Tumgik
thelibradiaries · 5 years
Text
Regression
Es ist nicht immer einfach zu leben, wenn alles woran man denkt ist, nicht zu existieren. Der Kampf mit dem Sein findet im Kopf statt. Und selten bekommen Andere überhaupt mit, was in einem selbst vorgeht – aber wie könnten sie auch, wenn wir es tief in uns verstecken, damit man keine Scham erregt. 
Tumblr media
Im Grunde ist es doch aber so, dass man sich zwar selbst liebend gerne mit den Problemen anderer befasst – sie lenken nämlich wunderbar von den eigenen ab – jedoch zu einem hohen Preis. Der Begriff war mir zwar bereits bekannt, aber erst in letzter Zeit beschäftige ich mich immer mehr mit der Spoon Theory. Das ist die Theorie, die besagt, dass einem neurodiversen ( Menschen mit ADHS, Autismus, Tourette, Bipolarer Störung, etc. ) Menschen nur eine bestimmte Anzahl von Energiepunkten, in der Theorie als Löffel symbolisiert, zur Verfügung stehen. Diese kann von Tag zu Tag unterschiedlich sein. An manchen Tagen hat man sehr viel Energie, da ist es dann leicht sich besonders im sozialen Umfeld einzubringen. An anderen jedoch kann es sogar schon zu viel sein, sich aus dem Bett zu bewegen um ein Glas Wasser zu trinken.
Nun in meinem Leben komme ich immer wieder an den Punkt, an dem ich mich frage: Wie? 
Wie erkläre ich das meinem Chef? Meinem Dozenten? Wie frage ich nach Rat bei Freunden, Verwandten, bei Professionellen? Wie übernehme ich Verantwortung für etwas, dass außerhalb meiner Macht liegt?
Das Leben ist voll von Regression, der rückläufigen Tendenz, dem langsamen Rückgang. Besonders wenn man sich an jedem kleinen Löffel festkrallt.
0 notes