#Also ehrlich gesagt ist mir ein bisschen langweilig
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hi im calling about the babyshitter job. oh. SITTER, you say? well i just had back 2 back taco bell chipotle lunch but i guess i can hold it in and just sit on the lil bastard. hello?
#Mine#Im poopin right now so this is like.#Shitposting cubed#Anyway#Jetzt befinde ich mich in einer kleinen Situation™#Also ehrlich gesagt ist mir ein bisschen langweilig#Je sais que cette fille est très belle et très douce mais putain j'ai besoin de plus#Ce ce dont je me suis rendu compte pendant les vacances#Als ich mit Andy sprach konnte ich wohl merken dass ich damit nicht zufrieden war#Und dass ich so viel Energie ausgab und hab trotzdem nicht so viel zurück bekommen#А теперь я встретил эту другую девушку и она мне очень нравится#Она умная и красная#Хотя ей 8 лет больше чем я 😬#Aber scheiße sie ist klug und auch süß und eigensinnig und selbstständig#И всё это мне так очень нравится#Я не знаю если она идеальная для меня#Aber wenigstens will ich das herausfinden und so jetzt hab ich eine sehr schwierige Wahl in meinen Händen#Ich weiß was ich tun sollte und was ich machen will#Und es tut mir leid und tut mir weh#Mais putain si je ne suis pas content si je ne suis pas satisfait pourquoi continuer ?? V savez ?#Fuuuckckkkkk#Как минимум Хосс приходит через только 3 недели как что это не должно слишком сложно#Но не знаю#Ich dachte immer ich würde nie sogar eine winzige Chance mit einer coolen schönen Frau haben#Und jetzt stehe ich hier. Mit der Wahl#J'ai passé une vie entière en pensant que je ne trouverais personne pour moi qui VOUDRAIT être avec moi#Et mnt je fais face au fait que peut être je puisse être l'homme idéal pour plusieurs femmes#Et alors c'est a moi pas à elles de choisir#Und es macht mich so sehr Angst die Wahl zu haben und entscheiden zu müssen#Aber fuck jetzt sind wir hier und weißt ihr was?
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SE Staffel 2 Rewatch (Intro)
Hier gibt's keine Pause, es geht direkt mit der zweiten Staffel weiter (weil ich meine Babys vermisse^^) Und allein zum Intro hab ich direkt schon Mitteilungsbedarf, deshalb kriegt das jetzt einen eigenen Post 🤓
Tom und Katharina sind aus dem Intro raus, weil sie in der 2. Staffel nicht mehr dabei sind (ich bin ehrlich schockiert, ich wusste nicht, dass beide nur eine Staffel da waren! Ich hatte die noch so präsent im Gedächtnis, ich war sicher, dass sie noch dabei sein müssen. So sad. Vor allem, was Tom angeht. Werde ihn vermissen 🥲).
Marc ist aus dem Intro raus, weil... jo, keine Ahnung^^ er ist immer noch Hauptcharakter, also voll die random Entscheidung einfach... Aber sie wollten wohl Platz für ein paar Neue machen, die da wären:
Elisabeth, Franz und Sebastian. Von den Shots und der Präsentation würde ich sagen, Elisabeth ersetzt Katharina, Franz ersetzt Tom (es gab sogar in der letzten Folge der 1. Staffel eine Szene mit den beiden. Als hätten sie da den Staffelstab übergeben 🥹). Sebastian ist offenbar als neue Figuren angelegt, er passt zumindest nicht in die Marc-Schublade, weil er - zumindest vermittelt das das Intro - ein Theater Kid ist ❤️ ich erinner mich da ehrlich gesagt nicht mehr dran, also vielleicht ist die Szene auch einfach genauso random wie die meisten anderen und er hat mit Theater garnix am Hut XD
Übrigens ist Tom im Intro doch noch mit dabei, weil sie bei der Vogelperspektiven-Aufnahme von Franz, bei der man das ganze Schloss von oben sieht, auf Toms alte Aufnahme geschnitten haben 🙃
Ira, Kim, Laura und Monika dürfen leider auch diese Staffel nicht ins Intro. Weiß ehrlich gesagt nicht, wonach das entschieden wird, die drei sind auch Hauptcharaktere...Außerdem neu und Hauptcharaktere, aber nicht im Intro, sind Josephine und Philip.
Oliver haben sie einen neuen Fahrrad-Shot gegönnt. Warum? Keine Ahnung. Er sieht nämlich genauso aus wie der letzte, nur dass Oliver jetzt eben ein Jahr älter ist. Die anderen Kiddos sind das aber auch und da haben sie nix ausgetauscht, also kP wo dieses Sonderprivileg herkam 🤷
Iris hat als einzige eine komplett neue Szene bekommen. Sie isst jetzt nicht mehr Eis, sondern pustet Kerzen auf einem Kuchen aus. Finde ich ein bisschen besser (weil sie ja schon immer so ein bisschen als "die Dicke, die gerne isst" inszeniert wird (was insane ist, aber das war damals wohl leider so...)), aber man hätte ihr auch eine Szene mit Pferd geben können, wenn man sie eh ändert? Die Szene jetzt ist ungefähr so wenig aussagekräftig wie Antje, die mit dem Skelett tanzt oder Nadine, die einen Marienkäfer beobachtet. Oder Budhi, der in den See fällt... OK, eigentlich sind fast alle Szenen im Intro weird^^
Ich glaub, ich mag das Intro ein klitzekleines bisschen lieber als das aus Staffel 1. Da kommt mir die Idee, dass man mal ein großes "welches SE Intro ist das Beste" Battle machen könnte! Nicht, dass uns noch langweilig wird! Ich glaub, ich bereit da mal was vor, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin ☺️
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Kurzes Pokemon Purpur Review
EIGENTLICH wollte ich garkein Review zu Pokemon Purpur machen. Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass es nötig ist, aber wie ich bei Nier: Automata gemerkt habe, ärgere ich mich irgendwann über das Fehlen des Reviews. ALSO... hier ganz schnell, ganz kurz und ganz deutsch.
ACHTUNG! SPOILER!
- Grafisch ist das Spiel für mich in Ordnung gewesen, ich habe keinen hohen Erwartungen an die Grafik von den meisten Spielen, aber man vergleicht ja doch ein bisschen mit Vorgängern, ähnlichen Spielen bzw. spielen die in etwa zur selben Zeit raus gekommen sind. Und ich befinde: Für ein Pokemon-Spiel war die Grafik vollkommen okay
- Ich habe fast gar keine/nur wenige Bugs/Glitches und FP-Drops gehabt. Es hat meinen Spielspaß nahezu garnicht beeinflusst
- Musik war in Ordnung.
- Die Open World war mir ehrlich gesagt viel zu groß
- Ich fand es an sich toll, das man überall hin kann, aber nicht so toll, wenn man dabei in ein Pokemon rennt dessen Level weit über dem des eigenen liegt, da hätte man sich ein “Trainer-Level-Anpassung” - System ausdenken können, das so weit variiert das es noch eine Herausforderung ist, bzw. ein Hinweis das Level dort höher ist, aber ohne einen gleich in Schwierigkeiten zu bringen
- Die Idee mit der Schule klang zunächst total toll, aber eigentlich hat es absolut nichts positives gebracht. Ich habe mich nicht gefühlt wie in Hogwarts und auch nicht wie in einem Persona-Game. In-Fact, der Großteil des Games hätte auch ohne die Schule wunderbar funktioniert
- Ich fand den “Unterricht” absolut langweilig und zuweilen unnötig. Vielleicht noch praktisch für Erstlings-Spieler, aber als Veteran habe ich irgendwann aufgehört am Unterricht teilzunehmen
- Ich HASSE diese elende Schuluniform. Mein Chara hat gefälligst ein Kleid oder einen Rock zu tragen und wenn schon eine Hose, dann gefälligst ne schicke Lederhose oder ne eng anliegende Hotpan-Jeans. Nicht dieses... hässliche etwas. Animes haben so viele tolle Schuluniformen, warum mussten sie uns so etwas absolut hässliches geben? Und warum können wir uns wie üblich selbst einkleiden?
- Die Möglichkeit den eigenen Charakter von der Optik her (Kleidung aside) den Wünschen des Spieles an zu passen war sehr gut. Selten das ich ein Spiel mit einem Chara anfangen kann der schon zu Beginne die richtige Haarfarbe und Haarlänge + die richtige Augenfarbe hat. Daumen hoch dafür. Nächstes Mal bitte auch noch die Klamotten!
- Es war definitiv mal was anderes, das legendäre Pokemon gleich von Anfang an zu haben (auch wenn man damit nicht kämpfen konnte...), aber es hat mir auch irgendwie einen gewissen Anreiz genommen. Wer wollte früher nicht immer unbedingt die legendären Pokemon fangen?
- Die Quick-Fights sind nett, aber irgendwie nicht richtig durchdacht.
- Ich fand es an sich nett das man 3 Routen hat die man alle zusammen machen kann, anstatt eine davon auswählen und diese erstmal beenden zu müssen, aber irgendwie hat es das Spiel auch sehr chaotisch gemacht und am Ende fand ich es auch ein bisschen doof das ich wirklich alle 3 Routen machen musste, um das Spiel beenden zu können.
- Plottechnich finde ich ist das Spiel etwas schwierig zu bewerten. Einige Sachen fand ich echt toll, die Sache mit (ich erinnere mich nicht mehr an den Namen) dem Hundepokemon vom Sohn des Professors (ja, das Spiel hat so wenig Platz in meinen Erinnerungen eingenommen das ich mich an keinen Namen mehr erinnere ^^’) war zum Beispiel sehr überraschend und sehr emotional. Kurz habe ich gedacht das arme Ding würde sterben und das Spiel gibt uns die “Irgendwann muss jeder gehen” . Lektion oder sowas, die man als Haustierbesitzer absolut NICHT in einem Pokemon-Spiel braucht. ABER am Ende sind ja noch Freudentränen aus meinen Tränen geworden. Der Rest vom Spiel war vom Plot nicht sooo begeisternd. Das Ending war vielleicht noch etwas überraschend, aber ansonsten nichts erwähnenswertes
- Die Idee hinter Team-Star fand ich gut, gerade als jemand der selbst in der Schule gemobbt wurde. Aber die Umsetzung fand ich nicht so toll. Sowohl von Spiel-Prinzip her, als auch vom Plot her. Vom Spiel-Prinzip her hat mir vor allem gefehlt, dass wir, wie früher, auch mal zwischendurch, unterwegs irgendwo auf die “bösen” Teams getroffen sind und gegen sie kämpfen mussten. Überhaupt haben mir richtige Bösewichte und die Zwangskämpfe etwas gefehlt. (Wobei ich verstehe, warum sie in dieser Open-World-Geschichte die Zwangskämpfe raus genommen haben und mich das auch ein paar mal gerettet hat.) Vom Plot her, mochte ich an die Team-Star-Geschichte auch nicht so ganz, weil ich finde das sie nicht so richtig getroffen hat, wie Mobbing wirklich ist und zu was es führt und so weiter und sofort. Die Idee war nicht schlecht, aber die Umsetzung mangelhaft.
- Die typische Champion-Route fand ich fast etwas ins lächerliche gezogen, ehrlich gesagt. Die Minigames waren mitunter sehr fragwürdig und meistens entweder langweilig oder frustrierend. Außerdem fand ich fast, dass das Spiel etwas zu modern geworden ist. Mit Influencern und Streamern und so etwas als Arenaleitern ^^’ Und mittendrin der Erwachsene Mann der nur Arbeit um Geld zu verdienen, zwei Jobs macht und wirklich, eigentlich lieber woanders sein würde. Realistisch, aber... merkwürdig. Viele fanden ihn ja toll, weil er eben uns repräsentiert. Die Erwachsen gewordenen Spieler, die in ihrem wahren Leben nur Arbeiten gehen, weil sie Geld verdienen müssen und daran nicht sonderlich viel Spaß haben. Aber ich spiele solche Spiele nicht, um die harte Realität des Erwachsenenlebens vor die Nase geknallt zu bekommen.
- Schwierigkeitsgrad war sehr extrem durchgemischt. Manchmal war es ein Spaziergang, manchmal ein Krampf... auf jeden Fall solltest du zum Ende hin besser gut gelevelt sein, sonst wirst du in der Zero-Zone oder wie das heißt Probleme bekommen, auf die das Spiel dich an sich nicht vorbereitet hat.
- Terra-Formen sind so bescheuert. Hässliche Hüte auf den Köpfen unserer Pokemon und die einzige Situation, in der sie nützlich sind, ist im Kampf gegen andere Terra-Form-Pokemon. War wirklich keine so besonders gute Idee.
- Vom Zeitraum her, dauert das Spiel etwa eine Woche oder zwei. Post-Game-Gameplay nicht mit inbegriffen.
Ich würde dem Spiel an sich 7 von 10 Punkten geben. War okay, aber nicht außergewöhnlich. Aber die richtigen Ansätze sind auf jeden Fall da. Das nächste Spiel wird bestimmt besser, wenn sie darauf aufbauen, was sie bis jetzt haben.
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Die Tür
Ellie mochte das Appartement von diesem Papa-Mann. Es war groß und ganz ordentlich aufgeräumt. Ganz anders, als bei Mama's Freund, den sie zwar auch sehr gerne mochte, aber der immer viel unterwegs war und zu Hause seine dreckigen Socken liegen ließ. Aber Ellie's Mama sagte, dass das schon in Ordnung war. Immerhin war Tom Feuerwehrmann und war nach der Arbeit meistens ganz müde. Da hatte er einfach keine Kraft, um noch aufzuräumen. Aber die, mit ihr im Wohnzimmer eine Hüpfburg aus Kissen zu bauen, die war immer da. Zum Glück... Sonst wäre Tom wohl ziemlich langweilig gewesen! Nein, in der Wohnung vom Papa-Mann sah es ganz anders aus. Da waren ganz viele große Fenster, die teilweise bis zum Boden gingen und bei denen einem schwindelig wurde, wenn man zu nah heranging. Aber dafür sah es dann so aus, als würde man fliegen. Ganz hoch über den ganzen Autos in der Stadt. Wollte man zum Gästezimmer gehen, dann musste man eine gewendelte Treppe nach oben gehen und von ihrem Zimmer aus hatte man durch das große Fenster Sicht auf das begrünte flache Dach, auf dem sich ebenfalls ein kleines Gewächshaus befand. Darin waren nicht nur Blumen, sondern auch einige komische Gerätschaften aufgebaut, die sie ein bisschen ulkig fand, die der Papa-Mann jedoch als Arbeit bezeichnet hatte. Doch viel kümmern tat sie diese komischen Sachen, die sie eh nicht ganz verstand nicht. Jetzt, wo sie hier oben standen lief sie lieber in das hohe Gras hinein, das sie sogar um einige Zentimeter überragte. Ein sanftes, leises Kinderkichern verließ ihre Kehle, als sie die Halme kitzelten, bevor sie auch schon die Stimme ihrer Mutter vernahm, die nach ihr rief. Obwohl sie nicht weit weg war, konnte sie sie anscheinend schon gar nicht mehr gehen. "Ellie-Schatz, wo bist du denn?" rief sie und klang ein kleines bisschen besorgt dabei. "Keine Sorge. Das Geländer ist hoch genug. Selbst wenn sie an den Rand des Dachs kommt, ist es praktisch unmöglich für sie dort runter zu fallen." beruhigte sie der Papa-Mann, den ihre Mama Cyrill genannt hatte. Ein lustiger Name. Er sah aber auch lustig aus mit seinen verschiedenfarbigen Augen. So etwas hatte sie bisher nur bei Aaron's Huskyhund gesehen, den sie manchmal besuchte. Meistens wollte er immer mitspielen, wenn Aaron und sie die Ritterburg aufgebaut hatten. Ellie stromerte ein wenig im hohen Gras herum, bekam dadurch nur am Rande mit, wie sich die beiden Erwachsenen unterhielten. Kurz warf sie einen Blick am Rand der Wiese zu den beiden, sah wie Cyrill die Hände in den Hosentaschen vergraben hatte und sich auf Mama's Stirn wieder diese komische Sorgenfalte bildete, die sie in letzter Zeit öfter bei ihr sah. "Ellie ist nicht der einzige Grund, warum wir her gekommen sind." sagte sie gerade und ihre rehbraunen Augen suchten die ihres Gegenübers, der den Blick zurück warf, um dann ins Fragende zu wechseln. Er blieb still, ließ Sarah ausreden. "Da waren irgendwelche Typen bei uns zu Hause. Tom, mein... mein Freund war nicht da. Es war, als hätten sie geradezu darauf gewartet, dass er das Haus verlässt und zur Arbeit geht. Ich hab sie noch nie zuvor gesehen und trotzdem haben sie nach dir gefragt... und nach Ellie. Bis auf Tom und meine Eltern weiß niemand, dass wir beide einmal zusammen gewesen sind. Und da du von Ellie nichts wusstest, kannst auch unmöglich du irgendjemandem davon erzählt haben... Ich mache mir Sorgen. Ich fühle mich in meinen eigenen Wänden nicht mehr sicher, habe Angst um meine Tochter... Hast du dir irgendwelche Feinde gemacht? Ich habe von diesem schrecklichen Anschlag auf die Oper gehört, bei dem du dabei gewesen bist. Diese... PIKE-Organisation oder wie die sich nannten... Meinst du, die könnten so tief in deiner Vergangenheit graben und herausfinden, dass du ein Kind hast?" Cyrill sah mit einem Mal etwas bestürzt aus, so als hätte man in ihm etwas wach gerüttelt, was vorher in ihm geschlummert hatte. "... Ich bin mir nicht sicher... Diese Typen haben wie aus dem Nichts zugeschlagen. Bis zu diesem Tag, als der Anschlag stattfand, hat keiner von ihnen gewusst." Ellie stromerte weiter durch das dichte Gras, diesmal wieder in Richtung Ausgang, wo sie schließlich wieder in die Wohnung lief, um sich dort noch einmal ein bisschen umzusehen. Im größeren Teil der Wohnung unterhalb der Treppe war kaum etwas Persönliches. Auch wenn hier alles ordentlich war fehlten Ellie irgendwie Familienbilder... Zu Hause hatten sie ganz viele davon. Von ihr und ihrer Mama, manchmal mit und manchmal ohne Tom. Und hier suchte und suchte sie und fand kein einziges. Mama hatte ihr erzählt, dass der Papa-Mann einen Bruder hatte. Von Aaron und seiner großen Schwester standen bei ihnen in der Wohnung auch ganz viele Bilder von den beiden herum, doch hier fand sie keines vom Papa-Mann und seinem Bruder. Nur so komische abstrakte Kunstbilder hingen hier an den Wänden, groß und mächtig thronten sie über dem Weiß, so als wollten sie einen erschlagen, obwohl sie durch ihre Motive teilweise unglaublich weit weg wirkten. Mit Tom hatte sie sich über solche Dinger immer lustig gemacht. Er hatte immer "abstrakter Quatsch" dazu gesagt, obwohl es eigentlich "abstrakte Kunst" hieß. Das hatte Mama ihr gesagt, obwohl sie solche Bilder auch schrecklich fand. Nur eins hing an einer Wand im Wohnzimmer, das Ellie ganz hübsch fand. Darauf war ein niedliches Bauernhaus zu sehen mit einem Getreidefeld davor, in dem in blau ein paar Kornblumen angedeutet waren, ihre Lieblingsblumen. Sie wusste genau, dass es solche Blumen waren, weil die immer am Rand von solchen Feldern wuchsen. Das war bei ihr zu Hause nämlich auch so. Ellie machte sich weiter auf die Suche nach Familienfotos, doch sie konnte einfach keine finden. Dafür allerdings fand sie hinter der Küche eine Tür, die ihr bisher noch nicht aufgefallen war. Sie sah ganz blechern aus, so als käme sie aus dem Weltall. Genau wie bei den Kleinen Einsteins, die sie so gerne guckte. Langsam trat Ellie an die Tür heran, musste jedoch feststellen, dass sich dort keine Türklinke befand wie bei den Türen zu Hause. Vielmehr wirkte das Ganze wie bei einem Fahrstuhl, der sich nur durch entsprechenden Knopf öffnen ließ. Die Kleine sah sich um, ob sie so einen entdecken konnte. Doch da war einer. Nur so ein komisches Zahlenfeld. Vielleicht musste sie einfach alles drücken. Dann ging die komische Fahrstuhltür bestimmt auf. Also reckte und streckte sich die Vierjährige, versuchte mit aller Macht an die Knöpfe und erreichte schließlich die 8. Die kannte sie gut. Mama hatte ihr einmal erklärt, dass die das Unendlichkeitszeichen war, wenn man die Zahl einfach hinlegte. Und Unendlichkeit ist so viel, dass das gar nicht mehr aufhörte und man es sich gar nicht vorstellen konnte. Die 7 war die nächste Zahl, die sie erreichte. Die konnte sie sich auch gut merken, weil man sie so einfach malen konnte. Und weil die Sieben so schön war, drückte Ellie sie gleich nochmal, dann die 9. Die sah fast aus wie die 8, aber ihr fehlte ein Strich. Das Mädchen wollte gerade weiter mit den Zahlen machen, da erklang schließlich ein schriller, sich immer wieder wiederholender Piepton, der gar nicht aufzuhören schien. Verschreckt hielt sie sich die Ohren zu und ging vom Zahlenschloss weg. Wenige Augenblicke später tauchten auch schon die beiden Erwachsenen auf. Cyrill fluchte, obwohl Ellie wusste, dass man das nicht durfte. Zu Hause hätte er dafür einen Strafdollar ins alte Einmachglas zahlen müssen. "Ellie, hier darfst du nicht hingehen." sagte er schließlich, nachdem er den Alarmton abgestellt und sich ihr wieder zugewandt hatte. Er war nicht laut, klang nicht direkt böse als er das sagte, doch in seiner Stimme war dennoch ein nervöser, strenger Unterton, der das Mädchen schlucken ließ. "Ich hab doch gesagt, sie ist neugierig." seufzte ihre Mutter und nahm sie einfach so auf den Arm. "Warum?" fragte Ellie eher an das gewandt, was Cyrill gefragt hatte und erntete dadurch einen überraschten Blick des Papa-Manns, der sie das erste Mal hatte sprechen hören. Mit dieser einen Frage, die womöglich auch seine Karriere hatte beginnen lassen. Warum? Warum war der Himmel blau? Warum können Flugzeuge fliegen?... Warum wissen wir so wenig über das, was uns alle umgibt? "Da... da drinnen sind empfindliche Geräte und wichtige Dinge von der Arbeit." antwortete Cyrill nach einer kurzen Pause. "Das kann alles leicht kaputt gehen, wenn man da dran kommt." Ellie verzog das Gesicht und machte große Augen. "Ich dachte, da wären Fotos drinnen." murmelte sie mit leiser Stimme und schämte sich ein bisschen. Sie war neugierig, doch etwas kaputt machen wollte sie nicht. Sie wäre bestimmt ganz vorsichtig gewesen. "Fotos?" Der Papa-Mann blickte sie irritiert an und Sarah übernahm die Erklärung. "Sie meint bestimmt Familienbilder. Sie hilft mir immer dabei Ulraubsfotos von uns einzukleben und guckt bei ihrer Oma immer sehr gerne in den Familienalben herum.. Davon scheinst du ja nicht so viele zu haben." Er wirkte etwas erschlagen von alledem, fasste sich dann aber schnell wieder. "Ich glaube hier liegt irgendwo noch ein altes Fotoalbum herum." sagte er und klang ehrlich so, als wolle er Ellie eine Freude machen... oder sie einfach nur beschäftigen. Doch Ellie war das auch ganz Recht so. Immerhin gab es hier gar keine Spielsachen. Während Sarah sie den Flur wieder zurück zum Wohnzimmer trug, warf sie noch einmal einen Blick zurück zu der komischen Tür, die man wohl nur mit der richtigen Zahlenkombination auf bekam. Doch sie ließ sich auch genauso schnell wieder ablenken, als der Papa-Mann sich mit ihr und ihrer Mutter aufs Sofa setzte und ein uraltes, eingestaubtes Album öffnete, in dem man tatsächlich seinen Bruder und ihn auf vielen Bildern sah, als sie noch klein waren.
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Homeparty + shocking news
Montag, 15.02.2020
+ kurze Randinfo: davor habe ich auf dem Account ignoremepleasex gepostet über mein Leben, da ich aber ein neues Handy seit paar Tagen habe und weder die Mail noch das Passwort von dem TumblrAcc weiß, gehts hier weiter.
Also jetzt gehts zum eigentlichen Thema.
Letzte Woche war ich jeden Tag auf der App 'Houseparty' mit Manjana, Nader, Sladjan, Sophie und einige Male kam der Zwillingsbruder von Sladjan dazu. Von all denen kenne ich nur Manjana, Sophie und Nader habe ich einmal bisher gesehen und Sladjan & Srdjan noch gar nie. Jedenfalls haben Manjana, Nader, Sophie und ich für das Wochenende eine kleine Homeparty geplant bei Nader, da er sturmfrei hat. Das musste ich nur noch irgendwie meinen Eltern verklickern. Die kamen btw am Donnerstag wieder von Kroatien zurück und brachten eine Menge Alkohol und Essen von unten mit. Vor allem Fleisch (Kobasice). Jao. Man merkte aber meinen Eltern an, dass es ihnen gut tat, in Kroatien zu verweilen. Den Freitag habe ich bisschen mit meinem Bruder verbracht. Ich spielte das erste Mal Warzone und danach GTA. Als es mir zu langweilig wurde brach ich das ab. Sonst hab ich an dem Tag nichts mehr unternommen.
Am Samstag war ich früh auf da ich von meinen Eltern und meiner Schwester geweckt wurde. Die können nicht normal reden sondern schreien. Ich war da pissig drauf. Jedenfalls machte ich mich dann früh bereit. Ich ging duschen und hab mich so geschminkt wie noch nie: ich habe einen Smokey-Eye Shadow Look hinbekommen und mir fake Lashes geklebt. Sonst hab ich den Rest so wie gewohnt gemacht. Ich war sehr zufrieden und überrascht von mir selbst, dass ich so einen Look hingekriegt habe. Ich hab mich an dem Tag besonders gefühlt eh. Nachmittags chillten wir wieder auf der App Houseparty rum, um die Zeit zu verstreichen. Als es endlich 17 Uhr war ging ich los nach Oerlikon. Die drei waren aber so verpeilt, dass die nach mir ankamen. Wir mussten erst noch Alkohol besorgen, Becher, Süßes, Limetten und weiteres. Dann gings zu ihm nach Hause. Ich war überrascht als wir bei ihm eingetreten sind. Meine Fragen waren: "bist du reich oder so?" der hat ein ganzes Haus Junge. Das auch noch fancy eingerichtet ist. Als wir uns eingenistet haben, bestellten wir Pizza und fingen an mit der Malibu Flasche. Als uns langweilig wurde spielten wir Bierpong, danach Uno. Manjana und ich suchten andauernd nach einer Beschäftigung, da uns ziemlich schnell langweilig wurde. Sie ging live auf Insta, die drei hatten immer wieder Fights zwischen sich und ja. Als die Malibu Flasche leer war, kam Redbull Vodka ins Spiel. Sophie und ich haben am meisten getrunken aber am wenigsten gespürt. An sich war der Abend chillig und unterhaltsam aber ich würde nicht sagen, dass es jetzt mega war, da ich schnell gelangweilt war und wir fast eingepennt sind. Wir haben sogar einen Film geschaut da wir sonst nix zu tun hatten.
Was auch komisch war: ausgerechnet an dem Abend meldete sich gefühlt JEDER! Sonst, wenn ich nichts zu tun habe, sind alle bereits verplant, können/wollen nix unternehmen. Aber genau dann, wenn ich was vorhabe, DANN meldet sich jeder. Sogar Leute mit denen ich nicht gerechnet hätte wie zB Ardi oder Oliver, beide wären extra nach Zürich gefahren um mich zu sehen und was zu machen. Ich musste einfach jedem absagen und ich muss sagen es tat weh. Ich hätte liebendgerne was mit denen unternommen, no joke. Dann wäre wennschon was los. Ausserdem schrieb mir auch Srdjan den ganzen Abend durch. Er meinte plötzlich ich soll den Standort schicken, ich dachte mir nichts dabei. 10 Minuten später kam die Nachricht „kommt raus, wir sind da“. Sophie, Manjana und ich sind also schnell raus für ca. 10 Minuten. Die haben uns überredet dass wir mit denen mitsollen. Wir mussten nur schnell Nader irgendwie verklickern dass wir abhauen. Sophie hat ihre Schauspielkünste eingesetzt und tat so, als müsse sie erbrechen. Währenddessen habe ich angefangen zu putzen und aufräumen, so dass es nicht all zu assi ist dass wir einfach gehen. Er hat alles abgekauft und meinte es wäre besser wenn wir mitgehen. Ich nahm noch das Sixpack Redbull und wir gingen los. Dann hatten wir ein Problem: Wir sind einer zu viel. Srdjan hatte den „genialen" Plan, dass Manjana vorne sitzt, Sophie hinten, Sladjan auch und ich soll auf Srdjan‘s Schoß. Ich war nicht so überzeugt davon aber wir wollten weg von da also machte ich das mit. Ivan, der Fahrer, der ist ein typischer Bosner. Er fuhr wortwörtlich zum Beat. Die Jungs liessen ein Lied laufen (es gab nur Jugomusik bei denen) und er lenkte mit dem Lenkrad zum Beat: er nahm die ganze Strasse ein. Mir wurde irgendwann schlecht von dem ganzen hin und her. Die Fahrt an sich war das Highlight der Nacht weils am meisten Spaß gemacht hat aber trotzdem wurde mir schlecht dabei. Srdjan hatte die ganze Zeit eine Hand auf meiner Hüfte um mich „festzuhalten“ und ich wusste nicht wie ich das finden soll, deswegen ignorierte ich es.
Als wir endlich angekommen sind bei denen, haben wir Basketball geschaut und geredet. Später haben wir Wer bin ich gespielt und einen Film geschaut. Srdjan nahm kurz Manjana‘s Handy in die Hand und sah ihren Hintergrund, was Fillipe war. Das war ein großer Fehler, dabei hat sie mir davor noch gesagt sie sollte es ändern aber hats trotzdem nicht getan. Dann musste sie auspacken und erzählte den beiden, dass sie was mit Fillipe am laufen hat. Sladjan war verletzt und ging danach ins Bett. Manjana musste gegen 5 Uhr los, so blieben nur noch Srdjan und ich übrig. Wir haben über alles mögliche geredet. Er begleitete mich noch bis zum Bahnhof, wobei ich das nicht mal verlangt oder erwartet hätte. Generell muss ich sagen dass Sladjan und Srdjan gut erzogen worden sind: als ich ankam wurde mir erstmal alles gezeigt und immer wieder fragte man nach, ob man was möchte, so dass man sich direkt wohlfühlt. Jedenfalls musste ich dann eine Stunde lang Zug fahren in der früh (um 6 Uhr morgens). Srdjan hat die ganze Fahrt durch mit mir telefoniert bis ich zuhause war. Sowas hatte ich noch nie erlebt ehrlich gesagt. Zuhause war ich dann so kaputt, ich musste mich erstmal hinlegen immerhin war ich bereits seit 24h wach zu dem Zeitpunkt. Gegen 9 Uhr schlief ich endlich ein und wachte dann gegen 15:00 auf. Das war genau mein Ziel - ich wollte so wenig wie möglich vom Valentinstag mitbekommen. Das erste Mal in meinem Leben dass mich der Valentinstag abfuckt, sonst wars mir immer gleichgültig. Ich musste dann noch Sekretärin spielen für meine Eltern, eine Mail schreiben und Formular ausfüllen. Danach legte ich mich direkt wieder hin, ich hab den ganzen Tag echt nur im Bett verbracht.
