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How to deal with: Andersartigkeit
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Für alle, die sich anders als die Masse fühlen und auf der Suche nach gleichgesinnten Gedanken sind
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mrsdifferentblr-blog · 5 years ago
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My best friend
Sie wollte die Vergangenheit hinter sich lassen - und mich gleich mit.
Ich hatte eine beste Freundin, so richtig, wir gingen durch dick und dünn. Es war so eine Freundin, mit der man sich auch mal gestritten hat, manchmal sogar längere Wochen nicht mehr miteinander geredet, sich aber dann doch wieder vertragen hat. So eine Freundin, die mit einem nicht auf einfühlsame, sondern direkte Art gesprochen hat, wenn man Probleme lösen wollte. Eine gute Freundin, nicht nur eine zum Zweck, zum Spaß, zum Sagenkönnen “Hey, ich hab eine beste Freundin”.
Wir lernten uns ganz zufällig kennen, ein wenig aus der selben Situation heraus. Probleme im Elternhaus, verschiedene, aber ähnlich schwerwiegend und zerfressend. Wir wurden schnell ein echtes Team, andere Freunde konnten uns nicht mehr ohneeinander vorstellen. Wir haben viel Quatsch gemacht, Tage lang, Nächte lang - die verrücktesten Erinnerungen meiner Jugend verdanke ich dieser Person. Und das, obwohl sie in dieser Zeit bereits versucht hat, den Weg in die Zukunft zu finden, während ich noch in den Tag hinein hing. Dafür lief es bei mir im Liebesleben deutlich harmonischer zu. Zwar wechselten auch meine Partner, doch meine Beziehungen waren beständiger als ihre. Ihr Selbstwertgefühl machte ihr Striche durch die Rechnungen. Aufgefangen haben wir uns gegenseitig. 
Es kamen weitere Freundschaften dazu, und in der Tat auch manchmal Eifersüchteleien. Nicht immer wurden diese ausgesprochen. Doch diese Freundschaften mussten auf Dauer einfach akzeptieren, dass zwischen uns kein Blatt Papier mehr passte - oder etwa doch?
Unsere Freundschaft nahm erste, ernsthafte Knackse an, als sie für eine Ausbildung die Stadt gewechselt hat. Davor waren wir beinahe Nachbarn, wohnten 10 Minuten zu Fuß voneinander weg. Danach war sie zwar nicht aus der Welt, sondern nur einige Kilometer entfernt, doch es war nicht mehr dasselbe. Sie lernte viele neue Leute kennen, die uns nicht zusammen erlebt haben und sich auch dementsprechend nicht für meine Existenz geschert haben. Sie wurde zunehmend erwachsener, was ein guter und wichtiger Punkt in jeder Entwicklung ist, doch darin resultierte auch, dass die alten, verrückten Zeiten einen anderen Stellenwert erreicht haben. Ich denke, sie fing an sich dafür zu schämen. Trotzdem gab es immer wieder Situationen, die uns gezeigt haben, warum wir Freunde sind, und die unsere Freundschaft weiter am Leben gehalten hat.
Nachdem ich selbst meine Ausbildung begonnen habe, hat sich das Blatt noch einmal mehr gewendet. Ich habe für mich selbst gemerkt, dass ich plötzlich lustloser wurde, sie zu treffen. Habe nach Ausreden zu, ich gebe es zu, ohne stolz darauf zu sein. Ich habe mich darauf verlassen, dass mir mein Partner genügend Halt gibt, und habe nicht darüber nachgedacht, wie es sein wird, so eine Freundin nicht mehr zu haben. Wir hätten wohl mehr reden müssen, ich hätte Veränderungen ansprechen sollen. Ich hatte lediglich das Gefühl, dass wir uns auseinanderleben, aber nie mit ihr darüber geredet, und so nie analysiert, was genau es bedeutet. Sie wiederum hat eine Therapie angefangen, hat verstanden, dass sie etwas wert ist - und sich verliebt. Eine ernsthafte Beziehung, die jahrelang halten könnte, wenn nicht sogar für immer. Diese Gemeinsamkeit hätte ich gerne zu unserem Vorteil genutzt, doch so weit sollte es nicht kommen.
