#wolfgang leber
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Wolfgang Leber (German, b. 1936), Frühstück im Freien, nach Manet, 2017. Oil on canvas, 94 × 130 cm
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"Rote Grütze", Wolfgang Leber, 1995. Oil on canvas
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Wolfgang Leber "Figur auf einem Balkon" ("Figure on a Balcony"), 1985
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Wolfgang Leber "Figur auf einem Balkon" ("Figure on a Balcony"), 1985
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Gespräch über den Dächern
Gespräch über den Dächern - Novelle von Wolfgang Borchert
Für Bernhard Meyer-Marwitz Draußen steht die Stadt. In den Straßen stehen die Lampen und passen auf, dass nichts passiert. In den Straßen stehen die Linden und die Mülleimer und die Mädchen, und ihr Geruch ist der Geruch der Nacht; schwer, bitter, süß. Schmaler Rauch steht steil über den blanken Dächern. Der Regen hat zu trommeln aufgehört und hat sich davongemacht. Aber die Dächer sind noch blank von ihm und die Sterne liegen weiß auf den dunkelnassen Ziegeln. Manchmal ragt ein Katzengestöhn brünstig bis an den Mond. Oder ein Menschenweinen. In den Parks und den Gärten der Vorstädte steht der bleichsüchtige Nebel auf und spiralt sich durch die Straßen. Eine Lokomotive schluchzt ihren Fernwehschrei tief in die Träume der tausend Schläfer. Unendliche Fenster sind da. Nachts sind diese unendlichen Fenster. Und die Dächer sind blank, seit der Regen entfloh. Draußen steht die Stadt. Ein Haus steht in der Stadt, stumm, steinern, grau wie die anderen. Und ein Zimmer ist in dem Haus. Ein Zimmer, eng, kalkig, zufällig, wie die anderen auch. Und in dem Zimmer sind zwei Männer. Einer ist blond und sein Atem geht weich und das Leben geht wie sein Atem weich in ihn hinein, aus ihm heraus. Seine Beine liegen schwer wie Bäume auf dem Teppich, und der Stuhl, auf dem er sitzt, knackt verstohlen im Gefüge. Das ist der tief im Zimmer. Und einer steht am Fenster. Lang, hoch, gekrümmt, schrägschultrig. Seine Schläfenknochen, der Rand seines Ohres, schwimmen weißgrau und mehlig im Zimmer. Im Auge blinkt vage das Licht von der Lampe im Hof. Aber der Hof, das ist draußen und die Lampe glimmt sparsam. Ein Atem geht am Fenster auf und ab wie eine Säge. Manchmal beschlägt das Fensterglas mit einem duffen warmen Hauch von diesem Atem. Eine Stimme ist da am Fenster wie von einem Amokläufer, panisch, atemlos, gehetzt, übertrieben, erregt. »Siehst du das nicht? Siehst du nicht, dass wir ausgeliefert sind. Ausgeliefert an das Ferne, an das Unaussprechliche, an das Ungewisse, das Dunkle? Fühlst du nicht, dass wir ausgeliefert sind an das Gelächter, an die Trauer und die Tränen, an das Gebrüll. Du, das ist furchtbar, wenn das Gelächter in uns aufstößt und schwillt, das Gelächter über uns selbst. Wenn wir an den Gräbern unserer Väter und Freunde und unserer Frauen stehen und das Gelächter steht auf. Das Gelächter in der Welt, das den Schmerz belauert. Das Gelächter, das die Trauer anfällt, in uns, wenn wir weinen. Und wir sind ihm ausgeliefert. Furchtbar ist es, du, oh, furchtbar, wenn die Trauer uns anweht und die Tränen durch die Ritzen sickern, wenn wir an den Wiegen unserer Kinder stehen. Furchtbar, wenn wir an den bräutlichen Betten stehen, und die Trauer, die schwarzlakige Lemure, kriecht in uns hoch, eisig einsam. Steht auf in uns, wenn wir lachen, und wir sind ihr ausgeliefert. Weißt du das nicht? Weißt du nicht, wie furchtbar das Gebrüll ist, das anwächst in der Welt, voll Angst wächst in der Welt, das in dir hochkommt und brüllt. Brüllt in der Stille der Nacht, brüllt in der Stille der Liebe, brüllt in der stummen Einsamkeit. Und das Gebrüll heißt: Spott! Heißt: Gott! Heißt: Leben! Heißt: Angst. Und wir sind ihm ausgeliefert mit all unserm Blut in uns. Wir lachen. Und unser Tod ist geplant von Anfang an. Wir lachen. Und unsere Verwesung ist unausweichlich. Wir lachen. Und unser Untergang steht bevor. Heute abend. Übermorgen. In neuntausend Jahren. Immer. Wir lachen, aber unser Leben ist dem Zufall vorgeworfen, ausgeliefert, unvermeidlich. Dem Zufälligen, begreifst du? Was fällt in der Welt, kann auf dich fallen und dich erdrücken oder stehenlassen. Wie der Zufall zufällig fällt. Und wir: ausgeliefert ihm, vorgeworfen zum Fraß. Dabei lachen wir. Stehen dabei und lachen. Und unser Leben, unsere Liebe und unser geliebtes gelebtes Leid – sie sind ungewiss und zufällig wie die Welle und der Wind. Willkürlich. Begreifst du? Begreifst du!« Aber der andere schweigt. Und der am Fenster krächzt wieder: »Und dann wir hier in der Stadt, tief drinnen in diesem einsamsten der Wälder, tief unter diesem erdrückendsten Steinberg, in dieser Stadt, in der uns keine Stimme anspricht, in der uns kein Ohr gehört und kein Auge begegnet. In dieser Stadt, in der die Gesichter ohne Gesicht an uns vorüber schwimmen, namenlos, zahllos, wahllos. Ohne Anteil, herzlos. Ohne Bleibe, ohne Anfang, ohne Hafen. Algen. Algen im Strom der Zeit. Algen, grün, grau, gelb, dunkelweiß aus der Tiefe auftauchend, spurlos wieder hinabtauchend in die Wasser der Welt: Algen, Gesichter, Menschen. In dieser Stadt, wir hier, heimatlos, ohne Baum, ohne Vogel, ohne Fisch: vereinsamt, verloren, untergegangen. Ausgeliefert, verloren an ein Meer von Mauern, an ein Meer von Mörtel, Staub und Zement. Den Treppen, den Tapeten, den Türmen und Türen vorgeworfen. Wir hier in der Stadt, mit unserer unheilbaren unheilvollen Liebe verkauft an sie. Verlaufen im einsamen Wald Stadt, im Wald aus Wänden, Fassaden, Eisen, Beton und Laternen. Verlaufen auf diese Welt, ohne Herkunft, ohne Zuhause. Verschenkt an die antwortlose einsame Nacht in den Straßen. Ausgeliefert an den millionengesichtigen Tag mit seinem millionenstimmigen Gebrüll, ausgeliefert mit unserem wehrlosen weichen Stück Herzen. Ausgeliefert mit unserem unüberlegten Mut und unseren kleinen Begriffen. An das Pflaster gekettet, an die Steine, an den Teer und die Siele, Pontons und Kanäle mit jedem Pulsschlag, mit unseren Nasen, Augen und Ohren. Ohne Ziel für eine Flucht. Unter Dächer gedrückt, den Kellern, den Decken, den Stuben ausgeliefert. Hörst du das? Du, das sind wir und so ist das mit uns. Und du glaubst, du hältst das aus bis morgen, bis Weihnachten, bis zum März?« Der Amokläufer klirrt mit seiner blechernen Stimme tief in das dunkel gewordene Zimmer hinein. Aber der Blonde atmet weich und sicher, und er nimmt die Lippen zu keiner Antwort voneinander. Und der am Fenster sticht mit seiner Stimme weiter in die Stille des späten Abends, unbarmherzig, gequält, gezwungen. »Wir halten das aus. Wie findest du das, wie? Wir halten das aus. Wir lachen. Ausgeliefert den Bestien in uns und um uns, lachen wir. Oh, und wie wir den Frauen, unseren Frauen, verfallen sind. Den gemalten Lippen, den Wimpern, dem Hals, dem Geruch ihres Fleisches verfallen. Vergessen im Spiel ihrer Sehnsüchte, untergegangen im Zauber ihrer Zärtlichkeiten, lächeln wir. Und die Trennung hockt frierend und grinsend auf den Türdrückern, tickt in den Uhrwerken. Wir lächeln, als wären uns Ewigkeiten gewiß, und der Abschied, alle Abschiede, warten schon in uns. Alle Tode tragen wir in uns. Im Rückenmark. In der Lunge. Im Herzen. In der Leber. Im Blut. Überall tragen wir unseren Tod mit uns herum und vergessen uns und ihn im Schauer einer Liebkosung. Oder weil eine Hand so schmal und eine Haut so hell ist. Und der Tod, und der Tod, und der Tod lacht über unser Gestöhn und Gestammel!« Der am Fenster hat mit seinem Panikatem alle Luft in dem Zimmer verschlungen, heruntergewürgt, und als heiße heisere Worte wieder ausgestoßen. Es ist keine Luft mehr in dem Zimmer, und er stößt das Fenster weit auf. Die Chitinpanzer der Nachtinsekten klickern erregt und knisternd gegen das Glas. Etwas rasselt vorbei, halblaut. Es quietscht verstohlen, als wenn eine Frau aus einem lauten Lachen ein kleines Kichern macht. »Enten.« Sagt weich und rund der im Zimmer. Und er hält sich noch einen Augenblick fest an seinem Wort, als der am Fenster sich wieder über ihn ausschüttet: »Hast du gehört, wie sie kichern, die Enten? Alles lacht über uns. Die Enten, die Frauen, die ungeölten Türen. Überall lauert das Gelächter. Oh, dass es dieses Gelächter gibt in der Welt! Und die Trauer gibt es und den Gott Zufall. Und es gibt das Gebrüll, das riesenmäulige Gebrüll! Und wir haben den Mut: Und wohnen. Und wir haben den Mut: Und planen. Und lachen. Und lieben. Wir leben! Wir leben, leben ohne Tod, und unser Tod war beschlossen von Anfang an. Abgemacht. Von vornherein. Aber wir sind mutig, wir Todtragenden: Wir machen Kinder, wir fahren, wir schlafen. Jede Minute, die war, ist unwiederbringlich. Unübersehbar jede, die kommt. Aber wir Mutigen, wir Untergangsgezeichneten: Wir schwimmen, wir fliegen, wir gehen über Straßen und Brücken. Und über die Planken der Schiffe schwanken wir – und unser Untergang, hörst du, unser Untergang feixt hinter der Reling, lauert unter den Autos, knistert in den Pfeilern der Brücken. Unser Untergang, unabwendbar. Und wir, Zweibeiner, Leute, Menschtiere, mit unserm bisschen roten Saft, mit unserm bisschen Wärme und Knochen und Fleisch und Muskel – wir halten das aus. Unsere Verwesung ist beschlossen, unbestechlich, und: Wir pflanzen. Unser Verfall kündigt sich an, unwiderruflich, und: Wir bauen. Unser Verschwinden, unsere Auflösung, unser Nichtsein ist gewiss, ist notiert, unauslöschlich – unser Nicht-mehr-hier-Sein steht unmittelbar bevor, und: Wir sind. Wir sind noch. Wir haben den unfassbaren Mut: Und sind. Und der Zufall, der unberechenbare verspielte Gott über uns, der Zufall, der grausame gewaltige Zufall balanciert betrunken auf den Dächern der Welt. Und unter den Dächern sind wir Sorglosen mit unserem unfassbaren Glauben. Ein paar Gramm Gehirn versagen, zwei Gramm Rückenmark meutern: und wir sind lahm. Wir sind blöd. Steif. Elend. Aber wir lachen. Ein paar Herzschläge kommen nicht: Und wir bleiben ohne Erwachen, ohne Morgen. Aber wir schlafen – zuversichtlich. Tief und tierisch getrost. Ein Muskel, ein Nerv, eine Sehne setzt aus: Wir stürzen. Abgrundtief, endlos. Aber wir fahren, wir fliegen und schwanken breitspurig auf den Planken der Schiffe. Dass wir so sind – was ist das, du? Dass wir so sein können, dass wir so sein müssen – keine Lippe gibt das frei. Ohne Lösung, ohne Grund, ohne Gestalt ist das. Dunkel. Und wir? Wir sind. Sind dennoch, immer noch. Oh, du – wir sind immer noch. Immer noch, du, immer noch.« Die beiden Männer in dem Zimmer atmen. Weich und ruhig der eine, rasselnd und hastig der am Fenster. Draußen steht die Stadt. Der Mond schwimmt wie ein schmutziges Eigelb in der bickbeerblauen Suppe des Nachthimmels. Er sieht faulig aus und man hat das Gefühl, er müsse stinken. So krank sieht der Mond aus. Aber der Gestank kommt aus den Kanälen. Aus den klotzigen klobigen Würfelmassen des Häusermeeres mit den Millionen von glasigen Augen im Dunkel. Aber der Mond sieht ungesund aus, dass man glauben kann, der Geruch käme von ihm. Doch dazu ist er wohl zu weit ab und es werden die Kanäle sein. Ja, die Kanäle sind es, die grauschwarzen Blöcke der Häuser, die blauschwarzen blanken Autos, die gelben blechernen Straßenbahnen, die dunklen russroten Güterzüge, die lila Löcher der Siele, die nassgrünen Gräber, die Liebe, die Angst – die sind es, die die Nacht so voll Geruch machen. Der Mond kann es wohl doch nicht sein, obgleich er so faulig und kränklich, so entzündet und breiig im asternfarbenen Himmel schwimmt. Viel zu gelb im asternfarbenen violetten Himmel. Der am Fenster, der Heisere, Hastige, Hagere, der sieht diesen Mond, und er sieht die Stadt unter dem Mond und er streckt seine Arme aus dem Fenster hinaus und greift diese Stadt. Und seine Stimme kratzt durch die Nacht wie eine Feile: »Und dann diese Stadt!« kratzt die Stimme vom Fenster her, »und dann diese Stadt. Das sind wir, Gummireifen, Apfelschale, Papier, Glas, Puder, Stein, Staub, Straße, Häuser, Hafen: Alles sind wir. Überall wir. Wir selbst: Erdrückende brennende kalte erhebende Stadt. Wir, wir allein sind diese Stadt. Wir ganz allein, ohne Gott, ohne Gnade, wir sind die Stadt. Und wir halten das aus in der Stadt, und in uns und um uns zu sein. Wir halten das aus, Hafen zu sein. Wir halten die Ausreisen und Ankünfte aus, wir Hafenstädter. Wir halten das Unbegreifliche aus: In den Nächten zu sein! In diesen Hafennächten, wo das Grellbunte und das Toddunkel Arm in Arm gehen. In diesen Stadtnächten, die voll zerrissener seidiger Wäsche und voll warmer Mädchenhaut sind. Wir ertragen diese Alleinnächte, die Sturmnächte, die Fiebernächte und die karusselligen Schnapsnächte, die gegrölten, aushöhlenden. Wir ertragen diese Rauschnächte über vollgeschriebenem Papier und unter blutenden Mündern. Wir halten sie aus. Hörst du, wir kommen durch, wir überleben das. Und die Liebe, die blutfarbene Liebe, ist in den Nächten. Und sie tut weh, manchmal. Und sie lügt, immer, die Liebe: Aber wir lieben mit allem, was wir haben. Und das Grauen, die Angst, die Verzweiflung, die Ausweglosigkeit sind in den schmerzvollen Nächten – an unseren schnapsnassen Tischen, vor unseren blühenden Betten, neben unseren liedübergrölten Straßen. Aber wir lachen. Wir leben mit allem, was wir können. Und mit allem, was wir sind. Und wir Ungläubigen, wir Belogenen, Getretenen, Ratlosen und Aufgegebenen, wir von Gott und dem Guten und der Liebe Enttäuschten, wir Bitterwissenden: Wir, wir warten jede Nacht auf die Sonne. Wir warten bei jeder Lüge wieder auf die Wahrheit. Wir glauben an jeden neuen Schwur in der Nacht, wir Nächtigen. Wir glauben an den März, glauben an ihn mitten im November. Wir glauben an unseren Leib, an diese Maschine, an ihr Morgen-noch-Sein, an ihr Morgen-noch-Funktionieren. Wir glauben an die heiße hitzige Sonne im Schneesturm. An das Leben glauben wir, wir: mitten im Tod. Das sind wir, wir Illusionslosen mit den großen unmöglichen Rosinen im Kopf. Wir leben ohne Gott, ohne Bleibe im Raum, ohne Versprechen, ohne Gewissheit – ausgeliefert, vorgeworfen, verloren. Weglos stehen wir im Nebel, ohne Gesicht im Strom der Nasen, Ohren und Augen. Ohne Echo stehen wir in der Nacht, ohne Mast und Planke im Wind, ohne Fenster, ohne Tür für uns. Mondlos, sternlos im Dunkel, mit armseligen schwindsüchtigen Laternen betrogen. Ohne Antwort sind wir. Ohne Ja. Ohne Heimat und Hand, herzlos, umdüstert. Ausgeliefert an das Dunkel, an den Nebel, an den unerbittlichen Tag und an die türlose, fensterlose Finsternis. Ausgeliefert sind wir an das In-uns und das Um-uns. Unentrinnbar, ausweglos. Und wir lachen. Wir glauben an den Morgen. Aber wir kennen ihn nicht. Wir vertrauen, wir bauen auf den Morgen. Aber keiner hat ihn uns versprochen. Wir rufen, wir flehen, wir brüllen nach morgen. Und keiner gibt uns Antwort.» Die hagere hohe gekrümmte Chimäre am Fenster trommelt gegen das Glas: »Da! Da! Da! Da! Die Stadt. Die Lampen. Die Weiber. Der Mond. Der Hafen. Die Katzen. Die Nacht. Reiß das Fenster auf, schrei hinaus, schrei, schwöre, schluchze hinaus, brüll dich hinaus mit allem was dich quält und verbrennt: keine Antwort. Bete! keine Antwort. Fluche! – keine Antwort. Schrei aus deinem Fenster dein Leid hinaus in die Welt: keine Antwort. Oh nein, keine keine Antwort!« Draußen steht die Stadt. Draußen steht die Nacht in den Straßen mit ihrem Mädchen- und Mülleimergeruch. Und das Haus steht in den Straßen der Stadt, das Haus mit dem Zimmer und den Männern. Das Zimmer mit den zwei Männern. Und einer steht am Fenster, und der hat sich hineingeschrien in die Zimmerdämmerung auf den Freund zu. Lang und schmal ist er aufgeflackert, spukheiser, von fernher, schrägschultrig, verzehrend, verheerend, hingerissen. Und seine Schläfen sind blauweich und nassblank wie draußen die Dächer unterm Mond. Und der andere ist tief in der Geborgenheit des Zimmers. Breit, blond, blass und bärenstimmig. Er lehnt sich an die Wand, von der Chimäre am Fenster überwältigt, übergossen. Aber dann greift seine weiche runde Stimme nach dem Freund am Fenster: »Warum hängst du dich um Gottes und der Welt willen nicht auf, du hoffnungslose wahnwitzige dürre glimmende Latte, du? Ratte du! Griesgrämige, rotznäsige Ratte! Du alles zu Mehl mahlender Holzwurm. Du mahnender tickender Totenwurm. In Petroleum sollte man dich stecken, du stinkender Lappen. Häng dich auf, du blödsinniges besoffenes Bündel Mensch. Warum hängst du noch nicht, du verlassenes, verlorenes, aufgegebenes Stück Leben, wie?« Seine Stimme ist voll Sorge und ist gut und warm in all seinen Flüchen. Aber der Lange hetzt vom Fenster her seinen hölzernen Ton, sein rauhes rissiges Organ, zu dem Sprecher an der Wand. Das Rauhe, Rissige springt den an der Wand an, verlacht ihn, überrascht ihn: »Aufhängen? Ich? Ich und aufhängen, mein Gott! Hast du nicht begriffen, nie begriffen, dass ich dieses Leben doch liebe? Mein Gott, und ich an die Laterne! Auslöffeln, aussaufen, auslecken, auskosten, ausquetschen will ich dieses herrliche heiße sinnlose tolle unverständliche Leben! Das soll ich versäumen? Ich? Aufhängen? Mich? Du, du sagst, ich soll an die Laterne? Ich? Du sagst das?« Der blasse blonde Mann, der ruhig an der Wand lehnt, rollt seine runde Stimme zurück zu dem am Fenster: »Aber Junge, Mensch, Mann: Warum lebst du denn?« Und der Hagere hustet heiser dagegen: »Warum? Warum ich lebe? Vielleicht aus Trotz? Aus purem Trotz. Aus Trotz lache ich und esse ich und schlafe ich und wache ich wieder auf. Nur aus Trotz. Aus Trotz setze ich Kinder in diese Welt, in diese Welt! Lüge ich den Mädchen Liebe ins Herz und in die Hüften, und lass sie die Wahrheit fühlen, die erschreckende fürchterliche Wahrheit. Diese gräuliche blutlose hängebusige flachschenkelige verbrauchte Hure! Ein Schiff bauen, eine Schaufel brauchen, ein Buch machen, eine Lokomotive heizen, einen Schnaps brennen. Zum Trotz! Aus Trotz! Ja: Leben! Aber zum Trotz! Aufgeben, aufhängen: ich? Und morgen passiert es vielleicht, morgen kann es schon geschehen, jeden Moment kann es eintreffen.« Ganz leise krächzt der Dunkle jetzt, der vorm Fensterkreuz, allwissend nicht, aber alles ahnend. Und der Blonde im Zimmer, der Runde, Gesicherte, Nüchterne, fragt: »Was? Was passiert? Was soll eintreffen? Wer? Wo? Es ist noch nie etwas passiert, du, noch nie!« Und der andere antwortet: »Nein, nichts ist passiert. Nichts. Wir nagen noch immer an Knochen, hausen noch immer in Höhlen aus Holz und Stein. Nichts ist passiert. Nichts ist gekommen. Ich weiß. Aber: Kann es nicht jeden Tag kommen? Heute Abend? Übermorgen? An der nächsten Ecke kann es schon sein. Im nächsten Bett. Auf der anderen Seite. Denn einmal muss es doch kommen, das Unerwartete, Geahnte, Große, Neue. Das Abenteuer, das Geheimnis, die Lösung. Einmal kommt vielleicht eine Antwort. Und die, die soll ich versäumen? Nein, du, nein, nie! Nie und nie! Fühlst du nicht, dass irgend etwas kommen kann? Frag nicht: Was? Fühlst du das nicht, du? Ahnst du das nicht, dieses in dir? Außer dir? Denn es kommt, du, vielleicht ist es schon da. Irgendwo. Unerkannt. Heimlich. Vielleicht begreifen wir es heute Nacht, morgen am Mittag, nächste Woche, auf dem Sterbebett. Oder sind wir ohne Sinn? Ausgeliefert an das Gelächter in uns und über uns? An die Trauer, die Tränen und das Gebrüll der Ängste und Nächte. Ausgeliefert? Vielleicht? Vorgeworfen – vielleicht? Verloren – vielleicht? Sind wir ohne Antwort? Sind wir, wir selbst, diese Antwort? Oder, du, antworte. Sag das: Sind wir am Ende endlich selbst diese Antwort? Haben wir sie in uns, die Antwort, wie den Tod? Von Anfang an? Tragen wir Tod und Antwort in uns, du? Steht es bei uns, ob uns eine Antwort wird oder nicht? Sind wir zuletzt nur uns selbst ausgeliefert? Nur uns selbst? Sag mir das, du: Sind wir selbst die Antwort? Sind wir uns selbst, uns selbst ausgeliefert? Du? Du!« Mit zwei krummen dünnen riesigen Armen hält sich der Lange, das brennende Gespenst, der Dunkle, Heisere, Flüsternde, am Fensterkreuz. Der Blonde aber steckt seine runde satte Stimme tief zurück in seinen Bauch. Der Frager am Fenster hat sich mit seiner Frage selbst geantwortet. Der Atem von zwei Männern geht warm ineinander über. Ihr großer guter Geruch, der Geruch von Pferd, Tabak, Leder und Schweiß, füllt das Zimmer. Hoch oben an der Decke wird der Kalk Fleck um Fleck langsam heller. Draußen sind der Mond, die Lampen und die Sterne blass und arm geworden. Glanzlos, sinnlos, blind. Und draußen da steht die Stadt. Dumpf, dunkel, drohend. Die Stadt: Groß, grausam, gut. Die Stadt: Stumm, stolz, steinern, unsterblich. Und draußen, am Stadtrand, steht frostrein und durchsichtig der neue Morgen. Gespräch über den Dächern - Novelle von Wolfgang Borchert Read the full article
