#wenn man die Kinder und Erwachsenen
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Hey, hoffe dir geht es gut und du nimmst dir auch Zeit für dich! 💜 Feel free to ignore this, wenn dir die Mobbingerfahrungen langsam zu viel werden!
Wollte nur sagen, ich kenn das, wenn man in einer "gut betuchten" Gegend als Arbeiterkind zur Schule geht...grooooßer Fehler. Ich habe meine Familie als Kind nie als arm wahrgenommen, es hat nie was gefehlt und wir konnten 1-3 mal im Jahr mit dem Wohnwagen/in die Jugendherberge wegfahren, aber es gab halt z.B. größere Anschaffungen wie Fahrräder/Winterjacken etc. dann mal als Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke bzw. vieles habe ich (als Mädchen) von meinem großen Bruder übernommen, aber hat mich als Kind alles nie gestört.
Und dann kam das Gymnasium. Grob geschätzt 90% Akademiker*innenkinder, viele Eltern waren Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen ...
Und ich mit meinen Sachen vom Bruder, vom Flohmarkt, von Aldi...nie im Trend, Brille, Zahnspange, früher in der Pubertät als andere, deswegen wahrgenommen als "dick", später auch Goth und scheinbar auch offensichtlich queer, dazu undiagnosed crippling anxiety und ADHS.
Es ist nie körperlich geworden, aber ich wurde von allem ausgeschlossen, als hässlich und eklig beschimpft (auch als Lesbe, natürlich, was mir bis heute -20 Jahre später- schwerfällt auszusprechen ohne es als Beleidigung zu fühlen).
Das schlimmste war ein Spiel, was sie sich in den Pausen ausgedacht hatten. Ich hab versucht, mich in irgendwelchen Ecken zu verstecken, keine Angriffsfläche zu bieten, aber trotzdem kamen sie dann und haben mich angetatscht, wie beim Fangen Spielen, und dann sich gegenseitig angesteckt (=fangen gespielt) mit der "[mein Name]-Seuche". Ich habe so viel aus der Zeit verdrängt, dass ich bis heute nicht sagen kann, wie viel die Lehrer*innen davon mitbekommen haben, aber etwas *müssen* sie mitbekommen haben, aber geholfen hat mir keiner...
Naja, sorry dass ich das jetzt irgendwie bei dir abwerfe, aber wie gesagt, ist auch nicht schlimm, wenn du nicht antwortest! Pass auf dich auf <3
💜 no worries, alles gut 💜 Aber lieb, dass du dich sorgst 💜
Eine Sache die ich auch im Nachhinein in Hinblick auf meine Schulzeit und Jugend bemerke ist, wie oft Klasse/Geld auch generell als Beleidigungen verbreitet waren. Wir hatten z.B. "Hartz-IV Empfänger" oder "Hartzer" ganz häufig als Beleidigung und ähnliche Sachen, will da gar nicht ins Detail gehen. (aber sehr bezeichnend: Auch das Wort "Mobbing-Opfer" war eine verbreitete Beleidung. Genauso wie Slurs) Und ich denke das ist irgendwo auch eine Sache wo man merkt, dass Kinder entweder direkt oder indirekt die Biases in ihrem Umfeld wahrnehmen - und dann selber 'anwenden', und dass dann meist in einer kruderen Form als die Erwachsenen. Und ich denke da ist schon ein Punkt, wo aus meiner Sicht Eltern und Erwachsene im Allgemeinen (und vor allem auch Lehrer) schon SEHR früh in Verantwortung sind, daran zu arbeiten, dass sie ihren Kindern gegenseitigen Respekt und Wertschätzung näherbringen.
Und ja, was du sagst ist auch etwas, was auch ganz viele andere in den Tags von dem Post beschreiben und was auch andere in Asks geschrieben - dass es extrem lange Folgen hat, was das Vertrauen und das Selbstbewusstsein und auch das eigene Bewusstsein, dass man Respekt und Wertschätzung verdient hat, angeht. Und das es zeitgleich schwer ist darüber zu sprechen, nach all dieser Zeit. Und ich denke das ist auch ein Teil des Problems mit dieser extremen Normalisierung: Wenn jemand beschreiben würde, dass er zuhause oder in einer Beziehung so behandelt würde, dann würde glaube ich niemand in Frage stellen, warum das so eine prägende Wirkung hat. Aber weil wir halt denken "es sind ja nur Kinder!" und "es ist ja nur Schule und Schule ist halt so!" - während, wie schon beschrieben, es um Handlungen geht, die wir bei Erwachsenen ganz klar als schwere psychische und physische und teilweise sexualiserte Gewaltakte benennen würden, die diese Person dann für Jahre (während einer sehr formativen, sehr vulnerablen Zeit) ausgesetzt ist. Das denke ich ist auch eine Sache, die man klar anfangen müsste zu benennen: Dass es eben nicht nur "Hänseln" ist oder "Prügeln", sondern Gewalt.
(Das erinnert mich z.B. daran, wie mein Opa (Jahrgang 1935) immer ganz offen davon sprach, dass es 'Klassenkeile' gab, wenn jemand etwas 'gegen die Gruppe' oder 'gegen die Klasse' getan oder gesagt hat und dass das von den Lehrern toleriert wurde. 'Klingt 'Klasenkeile' klingt halt besser als 'Kinder wurden von 30-40 Gleichaltrigen systematisch getreten, geschlagen und schikaniert')
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Die drei fragezeichen aber aus irgend einem Grund sind alle Erwachsenen jetzt Lehrer der Jungs (warum? keine Ahnung)
Cotta: Physik und Mathe, wird von Goodween wegen seiner Fächerwahl gemobbt, constantly müde, braucht 3 Wochen um Schularbeiten zu verbessern, verheiratet mit seiner Kaffeetasse, lässt die Kinder wierde Experimente in Physik machen die definitiv nicht erlaubt sind, trotzdem verhasst weil Mathe, hat die ganze Zeit beef mit justus
Goodween: It's giving Geschichte und Sport, definitiv der Lehrer in dessen raum man die Mittagspause verbringt, irgendwie vertrauenslehrer oder so kommt eh keiner zu ihm weil keinem bewusst ist das so etwas exestiert, lebt in Jeans Und hoodies, Schüler shippen in und Cotta hart, schaut im Geschichte Unterricht immer YouTube Zusammenfassungen, Lieblingslehrer von 50% der Schüler, (Schüler debattieren noch ob er wirklich sein Studium abgeschlossen hat)
Morton: Englisch 100%, würde ihm auch Latein zu trauen, gibt lowkey zu viele Hausaufgaben, 24/7 Tasse Tee in der Hand, hat noch nie jemand ohne Hemd gesehen, nicht ganz sicher ob er aushalb der Schule noch ein Leben hat,
Hugenay: Französisch und ✨Bildnerische Erziehung ✨, macht dich in französisch fertig wenn du Wörter falsch aussprichst, gossipt im kunstunterricht mit den Schülern über seine Kollegen, ✨klassische Musik✨ zum konzentrieren, vielleicht gesuchter Verbrecher? (die Gerüchte sind wild), beef mit Cotta, raucht mit den älteren Schülern hinterm Schulgebäude
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Es ist ein Elend, dass man erst realisiert wie dumm man in seiner Jugend war, wenn man Erwachsen ist. Man hält sich für so klug, mit 16,17,18,19 Jahren und eigentlich ist man dumm wie ein kleines Kind. Denkt, man hat die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Glaubt, man hat so viel Erfahrung, weiß vermeintlich wie das Leben läuft.
