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Zeitloser Folktronica: Paulette Wright
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Was macht gutes Songwriting aus? Was macht Musik zu einem Ohrwurm oder gar Lieblingslied? Wie wird ein Lied unsterblich? Die Antwort liegt auf der Hand für diejenigen, die sich treiben lassen - im Strom der Zeit. Wann schafft man es noch? Die Zeit zu vergessen, ohne es zu bemerken. Die Musik wieder und wieder abzuspielen, ohne sich daran sattzuhören. Eine Kunst an sich, ohne Kunst zu schaffen.
Paulette Wright hat dieses gewisse Etwas, das es braucht, um einen zu fesseln und ihr verzaubert zu lauschen, ohne dass man selbst merkt, wie die Zeit verstreicht und schneller und schneller voranschreitet. Ihre Stimme klingt so nahbar, unberechenbar und gefühlvoll, dass ihre Lieder direkt ins Ohr gehen, in die Herzen ihrer Zuhörer*innen vordringen und sich dort niederlassen.
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Der Zeitpunkt wirkt im Nachhinein wie ein direkt umgesetzter Jahresvorsatz: Nämlich an Neujahr 2013 veröffentlichte die französisch-britische Singer-Songwriterin ihre ersten beiden Songs “Simple” und “By then” über Bandcamp, vom Klang erinnernd an Größen wie Feist oder This Is the Kit.
Stückweise, mit der Veröffentlichung einzelner Songs über Soundcloud, tastete sich daraufhin die Sängerin, Pianistin, Gitarristin und Cellistin an ihre Debüt-EP heran: Noch bevor ihre erste EP “From One to Another” im Juni 2016 erscheint, publiziert sie einen Monat vorher eigenhändig eine zusätzliche, selbst produzierte EP unter dem Namen “Imperfect HomeDraft recordings”. Auf dieser Platte findet sich auch der später bei ARTE akustisch dargebotene Song “Beyond the Need” wieder. Verzaubernd ehrliches Songwriting trifft auf eine glasklare Stimme, die alle Erinnerungen eines Lebens hervorruft und gleichzeitig Wunden im Nu heilen lässt.
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2016 feierte die Französin mit britischen Wurzeln, wie gesagt, ihr Debüt bei ARTE. Zwei Jahre später verstarb Paulette Wright im Alter von 28 Jahren. 
2019, zum einjährigen Todestag von Paulette Wright, veröffentlichte ihre Familie die EP “Ineffable” mit acht ausgewählten Liedern ihrer kurzen Karriere.
Es bricht einem das Herz, so einen Rohdiamanten verloren zu haben und dass die Welt und ihre Familie um so ein Talent trauern muss. Der einzige bleibende Trost: Was unter uns weilt, ist ihr Werk. Ihre Stimme und ihr Gesang. Dieses funkelnde Talent bleibt und strahlt bis auch der oder die Letzte verstanden hat, welches Glück wir Erdlinge hatten und welchen Verlust die Welt erlitten hat.
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So kann der Sommer beginnen: Cigarettes After Sex haben ihre erste Single-Auskopplung und damit das dritte Lied des heiß erwarteten Debutalbums “Cigarettes After Sex” veröffentlicht. Ihr erster Longplayer erscheint am 9. Juni bei Partisan Records. “Each Time You Fall in Love” erzählt dabei von Greg Gonzalez immer wieder endenen und nicht zufrieden stellenden Beziehungen. Das schreit förmlich nach kleinen Sommer-Tiefs unter glühender Sonne!
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Seb O: « Besser als La Femme »
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Es gibt Künstler, die sind bescheiden. Und es gibt Künstler wie Seb O. 
Irgendwann im Oktober 2016 befand ich mich zufällig mit einem gebürtigen Franzosen aus Biarritz an ein und demselben Fleck. Dabei war ich nicht in seinem Heimatort Biarritz und auch nicht in seinem Heimatland Frankreich. Die Rede ist in diesem Fall von der belgischen Großstadt Antwerpen in Flandern. Gemeint ist außerdem eine kleine, aber feine Bar namens “kassa 4″, die ich zu der Zeit öfters besuchte. An einem Abend, lass es ein Samstag sein, hörte ich dort zufällig eine große Gruppe Barbesucher Französisch sprechen. Mein Herz ging auf. Und ein Bier später lag nicht nur mir das Herz auf der Zunge, sondern auch dem musikalischen Ausnahmetalent Seb O. 