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“You’re my favorite muse.” Mozart/Salieri? (you got me into this, so i'm gonna ask you to write for this :p )
Antonio was too aware of the fact that he was being watched; if Wolfgang hadn’t been sitting at the other end of the sofa he would have thrown himself over the score and read it without trying to hold himself back. Instead he forced himself to take the papers solemnly and thumb through them calmly to get an overview of this new Mozart piece. The impression he got left his heart beating fast, and it was with a slight shake in his hands that he finally opened the first page to truly read the score.The notes flew past his eyes, creating music in his mind in a way that no one else’s music managed to but his own. Each note added to a wave that pulled him under, again and again, even as he fruitlessly tried to reach the surface. He couldn’t begin to resist, the waves broke down his defenses quicker than he could erect them, and soon he was too lost in the music to even care. It swept into him, drowned out everything else, and his frail human body was too small to contain it all, his head would burst if it continued, his heart would be too overwhelmed to keep up with the music replacing the blood in his veins. But like the ocean there was a deep to the music, a sort of peacefulness that lied beneath the violent waves. That deep was just as overwhelming, but it was different, beautiful and utterly sublime. He felt like he could dwell there for an eternity, letting the music wrap itself around him. It might never let go, but he wasn’t sure he wanted it to. “What do you think?”Antonio opened his eyes—when had he closed them?—and realized he was holding the score much too tight. Quickly he eased his grip and, hoping he hadn’t been too obvious, looked over at his sometimes colleague, sometimes rival. Always on his mind. Wolfgang was slouching in his usual way, draping himself over his end of the couch in a way that never failed to make Rosenberg fly into a rage. He was smiling easily, his face the very picture of lazy friendliness, but his eyes settled almost as heavily on Antonio as the music he had created did. It seemed like those eyes could pierce through any defense Antonio might have and see every thought and feeling he had, every secret he might hide. “It is well put together,” he answered quietly, trying his best to act unaffected. His hands weren’t shaking any longer so they wouldn’t betray him, but even so he didn’t want to hand back the score. “I’m pleased you like it,” Wolfgang said, and Antonio found himself staring as the smile widened. “I had a marvelous muse for this piece.”Antonio managed to avert his eyes, but since it returned to the papers in his hands he wasn’t sure that was better. “I am sure Mademoiselle Leber will be pleased to hear that.”Wolfgang chuckled and shifted, leaning forward with a glint in his eyes. “My sweet Constance is truly a marvelous creature and a fantastic muse. Probably the loveliest of them all, I would dare say. But I fear you are mistaken, my dear Antonio, for she is not the muse who inspired me this time.”Antonio raised an eyebrow, not certain whether he enjoyed Wolfgang’s familiarity or not, and asked softly, “No?”Wolfgang chuckled again and abandoned his corner, crawling across the couch until he straddled Antonio. Licking his lips with a predatory smile he put his arms around Antonio’s neck. “You are an utterly fascinating being as well, Antonio.” The whispered name caused shivers to run along Antonio’s back, and it didn’t help with the heavy weight of Wolfgang’s gaze on him. “You are my favorite muse, you know. My very most favorite,” Wolfgang said and leaned down. For once Antonio accepted the kiss without so much as a token protest. He was too overwhelmed with emotions to speak. All he could do was cling to Wolfgang, the irresponsible and impossible genius who created so many things that tormented him with their utter perfection. Who used him as a muse to create these perfect things that wrecked him so. Wolfgang broke their kiss to press his lips against Antonio’s jaw, gripping Antonio’s hair and pulling his head back harshly. Still too overwhelmed Antonio didn’t try to stop the moan that escaped him, and the way Wolfgang’s hungry eyes observed his every movement made him dizzy with want. It was too much, and out of pure self-defense he closed his eyes. The movement of Wolfgang’s lips against his throat was all the clearer with his eyes closed, and he shivered at the voice that seemed to caress his skin. “My favorite.”“Muse,” Antonio murmured and allowed himself to get pulled under.
#my writing#moz#mor#mozart l'opera rock#mozart l'opéra rock#wolfgang amadeus mozart#antonio salieri#idek what the ship name is tbh#mozart/salieri
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Quotes for Wednesday March 8,2017
Friendship quotes Friends are those rare people who ask how we are and then wait to hear the answer.--Ed Cunningham Friends, books, a cheerful heart, and conscience clear are the most choice companions we have here.--William Mather A friendship can weather most things and thrive in thin soil--but it needs a little mulch of letters and phone calls and small silly presents every so often--just to save it from drying out completely.--Pam Brown Friendship doubles our joy and divides our grief.--Swedish proverb Friendship is a plant of slow growth and must undergo and withstand the shocks of adversity before it is entitled to the appellation.--George Washington Friendship is born at that moment when one person says to another: "What! You too? I thought I was the only one."-—C. S. Lewis Friendship is like money, easier made than kept.--Samuel Butler Friendship is the golden thread that ties the heart of all the world.--John Evelyn ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Love quotes Every experience of accepting love strengthens the muscles of the personality.--Jean Illsley Clarke & Connie Dawson (Growing Up Again) Expect the people you love to be better. It helps them to become better. But don't get upset when they fail. It helps them keep trying.--Anonymous Fear and love can never be experienced at the same time. It is always our choice as to which of these emotions we want.--Gerald Jampolsky The first duty of love is to listen.--Paul Tillich God is known by many different names... but identified by one consistent feeling: love, love for humanity, love for our children. Love does eventually conquer hate...--Rudolph Giuliani Love carries through many difficulties easily and makes heavy burdens light.--John Cotton Jr. Love cures people - both the ones who give it and the ones who receive it.--Karl Menninger ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Life quotes Life is either a daring adventure or nothing. Helen Keller Life is like a game of cards. The hand that is dealt you represents determinism; the way you play it is free will. Jawaharlal Nehru It is the familiar that usually eludes us in life. What is before our noses is what we see last. William Barrett To change one's life: Start immediately. Do it flamboyantly. No exceptions. William James The purpose of life is a life of purpose. Robert Byrne The grand essentials of life are something to do, something to love, something to hope for. Thomas Chalmers The whole universe is change and life itself is but what you deem it. Marcus Aurelius Life is like riding a bicycle. To keep your balance you must keep moving. Albert Einstein ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Knowlegde quotes Knowing is not enough; we must apply. Willing is not enough; we must do.--Johann Wolfgang von Goethe Knowledge comes by eyes always open and working hands, and there is no knowledge that is not power.--Jeremy Taylor Knowledge comes by taking things apart: analysis. But wisdom comes by putting things together.--John A. Morrison Not to know is bad, not to wish to know is worse.--Nigerian Proverb Not to know is the beginning of wisdom.--Krishnamurti ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wisdom quotes Good people are good because they've come to wisdom through failure. We get very little wisdom from success, you know.--William Saroyan He that never changes his opinions, never corrects his mistakes, will never be wiser on the morrow than he is today.--Tryon Edwards The heart is wiser than the intellect.--Josiah Holland Honesty is the first chapter of the book wisdom.--Thomas Jefferson Wisdom is knowing what to do next. Skill is knowing how to do it. Virtue is doing it.--Thomas Jefferson Wisdom is knowing when to speak your mind and when to mind your speech.-Unknown (Evangel) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Challenges quotes Above all, challenge yourself. You may well surprise yourself at what strengths you have, what you can accomplish.--Cecile M. Springer Accept the challenges so that you can feel the exhilaration of victory.--Gen. George S. Patton There are no great people in this world, only great challenges which ordinary people rise to meet.--William Frederick Halsy, Jr. There's always room for improvement, you know--it's the biggest room in the house.--Louise Heath Leber To be tested is good. The challenged life may be the best therapist.--Gail Sheehy Tro You must do the thing you think you cannot do.--Eleanor Roosevelt (You Learn by Living)
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#Coronavirus #SarsCov-2 richtet multiple Folgeschäden an, insbesondere auch bei Kindern.
Bereits vor etwa einem Monat haben wir darauf hingewiesen, dass Covid-19 auch bei „Geheilten“ Folgeschäden hinterlassen, die später zum Tod führen.
Diese Menschen sind dann nicht an Covid-19 verstorben, sondern an anderen Krankheiten.
Die Vermutungen verdichten sich immer stärker.
Covid-19 gilt zu Beginn der Pandemie als Erkrankung der Atemwege. Doch die Mediziner müssen gegen immer neue Symptome ankämpfen, weil sich das Virus im ganzen Körper verteilt. Besonders stark sind laut einer aktuellen Studie die Nieren befallen.
Das neue Coronavirus befällt laut einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) neben der Lunge auch zahlreiche andere Organe. „Sars-CoV-2, das neuartige Coronavirus, ist nicht nur ein Lungenvirus, sondern ein Multi-Organ-Virus“, sagte der Leiter der Studie, Tobias Huber. Das hätten Untersuchungen von 27 an Covid-19 gestorbenen Patienten gezeigt. In einer weiteren Studie sollen am UKE Häufigkeit und Schwere von Infektionen bei Kindern untersucht werden.
Das bei Erkrankten nach der Lunge am zweithäufigsten betroffene Organ seien die Nieren, „nicht selten bis hin zum totalen Organausfall“, sagte Huber, Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik am UKE. Außerdem habe man den Erreger in Herz, Leber, Gehirn und Blut der Patienten nachweisen können. Die höchsten Konzentrationen hätten sich aber in den Zellen der Atemwege gefunden.
Der Befall der Nieren sei vermutlich die Ursache dafür, dass Covid-19-Erkrankte häufig Auffälligkeiten im Urin aufwiesen, sagte Huber. „Zudem könnte dies die extrem hohe Rate von bis zu 50 Prozent an akutem Nierenversagen bei Covid-19-Patienten erklären.“
Der mögliche Befall weiterer Organe müsse bei der Behandlung von Corona-Patienten berücksichtigt werden. „Wir müssen alle Symptome im Blick haben, nicht nur die Luftknappheit“, sagte Huber. In weiteren Studien solle auch geklärt werden, inwieweit Veränderungen im Urin als Frühwarnsystem für schwere Covid-19-Verläufe dienen könnten.
Studie will Corona bei Kindern untersuchen
In Berlin wurden bislang mindestens elf Covid-19-Tote obduziert. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Senatsverwaltung für Gesundheit auf eine parlamentarische Anfrage des Linke-Abgeordneten Wolfgang Albers hervor. Als Todesursachen wurden demnach am häufigsten Blutvergiftung bei Lungenentzündungen (vier Fälle), Lungenversagen (drei Fälle) und Herzversagen (zwei Fälle) festgestellt. In allen elf Fällen habe das Pathologie-Institut der Charité festgestellt, dass die Todesursachen „kausal durch Covid-19 bedingt“ gewesen seien, hieß es.
Wie häufig sich Kinder und Jugendliche infizieren und wie anfällig sie für einen schweren Verlauf der Infektion sind, soll die neue Studie C19.Child Hamburg zeigen, an der sich neben dem Kinder-UKE auch alle anderen Hamburger Kinderkliniken beteiligen. Die Mediziner wollen Daten von rund 6000 gesunden und chronisch kranken Kindern und Jugendlichen mit und ohne Covid-19-Symptome einbeziehen.
Zugleich solle erforscht werden, „wie groß das Risiko einer Verbreitung des Coronavirus durch asymptomatische Kinder ist, und ob chronisch kranke Kinder ein größeres Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Infektion haben als gesunde Kinder“, sagte die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des UKE, Ania C. Muntau.
Die in der Öffentlichkeit häufig mit großer Sicherheit vertretene Meinung, dass Kinder nicht oder nicht schwer an Covid-19 erkranken, habe sie verwundert, sagte Muntau, „weil wir einfach keine Evidenz dazu haben“. Es sei bisher gar nicht umfassend untersucht worden. „Insofern ist das eine absolut offene Frage, ob Kinder und wie häufig und wie schwer sie erkranken.“
Kinder seien auch nur sehr restriktiv getestet worden. „Und möglicherweise haben wir dort eine sehr hohe Dunkelziffer und haben einen sehr hohen prozentualen Anteil von positiven Kindern ohne Symptome, die für das Geschehen in der Bevölkerung, die Ausbreitung der Pandemie, eine ganz wichtige Rolle spielen.“ Für Hamburg könne sie jedenfalls sagen: „Wir haben keine schwer erkrankten Fälle gesehen. Und ich glaube, die wären uns aufgefallen.“
Frühere Artikel zu Coronavirus
– Covid-19 – Geheilte sind nicht gesund —> http://blog.forum-55plus.de/index.php/2020/04/24/covid-19-geheilte-sind-nicht-gesund/
Coronavirus – Danach gesund? Oder kommt es wieder? (11.4.2020) link —> http://blog.forum-55plus.de/index.php/2020/04/11/coronavirus-danach-gesund-oder-kommt-es-wieder/
Coronavirus #Sars_Cov_2 – Geheilt heißt „Nicht verstorben“, aber #nicht #immer „#danach #Gesund�� – Link —> http://blog.forum-55plus.de/index.php/2020/04/11/coronavirus-nicht-verstorben-heisst-noch-lange-nicht-geheilt-wird-aber-geheilt-genannt/
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Feldzug gegen Rudolf Steiner: The Campaign against Rudolf Steiner, the OTO, racism accusations and attacks on the Waldorf Schools (GERMAN)
https://liber-al.com/?p=15515&wpwautoposter=1566674616 Josef Dvorak; Guido Grandt; Michael Grandt; Eve Grothe; Peter-R König; Stefan Leber; Klaus-Dieter Neumann; Arfst Wagner; Wolfgang Weirauch; Rudolf Steiner archive, Dornach Flensburger Hefte Publishing Company, 1998. Paperback. 239 pages, with illustrations. Written in German. Near Fine. ENGLISH TRANSLATION OF REAR COVER TEXT: “Controversy for decades, one could read in relevant publications that Rudolf Steiner member O.T.O. was, an inconsequential basically Order, which came only by Aleister Crowley into disrepute because of him, inter alia, occupied with sex magical content. But Steiner had absolutely nothing with the O.T.O. to create, no substance or formal. But a few fanatical opponents of anthroposophy have from time to time trying to defame Steiner and the O.T.O. to bring and dark intrigue in connection. Through the Black Book of anthroposophy brothers Grandt 1997 this misleading decoction a historical distortion has been re-boiled and stepped through the media in the awareness of a wider public. The insignificant in itself an apparent marginal O.T.O. membership Steiner was being used to construct content relationships that do not exist, and Steiner, defame anthroposophy and the Waldorf schools. With this band we want to bring clarity to the relationships and show how unfounded are these attacks. “ – Note the book itself is entirely written in German. ORIGINAL GERMAN COVER TEXT: “Kontroverse Seit Jahrzehnten konnte man in einschlägigen Publikationen lesen, daß Rudolf Steiner Mitglied im O.T.O. gewesen sei, einem im Grunde belanglosen Orden, der lediglich durch Aleister Crowley in Verruf geriet, weil dieser ihn u.a. mit sexualmagischen Inhalten belegte. Doch Steiner hatte absolut nichts mit dem O.T.O. zu schaffen, weder inhaltlich noch formal. Aber einige wenige fanatische Gegner der Anthroposophie haben immer mal wieder versucht, Steiner zu verleumden und mit dem O.T.O. und dunklen Machenschaften in Verbindung zu bringen. Durch das Schwarzbuch Anthroposophie der Brüder Grandt wurde 1997 dieser irreführende Absud einer Geschichtsklitterung neu aufgekocht und trat durch die Medien in das Bewußtsein einer breiteren Öffentlichkeit. Die an sich unbedeutende Marginalie einer scheinbaren O.T.O.-Mitgliedschaft Steiners wurde dazu benutzt, um inhaltliche Beziehungen zu konstruieren, die nicht bestehen, und Steiner, die Anthroposophie und die Waldorfschulen zu diffamieren. Mit diesem Band wollen wir Klarheit in die Zusammenhänge bringen und deutlich machen, wie haltlos diese Angriffe sind.”