Diese Euphorie im Körper; die erste große Liebe, Beziehungen, Partys, Sex, Bekanntschaften, Reisen, Ausbildung, Studium. Alles so aufregend und neu. So unglaublich aufregend. Rebellion und Widerstand gegen alles und jeden, vorallem gegen jegliche Autorität.
Gefühle, Entscheidungen, so überwältigend. Endlich ist man Erwachsen. Selbstbestimmend, selbstständig, selbstlos. Endlich ist man Erwachsen und doch waren wir eigentlich Kinder in erwachsenen Körpern, deren Ausweise sie dazu bemächtigt haben, sich Alkohol zu kaufen und Verträge abzuschließen. Was für Pflichten auf einen zukommen, welch Verantwortung man trägt, wie schwer das Ganze sein kann, wird und ist, waren immer nur die Worte von Erwachsenen die uns ins eine Ohr rein und ins andere raus gehuscht sind. Augenverdrehend hat man sie halbherzig zur Kenntnis genommen, gelacht und abgewunken. Bei mir wirds anders. So anders.
Aus heutiger Sicht bereut man so viel. Worte und Handlungen die verletzend waren, naiv und dumm. Entscheidungen die zu schnell, zu voreilig getroffen wurden. Einfach gemacht ohne darüber nachzudenken. Dinge die scheiße gelaufen sind. Über die man heute den kopfschütteln, sich vor die Stirn schlägt und sich denkt "Junge, was hast du dir dabei nur gedacht?". Vermutlich nichts. Man denkt nicht nach, man macht einfach. Handelt aus dem Herzen, geleitet von Liebe, Euphorie, Naivität, Großmütigkeit. Da war keine Vernunft, keine Rationalität. Da war einfach Lust und Neugier und das große Abenteuer.
Man kann nicht im Vorfeld wissen, wie es läuft. Welche Gefühle man hegt, wie intensiv und berauschend das ist. Man muss da durch. Ein Kind weiß auch nicht wie heiß und schmerzhaft eine Herdplatte sein kann, solange es nicht darauf fasst und den Schmerz spürt. Am eigenen Körper, mit Leib und Seele.
Der einzige Unterschied ist, dass man jetzt nicht heulend in die schützenden Arme seiner Mama flieht. Die sagt: "Ich hab es dir ja gesagt", pustet und uns tröstet. Wir müssen uns selbst verarzten, selbst Tränen trocken, selbst klar kommen.
Gott, wie dumm war man nur.
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SE Staffel 1 Rewatch (Folgen 59-62)
Oh no, Pasulke hat Angst vor einem Herzinfarkt 😦 aber Frau Seifert kann ihn zum Glück wieder beruhigen, er muss keine Krabben mehr essen (was auch immer das für eine komische Idee war) und Alexandra hat ihm sogar Grießbrei vom Mittagessen aufgehoben. Awww ☺️
Katharina übertreibt mal wieder maßlos bei ihrer Geburtstagsplanung. Aber dieses Plakat ist schon großartig - ist sie sicher, dass die beiden Jungs sie damit nicht komplett verarschen wollen? 😂
Es ist aber trotzdem nicht das seltsamsten Plakat, dass bei denen an der Pinnwand hängt:
Ich habe Fragen 😅 bzw hatte ich Fragen, bis ich auf diese Seite gestoßen bin: https://www.aerarium.de/aerarium/docs/web_alt/Luftffisch-Web/Luftffisch-Webseiten/ie/ie_home.htm# - jetzt ist mir natürlich alles klar! (um das zu verstehen, muss man glaub ich 1998 dabei gewesen ein 😂)
Die Jagd auf den Umweltverschmutzer (der die Ölfasser in den See geschmissen hat) geht so richtig los. Dass die Möchtegern-Pfefferkörner den Schrottplatz mit einer Lichtschranke überwachen wollen ist, im Gegensatz zu der Pferdeentführung, ja ein nahezu brillanter Plan! "Am besten geht der Alarm bei mir los, ich kann nachts am schnellsten nachsehen, was los ist." - was will uns das sagen? Dass bei Wolf zu Hause niemand aufpasst, was die Kinder so treiben? Hat er etwa eine tragische Backstory? Please, tell me more, Schloss Einstein!
Und der arme Atze! Alle verdächtigen (leider zu Recht) seinen Vater und er fühlt sich total in die Enge getrieben 😞 Und wieder mal richtig gut gemacht, wie sie das Thema schwierige finanzielle Situation und Zukunftsängste eingebaut haben. Atzes Vater bringt das richtig überzeugend rüber - leider hilft das Atze auch nicht so wirklich. Richtig doofe Situation, auch für die anderen, die Atze natürlich nicht hintergehen wollen, aber auch die Ölsauerei nicht ungestraft lassen wollen. Awww, und dann Atzes Strahlen, als sein Vater bei der Polizei anruft und sich selbst anzeigt - wie erleichtert er ist 🥹
Katharina plündert lieber die Klassenkasse und die Bandkasse, anstatt mal mit irgendjemand über das Problem zu reden, dass sie kein Geld hat? Und die Partyplanerin kommt unangekündigt ins Internat und fragt eine 14-jährige nach 600€ Anzahlung in bar? Bin ich die einzige, die das absolut unseriös findet? 🤨 Bin gespannt, wie das Fräulein Prinzessin sich jetzt ohne Geld so schlagen wird - die Idee mit dem Verkauf ihrer Klamotten ist ja schonmal ganz smart.