Sie ging fort. Und in mir brach mein Herz. Der Liebe wegen zog sie weiter weg, immer noch nicht unerreichbar, aber schon um einiges, und ich fühlte mich hintergangen und allein gelassen. Ich wusste gleichzeitig, der Schritt ist wichtig für sie, und habe nie gesagt, dass mich das so sehr verletzt. Ich wollte sie nie bremsen. Doch ihr Erfolg war mein Untergang und ich wollte das können, was sie scheinbar gelernt hatte: Die Vergangenheit hinter mich lassen.
Ich sollte ihr beim Umzug helfen. Ich habe das nicht getan. Und das war’s quasi. Das muss um 2016 rum gewesen sein. 3 Jahre erst, doch es fühlt sich verdammt viel länger an. Ich denke, ich habe sie verletzt, und sie hat nach vorne geschaut und mich mit der Vergangenheit zusammen zurück gelassen. Ich denke nicht, dass sie erkennen konnte, was sich hinter meine Fassade abspielte. Sie hat mein Verhalten vielleicht auch als Chance gesehen, die Vergangenheit einfach ruhen zu lassen, da diese nicht nur schöne Zeiten, sondern einen steinigen Weg und viele Narben hinterlassen haben. Das habe ich letzten Endes auch versucht, doch bis heute habe ich damit zu kämpfen. Immer wieder überkommen mich meine Gefühle und ich weiß nicht, ob ich den Kontakt suchen soll.
Wir waren 7 Jahre unzertrennlich. Das verflixte 7. Jahr trifft also nicht nur Paare. Wir haben beide Fehler gemacht, doch meiner war wohl der verheerendste. Zumindest für mich, denn dir geht es ohne mich wahrscheinlich einfach gut. Und wie geht es mir? Nunja, ich trauer keiner Person so hinterher wie ihr. 
Ich weiß jetzt gerade nicht, ob sie das jemals zu Gesicht bekommen wird. Es wäre egoistisch von mir, wenn sie so etwas niemals hätte hören wollen. Oder sie hat sich vielleicht genau das gewünscht. Ich kann es nicht einschätzen. Ich habe ebenso Angst, erneut zurückgewiesen zu werden. Früher hätte sie selber mit selbstverfassten Texten die Initiative ergriffen, doch ich habe gelernt, dass früher nicht heute ist.
Um das Ganze in einem Satz zu sagen: Ich vermisse dich.
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mrsdifferentblr-blog · 6 years ago
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Auf eigenen Beinen stehen
Auf eigenen Beinen stehen:
Das bedeutet nicht, einen Haushalt zu führen. Das bedeutet nicht, einen Job zu haben. Das bedeutet nicht, Single oder Alleinerziehend zu sein.
Es bedeutet, dass man mit sich selbst befreundet ist. Man kann mit sich viel Spaß haben, man kann mit sich ernste Krisen überwältigen. 
Aber kann ich das?
Ich fühle mich häufig einsam - vor allem, wenn ich alleine bin. Ich habe keine Familie, aber einen Partner und auch eine handvoll Freunde. Doch wenn diese Menschen nicht bei mir sind, fällt es mir schwer, etwas mit mir anzufangen.
Ich werde melancholisch, nachdenklich, grübelnd, doch dann Entschluss fassend. Ich habe das Gefühl, in der Endphase finde ich ein ganz Großes Stück zu mir, doch ich komme nicht mehr rechtzeitig dran. Sobald jemand wieder Zeit für mich hat, mache ich mein Glück schnell wieder abhängig von anderen. Und beim nächsten Mal geht es von vorne los.
Mit dem Alter werden die Leute um mich herum weniger. Sie heiraten. Sie bekommen Kinder. All das, was ich für mich nicht als erstrebenswert empfinde. Als wäre ich in einer Schleife hängen geblieben, ewige Jugend, von Innen, und hoffentlich auch von Außen.
Und davor habe ich große Angst: Wenn auch mein Partner, Gott bewahre, mich verlässt. Kann ich dann wirklich auf eigenen Beinen stehen?
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mrsdifferentblr-blog · 6 years ago
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Innere Zerrissenheit since ‘92
Radikalismus wird bei mir sehr groß geschrieben - in alltäglichen “Entweder-Oder”-Fragen. Es geht jedoch auch soweit, dass ich mich anders fühle als der Rest. Man sagt: “An honest life is a lonely life”. Das Zitat unterschreibe ich hundertprozentig und belege es gerne anhand dieses folgenden Beweises.
