und elegant, und hinterlässt bei manch einem Genießer des süßen Gifts (wie dem Autor dieses Posts) einen bleibenden Eindruck.
Unter den Münchner Torten ist sie ein Star. Sie wurde von Heinrich Georg Erbshäuser, ein Konditoreigründer und Meister des 19. Jahrhundert zu Ehren von Prinzregent Luitpold, kreiert. Dann dauerte es nicht lange bis sie zum regelrechten Dauerbrenner wurde. Heutzutage ist sie in den meisten teuren Cafés, Kuchenläden oder Pâtisserien nicht mehr wegzudenken.
Erbshäuser, 1890 zum königlich-bayerischen Hoflieferanten von Prinz Ludwig ernannt, stapelte sieben dünne, mit Schokoladencreme verbundene Sandteig-Böden aufeinander. Die Architektur der Torte, das Wechselspiel zwischen Böden und Buttercreme, ist der zentrale Bestandteil der Erfolgstinktur. Damit wurde die Torte zum Schlager. Bis heute beschweren sich Torten und Backliebhaber einerseits darüber, wie schwierig es ist, die Prinzregententorte backtechnisch richtig hinzubekommen. Andererseits, schwärmen viele davon, wie sich die heikle Arbeit doch für diesen speziellen Genuss lohnt.
Wozu all das Gerede über Backen und Torten? Genauso wie die Zutatenarchitektur der Prinzregententorte (die sie so einzigartig lecker macht, das ist purer Meinungsjournalismus) haben Investigativgeschichten auch technische Zutaten, die zum Erfolg führen.
Breit gefasst können das sichere auch Geheimdokumente, Datenleaks, Gerichtsakten etc. aber auch zumal Interviews mit Quellen sein, an die keiner so einfach herankommt. Manchmal jedoch ist es die Summe technischen Werkzeuge, die bei einer Recherche zum Einsatz kommen.
Für den technischen Teil heißt das im Detail zu analysieren was den “Durchbruch” in einer Recherche bringt. Immer häufiger ist der entscheidende Teil neue Erkenntnisse die auf Daten aus dem Internet beruht, sogenanntes Open Source Intelligence, kurz OSINT.
So ist der Bereich des OSINT Journalismus in den letzten Jahren explodiert. Denn gerade er liefert oft, an kritischen Stellen, wichtige Resultate, die Journalisten weiterhilft. Oft passiert das genau dann, wenn der Chefredakteure gerade entscheidet, ob die Recherche weiterlaufen soll oder nicht.
Da gibt es Informationen und Datenquellen die wie eine geheime Tinktur in einem Backrezept zusammenwirken. Sie lassen eine Geschichte funktionieren, oder eben nicht. Sicher: Mit neuen technischen Mitteln sind ganz neue Rechercheansätze möglich. Viele denken fälschlicherweise dass wer OSINT kann, der hats eh leicht. Aber wie beim Backen gilt. Es reicht oft nicht die Zutat nur zu besitzen. Man muss auch wissen wie man sie am besten in den Teig einarbeitet.
Im Anschluss also eine Auswahl von 8 technischen Geschichten, die offene Daten und digitale forensische Werkzeuge verwenden und einige wichtige Lehren offenlegen. Einiger Journalisten sind da mehr, andere weniger erfolgreich (wie im Beispiel Bamberger Hörnla). Die Auswahl basiert auf der Qualität der Rechercheansätze, aber auch auf der Vielfalt und Extravaganz in der Anwendung der OSINT Quellen.
Auch wichtig: Dass die Erkenntnisse, die durch online-forensischen Arbeit gewonnen wird, kein Nebenschauplatz darstellen sollte. Diese Geschichten nutzen OSINT als Hauptbestandteil der Beweisführung. Ohne diese Arbeit gäbe es also keine Geschichten.
Wir fragen: Warum und wieso funktionieren diese Geschichten überhaupt? Was ist die entscheidende Zutat, der technische Teil, den die Journalisten weitergebracht hat und warum?
Dazu gibt es jeweils ein Backrezept, ein Vorschlag eines Desserts passend zum Standort der Geschichte.
Guten Hunger und Happy Investigating!!!
1. QATLAMA/Afghanistan
Das Team der New York Times Visual Investigations publizierte im September letzten Jahres eine tragische Geschichte aus dem Krisengebiet Afghanistan: Wie konnte es dazu kommen, dass ein amerikanischer Drohnenangriff einen unschuldigen Zivilisten in Afghanistan tötet?
Hier nun einer der wichtigsten Zutaten: Die Recherche kann von bis dato ungesehenen Videomaterial von Sicherheitskameras profitieren. So können die entscheidende Momente kurz vor dem Anschlag analysiert werden.
Die Aufnahmen alleine wären sicher wertlos gewesen, hätten die Journalisten nicht den Fall durch Interviews mit Kollegen der Person und durch weitere technischen Verifizierung unabhängig bestätigen können. Sie verwenden zum Beispiel Satellitenbilder vom fraglichen Tag des Anschlags um die Echtheit der Videoaufnahmen aufzuzeigen. Wie auf den Luftaufnahmen, sehen so Zuschauer die gleichen Fahrzeuge wie auf den Videos. Hier ist Liebe zum Detail gefragt. Sie ist nicht nur wichtig für die Stichhaltigkeit. Sie macht auch das Stroytelling selber zum Erfolg.
Vielleicht würden viele Journalisten gar nicht so weit gehen und sich die Arbeit machen. Die New York Times “goes the extra mile” für ihre Leser und Zuschauer. Diese finden es toll und danken mit hohen YouTube Einschaltquoten und hohen internationalen Leserzahlen.
Was der getötete kurz vor dem Anschlag macht, das wird genau im Detail Schritt für Schritt erklärt. Die Erzählweise ist typisch für dieses Medium. Die Timeline ist schlüssig und Fallhöhe wird bis zum Dronenanschlag aufgebaut. Das macht zwar die Geschichte länger. Wer aber genug Interesse hat und das Medium kennt, bleibt dran. Länge ist hier auch eine Zutat: Nicht zu lang, nicht zu kurz. Der analytische Zuschauer schaut sich gern die ganzen 11 Minuten bis zum Ende an.
Fazit: Der Schlüssigkeit der Beweisführung macht es Spaß zuzuschauen. Gezielt wird in die Tiefe anstatt in die Breite recherchiert. Nur kurz wird auf die politischen Umstände in Afghanistan und Amerikas Kampf gegen den Terror, eingegangen. Was zähl, ist die Geschichte eines Mannes der unrechtmäßig vom amerikanischen Staat regelrecht exekutiert wird. Das lässt sich visuell gut darstellen. Zwar sind noch mehr Zivilisten durch den Angriff gestorben. Dennoch wirkt die fokussierte Empathie auf eine einzige Person erzählerisch besser als das Leid der Massen zu beschreiben.
Solche tragischen Geschichten werden oft nach dem Einfluss (und etwaigen Änderungen oder Zugeständnisse) bemessen. Die Story schlug mit fast 5 Millionen Aufrufen nicht nur Wellen auf Online Video Plattform YouTube. Sie brachte auch das Pentagon dazu, einen gravierenden Fehler einzugestehen. Tolle Arbeit, mit entscheidenden Zutaten, die diese Investigativgeschichte erfolgreich macht, unten nochmal im Detail wie ein Rezept aufgedröselt.
Zutaten:
Exklusiver Zugang zu Material der Sicherheitskameras die den getöteten Mann filmten
Beantwortung der Frage “ist das Material echt”, mit Hilfe von Satellitendaten
Befragung der Kollegen des Getöteten
Frame-by-Frame Bildanalyse des Behälters den der Getötete bei sich hatte um die Schuldfrage zu klären
2. Ekmek Kataifi/Griechenland
Sicherlich einer der beeindruckendsten Geschichten des Investigativ Outfits Bellingcat für Europa, stellt diese Story die Schuldfrage an die Grenztruppe Frontex und illegalen Pushbacks (Bellingcat verfasste mehrere Storys zu dem Thema. Wir gehen auf zwei ein). Um zu bestimmen, wie Frontex sich an den illegalen Pushbacks durch die Schiffe der Europäische Grenztruppen beteiligte, werden zwei wichtige Datenquellen als Zutaten vermischt.