Abends telefonierte ich wieder mit Srdjan bis ich so müde war und nicht mehr konnte. Gegen 2 Uhr Morgens bin ich kurz erwacht, da ich gehört habe wie jemand die Wohnung verlässt. Ich hatte da eine leise Vorahnung aber wollte mir nicht all zu viele Gedanken machen, weswegen ich wieder schlafen ging. Als ich heute morgen aufgewacht bin, sah ich dass Mama nicht da ist. Ich wusste dann, dass meine Vorahnung leider zur Realität wurde. Über Nacht musste sie in die Notaufnahme, da sie kurz davor war, einen Herzinfarkt zu erleiden. Mein Vater hat mir das mitgeteilt und ich zog mich ins Zimmer zurück, da kamen mir die Tränen die ich unterdrücken wollte. Ich habe ihr eine Nachricht auf Whatsapp verfasst und ich hoffe nur das Beste für sie.. Sie hat all das nicht verdient. Ich mache mir Sorgen.. Sie muss wahrscheinlich 2-3 Tage bleiben. Ich wünsche mir, dass sie ihr helfen können. Ich weiss nicht wie ich mit dem umgehen soll, falls es zum Ende kommt. Das will ich mir nicht vorstellen..
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Pitchkultur – Fesseln für New Work?
Sind Pitches und Ausschreibungen noch zeitgemäß oder gibt es aktuelle Alternativen, um Compliance-Anforderungen zu entsprechen?
Pitches und Ausschreibungen wie wir sie kennen, passen nicht mehr in unsere heutige Zeit. Das ist meine Beobachtung während meiner zwanzig Jahre im Agentur-Business. Warum? Weil die Herangehensweise und Denk- und Arbeitsweisen heute zunehmend andere sind und auch sein müssen. Wir denken nicht mehr nur in Kanälen oder Produkten. Kommunikation findet mehr und mehr übergreifend statt – und nicht in Silos. Das gut durchdachte und gemeinsam formulierte Ziel ist wichtig – und gemeinsame Werte sowie eine Kultur, wie wir miteinander arbeiten wollen. Der Weg dahin wird agil und prozessorientiert gemeinsam gestaltet – auf Augenhöhe. Dafür braucht es auch neue Möglichkeiten und Begegnungen bei der Suche nach dem passenden Partner. Das ist die Kurzform. In meinem neuen Blogartikel schreibe ich detailliert über meine Erfahrungen und Gedanken. Denn wie heißt es immer so schön: ich möchte verändern und Teil der Lösung sein.
Um ehrlich zu sein, als ich diesen Blogartikel begann, saß ich gerade in der Sonne auf einem Segelboot, während Berlin bei wolkenverhangenen, mageren siebzehn Grad vor sich hin fror. Immer eine Frage der Richtung, aus der man schaut, heute wären 17°C ein Geschenk – und, nach Wochen des Lockdowns, auf einem Segelboot sitzen, noch viel mehr.
Der fürs Segelboot nötige Wind fehlt gerade und so tuckern wir im gleichmäßigen Takt unseres Dieselmotors durch die wunderschöne Landschaft Kroatiens – und mir war tatsächlich etwas… nun ja, tatsächlich langweilig. Trotz umfangreicher Bordbibliothek und dem monatelangen Wunsch, nach genau dieser Situation. Tatsächlich bei mir ein äußerst seltener Zustand. In solchen Momenten müsste man eigentlich entsprechend der Achtsamkeitstrends ganz im Augenblick ruhen. Allein mein Kopf spielte nicht mit und gab mir Themen und Gedanken vor. Zum Beispiel dieses seit langem aktuelle und bohrende Thema: Wie passen Ausschreibungen und Pitches in unsere zunehmende New Work Kultur? Aus aktuellem Anlass verschiedener Einladungen zu Pitches ist es seit Monaten im Fokus. An der Zeit, wie lange ich inzwischen an diesem Artikel gefeilt habe, konnte ich gut erkennen, wie komplex und uneindeutig das Thema beim Eintauchen ist. Also lasset die Spiele beginnen...
Pitch? Was soll das sein?
Es gibt Menschen und ganze Berufsgruppen, die haben den Begriff Pitch noch nie im Leben gehört. Für mich und für uns als Agentur gehören Pitches zum Alltag – ob wir wollen oder nicht.
Zugegebenermaßen hatte ich diesen Artikel schon etliche Jahre im Hinterkopf, da mich das Thema seit Gründung unserer Agentur beschäftigt und es wenige Situationen und Konstellationen gibt, in denen ich mich so ausgeliefert, so wehr- und machtlos, ungerecht behandelt und unsere Arbeit so wenig wertgeschätzt fühle. Aber jetzt erst hatte ich die Eingebung, dass die Zeit langsam reif ist dafür. Wie wir alle wissen, sind das keine schönen Gefühle und nichts, was dem kreativen Tun, dem Aufgehen in seiner Arbeit und der allgemeinen Zufriedenheit zuträglich ist. Sich diesen Gefühlen dennoch immer wieder auszusetzen, hat etwas Schmerzhaftes.
Deshalb bin ich der Meinung, dass sich etwas ändern muss und das Thema Pitches für Agenturen mal gehörig auf den Prüfstand gehört. Weil aber so viele persönliche Facetten mit einfließen, schreibe ich deshalb den Artikel aus meiner persönlichen Sicht als Jana. Auch wenn ich weiß, dass viele meiner Kolleginnen und Kollegen in unserer Agentur, aber auch in anderen Agenturen und Dienstleistungsunternehmen das ganz ähnlich sehen. Was aber nicht viel Veränderungen bringen wird, wenn wir keinen gemeinsamen gesellschaftlichen und öffentlichen Diskurs dazu schaffen.
Meine Motivation für den Artikel
Meine Motivation dabei ist, dass es durch die ausführlichen Schilderungen von Pitch-Konstellationen und Umständen Gelegenheiten gibt, unsere Sichtweise und Erfahrungen als Dienstleister in derartigen Situationen in die Behörden, Unternehmen und Organisationen zu tragen. In der Hoffnung, dass sich möglicherweise durch das Wissen um das Gegenüber bzw. auf die Partner*innen, sich der Blick ändert und die Herangehensweisen langsam an moderne und agilere Arbeitsweisen angepasst werden kann. Vor allem für unsere Verwaltungen, Ministerien und öffentlich finanzierten Unternehmen und Projekte sind die Denkweise und Strukturen ein Wettbewerbsnachteil, da in weiten Teilen nicht modern und agil gedacht, gewirtschaftet und gearbeitet werden kann. Die Denkweisen, Strukturen und der Aufbau verhindern dies schlichtweg.
Was ist was? Begriffsklärung
Aber vielleicht noch mal kurz den Schritt zurück und ein paar Begriffe klären. Was ist denn überhaupt ein Pitch? Warum gibt es die und seit wann? Wer profitiert davon und wer nicht? Was unterscheidet Pitches von Ausschreibungen und was hat das Ganze mit Compliance zu tun? Nach meiner Kenntnis und Erfahrung gibt es bei staatlichen Stellen bzw. öffentlich finanzierten Behörden und Unternehmen eher Ausschreibungen, in der freien Wirtschaft eher Pitches.
Was ist ein Pitch?
Ein Agenturpitch ist kurz gesagt eine Präsentation, mit der sich eine Agentur um einen Auftrag bemüht. Es gibt auch Pitches für Architekt*innen oder in anderen Gewerken, die lasse ich hier bewusst außen vor. Ein Agenturpitch ist eine der häufigsten gewählten Methoden von Unternehmen, um eine Agentur auszuwählen. Die Agenturen bemühen sich dabei um einen bestimmten Etat oder ein spezielles Projekt eines Kunden. Es geht also um die Suche nach einer/m passenden/n Partner*in. Was genau passend meint, legt das suchende Unternehmen fest. Oft ist es die Kreativität und Innovation, aber auch die Größe, der Standort, die angepriesene Schnelligkeit sowie Ruf und Renommee entscheidend – und natürlich spielt der Preis eine Rolle.
Was ist eine Ausschreibung?
Ausschreibungen unterliegen meist den gesetzlich geregelten Vorgaben und müssen am Ende den Prüfungen des Bundesrechnungshofes standhalten. Es gibt offene und verdeckte Ausschreibungen, manche werden für eine Stadt, deutschlandweit, europaweit, weltweit ausgeschrieben. Agenturen werden angeschrieben oder bewerben sich, um an Ausschreibungen teilzunehmen. Es gibt öffentliche oder Bezahl-Plattformen, bei denen die Ausschreibungen veröffentlicht werden (müssen). Ausschreibungen sind für beide Seiten in höchstem Maße aufwendig, oft kompliziert, man braucht viel Erfahrung, allein schon formell alles richtig zu machen. Unternehmen sind gut beraten, einen erfahrenen Dienstleister zu Rate zu ziehen, denn wenn eine Ausschreibung formal nicht richtig ist, muss erneut ausgeschrieben werden, was dann definitiv zu Zeitverzögerungen führt. Auch bei Ausschreibungen geht es um die Suche, aber eher nach einem Dienstleister als nach einem Partner. Ob die Chemie stimmt, ob Kultur und Werte matchen, spielt meist keine große Rolle. Vielmehr wird meist das wirtschaftlich günstigste Angebot gesucht. Zu Deutsch das Billigste.
Will man der billigste Anbieter sein? Wenn es um Kommunikation, Leidenschaft, Design geht? Möchte man dafür gute Mitarbeiter*innen schlecht bezahlen, sich selbst ausbeuten, keine Ressourcen haben für Weiterbildung, neue Werkzeuge?
Zum Verständnis, was ein Pitch im Alltag auslöst, hier mal zwei Sichtweisen:
Ein Pitch aus Sicht eines Unternehmens
Dazu habe ich unsere Kollegin Sabine gebeten, uns an ihren Erfahrungen aus ihrem vorherigen Job teilhaben zu lassen.
„In meinem Job bei der airberlin durfte ich bei einem großen Agentur-Pitch dabei sein, bzw. diesen in Zusammenarbeit mit dem Einkauf steuern. Ich kenne diese Seite somit sehr gut. In meiner Funktion als Senior Managerin Agentursteuerung war das aber auch genau meine Aufgabe, in die ich viel Zeit und Mühe gesteckt habe, damit wir auch wirklich die passende Agentur für uns finden und das nach einer Bewertungsmatrix, die fair ist und keine Fragen offenlässt. Nicht einfach, strategisches Können, Kreativität und die zwischenmenschliche Chemie anhand einer Excel-Liste zu messen. Es handelte sich um einen großen Pitch für einen ziemlich großen Retainer-Vertrag. Eine Ausschreibung ist hierbei also ein Muss. Zu viele Kollegen wollen bei der Auswahl mitreden, Kontakte vermitteln und selber kreativ werden. Aber bei vielen kleineren Aufträgen fragt man sich, ob das einer Beschäftigungstherapie gleichkommt. Reicht es hier nicht, 3 Angebote einzuholen? Muss es denn immer gleich eine ganze Ausschreibung sein?“
So könnte sich das in vielen Unternehmen abspielen:
„Wir brauchen ein neues Logo (alternativ oder auch eine Website, Kampagne, Social Media Strategie). Können wir das intern vergeben? Nein. Wir brauchen einen externen Dienstleister. Eine Agentur. Aber welche? Kennt jemand eine? XY hat eine vorgeschlagen – find’ ich aber nicht so dolle. Eigentlich müssen wir das eh ausschreiben, oder? Mhm, eine Ausschreibung kostet aber viel zu viel Zeit – das schaffe ich gar nicht zusätzlich zu meinen anderen Aufgaben. Was wollen wir denn? Wissen wir noch nicht so genau? Können wir nicht einfach das Briefing vom letzten Mal nehmen und adaptieren? Zu viel sollten wir sowieso nicht vorgeben, schließlich soll die Agentur frei denken können. Macht nichts. Wir laden möglichst viele Agenturen ein, die schon mal ein bisschen vordenken, dann klären sich die wichtigsten Fragen und außerdem können wir uns dann das schönste Design aussuchen. Aber ein Pitch-Honorar sollten wir zahlen, wenigstens ein Kleines.“
Pitch aus Sicht einer Agentur
„Oh wie toll, eine Anfrage. Können wir gut gebrauchen. Arrrgh Mist, eine Ausschreibung. Bis wann? 3 Wochen? Boah, wie sollen wir das schaffen? Diese Woche sind wir dicht, ab nächste Woche sind Ferien. Ist ja immer so praktisch die Ausschreibungen noch kurz vor den Ferien rauszuschicken. Agenturen machen ja keinen Urlaub und Kreative haben ja keine Familien. Kann man den Termin noch nach hinten schieben? Nein, wir haben für die Pitch-Unterlagen schon so lange gebraucht und sind schon im Verzug, tut uns leid. Was wollen sie genau? Steht nicht drin. Ein Konzept, die Herangehensweise und eine Designskizze. Botschaften, Ziele, Anforderungen an die Agentur, Budget? Nee, steht nix oder nur so halb. Klingt erstmal nicht nach viel Aufwand. Der Teufel liegt im Detail. Nach welchen Kriterien wird entschieden: idea first / people second oder umgekehrt oder beides? Vielen Unternehmen ist das nicht klar bzw. es gibt kein einheitliches Vorgehen. Wenn man arbeitet, wie wir es tun, muss man ein Projekt durchdringen, verstehen. Nur dann kann es gut werden. Wir stochern im Nebel. Erstes Meeting. Nach 20 min haben wir 30 Fragen, die man eigentlich mit dem Kunden diskutieren müsste – im Gespräch. Weil es komplex ist, weil es kein richtig oder falsch gibt, sondern Entscheidungen für mehr oder weniger Mut oder was auch immer gebraucht wird.
Was wir können, ist die Fragen zurückzuschicken und auf Antworten zu warten. Noch eine Woche. Das ferienbedingte unterbesetzte Team schiebt Überstunden, entwickelt Konzept und Designs, strickt parallel an der Präsentation, kalkuliert ins Blaue. Dann kommen die Antworten. Lückenhaft. Es fehlt Klarheit auf ganzer Linie. Das Konzept und Design müssen angepasst werden. Die Texte für die Präsentation fehlen noch, was soll man schreiben über ein Setting, was selbst dem Kunden noch nicht klar ist. Irgendwann wird entschieden, dass die Pitch-Unterlagen fertig sind und raus müssen. Bei öffentlichen Ausschreibungen kommt noch ein Wahnsinn an zusätzlich auszufüllenden Unterlagen dazu. Dafür gibt es weder Studiengänge noch Ausbildungsberufe. Irgendwann drückt man Enter oder verabschiedet den Kurier – und gewinnt im besten Fall. Im Schlimmsten Fall, hat man kollektiv gar keine Lust mehr auf Projekt und Kunde.“
Um nicht zu verallgemeinern, möchte ich hier ausdrücklich festhalten, dass wir als Agentur grundsätzlich davon ausgehen, dass jedes einzelne Unternehmen oder Organisation bei einer Ausschreibung oder einem Pitch ihr Bestes gibt und niemandem schaden möchte. Manchmal reicht einfach das Beste nicht aus.
Resümee?
Es ist nun nichts Ungewöhnliches dabei, dass es unterschiedliche Blicke auf ein und dieselbe Situation gibt und damit auch verschiedene Haltungen, Reaktionen und Erfahrungen. Wenn es aber eine Schieflage gibt, Missverständnisse, Schwierigkeiten in und mit der Kommunikation, fehlende Klarheit und mangelndes Verständnis, daraus resultierend schlechte Voraussetzungen, um strategisch überlegt zu arbeiten, leicht und kreativ Ideen zu entwickeln, wenn das Ganze am Ende Energie raubt – dann spätestens muss es Veränderungen geben.
Kurzer Vergleich
Stell dir vor, du hast einen Laden und bist z.B. mit Leidenschaft Bäcker. Du verkaufst deine Brötchen, Brote, vielleicht auch Kuchen und Torten. Eines Tages kommt jemand in den Laden und sagt: Ich brauche fürs Wochenende für meine Familie in Zukunft immer Brötchen, aber bevor ich mich entscheide, möchte ich bei verschiedenen Bäckern Brötchen kosten – umsonst oder maximal für einen Bruchteil des Preises. Dann kann der Kunde Testbrötchen kaufen und entscheiden, bei welchem Bäcker er in einkaufen möchte. Wenn der Kunde nett und es die Situation erlaubt, wird der Bäcker auch mal ein Brötchen zum Kosten ausgeben, so wie auf dem Markt ein Stück Käse oder es bei Hochzeiten vorher oft ein Testessen gibt (das aber oft auch bezahlt werden muss).
Warum zum Teufel müssen Agenturen pitchen?
Letztlich geht es darum, die/den passende/n Partner*in, die richtige Agentur zu finden. Was oder wer aber passt? Was ist richtig? Oft verbergen sich dahinter hohe Erwartungen aber auch diffuse unterschiedliche Wünsche. Für manche Unternehmen ist es auch nicht die Suche nach einer/m Partner*in auf Augenhöhe, sondern nach einem Dienstleister, an den man ungeliebte Dinge auslagert, dem man ein paar Brocken hinwirft und erwartet, dass diese vergoldet werden. Eine Beziehung aufbauen ist von vorne herein nicht vorgesehen. Je besser ein Kunde formulieren kann, in welcher Form Unterstützung gebraucht und wer eigentlich gesucht wird, umso klarer ist das Suchfeld und umso zielgerichteter kann eine Agentur gesucht und erfolgreich gefunden werden.
Die Historie
Es gab und gibt Betrug, Vetternwirtschaft, Übervorteilungen und Schmiergelder – überall auf der Welt. Deutschland (wie auch weitere Länder der westlichen europäischen Welt) ist inzwischen ein recht sicheres Land und hat es im Laufe der Jahre geschafft, hohe Standards im Bereich Compliance einzuführen und zu leben. Das ist definitiv eine Errungenschaft, hinter der noch mehr steckt. Chancengleichheit, verantwortungsvoller Umgang mit Geld und eine nachvollziehbare Verteilung. Es ist einfach eine andere Situation, wenn ein/e Autokrat*in weiß, was er/sie will und einfach entscheidet. Entscheidungsprozesse in Unternehmen und Organisationen sind deutlich komplexer und unterliegen noch ganz anderen Gesetzmäßigkeiten. Die Suche nach der/dem passenden Dienstleister*in ist vermutlich so individuell wie ein Unternehmen selbst. Größe, Alter, Standort, Portfolio, Werte, Tradition, Risikobereitschaft eines Unternehmens u.a. spielen bei der Bewertung eine Rolle, ebenso wie der Hang zu bekannten und vertrauten Namen oder der Offenheit hinsichtlich neuer, bisher nicht ausprobierter und daher schwer kalkulierbarer Methoden.
Es gab und gibt Gründe, warum Ausschreibungen und Pitches eingeführt wurden. Um Komplexität zu verringern und auch, um transparent und nicht angreifbar zu sein. Aber wie bei allen Dingen, macht es Sinn sie von Zeit zu Zeit auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen.
Das Problem heute ist vielfältig
Die wichtigste aller Fragen für mich ist aber: Wenn wir über New Work nicht nur nachdenken, sondern versuchen, unsere Arbeit, unser Denken unsere Kultur langsam zu transformieren und den ständig neuen Anforderungen anzupassen, funktionieren dann Pitches und Ausschreibungen für Agenturen in agilen Arbeitsbeziehungen noch?
DIE ANTWORT IST N E I N.
Die Schwierigkeiten und Probleme, die ich sehe, sind tatsächlich sehr vielfältig. Die Glaubenssätze eines Unternehmens sind genauso mächtig wie die eines einzelnen Menschen. Kommt eine Agentur überhaupt in Frage, wenn sie vermeintlich zu klein, zu anders, zu nah oder zu weit weg ist? Wie kann man mit einer Agentur auf Augenhöhe arbeiten, wenn man ihre Arbeit nicht so wertschätzt, wie es richtig und wichtig sein sollte. Kann die/der preiswerteste Anbieter*in wirklich passend sein? Darf man im Pitch un- oder unterbezahlte Ideen oder Analysen erwarten und annehmen?
Ausschreibungen sind zudem oft sehr rückwärtsgewandt. Es wird mehr Augenmerk daraufgelegt, zu schauen, was Agenturen in der Vergangenheit geleistet haben, anstatt gemeinsam darüber ins Gespräch zu kommen, wie die Sichtweise auf das Projekt, das Problem, die Aufgabe und die Herausforderungen ist und gemeinsam über Wege und Lösungen zu diskutieren. Stattdessen wird etwas ausgelagert, was nicht ausgelagert werden kann. Obwohl es zum Organismus eines Unternehmens gehört. Weil Kommunikation und Marketing ein so wichtiger Teil der DNA eines Unternehmens sind. Das gilt im Übrigen auch für staatliche Governance. Unternehmen können sich Knowhow und Beratung einkaufen, aber nicht wichtige interne Aufgaben abspalten und outsourcen.
Ich bin mir der zum Teil gegenteiligen Bedürfnisse auf Unternehmensseite bewusst und bemühe mich immer wieder ernsthaft um einen Perspektivwechsel – ohne Anspruch, neutral zu sein. Das wäre vermessen. Ich habe leider keine einfache Lösung in der Tasche und Antwort auf meine eigene Frage, aber ein paar praktische Anregungen. Wie eine Zusammenarbeit gut gelingen kann, beschreibe ich mit den folgenden 11 Lösungen.
Lösung 1 – agile Arbeitsweise
Pitches und Ausschreibungen, wie wir sie kennen, passen nicht mehr in unsere heutige Zeit. Warum? Weil die Herangehensweise und Arbeitsweise bei Projekten heute eine andere ist und auch sein muss. Wir denken nicht mehr nur in Kanälen oder Produkten, wasserfallartig und starr. Wir müssen gemeinsam arbeiten – nicht gegen- oder miteinander – und eher aus der Aufgabe heraus die passenden internen und externen Ressourcen vereinen. Das gut durchdachte und gemeinsam formulierte Ziel ist wichtig. Der Weg dahin wird agil und prozessorientiert gemeinsam gestaltet – auf Augenhöhe, vom Auftraggeber und in Abstimmung mit allen beteiligten Partnern. Dafür braucht es selbstverständlich neue Möglichkeiten und Begegnungen bei der Suche nach dem passenden Partner oder Dienstleister. Pitches und Ausschreiben sind meiner Meinung kontraproduktiv, weil auf herkömmliche Art und Weise nicht die richtigen Partner gefunden werden, Gelder verbrannt bzw. nicht richtig – und damit nicht verantwortlich – eingesetzt werden.
Lösung 2 – mehr Freiheiten in der Schrittfolge
Gerade bei Anträgen, müssen Organisationen vorher schon wissen, wie z.B. ein Projekt, eine Lösung oder eine Website aussehen soll und wie viel sie kosten darf. Das weiß aber zu diesem Zeitpunkt meist kein Mensch. Es kann niemand wissen. Weil erst nach der Analyse von Umfeld und Bedarf etc., der strategischen und konzeptionellen Planung eine erste Idee des Umfangs und der Features entsteht. Vor allem wenn die Entwicklung von Ideen Teil eines Projektes ist, kann man schlecht in die Glaskugel schauen und wissen, welche Ideen entwickelt werden und wie viel diese Ideen kosten werden. Deshalb braucht es mehr Freiheiten für den Weg und die Abfolge.
Lösung 3 – Kollaborativ arbeiten | der kombinierte Blick von innen und außen als Erfolgsmodell
Oft ist die Erarbeitung einer Positionierung oder Kampagne Teil eines Pitches oder einer Ausschreibung. Das ist zentral und elementar. Das sehen wir genauso. Diese Aufgaben sind ziemlich komplex und nur lösbar, wenn das Wissen von innen und der Blick von außen verschmelzen können, weil erst daraus das Gute entsteht. Dafür ist es wichtig, im Prozess ein direktes und schnelles Feedback zu bekommen. Nur so können Agenturen vermeiden, zu lange in eine nicht passende Richtung zu laufen und Aufwand für die Tonne zu generieren. Um Projekte für ein anderes System oder „Universum“ zu erarbeiten, braucht es viel internes Wissen um Kulturen, verdeckte und offene Ziele, mögliche Konkurrenz, Brandherde und Fettnäpfchen. Wenn das Projekt passend wie ein Maßanzug werden soll, dabei innovativ und unique, geht das aus unserer Sicht am besten gemeinsam in einem engen Prozess und Austausch.
Lösung 4 – Bestmögliche Bedingungen schaffen
Wir möchten unser Bestes geben. Damit das gewährleistet wird, müssen wir für uns sorgen und ernst nehmen, was wir als Menschen und als Agentur brauchen, um gut arbeiten zu können und dies in der Zusammenarbeit auch leben. Dafür brauchen wir Transparenz und Akzeptanz. Wir müssen uns kennen lernen und ehrlich gegenseitig unsere Erwartungen austauschen. Wir produzieren nicht seelenlos vom Fließband. Wir geben Kreativität, Herzblut, Lebenszeit. Die wichtigsten Voraussetzungen für uns sind letztlich identisch mit den Prinzipien der New Work Charta:
Freiheit
Selbstverantwortung
Sinn
Entwicklung
soziale Verantwortung
Lösung 5 – adäquate Wertschätzung & Vergütung
Wir möchten einander in allen Projekten auf Augenhöhe begegnen und wünschen uns, dass alle Verbindungen von Wertschätzung geprägt sind – bis zum kleinsten Rädchen im Getriebe. Das äußert sich für uns im Zuhören um des Zuhörens willen – nicht unbedingt, um zu antworten. Es zeigt beim Wunsch nach gegenseitigem Kennenlernen, auch der Besonderheiten, Wünsche. Gelebt wird Wertschätzung, wenn Vorstellungen ausgetauscht und abgeglichen werden – und dann gemeinsam eine Vorgehensweise entwickelt wird, in der alle Beteiligten das Beste, was sie zu geben vermögen, leisten können. Einiges kann in einer Kennenlernphase erfolgen. Aber Leistungen wie Recherche, Markt-/ Stakeholderbeobachtung und Konzeption von relevanten Inhalten sowie Ableitung von Handlungsempfehlungen sind klassische Aufgaben, die vergütet werden müssen. Das übersteigt den ethischen Umfang eines Pitches. „Was nichts kostet, ist nichts wert“ heißt es im Volksmund. Hier ist es schlicht Arbeit, die nicht bezahlt wird. Wünschenswert wäre auch, dass öffentliche Auftraggeber im Kleinen wie im Großen, die in nicht unerheblichem Maße auch von ihrer Kreativwirtschaft leben, diese auch wertschätzt und fördert. Dazu gehört auch, dass Ministerien, Verwaltungen und Unternehmen der öffentlichen Hand faire Pitch-Honorare zahlen und im besten Fall neue, zeitgemäße, weniger kraftraubende und gerechte Vergabe-Regelungen finden, die Agilität und Compliance einschließen.
Lösung 6 – das richtige Briefing / Klarheit & Ziele
Eine grundlegende Voraussetzung, um unserem eigenen, aber auch dem Qualitätsanspruch des Kunden gerecht zu werden, ist ein gutes Briefing. Oft gibt es das nicht, weil beim Auftraggeber die dafür notwendige Klarheit noch nicht vorhanden ist. Das ist auch völlig klar und nachvollziehbar. An der Stelle bieten wir immer die Möglichkeit, das Briefing gemeinsam zu erarbeiten. Wir stellen durch unseren Blick von außen und unsere Erfahrungen andere Fragen.
Lösung 7 – ausreichend Zeit & Ressourcen
Wir legen großen Wert darauf, anspruchsvolle Projekte mit der notwendigen Ernsthaftigkeit zu behandeln. Dazu gehört auch, dass wir uns Zeit nehmen möchten und müssen. Es sind in höchstem Maße kreative Aufgaben. Die brauchen etwas Zeit zum Reifen, zum Sacken lassen, zum drüber schlafen und nachjustieren. Ausschreibungen kommen immer on top zu den bestehenden Projekten. Dafür müssen wir zusätzliche Ressourcen einplanen. Damit meinen wir nicht die Armada an Praktikanten, die es bei uns nicht gibt, sondern Strategen, Digital Berater etc. Die wollen und müssen bezahlt werden. Da wir eine sehr familienfreundliche Agentur sind, haben naturgemäß Teile der Belegschaft in den Ferien auch tatsächlich Urlaub. Eine Ausschreibung mit sehr kurzen Fristen ist dann oft mit Überstunden für die verbleibenden Mitarbeitenden verbunden. Überstunden kollidieren mit unserer Unternehmenskultur und fallen nur in Ausnahmefällen an – in bereits beauftragten Projekten.
Lösung 8 – Wahrscheinlichkeiten erhöhen
Wenn wir uns für ein Thema, Projekt oder Kunde entscheiden, machen wir das mit sehr viel Leidenschaft und Herzblut. Unsere Beratung, die strategische Arbeit und Kreativleistungen sind wertvoll. Sie sind uns so wertvoll, dass wir unsere Arbeitsleistung nicht für eine von 4, 5, 6 Anbietern und im besten Fall für eine zwanzigprozentige Chance einsetzen möchten. Wir sind kein Produzent von Waren, die man unter bestimmten Kriterien bewerten und sich dann für das schönste Brot oder den perfekten Maßanzug entscheiden kann. Es ist auch keine Trockenbauwand, für die man sich Angebote einholen kann und dann den Preiswertesten beauftragt. Unsere Arbeits- und Herangehensweise und Leistungen umfassen viel mehr. Zum Beispiel, Wertschöpfungsketten neu zu denken, globaler und vernetzter zu denken, die Strategie von der Umsetzung zu trennen, und die Strategiephase mit großer Offenheit zu moderieren, bis die Ideen und der Sinn des Ganzen, als Grundlage für die Positionierung, aus EUREN Unternehmen kommen. Gern unterstützt und inspiriert mit einem Blick von außen. Wir wissen mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass man diesen zentralen Punkt nicht auslagern kann, wenn er einem zukünftig nicht immer wieder auf die Füße fallen soll.
Lösung 9 – Verbindungen möglich machen und vertrauen
Agenturleistungen sind sehr aufwendige und komplexe Dienstleistungen, die in mehreren Phasen verlaufen. Ideen, Ansätze und eine Vorgehensweise können wir nur anbieten, wenn wir alle beteiligten Player kennen gelernt haben und auch die gemeinsame Dynamik verstehen. Und wenn wir ein Gefühl bekommen und einen eigenen Seismografen entwickeln können. Jedes Team ist so unterschiedlich und braucht sehr individuell etwas anderes von uns. Die Blaupause aus dem Lehrbuch erleben wir als weniger effizient. Die wichtigste Voraussetzung ist Vertrauen und die Chance, eine tragfähige Verbindung aufbauen zu können. Dann wird es nicht nur gut, dann wird es besser.
Lösung 10 – das Budget kennen
Für heutige Projekt ergibt sich aus den zahlreichen vorangegangenen Punkten, dass es viel sinnvoller ist, das vorhandene Budget zu kennen. Um dann gemeinsam zu überlegen, was dafür mit welcher Priorität und in welchem Zeitraum realisiert werden kann. Außerdem ist wichtig, bei agiler Arbeitsweise ausreichend Puffer einzubauen für Unvorhergesehenes und nicht das Budget von Anfang an durchplanen. Weniger ist mehr oder auch Mut zur Lücke, wenn das, was umgesetzt wird, wirklich innovativ ist.