Oh no, Stollberg hat Tamagochis verboten!!! 😱 Ichbinaltichbinaltichbinalt 🫠
Nadine und Iris packen in einer halben Minute alle Klischees (positiv und negativ) über "Öko-Leute" in eine einzige Unterhaltung. Die sind nämlich alle stark und braungebrannt oder haben Pickel und einen Pferdeschwanz oder eine Mischung aus beidem. Außerdem sind sie definitiv alle männlich. Dass Jo auch eine Frau sein könnte, fällt natürlich keiner von beiden ein. Und innerhalb von ein paar Minuten kommt dann direkt noch ein zweiter Diss gegen Pickel. Iris beschwert sich nämlich, dass sie "schon wieder einen Pickel" bekommt (einen! I would have been happy wenn ich die noch einzeln hätte zählen können in dem Alter^^) und nicht aussehen will wie ein "Streuselkuchen". Das war für Jugendliche mit Pickeln sicher super zu hören. Danke für nichts. Aber die Umwelt-AG mag ich sehr. Jetzt hab ich richtig Lust, ein Hecke anzulegen und Nistkästen aufzuhängen. Und irgendwie hat sich in den 20 Jahren nicht soo viel geändert - die Jugendlichen beschweren sich nämlich auch schon, dass die Erwachsenen sich nicht genug um die Umwelt kümmern. Nur, dass es damals noch nicht ganz so dramatisch war wie jetzt. "wir müssen später in dem Schrotthaufen leben, den die uns überlassen" I feel you, Vera 🥲
Oh oh, Nadines leibliche Mutter ist da und trifft zufällig auf ihre Adoptiveltern. Schon wieder so ein heavy Familienthema. Give them a break, Schloss Einstein Team 😅
Wie die Mädels versuchen, Jungs für den Tanzkurs zu rekrutieren, ich brech zusammen 😂 und am Ende haben alle zugesagt - die "wir können ihnen schlecht tanzlos das Kampffeld überlassen"-Crew aus dem Internat und auch Wolf "mein letzter Tanzkurs ist schon eine Weile her" und Ingo "ich denke, zeitlich bekomme ich das doch hin" aus dem Dorf. Oh bitte bitte lass es jetzt zu viele Jungs sein, sodass die zusammen tanzen müssen. Ich will das!!! 😄
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Kurze Geschichte von Spinat
Eine Woche vor der Kommunion fragte Matilda, die Tochter einer Freundin, ihren katholischen Religionslehrer, wir konnte Gott die Erde an einem Tag erschaffen, wo der Erdkern doch 6000 Grad heiß ist. Er musste sich dabei die Finger verbrannt haben, wenn Gott überhaupt Finger hat. Daraufhin wurde die Mama in die Schule zu einem Gespräch bestellt. Im Laufe des Gesprächs kamen beide Seiten zu dem Kompromiss, dass der Erdkern bei der Erschaffung der Erde eine angenehme Zimmertemperatur haben musste, die im Laufe der Zeit immer weiter stieg, angeheizt durch den Zorn Gottes über das menschliche Treiben auf der Oberfläche. Je mehr die Menschen sündigten umso heißer lief der Kern im inneren der Erde. Die Frage nach Gottes verbrannter Finger wurde zum gegenseitigem Einverständnis nicht weiter diskutiert. Wir wissen es nicht, sagte der Lehrer. Und wir wissen, dass wir es nicht wissen. Er hatte natürlich Recht. Für vieles, woraus unser Leben besteht, haben wir keine plausible Erklärung. Unsere Vorstellungen von der Welt sind auf Mythen und Legenden aufgebaut, die durch anderen Mythen und Legenden zustande gekommen sind. Die Wahrheit lässt sich nicht eindeutig entschlüsseln. Ich bin in einem atheistischen Staat aufgewachsen, statt Gottesfinger beschäftigte mich in den jungen Jahren stark das große Spinaträtsel. Als Kinder wurden wir von den Erwachsenen gezwungen, diesen ekligen Spinat zu essen, immer unter der Prämisse, dies sei unabdingbar, weil Spinat unheimlich viel Eisen enthält. Dabei reichte ein kurzer Blick auf jede Spinatpackung, um festzustellen, dass Spinat überhaupt kein nennenswertes Eisen enthält. Laut einer Legende war dieses Missverständnis 1934 entstanden, durch den Druckfehler in einem wissenschaftlichen Artikel über chemische Analyse des Spinats. Ein Komma war zufällig eine Position nach rechts gerutscht, das Ergebnis dementsprechend verzehnfacht. Doch dieses Artikel ein auch nur eine Legende, den hat es nie gegeben. Es war der Zeichentrick „Popeye, der Seemann mit dem harten Schlag,“ über einen Angehörigen der Marine, der durch Verzehrung von Spinat unglaublich große Muckis bekam. Doch nirgendwo in diesem Film war von Eisen die Rede. In einer Serie spricht Popeye Klartext und sagt, in Spinat sei Vitamin A vorhanden, was auch stimmt. Wie nun das verfluchte Eisen in Spinat reingekommen war, weiß anscheinend keiner. Meine Cousine Jana hatte ihren Spinat immer heimlich in Mamas Blumentöpfe reingetan, die Pflanzen sind tatsächlich groß und stark geworden. Doch vielleicht wären sie es ohne Spinat auch. Das werden wir nun nie erfahren. Übrigens hat „spinach“ auf Englisch noch eine zweite Bedeutung, so nennt man Unsinn und Betrug.
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Look I get it the new ??? movie is your new safeplace BUT DO. NOT. FUCKING. EDIT. THIRST TRAPS OR ANY OF THAT SHIT I SWEAR TO GOD.
Diese Schauspieler sind Jugendliche. Sie sind nicht mal volljährig. Ihr vielleicht auch nicht, und vielleicht ist es euch auch nicht bewusst dass das problematisch ist. Aber auf Internetseiten treiben sich auch maximal widerliche Menschen rum die mit diesen Edits GANZ andere - oder krassere Dinge im Kopf haben - als ein harmloser Fanaccount eines sechzehnjährigen Mädchens. (In dem Falle : Euch nehm ich das nicht übel & keiner ist euch böse, habt sowas einfach im Kopf wenn ihr etwas online stellt. Es ist aber dennoch übergriffig & ich bin mir sehr sicher das ist nicht eure Absicht)
Im anderen Falle, dass es sich um über 18-jährige handelt: schämt euch, wenn ihr genau wisst was ihr tut. Und das ist bei MINDESTENS 99.99% von euch der Fall. Wieso interessiert euch ein Jugendlicher so???? Wieso macht ihr so etwas???? Reflektiert doch mal selber.
In jedem Falle sind auch ship edits meiner Meinung nach nicht okay. Ich schreibe diesen Post weil mir so einer grad auf Tiktok begegenet ist. Was auch immer ihr an einem der Jungs süß findet (oder an ihrem Pairing) - einen Edit davon zu machen in dem man Szenen aus anderen Filmen zusammenschneidet wie ihrendwelche Typen rummachen ist grenzwertig.
Eben weil nicht nur die Charaktere sondern AUCH die Schauspieler und das ist noch viel wichtiger, KEINE ERWACHSENEN SIND SONDERN KINDER.
Kann schon passieren dass man ein OTP hat, ich verstehe das schon (auch wenn meine noch nie underage waren tbh) - aber da wir es hier im Unterschied zum Hörspiel mit tatsächlichen unter 18-jährigen zu tun haben, ist das schlicht und einfach NICHT OKAY.
Schmachtet sie gerne an, habt euche Crushes, aber bitte hört damit auf.
Ja, ich weiß dass Nevio einen Shandrews-Kommentar in positivem Sinne abgegeben hat. Aber garantiert meinte er nicht die 80% die hier abgehen. Nehmt das bitte mal ernst.
Schützt. Minderjährige. Immer.
Danke sehr.
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Seelenverwandtschaft, Schreibkunst und Sachen, die man nicht lesen sollte, wenn man nicht weiß worum es geht oder wenn man generell nicht lesen kann und alles vorgelesen kriegt
(Aus der Perspektive von 100% Psychopathen, im Gegensatz zu 50%)
Lang ist es her, aber ich tue nicht loslassen. Nein, ich lass nicht los. Wie kleine Wiesel warten wir seit Jahren auf deinen Fall, aber du stürzt nicht, du stolperst nur. Ich zeige dir ewige Rache, Vergeltung für mein Leben, welches ich selbst verkackt habe. Wand an Wand, Fenster an Fenster, wir haben früher immer mental Hände gehalten, ich habe dich in den Schlaf geflüstert und wir haben manchmal zusammen Lieder gesungen, schräge Lieder und die Lieder klingen immer noch gleich. Jaja, ich habe es allen meinen neuen Freunden gesagt, meinem Zirkus habe ich es gesagt, drei Jahre, jetzt kommt was, du, jetzt kommt was. Wenn es nicht von alleine kommt, dann helfe ich nach, also wir. Meine Kurierarbeiten ermöglichen mir neue Bekanntschaften mit Leuten, die von Verzweiflung leben. Wenn alles andere nicht klappt, dann klappt mein neues Märchen. Ich singe es neu, wir singen es in unserer eigenen Sprache. Plötzlich findet dich eine geschlossene Psychiatrie auf freiem Fuß. Dein Foto habe ich rumgeschickt, bald bist du verfügbar, eine limited edition nach unseren eigenen Wünschen. Endlich will dich mal jemand, obwohl du so hässlich bist! Morgen bringt dich ein Mädchen mit Zahnspange und ihr stark alkoholisierter Vater zum weinen. Bald kommen zurückgebliebene Typen, die sich ein paar Gehirnzellen teilen und einen Schlafplatz suchen. Ihre Kunden kriegen dich. Du bist leichte Beute, ich zeig es dir richtig. Meine neuen Freunden mit nicht nur Lernschwächen in einer bestimmten Altersgruppe (fragwürdig) machen dich fertig, während die Erwachsenen draußen warten, wo die Hunde eben hingehören. Eventuell wollen dich fragwürdige Gruppierungen von Nutten und Zuhältern rekrutieren, obwohl du hässlich und haarig und eine ganz alter spinster bist. Sie bringen mir alles zurück, was ich verloren habe. Bald bettelst du auf den Knien nach dem Ende unseres Theaters, aber es ist kein Ende in Sicht.