Offenen Quellen kommen zum Einsatz, die Frontex-Mitarbeiter aktiv an einem Pushback-Zwischenfall an der griechisch-türkischen Seegrenze in der Ägäis zeigen. Bei einem weiteren Fall war Frontex Schiffe anwesend. In weiteren vier Fallen sind die in “unmittelbarer Nähe”. Zielführend war: Die AIS Daten der Schiffe auszuwerten, die bei den Pushbacks Vorort waren. Journalisten konnten so den Schiffen der Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache nachweisen, wie nachteilig sie sich gegenüber Migranten auf See verhielten.
Einschub: Eine weitere Zutat (nicht in dieser Pushbackgeschichte, sondern einer anderen Bellingcat Story zum Thema): Wichtige Daten können auch direkt von Social Media, von Twitter oder Facebook stammen. Migranten posten ihre Erlebnisse auf Social Media, Handyvideos mit Updates ihrer gefährlichen Reise nach Europa. Journalisten konnten so wichtige Details zu den Pushbacks offenlegen.
Hilfe haben auch Twitter Profile angeboten, Menschen mit Zugang zu teuren Schifftracking Databasen (wie der Account YorukIsik, den man unbedingt in diesem Zusammenhang folgen sollte). Diese Accounts sind zwar keine Journalisten, sind aber sehr aktiv und oft hilfbereit. Für die Pushback Geschichte scheinen solche Quellen zu einem gewissen Grad hilfreich gewesen zu sein, besonders um Dinge loszutreten. Den Journalisten reichte das aber nicht. Um Frontex Schiffen genau auf die Finger zu schauen zu können, benötigten sie weitaus mehr Daten.
Sie griffen auf kommerzielle Partner zurück. AIS- und Transponderdaten die sie im Zuge der Recherche einfach kauften. Zwr gibt es öffentlich zugängliche Informationen, die den Standort bestimmter Schiffe oder Flugzeuge ausweisen. Webseiten von Marine Traffic oder Flight Radar 24 sind hier zu nennen. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass viele der von den Kollegen identifizierten Schiffe keine öffentlich zugänglichen Informationen teilten. Ein Grund war: Viele hatten ihren Transponder ausschaltet — sicherlich etwas das ein eigenes Sicherheitsrisiko darstellt.
Leicht war es nicht die Schiffe zu tracken. Selbst bei den Schiffen, die ihr AIS Signal zum Teil anbehalten haben, gab es Probleme. Sie stellten jedoch den weitaus größten Hoffnungsschimmer dar, Frontex zu überführen. Das Erfolgszutat waren also diese Schiffe zu lokalisieren. Von den Schiffen, die sich mit AIS zu erkennen gaben, haben sie dann Daten von Firmen gekauft: “Detailliertere Daten von Schiffs- und Flugverfolgungsunternehmen zu den Daten, an denen Pushbacks gemeldet worden waren”, hieß es.
Bereits öffentlichen Berichte zu Pushbacks hab es. Diese seien von Nichtregierungsorganisationen, mit einem Interesse daran, gesammelt und geteilt worden.
Ausgestattet mit den Koordinaten, brauchten die Journalisten jetzt nur noch loslegen, die zwei Quellen miteinander zu vereinen, Einzelheiten verifizieren, Opfer befragen, und Schuldige bestätigen.
Zutaten:
AIS Trackingdaten einiger Frontex Schiffe
Käuflich erworben
Vereint mit Daten bei denen Pushbacks von Migranten und Organisationen gemeldet wurden (NGOs)
Auswertung von Social Media Posts
Geoanalyse einer Pushback situation, zeitlich und räumlich analysiert.
3. Esterházytorte/Österreich
Benannt nach dem Diplomaten Paul III. Anton Esterházy, wurde die Torte, nachdem sie von Budapester Konditoren kreiert wurde, zu einem (Wiener) Dauerbrenner der regionalen Mehlspeisen-Küche. Österreich und Ungarn haben nicht nur Sissi und jede Menge kreativer Backrezepte zu bieten. Die Länder - in diesem Fall Österreich — hausen auch ein weites Spektrum an Online Hetzern und rechtsradikale Stimmen im Internet.
Zum Fall des C. K. habe ich mich kürzlich in einem OSINT Blog Post zu Wort gemeldet. Dabei habe ich lediglich die Verifikation der Analyse betrieben, nicht jedoch die ursprüngliche Recherchearbeit. Spannend war es trotzdem.
Jahrelang war der Account Hartes Geld auf mehreren sozialen Plattformen unterwegs. Der Mann hinter den Accounts ist ein Anwalt mit dem Wohnort nahe Linz und sitz sogar bei Organisationen im Vorstand.
Seit Jahren ist er zentraler Verbreiter von Impflügen und Hetzkampagnen, Neuerdings, seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, werden Pro-russischen Propagandakampagnen gepusht. Ihm konnte nun, so weit man das annehmen kann, das Handwerk gelegt werden.
Seit Anfang November schweigen die viele der Accounts weitestgehend. Nur fair, finden viele die von dem Account eingeschüchtert wurde. Mit tausenden von Follower, hat er einige Personen oft gezielt in Bedrängnis getrieben. Manchmal hat er Leute gedoxxt. Nun wurde sein eigener Name, Stand und Adresse von online Aktivisten mitgeteilt.
Einschub: Ein ganz wichtiger Punkt bei SOCINT Geschichten, wie dieser, die einen radikalen anonymen Account aufdeckt, ist: Beachtung der allgemeinen Anti-Doxxing Regeln. Die Person soll nicht zum Ziel weiteren Hasses, Hetzte oder Gewalt werden.
Wer steckt hinter dem Profil, der sich als libertärer Anwalt aus Österreich selbst betitelt? Besonders spannend an der Recherche ist die Breite der Social Media Recherche.
Der Kerngedanke rundum die Analyse des Mannes hinter dem Account Hartes_Geld, besteht darin, den allerersten bekannten Social-Media Account von Hartes Geld auf VK zu finden.
Den Zugang zum Account hat der Nutzer wahrscheinlich verloren, denn circa ein Jahr nachdem er diesen nicht mehr nutze, wird ein zweiter VK Account erstellt. Selber Namen, selbe Beschreibung. Nun ist der erste, alte Account interessanter. Der Nutzer ist unvorsichtiger als heute. Das können OSINT Ermittler ausnützen.
Im Account finden sie persönliche Indizien die auf einen Österreichischen Anwalt schließen lassen. Dabei werden Freunde in der Kontaktliste des alten Accounts geprüft. Sie deuten auf das Familiennetzwerks des Nutzers hin. In den Freundeslisten findet sich die Ehefrau des Bruders.
Eine Todesanzeige hilft, das Familiennetzwerk der Zielperson weiter aufzudröseln und Namen, die im VK Account auftauchten, zu bestätigen. Mit einer Google Suche stößt man schnell auf eine Todesnachricht des Vaters der Person. Dort angegeben ist ein gewisser C. als Ehemann. Der Vater stribt im Mai 2018. Auffallend ist dabei: In dem Zeitraum schreibt Hartes_Geld weniger als sonst. So verdichtet sich das Netz der Hinweise immer weiter.
Posts, besonders mit Fotos auf Twitter, können noch mehr Details liefern. Einige Aussagen können mit dem Résumé der Person abgeglichen werden. Sie bestätigen die Identität. Hartes_Geld schreibt zum Beispiel, dass er in Salzburg studiert habe. In Lebenslauf des Mannes mit einem Magister finden wir die gleiche Beschreibung.
Bildanalyse der Posts des Account war sicher bei der Analyse eine zentrale Zutat. Hartes Geld gibt an er habe im Juli 2016 einen privaten “Schwimmteich” besessen. Analysen der Wasserpflanze die dort abgebildet war, eine Nelumbo Lucifera, ist in Österreich heimisch. Ein Teich wird bei der Adresse der Person auch gefunden.