Lösung 11 – Druck rausnehmen, bei der Suche – und trotzdem Parameter festlegen
Ich wage bei all dem Nachdenken noch eine Frage zu stellen, die langsam in mir reifte: Kann man überhaupt einen passenden Partner finden? Wenn wir uns entscheiden, entscheiden wir uns meist für eine Option. Wir werden nie erfahren, ob die gewählte oder die nicht gewählte, die bessere Option wäre. Weil aber in der Realität irgendwann Entscheidungen getroffen werden müssen, sollten sich Unternehmen immer wieder die Frage stellen: „Was wird wie und auf welcher Grundlage entschieden? Die Frage ist eine meiner systemischen Lieblingsfragen. Zum einen, weil sie mir wie ein reines weißes Blatt Papier erscheint, das neu beschrieben werden will und jegliche, das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht-Denkweisen auf den Prüfstand stellen kann. Zum anderen, weil die ich-habe-einen-guten-Kumpel-aus-dem-Karnevals/Golf/Tennisclub-Seilschaften durchbrochen werden können zugunsten einer breiteren, offeneren Sicht auf mögliche Partner*innen – und den Blick auf der Suche nach der/dem für die Organisation besten Partner*in schärft. Was für die Stimmung in den meisten Unternehmen zuträglich sein kann, ist Gelassenheit und die Überlegung, wie können wir Druck aus der Suche nehmen? Welche Möglichkeiten der Agentursuche haben wir im Rahmen unserer Compliance, die wir noch nicht sehen? Vielleicht wird eine Agentur auch erst in der Zusammenarbeit und durch das Vertrauen in sie und durch das geteilte Wissen zu einer besseren Agentur? Und zur/m bestmöglichen Partner*in? Wie eben in einer guten Partnerschaft.
Von der Sehnsucht nach einem „fertig“
Immer wieder bemerke ich bei mir den Wunsch nach einer Zäsur. Die Sehnsucht, ein Projekt abzuhaken. Themen sind aber keine Projekte, sondern eher endlose Fäden oder Spuren, die uns lange begleiten, manchmal breiter oder schmaler werden oder sich für einige Zeit verlieren. Der riesige Themenkomplex, wie wir arbeiten wollen, hängt für mich wie ein riesiger Eisberg im Wasser. Nur die Spitze schaut aus dem Wasser – die Pitches und Ausschreibungen, Rahmenverträge und starren Traditionen. Der Rest ist zu erahnen oder man muss tauchen – tief tauchen – und braucht einen langen Atem. Ich stelle die Wichtigste aller Fragen gern nochmal. Und diesmal, um den Diskurs mit Euch zu eröffnen:
Wenn wir über New Work nicht nur nachdenken, sondern versuchen, unsere Arbeit, unser Denken, unsere Kultur langsam zu transformieren und den ständig neuen Anforderungen anzupassen, funktionieren dann Pitches und Ausschreibungen noch?
Ich freu mich ehrlich auf Austausch mit euch – auf eure Erfahrungen und Sichtweisen genauso wie auf euren Frust, eure Zwänge und Rückschläge – aber auch auf die Experimente, Erfolge, Entwicklungen, Lösungen und vielleicht auch die Dankbarkeit, alles so lassen zu können um eine Struktur zu haben, die im Alltag hilft vor „LOST-losigkeit“ und Überforderungen.
Bleibt gelassen und hoffnungsvoll.
Eure Jana
#guteideen#ideenmanufaktur#newwork#agenturpitch#ausschreibung#agencylife#zeitfürveränderung#agile#wirliebenunserekunden#umdenken
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You make me fucking sick
Alex.
Alex..
Alex... Es ist jetzt über ein Jahr seit ich an diesem "Brief" für dich schreibe. Nein, dieser Text wird nicht der Brief sein, ich bin noch nicht fertig. Ehrlich gesagt bin ich noch nicht mal annähernd fertig. Ich hab noch so viel zu sagen aber so richtig wollen die Worte noch nicht zu Papier finden. Naja, jetzt schreibe ich das hier. Weißt du, Alex. Ich glaube ich kriege diesen Brief nicht fertig, weil der Brief das Ende sein soll. Ich bin nicht glücklich mit dir als meinen "besten" Freund. Ehrlich gesagt, hasse ich es. Ich hasse nicht dich, nein. Ich hasse mich. Ich hasse alles was ich geworden bin seitdem du mich kaputt gemacht hast. Du bist nicht der einzige Grund warum ich so abgefuckt bin, nein. Aber du bist ein großer Grund. Wieder und wieder tust du mir weh, und wieder und wieder lasse ich es zu. Ich war schon so oft an einem Punkt angekommen, an dem ich dachte 'jetzt, jetzt lässt du ihn gehen'. Aber ich konnte nicht. Ich kann nicht. Warum nicht? Ich hatte oft immer das Gefühl das du mich rausgeholt hast, wenn ich raus musste. Wenn du vorbeikamst und wir einfach ein bisschen geredet haben, (hauptsächlich du, ich habe zugehört) dann kam ich mir hinterher immer so normal vor. Wie ein ganz normales Mädchen das ein ganz normales Leben führt. Ich glaube aber mittlerweile das ich nicht normal sein möchte. Ich möchte echt sein. Und ich war nie echt, wenn wir zusammen waren.
Brutale Ehrlichkeit. Uff los geht's.
Erinnerst du dich noch an unsere Schulzeit? Seit der 5. Klasse waren wir zusammen in derselben Klasse. Und ich glaube das erste Mal gesprochen haben wir in der 7.? Vielleicht auch erst in der 8., ich bin mir nicht mehr sicher. Naja, jedenfalls waren wir in der Schulzeit auch gar nicht so richtig befreundet. Wir waren eben Klassenkameraden. Ich erinner mich noch ganz genau. Ich mochte dich. Scheiße, ich mochte dich richtig gerne. Das habe ich lange für mich behalten, bis ich es dann irgendwann meinen 2 besten Freundinnen erzählt habe. Das hätte ich nicht machen sollen, dadurch kam es irgendwie an die Öffentlichkeit. Bis es dann dazu kam, das du gehört hast, das ich jemanden mag und du dachtest, das du es wärst. Gott sei Dank hatte ich diesen Freund, der eingesprungen ist. Er hat angeboten so zu tun als wäre er es den ich mag. Ich war ihm so dankbar dafür. So bin ich der Konfrontation mit dir entgangen. Fürs Erste.
Weißt du noch, der Bazar? Was für ein Abend. Wie in einem schlechten Teenie-Drama. Ich erinner mich noch. An dem Abend hast du mit einer meiner besten Freundinnen zu der Zeit Schluss gemacht, auf so eine scheiß Art das ich dir eine geklatscht. Das war ein tolles Gefühl. Noch am selben Abend bist du einem anderen Mädchen nachgelaufen, weil du sie so geil fandest. Bei wirklich allem Respekt, aber wenn man bedenkt wie religiös du bist, und das deine Religion wirklich ALLES für dich ist, warst du ein ganz schöner Player. Was fand ich bloß an dir? Naja, zu der Zeit hatte ich mich das noch nicht gefragt. Ich fand dich einfach toll. Ich glaub du warst der erste in den ich so richtig verknallt war. Ugh. An dem Abend, nachdem der Bazar zuende war, ging ich nach Hause. Als ich aus meinem Wohnzimmerfenster schaute, und dich mit dem neuen Mädchen sah, brach ich zusammen. Ich habe so geweint wie noch nie zuvor. Warum konntest du nicht mich mögen? Warum mochtest du gefühlt jedes Mädchen außer mir? Es hat mir an dem Abend das Herz gebrochen. Aber ich bin aufgestanden, und habe es wieder auf die Reihe bekommen. Es war schwer.
Irgendwann war da dann dieser Tag. Ich saß auf irgendeinem Tisch in unserer Klasse, hier und da noch andere Schüler, meine Beine baumelten vor und zurück. Du warst in der Nähe von mir. 'Alex, darf ich deine Mathehausaufgaben abschreiben?' fragte ich in einem für mich ganz normalen Ton, aber du fandest ihn süß. 'Seit wann bist du denn so süß? sei das ruhig öfter', meintest du zu mir. Als du wegsahst, musste ich lächeln. Wäre es doch bloß dabei geblieben. Ich hab manchmal das Gefühl, das du ein Typ Mensch bist, der sich nimmt, was er will und es fallen lässt, wenn es langweilig wird. Menschen haben Gefühle, achte darauf. Ich weiß nicht mehr genau zu welcher Bitte du das verlangt hattest, aber einmal, da hatte ich dich um irgendwas gebeten und du meintest, wenn du das haben willst, muss ich dich dafür küssen. Ich mochte nicht wie sich die Dinge entwickelten. Ich wollte zurück zu der Zeit wo ich einfach nur ein bisschen in dich verknallt war und keiner das wusste. Aber das? Ich fühle mich unwohl, bitte hör auf.
An dem Tag mussten wir Nachsitzen. Meine zwei besten Freundinnen, zwei Freunde von dir, du und ich. Das war so eine schlechte Zusammenkunft. Als ich dann meine Arbeit erledigt hatte, die ich nachholen musste, warst du noch da. Du hattest auf mich gewartet. Meine Freundinnen waren schon gegangen. Du hast mehrmals versucht meine Hand zu nehmen aber irgendwie, es hat sich nicht gut angefühlt. Wir sind also die Treppen heruntergegangen und am Ende der Treppen hast du meine Hand genommen, mich ein Stück zurückgezogen, deine Hände an meine Wangen gelegt und mich geküsst. Ich mochte es nicht, nein, ich hasste es. Das wurde mir am nächsten Tag bewusst. Ich hatte nie gewollt das du mich küsst. Dass absolut beschissenste an der ganzen Sache ist das es mein erster Kuss war, also werde ich dich niemals ganz vergessen können. Im ersten kurzen Moment war ich glücklich. Aber es hielt wirklich nur so kurz an.
An dem Nachmittag des Tages haben wir uns dann getroffen. Und ugh, es war das schlimmste Treffen meines bisherigen Lebens. Es war einfach unangenehm, was ich mich aber nicht getraut habe zu sagen. Ich wünschte wir hätten uns ein bisschen mehr unterhalten können, aber ich hatte das Gefühl du wolltest die ganze Zeit nur irgendwie meinen Körper so nah es ging an deinem haben und das Gefühl mochte ich nicht. Ich mochte die Art nicht wie du mich geküsst hast, ich mochte die Art nicht wie du mich umarmt hast, und ich mochte die Dinge nicht, die du gesagt hast. Du hast mir das Leuten der Kirchenglocke um die Ecke meines Hauses kaputt gemacht. Genau zu dem Zeitpunkt hattest du mich das letzte Mal geküsst, dann haben wir uns verabschiedet. Wenn ich die Glocken um 6 Uhr am Abend Leuten, muss ich heute manchmal immer noch an den Moment denken. Ich erinner mich noch genau an das Gefühl, das ich in mir hatte als ich von dir weg ging. Ich hatte mich schrecklich gefühlt. Wie konnte ich den Exfreund meiner Freundin mögen? Sie würde mich dafür hassen, ich war mir sicher.
Eine Woche lang haben wir kein Wort miteinander gewechselt. Dann bin ich auf dich zugekommen. Weißt du noch was du zu mir gesagt hattest? Ich weiß es noch ganz genau. 'Wir haben uns eine Woche nicht richtig beachtet. Ich mag dich jetzt nicht mehr so.' Diese Aussage hat mir an diesem Tag mein Herz zerschmettert. Zu der Zeit tat es wirklich weh. Ich hatte doch meine Gründe warum ich dir aus dem Weg gegangen war, aber du wolltest sie nicht hören. Und da ist der Beweis. Du mochtest meine Freundin, du hast sie dir genommen. Du mochtest das neue Mädchen in unsere Klasse, hast meine Freundin fallen lassen, hast dir das neue Mädchen genommen. Dann kam ich, du warst nicht mit der neuen zusammen, aber du standst auf sie wie verrückt, aber doch fand ich irgendwie meinen Platz. Du hattest Interesse an mir, und hast mich dir genommen, nach einem Tag fallen gelassen, und bist zurück zu dem neuen Mädchen. Du nahmst was du wolltest und hast nicht auf die Gefühle der Menschen geachtet. Meine Freundin war mir wichtiger als du es je sein könntest, also musste ich über mein gebrochenes Herz hinwegkommen. Weißt du wer nach dieser scheiß Aktion für mich da war und mir gesagt hat dass du das nicht hättest machen sollen? Dein bester Freund. Er hat versucht mich aufzubauen, hat mir zugehört, was ich nie von ihm erwartet hatte, aber zu dem Zeitpunkt und auch heute noch, bin ich ihm sehr dankbar, dass er mir zu dieser Zeit ein Freund war.
Ich hatte es meiner Freundin dann auch noch gesagt das ich dich mochte, und sie sagte es sei okay. Sie sei nicht mehr an ihm interessiert.
Ich wünschte mir erneut die Zeit zurück bevor irgendwer wusste, dass ich dich mochte. Da hatte ich noch nur gute Gedanken über dich.
Das, war das erste Mal, das du mir wehgetan hattest und es sollten noch viele Male folgen.
Also kommen wir zur heutigen Zeit, und überspringen den Mittelteil, den ich irgendwann anders noch mit dir Teilen möchte. Was ist passiert mit dir? Noch zu meinem Geburtstag vor ein paar Tagen warst du herzlich, aber heute? Deine Antworten wirkten kalt. Es hat mir immer Spaß gebracht dir beim Reden zuzuhören, aber in letzter Zeit wirkst du immer so......aggressiv? So leicht reizbar und komplett genervt von meiner Existenz. Glaub mir, das bin ich auch. Ich weiß, dass ich was falsch gemacht habe, aber ich weiß nicht was. Aber irgendwas mache ich immer falsch, das liegt in meiner Natur. Ist wohl mein einziges Talent. Auf meine letzten zwei Nachrichten hast du dann auch nicht mehr geantwortet, das bin ich gar nicht gewohnt von dir. Weißt du wie ich mich nach unserem kurzen Gespräch gefühlt habe? Wertlos. Komplett und 100 % wertlos. Das ist das hauptsächliche Gefühl, das ich habe, wann immer wir miteinander sprechen. Du hast so oft auf meinen Gefühlen herumgetrampelt und es für selbstverständlich gehalten das ich dir verzeihe und dich wieder als meinen besten Freund akzeptiere. Weißt du, wieso ich mich so hasse? Weil ich es jedes verdammte scheiß Mal wieder zulasse. Ich lass dich gehen und zurückkommen und tue so als wäre nicht gewesen. Ich lächele, ich höre zu, ich bin da. Behandel mich doch ruhig wie den letzten Dreck, Alex. Ich kenne meinen Selbstwert nicht also werde ich dich nicht aufhalten. Ich tue mich selber immer und immer wieder weh also nur zu. Scheiß auf mein Wohl und mach doch was du willst, ich sterbe schon nicht an gebrochenem Herzen.
Naja, der Fazit dieser Geschichte? Fühlt es sich falsch an, so richtig falsch, dann ist es das wahrscheinlich auch.
Aber selbst wenn es falsch ist, geht das Leben doch weiter. Aber selbst wenn das Leben weiter geht, don't pay attention to me, love.
#meine gedanken#dpatml#don't pay attention to me#love#mein leben#freundschaft#don't pay attention to me love#meine meinung#freund#meine gefühle#depression#wertlos#selbsthass
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Schule ist zu!
Also wie vielleicht einige von euch schon gehört haben, ist die Schule ab heute für 2 Wochen geschlossen! Die Sache ist nur die, dass unsere Organisation uns wahrscheinlich für 3 Wochen aus der Schule nimmt und wir somit 5 Wochen keine Schule haben! Isolation! Wir dürfen nicht in die Stadt, keine Gruppentreffen und eigentlich auch gar nicht wirklich raus gehen, außer mal für einen Spaziergang...
Für mich ist das ganze OK und ich werde das schon irgendwie durchhalten, aber leider haben wir gestern relativ plötzlich erfahren, dass der Großteil unserer spanischen Freunde nach Hause muss in den nächsten 3 Tagen! Wir können das alle noch gar nicht wirklich glauben, aber im Endefekkt müssen wir akkzeptieren was die Organisation will und das ist in dem Fall einfach keine Problem oder die Verantwortung für die Mädels und Jungs. Keine Ahnung wie das nach den Osterferien dann wird ohne die aber es wird irgenwie gehen!
Zum Glück hat meine Organisation mir komplett die Entscheidung überlassen und im Endefekt habe ich mich für Irland entschieden! Ich weiß, wenn alles zu viel wird und ich das nicht mehr schaffe, dass ich nach Hause kann, aber solange meine Organisation mich nicht nach Hause schickt und mir es hier soweit gut geht werde ich auch bleiben! Mal sehen, was in den nöchsten Tagen so passiert, aber ich denke jetzt mal ncihts so aufregendes!
Einen Vorteil hat die ganze Sache aber und zwar, dass ich keine Schuluniform für mindestens die nächsten 2 Wochen tragen muss! JIPPI! Zum Glück gibt es ja Netflix, Bücher, Musik und ehrlich gesagt auch ein bisschen was für die Schule zu tun und mir wird hoffentlich nichtt zu langweilig. Mal sehen was so passiert in den nächsten Tagen, aber jetzt wird erstmal gechillt!
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Wie die Langeweile mich heimsuchte und mir noch langweiliger wurde, als ich versuchte sie zu besiegen
Josy (das Mädchen, welches mir vorschlug, diese ganzen Ereignisse aufzuschreiben) möchte wirklich, dass ich das tue und um sie nicht zu enttäuschen, schreibe ich jetzt auch weiter.
Das Problem ist nur, dass ich wirklich nicht weiß worüber, über meine Trennung möchte ich um ehrlich zu sein nicht mehr schreiben, da das alles fast 4 Wochen her ist und ich auch langsam weiter mache, oder sagen wir es anders: es langweilt mich über meinen Ex und darüber wie er mich verlies zu schreiben und ich gehe nicht davon aus, dass es Josys Ziel war, dass ich mich langweile.
Also worüber könnte ich jetzt schreiben? Vielleicht schreibe ich dieses Mal wirklich darüber, wie meine Freunde und ich Nazis verprügelten (obwohl ich um ehrlich zu sein keine allzu große Rolle dabei spielte). Doch auch dabei hätte ich keinen Spaß, ich möchte doch über etwas schreiben, was mich interessiert, was mich glücklich macht.
Vielleicht schreibe ich jetzt so lange Schwachsinn bis mir wirklich was einfällt.
Ok nevermind, gerade ist mir etwas eingefallen. Es war am Donnerstag vor zwei Wochen, ich war ziemlich früh aufgestanden, hatte mir Poridge gemacht und eine Banane dazu gegessen, ich nannte es "die Wiederauferstehung", weil ich langsam aufhörte wegen Felix zu weinen. Also aß ich viel zu früh am Morgen mein Frühstück und machte mich gegen 7:30 auf dem Weg nach draußen, ich wusste nicht wirklich wohin, also lief ich zur Schiene unserer S-Bahn und chillte dort ein bisschen. Und ja, ich fühlte mich mit dem Sterni in der einen und der Zigarette in der anderen Hand wirklich cool, dazu hörte ich meine Lieblingsband um einiges zu laut und saß auf den Schienen. Ich fühlte mich wie ein harter Motherfucker, aber nun ja, aus jetziger Sicht sah ich wohl wie ein obdachloser, Selbstmord gefährdeter Alkoholiker mit ein paar Kippen in der Hand aus (wovon drei Aussagen eigentlich auch stimmten, ich war eben nur nicht obdachlos). Plötzlich erblickte ich andere Schienen, es waren die des Regios, welche nach Rehfelde (ein kleines Dorf, sehr nahe an Strausberg) führten und so gelangweilt wie ich war, folgte ich denen natürlich, ich war noch nie zuvor bis nach Rehfelde gelaufen, immer nur gefahren, einige meiner Freunde lebten dort, was ein ziemlich guter Grund war, warum es mich so oft nach Rehfelde verschlug.
Nach ungefähr einer halben Stunde kam ich dann endlich bei einem meiner Freunde an, Paul heißt er, ich kannte ich noch nicht allzu lange, doch gut genug um mich noch vor neun Uhr in den Garten seiner Eltern zu schleichen und von dort dann an sein Zimmerfenster zu klopfen. Ich musste bestimmt fünf Minuten lang klopfen bis er endlich erwachte und sein Fenster öffnete. Er sah mich sehr verdutzt an, hatte auch etwas derartiges gesagt, aber ich erinnere mich wirklich nicht mehr an den Dialog, den wir an seinem Fenster führten. Nach ein paar Sekunden verstand Paul, endlich was ich an seinem Fenster wollfe und ich durfte endlich durch das Fenster in sein Zimmer steigen. Ich setzte mich auf sein Bett und sah ihn erwartungsvoll an: "Was machen wir jetzt?" fragte ich ihn. Seine einzige Antwort war es, dass er schlafen wollte, er warf sich einfach mit den Gesicht voran neben mich aufs Bett und rührte sich nicht mehr. Er war wieder eingeschlafen. Ich war sehr überfordert, was sollte ich denn tun? Doch diese Frage hatte sich ungefähr eine Minute später erübrigt, denn zwei Hände fasten um meine Taille und zogen mich unter die Decke zu Paul. Um es zusammen zufassen, hatte er die gesamte Zeit lang geschlafen und mich dabei als Kuscheltier missbraucht. Ik du dachtest es würde etwas versautes passieren, aber nein, ist es nicht, ich habe mich nur für fast eine ganze Stunde lang gelangweilt, und die Sterne, welche Paul wohl genauso wie ich seit dem er klein war an seiner Zimmerdecke hatte, gezählt. 74 waren es, falls es dich interessiert. Es waren genau 74, ich habes es ganze neun Mal überprüft und jedes Mal war es dasselbe Ergebnis. Glaub mir, 74 Sterne hängen an der gelben Decke, in Pauls Zimmer.
Irgendwann wurde es mir dann wirklich viel zu langweilig und ich verschwand wieder, genauso wie ich gekommen war: durch das Fenster und wie ein Ninja über den leicht feuchten Rasen zum Gartentor, über welches ich natürlich ninjamässig sprang und dann hinter einer Ecke verschwand. Und wieder einmal hielt ich mich in einer Situation für cool und super genial, obwohl ich das wahrscheinlich nicht einmal war und einfach nur dämlich aussah.
Nach dem äußerst merkwürdigen Besuch lief ich dann die Straße lang, um wieder zurück nach Strausberg zu kommen, ich hatte vor nach Hegermühle zu laufen und von da aus die Straßenbahn zu mir nach Hause zu nehmen, nach 20 Minuten hatte ich auch diesen Weg hinter mich gebracht und konnte, nach dem ich genau 10 Minuten warten musste, endlich in die Bahn nach Hause steigen. Das beste daran war, dass ich trotzdem noch vor um 11 zuhause war und ich den Rest des Tages trotzdem seeeehr gelangweilt war.
(Btw hatte Josy, welche auch in Rehfelde wohnt mir geschrieben, also sie mich den Weg nach Hegermühle entlang laufen sah)
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Verliebt 💞 - DRUCK - Folge 38 (German transcript)
Amira: - Ähm, warum wurdest du jetzt eigentlich rausgeschmissen, Sam?
Sam: - Oh, boah, weil mein Chef einfach spießig ist.
Hanna: - Hattest du Sex im Kiosk oder was?
Kiki: - Echt jetzt?
Sam: - Ne!
Kiki: - Mit Abdi im Kiosk?
Sam: - Ne, nicht Abdi, er würde so was niemals machen.
Kiki: - Dein Chef?
Sam: - Bah, hast du den mal gesehen?
alle: - Nein.
Sam: - Das war so ‘n heißer Typ, der Eis bei mir gekauft hat.
Kiki: - Du hast mit ’nem Typen gepennt, der ein Eis bei dir gekauft hat?
Sam: - Nein! Erstens, was wenn? Und zweitens, wir haben nur rumgeknutscht.
Hanna: - Wenigstens ist dein Leben nicht langweilig.
Kiki: - Why?
Mia: - Alles in Ordnung mit Stefan?
Hanna: - Ja, voll. Wirklich. Er ist immer da, er hört mir zu, er gibt mir Ratschlge, er antwortet auf alle SMS und ruft von sich selber an… Er macht alles das, was ich mir von Jonas damals gewünscht hatte.
Mia: - Aber?
Hanna: - Nichts aber. … Manchmal hab’ ich einfach ‘n bisschen das Gefühl, ich werd’ erdrückt.
Mia: - Ich überleg’, mit Alex nach London zu gehen.
Kiki: - Echt jetzt?
Hanna: - Ich dachte, du liebst Madrid.
Mia: - Ja, aber Alex ja auch. Das mit der Fernbeeziehung geht echt nicht.
Hanna: - Warum machen Typen das Leben eigentlich so kompliziert?
Kiki: - Nicht alle. … Ja, echt jetzt! Ich mein’, klar, ich versteh’ auch nicht immer, was Carlos macht, ne, und vor allem nicht warum, aber… seitdem wir zusammen sind, ist mein Leben irgendwie einfacher.
Sam: - Awww! … Ähm, wisst ihr vielleicht, wie viel Uhr wir haben? … Hallo, Uhrzeit?
Amira: - Huh?
Sam: - Die Uhrzeit!
Amira: - Sorry, ich hab’ vergessen zu gucken.
Kiki: - Ist alles okay?
Amira: - Ja.
Kiki: - Wer hat dir denn geschrieben?
Amira: - Niemand. … Mohammed.
Mia: - Hast du Liebeskummer? … Warum hat das denn nicht geklappt zwischen euch?
Amira: - Ach, das… würdet ihr eh nicht verstehen.
Kiki: - Jetzt erzähl’ doch mal.
Amira: - Mohammed ist nicht religiös.
Kiki: - Okay?
Sam: - Wo ist das Problem?
Amira: - Seht ihr? Ihr versteht es einfach nicht!
Mia: - Was heißt das denn für dich, dass er nicht religiös ist?
Amira: - Ja, das heißt, dass er mein Leben, so wie ich es lebe, einfach nicht teilen kann.
Mia: - Warum denn?
Amira: - Ja, weil… Mann, warum muss ich eigentlich immer alles erklären!? Und kann einfach nicht jeder das akzeptieren, so wie es ist?
Hanna: - Weil du ganz offensichtlich nicht glücklich damit bist, Amira.
Amira: - Ja und? Besser jetzt unglücklich als für den Rest meines Lebens.
Mia: - Und das weißt du jetzt schon, dass das so sein wird?
Amira: - Ja. … Sorry, ich muss los.
Mia: - Amira, das war nicht böse gemeint.
Amira: - Nein nein, alles gut. Ist nicht wegen dir. Ich hab’ nur voll verpeilt, dass ich noch meiner Mama helfen muss, OK?
Mia: - Sorry!
Amira: - Alles gut. … Ciao!
alle: - Ciao! Tschüss!
Mia: - Hab’ ich mich zu doll eingemischt?
Hanna: - Ne, ich glaub’, das ist ‘n generelles Problem. … Jetzt erzähl’ schon von deinem Typen.
Sam: - Er hat ein Sixpack und mehr sag’ ich nicht.
alle: - Hey!
Hanna: - Wie heißt er?
Sam: - Keine Ahnung, wir haben nur geknutscht!
Hanna: - Sam!
Kiki: - Ihr habt nicht geredet?
Sam: - Nein!
Kiki: - Gar nicht?
Mia: - Hast du seine Nummer?
Sam: - Also, er wollte Eis, ich wollte kein Eis.
Kiki: - “Ich wollte kein Eis”?
…
Kiki: - Hat er dir schon geschrieben?
Sam: - Nein. Ich hoffe, er macht’s. Wenn nicht, ich hab’ Abdi. … Ja, keine Ahnung, es ist einfach passiert…
…
Mohammed: - Es ist so eine schöne Tag heute. Und ich fühle mich eigentlich so groß, warum?
Essam: - Weil du auf meinen Schultern sitzt, Junge!
...
Amira: - Hey, Mohammed, ich… Ich weiß nicht… Eigentlich hat das auch alles irgendwie keinen Sinn mit uns, aber- … Mohammed, ich, ähm, hey- … Hey, Mohammed. Ich weiß, dass das alles kein Sinn mit uns macht und dass wir auch keine Zukunft haben, aber ich… Keine Ahnung, ich, das ist jetzt auch die dritte Sprachnachricht, die ich dir jetzt gerade aufnehme, ich krieg’ dich einfach nicht aus meinem Kopf raus. Muss einfach die ganze Zeit an dich denken und… Ich hör’ mir ‘n Lied an, was du mir mal geschickt hast und schon bist du einfach da, ich krieg’ dich einfach nicht aus meinem Kopf raus. Ich geh’ auf Insta, um dich zu sehen, ich will wissen, wie’s dir geht und was du machst, mit wem du bist und ob du auch an mich denkst. Ich vermiss’ dich, obwohl ich dich eigentlich gar nicht kenne. Ich weiß nicht, wo deine Eltern herkommen, ich weiß nicht, wo du gewohnt hast, bevor du nach Deutschland gekommen bist, ich hab’ dich auch nie gefragt, warum du nicht mehr glaubst. Und… auch auf die Gefahr hin, dass ich dich dann noch toller finde, als ich das schon tue, und ich weiß ja auch noch nicht, was das mit der Zukunft… Ich will einfach nur nochmal mit dir reden.
...
Amira: - Hey, Kiki!
Kiki: - Hey, na?
Amira: - Endlich gehst du ran. Ich- Du musst mir irgendwas erzählen, bitte, ich bin so nervös!
Kiki: - Okay. Carlos hat jetzt endlich das Loch in der Wand zugemacht, der hat da irgendwie so ‘n Superbeton im Internet gefunden und damit ging’s voll gut. Also der ist wirklich ‘n guter Handwerker!
Amira: - Ist das für dich wirklich OK, dass er kein Abi macht?
Kiki: - Ja, das ist ja seine Entscheidung, weißt du, nicht meine.
Amira: - Sehr weise, Kiki. Ich hab’ Mohammed am Montag ‘ne Sprachmemo geschickt und ihm gesagt, dass ich mit ihm reden will. Und er hat immer noch nicht geantwortet!
Kiki: - Wie, wieso?
Amira: - Ach, erzähl’ ich dir später, ich bin jetzt da, OK, drück mir bitte die Daumen, ich muss rein.
Kiki: - Ja, mach’ ich. Das wird schon alles gut gehen. Bis später!
Amira: - Ciao, Schatz!
Kiki: - Tschüss!
…
Amira: - Hey.
Nadia: - Hi.
Amira: - Geht’s euch gut?
Nadia: - Ja. Und dir?
Amira: - Auch. Ey, Erva, ich… Also, es… Ich hätte dich einfach nicht schlagen dürfen. Ich hätt’ mich auch nicht provozieren lassen sollen.
Erva: - Willst du jetzt etwa sagen, es war meine Schuld, oder was?
Amira: - Nein, natürlich nicht!
Erva: - Kannst froh sein, dass ich dich nicht angezeigt habe!
Amira: - Ja, bin ich doch auch, ich- Es tut mir Leid. Entschuldigung.
Erva: - Und um ehrlich zu sein, überleg’ ich’s mir immer noch.
Nadia: - Hey! Das war auch echt nicht cool, was du zu Amira gesagt hast.
Erva: - Hä, was, ich hab’ doch nur die Wahrheit gesagt! Oder hast du etwa nicht mit Mohammed…
Amira: - Weißt du, Erva? Ich hatte richtig Angst, dass du und die anderen hinter meinem Rücken Scheiße über mich redet, aber… ich kann das nicht verhindern. Deshalb, red’ was du willst, mir ist das scheißegal. Aber was mir nicht egal ist, ist, dass ich dich geschlagen habe, weil, das war ein Fehler und so bin ich einfach nicht! Aber alles andere geht dich einfach nichts an.