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Wismars Altstadtstraßen
ABC-Straße
Sie fand erste urkundliche Erwähnung um 1279 als „Straße hinter den Minderbrüdern“ oder „achter den grauen monken“, nach dem dahinter liegenden Grauen Kloster der Franziskaner.
Nach der Reformation errichtete die Stadt hier Mietshäuser, deren Einnahmen für die im alten Kloster errichtete Stadtschule verwendet wurden. Die Häuser wurden mit den Buchstaben von A bis M gekennzeichnet und schnell entstand der Name ABC-Straße.
Altböterstraße
Sie wird zuerst um 1342 als „Judenstraße“ bezeichnet, da Juden in Wismar unter dem besonderen Schutz der Landesherren standen, der jedoch nach der Pest von 1350 verloren ging. Nach der Vertreibung der Juden siedelten sich dann in dieser Straße die „Altböter“ an, sie reparierten alte Schuhe oder auch „olle Botten“. Die erste Straßenbezeichnung nach ihnen ist um 1470 vorzufinden.
Altwismarstraße
Die Altwismarstraße wird schon um 1250 in der lateinischen Bezeichnung Stadtbuch als „antique wismarie“ genannt. Seit dieser Zeit ist der Name, wie 1490 beschrieben, „Olde-Wismarstrate“, geläufig, deren Name nach dem östlich der Stadt gelegenen ehemaligen „Alt-Wismar“ verweist.
Am Hafen
Diese Straße zwischen Wassertor und Breite Straße ist verwaltungsrechtlich jung, aber historisch gesehen so alt wie der Wismarer Hafen. Am 4. Januar 1211 bestätigte im italienischen Capua Kaiser Otto IV. eine Urkunde vom 23. Mai 1209, die er als König Otto in Goslar ausstellte zur Bestätigung des Bistums Schwerin, die „den lieben Bürgern zu Schwerin eine beliebige Anzahl von kleineren Schiffen und zwei größeren Schiffen im Hafen von Wismar zu halten“ gestattet. Diese Urkunde geht aber auf eine Fälschung zurück, die durch eine falsche Abschrift einer Urkunde von 1167 entstanden ist.
Gelegentlich wurde die Straße, ähnlich wie auch in Rostock, „am Strande“ genannt.
Am Katersteig
Den nach dem Abriss der Stadtmauer neuen Verbindungsweg zwischen Mecklenburger Straße zur Dr.-Leber-Straße hin gab der Volksmund 1902 den Namen „Katersteig“. Der Name bildete sich aus einem früher überlieferten Namen „Katthagen“. „Katten“ nannte man Steinbrocken, die ähnlich wie die „Blieden“, als Munition in den Katapulten der nahe gelegenen Stadtmauer eingesetzt wurden.
Am Lohberg
Um 1437 erstmals in einer Urkunde als„supra Loberge“ erwähnt, ist eine Erklärung unklar. Ein Zusammenhang mit den Gerbernund der von ihnen verwendeten Lohe, wäre nicht richtig, da Gerber hier nicht nachzuweisen sind.
Am Markt
Der Wismarer Markt mit seinen 10.000 Quadratmetern ist schon zur Stadtgründung als solcher angelegt worden. Im ersten Stadtbuch 1255 wird er als „forum“ bezeichnet.
Hier befindet sich bis heute der politische und gesellschaftlicher Mittelpunkt Wismars.
Am Platz
Diese Straßenbezeichnung ist erst zum Ausgang des 19. Jahrhunderts zu finden. An dieser Stelle befand sich ein ziemlich „wüster“ Platz, der neben der Lagerung von Baumaterialien unter anderem auch zum Schuttabladen verwendet wurde.
Am Poeler Tor
Die Straßenbezeichnung entstand erst nach dem Abbruch des ehemals sehr repräsentativen Poeler Tores am 15. Januar 1870. Davor hieß sie „vor dem Poeler Tor“. Man findet diese Bezeichnung um 1250 schon recht früh als „ante portam Haroldi“, denn das Poeler Tor wurde auch „Haraldstor“ genannt. Ab 1460 gibt es die Straßenbezeichnung „vor dem Poledore“. Diese galt bis zur Schweinsbrücke hin.
Am Schilde
Um 1359 ist die erste Bezeichnung als „Reynerus de schilde“ nachweisbar und
später „by deme schilde“, 1448 auch „up dem schilde“ sowie bis 1562 „auffm schilde“. Die Straßenbezeichnung soll auf die Ähnlichkeit mit einem mittelalterlichen Schild als Teil der Ritterrüstung zurückgehen.
Am Ziegenmarkt
Dieser Name im Wismarer Hafenviertel existiert erst seit etwa 1750. Davor sind erste Bezeichnungen um 1290 als „apud pontem Radolfi“, was „bei der Radolfsbrücke“ heißt, und später um 1435 „bei der breiten Brücke“ oder auch „bey der Ankerschmiede“ bekannt.
Etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts tauchte erstmals der Name „Zehgenmarckt“ auf. Wahrscheinlich ist, dass hier für eine bestimmte Zeit mit Tieren, darunter Ziegen, gehandelt wurde, da der Marktplatz für solche Angebote nicht zugelassen war.
Bademutterstraße
Die erste Erwähnung dieser Straße findet man 1323 als die „Straße der Familie Kröpelin“. Ab 1365 ist der Name „bademomenstrate“ nachweisbar. Die Bademutter ist die frühere Bezeichnung für die Hebamme.
Badstaven
Im Wachtregister von 1475 wird die Straße zunächst als „in de stavenstrate“ bezeichnet. Später wurde der Name auf Badstaven erweitert. Hier befand sich eine öffentliche Badestube, von der es 1475 vier in der Stadt gab.
Bahnhofstraße
Wismar erhielt am 12. Juli 1848 den Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz.
Nachdem die Häuserreihe bis zum ehemaligen Poeler Tor im Bereich der vormals hier verlaufenen Stadtmauer fertig gebaut war, benannte man diese Straße 1881 Bahnhofstraße.
Bauhofstraße
In unmittelbarer Nähe der Stadtmauer lag auch diese Straße. Ihre erste Bezeichnung war „hinter der Mauer“. Der städtische Bauhof befand sich hier und ab 1475 ist die Bezeichnung „thegen den holthove“ gebräuchlich. Am 24. August 1876 erhielt die Straße ihren jetzigen Namen.
Baustraße
In der Baustraße wohnten schon im Gründungsjahrhundert viele Ackerbürger
oder „Bau(ers)leute“, daher der schon 1290 erwähnte Name „Baustraße“. Die Baustraße erhielt am 21. Januar 1946 den Namen „Rosa-Luxemburg-Straße“, was 1993 wieder rückgängig gemacht wurde.
Bei der Klosterkirche
Urkundlich wurde diese Straße 1294 als „bei den Predigerbrüdern“ wegen der
unmittelbare Nachbarschaft zur 1297 fertiggestellten Kirche der Dominikaner, die hier ein Kloster errichtet hatten, erwähnt.
Nach einigen anderen Benennungen setzte sich „Bei der Klosterkirche“ durch. Die alte Klosterkirche ist in die heutige Gesamtschule „Johann Wolfgang von Goethe“ integriert.
Beguinenstraße
1424 taucht der Name der Beguinen, ein äußerst aktiver und bekannter Frauenorden, als Straßenname auf. Die Beguinen besaßen hier schon seit 1288 einen Convent. Die „Beginen“ waren Mitglieder einer Gemeinschaft geistlicher Laien, die ein frommes, ordensähnliches und enthaltsames Leben führten sowie dringend benötigte soziale Tätigkeiten ausübten.
Bergstraße
Die Bergstraße erhielt am 19. Dezember 1899 ihren Namen. Hierbei spielte die kleine Steigung als „Berg“ die namensgebende Rolle.
Bürgermeister-Haupt-Straße
1936 erhielt der Bernittenhöfer Weg zum einhundertsten Todestag des ehemaligen bedeutenden Bürgermeister Anton Haupt seinen Namen. 1976 wurde die inzwischen zweispurig, zeitweilig bis 1959 als Rennstrecke „Hanseatenring“ genutzte Straße, zusammen mit der Straße „Köppernitztal“ willkürlich in „Wilhelm-Pieck-Allee“ umbenannt. Nach der politischen Wende erfolgte durch einstimmigen Bürgerschaftsbeschluss die Rückbenennung beider Straßen in ihre traditionellen Namensgebungen
Bleicher Weg
Erhielt 1896 seinen Namen. Hier befand sich die „kleine Bleiche“ der Färber und Gerber Wismars
Bliedenstraße
1385 „platea bliden“ genannt und 1426 als „blidenstrate“ bezeichnet, deutet der Name auf die im Mittelalter als Verteidigungsmaschine gebaute Schleuder hin. Das ehemalige Bliedenhaus, in dem diese mittelalterlichen Kriegsmaschinen aufbewahrt wurden, lag an der Ecke zur Dankwartstraße hin.
Blüffelstraße
Im Wachtregister von 1475 ist diese Straße zwischen Spiegelberg und St.-Nikolai-Kirchhof erstmals als „Blücherstraße“, nach Hermann von Blücher,einem Bewohner der Straße, erwähnt. Die heutige Straßenbezeichnung „Blüffelstraße“ ist eine Verballhornung des Namens über Jahrhunderte, der sich dann, trotz Gegenwehr von Seiten der Stadt, noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchsetzte.
Böttcherstraße
Die 1260 erstmals erwähnte Straße ist nach den Böttchern benannt, die sich hier vornehmlich ansiedelten. Besonders für das in Wismar reichlich gebraute Bier, das um 1464 in 182 Hausbrauereien produziert wurde, stellten sie ihre Ware her. Schätzungsweise sechs Millionen Liter wurden jährlich in Wismar produziert, und einer Statistik aus dem 17. Jahrhundert kann man entnehmen, dass etwa 320 Liter Bier pro Person und Jahr in Wismar getrunken wurden.
Bohrstraße
1258 hieß sie einfach „große Straße, auf welcher man zur Grube herabsteigt“. Ab 1260 bürgerte sich der Name „Straße gegenüber Bozen Haus“ ein. Hieraus entwickelte sich der heute gebräuchliche Name über 1327 als „Boostrate“ bis 1475 „Borstrate“ zum heutigen Namen, der auf die im 13. Jahrhundert dort wohnende Familie Bote zurückgeht.
Breite Straße
Die Breite Straße hat ihren Namen nach der für mittelalterliche Verhältnisse doch recht ungewöhnlichen Straßenbreite bekommen.
1258 wird sie „salzene Grube“, wegen des dort verlaufenen Wasserarmes genannt, doch schon1400 erscheint die „brede strate“.
Büttelstraße
Sie ist nach den städtischen Bütteln, der mittelalterlichen Polizei benannt, die hier in der im 14. Jahrhundert genannten Frohnerei ihren Sitz hatte. Die Büttelstraße fand 1323 erste Erwähnung, ab 1446 als „bodelstrate“.
Claus-Jesup-Straße
Um 1270 wird sie wegen des dort verlaufenen Wasserlaufes als „Vogtsgrube“ und ab 1400 als „Faule Grube“ bezeichnet. 1875 erhielt sie nach dem deutschen Kaiser den Namen Wilhelmstraße. Am 20. August 1954 wurde sie in Claus-Jesup-Straße umbenannt. Der Webermeister Claus Jesup war der Anführer der Handwerkerunruhen im 15. Jahrhundert und soll an der Faulen Grube gewohnt haben.
Dahlberg
Der „Dahlberg“ erhielt am 22. Oktober 1908 seinen Namen, benannt nach dem schwedischen Festungsbauer Erik Dahlberg.
Dahlmannstraße
Am 1. Dezember 1881 bekam diese Straße nach dem am 13. Mai 1785 in Wismar geborenen Historiker und Politiker Friedrich Christoph Dahlmann ihren Namen. Dahlmann war Wortführer der „Göttinger Sieben“.
Die erste deutsche Verfassung geht auf den Entwurf von Dahlmann zurück und zu Recht wird er als „Vater der deutschen Verfassung“ geehrt.
Dankwartstraße
1260 ist sie urkundlich in der lateinischen Form „platea danckmari“ belegt und wird in über zwanzig Schreibformen bis 1448 als „Danquarstrate“ oder auch 1558 „Danckmeisterstrate“ erwähnt. Namensgeber soll der Wismarer Schmied „Tangmar“ oder „Dangmar“ sein, der um 1260 im unteren Teil der Straße eine Schmiede hatte.
Am 21. Januar 1946 wurde die Straße in „Karl-Liebknecht-Straße“ umbenannt, was 1993 mit der alten Bezeichnung wieder rückgängig gemacht wurde.
Diebstraße
Sie ist erstmalig um 1429 als „platea furum“, woraus man durchaus „Dieb“ ableiten kann, erwähnt, hieß 1475 dann „devestrate“, um später daraus schnell die „Diebstraße“ zu machen. Die Deutung des Namens ist unklar. Angenommen wird, dass man hier Personen unter Kontrolle hatte, die sich leichter Vergehen schuldig machten.
Dr.-Leber-Straße
Die Bebauung dieser Straße erfolgte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts als Villenstraße unmittelbar vor der ehemaligen alten Stadtmauer, die hier abgerissen wurde. Am 22. November 1887 erhielt sie den Namen Lindenstraße. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Adolf-Hitler-Straße umbenannt, heißt sie seit 5. Februar 1946 Dr.-Leber-Straße nach dem im Januar 1945 ermordeten SPD Reichstagsabgeordneten Dr. Julius Leber.
Dr. Unruh Straße
1924 erhielt diese neue Straße am Städtischen Krankenhaus ihren Namen „Dr.-Unruh-Straße“ nach dem in Wismar beheimateten verdienstvollen Mediziner.
Fischerreihe
Diese Straße ist die Verlängerung der Breiten Straße, durch die im 14. Jahrhundert die „salzene Grube“ floss. So heißt diese Straße auch dann „Fischergrube“. Um 1820 bürgerte sich der Name Fischerreihe für diese kleine Straße ein.
Fischerstraße
Die Fischerstraße heißt um 1428 „platea piscatorum“ (Fischerstraße) und 1475 „fisscherstrate“, aber auch „apud murum“ („inder Nähe der Stadtmauer“). Direkt an der Stadtmauer gelegen, hatten hier schon früh Fischer ihre Wohnungen.
Frische Grube
Die Frische Grube ist der längste Abschnitt der aus drei Teilen (Mühlen-, Frische und Runde Grube) seit 1255 schon vorhandenen künstlich angelegten Stadtgrube. Die Frische Grube hatte „frisches Wasser“, was schon 1255 mit „recens fossa“ erwähnt wird. Sie lieferte das frische Süßwasser, das für die zahlreichen Brauhäuser wichtig war.
Gartenstraße
Die Gartenstraße wurde zwischen 1901 und 1910 mit Villen bebaut. Sie war eine kurze Verbindungsstraße zwischen Turmstraße und Lindenstraße. Am 25. August 1944 wurde sie derart beschädigt, dass nur noch Ruinen übrig blieben. Heute nicht mehr existent.
Gerberhof
26. April 1907 Bezeichnet nach den hier ehemals vorhandenen Gerberhöfen.
Gerberstraße
Sie wird 1260 als „strata cerdorum“ und 1475 „gherverstrate“ sowie bis 1483 als „gerwerstrate“ erwähnt. Gerber betrieben hier ihr Gewerbe und hatten in dieser Straße auch ihr Zunfthaus. Dort wurden die Arbeiten gemeinschaftlich verrichtet.
Glatter Aal
Den „Glatten Aal“ gibt es auch in anderen Städten und die Herkunft ist unklar. Erste Erwähnungen gibt es als „im gladen ale“ und „by dem gladen ale“ um 1454 für diesen schmalen und abschüssigen Durchgang. Vermutet wird, dass die Bezeichnung auf die Ähnlichkeit des „glitschigen“ längeren, abschüssigen Weges mit einem Aal durchaus zutreffend ist.
Goethestraße
Am 22. Oktober 1908 erhielt diese Straße den Namen „Fürstengarten“. Hier war ursprünglich Großherzogliches Gebiet. Nach 1945 erhielt sie den Namen Goethestraße.
Grothusenschanze
26. April 1907 bezeichnet nach der schwedischen Befestigungsanlage
Große Hohe Straße
1287 wird sie als „Straße am Haus von Heinrich Brakel gegenüber der Kirche des Heiligen Georg“ benannt und 1421 als „Hohe Straße, durch die man vom Georgenkirchhof nach der Lübschen Straße geht“, aber dann 1441 einfach als „hoge strate“. Zur besseren Unterscheidung in Hinblick auf die Kleine Hohe Straße erhielt sie dann den Namen „Große Hohe Straße“.
Großschmiedestraße
1260 wird die „platea fabrourum“ und 1375 die „Smedestrasze“ erwähnt. Hier
befand sich die städtische Schmiede. Aus der „smedestrate“ von 1385 wurde 1750 die „Grodt-Schmiedt-Straße“, woraus dann später die „Großschmiedestraße“ entstand. Das „groß“ bezieht sich bei dieser Straße nur auf die Breite und Länge, hat also nichts mit den Grobschmieden zu tun.