Das Ristorante Pizzeria Bar La Canottieri ist ein Lokal, das die Person hinter dem Account regelmäßig besucht. Dazu schreibt er auch etwas auf Twitter. Zu der verdächtigten Person, passt das ins Bild.
Weitere online Recherchen besagen dass er für eine Stiftung, der FABASOFT PRIVATSTIFTUNG — mit Verbindung zu der FABASOFT AG, einem Softwarehersteller und Cloud-Dienstleister mit Sitz in Linz — im Vorstand sitz. Der Standort der Organisation liegt nur ein halbe Stunde Fahrt vom Büro von C.K.
So arbeitet man Indiz für Indiz ab und verifiziert was vorliegt. Seitdem bekannt wurde wer hinter dem Account steckt, bleiben die Kanäle des Anwalts weitestgehend stumm. Für viele im Netz, gerade auf Twitter, heißt das aufatmen. Eine Aktivistin die sich gegen Hass im Netz starkmacht (auch im Fall Kellermayer), erzählt wie der Account sie regelrecht transitiert habe.
Zwar gibt es noch weitere dieser Hateaccounts auf Twitter. Dennoch scheint es ein kleiner Sieg gegen online Hetze, rechtem Hass und Pro-russischer Desinformation zu sein.
Zutaten:
Ein vorheriger/alter VK Account, in der die Person sein Familiennetzwerk preisgibt
Online Todesanzeige des Vaters
Abgleich des Familiennetzwerks durch Social Media Analyse (SOCINT)
Geolocation Verifikation eines Posts die zur Zielperson führt
Suche nach Abschlussarbeiten der Zielperson (nicht zielführend, trotzdem spannend)
Fotoabgleich: Ein Teich, den man so auch an der Adresse der Person findet
4. Kyiv Cake
Mit einer Recherche schafften es Journalisten von Bellingcat und Spiegel einige Militäringenieure “mit der Ausbildung und deren beruflichen Hintergrund in der Programmierung von Langstreckenraketen” zu identifizieren. Diese Langstreckenraketen töten auch Zivilisten, wie ich hier ausführlich erklärte. Es ist ein gewaltiges Kriegsverbrechen.
Die Identifizierung dieser geheimen Gruppe innerhalb des Verteidigungsministeriums wurde zu einem großen Open Source Intelligence Spektakel. Den Erfolgt liefert die Analyse von Open-Source-Daten Tausender Absolventen der führenden russischen Militäreinrichtungen, die sich mit Raketentechnik und -programmierung befassen. Insbesondere zu der Militärakademie für strategische Raketentruppen in Balaschicha in der Nähe von Moskau und des Militärisch-Navaltechnischen Instituts im Vorort Puschkin von St. Petersburg werden Hinweise gefunden.
Die Ausgangshypothese war dass diese führenden Militäreinrichtungen als Ausbildungsstätte dienen. Zumindest für einige der Offiziere, die derzeit Russlands modernste Langstreckenraketen steuern.
Geleakte Beschäftigungs- oder Telefon Metadaten dieser Hochschulabsolventen werden im russischen Darknet Datenmärkte erworben. Auf diese Weise bestätigen Journalisten , dass einige dieser Personen in Telefonkontaktlisten als Mitarbeiter der GVC oder des Hauptrechenzentrums der russischen Streitkräfte geführt wurden.
Zielführend war auch die Abfrage von Personendaten aus Datenbanken. Telegram-Bots wie Glaz Boga und HimeraSearch helfen dabei.
Zutaten:
Telegram Lookup Daten, um die Identität der Personen zu finden, die eine bestimmte Adresse aufweisen
Cell tower Metadaten: Telefonlisten: Bellingcat hat Telefon-Metadaten eines ranghöchsten Person der Institution erworben. Daten werden von Brokern gekauft, die solche Dienste anbieten. Der russische Schwarzmarkt ermöglichte es für Daten Journalisten und Aktivisten in den letzten Jahren in zahlreiche wichtige Untersuchungen über das Militär und die Geheimdienste des Landes Recherchen anzustellen.
Interviews mit den Beschuldigten am Telefon (surprise!)
5. Tamriyeh/Palästina
Der Tod von Shireen Abu Akleh war eine Tragödie, hatte aber großartige Recherchearbeit zur Folge. “The Extrajudicial Killing of a Journalist”, der Organisation Forensic Architecture (FA), ist sicherlich eine dieser bahnbrechenden Recherchen der letzten Jahre. FA glänzt in der Art und Weise eine Timeline zu erstellen und sie visuell darzustellen. Dabei waren die neuen Videoaufnahmen der Journalisten zentraler Bestandteil der Beweisführung. Ohne sie, wäre die Recherche wohl kaum möglich gewesen.
Ungesehenes Filmmaterial liefert neue Beweise für die Ermordung der Journalistin. Scharfschützen der israelischen Besatzungstruppen nehmen sie als Ziel ins Visier und bringen sie gezielt um. Also kein unglücklicher Zufallsschuss? Die Ermittler beantworten das mit einem klaren Nein.
Was heraussticht: Die Untersuchung nützt präzise, digitale Rekonstruktionsmethoden um den Vorfall zu untersuchen. Mithilfe fortschrittlicher Raum- und Audioanalysen verfolgen Kollegen den Standort und die Bewegungen der verschiedenen Hauptakteure während des gesamten Vorfalls — von den Journalisten, Zivilisten, bis hin zu den Militärfahrzeugen.
Geheime Zutat: Durch die Geolokalisierung einzelner Bilder (Frames) aus den von der Redaktion beschafften Videos, platzieren Ermittler sie in ein digitales Modell, mit genaue Position von Shireen und den anderen Journalisten während des Vorfalls sowie die Position der Militärfahrzeuge, alle im Verhältnis zur Getöteten.
Photogrammetry heißt diese Zauberei. Es ist die Arbeit Gegenstände in ein 3D model einzuscannen und dann zu analysieren. Dies scheint kompliziert zu sein. Lediglich etwas für Experten? Ganz und gar nicht! Denn jeder der ein modernes Android oder IOS Smartphone in der Tasche trägt, kann mitmachen die Umwelt in 3D wahrzunehmen.
Erschwinglich ist Photogrammetry auch noch. Apps wie PIX4Dcatch, KIRI Engine, oder WIDAR können einfach umsonst herunterladen werden. Gerade im Ukrainekrieg haben so Leute vorort, ausgestattet mit einem Smartphone, wichtige Archivarbeit betrieben. Sie scannten Panzer bis hin zu zerstörten Wohngebäude. Auf der Platform Sketchfab können die 3D Modelle geteilt und kommentiert werden.
Einige Plattformen berechnen die Modelle sogar nur auf der Grundlage von eingespielten Videos oder Bild Frames. Einfacher, so zeigt ein Selbstversuch, ist es jedoch selbst Vorort die Umwelt zu scannen.
Kleiner Tipp an dieser Stelle: Um generell Videos herunterzuladen, diese zu archivieren und mit ihnen zu arbeiten, empfiehlt sich das Tool des Citizen Evidence Labs, genannt Citizen Evidence Online Video Wrangler (gutes Tutorial zu Youtube-dl hier) zu nutzen. Es ist Open Source, also frei verfügbar, und kann so von Journalisten auf der ganzen Welt genutzt werden.
Um Zeitdaten darzustellen, ist das Tool Timemap eine geeignete Wahl. Timemap ist eine Open-Source-Software zur Visualisierung von geografischen Ereignissen in einer interaktiven Plattform. FA aktualisiert die Codebasis ständig, um neue Funktionen und Datentypen zu unterstützen, aber die aktuelle Version sieht in etwa so aus wie FAs Plattform zur Dokumentation der russischen Militärpräsenz in der Ostukraine.