Erva: - Okay.
Amira: - Okay. … Glückwunsch nochmal zu deiner Hochzeit.
Nadia: - Danke.
Amira: - Schade, dass ich die verpasst hab’.
Nadia: - Ja, ich hätt’ dich auch gerne dabei gehabt, aber du kennst ja meine Mutter.
Amira: - Oh ja… [Deine Mama ist ein Phänomen!]
Nadia: - Komm, setz dich.
Amira: - Und, ähm, wie ist es denn jetzt so, als verheiratete Frau?
Nadia: - Oh, es ist so verrückt, aber es ist auch super schön.
...
Amira: - Hey.
Mohammed: - Schön, dass du gekommen bist.
Amira: - Schön, dass du dich gemeldet hast.
Mohammed: - Für dich. Selbst gemachte Baklava.
Amira: - Nein! … Hast du selber gemacht, ja?
Mohammed: - Ja.
Amira: - Schmeckt lecker.
Mohammed: - Nach einem Rezept von meinem Vater. Er hat mir immer gesagt: “Mohammed, wenn du eine Frau beeindrucken willst, dann schenk ihr Baklava. Und wenn du willst, dass sie bleibt, dann mach es selbst, mein Sohn.”
Amira: - Du willst also, dass ich bleibe?
Mohammed: - Das wollte ich von Anfang an.
…
Amira: - Hast du eigentlich noch mehr Fotos?
Mohammed: - Das hier, das war noch in Syrien.
Amira: - Aww, da ist ein ???!
Mohammed: - Ja. Und das hier, die sind meine Mama und Geschwister.
Amira: - Uiii! Der Kleine sieht aus wie du.
Mohammed: - ‘N bisschen. Nicht viel.
Amira: - Ah, und wer ist das?
Mohammed: - Das ist mein Papa. Das war noch in Aleppo.
Amira: - Er sieht sehr glücklich aus.
Mohammed: - Ja, mein Vater war immer glücklich. Selbst wenn er traurig war.
Amira: - Hast du das aufgenommen?
Mohammed: - Ja. … Schön, oder?
Amira: - Ja. Warum machst du’s weg? … Kann ich dich mal was fragen? … Warum glaubst du nicht an Allah?
Mohammed: - Für dich, Allah ist Liebe, oder?
Amira: - Ja.
Mohammed: - Dann warum kann er zulassen, was in Syrien passiert?
Amira: - Mohammed, ich glaub’, das ist ‘n…
Mohammed: - Amira. Früher bin ich auch zur Moschee gegangen und ich hab’ gebetet. Hab’ mich an alle Regeln gehalten. Aber jetzt weiß ich’s nicht. Die Religion ist wie Heimat, und ich hab’ beides verloren.
Amira: - Vielleicht kann ich dir ja helfen.
Mohammed: - Und was, wenn nicht? Was, wenn ich nicht gut genug bin?
Amira: - Seitdem ich dich das erste Mal gesehen habe, will ich mit dir zusammen sein. … Mann, warum denkst du so viel nach?!
Mohammed: - Warum denkst du so wenig?
Amira: - Nimm deine Hand da weg! … Komm schon. … Ich hab’ mehr Bizeps als du, okay? … Gehst du eigentlich auch morgen zu Kiki?
Mohammed: - [Als dein Freund? Dann ja.] Omar hat mir Bescheid gesagt, aber ich weiß nicht, ob es OK ist.
Amira: - Also ich würd’ mich freuen, wenn du mit mir zusammen da hingehst. [Als mein Freund.]
Mohammed: - [Als dein Freund, ja?]
Amira: - [Ja, als mein Freund.]
Mohammed: - OK.
Amira: - OK.
Mohammed: - Ja?
Amira: - Ja? Gut. Wohin gehst du? Ah, oh mein Gott!
...
Mohammed: - Wollen wir rein?
Amira: - Willst du rein? Also wir müssen nicht. Aber wir können. Aber wir müssen nicht.
Mohammed: - Keine Ahnung.
Amira: - Ich muss nicht.
Mohammed: - Ich muss auch nicht.
...
Carlos: - So, das ist Hip-Hop, Alter, da musst man grooven. Wie fand’st du’s, Schatz?
Kiki: - Äh, ganz toll.
Carlos: - Hab’ ich mir schon fast gedacht.
Essam: - Ey, du bist der Hammer, Junge!
Carlos: - Danke.
Essam: - Hätt’ ich vorher das gewusst,...
Kiki: - Leute, können wir auch mal was anderes singen? Leute?
Essam: - ...wären wir schon lange Freunde gewesen.
Carlos: - Wir können auch, ich hab’ noch was anderes am Start.
Kiki: - Ne, aber bitte kein Rap.
Carlos: - Ja, passt.
...
Amira: - Du bist so ein- ... Hi!
alle: - Hi!
Sam: - Du siehst gut aus! Wenn du weißt, was ich meine. Es tut dir gut, ne?
Kiki: - Jetzt ist Amira dran!
Amira: - Äh, was? Womit? Was?
Mia: - Singen.
Amira: - Nein!
Kiki: - Doch! Ja, weil die alle zu spät sind und-
Essam: - Sie kann nicht singen!
Amira: - Ey, hast du meinen Pulli an?
Essam: - Hey, Habibi!
Kiki: - Los geht’s!
Mia: - Doch, du musst.
Amira: - Oh nein! Leute...
Sam: - Du schaffst das.
Essam: - Enttäusch uns nicht! Wir zählen auf dich!
...
Essam: - So, Leute, jetzt mal was ganz anderes, ne? Jetzt wird integriert, Leute.
Amira: - Essam!
...
Mohammed: - Die ist fast so süß wie du.
Amira: - Ich bin doch nicht süß!
Mohammed: - Hast du mit deiner Mama geredet, wegen Australien?
Amira: - Nein.
Mohammed: - Warum nicht? Sie ist bestimmt nicht dagegen.
Amira: - Ja, aber was, was ist dann mit uns?
Mohammed: - Was soll sein? Ich werde auf dich warten.
Amira: - Alex!? Hey! Äh, mal gucken. Mia!
Mohammed: - Mohammed.
Alexander: - Freut mich. Alex.
Mia: - Ich dachte, du kommst erst nächste Woche!
Alexander: - Hallo,
alle: - Hi!
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CaymanBloggt > Durchgezockt - Die Zweite > BORDERLANDS 3 > Lootshooter
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Erster Akt mit goldenen Waffen
Sie haben es inzwischen aufgegeben, in irgendwelchen Banditenverstecken danach zu suchen, überhaupt, sich mit diesem Gesoxe herumzuschlagen, denn meistens, da haben diese Typen ja eh nichts dabei, was es wert wäre. Und zweitens, was viel wichtiger ist, unsere beiden Helden haben inzwischen einfach eine bessere und billigere Variante gefunden...
Dabei handelt es sich um eine Vorgehensweise, welche vor allem Pazifisten belohnt, wie keine andere Gruppierung in diesem Spiel! Und man muss fast gar nichts dafür tun! Mit dieser Technik wird aber nicht nur verweichlichter Pazifismus belohnt, sondern auch absolut bodenlose Faulheit.
Also, warum um alles in der Welt sich die Hände schmutzig machen und vielleicht noch als Spiderantenmahlzeit oder Eingeweidegulasch in den Kochtöpfen irgendwelcher Psychos enden, wenn man für orangenen Waffenloot auch ganz einfach vor einem der Automaten oder zumindest in dessen Nähe herumhocken und einfach ein bisschen warten kann...
Seit dem sie das wissen, da fragen sich „C1yman“ und der „K-Mer1man“ (Werden hier so genannt, weil in Borderlands ja alles voll verrückt und cool klingen muss) aber schon, wieso ihnen das nicht schon viel früher eingefallen ist...
Deshalb nutzen sie es aber jetzt auch wirklich massivst aus, denn das Spiel will es offenbar so, also machen sie es jetzt so!
Wie schon der notgeile Mathelehrer in Coldmirror's Harry-Potter-Verarsche es so schön ausgedrückte, nachdem Harry „Na dann blas mir doch einen!“ gesagt hat: „DU HAST ES GESAGT, ALSO MACHE ICH DAS JETZT AUCH!“
DAAAA DEEEE!!!!!!
Und faktisch hat das Spiel unseren beiden Helden also nun ebenfalls „Dann blas mir doch einen!“ gesagt und das ganze wurde ebenfalls auf Tonband aufgenommen.
Nur dass hier, in den Borderlands und auf der Sanctuary Nummer Issmirdochwurscht, niemand und nichts geblasen, sondern stattdessen einfach immer nur immer und immer immer wieder neu geladen werden muss!
Geil oder? Loadloot sozusagen... Oder Lootload... Vielleicht aber auch nur ein richtig peinlicher Exploid...
Auf alle Fälle hat da irgendjemand bei GEARBOX gehörig Scheiße gebaut und niemand es bis heute bemerkt.
Also stehen C1yman und sein Kollege vor dem Automaten und begutachten ihre neueste Beute: Gleich drei orangene, angeblich superseltene Waffen auf einmal haben sie aus dem Kasten gezogen! Und die eine davon haben sie schon drei mal im Safe liegen! Ob jetzt dreifach geil oder einfach nur peinlich ist?...
Hören wir mal herein:
Der K-Mer1man dreht und wendet die perlmuttfarbene Jackobs-Schroftlinte in der Sonne, bestaunt das hochgalnzpolierte Wurzelholz, das wie ein halbdurchsichtiger Karamellbonbon in im Licht schimmert und meint beeindruckt: „Die hatten wir bisher aber noch nicht dabei! Datt iss mal ein schönes Stück! Das sie ihre Kugeln wie Wellen im Meer verschießt, macht sie zwar ausgesprochen nutzlos im Kampf! Aber ansonsten? Schöööönes Ding doh! Schönes Ding!“
C1yman stopft die Waffe mit dem Namen „The Breed of the Dying“ oder irgendwie so in seinen Rucksack: „Na immerhin mussten wir nichts dafür tun! Derweil sich diese Trottel da draußen die Ärsche aufreißen oder sogar aufreißen lassen!“
Der K-Mer1man steckt sich die Schrotflinte in sein Inventar: „Noch ne Runde neuladen und looten?!“
C1yman grinst breit und antwortet: „Noch eine Runde neuladen und looten!“
Wie kleine, japanische Schulmädchen kichernd trippeln die beiden zurück zur New-U-Station und sind sogleich, kaum das sie diese aktiviert haben, auch schon verschwunden...
Nur um gleich wieder da zu sein und den Automaten erneut seiner höchstwahrscheinlich orangener Items zu erleichtern.
Pazifismus kann so geil sein, wenn Entwickler von einem Egoshooter Mist verzapfen und niemand es merkt...
Hach ja... XD... ROFLCOPTER... LOLPANZER... XS...
Durchgezockt – Der zweite Versuch
Dieses Mal:
BORDERLANDS 3 – Der Zweite Durchlauf
Für XBOX ONE
„(Ein (ganzes Stück)(/)(bisschen)) schlechter als vorher“
Vorwort:
(Nicht nur) Gefühlt mehr Bugs als früher
Um es ehrlich, um es kurz und um es in einem Satz zusammen zu fassen: ICH BIN SAUER!
Sauer auf GEARBOX, die es bis zum heutigen Tag nicht hinbekommen haben, ihr Spiel technisch auch nur einigermaßen auf einen annehmbaren Stand zu bekommen. Nein, stattdessen ist es nun wieder einmal kaputter als damals gleich nach Release.
Ich war entsetzt, was da alles, nach all den Updates, nach all den vielen vielen sehr sehr vielen fucking extrem vielen megamäßig und ultrapulltra vielen Hotfixes... Nach wie vor oder jetzt auf einmal oder schon wieder kaputt in diesem Spiel ist.
Weshalb ich mich als Borderlands-Fan nun auch einige male vielleicht ein klein wenig (sehr) im Ton vergreife, ist mir persönlich aber egal. Wenn ein so großes und erfahrenes Spielestudio wie GEARBOX es im dritten Teil einer selbst produzierten Spielereihe nicht hinbekommt, die einfachsten Dinge abzuliefern und offensichtliche Probleme zu fixen, ja dann sehe ICH auch keinen Grund, mich nicht wie das letzte Fanboyarschloch aufzuführen.
Wir haben es hier ja nicht mit einem kleinen Indiestudio zu tun oder mit dem Umstand, dass hier überarbeitete Spieleentwickler wie bei CYBERPUNK 2077 in viel zu kurzer Zeit, unter Horrorcrunchtime ein gigantisches Openworld-Spiel zusammentackern sollen.
Nein.
Das, worüber ich mich nun herzlichst auslassen werde umfasst ein seit November 2019 fertiges Spiel, welches zwar auch immer wieder neue Inhalte und auch DLCs bekommt, aber eben nicht mehr unter teilweise fast schon menschenunwürdigen Arbeitsanforderungen komplett neu aufgebaut werden muss.
Ich beschwere mich über die gefühlt abermillionen von Hotfixes, Patches und Updates, mit denen GEARBOX Das Hauptspiel von BORDERLANDS 3 eigentlich technisch verbessern wollte oder SOLLTE.
Aber MEIN EINDRUCK ist nach allendem gewesen: DAS SPIEL IST FEHLERHAFTER ALS VORHER.
Nun fangen wir mal ganz von vorne an:
Den ersten Spieldurchlauf habe ich mit Flak... Ähm ich meine “FL1K” beendet, im normalen Schwierigkeitsmodus. Und es war okay. Ich hatte eine gute Zeit, fand diesen Teil aber eine ganze Ecke schlechter als Teil zwei, vor allem weil die Story krampfhaft alles auf einmal sein will und die Schurken einfach nur peinlich, belanglos und schlecht geschrieben sind... Und das Spiel auch immer mal wieder einfach nur nervt.
Aber ich hatte dennoch meinen Spaß.
Was mich aber von Anfang an störte und auch jetzt beim zweiten Durchlauf sogar noch stärker wurde ist, wie krankhaft sich die Storyschreiber auf „LOL-XD-WTF-INTERNETHUMOR-!!!!!!!!!“ festgefressen haben. Vermutlich, weil irgendjemand im Team während des Schreibens herausfand, das es da dieses „INTERNETZ“ gibt, in dem junge, hippe Leute, also diese „INFLUENTZER“ oder wie die sich nennen, voll lustig sind und ironisch sind und lustiges Zeugs posten und Follower haben und das genau das es ist, was Teil drei unbedingt braucht. Und weil die Schreiberlinge bei GEARBOX von all diesen Dingen, welche das „NEULAND“ umfassen, nicht wirklich Ahnung hatten und nach wie vor keine haben, ist der „Humor“ im Spiel die meiste Zeit einfach nur dämlich. Derweil will die Story aber durchaus ernst sein... ODER AUCH NICHT! Weil so wirklich konnte man sich da auch wieder nicht entscheiden und so stolpern Spiel und Story gerne mal wie ein Betrunkener mal auf die eine und dann wieder auf die andere Seite, finden aber nie einen wirklichen „Flow“.
Mein schönstes Instagram-Lächeln...
Aber als das, was es spielerisch ausmacht, ist auch BORDERLANDS 3 im Grunde genommen okay. Es ist schlechter und inkonsistenter als der Vorgänger, aber bei weitem nicht so langweilig wie noch Teil 1 und das ist ja immerhin schon mal etwas.
Borderlands 3 macht ein paar Dinge neu, tritt aber ansonsten auf der selben Stelle, wie auch schon seine beiden Vorgänger. Aber genau dafür mögen die Fans die Reihe ja, weil das was da ist, durch ausufernde Innovationswut ohnehin nur schlechter werden würde und das Spiel dann auch nicht mehr das wäre, was die Fans erwarten.
Dummerweise aber, da kann Teil 3 trotz mehr Bombassmus und der nachfolgenden Konsolengeneration als Plattform dennoch nicht mit Teil 2 mithalten. Vor allem was die Story und den Schurken angeht, hinkt der dritte Teil leider gewaltig hinterher.
Und nachdem auch GEARBOX klar wurde, dass die beiden CALYPSO-ZWILLINGE oder wie sich die zwei Waschlappen nennen, als Schurken und somit die Hauptmotivation der Story, ein Schuss in den Ofen waren, holten sie schlussendlich den alten Handsome Jack wieder auf seiner Gruft. Vermutlich gibt es nichts, was man bei GEARBOX so sehr bereut, wie die damalige Entscheidung, Handsome Jack am Ende sterben zu lassen.
Bei dem Anblick dieses Bildes muss ich immer irgendwie an “SILENT HILL” denken... Oder an die Bakers aus RESI EVIL 7
Bei meinem ersten Playthrough, da gab es die ganzen Addons und sowas noch alles nicht... Hatte ich DENNOCH meinen Spaß, sammelte wie ein Bekloppter, lootete, levelte und nach einem Monat intensivem Zockens, war meine „Borderlands-Sucht“ für die kommenden Jahre dann aber auch schon wieder befriedigt.
Passenderweise hatte ich genau zu der Zeit das Spiel durch und keinen Bock mehr darauf, als GEARBOX damit anfing, das Spiel kaputt-zu-hotfixen.
An dem Tag, als ich entschied, das es genug war, da kam eines der bereits gefühlt tausend Hotfixes und Updates heraus, mit denen die Entwickler bis heute das Spiel zuballern. Nach wie vor mit eher mäßigem Erfolg.
An jenem besagten Tag also, als ich nicht mehr wollte, da wurde ein Hotfix veröffentlicht, welcher einige „Probleme“ beheben sollte, aber das Gegenteil auslöste. Denn eine Woche lang funktionierte die Schnellreise nicht mehr, oder nur noch sehr sehr mangelhaft. Spieler beschwerten sich darüber, das sie nicht mehr auf die SANCTUARY kommen konnten, ein paar Leute meinten sogar, das das Spiel sie im Reisemenü softlocken würde. Das habe ich dann noch mitbekommen und war heilfroh, das Spiel durch zu haben und nicht mehr weiter machen zu wollen / zu müssen.
Es folgten wie man weiß haufeweise, tonnenweise, bergeweise weitere Hotfixes, welche mal besser, mal schlechter, mal gar nicht oder mal sehr gut funktionierten. Aber immer, wenn GEARBOX Fehler behoben oder beheben WOLLTEN, bauten sie... Und das ist bis heute so ...auch immer wieder neue Bugs und Fehler ein. Mal schrotteten sie die Skilltrees bestimmter Charaktere, mal war was mit dem Safe nicht in Ordnung, Waffen und Figuren wurden overpower oder genervt, mal besser, mal schlechter, mal wurde dies dann so gelassen und mal musste man es aufgrund von Fanprotesten wieder rückgängig machen.
Das alles habe ICH dann nur noch über den Newsfeed auf meinem Smartphone mitlesen können und war auf der einen Seite belustigt und auf der anderen aber auch sauer auf GEARBOX.
BORDERLANDS 3 kam am 13. September 2019 auf den Markt, wurde mit unendlich vielen Hotfixes und Bugfixes und haufenweise Änderungen und angeblichen Verbesserungen regelrecht gemästet.
Und ich persönlich finde ja, vor allem jetzt nach der zweiten Runde Durchzocken, dass sich die ganze „Mühe“ von seitens GEARBOX nicht wirklich gelohnt hat. Denn das Spiel hat immer noch Bugs und Macken, sogar welche die durchaus kaputter, peinlicher und schlimmer sind, als damals direkt nach Release. Ich kann mich bei meinem ersten Durchspiellauf nämlich beipsielsweise nicht an Figuren erinnern, welche ihre Arme nach hinten verdrehen oder an merkwürdige Grafikfehler, Physikfehler beim Fahren, wegspawnende Bossgegner oder Bossgegner, die gar nicht erst spawnen, wenn sie es denn eigentlich sollten und einige andere Pleiten und Pannen, welche mir immer wieder unter die Augen kamen.
Und dann fiel mir ein „Fehler“ in die Hände, welcher in meinen Augen DAS GESAMTE SPIELPRINZIP VON BORDERLANDS 3 wie eine Autopresse mit Volldampf einfach unter sich zerdrückt:
MAN KANN SCHUBKARRENWEISE ORANGENE WAFFEN AUS AUTOMATEN HOLEN, IN DEM MAN EINFACH NUR IMMER WIEDER DAS SPIEL NEU LÄDT – ODER – IN DEM MAN ZWISCHEN ZWEI LEVELN HIN- UND HERREIST.
So kam es dann auch immer wieder dazu, dass ich Lieblingswaffen unter diese orangenen und angeblich „superraren“ Schießprügeln hatte, welche ich mir, wenn sie durch meinen beständigen Levelfortschritt irgendwann zu schwach waren... EINFACH NOCH MAL NEU IM AUTOMATEN SPAWNTE.
Manchmal hatte ich denn dieselbe Orange-Waffe gleich mehrmals im Rucksack! Von Granaten oder Schilden gar nicht erst zu sprechen!
Und als ich das mit dem „RESPAWN-LOOTING“ erst einmal so richtig raus hatte, ja da machte ich erst recht weiter und probierte aus, wie weit man das noch treiben konnte. Und es ließ sich noch eine ganze Ecke weiter treiben!
Der absolute Rekord waren einmal VIER ORANGENE WAFFEN gleichzeitig!
Und wenn man die beiden orangenen Granaten, sowie den einen orangenen Schild mit dazu zählt, ja dann sind wir bei SECHS ORANGENEN ITEMS! AUF EINMAL!
Ohne das ich auch nur eine einzige Kugel dafür abgeben musste!
Den zweiten Durchlauf spielte ich mit MOZE, auch weil man das gute Mädchen so skillen kann, das sie zu einem lebenden Panzer auf zwei Beinen wird und ihr „Big-Daddy-Kampfanzug-Megamag“ einfach soooo cool und soooooo geil zu spielen ist! Wenn man dann noch in den „Anfängermodus“ umstellt, ja dann fühlt man sich im Singleplayer wie der Big-Daddy-Terminator-Rambo himself! Das machte schon gehörig Laune und ich hatte erneut meinen Spaß!
Und als ich die Sache mit den orangenen Waffen herausfand, ja da war meine Belustigung auf dem Höhepunkt!
Und meine Sammelwut auf einem Level, wie ich sie zuletzt als Kind hatte, als ich wie alle anderen auch im Pokemonkarten-Fieber war! Nur dass ich nun, für die orangenen Waffen so gut wie nichts machen muss, außer eine knapp anderthalb Minuten lange Ladezeit zu „ertragen“, zum Automaten zu laufen, nachzusehen und entweder die neuen Orangewaffen ziehen, oder aber eben keine finden und dann einfach den Spielstand neu zu laden! Oder wahlweise zwischen zwei Punkten hin- und herzureisen.
GEARBOX haben also alles richtig gemacht, was man falsch machen kann, wie es scheint.
Aber diese Sache ist noch nicht einmal das schlimmste von dem, was mir bei meinem zweiten Durchlauf so aufgefallen ist. Denn wie es sich für einen AAA-Titel eines erfahrenen Entwicklerstudios gehört, lassen sich noch viel mehr dicke Käfer finden, über die man laut lachen kann. (Oder sich wahlweise eben ärgern muss, weil sie einem Steine in den Weg legen.)(Oder es einfach nur derbe peinlich ist, als erfahrenes Studio beim dritten Teil einer Reihe, auch bald ein Jahr nach Release und sehr sehr vielen Updates unter der Haube immer noch solche Schnitzer zu fabrizieren.)
Am Ende, da kann man zusammenfassend sagen, dass Borderlands immer noch Borderlands ist.
Aber bei all dem Hotgefixe und Geupdate irgendwas ganz gewaltig schief gelaufen ist.
Was da alles schiefgelaufen ist?
Finden wir es doch ganz einfach gemeinsam heraus!
FILM AB:
Laden.........................................................................................................................................
Wenn man sich an seine, in meinem Fall Spielkonsole hockt, diese einschaltet und das Spiel startet, dann will man zocken! Dann will man, wenn man BORDERLANDS 3 aufruft BALLERN!!! LOOTEN!!!! UND NOCH MEHR BALLERN!!!!!!
Man startet also das Spiel....
UND HAT FAST SECHS MINUTEN LADEZEIT –
05:42:20 um genau zu sein.
Und wenn man zuletzt auf der Sanctuary gespeichert hat und starten muss, dann muss man ja erst mal an einen Ort kommen, an dem die Action in egal welcher Weise abgeht, also hat man noch weitere knapp ANDERTHALB MINUTEN LADEZEIT.
So enden wir dann also bei ÜBER SECHS MINUTEN LADEZEIT, wenn man mal großzügig und bereitwillig abrundet.
Und ICH meine mich ERINNERN ZU KÖNNEN, dass DIESER BILDSCHIRM AM ANFANG nach Release NOCH NICHT DA WAR:
Was wird denn da bitte so unverschämt lange geladen?!
Und WARUM dauert das so unfassbar lange?!
Muss das Spiel jedes mal erst bei GEARBOX neu programmiert werden?! Macht der kleine Mann, der in meiner Konsole wohnt erst mal Mittagspause?! Müssen meine Spielerdaten erst jedes mal mit der Datenbank von Microsoft abgeglichen werden, um sicher zu gehen, dass ich und meine Xbox schon zu Bill Gates großer Weltverschwörung gehören?! Hat Atilla Hildmann also mit allem was er sagt am Ende Recht??!?!
Da ist das Laden des eigentlichen Levels, also im Grunde des Spiels selber dann aber noch gar nicht mit inbegriffen...
Da muss sich meine Spielfigur vor lauter Schreck wenn es dann noch irgendwann endlich losgeht, aus dem Tiefschlaf wieder aufrichten...
Und eine weitere Frage, die ich mir bei so etwas ja jetzt immer stelle ist, will ich FÜR SOWAS künftig auf den neuen Konsolen auch noch mehr Geld bezahlen?!
Also für etwas, bei dem die Hauptstory nach wie vor offen ist, weil die faulen Entwickler es nicht einmal ansatzweise nötig hatten, diese in den DLCs in irgendeiner Form weiter zu erzählen?
Weil man lieber 15 Euro Pro DLC verlangt, von denen keines auch nur ansatzweise etwas mit der eigentlichen Hauptgeschichte in der es ja nach wie vor mehr als genug offene Fragen und Gesprächsbedarf gibt, zu tun hat.
Bei so viel Fanservice rappelt es selbst bei Claptrap Hildmann unterm Aluhut.
Nebenbei werden auch weiterhin lustig Updates und Hotfixes rausgehauen, gefühlt jede dritte Spielesession muss entweder eine ganze Weile warten oder sogar auch mal ganz ausfallen, weil da wieder einmal ein großes Update ins Spiel gepackt wird...
Wozu das gut sein soll, erschließt sich mir aber nicht wirklich...
Stattdessen, da haben wir neue Bugs, wie jenen, dass Spielfiguren, die große Waffen in beiden Händen halten, seit einiger Zeit ihren Arm hinter den Rücken verdrehen und sich... Davon auch gar nicht stören lassen...
DIESE AUFNAHME IST VOR DREI MONATEN GEMACHT WORDEN:
Und dieser halt eben... äähhh... DREI MONATE SPÄTER
Und zwei mal wurde in der Zeit MINDESTENS ein großes Update ins Spiel geprügelt, also ist es umso schlimmer, dass diese Macke immer noch existiert. Wobei ich mich aber ja frage, WARUM dieser Bug überhaupt existiert, wo er früher doch gar nicht da war?.
Oder der hier:
„Bailex“ oder wie dieses Teddy-Viech heißt, versinkt während der Hauptmission, in der man mit seiner Hilfe vorankommen muss, immer wieder vor dem Schaltpult einfach im Boden. Da hilft dann nur den Spielstand neu zu laden und den ganzen Scheiß noch mal zu machen, in der Hoffnung, das es dann nicht noch einmal passiert.
Anderthalb Jahre nach Release!
Bossgegner die nicht spawnen und wildes Geflackere
Beim Durchqueren der JACKOBS VILLA auf EDEN-6 fielen mir nun bei meinem zweiten Durchlauf merkwürdige Grafikfehler auf, welche mich beim Erkunden aber auch beim Ballern immer wieder doch sehr irritierten. Wenn man sich bewegt, an einem Objekt, einer Wand, einer Säule oder einem Türrahmen, dann bleiben Bereiche des Levels dahinter einfach mal einen Augenblick lang weiß. Und je nach dem, wo und wie man sich bewegt sind es nur kleine oder sehr große Bereiche, die da mal kurz weiß bleiben.
DAS WAR DEFINITIV BEIM ERSTEN DURCHSPIELEN VOR SECHS MONATEN NOCH NICHT DA.
Behoben wird es scheinbar aber auch nicht, entweder, weil die Spielergemeinde inzwischen mehr Schlampereien gewohnt ist, als die Entwickler an Inkompetenz aufweisen können, weil niemand mehr den Singleplayer spielt oder aber... Keine Ahnung, weil die Leute alle mit geschlossenen Augen spielen oder so.
Hier MÜSSTE eigentlich ein gesalbter Boss spawnen... Joa... Passiert aber immer mal wieder einfach nicht...
Was dann auch erklären würde, warum es offenbar noch keinem aufgefallen ist, das Bossgegner manchmal einfach nicht in ihrem Level spawnen wollen oder während des Kampfes einfach wegspawnen. Was auch bei den normalen Gegnern passieren kann, in Sichtweite zum Spieler...
Markus beispielsweise hat es hingegen nicht so mit dem HER-spawnen:
Oder wenn Assets weg- und wieder aufploppen:
Und wenn das Spiel nen ganz schlechten Tag hat, dann passieren noch ganz andere Sachen:
[ironie]Man hat sich mit all den vielen, endlosen Hotfixes und Updates also eindeutig Mühe gegeben, das Spiel immer mehr und mehr zu verbessern, um dem Spieler eine möglichst reibungslose Spielerfahrung zu geben.[/ironie]
Noch besser sind aber „BADASS-GEGNER“, die fünfhundert Schüsse aus sogar orangenen Überwaffen aushalten können, während man im „Leichter-Modus“ spielt, den Spieler aber dennoch problemlos mit zwei Treffern weglatschen können. Oder man mit seinem Auto mitten in der Pampa an irgend einem Stein oder während einer Mission an einem alten Reifen hängen bleibt und dann auch gleich wieder von vorne beginnen könnte, weil nichts mehr geht - das macht auch Spaß.
Die Steigerung dessen stellen dann aber noch die ganz kleinen Gegner dar, die man eigentlich und vor allem in seinem Ironbear-Mechanzug problemlos zertreten könnte, die stattdessen aber dann den Ironbear im wahrsten Sinne des Wortes „In die Ecke drängen“ und nicht mehr rauslassen!
Denn bei Ratches beispielsweise ist das Problem, das sie auf den Spieler zurennen und dann immer weiter rennen und den Spieler vor sich herschieben BZW festsetzen können. Im Ironbear hat man aber keinerlei Möglichkeit, sich weit genug nach unten zu bücken, geschweige denn zu schießen. Somit trifft man den kleinen Gegner, welcher einen da vor sich herschiebt nicht.
Also ist man gefangen und kann sich nicht mehr wehren, während der kleine Ratch einfach weiterhin Schaden zufügt. Beenden kann man das ganze Spektakel nur auf die Weise, das man den Ironbear-Actionskill beendet und wieder aussteigt.