Grüne Straße
Sie wird 1283 als „Straße hinter St. Marien“ erwähnt und auch noch 1323 so genannt, aber schon im Wachtregister von 1475 wird sie mit „ghrone strate“ bezeichnet. Namensgeber ist der „Grüne Hof“. Der „grüne hoff mit synen boden“ war das Eckgrundstück zur Papenstraße und hier stand auch zeitweilig das Werkhaus von St. Marien.
Grützmacherstraße
Die Grützmacher stellten die Grütze her, die zur notwendigen Nahrung und als
Schiffsproviant diente. In der Wismarer Grützmacherstraße, die 1408 erstmalig
erwähnt und 1475 als „ghruttemakerstrate“ bezeichnet wird, hatten Mitglieder der Zunft ihren Wohnsitz.
Hegede
Die Hegede wird 1325 erstmals als „hegha“ bezeichnet. Der Wismarer Rat ließ als „kommunaler Bauherr“ Anfang des 14. Jahrhunderts für den Marktbetrieb an der westlichen Marktseite Buden errichten. Diese „hegten“ (Abzäunung) so den Markt gegenüber der Straße ab. Daraus entstand der Straßenname „Hegede“.
Heide
Der Name ist bis heute im Unklaren und es kann vermutet werden, dass die Bezeichnung auf einen Personennamen zurückgeht. Erwähnung findet sie 1294 zunächst als „neue Straße gegenüber dem heiligen Geist“ und 1475 wird sie „achter dem hilghem Gheste“ genannt, dagegen ein Teilstück zur Böttcherstraße „vierboden in der boddeker strate bi der heide“. Die Straßenbezeichnung „by der heiden“ hat sich ab 1680 durchgesetzt.
Hinter dem Chor
Als „retro chorum ecclesie Nicolai“ ist dieser Name 1298 urkundlich erwähnt. Er bezieht sich auf die Lage, als hinter dem „Kirchenchor“. Im Stadtbuch von 1680 wird er noch genauer mit „hinterm cohr oder furm Pohler thor“ bezeichnet.
Hinter dem Rathaus
1293 wird diese Straße schon als „retro consistorium“ (wörtlich übersetzt: hinter
dem Versammlungsort) erwähnt. Er bezieht sich damit natürlich auf das schon vorhandene Rathaus.
Hopfenmarkt
Der Hopfenmarkt hat keine Hausnummerierung und findet 1286 als „Platz in der Nähe der Salz Grube“ und 1319 als „forum humuli“ Erwähnung. 1508 heißt er dann in allgemein verständlicher Sprache „hoppenmarket“ und ist damit wieder ein Verweis auf Wismars Bierbrauertradition.
Hundestraße
So deutlich wie 1323 als „hundestrata“ auch in Latein „platea canum“ beschrieben, so unklar ist die Herkunft. Die Straße lag früher direkt an der Stadtmauer und es gibt die Vermutung, dass man hier streunende Hunde bzw. auch zur Jagd verwendete Hunde verwahrte.
Johannisstraße
Diese Straße gehörte zu den „Kirchgangsstraßen“ und so ist ihre Bezeichnung schon 1292 als „Straße von der Lübschen Straße zur Marienkirche“ bezeichnet. Erst 1572 wird sie nach einem Anwohner als „Johannis seine Straße“ genannt.
Kanalstraße
14. Dezember 1905, benannt nach dem vom Mühlenteich abgeleitetem Kanal für den Werksverkehr in der Waggonfabrik.
Kellerstraße
Namensgeber für diese Straße war zunächst die hier stehende Schule von St. Marien und St. Georgen. Sie hieß 1280 „retro scolas“ (hinter der Schule) und später 1475 „achter der schole“. Der heutige Name ist erst ab 1800 nachweisbar. Er bezieht sich auf die hier nachweisbaren Wohnkeller im Armenhaus der Stadt, welches sich dort befand, wo heute die 1935 erbaute Arrestanstalt steht.
Kleine Arbeit
Die Bezeichnungen für die „Kleine Arbeit“ und die „Große Arbeit“, heute der Sportplatz am Kagenmarkt, sind nach den dort angelegten ehemaligen schwedischen Vorbefestigungsanlagen entstanden.
Kleine Hohe Straße
Ihr Name ist auf die, wenn auch geringe, Steigung der Straße zurückzuführen. Um sie von der Hohen Straße bei St. Georgen zu unterscheiden, hieß sie 1465 zunächst „hoge strate by dem vatere“, ehe sich der heutige Name einbürgerte.
Kleinschmiedestraße
Die schon 1440 erstmals erwähnte Bezeichnung „klensmedestrate“ wurde über „Kleine-Schmiede-Straße“ zur heutigen Kleinschmiedestraße. Hier hatten die „kleinen Schmiede“ ihr Zuhause und ihre Werkstätten. Sie verrichteten nicht die groben Schmiedearbeiten, sondern waren die „Schlosser des Mittelalters“.
Hergestellt wurden zunächst Nägel und auch Messer, daher wurde die Straße um 1475 auch „Messerstraße“ genannt.
Klußer Damm
Erhielt um 1920 seinen Namen nach dem Dorf Kluß.
Königstraße
Die Bezeichnung geht auf einen ursprünglichen Personennamen zurück. 1443 wird eine „platea regum“ (Königstraße) erwähnt.
Der an der Ecke stehende „Königsspeicher“ hat seinen Namen nach der Straße erhalten.
Krämerstraße
Diese Straße gehört mit zu den ältesten der Stadt und wird schon um 1260 schriftlich erwähnt. 1467 heißt sie „kremerstrate“ und später 1540 auch „kramerstrate“. Sie ist nach den Krämern, den Händlern des Mittelalters, genannt. In der Krämerstraße 4 gründete am 25. Mai 1881 Rudolph Karstadt sein erstes Textilwarengeschäft, in dem er seine „Waaren zu festen Preisen und Baarzahlung“ verkaufte.
Krönkenhagen
Um 1410 wird die Straße zunächst als „Krömekenhagen“ erwähnt. Es folgen später verschiedene Schreibarten, wie „Kromekenhagen“.
Eine Deutung des Namens ist schwierig. Da mit dem Wort „Krome“ ein
Kran oder Hausaufzug bezeichnet wurde, könnte es sein, dass die Straße daher ihren Namen erhielt. Durchaus üblich waren diese Kräne an den Häusern, um die Lasten in die Speicher zu heben.
Kurze Baustraße
Die Kurze Baustraße oder auch „kordte Bauwstrate“ ist eigentlich die Verlängerung der Baustraße, wird aber kurzzeitig um 1703 auch „hinter dem schild“ genannt. Durchgängig ab dem 18. Jahrhundert ist die heutige gebräuchliche Bezeichnung.
Lübsche Straße
Diese wichtige „Ost-West-Magistrale“ wird um 1260 als „platea Lubicensis“ vom Stadtschreiber eingetragen und 1285 findet man die „Lubecker strate“ und auch „Lubeschestrate“, woraus sich später die „Lübsche Straße“ als noch heute gebräuchliche Bezeichnung entwickelte. Die Lübsche Straße erhielt zwischen 1952 – 1961 den Namen Stalinstraße (von westlichen Ortseingang bis zur Rostocker Straße). Ab 1961 wieder Lübsche Straße (vom Kreisverkehr bis Rostocker Straße. Der Bereich vom Ortseingang West bis in die Stadt wurde in Karl-Marx-Straße benannt. Die Altwismarstraße und Hinter dem Rathaus wurden in Verkennung der historischen Sachbestände miteinbezogen.Nach 1990 wurden die seit Jahrhunderten bestehenden historischen Bezeichnungen wieder eingeführt.
Mecklenburger Straße
Die Mecklenburger Straße wird um 1250 lateinisch als „platea Magnapolensis“, um 1260 als „platea Mekelenborg“ und in heimischer Sprache 1280 mit „Mekelingburgestrate“ recht früh erwähnt. Sie bezieht sich auf die sechs Kilometer von Wismar entfernte „Mecklenburg“ der ersten Fürsten und damit auf die Namensgeber für das sie umgebende Dorf und das heutige Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.
Mühlengrube
Der Grubenbereich zwischen Mühle und Schweinsbrücke hat seinen Namen
nach der hier erstmalig im 13. Jahrhundert erwähnten Wassermühle. Die Wismarer Grube ist ein im 13. Jahrhundert künstlich angelegter Wasserlauf, der seit 1255 belegt ist. Er diente zum Antrieb der Mühle. Sie war im Besitz der mecklenburgischen Fürsten und ging 1371 in städtisches Eigentum über. 1379 wird sie lateinisch als „fossa molendinorum“ bezeichnet sowie 1455 als „molen growe“.
Mühlenstraße
Die „molenstrate“, so heißt sie erstmalig 1272, hat ihren Namen eindeutig nach der in ihrer Nähe liegenden Grubenmühle, der städtischen Wassermühle“, an der Mühlengrube. Hier hatten die Zisterziensermönche von Doberan einen eigenen Hof.
Negenchören
Diese Straßenbezeichnung ist heute leider kaum erklärbar. Sie wird 1475 als „in de negen kore“ erwähnt. Eine weitere Bezeichnung„Novem chori“ ist auch kaum herzuleiten, da der Chor der St.-Marien-Kirche sich nicht in
unmittelbarer Nähe befindet.
Neue Wallstraße
Die Neue Wallstraße hat am 22. Januar 1901 ihren Namen bekommen, nachdem sie zuvor mit der Wallstraße einen durchgehenden Namen bildete. Der einst die Stadt umgebende Wall, der hier noch deutlich sichtbar ist, war der Namensgeber für die Straße.
Neustadt
Die 1229 erstmals erwähnte Stadt Wismar erweiterte sich ab 1238 westlich und die um 1250 erwähnte Heiligen-Geist-Kirche an der um 1289 benannten „fossa sancti Spiritus“, der „Heilig-Geist-Grube“, befand sich zwischen Alt- und Neustadt. Erst um 1330 wird die Bezeichnung „nova civitas“ (Neustadt) für diesen Straßenzug gebräuchlich und ist bis heute erhalten.
Papenstraße
Der Straßenname weist eindeutig auf dievnamensgebende Geistlichkeit hin und wird schon 1318 als „platea clericorum“ und 1434„papenstrate“ oder später um 1500 auch „presterstrate“ bezeichnet. Hier hatten die Antoniter, ein katholischer Mönchsorden aus Tempzin, bis 1550 einen Hof.
Petriberg
Dieser kleine Straßenzug entstand mit der Entfernung der Stadtmauer an dieser Stelle. Ob hier ein kleines Mauertor der Namensgeber sein könnte (es gibt auch die Bezeichnung „Petritor“), ist nicht nachweisbar. Es kann aber auch ein Hinweis auf einen ehemals vorhandenen Mauerturm sein, von denen es zahlreiche in der Stadtmauer gab.
Philosophenweg
Mit der Bebauung des Philosophenweges begann man im Juli 1906 und gab der Straße im selben Jahr noch diesen Namen. Dieser Verbindungsweg zwischen Altwismar-Vorstadt und Poeler-Vorstadt hieß schon immer im Volksmund „längs des philosophischen Ganges“. Über die Herkunft kann man eigentlich nur spekulieren. Im Bereich des heutigen Kagenmarktes gegenüber dem Gehöft von Övelgünne, befand sich bis 1837 der Turnplatz der Großen Stadtschule.
Platter Kamp
Die Straße erhielt ihren Namen am 3. Juli 1906. Hier hatte ursprünglich der Wismarer Jürgen Plate sein „Kamp“ auch Ackerstück.
Poeler Straße
Die Bebauung der Poeler Straße begann nach dem 1870 erfolgten Abriss des Poeler Tores ab 1881. Zunächst hieß sie „vor dem Pölertor“, danach „Poeler Damm“ und am 1. Juli 1909 wurde sie offiziell durch Ratsbeschluß bis zur „Eisernen Hand“ in „Poeler Straße“ umbenannt.
Podeusstraße
29. März 1906 Benennung der Podeusstraße nach Heinrich Podeus d. Ä.. Zu DDR Zeiten wurde sie in „Werkstraße“ um benannt und seit dem 1. Juli 2000 wieder in Podeusstraße.
Rosmarienstraße
Etwas umständlich war um 1421 die Bezeichnung mit „Straße, welche vom Nikolaikirchhof zu den Barfüßern (Graue Mönche-Franziskaner) führt“. Um 1475 wird sie ���de enghe strate“ und sehr deutlich um 1578 die „Kyverwyverstrate“ (Straße der keifenden Weiber!) genannt, ehe sie um 1750 die Bezeichnung „Rosmarienstraße“ erhielt, wofür es kaum Erläuterungen gibt. Es wird vermutet, dass der Name von der in der Küche durchaus gebräuchlichen Gewürzpflanze „Rosmarien“ kommt.
Rostocker Straße
Die Rostocker Chaussee bekam 1901 die ersten Bebauungen und hieß zunächst „Vor dem Altwismar Tor“ ehe sie in Rostocker Straße umbenannt wurde. Ab 1938 wurde stadtauswärts die rechte Seite mit einem ziegelsichtigen Häuserblock bebaut.
Runde Grube
Dieses Teilstück der um 1250 künstlich angelegten Stadtgrube ist deren kürzester Verlauf. Die Bezeichnung rührt daher, dass die Grube hier früher nach der Straße hin „ausbuchtete“, sodass die Grube zwischen „steinerne“ Brücke und Gewölbe wie ein kleiner, runder Teich aussah. In den Wasserleitungsakten von 1653 ist erstmalig der Name „Runde Grube“ verzeichnet, der sich dann auch als Straßenname eingebürgert hat.
Runde Straße
Erhielt ihre Bezeichnung am 14. Dezember 1905 und war eine neu erbaute Verbindungsstraße zwischen Kanal- und Lindenstraße. Am 25. August 1944 wurde diese Straße völlig zerstört und ist nicht mehr existent.
Rudolph-Karstadt-Platz
Zum 120-jährigen Jubiläum der Eröffnung des ersten Geschäftes von Rudolph
Karstadt (1856 – 1944) erhielt der Platz am 14. Mai 2001 den Namen des Gründers dieses internationalen Kaufhauskonzernes. Karstadt startete am 14. Mai 1881 in der Krämerstraße 4 mit einem „Manufactur-, Confections- und Tuchgeschäft“. Am 23. Mai 1908 wurde dann das erste Kaufhaus Wismars und der Firma Karstadt eröffnet. Zugleich war das Gebäude der erste Stahlskelettbau in Norddeutschland.
Salzfässchen
Diese kleine Verbindungsstraße zwischen Marktplatz und Hegede verdankt ihren Namen dem Aussehen eines Hauses. Der Vorgängerbau des 1906 erbauten Hauses Am Markt 9 mit seinem im Jugendstil erbauten Erker ähnelte der Form eines mittelalterlichen Salzfasses. Von 1594 gibt es eine Aufzeichnung, wonach die städtischen Büttel im „soltfatken“ getrunken haben.
Sargmacherstraße
1291 wird sie als „Straße, die zur Marienkirche führt“ umschrieben und erst 1367 folgt die „sarckmaker“ Straße. Die Sargmacher waren im 1285 erwähnten Amt der Kistenmacher oder „Schnidker“ und „Kunthormaker“, wie die Tischler früher genannt wurden, vertreten. Durch die Sargmacherstraße kam man auf den St.-Marien-Kirchhof und praktischerweise boten hier auch die Sargtischler ihre Produkte an.
Schatterau
Die früheste Bezeichnung für diese Straße stammt von 1319. Als „Straße, durch die man zum Schmiedetor und zum Schmiedehäuschen geht“ wird sie 1338 genannt. Der Name der Schatterau ist nicht genau nachvollziehbar, aber als wahrscheinlich wird angenommen, dass es aus dem mittelniederdeutschen Wort „scatrouwe“ kommt, was so viel wie „Lanzenruhe“ bedeutet.
Scheuerstraße
Der Name dieser Straße leitet sich nicht, wie vielfach vermutet, von „Scheuer“ oder „Scheunen“ ab. Die Familie Schur bzw. auch Schuer hatte um die Wende vom 14. Zum 15. Jahrhundert umfangreiche Grundstücke in dieser Straße. Schon 1410 wird sie als „schurstrate“ bezeichnet und urkundlich wird sie 1424 als „schuerstrate“ erwähnt. Der Name „Schürstraße“ ist bis Mitte des 19. Jahrhunderts amtlich und erst danach setzte sich die heutige Bezeichnung „Scheuerstraße“ durch.
Schulstraße
Die Schulstraße gehört zu den ältesten Straßen Wismars und wird 1258 als „apud fratres“, d. h. „bei den Brüdern“ genannt. 1284 wird sie „bei den Minoritenbrüdern“ (Franziskaner) bezeichnet. Eindeutig sind hier die seit 1251 in Wismar ansässig gewordenen Franziskaner gemeint. Am 9. Dezember 1541 wurde die Große Stadtschule im alten Grauen Kloster gegründet. Die Schulstraße selbst wird 1680 als „Schul=Straße olim (ehemals) Münch=Straß“ erwähnt, woraus sich dann die Schulstraße durchsetzte.
Schüttingstraße
Diese kleine Verbindungsstraße zwischen Hegede und St. Marien wird 1392 als „buden in hega apud Arnoldum Remensnider“ erwähnt und später um 1452 auch als „remensniderstrate“. Die Riemenschneider fertigten die ledernen Pferdegeschirre an. 1484 sind in der Straße auch Korbmacher anzutreffen, denn da ist es die „lutke korfmakerstrate“. Aber 1484 heißt es dann „remensniderstrate negst
dem kramerschuttinge“. Der dieser Straße namengebende „Krämerschütting“ oder auch Zunfthaus der Krämer, befand sich in dieser Straße. Das Haus wird 1552 auch als „Krämerkrug“ bezeichnet. Die „Schüttingstraße“ hat alle Bezeichnungen überdauert und überliefert damit einen historischen Begriff, nämlich den „Schütting“ als alten Begriff für einen Versammlungsraum.
Schwartzkopfenhof
26. April 1907 Bezeichnet nach einem Gehöft.
Schweinsbrücke
Die Herkunft des Namens lässt sich eventuell daraus erklären, dass sich vor dem
Poeler Tor einer der Wismarer Schweinekrüge befand. Die vier kleinen vom Bildhauer Christian Wetzel geschaffenen Figuren, die 1996 dort angebracht wurden, ergänzen den Namen vortrefflich.
Schweriner Straße
Die Schweriner Straße hieß früher „Vor dem Mecklenburger Tor“. Nach erfolgter Bebauung ab den 20iger Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt sie den Namen „Schweriner Straße“ Nach der Einweihung des Gedenksteines für Ernst Thälmann am 6. November 1954 wurde die Straße in Ernst-Thälmann-Straße umbenannt, eine Bezeichnung, die der Schützenweg schon am 19. August 1949 erfahren musste. Im November 1992 wird die Ernst-Thälmann-Straße wieder in Schweriner Straße zurückbenannt.
Speicherstraße
Die Speicherstraße wird 1357 als „spiekerstrate“ recht früh genannt und hat ihren Namen nach den dort um diese Zeit stehenden Speichern.