Im Gespräch über eine bekannte Band aus Biarritz behauptete er mit einem breiten Grinsen im Gesicht: 
‘Ich mache besseren Surf-Rock als La Femme!’ 
Nach so einem Statement wird man meist erst einmal stutzig. La Femme sind derzeit die wohl angesagteste Indie-Band in und aus Frankreich. So etwas wie Seb O zu sagen, erfordert dementsprechend viel Mumm und ein wenig Übermut. Also schrieb er mir zur weiteren Recherche seinen Künstlername mit Kugelschreiber auf meinen Handrücken - und ich sah mich in meinem Auslandssemester einer weiteren Aufgabe ausgesetzt: Seb O hören. Seb O für gut befinden. Seb O ausfindig machen.
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Das exklusive Interview mit Seb O
(im Original auf Französisch geführt)
Seit wann gibt es das Projekt Seb O?
Seit 2008 mache ich schon elektronische Musik mithilfe verschiedenster Software. Mit dem Projekt Seb O hab ich dann 2010, Anfang 2011 begonnen, so ungefähr seitdem ich mit meinem Medizinstudium fertig war. Damals hab ich ein erstes Lied auf YouTube gepostet, ohne überhaupt zu erahnen, wie die Resonanz sein würde. Im Endeffekt haben sich aber mehrere französische Blogger auf das Lied gestürzt. Bei all dem positiven Feedback dachte ich mir dann: Warum sollte ich nicht mit Seb O weitermachen?
In welches Genre würdest du deine Musik einordnen?
Ich kann es selbst schlecht beschreiben, welche Art von Musik ich mache. Im Übrigen stelle ich mir die Frage nach dem Genre selbst gar nicht. Aber wenn ich meiner Musik einen Stempel aufdrücken müsste, würde ich sie wahrscheinlich als französischen Pop beschreiben. 
Ich benutze viele unterschiedliche Instrumente aus den 60ern und 70ern, aber auch eine Drum Machine, viel Klavier und Synthesizer. Auch in Sachen Inspiration bin ich sehr bunt und abwechslungsreich unterwegs. Ich denke nicht, dass das bewusst geschieht. Es stimmt zwar, dass ich als Kind viel Psychedelic Rock mit meinem Vater gehört habe - Gruppen wie The Grateful Dead und Jefferson Airplane gehören dazu -, und auch viel Surfer-Rock wie die Beach Boys, dennoch habe ich, als ich mit Seb O angefangen habe, viele alte französische Chansons gehört, d.h. viel Serge Gainsbourg, Etienne Daho, aber auch französischen Rock und New Wave, der dann der Musik mehr Kanten und Ecken gibt…
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Ist das Meer deine größte Inspirationsquelle? Surfst du?
Ja, das stimmt. Ich bin im Pays Bas im Süden Frankreichs geboren und dort lebe ich noch. Mit der Surf-Kultur kann man das als la Californie française, das französische Kalifornien, beschreiben. Ich surfe zwar auch, aber meine Freunde sind darin wesentlich besser. Das muss ich ehrlich zugeben. Natürlich beeinflussen mich die Strände und das Meer, also generell die Gegend. Das verleiht meinen Liedern eine gewisse Visualität, was ich auch gezielt versuche zu erreichen. Ich mache das dann mit Effekten wie dem Reverb, eine Art psychedelisches Echo mit Gitarre, aber ich nutze auch sehr klingendes, zum Träumen anregendes Klavier…
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Bist du mit Seb O ein wirklicher Solo-Künstler oder gibt es jemand anderes, der dir mit einem Instrument oder ähnliches hilft? Es singt doch eine Frau in „Les Sirènes Dansent“ und eine gewisse Merril Delanne wird einmal als „Featuring“ angegeben. Handelt es sich dabei um die gleichnamige Surferin?