Zutaten:
Beschaffung von “neuem” Videomaterial
Tool um die genauen Standorte der Täter und der Journalisten Zeitgerecht einzutragen
6. Kıbrıs Tatlısı/Zyperns Dessertkuchen
Wie kommen wir auf Zypern? Es ist die Firmenrecherche zu XHamster, eine Pornoseite, die Revenge Porn und Ausbeutung von Frauen zuließ.
Die Geschichte wurde vom Investigativteam STRG-F publiziert. Sie startete mit einem Frontmann, Alex Hawkins, und der Firma, die angeblich im Hintergrund agieren soll, Hammy Media. Diese habe aber einen lächerlichen Umsatz seit 2009 von nur 700,000 Euro (Entnahme der Daten aus dem zyprischen Handelsregister). Die Journalist:innen werden misstrauisch und graben tiefer.
Den Durchbruch schaffen sie als die Daten zu einer Domainanmeldung der Xhamster Seite geprüft wird. Dort finden sie eine E-Mailadresse und einen Namen. Den des Russen “Oleg Popov” (in Wirklichkeit Netepenko)
Der Abgleich zwischen Domain Registrierungsdaten und Oleg Netepenkos anderen Firmen, besonders der Firma Wisebits, ist am Ende zielführend. Diese forensische Vorarbeit wird dann im Ramen eines Besuches bei einem Treffens mit Mitarbeiter und Partnern der Firma genutzt. Verdachtsfälle der Persönlichkeiten hinter XHamster (wer verdient das ganze Geld mit dem schmutzigen Geschäft das hier betrieben wird?) bestätigen sie mit weiteren Interviews.
Zutaten
Prüfung der Domain Registrierung
Analyse von Dokumenten und Daten des Zyprisches Handelsregisters
Xhamster Profil Analytics
Gespräch mit Betroffenen
Gespräch mit Kollegen/Mitarbeitern die mit der Firma Wisebits zu tun haben
7. Afrikanische Leckereien aus Malawi: Mbatata Cookies
Forensische Digitalanalyse der BBC, durch das Programm BBC African Eye zeigt das Netzwerk chinesischer Produzenten von rassistischen Videos in Afrika. Die Journalistin kann das Netzwerk der Hinterleute offenlegen. Dabei kommt GEOINT, eine Form des OSINTs, zum Einsatz.
Geheime Zutat: In einem der Videos taucht ein Firmenlogo einer afrikanischen Firma auf. Journalisten konsultieren im Anschluss Facebook und finden ein Ex-Mitarbeiter, der ihnen den Standort der Firma verrät.
Zutaten
Social Media Video analyse
Geolocating des Standortes
Finde Firma in einem der Videos
8. Bamberger Gebäck/Bamberg-Germany
Ein Bamberger — oder Bamberger Hörnla — und nicht zu verwechseln mit der alten Kartoffelsorte aus Franken, ist ein Plundergebäck, ein bisschen wie das Französische Croissants. Regional bekannt in Oberfranken und auch Mittelfranken, ist es unter dem Namen Bamberger bekannt geworden. In Bamberg selbst wird es aber meistens Hörnla genannt.
Die Verbindung zu Online Forensics, bitte! Seit 2015 besteht bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB). Experten diese Behörde wurden für eine Geschichte in Deutschland, für das WISO Magazin, konsultiert.
Bankdrop Recherche des Magazins WISO behandelt die Abzocke mit Geisterkosten. Bankdropbeschaffer bringen ahnungslose Kunden dazu Konten zu eröffnen, sogenannte Finanzagenten, die für kriminelle Einnahmen für Fakeshops genützt werden. Fakeshop Betreiber teilen sich den Erlös mit Bankdropbeschaffern, und schieben Geld über Kryptowährungen und Bitcoin Mixxer hin und her. Die Strafverfolgung ist wahnsinnig kompliziert. Dennoch kann ein OSINT Experte einige Hinweise ausgraben.
Geisterkonten benötigen Kriminelle für Geld aus Ebay- oder Fake-Shop-Betrügereien. Für die Konten benutzen die Abzocker häufig gestohlene Identitäten: Die persönlichen Daten ihrer Opfer erbeuten sie u.a. mit Hilfe vorgetäuschter Jobangebote.
WISO Crime wollte daher wissen: Wer sind die Cyberkriminellen, die mit Geisterkonten Millionen machen? Und wie kommen die Betrüger an solche Konten? Die Kollegen machen dazu Informanten aus dem Darknet ausfindig und können mithilfe eines IT-Forensikers verfolgen, wie die Kriminellen ihre illegalen Einnahmen vor den Strafverfolgungsbehörden in Sicherheit zu bringen versuchen. Das geht aber nur mit den Daten der Opfer. Journalisten überzeugen sie, ihnen alle Informationen weiterzugeben.
Eine der Email Adressen der Betrüger wird mit einem E-Mail Tracker versehen und verschickt. Öffnet der Nutzer die Email, erhalten die Journalisten die IP Adresse. Das klappt. Mit einer IP-Adresse des Internetzugangs, Standortanalyse, Geolookup, lässt sich dann so der Standort erahnen. Es ist eine Deutsche IP. Die Organisation ist aber nicht involviert, nutzt den benannten Server gar nicht mehr. Eine Sackgasse? Nicht ganz, aber fast. Die IP Adresse taucht im Internet auf einer Blackliste zu Betrügereien auf. Also nicht der Erste Fall. Ein kleiner Sieg.
Immer wieder verlaufen so Spuren der Journalisten im Sande. Dann wird noch ein Nutzername auf Social Media Portalen geprüft, der in Metadaten eines Schulungsdokuments der Täter auftaucht. Leider wieder nichts. Selbst die Kryptowährung Transaktionsdaten finden wenig. Was den Journalisten jedoch nicht vorgeworfen werden kann, ist, dass sie es nicht versucht haben, mit allen Mitteln mehr über die Täter zu erfahren.
Spezielle Zutat: Die Dokumente, E-Mails und Nachrichten der Opfer, die durch die gefakten Jobportale zu Mittätern wurden, werden geteilt. Ohnen ihnen kann die Arbeit der Experten gar nicht starten. Nur mit Ihnen kann überhaupt etwas in Erscheinung gebracht werden.
Um Metadaten aus PDFs und anderen Filetypen zu lesen, bietet metadata2go.com einen online Tool an. Eine IP-Adresse, die Ermittler durch einen Email Tracker
In Metadaten eines PDF Dokuments zur Schulung der Finanzagenten, eine Anleitung für Bankdropbeschaffer, findet sich der Name Croewley, damit können Journalisten Usernamen auf Social Media Plattformen (mit Hilfe eines Lookup Tools) abgleichen.
Vom Opfer bekommen sie auch Zugang zu den Kryptowährungskonten, die sie für die Täter erstellt haben. Mit den Transaktionsadressen geht’s zum Forensiker. Vom Konto geht es in einen sogenannten BitcoinMixxer, um Transaktionen zu verschleiern. Wer hinter den Adressen steckt, kann auch Jakob Hasse, der Experte, nicht bestimmen. Ein Crypto Account wurde jedoch auch auf der Seite Crymenetwork verwendet. Diese wird für den Handel vom Bankdropaccounts genutzt.
Leider ist mein Fazit zu der Geschichte ähnlich wie der fade Geschmack des Bamberger Hörnla, im Vergleich zum französischen Croissant. Zwar werden allerlei mögliche Herangehensweisen aufgezeigt. Dabei kommt aber leider nur wenig heraus. Schade!
Zutaten
Darknet Recherche zu Crimenetwork
IP Adresse der Täter durch Email tracker
IP Adressenabgleich mit Blacklisten (hier Auktionshilfe.info, hier wurde gewarnt, ein Treffer also)
Profilanalyse der Metadaten eines PDFs zu Schulung der Finanzagenten, von Täter an Opfer geschickt (mit NameChecker)
Domain Registrierung der gefälschten Job Seite die Leute anwirbt, (Fehlanzeige da durch Anonymisierungsdienst)
Telephonenummeranalyse der Betrüger die in den Emails mit Opfer genannt wurden (Sackgasse)
Krypto Adressenanalyse: Geld das von Opferkonten an Täter gesendet wurden (keine Namen, aber man findet die Höhe der Einnahmen und das BitcoinMixing)
Fazit: Leckere Backrezepte lassen sich mit der dunklen Wirklichkeit des Investigativjournalismus doch irgendwie vereinen. Wenn euch das gefallen hat, dann folgt mir auf Twitter (Techjournalisto) — oder wenn ihr kein Fan des Elon Musks seid, schreibt eine Email an meine Zeitung.