Spiegelberg
Der Spiegelberg wird 1250 als „mons speculi“ erwähnt und bedeutet übersetzt nichts anderes als „Spiegelberg“. Erklärungen und Deutungen hat es einige gegeben, die jedoch alle nicht historisch nachgewiesen werden konnten. Trotzdem ist der Name noch heute „spektakulär“.
St.-Georgen-Kirchhof
Der die St.-Georgen-Kirche umgebende Straßenzug ist schon um 1270 erwähnt. St. Georgen wurde als Kirche der „Neustadt“ ab 1250 gebaut. Am 14. April 1945 wurde St. Georgen abends gegen 23.30 Uhr durch Luftminen schwer getroffen und erst am 8. Mai 2010 konnte sie nach 20-jähriger Bauzeit wieder für kulturelle und kirchliche Veranstaltungen eröffnet werden.
St.-Marien-Kirchhof
Der St.-Marien-Kirchhof umschließt die St.-Marien-Kirche nördlich und östlich von ihr. Der Straßenzug wird schon um 1272 genannt und natürlich ist der Namensgeber die St.-Marien-Kirche, deren erster Bau unmittelbar nach Stadtgründung um 1250 begonnen wurde.
St. Marien ist, genau wie St. Georgen, am 14. April 1945 durch Luftminen schwer beschädigt worden, jedoch wurde am 6. August 1960 das Kirchenschiff gesprengt. Nur der Turm blieb stehen. Das seit 1990 wieder sichtbar gemachte Kirchenschiff lässt hoffen, dass sich die Wismarer eines Tages wieder ihrer Historie bewusst werden und Teile des Gotischen Viertels aufbauen.
St.-Nikolai-Kirchhof
Schon seit 1272 ist die Kirche der Seefahrer und Fischer hier der Namensgeber der sie umgebenden Straße. Der Bau der jetzigen Kirche ist um 1380 begonnen worden. Schon zwanzig Jahre später konnte man am 27. Mai 1403 den Chor mit dem Hochaltar weihen. Der gut 90 Meter hohe Turm stürzte 1703 teilweise ein und seitdem hat der nunmehr 50 Meter hohe Turm einen Giebelabschluss.
Stavenstraße
Die Stavenstraße ist eine Verbindungsstraße zwischen Baustraße und Neuer Wallstraße und wurde erst um 1900 bebaut. Ursprünglich war die Stavenstraße die Bezeichnung für den jetzigen Badstaven. Nach deren Umbenennung ging diese Bezeichnung auf die nächste Querstraße über, zumal diese schon um 1833
als „Stamerstraße“, höchstwahrscheinlich nach einem Personennamen, genannt wurde.
Tittentasterstraße
Die Tittentasterstraße hat es wirklich gegeben. Es war ein schmaler Durchgang
zwischen Diebstraße und Markt. Die Tittentasterstraße erhielt ihre Benennung deshalb, weil man sich beim Vorbeigehen wegen der Enge des Ganges fast zwangsläufig an der Brust berührte – und die hieß nun mal bei Mann und Frau gleichermaßen die „Titten“. So gesehen ist die Tittentasterstraße ein Denkmal
mittelalterlicher Sprachkultur.
Torney
Die Torney gibt heute noch Rätsel auf und am ehesten könnte der Name aus dem Slawischen stammen und von „turnu“, das bedeutet „mit Dornenhecken bewachsenem Gelände“, zutreffen. Dornenhecken gehörten zu den Verteidigungsanlagen einer mittelalterlichen Stadt.
Turmstraße
Der Straßenname geht auf den sich am Ausgang der Straße befindlichen alten Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert zurück, der im Juli Januar 1960 wegen Baufälligkeit entfernt wurde. Hier befand sich bis 1866 das städtische Gefängnis. Deshalb wurde er auch Gefangenenturm genannt. Die Stadtmauer wurde in diesem Bereich ab 1893 abgerissen und im gleichen Jahr entstanden auch die ersten Häuser „hinter der Mauer“, so die erste Straßenbezeichnung.
Am 16. Januar 1894 erhielt die Turmstraße ihren heutigen Namen.
Turnplatz
Seit dem 18. Oktober 1863 trägt der Platz diesen Namen und wurde auf die umschließende Bebauung angewendet.
Ulmenstraße
Ab 1830 wurde das Gelände zwischen Hafen und Lübschem Tor mit Schutt aus
der Stadt angefüllt, um hier eine Promenade anzulegen. Am 14. Januar 1835 wurde dann eine neue Verordnung „zum Schutze der neuen Anlage betreffend“ bekanntgegeben und die „Neue Promenade“, so der offizielle Name, war entstanden. Noch vor dem Abbruch der Stadtmauer und des Lübschen Tores im Jahre 1869 begann hier 1866 die Bebauung. Da nun schon Ulmen angepflanzt waren, erhielt die Straße am 24. Mai 1876 den Namen Ulmenstraße.
Vor dem Fürstenhof
1325 wird diese Straße erstmalig als „apud curiam nostri Magnopolensis“ und 1394 „gegen dem Mecklenburger Hofe“ erwähnt.
1257 war der mecklenburgische Herzog von seiner Stammburg Mecklenburg in die Nähe Wismars gezogen, und als ab 1276 eine Stadtmauer gebaut wurde, räumte man nach längeren Auseinandersetzungen ab 1329 dem mecklenburgischen Herzog einen Platz zwischen St. Marien und St. Georgen für einen herrschaftlichen Sitz ein. Vom „alten Hof“ führte übrigens bis 1743 ein über die Straße führender überdachter Gang in die St.-Georgen-Kirche.
Wallstraße
Nach dem Adressbuch von 1872 heißt dieser Straßenbereich „hinter der Mauer bei der Baustraße“. Da der Abbruch der Stadtmauer jedoch sehr schnell verlief und die Straße mit Wohnhäusern bebaut wurde, erhielt sie am 24. Mai 1876 den Namen Wallstraße, von der am 22. Januar 1901 wiederum die Neue Wallstraße
als dann eigenständige Straße abgetrennt wurde.
Wasserstraße
Mit der Schaffung seiner Ringstraßen haben die Wismarer dazu beigetragen, dass man auch heute noch sehr genau den alten Stadtmauerverlauf nachvollziehen kann. Die Wasserstraße gehört dazu und der Straßenname, den die Straße am 24. Mai 1876 erhielt, bezieht sich eindeutig auf die nahe liegende Ostsee.
Weberstraße
Die Weber waren im Mittelalter eine starke Zunft und übten ein begehrtes Gewerbe aus. So ist es nicht verwunderlich, dass ihre Straße schon 1273 als „platea textorum“ und 1400 als „weverstrate“ genant wird.
Wollenweberstraße
Die Wollenweberstraße in Wismar ist eine kleine Verbindungsstraße zwischen der Neustadt und der Claus-Jesup-Straße. Um 1446 begegnete man ihr als „her Dyrk Wilden boden in der erskerne“ (Herr Dirk Wilden seine Bude in der Arschkerbe). Das mag zwar direkt klingen, ähnlich wie bei der Tittentasterstraße, doch „erschkarne“ gab es auch in Lübeck und in Stralsund. Nach der Familie Wilden heißt sie 1475 immer noch „Wildenstraße“, aber gleichzeitig auch „kerne“ oder „in der kerne“ (Kerbe), was sich wiederum auf die Lage der Straße bezieht. 1653 heißt sie dann „Düstern“, und dunkel war es mit Sicherheit in dieser kleinen Straße. Diesen Namen hatte die Straße dann bis 1935, bis sie in Wollenweberstraße umbenannt wurde. Wollenweber waren, wie schon beschrieben, an der Faulen Grube (Claus-Jesup-Straße) ansässig.
Zeughausstraße
Die Zeughausstraße wird um 1408 zuerst „platea Ladewici“ und 1449 „Ladewigstrate“ nach einer dort ansässigen Familie genannt. Nach 1475 ist der alte Name durch „hanreigerstrate“ ersetzt, woraus bis 1871 die „Hahnreistraße“ wurde. Dieser Name, dessen Begriff für einen Mann steht, dessen Frau „fremdgegangen“ ist, dem also „Hörner“ aufgesetzt wurden, war dem Wismarer Rat aber dann doch zu direkt. Auf Antrag des Wismarer Rechtsanwaltes Gabriel Lemcke bekam die Zeughausstraße am 10. Juni 1871 ihren heutigen Namen. Dieser Straßenname bezieht sich eindeutig auf das 1700 erbaute schwedische Zeughaus.
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Wolfgang Leber (German, b. 1936), Vor leerem Tisch, 1992. Dispersion on canvas, 150 × 110 cm
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Wolfgang Borchert
Wolfgang Borchert (* 20. Mai 1921 in Hamburg; † 20. November 1947 in Basel) war ein deutscher Schriftsteller. Sein schmales Werk von Kurzgeschichten, Gedichten und einem Theaterstück machte Borchert nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem der bekanntesten Autoren der Trümmerliteratur. Kurzgeschichten wie Das Brot, An diesem Dienstag oder Nachts schlafen die Ratten doch wurden als musterhafte Beispiele ihrer Gattung häufige Schullektüre. Mehrfach wurde er wegen Kritik am Regime des Nationalsozialismus und sogenannter Wehrkraftzersetzung verurteilt und inhaftiert. Aufgrund von im Weltkrieg zugezogenen Erkrankungen blieb Borchert nach dem Krieg ans Krankenbett gefesselt, wo zwischen Januar 1946 und September 1947 zahlreiche Kurzgeschichten und das Heimkehrerdrama Draußen vor der Tür, mit dem sich in der Nachkriegszeit weite Teile des deutschen Publikums identifizierten, entstanden. Während eines Kuraufenthalts in der Schweiz starb er mit 26 Jahren an den Folgen seiner sich im Krieg zugezogenen Lebererkrankung. Wolfgang Borcherts Publikumserfolg setzte vor allem postum ein, beginnend mit der Theateruraufführung von Draußen vor der Tür am 21. November 1947, einen Tag nach seinem Tod. – Zum Artikel …
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Inhalieren Bei Schnupfen
Beide Stoffgruppen belasten bei höherer täglicher Menge den Körper (vor allem die Leber). Bildet sich diese nicht sofort zurück, sondern bleibt sie in der durch Pressen ausgelösten Position stehen, ist der Körper bereits stark von Wasserverlust betroffen. Ursache für die Ausweitung der Allergiesymptome ist die Entzündungsreaktion, die häufig auch nach Abklingen der Symptome im Körper noch vorhanden ist und zunehmend andere Organe sensibilisieren kann. Wer bei Winterwetter statt dessen ständig durch den Mund atmet, führt dem Körper ungefilterte, kühle Luft zu. Die Erreger müssen dann nur noch über die eigenen Hände durch Nase und Mund in die Schleimhäute gelangen. Ansich hat man von der bestehenden Situation die "Nase voll", ist aber für einen Neubeginn bzw. für eine Änderung (noch) nicht bereit. Ein jeweiliges Virus, ein störendes Antigen, wird durch seine jeweiligen Antikörper bzw. immunkompetenten Lymphozyten definiert. Meist kommt es bereits kurz nach der Entwicklung einer guten Immunität gegen das derzeitige Virus zu einem Wandel des Virus, weil sich die Influenza-Viren durch kleine Mutationen in den für ihre Erkennung durch das Immunsystem wichtigen Regionen ständig verändern.
Je Höher der Anteil an viszeralem Fett im Körper ist, desto stärker steigt das Risiko chronischer Erkrankungen wie Diabetes, Krebs und vor allem die Entwicklung eines Herzinfarkts zu unterstützen. Köster: Körperliche Warnsignale werden häufig lange übersehen, sind aber eindeutig: Wer oft Kopfschmerzen hat, Schwindel oder schon morgens beim Aufstehen Bauchschmerzen, wer ständig müde und erschöpft ist, ohne dass es dafür eine körperliche Ursache gibt, braucht auf jeden Fall Hilfe. Da die Nessel eine weitverbreitete Pflanze ist, lässt sich der Pollenkontakt zumindest im Freien nur schwer vollständig vermeiden. Entspannungstechniken wie Yoga, Pilates und Meditation sorgen für die Balance von Körper und Seele. Nach einem Jahr hat sich dein Körper an das regelmäßige Training gewöhnt und die Laufzeit verwandelt sich automatisch in eine 1-Monats-Mitgliedschaft. Dabei bleibt dir dein besonderer Preisvorteil jederzeit erhalten und du wirst die langfristigen Erfolge sehen und spüren! Auch über die Haut können Allergene einwirken. Laufende Nase, juckende tränende Augen, Kurzatmigkeit und trockene Haut können alles Anzeichen einer Reaktion von Mastzellen in den jeweiligen Körperteilen sein.
Trautmann, A.: Allergologie in Klinik und Praxis. Mehr als 95 Prozent der Patienten, die wegen Kopfschmerzen in die Praxis kommen, haben einen primären Kopfschmerz, etwa Spannungskopfschmerzen oder Migräne. Nein. Egal, wie schlecht Sie sich fühlen mögen, verlassen Sie sich darauf, dass Ihr Baby sicher vor dem Virus ist und es ihm gut geht (NHS 2011b). Nur wenn Sie hohes Fieber haben, sollten Sie sicherheitshalber zum Arzt gehen. „Achten Sie darauf, was bei Ihnen die Auslöser von Migräneanfällen sein könnten, und versuchen sie, diese zu meiden“, rät DAK-Ärztin Dr. Susanne Bleich. Es tritt ein Gefühl auf, als sei der Kopf in einen Schraubstock eingespannt. Bewegen Sie anschließend den Kopf nach rechts und links, damit sich die Lösung gut verteilt. Auch wenn die Begriffe Grippe und Erkältung häufig gleichbedeutend verwendet werden, können und sollten die beiden Erkrankungen doch klar voneinander unterschieden werden. Eine "echte Grippe" lässt sich von einem "grippalen Infekt", einer Erkältung, in der Schwere des Verlaufs unterscheiden: Auch bei einer Erkältung treten Symptome wie Husten, erhöhte Körpertemperatur und Kopfschmerzen auf.
Bei der Behandlung von Schnupfen im Rahmen einer Erkältung haben sich Mittel aus der Apotheke sowie unterstützende Maßnahmen wie zum Beispiel Inhalationen bew��hrt. Deshalb sind regelmäßige Untersuchungen beim Arzt (zum Beispiel im Rahmen des Check-up 35) wichtig. Allerdings sollte dem behandelnden Arzt (sofern es noch nicht offensichtlich ist) mitgeteilt werden, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Damit Sie gar nicht erst von den lästigen Kopfschmerzen geplagt werden, versuchen Sie durch einen gesunden Lebensstil den Schmerz vorzubeugen. Auch betonte Herr Universitätsprofessor Dr. Dr. Herbert Riechelmann, Vorstand der Innsbrucker Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, dass bis zu 90 Prozent der an Allergien erkrankten Menschen derzeit nicht oder nur unzureichend behandelt werden, obwohl wirksame Behandlungsmöglichkeiten zu Verfügung stehen. Ein übermäßiger Gebrauch von abschwellenden Nasensprays kann zu einer sogenannten Nasenspray-Abhängigkeit führen und eine dauerhaft verstopfte Nase zur Folge haben. Wie ein Fahndungsfoto archiviert das Immunsystem die Eigenschaften der über die Nase oder die Lunge eingedrungenen Fremdkörper. In Phase I wird die Schmerzerkrankung durch einen Schmerztherapeuten diagnostiziert und in Schweregrade eingestuft. Die Schmerzerkrankung wird von einem spezialisierten Neurologen und gegebenenfalls weiteren Fachspezialisten diagnostiziert und in Schweregrade eingestuft.
Der Effekt ist dann genau der Gegenteilige: jede Bewegung verstärkt den Schmerz. Schnupfenbedingte Kopfschmerzen: mit Königskerzenblüten aus der Apotheke inhalieren. G. H. aus Waldems (25.11.2014): Ja, die Seite war sehr hilfreich. Hollmann trägt das grau melierte Haar zur Seite gekämmt. Übertriebene Eigenwerbung (insbesondere plumpe Links und Hinweise auf die eigene Seite), Grobheiten, destruktives Gemecker und Rechthaberei sind dagegen nicht willkommen. Friedrich O. aus Stuttgart (10.03.2010): Nach Darmblutung wurde Marcumar durch ASS ersetzt - dadurch kam es nach 2 Monaten zum Schlaganfall. Sonja aus Raum Diepholz (30.12.2010): Leider habe ich den Bericht zu spät gelesen. Inge Kriegsmann aus Erbach (11.03.2010): Mir wurde 100 mg ASS vom Kardiologen wegen Vorhofflimmerns verordnet. Wolfgang Ferch aus Coswig (20.12.2010): Gerade letzten Freitag nach dem Wochenendeinkauf, Taschen aus dem Auto durch den tiefen Schnee gestapft, merkte ich: Halt, das ist zuviel des guten. Zum anderen weisen sie andere Symptome als Männer auf, so dass Frauen den Herzinfarkt nicht als solchen erkennen und deshalb entsprechend spät handeln. Der Schritt zurück ins Leben sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Kann deuten, ahnen, entschlüsseln, kann Figuren mit erschaffen, Mitautor der Geschichte sein. Das liegt einerseits an der Vielzahl der Erkältungsviren und deren Fähigkeit, sich ständig und schnell zu verändern, anderseits auch am breiten Spektrum der Übertragungsmöglichkeiten. Ihr Mann wurde daraufhin wach, hat kurz mit seiner Frau gesprochen. Die Wassertemperatur sollte bei 37 Grad Celsius liegen, da höhere Temperaturen den Kreislauf belasten könnten. In der stationären Phase werden fachübergreifende Therapieverfahren angewandt. Bei Männer und Frauen treten die einzelnen Vorzeichen auch unterschiedlich oft auf. Das Landesprüfungsamt befasst sich mit der Aus- und Fortbildung akademischer und nichtakademischer Heilberufe. Wind, vor allem Nordostwind. Obwohl diese Diagnose niederschmetternd war, war ich doch mehr als froh, zufällig auf eine Klinik gestoßen zu sein, die genau auf die Behandlung meiner Symptome spezialisiert ist. Auch die Sonnenallergie ist eine häufige Art der Allergie. An den Klinikaufenthalt schließt sich in der Regel eine 3-wöchige Rehamaßnahme an. Welche Rolle spielen die "Sentinel"-Ärzte in den Grippe-Überwachungs- programmen? Es sei größer geworden, je schwächer es wurde. In diesem Falle erhält der Erkrankte ein Spenderherz.Sehr geehrter Herr Wolf. „Aber bei mehr als 70 Prozent der Patienten mit plötzlichem Herztod, aber ohne bekannte Erkrankung der Herzkranzgefäße, wurden bei pathologischen Untersuchungen vorherige Narben am Herzmuskel festgestellt. Karin K. ist beunruhigt und entschließt sich, ins Krankenhaus zu fahren. Die Allergene werden beispielsweise so modifiziert, dass es nicht mehr zu diesen ungewollten Sofortreaktionen kommt und die Wirksamkeit gesteigert wird. Bevölkerung betroffen ist (oft aber ohne Symptome). Ich lerne grad für den Rettungssanitäter. Würden Sie bei noch mehr Obst und Gemüse künftig alle drei Gruppen, also Milch, Fleisch und Weizen links liegen lassen, dann würden Sie sich – übrigens völlig einerlei, welcher Blutgruppe Sie nun angehören – noch viel besser fühlen. "Der ist sehr aktiv und aggressiv", sagt der Experte. Diese können nicht nur die Verdauung beeinflussen, sondern auch Schmerzen im Kopfbereich hervorrufen. Neue Studien belegen deutliche Verbesserungen der Heuschnupfen- und Asthmasymptome sowie eine Verminderung der Medikamenteneinnahme nach einer dreijährigen Anwendung der Tablette, schon bei Kindern ab fünf Jahren. Umso wichtiger ist es, seine eigenen Trigger so genau und gut wie möglich zu kennen. Antibiotika sind keine Option, sie helfen nur gegen Bakterien.Süße Schokolade fördert auf Dauer den Herzinfarkt. Dann liegt eine Allergie liegt vor. Dabei dominiert europaweit und auch in Deutschland der Virus-Subtyp H3N2, der nicht optimal durch den aktuellen Grippe-Impfstoff abgedeckt wird. Franze M, Fendrich K et al. Die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt werden stark vom Alter des Patienten beeinflusst. Die aktuelle Grippewelle hat früher begonnen als im Vorjahr. Sie verfügt angeblich über einen wundertätigen Bluttest. Ich habe so Angst und traue mich nicht, das meinen Eltern zu sagen. Weber A, Karch D et al. Higher prevalence of vitamin D deficiency is associated with immigrant background among children and adolescents in Germany. Die meisten von ihnen sind sogenannte Rhinoviren. Unauffällige Ergebnisse schließen einen Herzinfarkt für die Diagnose zunächst nicht aus. Wobei hier die Betonung auf "Zigarettenraucher" liegt. Erhöhte Troponin-Werte deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Herzschädigung hin. Sie stehen in einer Packungsgröße mit zwei Tabletten rezeptfrei zur Verfügung. Und drittens sind trockene Schleimhäute besonders anfällig für die Viren. Bei akuten als auch chronischen Kopfschmerzen sollte möglichst frühzeitig eine Behandlung stattfinden. Damit Sie einen kleinen Einblick in Ihre zukünftige Ernährungsweise bekommen, können Sie sich vorab in unserem umfassenden Leitfaden zur basenüberschüssigen Ernährung informieren.Ich habe bei Kälte große Probleme. Im günstigsten Fall ein gewöhnlicher Virusschnupfen. Wichtig: Es gibt nicht „die eine“ Migräne, sondern ebenso wie bei herkömmlichen Kopfschmerzen verschiedene Arten mit unterschiedlichen Symptomen und Intensität. Ursächlich bestehen Auffälligkeiten schmerzmodulierender Systeme und der Reizverarbeitung im Gehirn, angenommen werden auch Störungen von Ionenkanälen und Zellmembranen. Durch die Stärkung der Abwehrleistung des Körpers werden Überreaktionen wie bei Allergien wirksam gedämpft. Solche Kurse werden inzwischen von einem großen Teil der Sportvereine angeboten. Minute Zeit nehmen ! Die verengte Stelle des Gefäßes kann durch Aufblasen eines Ballons wieder eröffnet werden. In den meisten Fällen ist das erste Grippe-Symptom plötzlich auftretendes, teilweise hohes Fieber, häufig begleitet von Schüttelfrost. Thema war der Gesundheitsschutz in Unternehmen. Auch andere Organe, wie das Herz, und das Zentralnervensystem können von Komplikationen betroffen sein. Was ist eine Lebensmittelallergie? Wer schnell ärztliche Hilfe bekommt, hat die größte Chance, zu überleben und wieder gesund zu werden. Wer eine Webseite starten will um damit Geld zu verdienen, sollte diese Idee am besten gleich wieder vergessen.