Habe ich mich mit jemandem zerstritten, dann wurde dieser Mensch ausradiert - und mir wäre am liebsten gewesen, wenn mein Umfeld diese Person mit ausradiert hätte. Für mich gibt es keine halben Sachen, und das ist auch gar nicht so verwerflich, finde ich. Nur manchmal, da schleicht sich der Gedanke ein, wieso ich mich so stresse und nicht einfach mal genauso “naiv” Leute grüßen kann, die ich nicht mag. Einfach nur so, um den Schein zu wahren, und unangenehmen Situationen vorzubeugen. Damit mich nicht alle zurück hassen. Oder zumindest nur hinter meinem Rücken.
Irgendwann war ich soweit, mich zu fragen, woher das kommt. Und die Antwort, die ich nun zu kennen glaube, lautet: “Weil ich hier die Macht darüber habe, mich zu positionieren.” Denn jetzt kommen wir zu dem eigentlichen Problem.
Schon von klein auf war mein Leben von einem dominierenden Gefühl geprägt, dass man in einem so jungen Alter eigentlich gar nicht kennen sollte: Zerrissenheit. Ich hatte das Gefühl, nirgendwo vollends reinzupassen - und dieses Gefühl habe ich bis heute. So passiert es schnell, dass ich mich automatisch zum Außenseiter mache. Weil ich doch “sowieso nirgendwo reinpasse”. Was man fühlt, spiegelt man auch nach außen wider.
Ich weiß nicht, wie ich dieses Gefühl aufhalten kann. Aber zumindest habe ich über die Jahre eine Theorie zusammengestellt, wieso ich überhaupt so fühle. Denn in einem Punkt habe ich tatsächlich nie irgendwo vollends hereingepasst: Herkunft. Ich habe drei Kulturen in mir: mütterlicherseits, väterlicherseits, und die an den Heimatort gebundene Kultur. Von jeder habe ich ein wenig auf den Weg mitbekommen, und anstatt es als Vorteil zu sehen, hat mir gefehlt, mich irgendwo Zuhause zu fühlen.
Ab dem Kindergarten wurde mir so unterbewusst regelmäßig vor Augen gehalten, dass ich nicht typisch deutsch bin. Ich kannte einige Dinge nicht, die die anderen Kinder kannten. Doch ich war wiederum zu wenig Ausländer, um auf Verständnis zu hoffen. Im Ausland dasselbe Spiel, nur andersrum. Mein Vorname war nicht ausländisch genug, meine sprachlichen Skills sowieso nicht. Hier gehörte ich auch nur als Exot dazu. Und obwohl ich gewiss nicht die einzige Promenadenmischung in Deutschland bin, sind es bei mir drei komplett unterschiedliche Sprachen, Orte und Weltansichten, die miteinander verbunden sind, und mir lauter Fragezeichen im Kopf beschwert haben.
Geholfen hat auch nicht, dass meine Eltern sich gegenseitig die Kulturen durch den Dreck gezogen haben. Waren meine Herkünfte jetzt nicht mal mehr ein kleiner Vorteil, sondern etwas, für das man sich schämen sollte? Und so konnte es sich wohl gar nicht anders entwickeln, als dass ich in sämtlichen Belangen in meinem Leben ein Gefühl eines Außenseiters habe. Nur in meinen wenigen Komfortzonen und nur bei wenigen Menschen fühle ich mich als ich selbst wohl. Häufig habe ich das Gefühl, sehen die Leute eine unvollständige Seite von mir, und Sie werden nie das große Ganze zu Gesicht zu bekommen. Nicht, weil ich das nicht möchte, aber ich weiß selbst nicht, wie ich in sämtlichen Situationen als ich selbst hineinpasse.
Ich bin schon immer zerrissen. In drei Teile gespalten. Ein Außenseiter und ein Anführer. Aber wisst ihr was? Man kann es vielleicht auch als Vorteil sehen: Ich bin voller Facetten.  
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mrsdifferentblr-blog · 6 years ago
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Controlsucht
Nein, ich bin weder eine eifersüchtige Lebensgefährtin noch eine über ambitionierte Mitarbeiterin. Meine Kontrollsucht liegt viel tiefer und ist kaum als solche wahrzunehmen. Es hat sehr lange gebraucht, um festzustellen, dass sie überhaupt als solch eine charakterisiert werden kann. 
Meine Kontrollsucht macht sich ganz klein und ist kaum erkennbar. Sie täuscht andere und manchmal sogar mich, in dem sie sich als meine Eigenschaft und mein typisches Handeln ausgibt. Doch sie ist viel mehr als das, dieses hinterlistige psychische Makel.