Die Prinzregententorte ist und bleibt mein absolutes Liebling unter den Desserts. Der Trick mit der Buttercreme ist übrigens: Die Butter mit dem Mixer geschmeidig rühren und den erkalteten Pudding esslöffelweise unterrühren, und unbedingt dabei darauf achten, dass Butter und Pudding Zimmertemperatur behalten, da die Buttercreme sonst gerinnt.
PS: Mit den richtigen Backformen arbeiten:
Nur mit der richten Backform wird das was mit der heiklen Kuchenarbeit. Ist diese zu flach, kann sich die Backzeit verkürzen. Ähnlich ist das auch bei den online-forensischen Journalismus Geschichten. Um OSINT Geschichten backformgerecht zu machen, habe ich einige Modelle entwickelt wie man diese strukturieren könnte. Das gibt es ‘The chain’, ‘The Pivot’, “The Verification” und “The pattern”. Einfach mal hier reinlesen.
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"Online-Banking-Betrug: Kunden fordern besseren Schutz und fairere Entschädigung von Banken".
Bessere Schutzvorkehrungen gegen Online-Banking-Betrug sind gefragt! Banken sollen endlich fair entschädigen. Die Europäische Bankenaufsicht plant, die Rechte der Kunden zu stärken.
Am 27. Juni wurde Claudia P. aus München Opfer von Cyber-Kriminellen. Ein Anrufer, der sich als Sparkassenmitarbeiter ausgab, kannte all ihre persönlichen Daten. Überzeugt, dass es sich um einen echten Mitarbeiter handelte, folgte sie seinen Anweisungen. Unwissentlich öffnete sie mit einem Klick auf einen Link in der SMS den Betrügern Zugang zu ihrem Online-Konto. Die SMS war täuschend echt und sogar die Sparkasse bestätigte die vermeintliche Aktualisierung der Zugangsdaten per E-Mail. Nun wurde ihr Konto geplündert, und obwohl die Sparkasse einige Buchungen zurückholen konnte, blieb Claudia P. auf einem Schaden von über 2000 Euro sitzen. Das ist kein Einzelfall.
Laut EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 soll im Falle von Online-Zahlungen die Beweislast bei vermeintlicher Fahrlässigkeit bei der Bank liegen. Doch die Umsetzung in deutsches Recht führt oft dazu, dass die Kunden den Schaden tragen müssen. Es ist entscheidend, ob der Kunde die Zahlungen autorisiert hat, beispielsweise durch einen Mausklick. Die Banken überprüfen lediglich, ob die Überweisung mit PIN und TAN erfolgt ist. Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert dieses Vorgehen vehement, da es für den Kunden schwer ist nachzuweisen, dass er die Zahlung nicht selbst autorisiert hat.
Der Fall von Claudia P. verdeutlicht die undurchsichtigen Abläufe bei Online-Banking-Betrug. Ihr Anwalt ist überzeugt, dass sie nicht grob fahrlässig gehandelt hat und fordert eine Entschädigung von der Sparkasse. Doch wie so oft in solchen Fällen haben die Kunden bei der Beweisführung das Nachsehen. Es ist an der Zeit, dass Banken besser gegen Betrug schützen und im Fall des Schadens fair entschädigen.
Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat empfohlen, dass die aktuelle Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) verbessert werden sollte, um Bankkunden besser zu schützen. Laut einer Studie der EBA tragen knapp 70 Prozent der Schäden bei Online-Banking-Betrug die Kunden. Die EBA hat unter anderem vorgeschlagen, die Definition von grober Fahrlässigkeit zu überarbeiten, da es in den Mitgliedstaaten und bei den Banken unterschiedliche Auslegungen gibt. Deutschland hat zu dieser Untersuchung keine Daten geliefert.
Die Sparkasse prüft derzeit, welche Kulanzregelungen in dem Fall von Claudia P. möglich sind. Jedoch ist Claudia P. der Meinung, dass der Verbraucher besser geschützt werden muss und dass Kulanz nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist. Es darf nicht sein, dass die Kunden unter den schwer nachweisbaren Handlungen der Hacker leiden müssen. Es ist wichtig, dass die Zahlungsdiensterichtlinie verbessert wird, um den Kunden einen besseren Schutz zu bieten.
Quelle : umgeschrieben ,aber von Sabina Wolf,BR
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/finanzen/online-banking-betrug-entschaedigung-100.html
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Das hässliche Gesicht des modernen Antisemitismus
Ansage: »Über Postkolonialismus und Dekonstruktion wurde schon viel geschrieben, beides wurde in allen Ausprägungen geschildert und beleuchtet, kritisiert, zerlegt. Auf jede erdenkliche Art und Weise wurde aufgezeigt, dass es sich dabei um Bullshit handelt. Jede Beweisführung gelangte am Ende zu demselben Schluss: Dumm wie gelbe Pavianscheiße. Aber warum ist gerade diese Schwurbelei, anders als beispielsweise die […] The post Das hässliche Gesicht des modernen Antisemitismus first appeared on Ansage. http://dlvr.it/Sz2cGg «
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stoische Philosophie
Ein besonderes Merkmal der stoischen Philosophie ist die kosmologische, auf Ganzheitlichkeit der Welterfassung gerichtete Betrachtungsweise, aus der sich ein in allen Naturerscheinungen und natürlichen Zusammenhängen waltendes universelles Prinzip ergibt. Anhänger der Stoa werden als Stoiker bezeichnet. Für den Stoiker als Individuum gilt es, seinen Platz in dieser Ordnung zu erkennen und auszufüllen, indem er durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung sein Los zu akzeptieren lernt und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe (Ataraxie) nach Weisheit strebt.
Die stoische Philosophie hat während der Jahrhunderte ihrer Überlieferung und Weiterentwicklung mancherlei Wandlungen durchlaufen und die Fähigkeit entwickelt, sich neuen Einsichten zu öffnen und bei ihren führenden Köpfen unterschiedliche Akzente und Spielarten zuzulassen. Auch diese Weltoffenheit und Anpassungsfähigkeit hat zu ihrer Langlebigkeit entscheidend beigetragen.
Allerdings gibt es konstante Merkmale, die ihr einen unverwechselbaren Charakter geben. Sie finden sich in allen drei Bereichen des stoischen Lehrgebäudes, der Physik, die sich mit dem Kosmos und den Dingen im Kosmos befasst, der Logik, die auf Erkenntnis, Erklärung und Beweisführung gerichtet ist, sowie der Ethik, die sich mit dem menschlichen Leben beschäftigt und das Zentrum der stoischen Philosophie bildet.
<3
Beispiel
„Alles ist wie durch ein heiliges Band miteinander verflochten. Nahezu nichts ist sich fremd. Alles Geschaffene ist einander beigeordnet und zielt auf die Harmonie derselben Welt. Aus allem zusammengesetzt ist eine Welt vorhanden, ein Gott, alles durchdringend, ein Körperstoff, ein Gesetz, eine Vernunft, allen vernünftigen Wesen gemein, und eine Wahrheit, so wie es auch eine Vollkommenheit für all diese verwandten, derselben Vernunft teilhaftigen Wesen gibt.“
Beispiel
„Wenn jemand eine Walze auf eine schiefe Ebene wirft, gibt er allerdings den äußeren Anstoß zur Bewegung; aber die eigentliche Ursache, dass die Walze herabrollt, liegt in ihrer Gestalt, also in ihrem eigenen Wesen.