Das ist eine sehr gute Frage, da es sich wirklich ein wenig nach einer Band anhört. Mir wird das oft gesagt. Generell nehme ich aber alles alleine mit sehr beschränkten Mitteln auf. Es sind, glaub ich, nur ein oder zwei Lieder, bei denen Freunde an der Gitarre ausgeholfen haben. Aber im Lied „Le Topless d'Alicia“ hatte ich das Glück, mit Jean-Pierre Magnet zusammenzuarbeiten. Er ist ein brillanter Saxophonist aus Peru, der in einer gut bekannten Jazz-Rock-Band namens „Traffic Sound“ mitgespielt hat. Heutzutage macht er sehr schöne traditionelle Musik. Er hat dann jedenfalls bei mir vorbeigeschaut und eine super Improvisation am Saxophon abgelegt. Das hat er auf Anhieb, also ganz locker aus dem Stegreif gemacht. Ich war zutiefst beeindruckt.
Die weiblichen Stimmen sind oft Freundinnen von mir. Im Lied „Les Sirènes Dansent“, das du so eben angesprochen hast, gibt es ein Sample aus einem alten französischen Film. Den weiblichen Gesang hat meine Schwester Anna übernommen. Im Stück „Cocktail Vortex“ hört man dann Merril Delanne singen. Sie ist eine sehr gute Freundin von mir – und, wie gesagt, eine professionelle Surferin. Ihre Stimme hat einen gewissen Klang, der ein wenig kratzt, aber gleichzeitig wunderschön klingt. Bei der Aufnahme von „Cocktail Vortex“ haben wir übrigens sehr viel Spaß gehabt und viel gelacht.
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Welche speziellen Instrumente benutzt du für deine Musik?
Ich spiele viel Gitarre für die Riffs und für Effekte wie den Reverb und Chorus in meinen Liedern. Das schafft dann gleich eine bestimmte Atmosphäre und der Zuhörer kann es sich bildlich ausmalen. Den Bass probiere ich vom Sound her sehr rund zu halten, dafür nehme ich dann einen Synthesizer. Das Schlagzeug und die Percussion sind dann im Gegensatz dazu sehr schnell und klingen fast schon mechanisch. Oft umhülle ich das Ganze dann noch mit einem Klavier. Zum Abrunden nehme ich dann einen Moog Modular Synthesizer, einen Mellotron bzw. Novatron, aber auch elektronische Orgeln. Ich benutze aber inzwischen auch mehr Exotisches wie Steel Drums, Xylophon, ausgewählte Samples, Jazz-Instrumente wie Saxophone und Blechblasinstrumente wie Trompeten. Das sind dann schon oft altmodische Instrumente, die man ja eigentlich viel im Jazz oder im Rock der 70er Jahre wiederfindet. Dennoch mache ich keinesfalls alte Musik.
Für weitere Lieder ist Seb O auf Soundcloud, YouTube und Facebook erreichbar. 
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DARJEELING aus Wuppertal in Nordrhein-Westfalen sind nicht nur live eine Wucht. Überzeugt euch jetzt von ihrem Talent mit dem psychedelischen Glanzstück “It’s A Dream”.
Das Debütalbum “Life Is An Instriguing Mosaique of Revealing Secrets” ist ab 12. Mai 2017 beim Label Utopiastadt erhältlich.
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Pre-Internet Independent: „Hearts On Fire“
Es gibt Samstage, an denen pilgert man in die Plattenläden seines Vertrauens und gräbt für Stunden gegen die Zeit - bis die Türen hinter einem schließen.
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Meine Inspirationsquelle waren die Regale im Plattenhandel „Sally’s Records“. Benannt wurde der Laden nach einem der ansässigen Stubentiger mit mindestens ebenso viel Musikgeschmack wie die Geschäftsführer und die Kunden. Im grünen Lindenthal in Köln zog es mich somit an einem sonnigen, freien Tag vor die unendlichen Weiten von Schallplatten-Ansammlungen.
Einer der Schätze und eine klare Wiederentdeckung schlich sich ganz harmlos an: „Hearts On Fire“ steht in dick schattierten Buchstaben auf dem Cover; in der Mitte eine viktorianisch anmutende Frau, die sich verträumt die Haare kämmt; ganz unten der bescheidene Titel „You May Not Know“.
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Nichts hätte meine Verwunderung besser zum Ausdruck bringen können als die Aussage „You May Not Know“. Das Altrosa der Platte und das sich einschleichende Gefühl, von dieser Band schon einmal etwas gehört zu haben, bejahten dann meinen Kaufreiz.
Gekauft und in der Tasche gut verstaut, hörte ich mir dann die EP ein paar Tage später an. Mein Entschluss war schnell gefasst: Man muss viel, viel öfters unbekannte Sachen nur nach Cover kaufen. Denn das musikalische Bild, das ich dann zeitversetzt erfahren sollte, passt perfekt zum Optischen der Platte.
