Tumgik
#Artikulationsfähigkeit
agatha-abstinent · 6 years
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Tag 1126 / mega krass, mega fett, mega tough - erstes Vorstellungsgespräch für eine Festanstellung in Abstinenz
"Auf dieser Bank wollte ich ein neues Leben beginnen" (Tag 678 und 27.01.2014), deshalb gehe ich hier vorbei, in der Suchtambulanz aufs Klo, bevor ich die Psychiatrische und Nervenklinik hinter mir lasse, bevor ein neues Leben heute beginnen könnte, wenn...
Anfangs angegriffen gefühlt. Worte aus Pistolen - Peng! Los geht’s! Erstmal n Schluck Wasser genommen. Gar nicht dazu gekommen, den ganzen Lebenslauf zu erzählen. Denke, ich spreche langsam(er) als andere. Ehrlich gewesen. Vielleicht zu lustig, flapsig.
Es ist wirklich so, dass ich im Gespräch viel über mich lerne. Im Reden den Gedanken gefasst, zunächst Stabilität mit vertrauten Tätigkeiten, dann, irgendwann einmal, Vertretung übernehmen und damit mehr Verantwortung. Getraut, "30 Stunden" zu sagen! Meeeega! Obwohl die ganz klar meinten, sei ja als Vollzeitstelle ausgeschrieben. Auch echt total authentisch: "Also, wenn 30 Stunden gar nicht geht, muss ich ja die Aufgaben nicht mehr machen." Sehr hilfreich von der anderen, dass sie meinte, so wisse man, welche Tätigkeiten auf einen zukommen. Gute technische Ausstattung. Merke dadurch aber wie krass ich raus bin. Neueste Windows Version... Hustenanfall bekommen. Impuls, zu fotografieren. Sein gelassen. Nicht dadurch disqualifizieren.
Danach orientierungslos durch Berlin. Es gibt Donnerstagnachmittags kein einziges Meeting. Zum Abend warten, ist mir zu lang (mal wieder). Dialektisch im stillen Selbstgespräch - Ja, ist mega krass da. Aber am Ende ist es auch nur ein Büro, nur ein Computer, nur ein Excel-Programm, nur ein Telefon. Ich arbeite nicht für ein Königshaus. Das sind normale Leute. Und ich bin mit sonstwas für Wahnsinnsleuten auch schon normal umgegangen.
Versucht, mich selbst zu loben. Nachts vorm Spiegel kurz geweint. Weil mich kein anderer lobt. Dass ich souverän war. Dass ich einfach mache. Mich traue, die Lampe anzuschalten. Dass ich Entscheidungen fällen kann. Es wird nicht alles 100%ig richtig sein, aber ich werde einige Aufgabenteile richtig haben. Ich bin nüchtern, ich war gestern nüchtern, ich kann klar denken. Damit hab ich vielleicht manch anderer Bewerberin etwas voraus.
Zu Hause: Fußbad, Nägel sehr kurz geschnitten, App gehört, für 500 Euro Klamotten bestellt, mit Mutti geschimpft, Kuchen gebacken und fast alles aufgegessen, Rühreier auch noch, nach 0 Uhr im Bett.
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melbynews-blog · 6 years
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Gegen Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung
Neuer Beitrag veröffentlicht bei https://melby.de/gegen-krieg-ausbeutung-und-unterdrueckung/
Gegen Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung
Gavin Williamsons unbezahlbare Gesichter, als Madeley das Interview wegen Nichtbeantwortung der Frage beendet
THE SKWAWKBOX
  Durch Anklicken des Bildes kommen Sie auf die Website mit dem Video
  Der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson hatte heute Morgen Pech.
Unter normalen Umständen erwarten die Tory-Minister freie Fahrt, wenn sie in den Mainstream-Sendungen auftauchen – eine unangefochtene Gelegenheit, Soundbites abzuwickeln und Antworten auf eine andere Frage zu geben, wenn man ihnen eine stellt, die ihnen unangenehm ist.