Stellt euch also einfach mal vor, ihr seid ein bis an die Backenzähne bewaffneter, eiskalter Profikrieger, der gerade in einem gepanzerten, ebenfalls bis an die Arschbacken bewaffneten Kampf-Mech-Anzug steckt, ihr alles über den Haufen ballert... Und dann an einem kleinen, nackten Säugetier scheitert, weil ihr euch nicht bis nach unten bücken könnt.
Diese Szene erinnert mich an einen richtig dicken Kerl, der unter der Dusche vergebens versucht, an seinem viel zu dicken Bauch vorbei seinen P%%%el zu sehen.
Aber immerhin gibt es auf Promethea fliegende Spraydosen – GEARBOX haben an alles gedacht, nur nicht an das was nötig gewesen wäre.
Jedoch muss man sie einfach mal für die wunderbare Fisch-KI loben!
So geschickt durch massives Gestein schwimmen, das schaffen sonst nur Fische von DICE
Genau wie in Call of Duty Ghosts!
Respeckt mit Spiegeleiern!
Ebenfalls nichts für schwache Nerven sind die völlig dämlichen NPCs auf der Sanctuary, nicht nur dass die meisten von ihnen pottenhässlich sind, sie sind obendrein auch noch strunzedoof und unglaublich nervtötend. Aber weil die Macher bei GEARBOX nun einmal mit ihrem Kindergartenhumor hausieren gehen mussten und all die lustigen Sprüche, welche ihnen ihre Kinder im Grundschulalter auf die Kühlschranktüren gekritzelt haben unbedingt ins Spiel einbauen wollten... Plärren einem die Random-Figuren mit allerhand dummen Sätzen das Ohrschmalz aus den Gehörgängen.
Dabei hat jede Figur dann immer nur einen oder zwei parat, welche dann sehr gerne immer und immer wieder wiederholt werden müssen.
In Borderlands 2 war und ist eine meiner Lieblingsbeschäftigungen nach wie vor, mein verdientes Geld an den Automaten in Moxxis Bars zu verzocken, ganz egal, ob ich etwas gewinne oder nicht.
Auch da reden die NPCs, auch dort laufen sie herum, aber sie sind bei weitem nicht so nervig wie jetzt im Nachfolger.
Meistens läuft der Versuch, auch hier auf der Sanctuary nun Glücksspiel betreiben zu wollen meist so ab:
Ich gehe zu einem der Automaten und schon nach der ersten Runde kommt mindestens einer der in der Bar befindlichen NPCs angerannt und stellt sich mir vor die Kamera, weil seine Waypoints, wenn er denn welche hat, genau dort enden müssen. Und wenn das Spiel dessen Laufwege und Endpunkte nicht zufällig generiert oder überhaupt generiert, ja dann hat da jemand beim Programmieren einfach Scheiße gebaut.
Dass es nicht zufällig ist, merkte ich daran, dass es immer wieder passierte.
Das sich diese Hohlbirne nun also vor mich und den Automaten gestellt hat, ist ja dann noch nicht einmal das Schlimmste. Nein! Denn dann machen sie den Mund auf und fangen an zu quatschen...
„HEY!!! KAMMERJÄGER!!! DU BIST JA DOCH NOCH NICHT TOT!!!!“
„NEIN!!! ICH HABE DIR GESAGT, ICH MACHE DAS NICHT!! LASS MICH IN RUHE!!!!“
„DU SIEHST VOLL GEFÄHRLICH AUS!“
„ICH KÖNNT NEN GEBRATENEN SKAG VERTRAGEN!“
„ICH WÜNSCHTE ICH HÄTTE MEHR FOLLOWER!“
So steht man da also, will eigentlich nur am Automaten sein Ingame-Geld verzocken aber wird nicht nur dadurch behindert, dass sich da einer der NPCs in den Weg stellt und dich mit diesen UNGLAUBLICH DUMMEN UND HÄSSLICHEN HACKFRESSEN ANSCHAUT...
Dabei gibt es doch auch sehr coole und stimmige Designs...
...nebenbei wird man durch das ununterbrochene Angequatsche auch noch in den Wahnsinn getrieben!
Derweil macht auch Moxxi selber gerne mal mit, in dem sie in der Endlosschleife immer die selben zwei Sätze immer und immer immer wieder von sich gibt.
Warum werden solche abstrusen Designentscheidungen nicht behoben?
Findet die Fanbase von Borderlands soetwas etwa auch noch toll?
Und warum wird der Banditenkopf oben auf dem Automaten eigentlich so hässlich, wenn man ein bisschen weiter weg geht? Ja klar, weil sein fertiges Model zu schnell durch ein schlechteres ausgetauscht wird, um Speicher zu sparen... Aber warum passiert das in Sichtweite des Spielers?
Borderlands 3 zeigt auf alle Fälle, wie man den Leuten oder zumindest Leuten wie MIR das Glücksspiel ganz schnell wieder abgewöhnt.
Jedoch weiß das Spiel auch an anderer Stelle offenkundig beim besten Willen nicht, was es denn nun eigentlich will, da wäre beispielsweise die Hauptstory zu erwähnen:
Wie es einem vielleicht irgendwann auffällt, sind beinahe ALLE HAUPTFIGUREN WEIBLICH.
Männer, männliche Figuren werden beinahe ausnahmslos als Weicheier, „Schwul“ oder totale Idioten dargestellt, derweil die weiblichen Figuren das Universum retten und die Schweinerei wieder aufräumen, welche die Calypsos verursachen. Wobei auch bei den Zwillingen die Rollen klar verteilt sind. Denn während Tyreen die Obergöttin ist, muss sich Troy damit zufrieden geben, der Blutegel, der Parasit zu sein, welcher nur deshalb noch lebt, weil seine Schwester gnädig mit ihm ist.
Frauen werden in Borderlands 3 also als die großen Helden ins Rampenlicht gestellt, die Männer müssen die meiste Zeit über entweder im Wandschrank versteckt bleiben oder aber sich als Looser, das schwache Geschlecht darstellen lassen.
Diese Botschaft, diese Wertschätzung „der Frau gegenüber“ ist im ersten Moment natürlich sehr zu loben. Andererseits kann einem dies aber auch vollkommen egal sein, denn diese Tatsache passiert so selbstverständlich, dass es MIR beim ersten Durchlauf gar nicht erst aufgefallen ist.
AUF DER ANDEREN SEITE, FINDET MAN DANN ABER SOLCHE ITEMS HIER:
Fickt euch GEARBOX! Ihr seid nicht GTA!
Das sind dann wahrscheinlich Items für Leute wie MontanaBlack88, die sonst Komplexe bekommen, wenn sie auf einmal von selbstbewussten Frauen umgeben sind und sich ihrer Alphamännlichkeit erst wieder bestätigt fühlen müssen.
Fanservice also...
Oder einfach sehr schlechter Humor...
Aber das Geld für die Glücksspielautomaten kann man sich tatsächlich lieber sparen, denn es gibt eine Art von „Glücksspiel“ im Spiel, welche überhaupt kein Ingamegeld kostet, nicht einmal viel tun muss man dafür, nur anderhalb Minuten Ladezeit für jede Runde in Kauf nehmen... (Was mir aber sehr leicht fällt, wenn die Alternative das Endlosschleifengequatsche der strohdummen NPCs ist).
Nun also FILM AB für den wahrscheinlich dümmsten Bug / Designschnitzer / Exploid / Was auch immer / den es in einem Shooter jemals gegeben hat!
Und ICH liebe ihn:
Wie man (im Singleplayer) haufenweise an orangene Waffen kommt, ohne auch nur einen einzigen Schuss abgeben zu müssen
Auf der einen Seite finde ich diese Sache echt genial, auf der anderen aber auch ausgesprochen albern.
Denn teilt uns das Spiel im Ladescreen noch mit:
Das ORANGENE ITEMS so ziemlich das seltenste sind, was man als Kammerjäger überhaupt finden kann, hat dasselbe Spiel aber auch keine Skrupel, uns mit dem Schrott zuzuballern, weil GEARBOX wohl irgendwie so richtig Scheisse gebaut haben.
Eher zufällig fiel mir bei meinem zweiten Spieldurchgang nämlich irgendwann auf, das immer mal wieder, also viel öfter als es sein sollte, ORANGENE OBJEKTE im Verkaufsautomaten auftauchten. Während einer Spielsitzung waren es dann auch auf einmal gleich drei Stück. Und da habe ich Lunte gerochen und bin der Sache auf den Grund gegangen.
Denn meiner Logik nach schien etwas im Spawn der Waffenautomaten kaputt zu sein und ich tat das, was ein gelangweilter Spieler halt so tut, der ein Spiel bereits einmal komplett durch hat und permanent auf der Suche nach Dingen ist, mit denen er Unfug anstellen kann: ES BIS AUF DIE SPITZE TREIBEN.
Also beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - …. und so weiter!
Und nach einer Halben Stunde, ja da hatte ich doch tatsächlich meinen Rucksack zu dreiviertel voll mit ORANGENEN WAFFEN UND ANDEREN ITEMS!
GEIL!
Mit denen habe ich dann erst mal die „Bockwurst in die Mikrowelle geschoben“, „Dem Dimbo gezeigt, wo der Kasalla hängt“ und „Dem Babo gezeigt, wo der Chabo den Bamboss hat“! - Um in dem dummen Humor von Borderlands 3 auszudrücken.
Ich habe mich laut lachend durch die Gegnermassen und die Level gemetzelt und hatte mehr Spaß, als jemals zuvor! Und wenn das Leveling langsam zu hoch wurde, als das die Waffen Spaß weiterhin Spaß gemacht hätten, ja dann habe ich mir einfach ein paar neue Orange-Schießprügel „Geloot-Loaded“:
FATALITY - JOHNNY CAGE WINS!
Also beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - beendete ich das Spiel – Und startete es auf der Sanctuary neu - …. und so weiter!
Was dann zu absurden Szenen führte, in denen ich dreimal oder viermal die selbe Waffe im Inventar herumliegen hatte oder im Automaten zweimal dasselbe angeblich SELTENE Item herumlag und zum Kauf angeboten wurde!
Es ist so babyeinfach und es ist so lächerlich!
Man kann innerhalb kürzester Zeit HAUFENWEISE ORANGENE ITEMS looten, ohne auch nur einen einzigen Gegner erschossen oder auch nur eine einzige Kugel abgefeuert zu haben. Was mich fast schon vermuten ließ, dass auf einmal Pazifismus in einem Shooter belohnt wird. Will GEARBOX uns Shooterfans etwas sagen? Oder haben sie nur mal wieder totalen Bockmist verzapft?
Also habe ich die Probe aufs Exempel gemacht und die Stoppuhr gestartet:
WIE VIELE ORANGENE OBJEKTE KANN ICH „LOAD-LOOTEN“? IN UNTER EINER SPIELSTUNDE?
Also erst mal den Rucksack leergemacht! Und dann wurde losge-load-looted!
Das Ergebnis sehen wir hier:
18 ORANGENE OBJEKTE in knapp 45 MINUTEN!
Hier mal ein paar der Items im Detail:
Dann dachte ich, das liegt bestimmt daran, weil ich den Anfängermodus drinne habe und habe auf NORMAL umgestellt.
Mit dem Ergebnis, das die Ausbeute in der selben Zeit nur marginal weniger wurde...
Da waren es dann 11 Objekte
Ich könnte auch Gegen große Gegner kämpfen, mit anderen Leuten zusammen, weil es dann mehr Beute gibt und so weiter, das ist mir auch klar. Aber warum soll ich mir diese Mühe machen, wenn ich auch einfach mal ne Dreiviertelstunde im Grunde immer noch alle anderthalb Minuten Ladezeit „A“ drücken muss und die ORANGENE BEUTE spawnt sich von selber?
Wenn ihr eine Gelddruckmaschine zuhause in der Bude stehen habt, die legal gültige Geldscheine ausrotzt, jedes mal wenn ihr sie neu startet, würdet ihr dann noch arbeiten gehen? Oder ne Bank überfallen um schnell an viel Geld zu kommen?
Ja seht ihr!
Und Spaß macht es allemal, fürs Nichtstun auch noch so derartig belohnt zu werden.
Ich wollte dem Spiel dann doch auch gute Seiten zusprechen...
Aber GEARBOX haben mit ihrer Pfuscherei jedoch dafür gesorgt, dass immer, wenn ich im Spiel einen auch nur einigermaßen, einen halbwegs coolen Moment erlebt habe und mir dachte „Das kannste mal abfilmen oder screenshotten!“...
Tja dann war direkt daneben oder sogar vor meiner Nase etwas, das entweder total verbuggt war, kaputt oder einfach nur peinlich und ein Beweis dafür, dass man bei GEARBOX alles im Spiel gemacht hat, nur eines nicht: SICH MÜHE GEGEBEN.
Die Landschaft, also die Spielwelt, sie bietet sehr viele kleine Orte, Dinge, Verstecke... ect. die es zu entdecken gilt, die man aber eben nur findet, wenn man losmarschiert und einfach mal alles absucht, sich mit dem Leveldesign und den einzelnen Welten auch wirklich beschäftigt. Es ist teilweise fast schon absurd, wo die Entwickler überall etwas hingestellt oder versteckt haben, über das man dann lachen, schmunzeln oder sich gruseln kann. Und immer wenn man glaubt, eine Stelle gefunden zu haben, welche die Macher vergessen haben, ja dann steht da auf einmal etwas herum... Ein Stuhl und ne Dose Cola, eine kleine Geldbox oder auch gerne mal ein Klo. Oder aber es liegt dort eine Leiche herum, von meistens einem Banditen, dem seine eigene Neugier scheinbar zum Verhängnis geworden ist oder aber, dem etwas passiert ist, über das man gar nicht nachdenken will.
Sprich, die Level sind durchaus mit sehr sehr viel Hingabe und Liebe zurechtgemacht und es gibt immer kleine Details, die dann teilweise ganze, meistens passend zum Spiel, gestörte, bescheuerte, traurige, schaurige oder einfach nur absurde Geschichten erzählen. Oder eben diese bombastischen, absurden aber immer beeindruckenden Shots, welche in der Tat immer wieder beeindruckend sind!
Problem ist nur, das beispielsweise die Typen, welche für den Tag/Nachtwechsel verantwortlich waren, offensichtlich farbenblind sein müssen...
Warum sonst ist hier einfach mal alles BLAU? Also SO BLAU, dass man davon fast Kopfschmerzen bekommt?
Man steht in dieser einen coolen Kammer auf Necrotafeyo (Oder wie sich das schreibt) und blickt in diesen wunderschön animierten Himmel, mit den vielen Farben, den bizarr spawnenden und wieder wegspawnenden Steinen und den vielen kleinen, optischen Spielereien, man staunt und will gerade laut „WOOOW!“ sagen...
Und dann blickt man nach links und kann die Naht sehen, wo die Tapete zusammengeklebt ist. Sowas Schlampiges habe ich seit Bioshock 2 nicht mehr gesehen!
Man trabt zum Automaten um seinen Kram zu verkaufen und selbst die Icons der Waffen im Rucksack sind im Arsch...
Man hat einen Gegner besiegt, will die Beute einsammeln und sieht sowas:
Man erlebt gerade voll das Abenteuer... Und dann steckt Typhoon DeLeon (Oder wie sich der schreibt) in einem massiven Betonblock fest, was ihn aber nicht davon abhält, uns dennoch eine neue Knarre zu schenken...
Da fallen diese komischen Physikeffekte oder was immer das hier auch sein soll, schon gar nicht mehr ins Gewicht...
Oder dass sich der Mond extrem verpixelt und gleich doppelt in einer sehr sehr hässlichen Pfütze spiegelt.
Da wollte wohl jemand an dem Tag sehr schnell Feierabend machen. Oder es war Montag und keiner hatte Bock.
Man möchte dieses kaputt-ge-hotfixte Spiel irgendwie loben und dann passiert hier SOWAS:
Da weiß ICH schon gar nicht mehr, ob ich mich darüber freuen oder einfach nur noch weinen soll, in was für einem schlechten Zustand sich das Spiel aktuell mal wieder befindet.
Wäre dann jetzt der Moment, an dem ich zugeben kann, auch schon einmal durch den Boden gefallen zu sein?!
Nein?
Na dann eben nicht...
DAS FAZIT
Viele Neuerungen und doch alles schlechter als am Anfang
Wir haben hier also den dritten Teil einer Spielereihe, produziert von einem Entwicklerstudio, das nicht erst seit gestern Spiele und vor allem eben diese Reihe zu verantworten hat. Sie versorgen, nein... SIE MÄSTEN das Spiel mit Hotfixes, Updates und und und. Bekommen es aber nicht hin, das Spiel, auch so lange nach Release, polished aussehen zu lassen.
Immer wieder passieren während des Spielens Dinge, wie man sie sonst nur aus unfertigen Early Access Spielen kennt. Da ist ein Bossgegner, der sich per „Magie“ umher-teleportiert, derweil fallen aber schon mal seine Animationen aus oder die optischen Effekte wollen einfach nicht kommen. Dann ploppt da eine Spielfigur hölzern von A nach B.
Wir haben flackernde Texturen und Assets an allen möglichen und unmöglichen Ecken und Enden.
Wenn man an einige Automaten geht, das öffnet sich das Vorschaufenster nicht, welches sich an anderen aber problemlos öffnet.
Bossgener werden nicht gespawnt oder sogar während des Kampfes wieder entladen... Nur um dann doch wieder neu geladen zu werden, weil das dumme Spiel seinen Fehler irgendwann bemerkt hat.
Gegner vergessen auf einmal, dass da gerade ein Kampf ist und latschen wieder gemächlich ihre Runden, während um sie herum die Kugeln fliegen.
Texturen, Schilder, ganze Levelbereiche brauchen ewig, bis alles scharf geladen ist und nichts mehr matschig ist.
Wenn man das Spiel startet, hat man fast sieben Minuten Ladezeit... Also länger als vermutlich beide Vorgänger zusammen.
Sehr kleine Gegner können mich in meinem Iron-Bear in die Ecke schieben und dort quasi „softlocken“.
Beim Fahren weiß man nie, ob der eigene Wagen nicht gleich über einen Kieselstein oder ein Grasbüschel fährt und daraufhin einen Salto macht und man mit Pech nach diesem Crash auch noch feststeckt und eigentlich auch gleich neu laden kann.
Borderlands 3 fühlt sich und sieht auch so aus, in seinem aktuellen Zustand, wie ein Spiel, welches immer noch nicht vollkommen marktreif ist. Dabei ist es nun schon seit 2019 auf dem Markt und hat haufenweise Addons parat. Wo ich gar nicht wissen will, wenn ich so darüber nachdenke, was dort alles kaputt ist.
Anstatt nun endlich mal dafür zu sorgen, dass das Spiel auch im Feintuning richtig sauber und glatt vor sich hinläuft, baut man immer und immer wieder neue Macken und technische Probleme ein. Manche lässt man dann einfach drinne, andere entfernt man wieder, nur um diese dann eben recht konsequent durch neue zu ersetzen.
Genauso „Immer und immer immer wieder“ nämlich, schaute ich mir all diese Probleme und Bugs und Glitches und Macken an und war, nein, bin mir ziemlich sicher, dass nichts davon damals schon vorhanden war, als ich das Spiel das erste mal durchgespielt habe. Und auch nicht, als ich damit aufgehört habe.
Und das ist eben das Problem, wenn Spieleentwickler durch beständige Verbindung ihrer Spieletitel an das Internet, ununterbrochenen Zugriff haben. Sie können immer und immer und immer immer wieder daran herumpfuschen und müssen sich keine Mühe geben, nun endlich mal saubere Arbeit für ein gutes Endergebnis zu geben. Wenn man wiedermal Scheiße gebaut hat, ja was solls!
Dann haut man halt die kommende Woche oder Tage oder Stunden den nächsten Hotfix heraus, ballert dem Spieler mal eben von 250KB bis 72GB (-Gell Fallout 76 ;) ) auf die Festplatte und bereitet derweil schon mal die nächsten Bugs und Macken vor, welche man dann mit dem kommenden Hotfix-Patch-Update rausballert.
Moderne Spiele sind eigentlich nie fertig, zumindest bei bestimmten Entwicklern und ihren Publishern nicht.
CONTROL wäre da auch so ein Beispiel, bei dem extrem viel verändert und „verschlimmbessert“ wurde, man an die 42GB an Update herunterladen muss... Und dann öfter als jemals zuvor durch den Boden fällt oder durch Abstürze in seinem Spielfortschritt behindert wird.
Wie es also mit „Hotfixlands“... Ich meine „BODERLANDS 3“ weitergeht?
Es kümmert mich nicht mehr, denn erstens ist mein Safe voll von ORANGENEN WAFFEN für die ich nicht einen einzigen Schuss auf einen Gegner abgeben oder diese bescheuerten goldenen Schlüssel abholen musste.
Und zweitens habe ich nach allem was ich nun gesehen habe, wieder mal die mehr als nur gestrichene Schnauze voll.
Gehabt euch wohl.
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BORDERLANDS 3
Entwickler: GEARBOX
Publisher: 2K GAMES
Release: 13. September 2019
Gespielte Version: XBOX One
Preis: Für die Qualität viel zu teuer
(Persönliche) aktuelle Note: 4+
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Zweiter Akt mit noch viel mehr goldenen Waffen
Zurück auf der Sanctuary IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIV oder so, schleifen „CA1M1N“ und „D3R K-M1N“, wie die beiden nach dem letzten Hotfixpatchdingens heißen, ihre übervollen Rucksäcke über den Boden, bis zu ihrem Lagerraum...
D3R K-M1N streckt sich und tritt leicht gegen seinen Rucksack:
„Ja leck mich doch am Arsch und nenn meine Omma eine alte Kampfhenne! ISS DATT DING SCHON WIEDER SCHWER!“
CA1M1N, der sich erst mal setzen muss meint:
„Puh! Ja klar! Wir haben nicht nur ununterbrochen geilen Kram gelootet, wir haben auch keine Munition verbraucht! Natürlich ist der Rucksack schwer! Wer den ganzen Tag frisst und sich nicht bewegt, der wird nun mal fett und schwer!“
/////////// Da wird ein neuer Hotfix veröffentlicht und auch sogleich von GEARBOX installiert //////////////
Nun heißen „CA1M1N“ und „D3R K-M1N“ nicht mehr so, sondern „CM1N“ und „D-KM1m1R1m1n“, weil das noch viel verrückter und lustiger ist, als die Namen davor! Außerdem wurden ihre Skillbäume gefixt, was aber den vom D-KM1m1R1m1n aus einem technischen Fehler heraus stattdessen automatisch auf 0 zurückgesetzt hat, weil bei GEARBOX nur Idioten arbeiten...
CA1M1N, der nun auch einen sehr lustigen Hut trägt, auf dem ein lustiges Internet-Meme geklebt ist, schüttelt mit dem Kopf:
„Aber eigentlich ist das, was wir hier machen doch der reinste Betrug oder?!“
D-KM1m1R1m1n winkt ab und sucht nach der Zugangskarte für die Tür:
„Wenn die Bank ihre Eingangstüren weit offen lässt, die Safetür ebenfalls und dann auch noch alle Kameras abschaltet und das Sicherheitspersonal entlässt, ja dann nehme ich doch mit, was geht oder nicht? Das würde doch jeder tun! Oder würdest du dann sagen... Ach ne, lass mal! Ich bin ein ehrlicher Mensch! Ich schufte mich lieber krumm und buckelig und gebe mich mit dem bisschen, was ich mir ehrlich erarbeitet habe voll und ganz zufrieden!?“
CA1M1N lächelt:
„Nö! Also ich würde dann sogar auch noch die Kugelschreiber auf den Kundentresen mit einpacken, wenn ich die Chance dazu hätte!“
D-KM1m1R1m1n findet die Karte und holt sie aus seiner Jackentasche:
„Eben drum! Nur die Dummen arbeiten hart und ehrlich! Die Schlauen und Dreisten, ja die machen alles richtig, wenn sie am Ende dann in ihrem Supersportwagen sitzen und laut über die ganzen Idioten lachen, die sich da draußen einen abschuften!“
/////////// Da wird ein neuer Hotfix veröffentlicht und auch sogleich von GEARBOX installiert //////////////
CA1M1N hat nun keinen lustigen Hut mehr auf, sondern eine Bandana, auf der ein anderes, voll lustiges Meme gedruckt ist, weil das voll lustig ist, weil das aus dem Internet kommt und lustig ist und aus dem Internet kommt! Und außerdem flackern jetzt einige Texturen an den Wänden... Aber dafür haben GEARBOX ein neues Werbeposter an die Wand geklebt, welches für das neuste Addon wirbt, mit diesen tollen und überhauptgarnicht nervigen, orangenen Warndreiecken!
Während CA1M1N seinen Rucksack vor die Tür zerrt, aktiviert D-KM1m1R1m1n die Tür...
Gerade als CA1M1N sagen will, dass sie mal ausmisten müssten....
WIRD ER AUCH SCHON VON EINER LAWINE VON ORANGENEN ITEMS ÜBERROLLT...
Während CA1M1N unter all dem superseltenen Krempel begraben liegt und sein linkes Bein, das noch aus dem großen Berg herausschaut zappelt...
Lehnt sich D-KM1m1R1m1n ganz entspannt an die Wand daneben und meint bloß gelassen:
„Aaaach! Nur keine Sorge mein Freund! Die hotfixen das bestimmt jeden Moment!“
ENDE von Hotfix 124.234.5343.34534234234234.32647263746237463276473264732.01
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Urlaub 2018 im Neptunhotel in Warnmünde
Auch dieses Jahr hat es mich wieder ins Schöne Warnemünde verschlagen. Dieses Mal ins Neptunhotel. Ein 5-Sterne Hotel in das ich schon immer Mal wollte. Das ist das erste Mal gewesen das ich in einem 5 Sterne Hotel war.
Hier kommt jedenfalls mein kleiner Urlaubsbericht und meine Hotelbewertung.
Fangen wir mit der Hinreise an. Der Zug der mich nach Leipzig gebracht hat, hatte fast eine halbe Stunde Verspätung, weil das Zugpersonal gestreikt hat und so hätte ich beinahme meinen Flixbus verpasst. Ich habe mich schon halb panisch mit dem Gedanken auseinander setzen müssen das ich nun doch mit dem Auto fahren muss, was ich absolut nicht wollte, weil ich nicht gerne über die Autobahn und in fremden Städten fahre. Außerdem habe ich schwitzend an meine finanzielle Lage gedacht. Das Geld für den Flixbus wäre dann ja verschwendet gewesen und ich hätte Geld in Benzin und Parkgebühren stecken müssen, dass ich eigentlich nicht hatte. Letzten Endes haben wir es trotz einer weiteren Verzögerung wegen eines diskuttierfreudigen Schwarzfahrers noch gerade rechtzeitig geschafft. Zum Glück war auch der Flixbus 5 Minuten zu spät dran XD
Im Flixbus war mir die ganze Zeit schlecht. Ich bin niemand der IMMER Reisekrank ist, aber ab und zu erwischt es mich leider. Zu meinem Glück stieg an der Haltestelle Berlin - Tegel ein Mann aus Finnland ein, ein Fotograf um genau zu sein, der aus der Partnerstadt von Rostock kommt und für das 800 Jährige Jubiläum von Rostock dort Fotos machen sollte. Wir haben uns über 3 Stunden auf englisch unterhalten und er hat sogar mein Englisch gelobt und meinte, er hätte vor 2 Jahren einen Studentenkurs in Köln gegeben und von 50 Studenten konnten nur 5 ordentlich Englisch. Der Rest konnte oder wollte kein Englisch sprechen. Natürlich war Englisch auch nicht seine Muttersprache, aber wir konnten uns trotzdem problemlos verständigen. Das hat mich gut von meiner konstanten Übelkeit abgelenkt.
In Warnemünde angekommen, wurde ich von Baustellen überfallen, die meinen Weg - zu Fuß - zum Hotel unnötig in die Länge gezogen haben. Aber dann war ich endlich da, in einem 5 Sterne Hotel in Warnemünde mit dem schönen Namen “Neptun-Hotel”. Von außen ist das ein Steinaltes Hotel, aber von innen sieht man das nur, wenn man sich die Balkontür und Fenster genau anguckt oder den Balkon. Die Einrichtung ist ansonsten ansehnlich und modern. Ich hatte ein Einzelzimmer mit Meerblick gebucht, hier Mal ein paar Bilder:
Fast hab ich mich geärgert das ich auf den Meerblick bestanden habe, denn auf der anderen Seite hätte mana uch die Schiffe beim ein und ausfahren beobachten können XD Ansonsten war ich aber so relativ zufrieden mit dem Zimmer und ich habe den Ausblick sehr genossen.
Das Einchecken war an sich unkompliziert, aber als 5-Sterne-Hote-Anfänger war ich zunächst mit der Zimmerkarte total überfordert und fand die Erklärung dazu absolut nicht ausreichend. Ich habe bis Abends gebraucht um heraus zu finden was ich tun muss damit der Strom in meinem Zimmer an geht... oder das der Fahrstuhl mich wirklich nur mit Nutzung der Karte auf mein Zimmer bringt. Die Technik ist toll, zwecks Sicherheit und so, sollte aber besser erklärt werden. Einige Rentner hatte ebenfalls Probleme damit zu erkennen wie das Teil nun genau funktioniert. Apropos Fahrstuhl. Ich hasse Fahrstühle. Beim Starten und Stoppen wird mir immer schwindlig. Am ersten Tag musste ich mich erstmal ne halbe Stunde setzen bevor der Schwindel wieder nachgelassen hat. Die Treppen durften wir nicht benutzen, die sind nur für Notfälle gedacht. (Ich war im 13. Stock, wer weiß ob ich die Treppen wirklich genutzt hätte...) Trotzdem, auch wenn ich den Sicherheitsaspekt verstehe, hätte ich mir gewünscht die Treppen nutzen zu können. Anyway... hier Mal ein Blick darauf wie mein Meerblick zum Sonnenuntergang aussah:
Mit dem Hotel war ich ansonsten relativ zufrieden. Einziger wirklich ernst zu nehmender Kritikpunkt (also von KIeinigkeiten die mich gestört haben, aber nicht weiter von Bedeutung sind, einmal abgesehen) war die Lautstärke auf meinem Zimmer. Ich habe mich gefühlt wie zuhause in meiner Neubauwohnung mit den dünnen Wänden. Ich habe ALLES gehört. Von Oben drüber, von rechts und links neben mir, konnte jede Unterhaltung auf dem Hausflur live mitverfolgen und haben die Fahrstühle schön rauf und runter fahren hören. Für ein 5 Sterne Hotel in dem man sich erholen soll habe ich Schallgedämmte Zimmer erwartet und keine Neubau-Verhältnisse. Ich bin Mitternacht von Bewohnern geweckt wurden die aus der Skybar zurückgekehrt sind und sich in normaler Laustärke auf dem Flur unterhalten haben. Als ich mich Freitag Mittag hingelegt habe hab ich ewig gebraucht um ein zu schlafen, weil die Nachbarn eine Party geschmissen haben (sie haben bekannte getroffen und sie mit in ihr Hotelzimmer genommen - ja, das konnte ich alles hören), über mir wurde gestaubsaugt, im Flur hat eine Dame die Putzfrau angemeckert weil sie einen Fleck übersehen hat und die Fahrstühle sind (da zum Freitag viele Besucher angereist sind) sind unermüdlich rauf und runter gefahren. Irgendwo hat ein Baby geweint, irgendwer hatte den Fernseher hörbar an und ich kann euch sagen, leise ist war anderes. Es war nervig. Aber ansonsten, wie gesagt, war ich recht zufrieden. Das Fühstück war ausreichend, die Aussicht dabei war total, das Personal war mir schon fast etwas zu serviceorintiert für meine introvertierte bloß-kein-unnötiger-Kontakt-mit-Menschen-Art. Ich fand es toll das das Frühstück schon halb sieben los ging. Perfekt für einen Frühaufsteher wie mich. Außerdem war um die Uhrzeit auch noch nicht so viel los und man konnte in aller Seelenruhe mit nur sehr wenig Menschen um einen drum herum Frühstücken. Das Spa habe ich auch einmal für eine entspannende Rückenmassage genutzt, bei der ich fast eingeschlafen wäre ^^’ Ich musste allerdings danach erstmal fix in dem langweiligen kleinen Schwimmbecken schwimmen gehen, weil ich den Geruch von dem Massageöl und das klebrige Gefühl davon nicht leiden konnte. Aber jetzt weiß ich das ich das nächste Mal nicht die Massage mit den Massageölen nehme XD Aber 50€ sind schon viel Geld für eine Massage, zumal ich am nächsten Morgen mit noch schlimmeren Rückenschmerzen als vorher aufgewacht bin. Aber man muss so ein Angebot eben auch Mal nutzen.