Ich zieh den Vorhang zurück. Das Stück fängt immer wieder von vorne an und es wird immer schlechter. Mein Zirkus kriegt dich. Und es wirkt auch voll natürlich. Jeden Tag rollen sie mit neuen Sachen im Koffer durch Berlin und halten Ausschau nach reichen Leuten. Jeden Tag kopieren sie ihren Tagesablauf, jeden Tag warten sie auf die Anweisungen von ihren Vorgesetzten. Sie sind jeden Tag jemand anderes und jeden Tag sprechen sie eine andere Sprache. Die halten Ausschau nach dem ultimativen Fang, die wollen den ultimativen Durchbruch, ohne was zu tun. Sie belästigen und stalken Leute, die sie null kennen, um an ihr Geld und an ihre Kontakte zu kommen und feiern sich unter anderen als Retter der Bedürftigen. Heute sitzen sie auf der Baustelle oder am Bahnhof, morgen sitzen sie neben irgendwelchen Geschäftsleuten und übermorgen sind sie vielleicht selber welche. Herren der Schizophrenie und der Minderbemittelten, du musst nur die richtigen sammeln und in der Nähe von reichen Leuten sein, z.B. wenn sie Kaffee trinken oder einkaufen. Sie packen sich gezielt in den Weg von ihren Opfern, manchmal warten sie auch vor Schulen, vor denen sie nichts zu suchen haben. Weil da so viele kleine Kinder warten. Und in Einkaufszentren kann man viele kleine Jugendliche fangen. Kleine VerkäuferInnen, manchmal verspricht man sich selbst auch selbst fremde Frauen, die einem als leichte Beute versprochen worden sind. Sie denken sich jeden Tag neue Berufe aus, jeden Tag haben sie eine neue story und jeden Tag wollen sie da sein, wo es richtig abgeht und es viel zu holen gibt. Du bist zu alt für ihre Zielgruppe, aber wir können es trotzdem versuchen. Ich will Vergeltung, meine neuen Freunde suchen neue Gruppenmitglieder, wir helfen uns gegenseitig mit Satan 2.0. Du gehst unter, ich ziehe dich mit.
Du schließt dich an, doch du wirst dich anschließen. Wir packen uns in deinen Weg, du zitterst vor unserer Popularität und Bekanntheit in der Gegend. ~Es~ ist überall, wo du es nicht erwartest. ~Es~ hat alle möglichen Formen. Ich ziehe jetzt Lehramt der Straße durch, wir haben dich versprochen. Ich hab in jeder Mülltonne gesucht und ich ziehe nur das Beste raus. ~Es~ ist immer auf etwas und ~es~ keift und lallt und ist verzweifelt, warme Schlafplätze für alle, genug Essen, reichlich Drogen. Falls du in der Platte, aus der du stammst, noch nicht alles gesehen hast 🤪, dann triffst du jetzt den Abgrund der Gesellschaft. Und der Abgrund der Gesellschaft will nur mal kurz spielen, weil ihr ~gleich~ seid, wir haben es versprochen. Du sollst auch abstürzen, stolpern reicht nicht.
Die Hunde sind hungrig, hässlich und asozial. Ich tausche dich für meine Vergeltung ein. Ein neuer Zirkus, der schlimmste in der Gegend, Eintritt war frei, aber du kommst nicht mehr einfach raus. Untergrund Manuel wollte Karriere machen und musste allen seinen Straßenkontakten Bescheid geben. Rache 3.0 - Hass& Habgier. Terror auf Korn und Verzweiflung.
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Peggy im Märchenland
Eine Weihnachtsgeschichte darüber, was passiert, wenn keine Gold- und auch keine Pechmarie, sondern ein völlig durchschnittliches Mädchen bei der Frau Holle auftaucht. (In den Hauptrollen meine Lieblingsfamilie aus Sims 4 – eine englische Version mit Screenshots folgt demnächst.)
Alles hatte damit begonnen, dass Peggy Reed mit ihren Vatis den Weihnachtsmarkt in Detroit, in dessen Umland ihr Wohnort, Newcrest, lag, besuchte. Schön war der Markt geschmückt, so wie jedes Jahr, und die Buden lockten mit allerlei Naschereien und Krimskrams, doch in diesem Dezember hatte Peggy nur Augen für das Märchenland. Zu jedem Märchen hatten die Aussteller eine kleine Szene aufgebaut, damit die Kinder die Märchen erraten oder sich von ihren Eltern erklären lassen konnten. Nun war Peggy leider kein kleines Kind mehr, sie ging bereits zur Schule und das seit mehreren Jahren. Aus diesem Grund hatte sich das Mädchen vorgenommen, das Märchenland noch einmal so richtig auf sich wirken zu lassen, bevor sie sich im folgenden Jahr womöglich zu alt dafür fühlen würde. Nicht nur womöglich, sondern ganz sicher würde das eintreffen!
Nur war das schrecklich schiefgelaufen, denn als sich Peggy über den Rand einen Brunnens aus Sperrholz und bemalter Pappmache gebeugt hatte, da hatte sich herausgestellt, dass sie bereits zu groß und zu schwer für diese Attraktion war. Hatte Peggy erwartet, nun mit vollem Karacho in die Kulisse zu stürzen und diese umzureißen, so wurde sie eines Besseren belehrt. Anstatt in einem Haufen Pappe, fand sich das Mädchen mit einem Mal in einem echten Brunnenschacht, der so dunkel, kalt und feucht war, wie es nur irgend ging.
Mit einem lauten Platscher durchbrach das Kind die Wasseroberfläche. Geistesgegenwärtig hielt es den Atem an. Wie erstaunt war Peggy, als sie sich nach kurzem Kontakt mit dem Wasser nicht am Grunde eines Wasserloches, sondern in einer Höhle wiederfand!
Erst Platsch, dann Bumm, und nun lag Peggy, alle Viere von sich gestreckt, auf dem Höhlenboden und ihr Bauch tat ihr weh wie nach einem Bauchklatscher im Schwimmbad.