Ethik
Die Einordnung des Menschen als Teil der vom Logos durchwalteten Natur ist aus stoischer Sicht seine vorrangige Bestimmung. Mit Geist und Denkvermögen verfügt er selbst über Instrumente, die ihn am göttlichen Logos teilhaben lassen und ihn zur Weisheit als höchstem Gut und Inbegriff des glücklichen bzw. glückenden Daseins (griech. εὐδαιμονία Eudaimonía) führen können. Voraussetzung dafür ist ein Prozess der Selbsterkenntnis und der Aneignung zielführender Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Haltungen. Als Wegweiser dient dabei die eigene Vernunft; als Motivatoren fungieren der Selbsterhaltungstrieb und das Streben nach Selbstvervollkommnung (griech. οἰκείωσις Oikeiosis).
Nur ein lebenslanges Bemühen um Selbstformung, das auch den Herausforderungen von Schicksal und mitmenschlichem Umfeld standhält, schafft Aussicht auf die Seelenruhe des stoischen Weisen. Voraussetzung dafür ist eine ausgeprägte Affektkontrolle, die zur Freiheit von Leidenschaften (Apatheia), zu Selbstgenügsamkeit (Autarkie) und Unerschütterlichkeit (Ataraxie) führen soll. Unser heutiger Begriff der „stoischen Ruhe“ geht auf diese Eigenschaften zurück.
Dabei steht ἀπάϑεια (apátheia, „Apathie“) im Sinne der Stoa allerdings gerade nicht für Teilnahmslosigkeit und Passivität. Mark Aurel traf einen Kern des stoischen Ethos, als er sich selbst ermahnte (Selbstbetrachtungen IX, 12; zit. n. Weinkauf):
„Arbeite! Aber nicht wie ein Unglücklicher oder wie einer, der bewundert oder bemitleidet werden will. Arbeite oder ruhe, wie es das Beste für die Gemeinschaft ist.“
Amen
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Die #Metamathematik – ist doch metalogisch?!?
- eine Vertonung der Ontologie der Mathematik oder #Metalogik -
Das Intro
„Zwei mal drei macht vier Widdewiddewitt und drei macht neune Ich mach' mir die Welt Widdewidde wie sie mir gefällt!“ („Hej Pippi Langstrumpf"-Lied von Henning Wehland)
https://www.youtube.com/watch?v=lPOdvUUw6dc
Pippi Langstrumpf ist in dieser Hinsicht natürlich wesentlicher freier als der übrige Rest der „mathematischen Welt“. Im folgenden Essay möchte ich der „Logik der Mathematik“ in Form der „Metalogik“ einmal genauer auf den Grund gehen. Nachdem ich nun versucht habe, mal einen Blick hinter oder vor die Physik in Form der „Metaphysik“zu werfen, wäre jetzt nun mal eine Grundlagenbetrachtung der Mathematik als „Metamathematik“ fällig. In diesem Zusammenhang werde ich natürlich auch auf die bekannte „Grundlagenkrise der Mathematik“ eingehen. Also, es gibt wohl genügend zu ergründen ;-).
Die Grundlage meines Essyas stellt hauptsächlich die Abhandlung von #Matthias #Neuber „Mathematik und Ontologie - Der lange Weg zum ‚strukturellen Formalismus‘“ (Article in Zeitschrift für philosophische Forschung · September 2017 DOI: 10.3196/004433017821835614, Quelle: https://www.researchgate.net/publication/319872566) dar, in welcher er die Grundlagenkrise der Mathematik (die bis heute andauert) präzise darstellt und mögliche Auswege hieraus ableitet (nicht nur im mathematischen Sinne).
Apropos, um die Vor-Urteile abzubauen und die Vor-Freude zu steigern, soll es in diesem Essay ausnahmsweise mal nicht um eine stringente Beweisführung mit allerlei #Formalismus und #Logizismus zur Metamathematik gehen. Sondern ich hoffe, dass Pippi Langstrumpf uns das Ganze einmal mit ihrer Logik vorrechnen wird, damit es nicht zu langweilig und trocken wird:
„Die Leute sind auch dumm. In der Schule lernen sie Plutimikation, aber sich etwas Lustiges ausdenken, das können sie nicht.“ (aus „Pippi Langstrumpf“ von Astrid Lindgren).
Na dann wollen wir uns mal was Lustiges ausdenken ;-).
Mehr auf: https://philosophies.de/index.php/2023/05/24/die-metamathematik/
#Metamathematik #Metalogik
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Von gelösten Kachelproblemen und der Schönheit mathematischer Beweise
Ein Hobbymathematiker hat eines der kniffligsten Rätsel der Mathematik gelöst: die Suche nach der Einsteinkachel. Unmittelbaren praktischen Nutzen hat die neue Fliesenform nicht. Bis es so weit ist oder auch nicht, darf sich die Menschheit an der Schönheit arithmetischer Parkettierungen erfreuen und ganz allgemein an der Kunst der mathematischen Beweisführung.
(via Parade-Parkett | c't | Heise Magazine)
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Hoc est corpus meum
1.
Adolf Reinach, der Sprechakt, Friedrich Kittler und Petrus Lombardus, also gleich wieder Aby Warburg: Es gibt Leute, die die These vertreten, das Adolf Reinach der Erfinder der Sprechakttheorie sei. Wenn er es war, dann haben anderen daran herumgewerkelt, ohne ihn zu fragen.
Im Rahmen des ersten Kapitels seiner Phänomenologie des Rechts geht er auf drei sog. Gebilde ein, die zwar spezifisch rechtlich seien, aber unabhängig vom positiven Recht existieren würden. Sie seien vom positiven Recht nicht erschaffen, nicht einmal erzeugt von ihm. Das positive Recht würde diese rechtlichen Gebilder nur vorfinden, und jedes mal, wenn es sie ins Recht 'hineinnehme', erzeugt das positive Recht nach Reinach nur modifizierte Kopien dieses rechtlichen Gebilde. Das gebilde selbst bleib davon unberührt. Was Reinach ein gebile nennt, könnte in die Begriffsgeschchte von eidos, eidolon und idea gehören und eine Übersetzung dieser fremdsprachigen Begriffe sein. Mit drei Gebilden fängt er an, seine Phänomenologie zu entfalten: dem Anspruch, der Verbindlichkeit und dem Versprechen.
Die Beweisführung, dass es einen Anspruch gäbe und er nicht nichts sei, führt Reinach kurz und selbstbewußt, am eigenen Versprechen, den eigenen Ansprüchen und der Verbindlichkeit der Sprace nicht zweifelnd. Zum Anspruch heißt es:
Was sind das für merkwürdige Gebilde? Sie sind gewiß nicht nichts [Hervorhebung im Original, Anm. FS). Wie könnte man ein Nichts aufheben durch Verzicht oder durch Widerruf oder durch Erfüllung?
Man könnte grundsätzlich fragen, ob auch Verzicht, Widerruf und Erfüllung nichts sind, aber nicht in der Phänomenologie Reinachs. Sie setzt Ideen voraus, keine Ideenlosigkeit. Ideen muss man schon haben. In der Phänomenologie Reinachs kann auf zwar einen Anspruch verzichtet werden, aber nicht auf den, dass es Ansprüche gibt. Dort kann zwar ein Anspruch widerrufen werden, aber nicht derjenige, dass es Ansprüche gibt. Dort kann ein Anspruch erfüllt werden, aber nicht der Anspruch auf Ansprüche. Denn sonst wäre der Anspruch nichts, sonst gäbe es ihn nicht und könnte es ihn morgen nicht mehr geben. Die ideale Existenz ist begriffen und soll fortbestehen, nicht einfach aufhören. Ihr Aufhören soll eher verhindert werden. Die Idee des spezifischen Rechts gehört sich so. Nach Reinach soll es sich dabei allerdings um eine synthetische Existenz im Sinne Kants handeln, sprich: Im Begriff des Anspruchs seien keine Ansprüche enthalten, nichts vom dem, was zur Qualität oder zu den Eigenschaften eines Anspruches gehöre. Wenn das mal nicht originell ist! Da blitzt und funkelt einer, er schillert wohl auch.
2.