Ansonsten habe ich in Warnemünde hauptsächlich Strandspaziergänge gemacht und die Gegend ein bisschen erkundet bzw. war ich in Rostock shoppen. Mein liebstes Hobby war es Fotos von Sonnenauf- bzw. Sonnenuntergang zu machen.
Ich muss euch ganz ehrlich sagen... ich bin mir nicht sicher ob ein 5 Sterne Hotel sein Geld für jemanden wie mich Wert ist. Die Unterschiede zwischen einem 5 Sterne Hotel und den eher einfachen Hotels in denen ich sonst war ist wirklich bloß unnötiger Luxus (in meinen Augen) und nicht selten davon muss man den auch noch extre bezahlen. Die Kellner die beim Frühstück ständig rumgewuselt sind und gefragt haben ob man Kaffee möchte haben mich persönlich eher gestört und der Pool war super langweilig. Ausflüge haben keine Stattgefunden und es hat mich total genervt das die Putzfrau der Meinung war jeden Tag putzen zu müssen. Ich sterbe doch nicht wenn jemand einmal meinen Teppich nicht saugt. Das eine Mal MUSSTE ich so zu sagen das Zimmer verlassen, damit sie putzen konnte und wusste nicht wann ich nun wieder zurück kann. Im billigen Belverde-Hotel, wenn ich das Türschild dran gemacht habe, dann haben sie eben an dem Tag Mal garnicht geputzt. Was solls? Die modernere Einrichtung braucht man doch eigentlich garnicht wirklich und auch wenn der Ausblick der Hammer war... ist der alleine das viele Geld auch nicht wert. Also so gesehen denke ich nicht, dass ich diesen Luxus noch einmal brauche. Ach so... Hotelbewertung? 4 von 5 Sternen. Die Lautstärke ist ein extremer Kritikpunkt und die ganzen Kleinigkeiten die sich noch so angesammelt haben rechtfertigen es einen ganzen Stern ab zu ziehen.
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Das Ende von 2020
Mittwoch, 30.12.2020
Morgen steht uns der letzte Tag von 2020 bevor. Ich bin ziemlich zufrieden, wie das ganze Jahr seinen Lauf nahm bzw. mit meiner Leistung bin ich glücklich, da ich so viel ändern konnte.
Letzte Woche hatte ich das Gespräch mit der Filialleiterin, dass ich gehen werde. Ihre Reaktion hat mich überrascht: sie war verständnisvoll. Mittlerweile hat es da jeder mitbekommen, dass ich gehen möchte, das ist nun kein Geheimnis mehr. Ich hab noch die letzten 3 Tage gearbeitet in diesem Jahr. Ich musste nochmal am 25.12 hin für 1 1/2h, dann fingen endlich die Ferien an.
Bisher habe ich nicht viel getan im Urlaub ausser immer mal wieder was unternommen. Ram rennt mir jetzt etwas hinterher, was mir gefällt ehrlich gesagt. Ich merk aber dass ich was Besseres verdiene als ihn, er will sowieso nur das eine, also lass ich den zappeln. Ich gehe wieder öfter raus und habe viel sozialen Kontakt. Ich war mit Niki draussen, spontan bin ich noch mit Haris raus am Abend. Ja, genau, Haris. Wir haben seit kurzem wieder Kontakt. Bin auch mit Andrijana kurz raus und an einem anderen Tag mit Flo. Es tut gut, bisschen rauszukommen. Ich hab auch wieder Kontakt mit Leo. Das zwischen uns ist merkwürdig - es ist eine Hassliebe. Wir streiten, versöhnen uns und das ist so ein Teufelskreis. Es kann nie länger als einen Tag ruhig sein, jedes Mal entsteht ein Konflikt. Mit Adrian hab ich auch nach wie vor täglich Kontakt. Was mich an ihm stört: er will mich nur dann sehen, wenn ihm langweilig ist. Er unterschätzt diese Freundschaft. Er sollte da lieber aufpassen. Mir fällt grad noch ein dass ich auch mit Nico draussen war, falls ich das bisher nicht erwähnt habe. Hätte mir das nie zugetraut aber fck it. Ich lebe mein Leben momentan. Ich versuche das Beste draus zu machen, überlege weniger sondern mach einfach.
Heute Morgen hatte ich noch über Teams ein Vorstellungsgespräch, das ging ungefähr eine Stunde. Nachmittags erhielt ich bereits die Rückmeldung: Ich habe DEFINITIV die Stelle! Jetzt muss ich nur noch abwarten bis nächste Woche, dann wird das angeschaut wegen dem Vertrag. Ich freue mich drauf.
Echt krass, was dieses Jahr abging.
Die Kurzfassung von meinem 2020:
Silvester mit meiner Familie, Ex & Verlobten meiner Schwester verbracht in Kroatien. Ich ging mit meinem Ex nach Deutschland für paar Tage, dann reiste ich ab. Im Februar haben wir uns wiedergesehen, war dann das letzte Mal, er war eine Woche hier als Fasnacht war, hatten Sturmfrei, das war nice. Wir haben ein Parkplatzschild geklaut, daran kann ich mich noch gut erinnern. März war lockdown, meine Oma starb und wir konnten nicht zur Beerdigung. April war mein Geburtstag, hab den über Facetime mit meim Ex „gefeiert“. Im Mai habe ich mir ein Zungenpiercing stechen lassen und hatte wieder regelmässig Kontakt mit Daria. Juni war schluss mit meinem Ex, kurz darauf kündigte meine Schwester an dass ihr Freund ihr einen Antrag gemacht hat. Ich ging 3x die Woche ins Gym, habe den Fokus auf mich gelegt. Ich lernte neue Leute kennen, auch durch Twitter. Oktober merkte ich, dass ich Änderungen vornehmen muss, da ich unzufrieden war. Ab da wurde ich auch reifer würde ich behaupten, da fing an sich meine Denkensweise zu ändern. Ich machte Fortschritte. November war ich mir sicher: ich will den Betrieb wechseln. Dezember: Schnupperlehre, Zusage der neuen Stelle.
Ich lasse alles negative zurück. So kann das nächste Jahr nur besser werden. Ich freue mich darauf und bin stolz, was ich bisher geschafft habe. Es war alles andere als einfach. Dieses Jahr war eine wichtige Lektion für mich, das werde ich nie vergessen. Ich bin für all das dankbar, was ich dieses Jahr erhielt und erlebt habe.
Mal schauen, wo ich morgen landen werde.. Bisher habe ich keine Pläne für Silvester. Wie soll man auch feiern, während dieser Lockdown ist. Ich hoffe, ich finde noch was. Sonst werde ich schlafend im Bett liegen, mehr nicht.
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Fünf Dinge die du mir nicht nachmachen solltest
Jeder fängt mal klein an. Und in dieser Zeit macht jeder Fehler. In diesem Beitrag zeige ich die fünf Dinge, die ich zu Anfang nicht richtig gemacht habe. Natürlich hoffe ich dabei, dass du von mir lernst und diese Fehler nicht begehst. Aber ich kenne ja mich und ich weiß, wie ich mit Ratschlägen umgehe. Deshalb kann ich es dir nicht verdenken, wenn du deine Fehler selber machen willst. Aber wenn du merkst, dass etwas aus dem Ruder läuft, schau mal, ob nicht einer der folgenden Punkte die Ursache sein könnte.
Zu viele Arten in einem Becken
Was ist das in einem Zoogeschäft schön. All die schönen Fische. Und die schönsten sucht man sich aus. Einen von denen, einen von den anderen. So kenne ich das noch von ganz früher. Dann hieß es aber irgendwann, "das ist ein Gruppenfisch". Ok. Dann eine Gruppe von denen, eine Gruppe von den anderen. Kann klappen. Vor allem wenn man ein großes Aquarium hat können viele Arten sogar in Symbiose leben. Gerade der Anfänger der vermutlich noch ein recht kleines Aquarium hat, kann mit dieser Zusammenstellung der Arten schnell überfordert sein. Und der Händler ist dabei nur bedingt eine Hilfe. Ich hatte ganz oft das Problem, dass eine Art von einer anderen gestresst wurde. Oder sogar durch unterschiedliches Fressverhalten einige Fische gar nicht mehr genug Futter bekommen hatten. Es gibt so vieles zu beachten, wenn man unterschiedliche Arten kombinieren will. Heute gehe ich auf Nummer Sicher und pflege fast nur noch Artenbecken. Und das ist auch für den Anfang das einfachste. Also lieber eine größere Gruppe einer Art, als kleine Gruppen von zwei Arten.
Diese Futtertablette war eigentlich für die Panzerwelse bestimmt. Mit Moosbarben im Aquarium haben diese kein einfaches Leben.
Nie mit den Wasserwerten zufrieden sein
Zwei Arten bedeuten möglicherweise auch unterschiedliche Anforderungen an die Wasserqualität. Aber auch wenn du nur eine Art pflegst, verbeiß dich nicht in die Wasserwerte. Ich wollte es meinen Fischen damals so schön wie möglich machen. Das ist auch ein lobenswertes Ziel. Aber zu welchem Preis? Mir war mein Leitungswasser immer zu basisch. Ich hatte nämlich irgendwo gelesen, dass meine Tiere leicht saures Wasser mögen. Und so kam da Schwarztorf Granulat und Schwarztorf Extrakt mit rein. Bis es braun war. Und die Karbonathärte im Keller. Das Pülverchen um die Karbonathärte wieder anzuheben, hat dann auch den pH-Wert wieder angehoben. Wenn du also mit Leitungswasser arbeitest, sei zufrieden mit dem was du hast. Das Leitungswasser kannst du nur bedingt verändern. Und da alle Werte sich irgendwie bedingen, veränderst du immer nicht nur einen. Oft holst du dir an einer anderen Stelle neue Probleme rein, wenn du eins versuchst zu beheben.
Pflanzen nicht düngen
Pflanzen düngen? Ist doch was für Profis! Wenn ich die Pflanzen dünge, muss ich auch häufiger schneiden. So habe ich gedacht. Dann musste ich irgendwann überhaupt nicht mehr schneiden. Sah aber auch nicht schön aus. Genau wie unsere Tiere Nahrung benötigen, benötigen unsere Pflanzen Nährstoffe. Deshalb ist es nicht nur etwas für Profis seine Pflanzen zu düngen. Zumindest einen Basisdünger kann jeder zugeben. das ist nicht schwer.
Systemdünger bieten die Möglichkeit die Düngung von Aquariumpflanzen auf die speziellen Anforderungen des eigenen Beckens zuzuschneiden. Für den Anfang reicht es aber, wenn du mit einem Basisdünger überhaupt etwas tust.
Einseitige Fütterung
Das was für deine Pflanzen der Basisdünger ist, ist für deine Fische das Hauptfutter. Damit bist du schon mal ganz weit vorn. Aber du willst doch nicht nur Fritten fressen! Warum sollen also deine Tiere immer nur das gleiche bekommen? Nicht nur, dass das auf Dauer langweilig ist, du riskierst auch eine Mangelernährung. Sollte die Zusammenstellung des Futters nicht genau den Bedürfnissen deiner Tiere entsprechen, fehlt der eine oder andere Nährstoff. Oft erkennst du das daran, dass die Fische Pflanzen anknabbern. Oder sich gegenseitig. Je nach dem welche Nährstoffe fehlen. Dem kannst du mit ein bisschen Abwechselung ganz leicht aus dem Weg gehen. Kaufe einfach zwei unterschiedliche Futter und füttere sie im Wechsel. Oder du gibst zu deinem Hauptfutter noch spezialisierte Ergänzungsfuttermittel. Das wird bei Garnelen gerne gemacht. Habe ich auch schon mal was drüber geschrieben. Und vor allem solltest du auf die Bedürfnisse deiner Art eingehen. Es gibt unheimlich viele Nahrungsspezialisierungen. Die solltest du kennen. Für die meisten Spezialisierungen gibt es auch passendes Futter. Also keine Carnivoren mit Spirulina füttern oder Linmivore mit Mückenlarven.
Weiße Mückenlarven bieten den meisten Zierfischen eine willkommene Abwechselung. Allerdings solltest du sie nur füttern, wenn deine Fische auch "Fleischfresser" sind.
Die richtige Lichtmenge nicht kennen
Das Licht. Damals waren das noch T5-Röhren. Und die waren an oder aus. Darüber war ein weißer "Reflektor". Ich nenne das Ding jetzt einfach mal so. Das diese Lampen mit der Zeit dunkler wurden und ausgetauscht werden mussten habe ich schnell gemerkt. Aber wie viel Licht brachten die tatsächlich? Das kann ich ehrlich gesagt bis heute nicht sagen. Es gab Faustformeln die heute wohl jeder vergessen hat. Damals hat man noch nicht über Lumen sondern über Watt gesprochen. Und die Hälfte davon ist nach oben verloren gegangen. Dann wurden noch die Pflanzen gekauft wie oben bei den Fischen beschrieben. Nach Schönheit. Ohne auch nur darüber nachzudenken welche Anforderungen die Pflanze haben könnte. Das kann nicht funktionieren. Spätestens wenn eine lichtbedürftige Pflanze im Schatten einer anderen steht, ist Ende. Nichts wächst mehr. Aber alles wuchert. Und man weiß nicht warum. Licht ist der wichtigste Nährstoff für Pflanzen. Es ist nicht schlimm wenig davon zu haben. Aber dem muss man sich bewusst sein. Wenn dein Licht schlecht ist, brauchst du dir keine Gedanken über CO2 oder Nitrodünger machen. Aber auch nicht um die ganz tolle und anspruchsvolle Pflanze. Dann bleib bei Anubias und Co. Hast du aber viel Licht, dann solltest du deinen Pflanzen auch alle anderen Nährstoffe in ausreichender Menge zur Verfügung stellen.
Mit einem Reflektor kann die Lichtausbeute einer T5-Leuchtstofflampe verdoppelt werden.
Menschen machen Fehler
So. Jetzt habe ich mich geoutet und meine heimlichen Fehler preisgegeben. Ich hoffe, du nimmst sie dir zu Herzen und machst sie mir nicht nach. Aber vielleicht hast du ganz andere Erfahrungen und Fehler gemacht. Nutze die Gelegenheit und schreibe sie in die Kommentare. Lesen Sie den ganzen Artikel
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von rueckschlaegen und geschichtsbuechern.
Ich habe es schon oft gesagt, wenn mich jemand gefragt hat, wie das denn so ist, mit dieser „Therapie“. Mit diesem Blick, der gleichermaßen Skepsis und Neugierde ausdrückt, bemüht diesen Eindruck des „irgendwie ist das ja doch alles echt komisch“ versteckend – denn eigentlich ahnen sie, dass es Sinn macht.
Für mich hat es immer Sinn gemacht, auch wenn es nicht immer „geholfen“ oder „alles besser“ oder noch besser „alles gut“ gemacht hat. Wie oft habe ich mir diese Frage anhören müssen: „Ja, also, dann geht es dir jetzt wieder gut?“ Diese Frage, die nach zwei Sitzungen genauso wenig nachvollziehbar für mich war wie nach drei Wochen, nach sieben Monaten, nach 3 Jahren. Ja, natürlich, wenn man das nicht kennt mit dieser „Therapie“, wenn man das nicht kennt mit diesen falsch verkabelten Drahtseilen im Schädel, wenn man das nicht kennt und nicht versteht, dass man auch in einer Therapie basically nicht mehr tut, als einem ziemlich unbekannten Menschen gegenüber zu sitzen und ein Gespräch zu führen (wirklich nicht zu verwechseln mit Wunderheilung durch Handauflegen oder Revisionstherapie durch Bartstoppelneinsalben – fck Homofeindlichkeit an dieser Stelle!), dann mag das eine naheliegende Frage sein. Diejenigen, die sie gestellt bekommen, setzt sie aber allerhöchstens maximal unter Druck.
Ich kann die Momente, Stunden, Tage, Wochen gar nicht mehr zählen, in denen ich mich bewusst für das Wegdrücken eines Anrufes aus dem familiären Umfeld entschieden habe, nur um sie nicht wieder mit „Nein.“ Beantworten zu müssen. Oder, die beliebtere Version vielleicht, mit: „Nein, leider nicht.“ – fast schon entschuldigend mit einem Mitschwingenden „aber ich habe mich stets bemüht“ oder „ich bleib dran, versprochen“. Fuck you, ich mache das doch schließlich für m-i-c-h!
Natürlich darf an dieser Stelle nicht ausgeblendet, verschwiegen oder kunterbuntgeredet werden, dass so eine psychische Erkrankung ebenso wie eine Psychotherapie mit Krankschreibung, Arbeitsunfähigkeitsbeweisschrieb und Arbeitsamtrumärgerei, die leider immer die Familie mitbetrifft, nicht „nur“ die Sache der betroffenen Person ist und sein kann. Klar, das beeinflusst auch das soziale, mitunter sogar das familiäre Umfeld (auch wenn man sich sehr um Distanz bemüht, so wie ich damals). Klar. Nichtsdestotrotz hatte ich wirklich schon genug mit meinen eigenen inneren Kritikerinnenstimmen zu kämpfen, danke fürs Nachfragen.
So eine Therapie, sage ich immer wenn mich jemand fragt, die geht nicht einfach „bergauf“ und irgendwann ist man „da“ – was auch immer das dann bedeuten mag. Sie geht nicht mal nur „auf und ab“, so wie das Leben eben Höhen und Tiefen hat. Sie geht vor allem erstmal steil bergab, mit 250 Sachen den Spiegelscheibenscherbensplitterberg hinab, auf einem Mountainbike ohne funktionierende Bremse, zack, runter und hinein in eine tiefe, dunkle, kaltnasse Elendsschlucht. So ungefähr. Wow, ich bin selbst beeindruckt von dieser wunderbaren Depressionsmetapher. Dass es erstmal schlechter wird, bevor es besser werden kann, leuchtet eigentlich ein, find ich. Hey, immerhin wühlt da gerade jemand einfach so mit dir in deinem Kopf, deinen Gedanken, den noch nicht gänzlich zur Unkenntlichkeit verdrängen Erinnerungen und allem, was da sonst noch verklebt ist und Probleme macht. Und du sitzt da, schaust auf die Uhrzeiger des kleinen Weckers neben dem Taschentuchspendedöschen und fragst dich, ob du eigentlich die 100€ selber zahlen musst, wenn du jetzt aus dem Raum stürmst. All diese Dinge, die du jahrelang (oder jahrzehntelang) angestaut, aufgeschoben, unter Bergen von Coping-Mechanismen und ganz ganz ganz viel Persönlichkeitsmerkmalherleitungsstrategien (bei manchen kann’s auch das Horoskop sein) hast verstecken wollen, werden einfach so umgedreht, aufgedeckt, neu sortiert und sollen dann irgendwie be- oder verarbeitet werden. „Bitte was?“, denkste dir dann erstmal, weil du ehrlich gesagt gehofft hast, dass man dir eher ein besseres Vorhängeschloss anbietet und du dir das alles nie wieder durch den Kopf gehen lassen musst. Aber so läuft’s nicht. Man kann diese Dinge nur verarbeiten, wenn man sich mit ihnen befasst, auch wenn das eben bedeutet, dass man wochenlang apathisch und einsam, mit fast kontinuierlich verquollen Augen durch den WG-Flur geistert und deine Mitbewohnerin in ihrem Zimmer hinter der Tür steht und lauscht, damit sie den Flur erst nach Verschwinden der wandelnden Regenwolke wieder betritt. Diese Phase war richtig scheiße, aber danach kam dann das Rauf-und-Runter, das sich vor allem dadurch auf dem Entwicklungsspektrum auf der „Besser“-Seite befindet, weil es zwischen den Runterphasen eben auch Sonnenscheintage gibt. Ich mochte die Raufphasen.
Ich weiß es noch, als wäre es vorgestern gewesen, da saß meine Therapeutin mit vor Stolz angeschwollener Brust vor einem kleinen Zettelchen mit Kästchen, Nummern und Kreuzen drauf und erklärte mir, dass ich total die positive Entwicklung durchgemacht habe, dass sich das alles voll gelohnt hat und dass ich jetzt bitte auf meine eigenen Schultern klopfen soll. (Sollte ich tatsächlich, hab ich auch gemacht, hat sich ein bisschen seltsam angefühlt, aber da steh ich drüber.) Das bevorstehende Ende der Therapie konnte also kommen, auch wenn es immer mal wieder leicht oder auch weniger leicht bergab ging bei mir – es ist doch nie alles gut, seien wir mal ehrlich. Naja und es konnte ja auch keiner ahnen, dass wir eine Pandemie bekommen würden, was?
Corona ist schon echt richtig scheiße. Für uns alle, für einige noch viel viel mehr als jetzt für mich, aber ich kann trotzdem von meiner ganz eigenen Erfahrung berichten und da bringt es nichts, irgendwas zu beschönigen: Corona ist scheiße.
Der Virus hat nicht nur dafür gesorgt, dass ich mich jetzt ganz prächtig mit einem guten Freund über unseren (nun geteilten) Händewaschzwang und wunderbare Wund- und Heilcremes, die keinen brennenden Ausschlag oder leichtes Bluten hervorrufen, unterhalten konnte, sondern er hat mir auch dabei geholfen, irgendwas zwischen zwanghaftem Verhalten, Panikattacken und Angststörung zu entwickeln. Voll gut, hab mich schon fast viel zu unbeschwert gefühlt mit meinen anderen Diagnosen, kommt endlich mal Stimmung in die Bude – nicht.
Das Jahr also, in dem ich endlich mein Studium beendet, mich selbstständig gemacht, zum ersten Mal richtiges Gehalt erhalten und realistische Reisepläne geschmiedet habe, fällt irgendwie aus. Keine Festivals, kein Urlaub, keine neuen Tattoos, kaum Menschen, Einsamkeit, Stress, Anspannung, unkontrolliertes Gliedmaßenzittern bei Menschenherannahen und ständig gut befeuchtete Wimpern. So sehr ich das ja auch befürworte mit dem „Trauer einfach mal zulassen“ und dem „auch das Tief wertschätzen, es kommen bessere Zeiten“, es ist doch sehr frustrierend, wenn fast vier Jahre nach Therapiebeginn die Empfehlung deiner Therapeutin wieder auf „Klinikaufenthalt“ zurückschwenkt. Ich will das alles nicht mehr, ich will nicht wieder „zurück“ fallen und vor allem will ich mir keine neuen Probleme auf den Rücken schnallen. Aber Corona interessiert es eben nicht was ich will, weil Corona eben scheiße ist.
Ich glaube, ich habe schon mal anspruchsvollere, irgendwie klangvollere, wortgewandtere Gedankentexte fabriziert, aber aktuell liegt mein Wortschatz irgendwo ganz tief auf dem Grund. Das Schreiben habe ich nun seit Monaten des Einfachsoverarbeitens wieder aufgenommen und ich glaube, das war eine gute Idee, aber trotzdem muss ich erstmal wieder reinkommen und zwischen die Worte finden, die sich um mich herum ansammeln, mich tagtäglich in meinen Gedanken begleiten und sich mir auf die Brust legen, bis mir der Atem wegbleibt. – wie passend, aktuell. I can’t breathe. Das beschreibt eben nicht nur ein Gefühl, das durch Corona ausgelöst werden könnte - einem Virus, der vor allem dadurch bekannt wurde, dass er die Lunge angreift und Atemnot auslöst -, sondern ist auch d-e-r Satz, den wir von jetzt an immer mit dem Black-Lives-Matter-Movement verbinden werden, das gerade (zum Glück) nicht nur in aller Munde ist, sondern wirklich groß wird, etwas bewegt, bereits bewegt hat und sicher auch noch wird. Das Jahr ist keinesfalls langweilig, was aktuell passiert ist spannend, beeindruckend, inspirierend, erschreckend und beängstigend zugleich. Für mich vor allem beängstigend, aber manchmal braucht es eben auch Mut für Veränderung.
Ich habe das Gefühl, wenn ich weiterschreibe, hole ich zu weit aus für diesen einen „kleinen“ Text, den ich zum Seelefreimachen nutzen wollte. Für heute ist es gut, ich muss auch noch meine Atemschutzmasken auskochen, darf ich nicht vergessen (Night Time Routine 2020). Als ich diesen Tag begonnen habe, fühlte sich mein Kopf schwer an und eng, als könne er jederzeit platzen, mein Magen war verstimmt und meine Gliedmaßen weich und schwach. Jetzt fühle ich mich nur noch müde, aber irgendwie leichter. Leerer – unbeschwerter. Ein kleines Dankbarkeitsempfinden macht sich in mir breit und ich lasse es zu. Dann klappe ich den Laptop zu und schlurfe in die Küche.