„Au! Aua! Ihr dämlichen Erdgeister, das hat doch weh getan!“
Peggy ballte ihre Fäuste. Sie reckte dieselben in Richtung Höhlendecke und erging sich in eine Schimpfkanonade, wobei sie auch nicht vergaß, die Fäuste schön bedrohlich zu schütteln. Dass ihr sämtliche Glieder schmerzten und das Zusammenpressen der geprellten Finger noch viel fürchterlicher weh tat, musste das Kind ignorieren. Immerhin wandte es sich ja gerade an die Erdgeister. Mit denen war nicht zu spaßen, daher musste man ihnen stark und dreist entgegentreten. Dann taten die Jenseitigen vielleicht sogar den Willen des solcherart ausgezeichneten Sterblichen. So lief das in Fantasygeschichten, und was sonst als Magie hätte Peggys Lage erklären können? Also kein Jammern, Weinen oder auch nur Zähneknirschen. Alles streng verboten! Dabei standen Peggy doch die Tränen in die Augen, so dass sie rein gar nichts sehen konnte und Angst verspürte sie ebenfalls nicht zu knapp! Doch sie durfte sich nichts anmerken lassen. Die Erdgeister waren ja ihre einzige Hoffnung auf Rettung aus dem Loch, in das sie gefallen war. Daher tapfer die Tränen weggeblinzelt und…
…. …. … und… nanu?!
Erneut blinzelte das Kind, doch diesmal nicht, um Tränen zu verscheuchen, sondern, weil es kaum fassen konnte, was es da zu sehen bekam. Über Peggys Kopf spannte sich mitnichten eine dicke Schicht aus Gestein, nein, sie blickte in den weiten Himmel! So grell wirkte selbst der weißgraue Dezemberhimmel im Vergleich zur Höhle, in der sie sich soeben noch befunden hatte, dass Peggy gleich noch einmal so richtig die Tränen in die Augen schossen. Zuerst, weil die Augen schmerzten, dann vor Erleichterung. Was die Geister davon hielten, konnte dem Mädchen schnurz und piepe sein. Denn es war ja gerettet und benötigte sie nicht mehr.
Wie lange sie so gesessen hatte, wusste Peggy nicht zu sagen. Nur eines war klar: Die Erwachsenen würden sich mit Sicherheit Sorgen um sie machen. Dazu reichte bei Vatis in der Regel eine einzige Minute unentschuldigter Abwesenheit.
Das Mädchen richtete sich auf und nahm seine Umgebung nun zum ersten Mal richtig wahr. Es saß auf einer Wiese inmitten dürren, kraftlosen Spätherbstgrases. Schnee war hier noch keiner gefallen, woraus Peggy schloss, sich im noch immer Tiefland zu befinden. Vielleicht ersteckte sich die Wiese ja sogar ganz nah bei Detroit? Die Metropole mit ihren vielen Bewohnern, deren Heizungen und all den Fabriken, strahlte eine riesige Wärmeglocke in die Umgebung aus. Besonders bei nur sanftem Niederschlag hatte der Schnee da keine Chance, liegen zu bleiben.
Ich bin also immer noch in Detroit, schlussfolgerte Peggy.
Merkwürdig war nur, dass außer der Wiese kein einziges anderes Landschaftsmerkmal zu erkennen war. Es gab weit und breit keine Häuser, Straßen, Werbetafeln oder auch nur eine einsame Tankstelle. Lediglich eine Reihe Bäume zeichnete sich am Horizont ab.
Wie Peggy so auf die Bäume zuschritt, fiel ihr auf, dass diese in mehreren schnurgerade verlaufenden Reihen wuchsen. Des Weiteren schien es sich um Apfelbäume zu handeln, die sogar noch die letzten Früchte des Jahres trugen. Doch mit der Fallobstwiese aus Newcrest hatten diese kriegerisch aufgereihten Bäume so gar nichts gemein. Es gab nur eine einzige sinnvolle Erklärung für das sich Peggy bietende Schauspiel: Jemand hatte Setzlinge gezielt in dieser Weise gepflanzt. „Eieiei, bin ich am Ende gar in Narnia rausgekommen?“, fragte sich das Kind, doch noch wie es das zu sich sprach, gewann die Vernunft die Oberhand und sie korrigierte sich: „Ich bin wohl – wie auch immer - in einem Obsthain von Urban Farms Detroit gelandet.“
Je näher Peggy den Baumreihen kam, umso deutlicher hörte sie Stimmen. Diesen Stimme fehlte das Flüsternde, gleichzeitig Lockende und Abgestoßene, mit dem Gespenster den Körperlichen entgegentraten. Ganz und gar weltlich klangen die Stimmen, ganz so, als riefe jemand aus den Baumkronen heraus nach dem Kinde. In Wirklichkeit allerdings waren es die Bäume selbst, die da flehten:
„Ach rüttle mich und schüttle mich, meine Äpfel sind allesamt reif!“
Peggy schüttelte den Kopf.
„Also das eine muß ich mal loswerden!“ teilte sie den Bäumen, dem Himmel und der Welt im Allgemeinen mit. „Überall sonst ist das ein ganz normaler Kontinent. Mit Wölfen und Hirschen und Mustangs und natürlich auch dem üblichen Zivilisationszeugs wie Handys. Aber ihr hier in Detroit… also nee! Sprechende Bäume, echt jetzt? Geht’s noch oder was?“
„Ach rüttle mich und schüttle mich,…“
„Jaja, deine Äpfel sind allesamt reif, das habe ich schon verstanden“, fuhr Peggy den nächstbesten Baum an. „Aber du stellst dir das etwas zu einfach vor, Gevatter Baum! Schau mal, ich bin nur ein kleines Mädchen. Ich kann nicht kräftig genug rütteln, damit der ganze Segen herabfällt. Am Ende noch auf meinen Kopf? Bewahre!“
„Ach rüttle…“
Nun schrie Peggy: „Nichts da! Und ihr seid jetzt alle still, sonst hole ich mein Taschenmesser raus! Wisst ihr, was man mit einem Messer und Apfelbäumen tut? – Ja, offensichtlich wisst ihrs, denn ihr seid still. Fein.“
Das Mädchen stand nun inmitten der Obstplantage. Den Kopf erhoben teilte es den Bäumen mit, dass es ihnen wohl gerne helfen wolle. Nur müsse es dazu auf jeden einzelnen Baum raufklettern und die Äpfel vom Ast drehen. „Deshalb müsst ihr aussagen, dass ich das nur auf eueren Wunsch hin tue, wenn der Besitzer des Community Gartens kommt, verstanden? Nicht, dass ich hier Ärger bekomme wegen Diebstahl oder so!“
Den Bäumen schien es recht zu sein, jedenfalls neigten sie ihre Kronen wie zustimmend. Peggy erklomm einen nach dem anderen, schüttelte die Äste, pflückte Äpfel und schichtete die Früchte dann ordentlich auf einen Haufen. So viele, wie sie tragen konnte, aber steckte sie in ihre Anoraktasche, bevor sie weiterzog.
Als nächstes fand Peggy einen Backofen. Der stand da einfach so auf der Wiese, als habe ihn jemand dort aufgestellt und vergessen, nach Gebrauch mitzunehmen. Bevor sich das Mädchen so richtig wundern konnte, wie dies zustande gekommen sein mochte, hörte es auch schon ein jämmerliches Flehen aus dem Inneren des Ofens:
„Zieh uns raus, zieh uns raus, wir verbrennen sonst!“
Einen schrillen Schrei ausstoßend setzte sich Peggy in Bewegung, dem armen Opfer zu Hilfe zu kommen. Ihr Herz klopfte bis in den Hals hinein. Zum einen, weil sie rannte, so schnell sie es vermochte, zum anderen aber vor Empörung über so viel Bosheit. Jemand einfach in den Backofen zu schieben wie einen Laib Brot!