Aby Warburgs sonderbare Bild- und Rechtswissenschaft ist eine Wissenschaft von Objekten, die bilden und blicken lassen und die man auch dann Bild nennt, wenn das Bild selbst nicht ihr Medium ist oder wenn ein anderes Medium ihr Medium ist, wenn etwa das Bild in der Sprache, im Schreiben oder im tableau vivant, also in den Körpern von Stellvertretern, Möbeln und Architekturen liegt. Man kann das eine Wissenschaft der Symbole oder der Zeichen, vielleicht sogar der Stellvertreter oder sogar eine Wissenschaft diplomatischen Materials nennen.
Das Bild muss nichts mit dem Tafelbild und seinen Abkommen zu tun haben, muss keine Metapher, keine figura, keine Trope sein. Das kann ein Sternenbild sein, eine Bronzeleber, eine geste oder gebärde, sogar ein Telegramm des Papstes. Notizen, die Aby Warburg selbst sehr wichtig nahm und die eine zeitlang mal zu einem großen Text oder großen Buch, eventuell zu einer Habilitation führen sollten, nennt Warburg nach einigem hin und her grundlegende Bruchstücke. Dieser Titel muss sich nicht auf die Methode seines Notierens beziehen, es kann sein, dass seine Wissenschaft eigentlich eine Wissenschaft der grundlegenden Bruchstücke sein soll. Wenn es denn so ist, so ist das auch eine Wissenschaft des Brechens oder Stückelns. Dass das eine Wissenschaft des Distanzschaffens werden soll, das schreibt Warburg selber.
Auf Tafel 79 stellt Warburg eine Verbindung her zwischen dem, was Norm ist und dem, was ein Zeichen ist; zwischen dem, was ein Symbol ist und dem was Sprache, logos ist; zwischen dem, was Fleisch ist und dem was Brot ist, zwischen dem was Speise ist und dem was Körper ist. Er stellt sogar eine Verbindung zwischen dem her, was Sprechakt sein soll ("Hoc est corpus meum") und den Objekten seiner Wissenschaften. Nichts hat von selbst mit nichts zu tun, alles nur durch Verbindungstechniken. So gibt es dank Tafel 79 eine Verbindung zwischen Reinachs Phänomenologie und Warburgs Arbeiten. Reinachs Phänomenologie hatte sich Warburg übrigens beschafft, in seinen Zettelkästen ist Reinach bibliographisch verarbeitet, und zwar in den Zettelkästen, in denen er die Notizen für die grundlegenden Bruchstücke sammelte.
Seit 1896 war klar, dass Warburgs Wissenschaft keine Wissenschaft großer Trennung mehr werden würde, er also auch zwischen Kunst und Recht zwar unterscheiden würde, aber das detailliert und ohne Feststellung der Größe des Unterschiedes, vor allem auch ohne Annahme, dass ein Unterschied keinen Verkehr und keine Reversibilität zuliesse. Zu Reinach finden in Warburgs Notizen keine inhaltlichen Kommentare. Das Verhältnis muss man anders erschliessen als durch die Aussagen der Betroffenen. Warburgs Wissenschaft ist keine Wissenschaft der großen Trennung. Was in dieser Wissenschaft Trennung, oder Bruch oder Brechen ist, wann darin Norm oder Symbol ist, wird in seiner Größe nicht festgestellt und es wird in Bewegung gehalten, die dabei unter anderem auch Wechsel, Ersatz oder Austausch sein kann. In Bezug auf die Unterscheidung zwischen Form und Inhalt kann eine Form den Inhalt wechseln, ein Inhalt kann die Form wechseln, aber die Unterscheidung selbst kann wechseln, eine Form kann also auch die Form wechseln und ein Inhalt kann den Inhalt wechseln. Die bewegte Form wechelt ihre Form im Laufe der Bewegung, sie ist biegsam. Die bewegende Form wechselt ihre Form, etwa wenn ein Redner einen Affekt vormacht und die Zuhörer ihn nachmachen und dabei die Form des Affektes übernehmen; auch dann hat die Form ihre Form gewechselt, weil sie eine andere Form bewegt hat.
3.
Reinach muss nicht der Erfinder der Sprechakttheorie sein; aber er ist einer der Autoren zu dem, was ein Sprechakt sein soll. 1917 ist Reinach tot, er wird auf den Schlachtfeldern Flanderns vernichtet. So steht eine Schärfe seiner Sprache in Kontrast zum Abbruch des Schreibens. Das betrifft zum Beispiel die Hinweise zur Technik, zum Einstellen, Klarstellen und Abschneiden der rechtlichen Gebilde. Die Hinweise stehen da wie ein Rumpf. Seine Hinweise zum Sprechakt, zum Versprechen, die stehen nicht ganz so kurz da. Und so will ich versuchen, sie weiter auf Tafel und auf weiteres zum Sprechakt, zum Versprechen, zum Anspruch und zur Verbindlichkeit, etwas zum Vertrag zu beziehen. Seine Idee, die Idee desAnspruches gegen das Nichts zu verteidigen, also zu beweisen, dass es einen Anspruch gäbe, die rückt Reinach noch in den Kontext eines Dogmas großer Trennung, also vor den Hintergrund von Leuten, die sich darum sorgen, einen Abgrund zu überbrücken und eine Abwesenheit zu meistern. Sagen wir so: das lässt Reinach als preußischen Beamten erscheinen, als jemand, der Aby Warburg nicht ist und dessen Wissenschaft auch nich darum besorgt ist, wie Abgründe überbrückt und Abwesenheiten gemeistert werden können, sondern die mit Bewegung beschäftigt ist. Der Take- Off der Operatoren, der ist bei Warburg ein Gerücht, also immerhin normatives Material. Er soll stattgefunden haben, sagt man so. An dem Gerücht umtreibt Warburg aber nicht der Drang, es festzustellen oder zu widerlegen. Es gibt ohnehin schon genug Sachen, die nicht gibt. Ihn interessiert der Umgang mit der Bewegung, die so ein Gerücht durchlaufen lässt.
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Man kann nur verlieren 😌
http://1jux.net/736388?l=0&t=1
#Mutter #Diskussion #Beweisführung #lustigeSprüche #Jodel #Memes
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Was allerdings nicht ganz aufgeht: Entweder ist Milton bedeutend jünger als Cotta oder er ist erst verdammt spät zur Polizei gekommen.
Denn Cotta muss irgendwo Ende Vierzig/Anfang Fünfzig sein (Beweisführung durch @bistdueinbaum hier), aber Milton war noch in Ausbildung, als dieser Überfall war und der war vor 12 Jahren? Wenn Milton zur gleichen Zeit wie die meisten Leute zur Polizei gegangen ist - Anfang 20 - wäre er maximal Mitte 30. Oder er muss vorher irgendetwas anderes gemacht haben und kann erst mit Anfang/Mitte 30 bei der Polizei gelandet sein?!
Höre gerade DiE DR3i 'Zug um Zug' und
Reynolds, der komplett unprovoked "Dave 'The Snake' Milton" droppt und dann so tut, als hätte er es nicht getan, nur um sich so schnell wie möglich zu verabschieden???
Die Bestätigung, dass Reynolds und Cotta Milton zusammengearbeitet haben als Cotta Milton noch in Ausbildung war <3
"Nachdem [Ellie] drei Wochen lang nicht im Schachverein erschienen war, habe ich die Polizei verständigt. Die haben dann ihre Wohnung aufgebrochen und fanden sie friedlich eingeschlafen in ihrem Bett." Nach drei Wochen??? Das, was da im Bett noch übrig war, wird nicht mehr wie 'friedlich eingeschlafen' ausgesehen haben, just saying 🙈😄
*Tante Mathilda ruft nach ihm* "Irgendwann werde ich in diesem Tollhaus noch mal wahnsinnig." That's not very nice, Jupe.
"Du bügelst wohl nicht oft, was, Chef?" Peter, du weißt nicht, was ein Sparschäler ist, ich an deiner Stelle wäre ganz still 😄
Insel: *ist militärisches Sperrgebiet* Jupiter: "Wir können ja mal... ganz vorsichtig drum rum schippern?"