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Es geht immer anders
Am Ende wird alles gut – heißt es. Demnach verwundert es nicht, dass manche eben einfach Zeit brauchen, bis sie diesen Zustand erreichen, während für andere überraschenderweise alles schon auffallend früh sehr gut wird. Sollten am Ende doch vor allem harte Arbeit und ein gewisses Maß an Ausgeglichenheit die einzig wahre Basis für gute Ergebnisse sein? Das würde bedeuten, dass es für uns jederzeit soweit sein kann. Schauen wir uns mal an, wie es sich mit den folgenden Musikern und ihren neuen Alben verhält.
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Also nein, ich werde mit The Ride nicht wirklich warm. Fünf Jahre sind vergangen, seit Nelly Furtado ein Album veröffentlicht hat. Jetzt aber ist es da: das neue Album der mittlerweile 38-Jährigen. In fünf Jahren kann viel passieren und glaubt man ihren eigenen Worten, ist auch viel passiert. Erwachsener ist sie geworden. Und natürlich hat sie ein Stück weit mehr zu sich selbst gefunden. Oder viel mehr zurück zu ihren Wurzeln. Außerdem will sie sich jetzt den großen Themen der Frauen zuwenden. Feminismus, das Sich-Lossagen von einer von Männern dominierten Welt. Alles das sind legitime Ziele, richtig sowieso. Keine Frage. Und doch scheinen der Kanadierin auf dem Weg zum neuen Album einige der wichtigen Aussagen verloren gegangen. Musikalisch erinnert Furtado zuweilen an, kein Scherz, eine etwas vorsichtige Version von Kyle Minogue. Freilich ist nicht alles so übertrieben auf tanzbar getrimmt, aber trotzdem soll es furchtbar viel Spaß machen. Und irgendwie dann doch tanzbar sein. Damit habe ich fast das größte Problem: Furtado hat mal sehr einfallsreichen Folk-Pop gemacht. Damit hat sie alle Aufmerksamkeit auf sich lenken können. Dann hat Timbaland ihren Sound bestimmt und was den einen gefallen hat, hat andere zunehmend verschreckt. Okay, ist eben letztlich wirklich Geschmackssache. Aber wenn ich schon verkünde, dass ich zu meinen Wurzeln zurückgefunden habe, warum mache ich dann nur ein weiteres Popalbum unter vielen? Also nein, ich kaufe ihr den Wandel nicht ab. Kein Stück. Weil es einfach keinen gibt. Paris Sun etwa könnte, ungelogen, auch von Kylie gesungen sein. Das würde mich nicht mal stören, wenn Furtado nicht im Vorfeld so sehr für etwas getrommelt hätte, was sie nun nicht einzulösen vermag. Damit das nicht untergeht: The Ride ist ein okayes Pop-Album. Dass dieses von John Congleton produziert wurde, dem Frontmann der Band The Paper Chase – die sonst mit experimentellem Fusion-Jazz-Punk auffallen, das scheint dann tatsächlich doch noch mal erwähnenswert. Berücksichtigt man diesen Punkt, dann ist noch mal umso irritierender, dass relativ gewöhnlicher Synthie-Pop aus dieser sonderbaren Kollaboration hervorgegangen ist. Man findet einfach keine Erklärung dafür, dass Nelly Furtado ihre Chance zur kreativen Wiedergeburt nicht genutzt hat.
Nelly Furtado The Ride VÖ: 31. März 2017
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Konzeptalben sind so eine Sache. Meist wollen sie sehr viel, verlangen dem Hörer einiges ab und selten lohnt sich das, was man an Aufmerksamkeit bereit ist zu investieren. Mit dem Album My November My versuchen Nick & June dennoch ihr Glück. Das Musikprojekt, das in Nürnberg gegründet wurde, legt damit bereits sein zweites Album vor. Schon das Debüt löste in Kritikerkreisen eine vorsichtige Euphorie aus für das, was da an englischsprachigem Indie-Folk-Pop in Deutschland entsteht. Vergleiche mit Angus & Julia Stone, The Swell Season, Bon Iver und Damien Rice wurden gezogen. Nach etwa 300 Konzerten in ganz Europa war es nun an der Zeit für neue Songs und die Geschichte des „November Boys“, der enttäuscht von den Menschen, melancholisch auf das blickt, was ist. Reflektiert, aber nicht ohne Verbitterung, erzählt die fiktive Figur in 12 Songs seine Geschichte. Und damit hat es sich auch schon, an Geisteshaltung, die man aufbringen könnte, aber nicht muss. Die Songs funktionieren jedoch auch ohne das Wissen der etwas größeren Geschichte, die hinter dem Album steckt. Tatsächlich dürfte die Vergleichekiste jetzt sogar noch mal etwas weiter aufgezogen werden, denn hier und da kann man nun auch Belle & Sebastian, Get Well Soon oder gar Conor Oberst heraushören. Die Instrumentalisierung ist dabei vielschichtig, ohne zu viel aufzutürmen. Der Folkpop des Duos ist fast zu melancholisch für einen Frühling. Man wünscht sich einen Herbst, um vollends in den Songs aufgehen zu können. Home Is Where The Heart Hurts ist einer der schönsten Popsongs, den man dieser Tage hören kann. Freunde guter Musik: Schenkt dieser Band euer Gehör! Nick & June haben tatsächlich bereits auf ihrem zweiten Album mehr Mut bewiesen als eine Nelly Furtado auf ihrem sechsten. Dafür ein „Chapeauchen“!
Nick & June My November My VÖ: 31. März 2017
Album-Release-Tour: 06.04.2017 – D – Hannover – Lindwurm 07.04.2017 – D – Hamburg – Pooca Bar 08.04.2017 – D – Bremerhaven – Findus 15.04.2017 – D – Leipzig – Neues Schauspiel 22.04.2017 – D – Griesheim – Kulturwerk 28.04.2017 – D – Frankfurt – Lotte Lindenberg 29.04.2017 – D – Wermelskirchen – Kattwinkelsche Fabrik 05.05.2017 – D – Fürstenwalde – Club im Park 12.05.2017 – D – Schweinfurt – Stattbahnhof 13.05.2017 – D – Regensburg – W1 17.05.2017 – D – Erlangen – E-Werk 19.05.2017 – D – Magdeburg – Moritzhof 20.05.2017 – D – Greifswald – Boddenhus 25.05.2017 – AT – St. Georgen – Bar Fümreif 27.05.2017 – CH – Thun – Café Mokka 30.05.2017 – D – München – Heppel & Ettlich 01.06.2017 – D – Gütersloh – Die Weberei 02.06.2017 – D – Essen – Weststadthalle 08.06.2017 – D – Berlin – Privatclub 17.06.2017 – AT – Salzburg – Corner
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Liquido. Na, klingelt’s? Richtig. Eine Band aus Deutschland, die mit englischsprachigem Rock und insbesondere dem Song Narcotic gar nicht mal so geringen Erfolg hatte. Die Band gab es von 1996 bis 2009. Irgendwann in der Bandgeschichte hatte deren Frontmann Wolfgang Schrödl schon nicht mehr so richtig Bock auf das, was musikalisch von seiner Band kam. Heute kann er das alles frei von der Leber weg erzählen, damals hätte ihm mancher Label-Verantwortliche vermutlich verboten, solche Zweifel zu äußern. Schließlich sollte die Kuh so lange gemolken werden, wie nur möglich. Schon damals hat Schrödl für sich Musik gemacht – still und heimlich, ohne sie großartig mit wem auch immer zu teilen. Einigen Ausgewählten hat er sie dennoch vorgespielt. Von denen wurde er ermutigt, dran zu bleiben. Unter dem Namen 7Fields veröffentlich Schrödl jetzt endlich die Musik, die er zum Teil schon damals gern genau so gemacht hätte. Aber wer weiß: Vielleicht war es nicht die Zeit, vielleicht hätte es nicht die Hörer gegeben. Mittlerweile ist das anders. Das Interesse an alternativem Minimal-Pop ist da. Mit den prägenden Beats, den elektronischen Flächen und einem sehr reduzierten, fast filigranen Drumherum wirkt Schrödl nun tatsächlich so, als wäre er angekommen. Trotz der Electro-Elemente spürt man, dass das klassische Songwriting hier am Anfang stand. Vermutlich eine Gitarre oder eine Pianomelodie. Mit einem kleinen Team hat er in Berlin am endgültigen Sound geschraubt und dezent modernes Klangmaterial darüber gelegt. Nicht zu viel. Nicht so, dass die Identität der acht Stücke dabei verloren gegangen wäre. Ganz im Gegenteil: 7Fields ist ein Paradebeispiel dafür, was entstehen kann, wenn man sich die Zeit lässt, die manche Dinge eben brauchen. Unaufgeregt, echt und frei vom Wunsch nach kommerziellem Erfolg, ohne dabei gleich sperrig und zu experimentell daherzukommen, ist dem ehemaligen Liquido-Frontmann ein sehr feines Mini-Album gelungen – auf das hoffentlich noch einige weitere folgen.
7Fields 7Fields VÖ: 17. März 2017
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Begegnung mit Wolfgang Schreyer und Sehnsucht nach Ranklitz – Vier E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
(Pinnow 24.03. 2017) Wolfgang Schreyer, der Ende dieses Jahres seinen 90. Geburtstag feiern kann, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der DDR. Besonderes Kennzeichnen seines Schaffens ist das effektvolle Verbinden von Fiktion und Dokumentarischen. Einen Eindruck von seiner immer sehr gut recherchierten und spannenden Schreibweise kann man sich in drei von vier Deals der Woche machen, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de acht Tage lang (Freitag, 24.03. 17 - Freitag, 31.03. 17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Die Texte stammen aus verschiedenen Schaffensperioden des Schriftstellers, der in der Endphase des Zweiten Weltkriegs als Flakhelfer eingesetzt wurde, bis Kriegsende in der Wehrmacht diente und 1946 aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde. Er weiß also, worum es geht, wenn er von Krieg und Krisen schreibt. Außerdem ist in dieser Woche ein Kinderbuch von Hildegard und Siegfried Schumacher zu haben. Es geht um eine besondere Freundschaft. Das erste Angebot dieses Newsletters bringt ein E-Book mit zwei der frühesten Erzählungen von Wolfgang Schreyer, die Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts im Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung Berlin erschienen waren – „Das Attentat“ und „Tod eines Kanoniers“: Die erste Erzählung schildert Stauffenbergs heldenhaftes Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944. Spannend und atemberaubend wird die kurze Zeitspanne vom Attentat bis zur Erschießung von Stauffenberg, Haeften, Olbricht und Merz geschildert. Rückblenden zeigen die Haltung und Ziele der in den Putsch verwickelten Offiziere. Im Mittelpunkt steht der verzweifelte, unermüdliche und mutige Kampf Stauffenbergs um das Gelingen des Putsches. Die zweite Erzählung „Tod eines Kanoniers“ spielt am 6. März 1945 in einer Flakbatterie in Frankreich weit hinter der Frontlinie. Hätte der erfolgreiche Putsch am 20. Juli den sinnlosen Tod des jungen Kanoniers verhindern können? Zu Beginn der Erzählung „Das Attentat“ begegnen wir Graf Claus von Stauffenberg und seinem Ordonnanzoffizier, als die beiden an einem später historisch gewordenen Sommermorgen durch Berlin fahren. Ihr Ziel ist ein Militärflugplatz: „An einem strahlenden, blaugoldenen Sommermorgen rollte ein kleiner Mercedes durch die südlichen Vororte von Berlin; er fuhr in Richtung Rangsdorf. Im Fond saßen zwei Offiziere: der Generalstabs-Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg und seine Ordonnanz, Oberleutnant der Reserve Werner von Haeften. Die beiden schwiegen, da der Fahrer sie hören konnte; sie sahen hinaus. Zu ihren Füßen stand eine Aktentasche aus hellem weichem Leder. Es war Donnerstag, der 20. Juli 1944, acht Uhr. Ruinen säumten den Weg. Die meisten Straßen waren zerbombt. Im grellen Sonnenlicht sah man Spuren der vernichtenden Bombenwürfe, die seit einem Dreivierteljahr auf Berlin heruntergingen. Mauerwerk lag auf dem Pflaster, Glassplitter, verkohlte Balken; die Ladenschaufenster waren mit rohen Brettern vernagelt. Stellenweise war die Fahrbahn aufgerissen, so dass der Wagen einen Umweg nehmen musste. An einer einsam ragenden Giebelwand stand: „Unsere Mauern brechen, doch unsere Herzen nie!“ Stauffenberg trieb zur Eile. Er kannte dieses Bild. Die Straßen schienen jetzt verödet; nur in den späten Nachmittagsstunden überfluteten wirre Menschenmassen die S- und U-Bahnhöfe und alle Wege, die zum Stadtrand führten; man wollte fern vom gefährdeten Zentrum eine ruhige Nacht verbringen. Beklemmend war es, diese Menschen zu sehen. Sie murrten, doch sie arbeiteten weiter in den Rüstungsbetrieben – zehn, zwölf Stunden am Tag, unausgeschlafen, bei Hungerrationen. Viele hatten ihr Heim verloren, ihre nächsten Angehörigen. Doch sie taten ihre Pflicht wie der Soldat an der Front. Hofften sie noch auf den Sieg? Vielleicht. Eine wahnwitzige Führung täuschte sie über die Erfolgschancen des Krieges, verbarg ihnen die wirkliche Lage, missbrauchte ihren Fleiß, ihre Tapferkeit, forderte sinnlose Opfer. Fünf- bis sechstausend Deutsche verbluteten täglich, hier und draußen vorm Feind ... Aber das sollte nicht mehr lange dauern. Heute Abend noch – und der schlimmste Spuk war vorbei. „Neunzehnhundertachtzehn“, sagte Haeften, „haben sie hier in Berlin gestreikt.“ „Da war die Verpflegung schlechter“, antwortete Stauffenberg. „Und Wilhelms Pickelhauben waren nicht dasselbe wie die Gestapo.“ Der kleine Mercedes stoppte am Rande des Militärflugplatzes Rangsdorf. Der Oberst stieg aus. Er war ein sechsunddreißigjähriger, hünenhaft gebauter Mann mit dichtem dunklem Haar, kräftigem Kinn und hartem Mund; über dem linken Auge trug er eine schwarze Klappe. Siebzehn Monate zuvor hatte ihn in Tunesien die MG-Garbe eines Tieffliegers erfasst und schwer verwundet. Sein rechter Arm war zerschossen, er trug eine Kunsthand; an der Linken fehlten zwei Finger. Dennoch hatte er es auf sich genommen, Adolf Hitler zu töten. Oberleutnant von Haeften folgte ihm. Sie gingen auf das wartende Kurierflugzeug zu. Haeften trug Stauffenbergs Aktentasche, und er wusste, was sie enthielt. Er war ein Freund und Vertrauter des Obersten. Obwohl schon fünfunddreißig Jahre alt, wirkte er durch sein frisches, heiteres Wesen und das hellblonde lockige Haar viel jünger. An der Front durch einen Beckenschuss verletzt, war er zum Stab des Heimatheeres in die Bendlerstraße versetzt worden und tat bei Stauffenberg Dienst, der ihn in die Umsturzpläne eingeweiht hatte. Er war, wie die anderen Verschwörer, entschlossen, sein Leben zu wagen, um durch einen Militärputsch den Faschisten die Macht zu entreißen. Sie kletterten in die Maschine. „Na, wie ist die Luftlage?“, fragte Haeften den Piloten. – „Ganz Deutschland feindfrei“, antwortete der. Stauffenberg sah mit dem gesunden Auge zweifelnd hinauf in den klaren Julihimmel. „Bei dem Wetter?“, fragte er. „Was nicht ist, kann noch werden, Herr Oberst.“ Stauffenberg nickte. Die „fliegenden Festungen“ der Amerikaner würden gegen Mittag wiederkommen, und dieses eine Mal wünschte er sie selbst herbei. Ein Bombardement der Reichshauptstadt musste Verwirrung stiften, die SS in die Keller bannen und sein großes Vorhaben erleichtern ... Da sprang der Motor an, das Flugzeug rollte zur Piste, hob sich vom Boden ab. Es nahm Nordostkurs. „Die Kiste ist ziemlich schnell“, sagte Haeften. „Macht die sechshundert Kilometer in knapp zweieinhalb Stunden.“ Der Oberst war an diesem Tage zu Hitler befohlen worden, um über die Aufstellung neuer Divisionen zu berichten. Als Stabschef beim Befehlshabers des Ersatzheeres, dem Generalobersten Fromm, gehörte es zu seinen Aufgaben, die Bereitstellung und den Abtransport frischen Kanonenfutters zu organisieren. Das Flugzeug sollte ihn ins Führerhauptquartier bringen, das sich in Ostpreußen befand. Er war in dieser Zeit der einzige unter den Verschwörern, der zu den Lagebesprechungen bei Hitler gelegentlich Zutritt hatte. Er allein kam an Hitler heran. Schon zweimal, am 11. und 15. Juli, als er zum Vortrag auf dem Obersalzberg war, hatte er eine Bombe in Hitlers Nähe zünden wollen. Beide Male jedoch fehlten Himmler und Göring, die mit getötet werden sollten. Heute aber war es gleich – heute würde er auf jeden Fall handeln. „Beck scheint's noch nicht ganz zu glauben“, hörte er Haeften sagen. „Weißt du, Claus, was er gestern geäußert hat? 