So dicht am Ofen war es schon bedenklich heiß, doch Peggy riss sich zusammen und streifte die Handschuhe über, die sie den ganzen Tag über mit sich getragen, jedoch nicht benötigt hatte. Solcherart geschützt entriegelte sie den Backofen und zog mit voller Kraft an der Tür. Doch als das Mädchen ins Innere schaute, erblickte es darin nur lauter Brotlaibe. Diese aber riefen:
„Zieh uns raus, zieh uns raus, wir verbrennen sonst!“
„Ja, da soll mich doch…“ entfuhr es Peggy. „Aber ihr seid ja Brote!“
„Ja, und, ist das vielleicht ein Grund, uns verbrennen zu lassen?“
„Nein, natürlich nicht… Entschuldige bitte, Gevatter Schwarzbrot.“
Mit dem bereitstehenden Brotschieber befreite Peggy die Brote aus dem Backofen. Doch die ungewohnte Arbeit strengte das Kind an, zudem fühlte es sich noch immer wie zerschlagen nach seinem Absturz im Brunnen und seine Umgebung verunsicherte es zusehends. So kam es, dass Peggy sich nach getaner Arbeit erst einmal auf einen Feldstein setzte, eines der Brote auf ihren Schoß zog und den Kanten abbrach. Völlig verwirrt fragte das Brot, was das denn werden sollte?! „Na, Brotzeit!“ antwortete Peggy. „Ich habe für euch gearbeitet, da steht mir auch ein Lohn zu!“ Das Brot schien allerdings anderer Meinung zu sein: „Ja, aber, so geht das nicht!“ Peggy zuckte einfach nur die Achseln. Bis eben hatte das Brot noch gejammert, es sei ausgebacken. Nun, da es seinen Wunsch, verspeist zu werden, erfüllt bekam, war es ihm auch wieder nicht Recht? Das sollte jemand verstehen!
Nachdem sie gesättigt war und zudem ihren Durst halbwegs mit einem der Äpfel, die sie mit sich herumtrug, gestillt hatte, stopfte Peggy das angebrochene Brot zu den restlichen Äpfeln in ihre Jacke. Sie war zwar guten Mutes, bald einem Verwalter zu begegnen, doch konnte man ja nie wissen, wie lange man bis dahin herumirren musste. Zu dumm, dass Peggys Handy im Brunnenschacht den Geist aufgegeben hatte. Sie würde einen Angestellten von UFD bitten müssen, ihr seines zu leihen, um eine SMS an die Väter zu senden. Peggy musste ihnen sagen, dass sie auch ja auf dem Weihnachtsmarkt auf ihre Tochter warten sollten.
„Weißt du was, Brot?“ wandte sich das Kind an seinen Reisebegleiter. „Auf dem Weihnachtsmarkt lege ich eine Bratwurst auf dich drauf und kippe Senf drüber. Das wird dir gefallen, denn das ist, als wäre man Speise und Teller in einem.“
Doch anstatt sich ihrer Vorfreude anzuschließen, hatte das Brot wieder etwas zu meckern: „Du bringst alles durcheinander, Kind, und das wird nicht gut enden. Du wirst es schon sehen, wenn du IHR begegnest. Aber ich kann nichts dafür, das werde ich IHR auch sagen.“ Peggy grinste. „Du gehst ganz schön auf in deiner Tirade, was, Brot?“ Dann lachte sie die nächsten hundert Meter über ihr Wortspiel. Brot und aufgehen!
Doch das Lachen verging dem Kind bald, als sich nichts, aber auch gar nichts, an seiner Umgebung änderte. Meile um Meile überquerte Peggy eine nicht enden wollende Wiese. War das denn überhaupt noch das UFD Gelände? Es erschien so riesig… Weite Teile Detroits, die einstmals Fabriken und Werkstätten beherbergt hatten, so wusste das Kind, waren heute verlassen. Man konnte nie wissen, wer sich dort niedergelassen haben mochte. Falls sie versehentlich in ein solches Gebiet stapfte, lief es auf ein Glücksspiel hinaus, ob sie einem lediglich etwas grummeligen Aussteiger, oder einem echten Gangster mitsamt der Beute aus dessen letztem Raubzug begegnete.
Endlich, endlich wurde in der Ferne ein Häuschen sichtbar. Es war aus gutem Fachwerk erbaut, wirkte jedoch viel zu klein, als dass es sich um ein Wirtschaftsgebäude handeln konnte. Peggy rannte die letzten Meter, bis sie keuchend an der Tür des Hauses stand. Vor diesem aber stand eine Frau, die einem Ork aller Ehre gemacht hätte: Grimmiger Blick und riesige Zähne! Obwohl es sich um eine alte Frau handelte, stand sie überhaupt nicht wacklig auf ihren Beinen, soviel erkannte Peggy sofort. Der Stock, auf den sich die Alte stützte, diente wohl eher ihrer Verteidigung denn als Gehhilfe. Während Peggy versuchte, zu Atem zu kommen, musterte die Alte sie streng. Sie schien ihr Gegenüber nicht richtig einschätzen zu können. Woher hätte Peggy auch wissen sollen, dass sie der Frau Holle gegenüberstand, welche die Faulen bestrafte und die Fleißigen belohnte? Das Mädchen aus Detroits Suburb passte in keine der beiden Kategorien. Peggy war einfach nur ein normales Kind, das bereit war, anderen zu helfen, dabei aber auch an sich selbst dachte. Sie brachte ab und zu ein A+ oder einen Tadel mit heim, die meiste Zeit aber wurschtelte sie sich ohne große Höhen und Tiefen durch.
„Sehr angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen. Ich bin Peggy“, erklärte dieses Kind höflich. „Die Tochter von Gavin und Daniel Reed.“
„Ja, ich kenne dich“ erwiderte die Alte. „Ich kenne alle und ich bin die Frau Holle. Bleib hier und tu die tägliche Arbeit für mich, so soll es dir gut gehen.“ Geduldig hörte sich das Mädchen an, was alles zu seinen Pflichten im Haushalt gehören sollte: Tauben füttern, Kochen, Putzen, Betten machen… Nach einer Weile schüttelte Peggy den Kopf. „Du, gute Frau, mit deinen ganzen Anliegen gehst du mal besser nach Detroit an die Jobbörse. Da findet sich immer jemand, der dir helfen wird. Nur so einfach die Magd wird keiner für dich machen, das schlag dir mal aus dem Kopf! Wir sind hier in den Vereinigten Staaten, da gibt es keine Adelsherrschaft mehr. Die Vorfahren meines Vaters Gavin waren Edelleute in ihrem Heimatland und wurden ihr Lebtag nur bedient, aber nach der Revolution lernten sie alle ehrliche Handwerke…“
Peggy’s Redeschwall brach plötzlich ab. Wie oft schon hatte sie diese Worte gehört, die sie gerade wiederholte. Doch für jemand der womöglich gerade aus einem dunklen Winkel Europas angekommen war (zumindest ließ das mittelalterlich anmutende Haus mit dem Taubenschlag im Vorgarten darauf schließen), waren das sicherlich alles nur leere Worte.
Also langte Peggy in ihre Anoraktasche und holte zwei Äpfel heraus. Die gab sie der Frau Holle. „Bitteschön! Lass sie dir schmecken!“ Während die Frau Holle noch völlig fassungslos auf einen Apfel in jeder ihrer Hände starrte, meldete sich das Brot zu Wort: „Ich bin unschuldig“, wimmerte es.