Pünktlichkeit wäre da so eine, noch harmlosere Angelegenheit. Ich bin pünktlich, und das gerne. Meine Kontrollsucht ist dafür nicht ausschlaggebend. Ausschlaggebend ist sie jedoch dafür, dass ich Stress entwickel, wenn ich es nicht auf die Minute genau zu einer Verabredung schaffe, und umso mehr durchschnaufe, wenn ich zu früh bin. Meine Kontrollsucht bedeutet auch, zu zählen, bis mein sich verspätendes Gegenüber da ist, und innerlich zu kochen, aber doch niemals was zu der Person zu sagen, da ich sonst mein unentspanntes Ich veröffentlichen würde.
Doch es geht leider auch extremer. Situationen, die das Leben grundlegend verändern, kann nämlich niemand kontrollieren. Und das ist der springende Punkt, an dem mein Körper kapituliert. Ich wechsel momentan den Job und habe mir gefühlt jeden Tag der letzten anderthalb Monate in Gedanken nicht nur zurecht gelegt, sondern in tausendfacher Ausführung im Kopf durchgespielt.
Die Konsequenz? Obwohl ich doch so “unfassbar gut vorbereitet” bin, macht mein Körper mir einen Strich durch die Rechnung - erst Augenentzündung, dann Panikattacke und schließlich eine Magenschleimhautentzündung. Alles binnen einer Woche. Er will mir sagen: “Schalt endlich einen Ganz zurück und mach’ mal gar nix.”
Und ich weiß trotzdem nicht genau, wie das geht. Wie ich an mir arbeiten kann. Wie ich einfach mal den Kopf leer halte. Im Gegenteil: Da ich sonst so mit Denken beschäftigt war, ist mir jetzt von so viel Zeit langweilig, und ich bin wütend, weil ich nicht rausgehen kann und Schmerzen habe.
Worüber ich mir aber übrigens Gedanken gemacht habe, die ich tatsächlich für sinnvoll halte, ist der Ursprung meiner Kontrollsucht. Und um den zu erkennen, habe ich bestimmt doppelt so lange gebraucht, als die Kontrollsucht überhaupt zu entlarven.
Also: In meiner Jugend war ich eine ganze Zeit lang von nicht vorhersehbaren Situationen umgeben und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Ich habe viele Dinge getan, aus dem Bauch heraus, ohne Nachzudenken. Davon waren nicht alle schlimm, und ich würde sagen, dass es keine Entscheidung gab, die allzu gravierend war. Doch in der Summe habe ich vieles zu emotional entschieden und dadurch bin ich jahrelang eine nervenzährende Achterbahn gefahren. Ich war nicht exzessiv, aber auch nicht leicht zu bremsen. Ich habe viele Gefühle verletzt, und am Ende waren es vor allem meine eigenen. Zu einer Zeit, wo ich im Herzen noch zu sehr Kind war und die Zukunft als Erwachsener noch weit weg liegt, sieht man Konsequenzen nicht als weitreichend ein - auch wenn sie es sind.
Um die 10 Jahre später stehe ich mitten im Leben und habe viel zu verlieren - zumindest sagt mir das meine Kontrollsucht. Ich habe mich aus einem Loch herausgebuddelt und sehr viel erreicht, und jetzt gilt es, dies nicht zu zerstören. Und damit bin ich in ein anderes Extrem abgedriftet.
Mein Ziel ist es, eine Balance für mich herzustellen. Mehr durchzuatmen. Weniger zu denken, mehr zu machen, oder etwas nicht zu machen, aber dann aus Intuition, spontan, und nicht aus Kalkül. Und dann erspare ich vielleicht nicht nur meinem Kopf, sondern auch meinem Körper sämtliche Anstrengungen.
Würde Denken Kalorien verbrennen hätte ich endlich Größe 36.
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mrsdifferentblr-blog · 6 years ago
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Erinnert ihr euch noch an Winni Puuh und den Esel ? Als kleines Kind habe ich nie verstanden, wie man so traurig und negativ der Welt gegenüber sein kann. Und ich wollte am liebsten in den Fernseher springen und ihn umarmen. Ihm ein stabileres Haus bauen und ihm eine Operation schenken, wo ihm sein Schwanz nie wieder abfallen kann. Ich wollte, dass er das nicht ertragen muss. Jetzt versteh ich ihn.