'Ein Pferd, das zweimal scheute, springt auch beim dritten Mal nicht.'" Stauffenberg lachte dunkel. Das sah ihm ähnlich! Generaloberst a. D. Ludwig Beck, das geistige Haupt der Verschwörung, mochte ein hochgebildeter Mensch, ein kluger Offizier, ein großer Planer sein; aber er war auch ein Zauderer, er sah oft zu schwarz. „Ob wir wollen oder nicht, Werner", antwortete er leise, „heute müssen wir springen.“ Eintönig brummte der Motor. „Ja", sagte Haeften nach einer Weile. „Wir müssen. Das ist ein Wettlauf. Die Fronten ringsum zerbrechen. Höchstens zehn Tage hält von Kluge die Westalliierten noch im Normandie-Landekopf fest. Dann löst sich die Front in Frankreich auf. Die Ostfront ist schon kaputt. Siebenundzwanzig Divisionen haben wir in Weißrussland verloren. Die Heeresgruppe Mitte besteht nicht mehr. Wenn der Russe in dieses Loch stößt ... Das ist ein Wettlauf. Wenn die totale Niederlage Hitlers eher käme als der Aufstand gegen Hitler, welchen Sinn hätte dann der Aufstand noch?“ Der Oberst nickte. Er sagte nichts. Er dachte, dass es auch in anderer Hinsicht ein Wettlauf sei. Die Gestapo war ihnen auf der Spur. Sie hatte am 4. Juli die sozialdemokratischen Führer Leber und Reichwein, als diese auf sein Drängen hin mit den Widerstandskämpfern um Saefkow zusammengekommen waren, überraschend verhaftet. Weitere Schläge folgten. Die Gestapo rollte die Widerstandsfront jetzt auf, sie begann mit dem linken Flügel. Und es ging weiter. Vorgestern, am 18. Juli, war ein Haftbefehl gegen Dr. Goerdeler ergangen. Goerdeler gehörte dem innersten Kreis der Beck-Gruppe an! Es wurde Zeit. Heute musste gehandelt werden, oder es war für immer zu spät.“ Die zweite Erzählung dieses E-Books, „Tod eines Kanoniers““ beginnt mit einem Männergespräch zwischen drei Soldaten: „Ich war damals erst Fahnenjunker-Unteroffizier", sagte Fähnrich Ertel. „Nicht mal Portepeeträger. Von Uniformen verstand sie 'ne Menge. Es hat ihr nichts ausgemacht. Direkt vom Café nahm sie mich mit in die Wohnung. Einfamilienhaus, und es wurde schon dunkel. Ihr Mann war Rechtsanwalt, sie hatten ihn zum SD geholt, wegen seiner Sprachkenntnisse, er steckte in Italien. Hab' ich's euch schon gesagt? Sie war Sportlehrerin, biegsam wie eine Gerte, 'nen halben Kopf größer als ich. Übrigens hellblond.“ „Überall?“, fragte der neunzehnjährige Gefreite Fink aus seiner Zeltecke heraus. „Warte ab, Fink“, antwortete Fähnrich Ertel. „Also, wir tranken Hennessy und tanzten nach Jary-Schallplatten. Es war alles da, eine phantastisch gefederte Couch ...“ „... gedämpftes Licht und wahllos verstreute Kissen", sagte der Obergefreite Arndt, ein Mann von fünfunddreißig. Es kümmerte ihn nicht, ob Ertel seine Geschichten erfand. Niemand zerbrach sich den Kopf darüber, solange sie unterhaltsam waren. Ihn ärgerte nur, dass der Geschützführer immer Hennessy bekam und Frauen, die stattlicher waren als er; mit einer fabelhaften Couch und wahllos verstreuten Kissen. „Woher weißt du das?", fragt der Fähnrich. Arndt gähnte. „Ich stelle es mir vor.“ Ertel spürte wohl, die Leute gingen nicht recht mit, aber er erzählte gern, und das Beste kam ja erst. Da drang aus dem Winkel im Stroh, wo der Stabsgefreite Schrader lag, ein Schnarchen. Das war zuviel, der Fähnrich sprang auf, er stieß eine Gasmaskenbüchse beiseite, befahl: „Fink, du reinigst nachher den Geschützverschluss!“ und trat ins Freie. Sie waren es nicht wert, seine Erlebnisse anzuhören. Er warf nicht Perlen vor die Säue. Und er machte sich an seiner Lieblingswaffe zu schaffen, einem amerikanischen Maschinengewehr mit kastenförmigem Magazin. Die Batterie hielt Mittagsruhe. Man stopfte Socken, rauchte, döste vorm Zelt. Kanonier Jochen Oster lag im Gras, ein kraushaariger Junge, der noch vor kurzem Unteroffizier gewesen, dann wegen Befehlsverweigerung degradiert worden war. Unter Kopf und Rücken hatte er, vierfach zusammengelegt, eine Flanelldecke geschoben. Wie gut tat es, so dazuliegen, in der milden Luft. Eine Fliege setzte sich aufs Kochgeschirr, befühlte den klebrigen Rest: Milchnudeln und Backpflaumen. Es war der 6. März 1945, ein windstiller Tag, mit knospenden Sträuchern, zwitschernden Vögeln und Kondensstreifen am blassblauen Himmel. Im Süden rumorte die Front. Er stützte sich auf den Ellenbogen. In diesem Jahr kam der Frühling zeitig, besonders in der Pfalz. Der Ort zu seinen Füßen hieß Thaleischweiler. Rot und gelb flimmerten die Häuser im Sonnenschein. Er sah die durchsiebten Dächer, das geschwärzte Sparrenwerk, und er konnte die Halsglocken der Kühe hören. Was aber an diesem Dorf das schönste war: es lag neunzehn Kilometer hinter der Hauptkampflinie. Manchmal wehte Stallgeruch den Hang hinauf, bis zur Kuppe des Hügels, auf dem die Geschütze standen. Oster schmiegte den Kopf in die Decke. Sie war weich und dünn, nahm im Rucksack nicht viel Platz ein – gescheit von Mutter, sie ihm zu schicken. Ihr konnte das nicht leicht gefallen sein. Die helle Decke gehörte aufs Kanapee, sie verdeckte dort ein Loch. Soweit seine Erinnerung reichte, hatte es dieses Loch gegeben, und er wusste nicht, was Mutter nun darüber legte ... Er zog ihren letzten Brief hervor, faltete ihn behutsam auseinander. Seine Mutter schrieb: „Am letzten Sonntag im Februar musste ich immerzu an Dich denken, Jochen, mir kamen dauernd die Tränen, ich habe geglaubt, Dir ist was geschehen. Ach, es war schrecklich. Und war eine Leere in mir, ich konnte nichts anrühren, sah Dich verwundet liegen, keiner kümmerte sich um Dich. Stundenlang war ich nachts wach im Bett. Doch nun ist Dein Brief gekommen, mein lieber Junge! Der elende Schmerz hat aufgehört.“ Er las das schon zum zehnten Mal; dabei entstand ein scharfer Reiz in seinem Hals. Kein Feldpostbrief hatte ihn so aufgewühlt wie der hier. Seine Mutter war keine sehr kluge Frau, sie war Bergmannswitwe, ihre Handschrift die eines Schulkinds. Sie war hart, oft verständnislos gewesen. Sie hatte ihn damals genötigt, einen Beruf zu wählen, den sie für ungefährlich hielt. Und nun das, die Decke, der Brief. Er kaute an einem Grashalm. Dann drehte er sich dem Obergefreiten Arndt zu, der sich eben neben ihm ausstreckte. „Fritz, lies das mal." Er wies auf die Stelle. Arndt war vierzehn Jahre älter als er und kein Mann, der schnell Freundschaft schloss. Von der Geschützbedienung „Emil“ war er der einzige, der es über sich brachte, mit einem Degradierten zu verkehren. Er hatte ihm anvertraut, dass er selbst nur hier war, weil er sich gegen einen Zivilvorgesetzten, den Personalchef seiner Firma, aufgelehnt hatte. Bevor sie Soldat wurden, hatten beide in einem Zweigbetrieb der Junkers-Flugzeugwerke gearbeitet. Oster als technischer Zeichner, Arndt als Mechaniker. Und obwohl die Motorenfabrik zweitausend Menschen beschäftigte – sie waren einander nie begegnet –, gab es gemeinsame Erinnerungen, von denen ihre Gespräche zehrten.“ Nur wenige Jahre später, 1962, erschien im Deutschen Militärverlag Berlin erstmals der Titel „Piratenchronik“. Dieses spannend geschriebene und ausgezeichnet recherchierte Buch ist selbst ein Stück Zeitgeschichte. Dem E-Book „Augen am Himmel. Eine Piratenchronik“ liegt die 4. überarbeitete und erweiterte Auflage zugrunde: Nach jahrelangem Materialstudium schrieb Wolfgang Schreyer dieses Tatsachenbuch — die fesselnde Geschichte der Luftaufklärung und Luftspionage. Sein Thema reicht von Alaska bis Israel, von Nicaragua bis Sibirien, vom ersten Späh-Ballon im Jahre 1794 bis zum modernen Foto-Satelliten. Was der Welt lange Zeit verborgen gehalten wurde, wird hier im einzelnen berichtet: Illegale Flüge von Sportfliegern, Abenteurern und Göring-Piloten, der Radarkrieg am Ärmelkanal, die britische Luftaufklärung des V-Waffen-Zentrums Peenemünde, antisowjetische Geheimaktionen der fünfziger Jahre wie U-2-Flüge, B-52-Vorstöße und die Operation „Moby Dick", Spähunternehmen der 1960er Jahre — die „Voodoo"-Flüge über Frankreich und Kuba und der Einsatz von Robotern über der Demokratischen Republik Vietnam. In dokumentarisch belegten Szenen nimmt der Leser teil an Stabsbesprechungen am Tirpitzufer, an der Themse und am Potomac River; an internationalen Pressekonferenzen, Gerichtsverhandlungen und an der Einweisung von Spionagefliegern. Es begegnen ihm namhafte Wissenschaftler, Diplomaten, Konzernvertreter, Juristen, Politiker und Generale. Er erlebt Luftkämpfe über der Ostsee und dem Eismeer, eine Notlandung in Japan sowie Beginn und Verlauf der USA-Aggression gegen Vietnam. Der Autor schildert den Entwicklungsgang strategischer Erfindungen (Höhenflug, Luftbild, Radar, Infrarot, Satelliten-Erkundung) und entwirrt das daran geknüpfte Netz technischer Tricks. Gestützt auf Expertengutachten erläutert er die Details so anschaulich, dass auch Leser ohne Fachkenntnisse seiner Darstellung gespannt folgen. Überzeugen Sie sich selbst. Hier ein Ausschnitt aus dem Kapitel „Zelte im Unterholz“: „Neben der Bentley-Limousine, die den Abwehrchef in sein Londoner Büro zurückbringen soll, steht ein flüchtiger Bekannter: Major Cummings von der Geschichtsabteilung des RAF-Stabs. Er hat auf eine Fahrgelegenheit gewartet, offenbar steht ihm kein eigener Wagen zu. „Was halten Sie eigentlich von unserer Luftaufklärung?“, fragt Jones ihn, als der Bentley losrollt. „Sie ist der nützlichste Teil der Royal Air Force“, antwortet Cummings ohne Zögern. „Sie könnte es jedenfalls sein, wenn man mehr für sie tun würde. Aber sie wird unterschätzt. Wichtig sind uns einzig Harris' Bomber, allenfalls noch die Jagdflieger, die von ihrem Ruhm aus dem Herbst 1940 zehren. Der Aufklärer bringt ja keine Resultate, die so ins Auge fallen wie verbrannte Städte.“ Er lacht – ein kurzes Lachen, das bitter und trocken und ein wenig verächtlich klingt. „Mir scheint manchmal, die Luftaufklärung findet gar nichts mehr, das kleiner ist als Berlin.“ „Weil man nichts anderes von ihr verlangt! Wir haben vergessen, was sie leisten kann und dass die Geschichte des Luftkriegs mit ihr angefangen hat.“ Dr. Jones lehnt sich in das Fondpolster zurück. Draußen flitzt eine Reihe blühender Apfelbäume vorbei. Soll er mit Cummings lieber über das Wetter sprechen? Er kennt dessen ketzerische Einstellung zur Bomberoffensive, seine Kritik an RAF-Stabschef Sir Charles Portal. „Übertreiben Sie nicht etwas?“, fragt er schließlich. „Gewiss nicht“, sagt Cummings. „Seit es organisierte Heere gibt, gilt die ständige Sorge aller Befehlshaber dem, was der Feind heimlich tut. Nichts gegen Ihre Dienststelle, Doktor – aber in alten Zeiten hatten Kundschafter nicht dieselbe Bedeutung wie heutzutage. Wenn es ernst wurde, kamen sie oft zu spät. Die Feldherrn verließen sich weniger auf Spione, vielmehr schickten sie Beobachter auf Bergkuppen oder Baumkronen, um ihren Blick zu weiten, und setzten sie in Sättel, damit die Nachrichtenübermittlung rascher vonstatten ging. Von der Antike bis zur Neuzeit war die Kavalleriepatrouille das beste Informationsmittel. Bis man den Ballon erfand und eine Etage höher stieg.“ Dr. Jones schweigt, ihm gefällt an Cummings immer wieder der wissenschaftliche Stil, die souveräne Betrachtungsweise. Er hat sich schon manchmal gefragt, ob diese Art, gelassen auf Jahrtausende zu blicken, der Karriere des Majors dienlich ist, dessen Kenntnisse in erheblichem Gegensatz zu der Geringschätzung stehen, die man ihm im Stab entgegenbringt. „Damals“, hört er ihn sagen, „beschloss der französische Wohlfahrtsausschuss, seine Streitkräfte mit gasgefüllten Fesselballons auszurüsten, damit, wie es wörtlich hieß, 'Vorposten aus der Luft die Bewegungen des Feindes verfolgen könnten'. Während des ersten Koalitionskriegs der europäischen Majestäten gegen das bürgerliche Frankreich entstand also eine Ballonfahrerkompanie. Ihr verdankte General Jourdan am 26. Juni 1794 seinen Sieg über die Österreicher bei Fleurus.“(„Interavia“, Genf, Nr. 2/1964.) „Das blieb ein Einzelerfolg, nicht wahr?“ „Zunächst ja. Aber nachdem sechzig Jahre später der Pariser Félix Nadar – ein Zeichner, Schriftsteller und Ballonfahrer – die Luftfotografie erfunden hatte, nahm sich ein amerikanischer Professor namens Thaddeus Lowe der Sache an. Er machte daraus ein Instrument der militärischen Aufklärung. Denn der missionarische Geist Amerikas war schon in jenen Tagen nicht ausschließlich friedlich. Ohne auch nur guten Tag zu sagen, hatten die Yankees Indianer, Holländer, Spanier, Franzosen und Engländer vertrieben, waren über Mexiko hergefallen, hatten sich Texas und Kalifornien genommen und stürzten sich nun wie besessen in ihren Bürgerkrieg. Dabei ernannten sie Lowe zum Chefaeronautiker der Potomac-Armee. Im Juni 1861 stieg er über Virginia auf und erstattete dem Nordstaaten-General McDonald einen völlig zutreffenden Bericht über die Stellungen der Rebellentruppen. Dieser Lowe war ein ziemlich heller Kopf. Er benutzte ein auf dem Potomac operierendes Schiff als Ballonträger, nahm eine Kamera in den Ballonkorb mit und bediente sich zur Nachrichtenübermittlung des eben erfundenen Telegrafen ... Langweilt es Sie?“ „Keineswegs“, sagte Jones. „Einer seiner Ballonführer, ein gewisser John LaMountain, startete sogar nachts, um die Zeltlichter der Südstaatler zu zählen. Aber das wurde deren Befehlshaber, General Beauregard, hinterbracht, er ergriff recht moderne Gegenmaßnahmen. Beauregard ließ sämtliche Zelte im dichten Unterholz verstecken und befahl, die Lampen zu löschen. Verdunkelung, Doktor! Außerdem ordnete er an, in beträchtlicher Entfernung viele Täuschungslichter aufzustellen. Anstelle seiner schwachen Kräfte sollte der Feind eine überlegene Truppenmacht vermuten ... Bis zum Marokko-Konflikt 1907 ist der Fesselballon das einzige Instrument der Luftaufklärung geblieben. Dann erwuchs ihm im Militärflugzeug nicht nur ein Rivale, sondern auch ein gefährlicher Gegner““ Nur zwei Jahre vor dem Anfang vom Ende der DDR beschäftigte sich Wolfgang Schreyer in seinem 1987 im VEB Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin erstmals erschienenen Roman „Der Mann auf den Klippen“ mit einem anderen militärischen Konflikt und schickt eine Frau ins Krisengebiet: Die erfolgreiche BRD-Journalistin Judy wird 1983 in das Grenzgebiet zwischen Honduras und El Salvador geschickt, um weiße Flecken auf der Landkarte (der Grenzverlauf ist nicht exakt festgelegt und in diesem Gebiet halten sich Guerilla-Kämpfer beider Länder auf) zu untersuchen. Sie erfüllt ihren Auftrag, doch ihr sympathischer junger Reisebegleiter und Dolmetscher ist tot. Judy kann das nicht verkraften und fällt in ein tiefes Loch. Ihr Chef schickt sie, sozusagen zur Ablenkung und Erholung, nach Grenada. Ihren Auftrag, dort nach einem kubanischen bzw. sowjetischen Militärflugplatz und U-Boot-Hafen zu suchen, erfüllt sie schnell. Sie besteht darauf, ihren Jahresurlaub in Grenada dranzuhängen; denn sie hat sich Hals über Kopf verliebt. Sie zieht in sein Haus, herrlich einsam auf einem Hügel direkt am Meer gelegen. Von der Terrasse des Hauses sieht sie die amerikanischen Kriegsschiffe, die sich Grenada nähern. Aber hören wir zunächst in eine Unterredung von Judy mit ihrem Chef herein, in der es um den ersten Auftrag geht: „Fein, Sie schon zu sehen“, sagte Strathmann, der Mensch mit dem Nussknackerkopf, Haupt der Auslandsabteilung meines Magazins, von unerschütterlicher Vitalität, die er in sein immenses Tageswerk steckte. „Gleich wieder am Ball, recht so, Judy.“ Er sprach jeden mit dem Vornamen an, während er selber Gunar Strathmann blieb, das Leitbild, der große alte Mann, ein Denkmal des deutschen Journalismus. Ich setzte mich unter seinem gütigen Blick. Zwecklos, sich gegen ihn zu wehren. Man sollte ihn lieben, ihm folgen, nicht aber kritischen Abstand wahren. „Es geht um höchst Diffiziles“, sagte Dr. Baron auf die bekannte geheimnisvolle Art. Er hatte empfindsame, lang bewimperte Augen – ein Softy, der in seiner leisen Müdigkeit auf mich stets dekadent wirkte, so zart besaitet und hübsch, dass er auf dem Satinpolster eines Etuis hätte ruhen können. „Wenn wir's überhaupt jemandem zutrauen, da Licht hineinzubringen, dann Ihnen.