„Je nu, du halt mal schön deine Schnittkante!“ fuhr Peggy das Ärmste an. „Ihr müsst mein Brot entschuldigen, liebe Frau Holle. Es hatte einen ganz miesen Vormittag, wäre fast verkohlt und so. Ja, aber nun muss ich weiter nach Detroit, die Meinigen machen sich sicher schon Sorgen. Also gehabt Euch wohl!“
Peggy knickste artig und dann schritt sie von dannen.
Peggy war nicht weit gelaufen, als sie auf einen Zaun stieß. Der war aus Gusseisen gefertigt und mit verstörenden Motiven geschmückt: Skelette standen sich zum Line Dance gegenüber, ein Kerl im Kapuzenumhang spielte auf und ein anderer in einem Boot brachte bereits neue Gäste auf die Feier. Keiner davon wirkte besonders gesund… Doch durch denselben Fluss, auf dem der Kahn fuhr, huschten kleine Fischchen in die entgegengesetzte Richtung, fort von dem morbiden Tanz zurück in die Welt, aus welcher der Fährmann die Kranken holte. Obwohl der Künstler den Flossenträgern keine Gesichter verpasst hatte, erweckten sie einen verspielten. Dieser Zaun nun verlief in beide Richtungen, bis er sich im Nebel verlor. Davor und dahinter aber gab es nichts als die Wiese.
„Community Gärten sind irgendwie doof“, flüsterte Peggy. „Ich möchte heim…“
„Es gibt keinen Weg als den durch das Tor in diesem Zaun“, ertönte da eine Stimme im Rücken des Kindes. „Den Schlüssel dazu darf ich nur geben, wer mir gedient hat. Es tut mir leid, meine Kleine. Das sind die Regeln dieser Welt und auch wenn es sich für sich wie die grausamste Willkür darstellt, so sind es doch gute Regeln.“ Peggy klammerte ihre Finger um das Zaungitter wie eine Gefangene. Von solchen war sie schon so einigen begegnet, Betrunkene und Randalierer, die ihr Vater über Nacht einbuchtete, damit sie ihr Mütchen kühlten. Lustig hatte die kleine Peggy es gefunden, diese Leute schimpfen zu hören und sich dabei auf dem Schreibtischstuhl von Vatis Kollegen immer wieder um sich selbst zu drehen. Doch nun, da sie älter war, und sie selbst zur Gefangenen geworden war, nein, mit einem Male fand sie ganz und gar nichts Lustiges mehr in ihrer Lage. „Komm, mein Kind“, sprach die Frau Holle. „Jetzt schläfst du dich erst einmal aus und morgen holen wir die Äpfel und Brote rein.“
„Ja, lass uns reingehen“, stimmte auch das Brot zu. „Ich hoffe, es gibt Butter und Marmelade!“
Da musste Peggy schmunzeln. „Ach, du wieder!“
Das Mädchen ließ sich von Frau Holle an die Hand nehmen uns ins Haus führen.
„Wir sind nicht mehr in Detroit, richtig?“ wisperte es und die Alte nickte. Man müsste so ein Fischlein sein, dachte Peggy, als sie an diesem Abend in einem herrlichen weichen Federbett einschlief. Dann könnte man einfach vor allem Kummer davonschwimmen.
Als Peggy am nächsten Morgen erwachte, schlüpfte sie aus den Federn, wie sie und die Väter es daheim auch nicht anderes taten: Indem sie nämlich das Laken, das Kissen und das Deckbett einfach liegen ließ. „Auf zum Frühstück!“ sagte sich Peggy und eilte zur Leiter, die vom Dachboden zu den Wohnräumen führte. Wie das Mädchen allerdings an der benachbarten Schlafkammer vorbeikam, da erblickte es dort drin die Frau Holle. Diese strich ihre Bettstatt glatt, ganz so, als wohne sie gar nicht hier, sondern habe ein Museum zu hüten. Nun, wenn Ordnung ihrer Gastgeberin derartig wichtig war, wollte Peggy sich nicht lumpen lassen und ebenfalls ihr Bett richten, als müsse sie eine Ackerfurche in Linie trimmen! Sie kehrte also um, schleuderte erst einmal alles Bewegliche (Kissen, Bettdecke und Krabbeltierchen) aus dem Bett heraus, hieb auf die Matratze ein (um sie zu lockern) und zupfte dann das Bettlaken zurecht.
Mitten in der Arbeit spürte Peggy, wie sich jemand über sie beugte. Es handelte sich natürlich um die Frau Holle und die war sehr zufrieden mit dem Kind. Sie half Peggy, das schwere Federbett aufs Fensterbrett zu hieven. „Das musst du kräftig schütteln!“ sprach sie dabei. Dann fügte die Alte beinahe andächtig hinzu: „Dann schneit’s in der Welt!“
Peggy zuckte zurück. Vor Schreck ließ sie das Federbett los, fasste es jedoch sogleich wieder an den Zipfeln und zerrte es auf den Boden, weit weg vom Fenster.
„Aber Frau Holle!“ entfuhr es Peggy. „Sowas mache ich nicht!“
Seufzend griff die Frau Holle nun ihrerseits nach den Bettzipfeln. „Nun gut, dann muss ich alte Frau diese schwere Arbeit eben selbst tun…“ Peggy jedoch war schneller. Hast du nicht gesehen, saß sie auch schon im Schneidersitz auf dem Federbett. Da half auch kein Ziehen und Zerren, dieses Bett würde sich keinen Zentimeter weit bewegen. „Na, so ein faules Kind ist mir noch nicht untergekommen!“ ächzte die Frau Holle. „Legt sich nach dem Aufstehen gleich wieder aufs Bett!“
Doch nichts lag dem Mädchen ferner, als ruhig zu dösen. Ganz im Gegenteil musste es ja diese wirre Alte davon abhalten, den Leuten in der Welt noch härter zuzusetzen, als es die Jahreszeiten ohnehin schon taten. Vorwurfsvoll wedelte Peggy mit dem Zeigefinger vor der Nase der alten Frau herum, die da vor ihr stand. „Im Winter, da frieren die Leute und manche haben noch nicht einmal eine Wohnung, die schlafen in ihren Autos, aber weil der Tank leer ist, bleibt es hundekalt da drin!“ rief sie voller Empörung aus. „Winter muss ja schon sein, aber doch nicht so dolle! Also lass du mal die Finger von dem Bett!“
Endlich dämmerte es der Frau, weshalb Peggy das Federbett in Beschlag genommen hatte. „Hm, naja, ganz so Unrecht hast du ja gar nicht, was den Schnee anbelangt“, meinte sie schmunzelnd. „Aber wenn ein kleines Mädchen das Bett schüttelt, wird sich das Gestöber schon in Grenzen halten.“ Peggy musste zugeben, dass das stimmte. Sie war zwar weitaus jünger als Frau Holle, hatte aber längst nicht so kräftige Arme wie diese. Ja, es wäre wohl das Beste, wenn sie selbst das Bett ausschüttelte. Am besten sämtliche Betten im Haus, damit die Alte gar nicht erst auf blöde Ideen käme! Das erklärte Peggy auch ihrer Gastgeberin, während sie das Federbett erneut aus dem Fenster wuchteten. Natürlich nicht die Sache mit den dummen Ideen, nur eben, dass sie sich schon um alle Betten kümmern wolle.