"Inspektor. Sie und die Jungs sind Menschen, die Respekt verdienen. Sie entscheiden mit Ihrem Herzen." Awwww.
Bob: "Jeden Tag eine gute Tat." - Milton: "Und morgen darf ich mir dann überlegen, was ich in mein Protokoll schreibe. Von wem wird mir dann mal eine gute Tat zuteil?" Awwwwww.
Hallo???? Ihr könnt doch sowas wie 'The Snake' nicht einfach raushauen und dann nicht erklären????
#something definitely doesn't add up here#aber ist ja auch eigentlich egal#ich genieße es nur gerade ungemein neues ''canon'' material gefunden zu haben in dem ich ein bisschen herumgraben kann xD#kaj rambles#drei fragezeichen#die dr3i#inspektor milton#cotta
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Geschichte politischer Fake News Wie Altgriechen und Päpste die Welt belogen Von Kai Schulik 14.05.2022, 21:20 Uhr In den sozialen Medien sorgen Fake News seit Jahren für Hass und Misstrauen. Doch Verschwörungstheorien existierten schon lange vor der Erfindung des Internets. Die Wurzeln reichen bis in die Antike und ins Mittelalter zurück. Spätestens seit dem US-Wahlkampf 2016 sind Fake News als politisch aufgeladener Kampfbegriff allgegenwärtig. Vor allem Ex-Präsident Donald Trump nutzte die Bezeichnung, um seine politischen Gegner zu diskreditieren. In den sozialen Medien manipulieren Falschinformationen Menschen und prägen den öffentlichen Diskurs. Fake News sind aber kein neues Phänomen. Bereits in der Antike spielte die gezielte Verbreitung von Desinformationen eine wichtige Rolle. Der altgriechische Staatsmann Themistokles etwa schaltete seinen schärfsten Konkurrenten Aristeides aus, indem er das Gerücht verbreitete, dieser wolle die Volksherrschaft beseitigen und eine Tyrannei errichten. Der Athener wurde anschließend aus seiner Heimat verbannt. Gezielte Desinformationen prägen jede Epoche. Dabei spiegeln die größten Fakes auch die Machtverhältnisse der jeweiligen Zeit wider. Im Mittelalter wurde politische Herrschaft durch Religion legitimiert, gerne auch mit Lügen: In der Konstantinischen Schenkung, einer Urkunde, angeblich zwischen den Jahren 315 bis 317 vom römischen Kaiser Konstantin I. ausgestellt, wird Papst Silvester und seinen Nachfolgern die Herrschaft über Rom, Italien und das gesamte westliche römische Reich übertragen. Das Dokument bestätigt außerdem die Legitimität des Papstes als Oberhaupt der katholischen Kirche. Für Jahrhunderte galt es als ein Fundament des kirchlichen Rechts und zementierte die Machtverhältnisse in Europa. Erst im 16. Jahrhundert flog die Fälschung auf und befeuerte die aufkeimende Reformation. Hexenverschwörung im Mittelalter Wie gefährlich Verschwörungstheorien und Fake News sein können, zeigt auch die Hexenverschwörung. Nach Ende des Mittelalters waren die Menschen von Seuchen wie der Pest sowie durch Kriege gebeutelt. In seinem Buch "Hexenhammer" schrieb Heinrich Kramer 1487 auf, wer seiner Meinung nach die Schuld daran trägt: Hexen. Mehr als 10.000 Frauen wurden anschließend aufgrund seiner "Beweisführung" ermordet. Die Suche nach einem Schuldigen ist ein wiederkehrendes Element von Verschwörungstheorien. Heute ist vor allem Russland für seine Desinformationskampagnen als Teil der hybriden Kriegsführung gefürchtet. Mit Fake News Hass und Zwietracht säßen und damit den politischen Gegner destabilisieren, das ist die Strategie. Ein Geflecht aus staatlichen Stiftungen, im Verborgenen agierenden Trollfabriken und Geheimdiensten sorgt dafür, dass Fake News und Verschwörungstheorien verbreitet werden. Dafür kooperiert der Propaganda-Apparat auch mit Querdenkern, Reichsbürgern und Rechtsextremisten in Deutschland. Kai Schulik und Julia Weber, Volontäre der RTL-Journalistenschule, recherchieren seit Monaten zum Thema Fake News und Verschwörungstheorien. In der neuen Folge des ntv-Podcasts "Wir sind Geschichte" geben sie einen Einblick in ihre Arbeit und blicken auf die Geschichte der Verschwörungstheorien und Desinformationen. Wir sind Geschichte - ein ntv Podcast In "Wir sind Geschichte" steuert Moritz Harms seinen Zeitreisebus in zehn Episoden über die interessantesten Routen, die unser historisches Straßennetz zu bieten hat. Die Olympischen Spiele in Deutschland, Feminismus, politische Attentate, das atomare Wettrüsten und vieles mehr. "Wir sind Geschichte" - der ntv History-Podcast erscheint ab 1. April jeden Freitag in der ntv App und überall, wo es Podcasts gibt: Audio Now, Amazon Music, Apple Podcasts, Google Podcasts und Spotify. Mit dem RSS-Feed auch in anderen Apps. *Datenschutz
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Ich verstehe nicht, warum immer noch Leute (wie unwissend wirklich ist mal dahin gestellt) meinen, frei rumzufragen, ob Asexuelle nun "LGBT[+]" seien.
Wenn da ehrliches Erfragen dahinter steckt, würde ich einfach mal lesen, was Leuten auf dem asexuellen Spektrum sagen, statt es so darzustellen, als sei es eine offene Frage, die Dir nichts, mir nichts, debattierbar sei.
Acefeindliche Exclusionists wollen es ja zu einer Debatte machen, die inhärente Queerness in Frage stellen, und darauf als allosexuelle Person einzugehen, finde ich verdächtig.
Scheint so, als wäre dieses Policing und Streuung von "Debattierbarkeit / von Grund auf in Frage stellen, ob Aces nun Teil der LGBT[QIAP+] Community seien" durch anti-ace sentiment/#Gatekeeping/RadFem/TERF Rhetorik leider so weit erfolgreich.
+: Warum dann Einige noch hergehen und erläutern, anstatt einfach zu sagen: "Ja, ist so!"... Verstehe den Versuch des "zu acespec Gunsten" da "besonnen" zu reagieren (>respectability), aber halt mein Frust, dass diese scheinbare Beweisführung geführt werden muss (muss sie das?)
#ace exclusionism#Exclusionism#Gatekeeping#asexuell#asexualität#asexuality#asexual#LGBTQIA#lgbtqiap#lgbtq#lgbt#queer#ace
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Baumängel und deren Substantiierung
Baumängel und deren Substantiierung
Augsburg: „…Baumängel können viele Ursachen haben und müssen auch nicht wirklich immer vorsätzlich oder aus Nachlässigkeit geschehen. Grundsätzlich arbeiten Handwerker mit ihren Händen und wer mit eben diesen ein Werk erstellt, dem kann durchaus auch mal ein Fehler unterlaufen. Wird dieser Fehler umgehend behoben und entstehen dem Besteller dabei keine Nachteile, so wäre es unsinnig hier auch…
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Beweisführung für die gesteuerte Umvolkung Europas
Beweisführung für die gesteuerte Umvolkung Europas
Wir erinnern uns: Keine arabischen Flüchtlinge der Unterklasse:
„Kuwait und die anderen ölreichen muslimischen Länder sind zu wertvoll, als dass sie muslimische Flüchtlinge der Unterklasse akzeptieren könnten, die man dann auch noch unterstützen muss, weil sie nicht arbeiten wollen. Wir wollen keine Menschen die anders sind als wir.“
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=YIMHvyZbo-8&w=640&h=…
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#Öltstaaten#Beweisführung#Europa#Flüchtlingspolitik#Islamisierung#Massenmigration#Open#Rockefeller#Society#Soros#Umvolkung#UN
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