Nicht so heute auf ITV’s Good Morning Britain, als Moderator Richard Madeley entschied, sich nicht damit abzufinden, als Williamson wiederholt versuchte, einer peinlichen Frage über seinen Mangel an Staatskunst bei seiner Reaktion auf den Giftanschlag von Salisbury auszuweichen:
Auszug aus dem Interview – beachten Sie das Video:
Moderator: Kommen wir noch einmal zurück auf das, was Sie damals über die russische Beteiligung an dieser gefährlichen Attacke sagten:
O-Ton Minister: „Es ist absolut abscheulich und empörend, was Russland in Salisbury getan hat. Darauf haben wir reagiert. Ehrlich gesagt, sollte Russland weggehen und die Klappe halten.“
Moderator: Jetzt haben Sie viel Kritik bekommen, weil Sie diese arkane, zwanglose Sprache benutzt haben. Einige Leute haben es sogar mit der Art und Weise verglichen, wie Donald Trump spricht, indem Sie viele lockere Ausdrücke verwendet haben. Sie haben Russland gesagt, es soll den Mund halten und weggehen. Bedauern Sie das jetzt, denken Sie, dass das zu informell war?
Minister – Antwort 1: Ich möchte die Leistung des Gesundheitspersonals anerkennen …
Minister – Antwort 2: Was wir sahen, war eine grausame Attacke …
Minister – Antwort 3: Was jeder sah sind Russlands Attrak – äh Aktionen gegen äh unsere Bürger …
Minister – Antwort 4: Nun, es stimmt, dass wir mit unseren Alliierten …
Moderator: Sie werden die Frage nicht beantworten, nicht wahr? OK, das Interview ist beendet, weil Sie die Frage nicht beantworten.
Madeley wurde so frustriert über Williamsons Ausflüchte, dass er ihn wiederholt zu der Frage zurückzog, die er gestellt hatte – bevor er das Interview schließlich wegen der Nichtbeantwortung der Frage durch Williamson kurzerhand beendete.
Williamsons Gesichter an verschiedenen Stellen – und seine abnehmende Artikulationsfähigkeit – waren ein unschätzbares Bild seiner Bestürzung über den Umgang mit einem Interviewer, der seine Arbeit tat und ihn, wie Madeley deutlich machte, im Namen seiner Zuschauer zur Rechenschaft zog.
Zahme Moderatoren und Journalisten auf anderen Stationen bitte beachten! Alle anderen – genießen und weiterverbreiten!
Net News Global
Quelle
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 1102 / Ich nenne das Bild “Ostsee”
Denn wir haben uns, während ich malte, über Urlaube unterhalten. Urlaube, die man vor der Wende gemacht hat. Und Urlaubsorte, die man seit nach der Wende besuchen könnte, wenn man denn wollte.
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 1014 / Und ich backe denen auch noch Kuchen!
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Shirley Bassey Light my fire https://www.youtube.com/watch?v=Ret-btgI_8E
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 917 / Força! Fuerza¡ Forza!
Am Anfang der Rehazeit hätte mich so ein Ausflug fertig gemacht. Weit zu fahren. Viele Leute. Viele Infos. vgl. Tag 840 Heute lediglich kurz ein Müdigkeits- und Überforderungsimpuls bei der PowerPoint-Präse. Dann doch alles gut verarbeiten können. Notizen gemacht. Fotos auch. Und Fragen gestellt. Liebe und Beziehung zu Paul abgehakt. Dafür ins Schwangersein reingesteigert. Wär ich es und käme das Kind zur Welt, bliebe ich sowieso auf ewig verbunden mit Paul. Jetzt kein "Denke-an-ihn-Kribbeln" mehr. Jetzt ein "Da-wächst-was-in-mir-Kribbeln". Was dazu nicht passt: Rauchen. Am Wochenbeginn sogar Übelkeit und Würgen dabei. Seit der Wochenmitte nicht mehr. Ich erlebe mich als lockerer dieser Tage, aufgeschlossener, zugänglicher, offener mit den anderen Rehabilitanden. Der Urlaub, Paul, täglich Meeting, viel Obst... hat mir wohl gut getan. Oder ist das schon die hormonelle Umstellung in mir? Gut drauf. Entschlussfreudig. Das Sofa nehmen wir. Die BHs auch. Wie lange passen die noch? Força! Es wird alles gut. Ich rocke!