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mrsdifferentblr-blog · 6 years ago
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Ich möchte nicht heiraten.
Hochzeit.
Das war in meiner Kindheit kein wirkliches Thema und auch kein Traum von mir, wie vielleicht von vielen anderen Mädchen. Es gehörte zwar nach meinem Verständnis irgendwann dazu, war aber dennoch ganz weit entfernt. Die anderen haben stattdessen bereits im Kindergarten Hochzeit gespielt und Duplo-Papier zu Ringen geknautscht, und diese dann ausgetauscht.
Viele Jahre später, mit 13, wurde ich zum Scheidungsteenager. Aber auch das hat mich gar nicht so sehr in meinen Grundsätzen erschüttert oder beeinflusst. Mit frisch gewordenen 18 Jahren hatte ich nicht nur meinen ersten festen Freund, sondern auch immer noch die Vorstellung, irgendwann unter der Haube zu landen.
Jetzt, in der Mitte von Ende 20, beginnt für mich das realistische und vernünftige Alter zum Heiraten. Alle um einen herum fangen an, darüber zu sprechen; Sie wollen heiraten oder tun es tatsächlich. Und es stimmt mich melancholisch, obwohl ich easy dieselben Voraussetzungen erfülle mit meiner fünfjährigen Partnerschaft, meinem festen Beruf und fast 10jähriger Wohnungsselbstständigkeit. Bedeutet: Ich könnte, wenn ich denn wollte. Und trotzdem stimmt es mich melancholisch.
Es ist nämlich so:
Ich will das gar nicht.
Und mit dieser Einstellung stoße ich häufig auf taube, ignorante oder einfach verständnislose Ohren, denen ich nicht mal böse sein kann, weil diese Ohren es einfach nicht besser verstehen können. Bemerkenswerterweise sind diese Gehöranlagen nicht die von meinem Partner, sondern von allen anderen drumherum.
Manche halten mich insgeheim für „noch nicht reif genug“. Ein Satz, den ich sehr oft höre, ist: „Das kommt schon noch“. Andere überhören es schlichtweg und spammen mich mit ihren Hochzeitsplänen für mich zu. Dabei lautet meine Einstellung ganz schlicht und ergreifend:
Ich kann doch jemanden lieben und auch geliebt werden, ohne einen Trauschein zu besitzen.
Und dazu stehe ich auch. Doch je mehr die Gespräche der Freundinnen über anstehende Hochzeiten zunehmen, umso mehr frage ich mich, ob ich nicht doch so verkorkst bin, für wie mich die anderen wahrscheinlich echt halten. Selten wurde ich gefragt, warum ich nicht heiraten möchte. Aber wenn ich es gefragt wurde, dann war ich irgendwie glücklich darüber, es aussprechen zu müssen und so mit mir selbst besser im Reinen sein zu können. Abgesehen davon finde ich es schön, dass zwischen Tüll und Tränen auch ein bisschen echtes Interesse an meiner Person Platz fand.
1.       Ich bin ganz offen, ich denke weit voraus. Ich habe nicht das Privileg einer Familie, die mich auf diesem Weg begleiten würde. Meine Hochzeit würde also niemals an das rankommen, was man im Fernsehen sieht, sondern wahrscheinlich sogar schmerzen.
2.       Ich habe früh lernen müssen, mein eigener Herr zu sein. Ich schreibe Unabhängigkeit sehr groß. Heiraten muss für mich nicht gemacht werden, damit ich irgendwie abgesichert bin.  
Mein Freund liebt mich, wie ich bin. Er teilt meine Einstellung mittlerweile. Früher wollte er noch einen Flashmob für meinen Heiratsantrag inszenieren, jetzt findet er, das Geld wäre besser in eine außergewöhnliche Reise zu zweit investiert. Wir müssen uns nicht zelebrieren, vor anderen zur Schau stellen, und es diesen Menschen recht machen, in dem wir abertausende Euro für Lachs und Wodka ausgeben.
Wir brauchen nur uns. Ohne Papiere.
Wie steht Ihr zu dem Thema? Heiraten: Ja oder Nein? Wenn Ja, wieso? Wenn Nein, wieso nicht?
Habt Ihr auch schon erlebt, so ganz anders als der Freundeskreis bezüglich des Themas zu ticken?
Lasst uns doch gerne austauschen und quatschen!
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