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9. Kapitel: EXCALIBUR
Oh … h-hallo … n-na wie geht’s. (-:,,, Lange nicht gesehen was … Okay, ich habe eigentlich nicht wirklich eine Entschuldigung dafür, dass es so lange gedauert hat … 70 % weil faul und 30 % weil ich MEGA Angst vor dem nächsten Kapitel hab, dessen Handlungsort hier ja schon angesprochen wird. Ihr könnt euch nicht vorstellen was für einen Schiss ich habe, das nächste Ding hochzuladen. :--D Ich hab so viel über Tourismus in Saudi-Arabien recherchiert wie ich konnte, und trotzdem bin ich extrem concerned, dass ich irgendwas nicht richtig mache und irgendwie mega offensive und racist rüberkomme. (--:, Aus diesem Grund wird es auch noch lange, lange dauern, bis das nächste Kapitel hochgeladen wird … 8D Wenn es das überhaupt wird und ich es nicht einfach eiskalt rauslasse, weil ich zu viel Angst habe. (-: Das Problem ist ja, ich würde es einzelnen Leuten sofort geben, immerhin lesen hier ja sowieso nur zwei (2) mit, aber der Gedanke daran, es für aller Augen sichtbar hochzuladen, macht mich schon etwas hitzig. (-:, Na ja, wir werden sehen. Hier kommt aber erstmal ein bisschen unwichtiges Filler-Gedöns und Shawns Waffel. Mein Gott, war ich pingelig in diesem Kapitel, ich muss mir das echt abgewöhnen, jeden kleinen Pups-Nebensatz umschreiben zu wollen. :-D Na ja, ich hoffe es gefällt euch dennoch. Word Count: 9,2k Warnings: ich hoffe und glaube nichts ….? (-:,
Zum fünften oder sechsten Mal an diesem Tag nickte Shawn ganz langsam und bedächtig mit dem Kopf und fixierte dabei den Boden vor sich, als würde er einem unheimlich spannenden, wissenschaftlichen Vortrag zuhören und gründlich darüber nachdenken. »Nikolaj Ibragimov«, wiederholte er den Namen, den Haruki ihm genannt hatte. »Er wohnt am Stadtrand und hat eine Autowerkstadt. Mein Vater ist seit Ewigkeiten mit ihm befreundet, er kommt oft zu Besuch … und was ist mit ihm?« »Jackbell sagt, er ist der Aufbewahrer deiner Waffe«, erklärte der Japaner kurzum. »In der Heimatstadt eines jeden Finals gibt es immer jemanden, der den Prototypen so lange aufbewahrt, bis wir ihn abholen kommen und bisher hatte diese Person auch immer eine Verbindung zu uns. Jackbell meinte auch, wir sollen heute noch los, morgen geht bereits unser nächster Flug … scheint so, als hätten wir es plötzlich doch eilig.« »Morgen schon?!« Hasret schnappte erschrocken nach Luft. »Wir sind doch heute Morgen erst angekommen! Wohin soll es denn überhaupt gehen?« »Hat er noch nicht gesagt.« Haruki zuckte müde mit den Schultern. »Wir haben auch noch keine Tickets oder überhaupt weitere Anweisungen bekommen … daher nehme ich an, dass wir Bernhard bald wiedertreffen und mit ihm fliegen werden.« Shawn atmete erschöpft aus. Morgen sollte es schon losgehen? Er war sich ja nicht einmal sicher, ob seine Eltern sich überhaupt daran erinnerten, dass er bald verreisen sollte, und dann auch noch so kurzfristig. Übermäßig in seine Heimat verliebt war er nun wirklich nicht und irgendwie auch froh darüber, eine Weile von hier fortzukommen, aber hier kannte er alles; er wusste wohin er gehen musste um allein und für sich zu sein, er wusste wo er sicher war, wo er sich zuhause fühlen konnte … dazu war er noch nie außerhalb von Russland gewesen. Sein Englisch war nicht schlecht, aber sicher würde es nicht leicht werden, sich völlig auf eine Zweitsprache umzustellen, ganz zu schweigen von all den Dingen, die man im Ausland beachten musste. Auf welcher Straßenseite fuhr man Auto, wie bestellte man ein Wasser ohne Eiswürfel, was für Dinge waren auf den Straßen verboten oder erlaubt? Mochten die Menschen Russen überhaupt? Was würde man von ihm denken, wenn er etwas falsch machte? Shawn war zwar nicht allein, er hatte Haruki, Cassy, Eli und Hasret bei sich, doch kannten die sich viel besser aus als er? Immerhin reisten sie an Orte, an denen auch sie noch nicht gewesen waren, doch offenbar hatten sie es ja auch zuvor geschafft, sich nicht verhaften zu lassen … Meister der Unauffälligkeit waren die Finals vielleicht nicht. Aber möglicherweise konnten sie ja in diesem Punkt etwas von ihm lernen. »Also gut. Wie kommen wir am schnellsten zu diesem Ibragimov?«, stellte Cassy die Frage in den Raum. Obwohl sie alle eigentlich Shawn ansehen und seine Richtungsanweisungen hören wollten, vermieden sie es doch möglichst, den armen Jungen nicht gleich mit ihren gewohnt fordernden Blicken zu bombardieren. Dieser verzerrte jedoch nur das Gesicht, sodass es aussah, als hätte ihm jemand etwas unheimlich Faules unter die Nase gehalten. »Also … ich weiß schon, welche Straßen man fahren muss«, begann er mehr oder weniger hoffnungsvoll. »Mit dem Auto …« Es herrschte kurz nachdenkliches Schweigen. »Wisst ihr, wir könnten doch bestimmt zur Abwechslung mal ein Auto mieten, oder?«, schlug Eli schließlich tatbereit vor und schwang schon voller Aufbruchsstimmung die Faust. »An Geld sollte es uns dafür ja nicht mangeln.« »Ja, aber an einem Fahrer vielleicht«, brummte Cassy gerade noch so verständlich, verschränkte die Arme und blickte auffordernd in die Runde. »Ich hab zwar den Führerschein, aber theoretisch darf ich noch nicht ohne Begleitung fahren. Und ganz ehrlich, ich würde mich hier auch nicht wohl auf den Straßen fühlen …« »Ich hab ihn noch nicht«, kam es von Hasret. »Ich hatte bisher noch keine Möglichkeit dazu, und leider auch keine Ahnung.« Eli zog ebenfalls nur eine vielsagende Grimasse als Antwort und zuckte mit den Schultern. »Ich … hab kurz vor meiner Reise nach Kanada den Führerschein gemacht«, brachte Haruki zögerlich hervor. Er hatte die letzten Monate zwar ein Auto zur Verfügung gehabt, war sich aber plötzlich überhaupt nicht mehr sicher, ob er überhaupt noch wusste wie man fuhr, mit all den Dingen, die inzwischen in seinem Kopf vor sich gingen und mit dem Druck, vier weitere Personen sicher zu transportieren. Zumal ja auch bekannt war, dass er grundsätzlich immer dann verdächtig zu wirken begann, wenn er gerade das vermeiden wollte. »Ab welchem Alter darf man denn in Russland fahren …?« »Achtzehn«, meinte Shawn gelassen, deutlich froh darüber, dass er überhaupt nicht gefragt worden war. Haruki schluckte, er war neunzehn. Fast zwanzig sogar, wenn man drei weitere Monate mit einrechnete. »Kann ich denn überhaupt einfach so ein Auto leihen, ohne zu …« Siedend heiß fiel ihm plötzlich etwas ein und er sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein. »Meine Papiere sind nach dem Feuer verloren gegangen!« Seine alte Brieftasche musste irgendwo in den dunkelsten Tiefen seines Koffers vergraben liegen, aber dass sein Führerschein heil aus der Sache herausgekommen war, das bezweifelte er stark. Tatsächlich waren sie alle nun schon seit Wochen nahezu identitätslos unterwegs, alles was sie auszeichnete waren die brandneuen Reisepässe, die Jackbell ihnen zur Verfügung gestellt hatte. »Ich glaube nicht, dass wir das hinbekommen …« »Warum versuchen wir’s nicht einfach?« Eli war noch immer so begeistert von seiner Idee, dass er nicht bereit war, sie so früh schon aufzugeben. »Einen Versuch ist es wert, oder?« »Willst du Haru wirklich so dringend Auto fahren sehen?« Hasret lächelte zwar, klang dabei aber eher wie eine Mutter, die schon genau wusste, dass sie ihrem Kind etwas verbieten würde, obwohl sie es noch nicht zugab. Gemäß ihrer Erwartungen nickte Eli fest entschieden. »Wir haben noch so viel Knete in der Tasche, bestimmt können wir auch jemanden bestechen …« Ein empörtes Aufatmen ging durch die Runde, das eigentlich schon eher lustig als wirklich schockiert klang, das fand auch der entschlossene Rotschopf. »Kommt schon, jetzt tut nicht so, als wäre alles was wir bisher getan haben legal gewesen … und so richtig ›kriminell‹ waren wir ja wohl auch nicht, eher so in der Grauzone, was sollte daran schlimm sein?« »Wir sind bei einer armen, alten Frau eingebrochen!«, empörte sich Cassandra gegen die Idee, doch Eli zog nur unbeeindruckt einen Mundwinkel nach oben. »Da hatte schon vor uns jemand eingebrochen, und wir hatten ein Recht da zu sein, weil wir sowieso erwartet wurden.« »Wir haben einen ganzen Tag lang ein Motelzimmer besetzt ohne zu bezahlen!« »Jackbell hat im Voraus für euch bezahlt, das war alles geplant, so weit ich weiß.« »Wir … sind mit scharfen Waffen durch West Palm Beach und Kawasaki gelaufen?« »Gut eingepackt, niemand war in Gefahr. Und habt ihr sie benutzt? Nicht, dass ich mich erinnere.« Haruki unterbrach den Diskurs rechtzeitig mit einem tiefen und unmissverständlichen Räuspern, bevor Cassy sich noch mehr Gesetzesverstöße aus den Rippen schneiden und Eli diese so unprofessionell wie möglich widerlegen konnte. »Ich glaube, es hilft nichts. Ich glaube, so schlecht ist die Idee wirklich nicht, und einen Versuch ist es allemal wert. Außerdem haben wir nicht mehr viel Zeit, um uns darüber Gedanken zu machen. Wir werden das schon irgendwie schaukeln, Leute!« Er fühlte sich zwar nicht sonderlich wohl bei dem Gedanken, aber es schien ihm auch nicht völlig an den Haaren herbeigezogen. Eli hatte recht, ihr Geld hatte eine große Macht, vor allem über Menschen, die sowieso nicht viel davon sahen, und wenn dabei niemand zu Schaden kam, konnte es doch nicht allzu falsch sein, sie auch auszunutzen, oder? »Shawn, gibt es hier in der Nähe eine Autovermietung?« »Nur ein paar Straßen weiter«, bestätigte der Neuzugang und setzte sich sofort in Bewegung, sodass Cassy keine Chance mehr auf Protest hatte. Das hieß, sie regte sich am Ende der Gruppe noch immer leise in Richtung der geduldig zuhörenden Hasret auf, doch die anderen bekamen davon nichts mehr mit. Eli hingegen sah vollauf zufrieden aus, dass alle sich seinem Plan angeschlossen hatten. Der Autoverleih war ein wenig heruntergekommen, doch es war der Einzige, den Shawn kannte, aus welchem Grund auch immer. Fahrzeugvermietungen gehörten überraschenderweise nicht zu den Orten, die er regelmäßig besuchte, selbst wenn ihm wirklich sehr langweilig war. Die Finals standen eine Weile lang steif und irgendwie unangenehm berührt im Eingang und warfen sich hilfesuchende und fordernde Blicke zu, bis letztendlich Haruki und Hasret nach vorn geschubst wurden um nach einem Auto zu fragen. Beide schluckten ihre Nervosität so gut es ging herunter und Hasret gab ihrem Teamkameraden einen sanften Schlag gegen die Schulter um ihre Kameradschaft zu demonstrieren und ihm Mut zu machen – sich selbst vermutlich auch. Dann traten sie vor den Tresen, hinter dem ein schmächtiger Junge mit Lockenkopf und zartem Milchbart hockte, der eine Zeitschrift zu lesen schien und angestrengt dabei die Nase rümpfte. Nachdem sich Haru wieder einmal besonders autoritär mit seiner tiefen, respektheischenden Stimme geräuspert hatte, um die Aufmerksamkeit des Vermieters auf sich zu lenken, legte dieser hastig sein Magazin zur Seite und musterte stattdessen seine beiden Kunden mit gespitzten Lippen. Hasret verlor gleich den Mut beim Anblick dieses desinteressierten Angestellten, doch vielleicht würde ja genau das am Ende ihr Trumpf sein können. Mit einem wie üblich sonnigen Lächeln fragte sie nach einem Auto für fünf Personen, das für den Rest des Tages zur Verfügung stehen sollte. Der Milchbubi nickte angestrengt, nachdem Haruki dasselbe noch einmal auf Englisch wiederholt hatte, um eventuelle Missverständnisse auszuräumen, und ging um den Tresen herum. Dabei musterte er nicht nur den deutlich größeren Japaner, sondern, nachdem er den dürren Hals gereckt hatte, auch die restliche Meute im Eingang, die noch immer unbeholfen herumlungerte und versuchte, nicht verdächtig auszusehen. »Ich brauch dann mal Ihren Führerschein«, brachte der Vermieter in gebrochenem Englisch hervor und Haruki brach augenblicklich der Schweiß aus. Noch bevor er Hasret einen hilfesuchenden Blick zuwerfen konnte, hatte diese bereits dieselbe Idee gehabt. Sie schaute wirklich herzzerreißend drein, all die Lügen und schlechten Tarnungen, die sie bereits hinter sich gebracht hatten, machten sie krank und sie war so schlecht darin, das alles aufrecht zu erhalten, dass sie Haru ausnahmsweise einmal alle Bürden aufhalsen wollte, die im Augenblick aufzuhalsen waren. Dieser seufzte schließlich resignierend. »Fragen Sie mich das wirklich?«, erkundigte er sich in der männlichsten und erwachsensten Stimme, die er zustande brachte, dabei ebenfalls die Schultern aufrichtend und anspannend, und trotz seiner ansonsten einschüchternden Erscheinung wirkte all das dennoch so kläglich, dass sogar Eli im Hintergrund sich beherrschen musste um nicht laut loszulachen. Dem Oberlippenbart war jedoch nicht zum Lachen zumute. Er zog eine unbeeindruckte Grimasse, obwohl Harukis Alter tatsächlich einfach höher zu schätzen war als es der Wahrheit entsprach, und machte eine fordernde Handbewegung in Richtung seines potenziellen Kunden. Letztendlich blieb diesem nichts anderes übrig als auf die geplante Bestechung zurückzugreifen und er langte resignierend in Hasrets Tasche, aus der er ein paar Bündel Geld herauskramte und zur Verdeutlichung seines Vorhabens eine eindeutige Miene zog. Sein Blick war eiskalt, aber seine goldbraune Haut glänzte bereits verräterisch vor Schweiß. Dieser Typ sah genau wie die Art von Person aus, die für ein paar Rubel ihre Verantwortung schleifen lassen würde, darauf hoffte Haru zumindest, und er wurde auch nicht enttäuscht. Nach ein paar endlosen Sekunden tief misstrauischen Starrens und Abwägens nahm das dürre Bleichgesicht schließlich das Geld aus seinen Händen, inspizierte einen der Scheine noch einmal genauer, als befürchtete er, es handle sich um Spielgeld, spitzte dann zufrieden die Lippen und machte eine Handbewegung in Richtung der Tür zum Hof. »Hier entlang bitte«, säuselte er sichtlich zufrieden mit seiner Entscheidung und Haruki konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als er Hasret anwies zu warten, während er sich die verfügbaren Wagen ansehen würde. Diese gesellte sich völlig fertig mit den Nerven zu den anderen Finals zurück und musste sich erst einmal an den Türrahmen lehnen um zu verschnaufen. Hatten sie das gerade wirklich getan? Haru konnte eiskalt sein, ein richtiger James Bond, er würde bestimmt prima in die Rolle passen. Und dazu auch noch beeindruckend in einem Smoking aussehen. Einige Minuten später wurde ein Fahrzeug vor das Gebäude gefahren, dicht gefolgt von Haruki, der die Stirn so intensiv runzelte, dass man meinen könnte, seine Augenbrauen würden sich gleich von selbst zusammenfalten. Die Gruppe trat ebenfalls wieder nach draußen, wo sie den Milchbubi gerade noch an ihnen vorbei zurück durch die Tür drängeln sahen. Cassys Mund öffnete sich einen Spalt, als sie das vierrädrige Etwas und den mürrischen Haruki daneben erblickte. »Fünf Personen …«, murmelte sie, doch der Vermieter konnte sie schon nicht mehr hören, er hatte sich drinnen wieder hinter seinem Tresen verkrochen und zählte zufrieden das Geld, das man ihm zugeschustert hatte. »Das kann doch nicht … da passen wir nie im Leben alle rein! Ich werd’ dem Spargeltarzan gleich mal was erzählen!« Der Japaner wollte gerade entrüstet losmarschieren, als Hasret ihn mit beruhigendem Blick am Arm festhielt. »Lass gut sein, Haru! Wir machen uns eben einfach klein, das geht schon, lasst uns keinen Streit anfangen.« Er stimmte der klügeren Entscheidung zwar letztendlich zu, ließ es sich aber dennoch nicht nehmen, noch ein paar unfreundliche Worte in Richtung des Gebäudes zu werfen, sowie einen giftigen Blick. Heute Abend würde er den Typen wiedersehen und dann konnte der sich auf eine ernste Kundenrezension gefasst machen. Sie passten tatsächlich zu fünft ins Auto. Der Platz war ›optimal ausgenutzt‹, konnte man sagen. Auf dem Fahrersitz hatte Haruki Platz genommen, neben ihm Shawn, um den Weg zu beschreiben. Auf der Rückbank hatte man Cassy, Eli und Hasret aneinandergepresst, der Rotschopf saß in der Mitte fest, halb mit einer Pobacke auf Hasrets Schoß und seine Schulter gefangen zwischen Cassys Arm und dem miefenden Kunstlederpolster. Als diese dann versuchte, sich aus ihrer unangenehm engen Misere zu befreien, ertönte ein ungesundes Knacken, das alle Autoinsassen zusammenzucken ließ, sowie ein kurzes Wimmern. »Oh mein Gott, Eli!«, keuchte sie. »Hab ich dir was gebrochen?« »Nicht ganz, denke ich«, ächzte dieser nur mit möglichst tapferem Gesichtsausdruck, was jedoch vor allem dadurch seine Wirksamkeit verlor, dass ihm eine einzelne Träne die Wange herunter rann. Um dies systematisch zu vertuschen, streckte er den Kopf zwischen den beiden vorderen Sitzen hindurch und wandte sich an den Fahrer. »Meinst du, du kriegst das Ding zum laufen?« Ihm lag wirklich nichts daran, dessen Selbstvertrauen in diesem Thema noch mehr zu schädigen, eigentlich wollte er nur aufmunternd klingen. »Ähm.« Haruki war zu beschäftigt um mehr zu sagen. Sein Blick fuhr prüfend über Lenkrad, Armaturenbrett und Gangschaltung. Wie war das noch mal? So lange war das doch gar nicht hergewesen! Autofahren verlernte man schließlich auch nicht! Und doch war sein Schädel mit einem Mal wie leer geblasen. Alles wurde einmal angegrabbelt, jedes Mal sah es aus, als wüsste er jetzt endlich was zu tun war, doch je länger es dauerte, desto angespannter wurde die allgemeine Stimmung und desto unruhiger der Fahrer. Der Motor schnurrte fordernd, als wollte er ihn auslachen. Nach ein paar weiteren Versuchen erklang ein beunruhigendes Krachen, das nicht nur Haru zusammenfahren ließ. Seine schmalen Lippen waren so angespannt, dass sie schon kaum mehr zu sehen waren. »Das war nicht die Kupplung.« Er kniff die Augen zusammen und ließ die zu einer Kralle verkrampften Finger weiter über die Armaturen gleiten. Plötzlich machte der Wagen einen überraschenden Satz nach vorne und ein panisches Keuchen ertönte von den Rücksitzen. Haruki zog eine Grimasse. »Upps.« »Wie wär’s, wenn du mal diesen Knopf drückst?«, bot Shawn seine Mithilfe zaghaft an. Je mehr er den anderen Finals zuhörte und sie beobachtete, desto sicherer war er sich, dass auch sie nicht den leisesten Schimmer hatten, was sie taten, und er wusste wirklich nicht, ob ihn das erleichtern oder beängstigen sollte. Wenn er nichts unternahm, vielleicht würde es dann niemand tun. »Sicher?«, argwöhnte Haru mit immer noch angestrengtem Blick, mit welchem er jetzt alle möglichen Schalter und Knöpfe fixierte. »Nein.« Ein leises Keuchen entfuhr ihm, als Shawn die ernüchternde Antwort gab. »Ich hab nur gedacht … vielleicht hört er dann auf zu blinken.« Todesmutig betätigte Haruki dennoch den verhängnisvollen Schalter, nur um zu bemerken, dass nichts geschehen war, außer, dass das Blinken tatsächlich aufgehört hatte. »Na super«, murmelte er entmutigt. »Hat genau gar nichts gebracht.« »Doch!«, kam es kollektiv von hinten und wie zur Bestätigung wehte ein kühler Wind am Nacken des Fahrers vorbei und ließ ihn erschaudern. »Luft!«, japste Eli, als er über Hasret hinweggebeugt den Kopf aus dem nun offenen Fenster zu strecken versuchte. Dieses schloss sich aber gleich darauf wieder, begleitet von einem hoffnungslosen Kopfschütteln Harukis. »Na ja, ich … ich fahr dann mal«, stammelte er, um sich selbst Mut zu machen und biss die Zähne zusammen. Auch von den anderen kam guter Zuspruch. »Du schaffst das!« – »Wir glauben an dich, Haru!« – »Mach sie fertig, Tiger!« Und er fuhr. Langsam, aber bedächtig, dann immer zuversichtlicher, die aufmunternden Worte schienen tatsächlich zu helfen. Die erste Kurve war geschafft, dann die zweite. Das Anhalten brauchte noch ein wenig Übung, aber je länger er im Wagen verbrachte, desto mehr erinnerte er sich an seine Fahrstunden. Na also … Shawn dirigierte seinen Partner zuversichtlich durch die Straßen der Stadt, während auf der Rückbank absolute Stille herrschte. Hasret betete ein paar Mal stumm, dass sie heil an ihrem Bestimmungsort ankommen mochten, Cassy starrte angespannt auf die Finger ihres Fahrers, nur zur Kontrolle, und Eli hielt fast die Luft an, aus Angst ein unangebrachtes Geräusch zu machen und damit einen Unfall heraufzubeschwören. Wenn sie jetzt von der Polizei angehalten würden, konnten sie die kommende Nacht wohl im Gefängnis verbringen. Oder zumindest auf der Wache zwischen ein paar ziemlich verwirrten Polizisten, so ganz ohne Ausweise und anzurufende Elternteile. Cassy lief ein Schauer über den Rücken, wenn sie nur daran dachte. Ob Jackbell sie wohl auch aus dem Schlamassel rausholen könnte? Insgesamt wurde die Stimmung jedoch immer entspannter, je länger die Fahrt dauerte. Draußen wurde es langsam auch dunkel und die Straßenbeleuchtung schaltete sich ein. Und nach gut zwanzig Minuten parkte Haruki – ziemlich schief, zugegeben – vor einer von überraschend viel Grün umgebenen Werkstatt auf dem Hof, auf den Shawn ihn verwiesen hatte. »Wir leben noch«, verkündete der Fahrer bitter seufzend, aber dennoch ein wenig stolz, als der Wagen endlich zum Stehen kam. Man konnte förmlich hören wie die Anspannung auch von den anderen Finals abfiel. Cassy öffnete vorsichtig die Tür und schälte sich aus dem Gurt, dicht gefolgt von Eli, der hinter ihr aus dem Auto fiel und ein paar Meter über den Kiesparkplatz krabbelte, bevor er sich wieder aufrichten und den Staub von den Knien klopfen konnte. »Und hier wohnt Mister Ibragimov?« Hasrets Satz war eine Mischung aus Frage und Feststellung, doch Shawn nickte nur wissend und dirigierte die Gruppe um das Gebäude herum, wo sich ein kleiner Anbau mit einem niedlichen Vorgarten befand, den man von vorn nicht sehen konnte. Sie standen eine Weile schweigend vor der Tür und jeder wartete irgendwie darauf, dass Shawn die Klingel drückte, doch dieser stand genauso erwartungsvoll dort und rührte sich nicht. Irgendwann übernahm Eli die Verantwortung stattdessen und es erklang ein dunkles, wohlklingendes Glockenläuten, das irgendwie gut zu diesem Häuschen zu passen schien. Als die Tür sich öffnete, wurden die Erwartungen der Finals so erbarmungslos zerschmettert, dass Haruki sogar ein verdattertes Keuchen entfuhr. Niemand geringeres als Bernhard stand im Rahmen, schmatzte genüsslich mit vollem Mund, wie üblich desinteressierten Augen und musterte die Besucher zufrieden. »Ihr kommt gerade rechtzeitig zum Essen, gutes Timing. Und du musst Mister Bagrov sein, nett dich kennenzulernen.« Er griff nach Shawns Hand und schüttelte diese so energisch, dass der Russe dabei leicht auf und abwippte. Dieser spürte die fast schon alarmierten Blicke in seinem Nacken, die er sogleich erwiderte, als er sich verstört zu ihnen umdrehte. Seine Pupillen waren zu kleinen, blauen Punkten zusammengeschrumpft und ihm stand ein annähernd panisches ›Wer zur Hölle ist dieser Mann?!‹ geradezu ins Gesicht geschrieben. »Bernhard, w-was machen Sie hier?!«, entfuhr es Haru fassungslos, seine Worte überschlugen sich fast, er verstand langsam überhaupt nichts mehr, doch der ältere Mann verschwand schon wieder aus der Tür, bevor er ihm richtig antworten konnte. »Dazu kommen wir gleich, jetzt kommt erstmal rein, es zieht sonst«, bat er die Finals schließlich herein, woraufhin diese sich ebenfalls endlich in Bewegung setzten und ihm durch den Flur folgten. Am Ende des Ganges befand sich ein enges, aber ebenso gemütliches Esszimmer in altmodischem Landstil, in dem an einem viel zu kleinen Zwei-Personen-Tisch Lindy saß und den Finals freundlich zuwinkte, sowie ein ziemlich großer, ziemlich dünner und ziemlich glatzköpfiger Mann mit undurchdringlichem, schwarzem Schnurrbart, der vermutlich Nikolaj Ibragimov hieß. Gedeckt war es reichlich mit kitschigem Geschirr und einem dampfenden Teller gefüllter Fleischbällchen in der Mitte, und nun erreichte der Duft auch die Nasen der Neuankömmlinge und ließ ihnen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Besonders Shawn bekam ein kleines Glitzern in den Augen, als er sich mit einem Mal an die Leere in seinem Bauch erinnerte. »Setzt euch doch! Wir haben euch schon erwartet.« Der Satz kam ein wenig künstlicher heraus als sie gewollt hatte, aber Lindy lachte die Peinlichkeit gleich unbeholfen weg, bevor noch jemand eine Augenbraue heben konnte. Auch der mutmaßliche Hausherr richtete nun ein paar vage freundlich klingende und ziemlich enthusiastische Worte an sie, die allerdings so unverständlich klangen, dass sie sich nicht einmal sicher waren, ob er Russisch oder Englisch sprach. Wenigstens lächelte er, wenn man die Krümmung seines Schnurrbarts so interpretieren wollte. Haruki war noch immer vollkommen fassungslos und wurde langsam ungeduldig. »Seit wann sind Sie hier? Wieso … warum haben Sie nicht … was?!« Er musste einmal tief Luft holen um sich wieder zu beruhigen, wobei ihm Cassy hilfsbereit die Hand auf die Schulter zu legen versuchte, ohne dass er sie in seinem Handgemenge abschüttelte, und Eli und Shawn sich fragten, wann sie endlich etwas zu essen bekamen. »Noch nicht allzu lange, kaum eine Stunde«, erklärte Bernhard, während er ebenfalls wieder am Tisch Platz nahm und sich seinen ersten Nachschlag auftischen ließ. Nikolaj Ibragimov wirkte tatsächlich begeistert über den Hunger seiner Gäste, und schien sich aus irgendeinem Grund auch nicht über den Besuch zu wundern – was Sinn machte, wenn man bedachte, dass er auf sie gewartet haben musste. Schon zu dritt passten sie kaum an den Tisch, wie sollten sich dann erst die fünf Finals dazwischen quetschen? Vom Engzusammenrücken hatten sie für heute eigentlich genug. »Wir haben auch schon mal eure Waffe rausgekramt, damit ihr keine unnötige Zeit verschwenden müsst.« Bernhard wies vage hinter sich auf einen länglichen Koffer, der auf einer Kommode lag und dem von Hasrets Terra ähnelte. »Nikolaj hier hat uns etwas zu essen angeboten, während wir auf euch gewartet haben, er kocht nicht oft für Freunde und die Gelegenheit konnten wir uns schlecht entgehen lassen. So eine Gastfreundschaft muss man schließlich hochschätzen, oder findet ihr nicht?« Shawn konnte nun nicht mehr an sich halten und trat an den Tisch heran, woraufhin der Gastgeber begeistert auf ihn einzureden begann und ihm zur Begrüßung auf die Schulter klopfte, als hätte er ihm unheimlich viel zu erzählen. Shawn zuckte leicht zusammen, murmelte eine halbwegs tapfere Antwort und bekam gleich darauf einen Teller in die Hand gedrückt, der umgehend mit Fleisch gefüllt wurde. Kaum hatte der Neuzugang einen Schritt vorgelegt, kamen auch Eli und Hasret aus der Reserve und nahmen sich etwas, nicht ohne sich vorher höflich und mit einem Lächeln zu bedanken. Da nun mit Shawn alle im Raum verteilten Stühle besetzt waren, entschlossen sie sich dazu, stehenzubleiben und das Abendessen auf diese Weise einzunehmen, was es aber nicht weniger köstlich machte. Hasret, die schon am Mittag ihre Liebe zur russischen Küche entdeckt hatte, war besonders begeistert und wollte sich am liebsten im Anschluss das Rezept geben lassen. Selbst Cassy löste sich nun endlich aus ihrer peinlichen Starre, nur Haru blieb weiterhin bitter dreinblickend stehen. Er wollte nicht unhöflich sein, doch sein Groll auf Bernhard war im Moment stärker. »Wieso haben Sie nicht angerufen? Oder uns gleich abgeholt?« Nein, er wollte jetzt wütend sein, der Tag war einfach zu viel für ihn. Eli stöhnte leise auf und rollte möglichst unbemerkt mit den Augen. Wieso konnte dieser Mann nicht einfach etwas essen und sich beruhigen? Bernhard schien sich davon jedoch überhaupt nicht bedrängen zu lassen. »Wir wussten nicht wie weit ihr ward und wollten nicht stören. Es war ja ohnehin geplant, dass ihr hierherkommen würdet, also kein Grund zur Aufregung. Außerdem dachten wir, ihr würdet euch über ein wenig gute Hausmannskost freuen. Nikolaj ist ein verdammt guter Koch, du sollest wirklich diese Fleischbällchen probieren, Mister Okui!« »Dann haben wir uns ganz umsonst ein Auto gemietet, diesen bescheuerten Milchbart bestochen und riskiert, von der Polizei angehalten zu werden?!« »Ihr habt ein Auto gemietet? Dürft ihr das denn in dem Alter schon? Hat überhaupt jemand von euch einen Führerschein?« »Jetzt nicht mehr!« Haru grummelte ein letztes Mal verärgert, dann atmete er tief durch und schüttelte den Kopf um die schlechte Laune loszuwerden, und nahm sich endlich resignierend einen Teller. Alles was er wollte waren eine wohlverdiente Mütze Schlaf und eine ruhige Woche; hatte er tatsächlich geglaubt, dass diese Geschichte ein Urlaubsabenteuer werden würde?! Was gäbe er dafür, morgen früh wieder an seinem Arbeitsplatz anzutanzen und den ganzen Tag zu schuften, ohne alle zwei Tage um die halbe Welt fliegen zu müssen. Je länger diese Reise dauerte, desto mehr zehrte sie an seinen Nerven. Die Mahlzeit beruhigte ihn tatsächlich irgendwie. Die gefüllten Fleischbällchen schmeckten genauso gut wie Bernhard sie angepriesen hatte, wärmten ihn auf und reinigten seine angespannten Gedanken zumindest ein wenig von dem abgemagerten Käsegesicht bei der Autovermietung, der Geschichtenerzählstunde am Nachmittag und der viel zu kurzen Nacht inklusive Flug. Dieser kam ihm mittlerweile schon wieder so weit weg vor, dass er kaum glauben wollte, dass er erst gut vierundzwanzig Stunden her war. Nikolaj hatte irgendwann damit aufgehört Shawn zuzutexten, als dieser keine Antworten gegeben und nur immer wieder genickt hatte, während er aß, und nun war es mit einem Mal viel stiller im Raum. Offensichtlich blieb das aber wie üblich nicht lange so. »Morgen früh um elf geht es weiter«, begann Lindy zu erklären, nachdem die meisten von ihnen sich schon gesättigt zurückgelehnt hatten und nur noch Hasret, Eli und Shawn die letzten Fleischbällchen in sich hineinschaufelten, als hätten sie tagelang gehungert. »Geht früh ins Bett, schlaft euch aus, ab jetzt wird es anstrengend.« »Ab jetzt …«, wiederholte Haruki bitter murmelnd zwischen seine knirschenden Zähne hindurch und öffnete die verschränkten Arme wieder, die unangenehm auf seinen vollen Magen drückten. »Wohin müssen wir denn?