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Nelly Furtado Força https://www.youtube.com/watch?v=vds7NPqXJqs
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 876 / Morgenmeeting
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agatha-abstinent · 7 years
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Tag 809 / Näh und gut
Ich hab's nicht vorbesprochen und trotzdem angesprochen. Diplomatischer sein können durch Abstinenz. Nichts mehr schlucken. Und trotzdem nicht ausfällig werden. Dass mir vieles nachgegangen ist. (Tag 804)
Sie kann das annehmen und verstehen. Es sei gut, dass ich es anspreche. Nun vom einen Extrem ins andere: Letzte Woche war ich noch eine unter vielen mit Sucht"problemen". Heute: "Sie sind ja wirklich schwerstabhängig. Ich habe gerade ihren Befundbericht gelesen. Sie haben ja immer getrunken. Das ging bei Ihnen schon so früh los." Und dann kommt dieses, was ich nicht mehr so sehen kann und hören will, seit ich trocken bin: "Sie haben ja so viel geleistet trotz Konsum. Wie haben Sie das nur geschafft? Ich hab das auch eben Frau Fachbereichsleitung gesagt wie beeindruckend das ist, was sie alles..." Die Tatsache, dass man sehr lange als Alkoholiker mit den Anforderungen des Lebens klar kommt, die Tatsache, dass man ein "funktionierender Alkoholiker" ist, das Studium abschließen kann, die Arbeit noch hat, die Tatsache, dass im privaten und beruflichen Umfeld viele hinwegsehen über den übermäßigen Alkoholkonsum, weil man ja "so viel leistet", hindert total, massiv, kolossal, sich vom Alkohol abzuwenden.
Spätnachmittags bis abends meinen ersten Elefanten genäht.
Beim Insbettgehen freue mich schon auf den Kaffee am Morgen. Auf den Geschmack. Auf den Moment.
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Schnittmuster und Anleitung: http://birchfabrics.blogspot.de/2013/07/free-pattern-tutorial-henry-helga.html
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agatha-abstinent · 8 years
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Tag 691 / Still surviving
Onlinetest zu Internetabhängigkeit bei der Onlinesucht-Ambulanz “Im Zuge der Bearbeitung des Selbsttests hat sich der Verdacht auf das Vorliegen einer Internetabhängigkeit bei Ihnen ergeben. Bitte bestätigen Sie, dass keine der folgenden akuten Erkrankungen bei Ihnen vorliegen: Akute Psychosen im Rahmen einer …” - Häkchen, Häkchen, Häkchen “Stoffgebundene Abhängigkeit von illegalen Drogen oder Alkohol” - kein Häkchen “Leider erfüllen Sie die Voraussetzungen zur Teilnahme am OASIS-Projekt nicht. … Wir empfehlen Ihnen dringend, sich an eine dieser Beratungsstellen/Kliniken zu wenden.” Die “Spezialsprechstunde Videospielabhängigkeit und pathologische Mediennutzung” finde ich auf der Vivantes-Seite nicht. Und mir reicht auch meine Psychiatrische Institutsambulanz.
Wäsche gewaschen, abgewaschen, gebadet. Festgestellt, ich schaffe mehr vor der Nachsorge als früher, auch wenn es mir zu wenig vorkommt. Erst um 11 Uhr aufgestanden, voll gerädert, mindestens zwei Stunden lang Weckerklingeln-Schlummertaste-Schlummerschlaf-Weckerklingeln usw. Was ermüdet mich so? Das?
Immer noch kein Brief von der DRV. Habe ich das doch falsch verstanden, dass ich den aktuellen Status noch schriftlich bekomme?
In der Nachsorgegruppe war ich erstaunlich offen für meine neuerdings verschlossenen Verhältnisse.
Frau U. war auch offen. Sie hatte einen Rückfall. Boa krass, gedacht. Betroffenheit in alle Gesichter zementiert.