“ „Sehr spannend. Ich höre.“ Aber sie schwiegen, als wüssten sie nicht, wie es mir zu erklären sei und wer von ihnen das tun sollte. Strathmann zeigte sein informiertes Lächeln, ließ mich in Wohlwollen baden, einer fast somnambulen Leutseligkeit, während seine Hände grob und behaart auf dem Schreibtisch lagen, zwischen dem goldenen Druckstift und der grünledernen Garnitur mit dem Tagesplan. „Ein Grenzkonflikt in Übersee.“ Behutsam ergriff Holger Baron das Wort. „Weiße Flecke auf der Landkarte, zwischen Honduras und El Salvador.“ „Was soll uns das? So was ist doch ganz alltäglich.“ „Manchmal wird aus solchem Streit ein scheußlicher Krieg, wie zwischen dem Irak und dem Iran.“ „In El Salvador ist schon Krieg, Bürgerkrieg.“ „Das eben macht es so brisant.“ Strathmanns Hände begannen zu wandern; sparsam und schonend, mit ordnungsliebender Vorsicht, bewegten sie sich zwischen seinem Eigentum. „Vor genau vierzehn Jahren, Sie erinnern sich gewiss, gab es dort den sogenannten Fußballkrieg. Ein Spiel für die Weltmeisterschaft artete aus zu Krawallen, Mord und Totschlag. Und El Salvadors Armee, der von Honduras überlegen, stieß vor.“ „Angeblich zum Schutz der dreihunderttausend Gastarbeiter auf den Plantagen des Nachbarn“, flocht Dr. Baron ein. „Ein blutiges Kapitel: dreitausend Tote in hundert Stunden, dann Waffenstillstand entlang einer nordwärts verschobenen Linie bei formellem Kriegszustand, zwölf Jahre lang! Erst im vorletzten Sommer kam unter Washingtons Druck ein Friedensvertrag zustande, sehen Sie ...“ Sein Bericht wurde dunkel. Er schnipste mit den Fingern, suchte nach Namen, Daten, Umschreibungen. Man merkte ihm an, dass er Wörter wie Blut oder Krieg (selbst Fußballkrieg) nur ungern in den Mund nahm. Als Ästhet verabscheute er Gewalt in jeder Form. Vielleicht beirrte ihn auch der Umstand, dass sein Chef dabei war, einen so abseitigen Fall aufzuwärmen. Ich fragte: „Passt das nicht besser in die Zeitschrift 'Damals'?“ „Warten Sie ab, Judy, das sind keine ollen Kamellen“, sagte Strathmann autoritär und dennoch so behaglich, als sei ein knackendes Kaminfeuer hinter ihm entfacht worden. „Dieser Friedensvertrag schrieb nämlich die Grenze gar nicht fest. Um die wird seit hundert Jahren gefeilscht. Der Vertrag sah nur vor, dass die strittigen Gebiete einstweilen beim Sieger von 1969 verbleiben; er gibt aber El Salvador nicht das Recht, dort oben Soldaten zu stationieren.“ „Und dieses Vakuum zog die Rebellen magnetisch an“, fuhr Holger Baron fort. Er hatte schöne weiße Zähne; man sah, dass er einen teuren Zahnarzt hatte. „Die entmilitarisierten Zonen in den Bergen boten ihnen ja den idealen Unterschlupf!“ Es klang, als sei er persönlich betroffen von der Hinterlist der Guerrilleros. „Das ist deren Basis geworden.“ Er war sehr wandlungsfähig. Und stets kam er mit moralischer Bugwelle daher, ganz gleich auf welchem Kurs. Es passte zum Bild der Wende, die gegen erheblichen Widerstand allmählich im Hause durchgesetzt wurde, von einer fernen Befreiungsfront abzurücken und lieber auf das Herkömmliche zu bauen, auf Solideres, Bürgertugenden wie Ruhe und Ordnung. Vielleicht empfand Baron sein Einschwenken als schmählich und überspielte das Unbehagen, indem er eine Oktave zu hoch griff. Denn obwohl ihm keiner widersprach, fügte er hinzu: „Das geht auch uns etwas an. Wer heute zum Beispiel in Westberlin ein Taxi besteigt, dem kann es wie mir passieren, dass er wider Willen in obskure Waffengeschäfte verstrickt wird. Stellen Sie sich vor, ich sitze in einem Wagen der 'Ikarus Taxi GmbH' und hab plötzlich vor mir an der Lehne ein Schild mit dem Text: 'Die Gesamteinnahme dieser Schicht wird gespendet für Arbeitsbrigaden in Nicaragua und/oder Waffen für El Salvador'!“ „Ich fühle mit Ihnen", sagte ich. „Man hat Sie gezwungen, die Terrorszene dort zu finanzieren.“ „Sie müssen da gar nicht ironisch sein.“ „Zur Sache.“ Strathmann klopfte auf den Tisch. „Die Armee El Salvadors hat das auf die Dauer nicht hingenommen. Gelegentlich ist sie schon mal in diese Zonen eingedrungen. Daraus leitet nun wiederum Honduras das Recht ab, bis zu seiner alten Grenze vorzurücken. Judy, können Sie mir folgen?“ „Ich denke schon. Mir scheint, aus dem Grenzstreit ist ein Komplott beider Staaten zur Bekämpfung des Aufstands geworden.“ „Immer langsam; wir wollen nicht spekulieren. Fliegen Sie hin, ohne Vorurteil, und finden Sie's heraus.““ Fast zur selben Zeit, als Journalistin Judy ihre gefährlichen Aufträge erfüllt, veröffentlichten Hildegard und Siegfried Schumacher 1981 im Kinderbuchverlag Berlin ihr fünf Jahre später von der DEFA unter anderen mit Kurt Böwe verfilmtes Buch „Der Junge mit dem großen schwarzen Hund“: Als Ulf dem großen schwarzen Hund begegnet, schließt er ihn sofort in sein Herz. Nepomuk nennt er das zutrauliche Tier und nimmt es mit nach Hause. Doch in der kleinen Neubauwohnung kann der große Schwarze nicht bleiben ... Um Nepomuk zu retten, weiß Ulf eines Tages keinen anderen Ausweg mehr, als mit ihm zu fliehen. Unterwegs lernt er den alten Oscar kennen, einen kauzigen, gutmütigen Mann, der vor der Stadt in einer Laube wohnt. Oscar ist bereit, Nepomuk aufzunehmen, aber er stellt Bedingungen. Diese Abmachungen haben es in sich, sind für Ulf gar nicht so einfach zu erfüllen. Eine aufregende Zeit beginnt für den Jungen. Dann kommt ihm auch Sabine noch auf die Schliche, aber das ist eigentlich etwas recht Erfreuliches. Und so beginnt die Freundschaft zwischen dem Jungen und dem großen schwarzen Hund: „Ulf verspürte zuerst Angst, als der große Schwarze auf ihn zukam, und dachte einen Augenblick lang daran, wegzulaufen. Dann dachte er, dass es sinnlos wäre, und blieb stehen, und als der Schwarze dicht vor ihm stoppte, nahm Ulf all seinen Mut zusammen und sagte: „Na, Alter?“ Sicher hätte der Schwarze dasselbe erwidert. Nur können Hunde nicht reden. Er wedelte mit dem Schwanz. In der Hundesprache könnte das: Na, Alter! heißen, aber vielleicht hieß es auch gar nichts und zeigte einfach die Freude an, die der einsam vor sich hin Trottende für das freundliche Wort empfand. „Na, komm schon, komm“, sagte Ulf, und er streichelte den Hund. Dem Schwarzen schien das zu gefallen. Er begann Ulfs Knie zu belecken. Ulf störte es nicht, und um sich mit dem Hund näher bekanntzumachen, fragte er: „Wie heißt du denn?“ Klar, die Frage verfehlte ihren Zweck. Selbst bei einem schwerhörigen Regenwurm wäre der Erfolg nicht geringer gewesen. Ein Hund ist aber keinesfalls dumm. Er merkt, dass mit ihm gesprochen wird. Sofort bemühte sich der Schwarze, seine Dankbarkeit noch spürbarer zu machen, und leckte aktiver, doch nun Ulfs anderes Knie. „Ist ja gut", sagte Ulf und blinzelte dem Hund zu. Der blinzelte zurück. „"Du bist mir schon einer“, sagte Ulf und legte ihm beide Arme um den Hals. Der Schwarze schmiegte sich an, als wäre er froh, nicht länger allein zu sein. „Bist du auch neu hier?", fragte Ulf, und er erzählte, dass er erst vor drei Tagen mit seinen Eltern ins Neubauviertel gezogen sei. Lange haben sie davon geschwärmt: Junge, eine neue Wohnung, immer warmes Wasser aus der Wand und Fernheizung, und du, du kriegst dein eignes Zimmer. Alles war prompt eingetroffen. Und trotzdem! Richtig wusste Ulf nicht, was mit ihm war. Vielleicht lag es an den hohen hellen Häusern mit den langen Balkonreihen, eins wie das andere aussehend, so dass man dort, wo schon Plattenwege und Rasenflächen angelegt waren, glatt Straße und Hausnummer verwechseln konnte. Seinen Block kannte Ulf auf den ersten Blick heraus. Es war der letzte vor der Baustelle. Dort wurden schon die nächsten Blocks hochgezogen. Da war der riesige Kran, der die Bauplatten an die richtige Stelle hob, und da waren die Bauarbeiter. Sie trugen Schutzhelme, und mit dem Kranführer unterhielten sie sich über Sprechfunk. Natürlich hatten Kinder dort nichts zu suchen. Auf einem Schild stand mit Ausrufezeichen zu lesen: Unbefugten ist das Betreten der Baustelle verboten! Die Bauarbeiter aber waren richtige Menschen. Sogar über Sprechfunk ließen sie Ulf mit dem Kranführer reden. Wie der Brigadier hatte er gerufen: Hallo, Franz! Der fragte sofort zurück: Ein Neuer? Und der Brigadier hatte mit: Genau! geantwortet. „Moderne Technik, verstehst du“, sagte Ulf zu dem Schwarzen, „die Bauarbeiter sind schwer in Ordnung.“ Ulf konnte also nicht behaupten, dass es in Eberswerda langweilig war. Während er den Schwarzen an sich drückte und mit ihm redete, wusste er plötzlich, was ihm fehlte. Andi fehlte ihm und Frank und Ralf auch. Immer hatten sie zusammengehalten, und wer ihnen etwas tun wollte, der sollte nur kommen! Nachmittags hatten sie sich im Wald Buden gebaut oder waren mit ihren Rädern zum Krebssee gefahren, und wenn sie plötzlich mächtigen Hunger oder Durst verspürten, war es von dort bis zu Andis Großmutter nur ein Katzensprung. „Weißt du, Alter“, sagte Ulf, „sie kocht die beste rote Grütze, die du dir denken kannst. Eine prima Oma." Der Schwarze leckte sich die Schnauze. Ulf aber fuhr in Gedanken mit seinen Freunden durch Ranklitz, vorbei an den ein- oder zweistöckigen Häusern, kein einziges glich dem andern, mal über Holperpflaster, mal auf dem Fußsteig, wie es in einem so kleinen Ort fernab von den großen Straßen üblich ist, sie fuhren unterm grünen Dach der Linden- und Rotdornalleen, und bei Eisenschmidt parkten sie ihre Räder und beguckten sich das Schaufenster, ob er neues Angelzeug oder Fahrradspiegel mit extralangem Stiel ausgestellt hatte. Das Neuste legte Eisenschmidt immer ins Schaufenster. Nebenan befand sich die PGH-Metall, wo der Vater gearbeitet hatte, und eine Straßenecke weiter der rote Backsteinbau der Schule mit den Säulen vorm Haupteingang. Und als Ulf an das alles dachte, sehnte er sich nicht nur nach seinen Freunden, sondern noch mehr nach Ranklitz, das über zweihundert Kilometer weit weg war. „Ach, Schwarzer“, sagte Ulf und umarmte ihn noch fester. Als er dessen feuchte Zunge spürte, wurde dem Jungen leichter ums Herz. So schlossen die beiden Freundschaft.“ Allein schon wegen dieser Freundschaft zwischen Ulf und Nepomuk, dem großen schwarzen Hund, lohnt es sich, dieses Buch von Hildegard und Siegfried Schumacher zu lesen. Aber auch wegen der Beobachtungen aus dem Alltag des kleinen, längst verschwundenen Landes, in dem aber auch ganz normal gelebt, gearbeitet, geliebt und – Freundschaft geschlossen wurde. Und trotz aller schönen Neubauwohnungen blieb bei manchem eine Sehnsucht nach Ranklitz und nach Roter Grütze, der besten der Welt … Und vielleicht schauen Sie sich auch mal den dazugehörigen DEFA-Film an. Allein schon wegen Kurt Böwe. Den kennen Sie doch noch, oder? Im Übrigen ist in dem 75-Minuten-Streifen auch Liedermacher Gerhard Schöne in einer Nebenrolle als Musiker zu sehen. Zudem singt Schöne das Titellied „War mal ein Hund, ein großer“. Weitere Informationen und Angaben finden Sie unter http://www.prseiten.de/pressefach/edition-digital/news/3761 sowie http://edition-digital.de/Specials/Preisaktion/. Über EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr: EDITION digital wurde 1994 gegründet und gibt neben E-Books Bücher über Mecklenburg-Vorpommern und von Autoren aus dem Bundesland heraus. Ein weiterer Schwerpunkt sind Grafiken und Beschreibungen von historischen Handwerks- und Berufszeichen. Firmenkontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn Gbr Godern Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de Pressekontakt: EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Gisela Pekrul Alte Dorfstr. 2 b 19065 Pinnow Deutschland 03860 505788 [email protected] http://www.edition-digital.de
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"Justizminister macht gegen Hasspostings mobil"
LePenseur:"... titelt heute die Konenzeitung: Zur Bekämpfung der Hasspostings im Internet plant das Justizministerium die Einrichtung von fünf zusätzlichen Planstellen für Staatsanwälte. "Diese fünf neuen Sonderstaatsanwälte werden zur Bekämpfung von Hasskriminalität im allerweitesten Sinne abgestellt sein, schwerpunktmäßig in Wien", sagte Justizminister Wolfgang Brandstetter.(Hier weiterlesen)Ist es "Haß", wenn man den (doch angeblich parteilosen) österreichischen Justizminister als unfähige, von seiner (größtenteils tiefrot eingefärbten) Beamtenschaft zur bloßen Marionette instrumentalisierte Arschgeige bezeichnet? Denn wenn, ausjudiziert bis zur letzten Instanz, die Bezeichnung des früheren (damals aber noch amtierenden) Landeshauptmannes Jörg H. als "Trottel" rechtens ist, dann kann für Justizminister Wolfgang B. die "Arschgeige" nicht verboten sein. In Wahrheit geht es doch um ganz was anderes. Und das merken die als tumbe Forschrifttsverlierer gebrandmarkten "Krone"-Leser sofort, und das klingt dann so: Samstag, 28. Jänner 2017, 17:43 von Primusmaximus Wo endet eigentlich "Boshaftigkeit" oder das "Sagen der ungeschminkten Meinung" und wo beginnt "Hass"? Haben wir schon eine Liste der verboteten Worte und Aussagen? Das Aussprechen von Drohungen war ja schon immer verboten. Also - wozu brauchen wir nun den Begriff "Hass"? Was kommt als nächstes? Dürfen wir den "politischen Führeren" bald nur mehr "Rosen streuen"? Nordkoreaner können übrigens auf Befehl weinen (Trauerbekundung) - müssen wir uns das auch aneignen, wenn ein Politiker stirbt?oder so: Samstag, 28. Jänner 2017, 17:01 von mrbeaker diktaturfördernde maßnahmen, sonst nichts!oder so: Samstag, 28. Jänner 2017, 16:30 von nongenosuizidal Das Wahrheitsministerium nimmt Formen an. Ein neuerlicher Tiefpunkt für die Redefreiheit. Eigentlich hätten wir sie ja in der Verfassung verankert, nur leider ist jener Artikel 13 durch diverse Paragraphen löchrig wie ein Schweizer Käse. In den USA ist die Meinungsfreiheit besonders geschützt und Facebook kommt nun mal aus den USA. Daher das Unverständnis für so viel Freiheit hierzulande.oder so: Samstag, 28. Jänner 2017, 16:12 von kultursensibel Hasspostings (echte wie eingebildete) bringen allerdings keine Menschen um. Wie viele Staatsanwälte gibt es zusätzlich um den Islamismus zu bekämpfen? Oder müssen die noch alle die juristische Glanzleistung des Justizministers in der Bekämpfung der Drogenkriminalität abarbeiten?oder so: Samstag, 28. Jänner 2017, 16:04 von chris22 Je mehr man das Volk knechtet desto mehr Widerstand. Diese Regierung mit unnützen Ministern muss abgelöst werden. Allen voran die Dudzdar und der Brandstifter... ähhj Brandstätteroder so: Samstag, 28. Jänner 2017, 13:48 von bluetrue Die Medien hat man in Österreich längst gut im Griff, aber nicht das Internet! Das derzeitige Spitzelunwesen ist unwürdig für einen freien demokratischen Staat. Diese unfähige Regierung hat unser schönes Land offenen Auges in den Dreck geritten und jetzt panische Angst vor der freien Meinung seiner eigenen Bürger - Zensur wohin das Auge blickt! Damit werden anständige Menschen kriminalisiert, nur weil sie frei von der Leber weg das aussprechen, was sie sich die Meisten denken! Eine Schande!oder ... oder ... Justizminister Brandstetter: treten Sie zurück! Sie sind (schon längst, aber jetzt erst recht) eine Zumutung für Demokratie und jegliche Rechtsstaatlichkeit! http://dlvr.it/NDSp23 "
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