„Hearts On Fire“ erinnern an die besten Melodien der britischen Achtziger Jahre: New Order, The Cure und selbst The Smiths sind kaum zu überhören. Und dennoch wird die EP durch einen unverwechselbaren Stil gekennzeichnet. 
„You May Not Know“ wurde 1985 bei dem englischen Label „Midnight Music“ veröffentlicht. Von Bushey, Watford im Nordwesten Londons wurde so Post-Punk in die ganze Welt geschickt. Insgesamt vier Lieder sind in A-Seite und B-Seite gepresst:  „You May Not Know“, „Four Corners (Of My Soul)“, „Persuade You Again“ und „Love On Trial (Acoustic Version)“ lassen jeden Indie-Rock-Fan in einen Trance-Zustand fallen. Der teilweise synchrone Gesang von den zwei dominanten Stimmen lässt einen erahnen, dass es die Anfänge einer aufstrebenden Band gewesen sein müssen.
Bei der Recherche im Internet wird man zunächst nicht schlauer als auf der eher informationskargen Rückseite der Platte. Die Band scheint nicht mehr zu existieren, denn unter einem der beiden einzigen Liedern, „You Promised Me A Camera“ und „Seasons“ , auf YouTube liest man mehrere nostalgische Aufrufe zur Reunion:  „I have uploaded this to try and locate some of the member of this band to catch up with after 25 years! Are you out there guys? Get in touch!“
Unübersehbar also, dass Post-Punk schon seit einigen Jahren sein berechtigtes Revival feiert. Selbst 32 Jahre nach dem Erscheinen der zuvor besprochenen Platte scheint Hearts On Fire noch neue Fans zu finden. 
Ich suche weiter und finde dann verloren geglaubte Veröffentlichungen: Das Album „Dreams of Leaving“ wurde ebenfalls 1985 auf den Markt gebracht. Auf der LP findet man die schon erwähnten, auf YouTube hochgeladenen Lieder - und sogar „You May Not Know“.
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Mit diesen Eckdaten lässt sich die Recherche dann einfacher bestreiten und ich komme schlussendlich  der Antwort zur Frage näher, wer sich hinter „Hearts On Fire“ versteckt:
Drei der vier Namen, auf EP wie auch LP, bleiben dieselben: Syn D'Cody, Peter Green und Mike Edmonds. Laut YouTube-Kommentar lebt die Sängerin Syn D'Cody nun in der Stadt Nontron in Frankreich und hat (mindestens) eine Tochter. Bassist Mike Edmonds scheint wie vom Erdboden verschluckt. Hinter P. Green steckt Peter Green, wie er via Kommentar wissen lässt. Er macht noch immer Musik, allerdings in der Band „The Revox“ und tritt so noch öfters in London auf. Da soll noch jemand sagen, Rock'n'Roll wäre tot!
Dennoch scheint der oder die Vierte im Bund, S. Eales, nur auf dem Cover der EP aufzutauchen. Die Mitwirkenden auf dem Album „Dreams of Leaving“ sind Gitarristen Billy Finn und Mitch Beam, Organist „The Midnight Rambler“, Percussion-Spieler A.F. Tolson, Pianist Louis Vause und Trompeter Jeremy Hirsch genannt. Ob sie S. Eales ersetzen sollten, lässt sich nicht sagen.
Mit der Maxi-Single „You Promised Me A Camera“ und seinen drei weiteren Tracks „Starting Line“, „Heaven“ und „Because You Care“ endete dann 1986 die vorzeitige Karriere der Band.
Für alle, die jetzt aufmerksam geworden sind: Schallplatten der kleinen, aber feinen New Wave-Band „Hearts On Fire“ gibt es sogar noch zu erwerben. Echte Vintage-Platten aus den 80ern findet man auf discogs. Oder man erspart sich via Hyperlink das Suchen: Vinyl-LP “Dreams of Leaving” (1985), Vinyl-Maxi-Single “You May Not Know” (1985) und Vinyl-Maxi-Single “You Promised Me A Camera” (1986). 
Als Download gibt es “(You Promised Me A) Camera” bei Amazon oder das gesamte Album bei iTunes. Streamen könnt ihr das Ganze auf Spotify.
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