Als sie berichtete, habe ich sie mir vorgestellt wie sie in ihrer offenen, schlicht-modernen Buchenholzküche sitzt, die ich gar nicht kenne. Wie sie sich den Rotwein eingießt, ihn aus einem Rotweinglas trinkt. Auch über die Sorte war kein Wort gefallen. Aber in meiner Vorstellung war er rot und schmeckte gut. Und ich beneidete sie ein bisschen darum, dass sie mal wieder Wein getrunken hat. Wein ist mir weniger egal als Bier. Um Wein ist es echt schade manchmal mit der Abstinenz. “Hat es kurz geholfen?” fragte ich. “Ja” antwortete Frau U. Kurz war mal Ruhe im Kopf, im Herz, überall, wo Gefühle und Gedanken einen überfordern, erdrücken, quälen. Sie hat ein Gefühl nicht ausgehalten. Kann ich total nachvollziehen. Dass ich gut gewappnet bin für extreme Gefühlssituationen, dachte ich. Dass ich schon viele extreme Gefühlssituationen hatte, auch.
Bescheuerter Satz von Frau D.: Das würde ja an ihrem Ego kratzen, wenn sie wegen jemand anderem rückfällig wird, jemand anderer den Rückfall auslöst. Habe entgegnet: Bei mir lösen immer Situationen mit anderen Suchtdruck aus. Das war vielleicht ganz am Anfang der Trockenheit so, dass ich aufm Sofa saß und der Suchtdruck aus dem Nichts kam. Das Leben besteht nunmal aus Interaktionen mit anderen. Und viele Gefühle entstehen als Reaktion auf Aktionen anderer.
Weil Frau U. diese Flasche noch von einem Besuch an den Feiertagen verschlossen zu Hause stehen hatte, wurde natürlich auch wieder die Wichtigkeit des suchtmittelfreien zu Hause postuliert. Zu Hause: Sicherer Ort. Kein Stoff über diese Schwelle. Und ich fragte mich, ob die verschlossene Flasche zu Hause wirklich gefährlicher ist als die geöffnete im Restaurant oder gar das offene, gefüllte Glas in der Hand eines Gesprächspartners auf Partys, Empfängen, Veranstaltungen. Als ich Frau U. indirekt abriet, zu einer solchen Veranstaltung am kommenden Wochenende zu gehen, wo sie Herrn Rückfallauslöser treffen würde ("Also ich könnte das nicht…"), widersprachen mir alle.
Mir fielen eine Episode und eine Leidenschaft von Frau U. ein. Mit dem Aufgreifen dieser versuchte ich zu helfen. Dass sie in der Situation beim Durchfahren einer Absperrung doch bewiesen hätte, wie viel Power in ihr steckt, und dass sie vor der Wiederbegegnung mit Herrn R. "I will survive” in der Dauerschleife hören soll.
Ihr Problem wird sie nicht umbringen. Der Rückfall wird sie nicht umbringen. Der Alkohol wird uns nicht umbringen.
Vielleicht war das Schlusswort der Nachsorgeleitung inspiriert von meiner heute auch in diesem Kreis nochmals geäußerten Kritik an der Schwächenzentrierung (Mängel, Charakterfehler, Tag 545) der A-Programme.
Es war ein schönes Schlusswort. “Denken Sie an Ihre Stärken, an das, was andere interessant an Ihnen finden, warum andere neugierig auf Sie sind…”
Ich hatte heute einen guten Tag, auch wenn er sich gar nicht durchgehend so anfühlte. Ich hatte den Mut und die Artikulationsfähigkeit, Anteilnahme und Anregungen auszudrücken. Ich habe festgestellt, dass Tage wie dieser mehr Programmpunkte haben als Tage wie vor 200 Tagen. Zum Beispiel Tag 488, an dem ich auch schon mal Gloria Gaynor’s Überlebenshymne verlinkt habe. Mehr Programmpunkte und mehr Genesungspunkte als Tage wie vor 550 Tagen. Zum Beispiel Tag 137, an dem ich auch schon mal Destiny’s Child’s Überlebenshymne verlinkt habe.
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Gloria Gaynor I will survive https://www.youtube.com/watch?v=XZGwHtGBZJU
Destiny’s Child Survivor https://www.youtube.com/watch?v=O4OOum4Vm-M
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