«, fragte Cassy mit einer Mischung aus Neugier und Furcht. Wenn schon einer ihrer Piloten meinte, es würde von nun an ernst werden, dann konnte das nichts Gutes bedeuten. »Saudi-Arabien«, antwortete Bernhard zwischen seinem letzten Bissen und einem mächtigen Schlucken, gefolgt von einem gesättigten und überaus zufriedenen Seufzen. Nikolaj Ibragimov sah derweil vollkommen erfüllt aus, überglücklich, dass es seinen Gästen so gut geschmeckt hatte. Er hatte ihre Gesichter während der Mahlzeit gründlich beobachtet und jede mögliche Emotionsregung aus diesen herausgelesen wie ein Profiler. Wie ein Honigkuchenpferd strahlend hatte auch er sich nun zurückgelehnt, stolz auf sein Werk und die Hände vor sich auf dem Tisch gefaltet. Währenddessen hatte sich zwischen den Finals ein betroffenes Schweigen ausgebreitet, verwirrte und, ja, auch erschrockene Blicke wurden ausgetauscht, doch niemandem fielen die passenden Worte ein, um seinen Gedanken ordentlich Ausdruck zu verleihen. Saudi-Arabien war für sie ein größtenteils unbekanntes, sogar geheimnisvolles Land, von dem man wenig hörte und das deswegen umso interessanter klang, doch sie hatten nicht die geringste Ahnung, was sie dort erwarten würde. Gab es überhaupt einen richtigen Tourismus? Wollte man sie dort haben? »Oh«, war letztendlich die einzige Erwiderung, die irgendwie zustande gebracht wurde, und sie kam von Hasret. Sie hatte aufgehört zu essen und ihre Augenbrauen hatten sich tief über ihre Augenlider gesenkt, sodass es unmöglich wurde, ihre Gedanken genauer zu erörtern. »Später mehr dazu«, kappte Bernhard zur Erleichterung aller das Thema und rieb sich wie so oft vorfreudig die Hände. »Wir sollten uns langsam wieder auf den Weg machen, und ihr wollt euch doch sicherlich noch das neue Spielzeug aus dem Hause Jackbell ansehen, nicht wahr?« Mit dieser Annahme hatte er voll ins Schwarze getroffen. Mit akzeptablem, aber sehr akzentlastigem Russisch wandte er sich an den Hausherren, gestikulierte viel und angestrengt und machte eine ganze Menge unnatürliche Pausen, doch Nikolaj schien ihn trotzdem irgendwie zu verstehen, zumindest ließ sein Nicken das vermuten. Die beiden Männer standen auf, der Russe gab noch irgendeinen unverständlichen, aber sicherlich nett gemeinten Hinweis in die Runde, und dann machten sich die beiden aus dem Staub, vermutlich um etwas zu besprechen. Lindy hatte sich indessen vom Tisch entfernt, den Koffer auf ihren Schoß gestellt und machte ein Gesicht wie eine Kindergärtnerin, die ihren Schützlingen gleich ihr absolutes Lieblingsbuch vorlesen würde. »Mister Bagrov, möchten Sie nicht mal nachsehen?«, winkte sie Shawn vergnügt zu sich und dieser folgte ihrer Bitte ohne zu zögern. Er war sich noch nicht ganz sicher, was er von der Sache halten sollte, er hatte noch nie mit Waffen zu tun und es auch eigentlich nicht vorgehabt, doch dass er neugierig war, konnte er nun nicht mehr leugnen. Es war die erste große Überraschung auf seiner noch anstehenden Reise. Und um was für Waffen handelte es sich bei Jackbells Prototypen überhaupt? Maschinengewehre oder altertümliche Speere, Handgranaten oder Dolche, vielleicht ein Kugelschreiber, der Laserstrahlen verschießen konnte, ein Regenschirm mit versteckter Klinge? Cassy hatte etwas von einem Revolver erzählt, die anderen Waffentypen hatte er wieder vergessen. Der Koffer war groß, vielleicht war es eine Schrotflinte oder ein Streitkolben? Oder ein Torpedo. Mit unwesendlich zitternden Händen öffnete Shawn den längst entriegelten Koffer und seine Augen wurden größer. Ein Schwert – im einundzwanzigsten Jahrhundert? Okay, gut, dieser Jackbell musste es ja wissen. Eine Scheide versteckte die Klinge, gerade und glänzend, mit einem schmalen Streifen in der Mitte, der wie auch der Griff von Uranus oder das Gehäuse von Venus sorgfältig bemalt worden war. Das Muster war abstrakt, golden, kupfern und rubinrot, alle möglichen Variationen warmer Farben, und für Shawn sah es aus wie dutzende von Sonnen, deren Strahlen sich ineinander verwoben und ein System bildeten wie ein Zellgewebe. Wunderschön. Der Griff war lang und für zwei Hände gedacht, mit glänzendem, schwarzem Leder umhüllt, sodass er gut zu umfassen war, und Shawn konnte sich nicht daran hindern, die Funktionalität des Griffes sofort zu testen. Das Ding war schwerer als es aussah, aber daran konnte man sich sicherlich gewöhnen. Wie hypnotisiert versuchte er die Waffe aus der Scheide zu befreien und diese abzustreifen, es war nicht ganz einfach und er wollte nichts beschädigen, dann glitt das Schwert langsam, mit einem metallischen Knirschen heraus, das einem einen Schauer über den Rücken jagte. Die Klinge war nicht einmal einen Meter lang, aber breit und dünn, aus dunklem, poliertem Metall, fast schwarz, und runde Löcher waren übereinander in den unteren Teil gepresst worden, vielleicht um die Waffe leichter zu machen. Dazwischen war der Titel Jupiter eingraviert. Shawn war wie von dem Anblick besessen. Seine lodernden, türkisblauen Augen fuhren an der Klinge und dem Griff entlang wie seine Finger zuvor, die scharfe Spitze zeigte nach oben und die anderen Finals machten schon ein paar Schritte zurück, falls der unbeholfene Russe die Waffe aus Versehen fallen lassen würde. Er stand so stolz da wie König Artus, der sich gerade die Herrschaft seines Königreiches zueigen gemacht und das Schwert aus dem Stein befreit hatte. Obwohl er noch nie zuvor etwas Derartiges berührt hatte, konnten seine breiten Arme das Schwert tragen, und es passte aus einem unerfindlichen Grund erstaunlich gut zu ihm, wie zu einem Ritter. »Scheiße!«, entfuhr die Begeisterung Eli unwillkürlich und kaum hatte er das Wort ausgesprochen, biss er sich auch schon auf die Unterlippe, als hätte er den perfekten Moment zwischen Shawn und Jupiter jäh zerstört. »Ein Schwert?«, argwöhnte Cassy irgendwann, nachdem der magische Augenblick langsam verflogen war und der neue König von England die Waffe wieder in ihrem Aufbewahrungsort verstaut hatte. Dabei war zum Glück auch nichts zu Bruch gegangen und Shawn hatte bemerkt, dass die Scheide einen praktischen Ledergurt hatte, mit dem man sich Jupiter lässig über die Schulter hängen konnte. Wo auch immer das auch nützlich sein würde, außer auf einer Fantasy-Convention oder einem Mittelalterfest vielleicht. »Ich meine, das sieht zwar cool aus … aber praktisch ist es nicht gerade, oder? Wollte Jackbell die Nullpunkt-Prototypen nicht eigentlich mal ans Militär verkaufen?« »Gepanzerte Soldaten mit Schwertern.« Hasret musste schmunzeln, hatte aber einen ähnlichen Gedanken gehabt. So eine Klinge war sicher nicht einfach zu bedienen, und gegen einen Scharfschützen als Gegner oder überhaupt irgendjemanden mit einer Pistole würde man deutlich im Nachteil sein. Harukis und Elis Waffen Uranus und Mercury waren wenigstens klein und handlich, aber dieser Koloss? »Unser Meister der Geheimniskrämerei wird sich schon irgendetwas dabei gedacht haben.« Eli zuckte locker mit den Schultern, ihn interessierte die Praktikabilität kaum, er würde nur zu gerne einmal mit Shawn tauschen oder ein Duell mit ihm austragen, so spannend fand er die neue Waffe. »Also, mir gefällt es«, murmelte der blonde Russe leise, als er Lindy den gepackten Koffer wieder übergeben hatte, jedoch nicht erwartend, dass ihm jemand zustimmte. Ein verschmitztes Kräuseln hatte sich auf seinen Lippen ausgebreitet, das fast schon wie ein Lächeln aussah, wenn auch so versteckt, dass man es kaum erkennen konnte. Er schien alles bekommen zu haben, was er sich gewünscht hatte, egal ob es praktisch war oder nicht. Bevor auch noch Haruki, der unangefochtene Meister der Nörgelei und Bemängelung, seine ungnädige Meinung dazu abgeben konnte, kam Bernhard mit einem lauten Grummeln ins Esszimmer zurück, das wahrscheinlich nur eine Art Gähnen gewesen war, allerdings eher wie ein entferntes Gewitter klang. Nikolaj, den er nicht wieder mitgebracht hatte, schien ihn mit seiner lauten Bassstimme angesteckt zu haben. »Also, wenn hier sonst keine Fragen mehr bestehen, schlage ich vor, wir machen uns auf den Weg zurück zum Hotel«, warf er in den Raum und blickte in die Runde der Finals. Beim Neusten blieben seine Augen eine Weile lang stehen. »Mister Bagrov, du kommst mit uns. Du wirst diese Nacht noch zuhause verbringen. Ist schon ziemlich spät, wird langsam Zeit, dass du dich wieder blicken lässt … wie wär’s, wenn ich dich ein paar Straßen vor deinem Haus absetze? Morgen früh treffen wir uns dann an derselben Stelle wieder, packen musst du nicht, es sei denn, es gibt ein paar kleine Dinge, die du unbedingt mitnehmen willst. Im Auto erkläre ich dir nachher den Rest. Wie hört sich das für dich an?« Haruki verzog eine düstere Miene darüber, wie freundlich und geduldig Bernhard mit dem Neuzugang sprach, zu ihnen war er immer viel direkter und um einiges weniger höflich gewesen, doch er war mittlerweile so müde vom ständigen Mürrischsein, dass er selbst keine Kraft mehr hatte, um sich darüber auch noch zu ärgern. Shawn nickte langsam und wurde sogleich von den beiden Piloten umringt und durch den Flur geführt. »Euch hole ich morgen um halb zehn ab. Wartet vor dem Hotel und seid bis dahin fertig!«, mahnte Bernhard die restlichen Finals, die ein wenig verloren zurückblieben, bis auch sie auf die Idee kamen, das Haus zu verlassen. Das Ganze kam ihnen plötzlich irgendwie überstürzt vor, sie hatten Nikolaj Ibragimovs Gastfreundlichkeit ausgenutzt und kaum ein Wort mit ihm gewechselt, geschweige denn sich bei ihm für das Essen bedankt, es war ein höchst merkwürdiger Besuch gewesen und jetzt war er selbst verschwunden, als wäre er die ganze Zeit über ein Geist gewesen. Immerhin war ihre To-Do-Liste jetzt um einen weiteren Punkt kürzer, was bedeutete, dass sie bald an ihrem Ziel waren. Mit einem minimal besseren Gefühl ließen auch sie das beschauliche Häuschen hinter sich und fanden sich bald auf dem Parkplatz wieder. »Bis morgen!«, rief Hasret Shawn noch entgegen, als dieser von Bernhard und Lindy in deren Wagen gedrängelt wurde, doch mehr als einen mehr oder weniger hilflosen Blick bekam sie von ihm nicht zurück. Nachdem das Auto abgefahren war, standen die vier wieder allein da wie bestellt und nicht abgeholt. Noch immer blies ihnen ein kalter Wind ins Gesicht, doch die Nacht war hell, ein silberner Vollmond hing am Himmel und starrte vorwurfsvoll auf sie herunter wie Gott persönlich, der mit ihrer Arbeit so gar nicht zufrieden war. ›Heute ist Halloween …‹, fiel Cassy in diesem Augenblick siedend heiß ein, ein allmähliches Frösteln breitete sich in ihrem Nacken aus und ließ sie erschaudern. Ob Carmen wohl heute wieder feierte? Es war immerhin mitten in der Woche. Aber was hieß das für sie schon? In einem Tag war so viel passiert … und morgen ging es schon wieder weiter. Was war Saudi-Arabien für ein Land? Die Nachricht allein hatte eine beunruhigende Nervosität in ihnen ausgelöst, doch woher genau das kam, konnten sie alle nicht genau sagen. Hoffentlich würde Bernhard ihnen morgen mehr darüber berichten. Und vor allen Dingen, was genau hatte Lindy damit gemeint, dass es nun anstrengend würde? Harukis Blick fiel wieder auf die zerschlissene Karre, die sie sich vor ein paar Stunden gemietet hatten. Sie mussten sie noch zurückbringen, bevor sie wieder im Hotel einkehrten … den Milchbubi hinter dem Tresen würde er noch ordentlich zusammenstauchen. Von der Vorfreude auf diese Tat angefeuert zauberte sich ein grimmiges, aber immerhin ein Lächeln auf sein Gesicht, als er sich zu den anderen umdrehte. »Na, wer hat Lust auf eine weitere Spritztour?« ▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬▬ Die Autovermietung hatte gerade noch geöffnet, als Haruki hineingestürmt gekommen war und die Schlüssel auf den Tresen geknallt hatte, sodass der Spargeltarzan dahinter einen echten Sprung in die Luft gemacht hatte. Eine kurze Diskussion war entstanden, wie konnte es denn sein, dass er so einen eingeschrumpften Haufen Schrott bekommen hatte, obwohl er ausdrücklich nach einem Auto für mindestens fünf Personen gefragt hatte. Beide Kontrahenten konnten dabei nur die Hälfte des Problems der jeweils anderen Partei verstehen, da ihnen eine nur schwer zu greifende Mischung aus Englisch und Russisch um die Ohren flog. Doch als der Milchbart schließlich als letzten Ausweg die altbewährte »Da müssen Sie sich bei meinem Chef beschweren«-Taktik angewandt hatte, war es Haru letztendlich zu bunt geworden; er beendete die Debatte kurzerhand und verschwand aus dem Gebäude. Immerhin war er jetzt endlich seinen internalisierten Ärger losgeworden, nachdem er ihm Luft gemacht hatte, und fühlte sich gleich viel ruhiger, wie nach einer heißen Dusche. Am nächsten Morgen herrschte eine Unruhe in den Gängen des Hotels, die Cassy relativ unsanft weckte. Lautes Gelächter, eine ihr unbekannte Sprache und fröhliche Gesänge ließen darauf schließen, dass irgendwelche Touristen von einem grandiosen nächtlichen Ausflug zurückgekehrt waren, um ihren Kater den ganzen Donnerstag über auszuschlafen. Die Kanadierin stöhnte leise und presste das Gesicht in ihr Kissen, bis sie letztendlich beschloss, dass sie nun doch nicht mehr versuchen wollte zu schlafen, und sich stattdessen aufsetzte. Sie waren gestern nicht besonders spät ins Bett gegangen und die meisten Finals waren ohnehin müde von dem guten Essen und der hektischen vorherigen Nacht gewesen, also war das Einschlummern niemandem wirklich schwer gefallen. Die Zimmer hatten sie auch nicht mehr getauscht und so lag neben ihr noch immer Haruki, der sich von dem Lärm nicht hatte stören lassen und friedlich weiterschlief. Bewundernswert, fand Cassy. Wie hatte wohl Shawn geschlafen, mit dem Wissen, dass dies seine letzte Nacht zuhause gewesen war? Hatte er mit seinen Eltern gesprochen, wussten sie, dass ihr Sohn sie heute auf unbestimmte Zeit verlassen würde? Jedes Mal, wenn sie ein Land wieder hinter sich ließen, war es ein befreiendes Gefühl, einem Treffen mit Jackbell und damit der wahren Bedeutung ihrer Reise einen Schritt näherzukommen, aber auf der anderen Seite hieß das für einen von ihnen auch immer bitterer Abschied. Sie konnten nur hoffen, dass Shawn sich bei ihnen wohlfühlte, denn tatsächlich war es schier unmöglich, seine Gedanken aus seinem Gesicht abzulesen und sie hatte nicht einmal eine wirkliche Ahnung, ob er sie überhaupt leiden konnte. Cassy schwang die Beine aus dem Bett, rutschte träge an der Matratze herunter auf den Boden und fand sich vor ihrem Koffer wieder, den sie nur eine Zeit lang nachdenklich musterte, bis sie wieder aus ihrer Trance aufwachte. So vieles, was darin zu finden war, hatte sie noch gar nicht richtig betrachtet, doch jedes Kleidungsstück erinnerte sie an einen anderen Tag, an einen anderen Final. Der Sonnenhut an West Palm Beach und Eli, das weiße T-Shirt an Rhodesville und Hasret, die graue Strickjacke an Kawasaki und Haruki, und … Gott, hatte sie das lange nicht mehr in der Hand gehalten! Der schwarze Baumwollschal, den sie damals an ihrem letzten Tag in Willkins getragen hatte. Wer war eigentlich so blöd und trug auf einer Party einen Schal, auf der die Leute nackt auf den Tischen tanzten? Sie musste absolut behämmert und verloren ausgesehen haben, wieso hatte Haru überhaupt gerade sie angesprochen? Wie war es eigentlich dazu gekommen, dass er eine Party wie die von Carmen besucht hatte? Er war arbeitender Student im Ausland und trieb sich auf den Partys von High-School-Schülern herum, ziemlich schräg. Andererseits brachten an solchen Wochenenden so viele ihre Freunde und die Freunde ihrer Freunde mit, dass man irgendwann sowieso den Überblick verlor und die halbe Stadt sich plötzlich im Haus wiederfand. Der Schal war frisch gewaschen und roch auch noch so, nachdem Haruki ihn vor ein paar Tagen mit in die Reinigung genommen hatte. Cassy hatte seinen Fuß damit verbunden, als er sich in der Kanalisation verletzt hatte, und der provisorische Verband hatte sich daraufhin in der Kälte schnell in einen tief gefrorenen Gips verwandelt. Mittlerweile musste es ihm schon viel besser gehen, nachdem Bernhard sich später um den Fuß gekümmert hatte. Sie selbst hatte von ihrer Schlitterpartie durch den Gullydeckel noch immer Narben auf dem Rücken; ja, tatsächlich hatten sie beide so schrecklich ausgesehen, dass es an ein Wunder grenzte, dass man heute davon kaum noch etwas sehen konnte. Die Flucht, die Angst und die mörderische Kälte kamen Cassy heute vor, als wäre all das vor Jahren passiert, und nur noch Bruchstücke davon tauchten in ihrem Gedächtnis auf. ›Ich glaube, ich hab mir den Fuß verstaucht … warte. Gib mir deinen Schal, schnell.‹ Blitzschnelle Reaktion, Haru wusste immer, was zu tun war. Schon seit der ersten Sekunde, in der sie ihn getroffen hatte, sein sarkastisches Lächeln, seine dunklen Augen, er hatte alles unter Kontrolle gehabt. ›Wir müssen weitergehen, Cassy. Wenn du aufhörst dich zu bewegen, erfrierst du. Du musst in Bewegung bleiben, hast du verstanden? Ich kann alleine gehen, du musst mich nicht mehr stützen. Ich helfe dir, okay? Ich helfe dir aufzustehen.‹ Cassy musste schlucken. Sie war in den letzten paar Wochen ein anderer Mensch geworden. Ohne Haruki wäre sie damals vielleicht noch tagelang unterwegs gewesen, wäre krank geworden, oder schlimmer noch, hätte ihre Zehen verloren oder wäre erfroren … ganz egal wie realistisch es tatsächlich war, allein daran zu denken jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Mit einem Mal spürte sie die beißende Kälte wieder, das Eis an ihren Beinen hoch kriechen, ihre Tränen kristallisieren, alles um sie herum wurde dunkel, der faulige Geruch der Kanalisation in ihrer Lunge, der Schmerz und die Taubheit auf ihrer Haut, die schwere, nasse Kleidung, die auf ihren Armen und ihrer Brust klebte … »Oh ja …« Ein Blitzschlag fuhr durch Cassandras Körper, als sie die Worte hinter sich hörte und sie zuckte merklich zusammen. Haru hatte sich ebenfalls aufgesetzt, gab ein müdes Stöhnen von sich, rieb sich die Augen und gesellte sich dann neben sie, den Schal mit demselben Blick betrachtend wie seine Zimmergenossin, voller schmerzhafter Erinnerungen. Kaum hatte er das unscheinbare Stück Stoff in ihren Händen gesehen, war ihm alles auf einen Schlag wieder eingefallen und er war sofort hellwach. Ein erschöpftes Lachen kam aus seiner Kehle. »Das war vielleicht stressig, was?« »Das kannst du aber laut sagen!« Cassy gab ein angestrengtes Auflachen von sich und schüttelte müde den Kopf. Ein sehnsüchtiges und irgendwie trauriges Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, als sie nach draußen sah und daran denken musste, dass sie und Haru sich bei genau solchen Temperaturen auf genau solch einem Balkon kennengelernt hatten. Es kam ihr vor, als würde sie ihn schon ewig kennen. So hatte all das angefangen … ihre Odyssee durch die USA und Japan und schließlich hierher nach Russland, sie hatten Bernhard und Eli getroffen, Hasret, Shawn, bald würden sie einem Araber begegnen, und schließlich dem letzten Mitglied. Emotionen und Erinnerungen fluteten Cassys Brust und quollen durch ihre Rippen in ihre Haut, ließen sie prickeln und beinahe stiegen ihr Tränen in die Augen. Bevor sie jedoch anfangen konnte tatsächlich loszuweinen, fiel sie Haru einfach stumm in die Arme; sie drückte ihren Körper an seinen, versuchte nicht zu zittern, presste das Gesicht an seine kräftige, warme Schulter, atmete seinen Duft ein, und grub ihre Finger in sein Shirt. Er selbst lächelte, obwohl er überrascht war, genoss das Gefühl aber, und legte das Kinn auf ihrem Kopf ab. Cassy war seine Freundin geworden. Er war für sie da und sie war für ihn da und von allen Leuten, die er bisher getroffen hatte, war sie ihm in dieser Zeit am meisten ans Herz gewachsen. Mit den anderen hatte er vielleicht auch noch nicht so viel Zeit verbracht, aber so ein Abenteuer im Abfluss schweißte einen schon ziemlich eng zusammen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fing Cassy wieder an zu sprechen. Vielleicht eher zu murmeln. »Wo wären wir heute, wenn es kein Feuer gegeben hätte? Vielleicht hätten wir noch ein bisschen geredet und wären dann gegangen, hätten uns nie wiedergesehen … Venus nie gefunden, Eli, Hasret und Shawn nie getroffen … die würden jetzt zuhause sitzen und sich denken, wie gut sie im Moment ein bisschen Geld gebrauchen könnten … wenn Jackbell einfach andere Leute ausgesucht hätte, nicht uns … hätte Bernhard uns ohne diese Party vielleicht doch irgendwann konfrontiert, so wie wir bisher die anderen auch aufgabeln mussten? Ich verstehe das alles noch immer nicht, wenn ich ehrlich bin …« »Ich auch nicht, glaub mir.« Harus Schultern zuckten auf und ab, als würde er lachen. »Wir könnten uns wahrscheinlich stundenlang den Kopf darüber zerbrechen, was alles hätte sein können, aber rausfinden werden wir es ja doch nie. Wichtig ist, dass wir hier sind. Dass du hier bist, bei uns, bei uns allen. Mir ist im Augenblick egal was wir noch alles durchmachen müssen, irgendwann geht das vorbei. Und ich kann mich darauf verlassen, dass ihr alle da sein werdet. Eine andere Wahl habt ihr ja schließlich nicht.« Gerade noch war der Moment so schön und innig gewesen, doch jetzt mussten beide lachen. Ein kleiner Augenblick der Ruhe, bevor der Ernst der Reise losging, wenn man Lindys Worten Glauben schenken wollte. Cassy hatte es wirklich vermisst in den Arm genommen zu werden, und das bereits vor ihrem verhängnisvollen Zusammentreffen mit Haruki damals, doch nun fühlte sie sich wie neu, ihre Lebensgeister aufgefüllt, und sie war zu allem entschlossen, auch zu einer Reise nach Saudi-Arabien! Ein Klopfen an der Tür kündigte Eli und Hasret an, die ihre Teamkameraden zum Frühstück abholen wollten, und diese sprangen sofort vom Appetit beflügelt auf. Im Eiltempo zogen sich Haruki und Cassy um, schlüpften in ihre Schuhe und die vier begaben sich nach unten. Wie üblich verlief die Mahlzeit ruhig und friedlich, miteinander zu essen war einer dieser Momente, in denen man sich nicht allzu weit weg von zuhause fühlte und in denen man wieder auf den Boden der Tatsachen zurückfinden konnte. Es war überhaupt erstaunlich gewesen, dass es noch keine ernsthaften Streitigkeiten gegeben hatte, obwohl so viele verschiedene Menschen aus verschiedenen Umständen zusammengekommen waren und unter derartigen Druck gesetzt wurden, aber darüber waren auch alle ziemlich froh, wenn sie weiter darüber nachdachten. Es gab wahrscheinlich eine ganze Reihe von Leuten, die sie stattdessen als Partner hätten erwischen können, und die um einiges weniger einfach auszuhalten gewesen wären. Nach dem Frühstück verschwanden die Finals wieder in ihre Zimmer zurück um teilweise zu duschen und ihre Koffer zu packen, dann checkten sie unten aus und blieben in der Lobby sitzen, bis sie Bernhards Wagen draußen vorfahren sahen. Shawn saß schon hinten auf der Rückbank, den Kopf gesenkt und die Hände im Schoß gefaltet, offenbar mit den Gedanken wieder einmal woanders, und das ließ es irgendwie ein wenig so wirken, als säße er in einem Polizeiauto und würde für einen dummen Streich von den Beamten nachhause gefahren werden. Lindy fehlte hingegen, sie musste sicher schon am Flughafen sein und die Abreise vorbereiten. Bernhard hatte sich einen ziemlich großen Geländewagen besorgt, der Kofferraum war groß genug, dass sogar Haruki ohne großartige Verrenkungen hineingepasst hätte, doch sie beließen es dabei, nur die Koffer dort zu verstauen. Auf dem Beifahrersitz nahm Hasret Platz, der Rest quetschte sich um Shawn herum. Es gab zwar deutlich mehr Platz als in der fragwürdigen Rostlaube von gestern, doch langsam wurde ihre Anzahl wirklich immer suboptimaler für den Transport in herkömmlichen PKWs. Der blonde Russe wurde ganz links ans Fenster gedrückt, dicht gefolgt von Eli, Haru und auf der anderen Seite an der Tür Cassandra. »Hast du den Abschied gut überstanden?«, fragte Hasret ihr neustes Mitglied freundlich durch die Sitze hindurch, als sie abgefahren waren, und es dauerte ein paar Sekunden, bis Shawn aus seiner Trance aufwachte. Sein Blick war weiterhin aus dem Fenster gerichtet und seine dicken Augenbrauen bewegten sich unheimlich, während er die Stirn runzelte. »Hm-hm«, machte er abwesend und machte es der Texanerin damit schwer ihr Lächeln beizubehalten. Sollte sie ihn lieber in Ruhe lassen und warten, bis er sich von selbst öffnete, oder war er auf ihre Integrationshilfe angewiesen? Es war ein Dilemma mit ihm. »Waren deine Eltern sehr misstrauisch? Meinst du, du wirst sie vermissen?« Hasret hatte sich schließlich für die erste Methode entschieden und bereute diesen Entschluss sogleich. Shawn schwieg wieder für einen unendlich scheinenden Moment. »Denke nicht.« Die anderen Finals tauschten besorgte Blicke aus. Sie hatten keine Ahnung, wie sie den Russen einschätzen sollten, ob er in Wirklichkeit nicht doch traurig über seine Abreise war, oder ob diese schrecklich neutrale Art zu reden einfach nur üblich für ihn war und man sich keine Sorgen um ihn machen musste. Er hatte noch so gut wie kein Wort über seine Eltern verloren, sie hatten sie nicht kennengelernt und nur ein paar Zeilen über sie in Jackbells Notizbuch gelesen, doch es schien so, als stünde seiner Familie Shawn nicht so nah wie der Rest von ihnen. Es war überhaupt offensichtlich, dass er gar keine engen Bindungen zu irgendwem zu haben schien, er wirkte wie eine unbekannte Form zwischen Kreisen und Rechtecken, die nirgendwo hinpasste und die sich nur stetig durch die Masse bewegte um voranzukommen. Shawn Bagrov war ein Rätsel, ein Buch mit sieben Siegeln. Aber ihnen blieb wohl nichts weiter übrig, als ihm diese Zeit zu geben. »Wie schon gesagt, es geht heute nach Saudi-Arabien«, unterbrach Bernhard die Stille im Wagen, die bis auf das Summen des Motors herrschte. Das Thema behagte den fünf Reisenden nicht sonderlich, aber irgendwann mussten sie ja doch darüber reden. »Es gibt eine ganze Menge Dinge, die ihr da beachten müsst und es wird sich sehr anders gestalten als eure bisherigen Erlebnisse. Ich muss leider sagen, der Urlaub ist jetzt vorbei.« »Ja, aber was genau bedeutet das?«, drängelte Cassy endlich, die schon die ganze Nacht darüber nachgedacht hatte, was es mit dieser kryptischen Prophezeiung auf sich hatte. »Wir kommen, wenn alles glatt läuft, abends um sieben Uhr an und haben nur diese Nacht Zeit, um den nächsten Final abzuholen, kein Hotel, kein gar nichts. Sobald wir ihn haben, geht es sofort weiter im Programm.« »So schnell schon?!«, keuchte Eli alarmiert und drückte den gleichgültigen Shawn in seinem Wahn noch ein Stückchen näher gehen die Autotür. »Was ist denn, wenn derjenige so schnell nicht überzeugt werden kann? Und spricht er denn überhaupt Englisch? Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass jemand von uns Arabisch kann. Das kann unmöglich so Schlag auf Schlag funktionieren!« »Das muss es wohl«, erwiderte Bernhard ein wenig bitter. »Wir haben schon alle Vorbereitungen getroffen, die wir nur treffen konnten, an dem Final sollte es also nicht scheitern. Das Problem ist, dass es so ziemlich die Hölle war, überhaupt eine Einreisegenehmigung nach Arabien zu bekommen. Das Land ist komplett vom Islam geprägt und ich werde mich hüten, das irgendwie bewerten zu wollen, aber wenn ihr wüsstet, wie sehr Jackbell sich ein Bein ausgerissen hat, um ein Visum für eine Gruppe gemischtgeschlechtlicher, unverheirateter, nicht-muslimischer Teenager zu bekommen, dann würde euch schwarz vor Augen werden.« Das wurde es auch so schon. Cassy nahm einen tiefen Atemzug, der Fahrer fuhr fort. »Wir haben wirklich nur diesen einen Abend Zeit, länger dürfen wir nicht bleiben ohne schwere Konsequenzen zu fürchten, und ehrlich gesagt gibt es so viele kleine Dinge, auf die wir achten müssen, dass es wohl auch besser so ist. Eine falsche Bewegung, weil ihr es nicht besser wisst, und ihr landet im Knast, oder vermutlich sogar schlimmer.« »In Arabien gibt es noch die Todesstrafe«, fügte Haruki dem Gespräch wie beiläufig hinzu, was seine Teamkameraden nicht gerade motivierte, geschweige denn beruhigte. Eli wurde noch blasser als sonst und seine Lippen verschwanden fast. »Lindy und ich werden euch die ganze Zeit über begleiten. Wir landen zuerst an einem internationalen Flughafen, müssen uns durchchecken lassen und fliegen dann gleich weiter, die Stadt, in der unser Final wohnt, ist recht klein und weit ab vom Schuss. Andererseits können wir, so lange wir in der Luft sind, nicht so viele Gesetze brechen wie auf dem Boden.« Bernhard runzelte für einen Augenblick die Stirn. »Okay, vielleicht können wir das doch, aber es ist nicht so leicht … ihr bekommt für diese Reise noch einmal andere Reisepässe, Lindy und ich auch, wir sind nämlich für die nächsten vierundzwanzig Stunden verheiratet. Frauen dürfen in Saudi-Arabien ohne einen männlichen Vormund quasi keine Bewegung ausführen, was die ganze Sache noch ein wenig schwieriger macht, zumal unser Final auch ein Mädchen ist. Ich werde die ganze Zeit über an eurer Seite sein, sprecht mit niemandem, tut nichts ohne mich und tut immer das, was ich tue. Apropos Frauen … Miss Phan und Miss Vihre, ihr werdet euch an die Kleiderordnung anpassen müssen, fürchte ich. Es wird ziemlich heiß werden, aber um lange Kleider und Kopftücher kommt ihr wohl nicht herum, wenn ihr kein Aufsehen erregen wollt. Vor allem Miss Phan, deine … deine Haare dürfte nicht gerade zur Diskretion beitragen.« Die Mädchen nickten entschlossen. »Ich denke, dass sollten wir schaffen«, bestätigte Hasret. Immerhin würde Cassy sich dann nicht durch übermäßiges Schwitzen und Rotwerden verraten können, wenn sie in eine unangenehme Situation kamen. »Wir werden als so eine große Gruppe von Nicht-Arabern in verschiedenen Altersklassen schon genug aus der Reihe tanzen, es ist also keine Zeit für irgendwelche Späße. Es kann gut sein, dass man uns anspricht, die Polizeipräsens da ist um einiges höher als ihr es kennt, aber so lange niemand etwas Verdächtiges tut sollte alles dafür keinen Grund geben. Ich hab Papiere dabei, die uns aus dem Gröbsten raushalten sollten, aber wir sollten unser Glück auf keinen Fall überstrapazieren. Das wäre erstmal alles. Einzelheiten besprechen wir vor Ort.« Angespanntes Schweigen hing zwischen den Köpfen der Autoinsassen in der Luft. Schon all diese Vorbereitungen und Bedingungen klangen beängstigend und unnötig anstrengend, obwohl ihr größtes Problem doch eigentlich der neue Final sein sollte. Ein Mädchen aus Saudi-Arabien also … wie mochte so jemand wohl sein? Und vor allen Dingen, wie würde sie mit Jackbells außergewöhnlichem Auftrag zurechtkommen? Shawn hatte dem Gespräch zwar nur mit einem Ohr zugehört, hatte aber dennoch wie ein Schwamm alle Informationen in sich aufgesogen und sich gründlich durch den Kopf gehen lassen. Das klang wirklich unheimlich aufregend und spannend, aber die Vorsicht, die sie einhalten würden müssen, versalzte ihm gehörig die Vorfreude. Die arabische Welt und ihr Glauben gehörten zu den wenigen Dingen, über die Shawn wirklich kaum etwas wusste und obwohl Nachdenken zu seinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen gehörte, wurde der Prozess hier deutlich von diesem Faktor ausgebremst. Was mochte ihn erwarten? Doch zuallererst, wie fühlte es sich überhaupt an, mit dem Flugzeug zu fliegen?
#ovf#original vs final#kapitel#da hier irgendwie überhaupt nichts passiert außer sanftem bonding und ein bisschen comic relief#hab ich das gefühl als müste ich nichts taggen (-:#ich weiß nicht?? ich bin so unbeholfen :-D
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