Als das es erste Federbett schon über dem Fensterbrett hing, lugte Peggy neugierig aus dem Fenster. Sie hätte schwören können, dass sich gestern noch eine Wiese darunter erstreckt hatte. Doch nun zogen dort Wolken umher, als besäßen sie jedes Recht der Welt dazu.
„In welcher Richtung liegt eigentlich Detroit?“ erkundigte sich das Kind unvermittelt. Ihr war nämlich etwas eingefallen. „Denk einfach an den Ort, dann wird er vor deinen Augen erscheinen“, riet ihr die Frau Holle. „Na gut.“ Peggy konzentrierte sich. Schon bald meinte sie, die Dächer der Stadt zwischen den Wolken erkennen zu können und den Rauch von Kohlegrills in der Luft zu schmecken. Doch mischten sich auch angenehme Düfte darunter: Bratäpfel, Lebkuchen und Glühwein. Das musste der Weihnachtsmarkt sein! „In Detroit haben die nämlich das Winter-Wunderland“, plapperte Peggy eifrig. „Ja, und dort kann es gar nicht genug schneien! Wenn das Wetter nicht mitspielt, nehmen sie Schneekanonen, die sind aber nicht gut für die Umwelt, echter Schnee ist viel besser, aber eben nicht zuuuu viel. Also, nicht, dass der ganze Schnee, der sonst auf Detroit niedergegangen wäre, jetzt mit einem Mal auf dem Winter-Wunderland akku-mu-liert, das wäre so richtig übel!“
Eine uralte Wesenheit wie die Frau Holle, so mochte man meinen, habe eigentlich schon alles gesehen und erlebt. Das lustig plappernde Reed-Mädchen war allerdings auch für die Ärmste neu, so dass sie sich lieber zurückzog um den Frühstückstisch zu decken. Darauf wartete das Brot bereits sehnsüchtig, wobei das Backwerk, das muss hier einmal in aller Form gesagt werden, im Allgemeinen nicht weniger schwatzhaft als Peggy war.
Am Frühstückstisch fand Peggy das Brot in gelöster Stimmung. Die dick mit Schmalz bestrichenen Schnitten schienen sie geradezu anzulächeln. Es gab auch Kaffee, das Lieblingsgetränk ihrer Vatis. Das Zeug schmeckte widerlich, machte aber zuverlässig munter und hielt warm. In Frau Holles Haus wurde das Getränk mit Zucker und Sahne serviert, was allerdings auch nicht viel half. So wandte sich Peggy nach den ersten Schlucken einfach nur gezuckerter Milch ohne Kaffee (allerdings leider auch ohne Kakao) zu.
„Lebst du schon sehr lange hier?“ erkundigte sie sich. „Und ganz alleine? Und die echte Welt siehst du immer nur durch die Wolkendecke? Dann wird’s mal Zeit, dass ich dir erzähle, wie man die Dinge heutzutage anpackt!“ Frau Holle musterte das Kind skeptisch. Worauf wollte dieses merkwürdige Mädchen schon wieder hinaus? Forsch erklärte die Kleine, dass sie die frisch gebackenen Brote und die Äpfel ins Haus holen wolle. „Du machst inzwischen den Abwasch und fegst die Stube aus. Wenn ich wieder da bin, machen wir Apfelsaft! Ich weiß nämlich, wie das auch ohne elektrischen Mixer geht! Meine Dads wissen es nicht, dafür kann Papa Daniel kochen und Apfeleis herstellen…“ Peggy brach mitten im Wort ab. Die Erinnerung an ihre Väter, den kleinen Bruder, die beiden Katzen und das Aquarium mit den bunten Fischen, die nur vor sich hin blubberten, aber dennoch zur Familie gehörten, war zu schmerzlich. Wie konnte etwas derartig Gutes wie die eigene Familie Schmerz im Herzen verursachen? Egal, es war einfach so.
Im Schuppen fand Peggy einen Karren, mit dem zog sie los. Die Brote lagen noch genauso frisch vor dem Backofen, wie am gestrigen Tag. Auch an den Äpfeln hatte sich kein wildes Tier gütlich getan. Peggy lud alles auf den Wagen und begab sich auf den Rückweg. Ach, wenn es doch stattdessen der HEIMweg sein durfte! Immer wieder schaute sich das Kind verstohlen um, ob es wohl doch noch einen Weg heraus aus dieser merkwürdigen, abgeschotteten Welt fände. Doch da war nur die endlose Wiese unter der sich, wie Peggy nun wusste, Wolken erstreckten.
Im Haus der Frau Holle erwartete Peggy eine weitere Enttäuschung: Das dreckige Geschirr stand noch immer auf dem Frühstückstisch. Nicht einmal Peggy Tasse, die sie vor ihrem Aufbruch in die Küche getragen hatte, war ausgespült. Von der Hausbewohnerin war nirgendwo etwas zu sehen. Peggy musste erst sehr tief in die Stube hineinlaufen, bevor sie Holle fand. „Wieso hast du denn nicht abgewaschen, wie wir es ausgemacht hatten?!“ rief Peggy aus. So ging das doch nicht! Die beiden Frauen waren hier draußen ganz auf sich allein gestellt, da mussten sie einander vertrauen können! Doch nun hatte die Alte einfach ihren Teil der Arbeit nicht getan…
Anstatt eine Antwort zu geben, meinte Frau Holle: „Du hast noch genug Zeit, dich darum zu kümmern, bevor du das Mittagessen kochst.“ „Ja, aber dann bleibt keine Zeit mehr für den Apfelsaft…“ Beinahe weinerlich brachte Peggy diese Worte heraus.
Der Frau Holle fiel wohl auf, wie niedergeschlagen das Kind war, daher sprach sie: „Geh kochen, kleine Peggy. Heute gibt es Gebratenes! Ach, was sage ich da heute! Alle Tages gibt es Gebratenes und Gesottenes!“ Peggy presste die Lippen aufeinander. Dann öffnete sie ihren Mund, in dem eine prächtigen Zahnspange klemmte, die das Gebiss der Frau Holle noch übertraf! „Nein! Gibt es nicht!“ zischte das Mädchen. Diese Frau Holle war ja noch viel fauler als ihre Vatis! „Ich stell mich doch hier nicht hin und unterstütze dein Drückebergertum! Pellkartoffeln gibt’s und jeder schält selbst!“ Einige Stunden später saßen Peggy und Frau Holle am Esstisch, eine große Schüssel voll mit dampfenden Pellkartoffeln zwischen sich. Zum Würzen standen Butter und Salz bereit und frisches Brunnenwasser glitzerte in einer großen Karaffe zum Stillen des Durstes. Peggy beeilte sich, die Butter auf ihre noch heißen Kartoffeln zu streichen, damit diese schön schmölze. Mhm, das war ein Genuss! Solche leckeren Kartoffeln gab es daheim nur selten, da die Vatis ihre Erdäpfel in Form von Schnaps bevorzugten. Kamen doch einmal Kartoffeln auf den Tisch, dann meist nur als Vorsuppe aus der Tüte. Wieso hatte Peggy daheim eigentlich nie auf gekochten Kartoffeln bestanden, sondern den Missstand einfach so hingenommen? Vermutlich, weil sie gedachte hatte, noch so viel Zeit mit ihrer Familie vor sich zu haben. Ein kartoffelloser Monat fiel da nicht ins Gewicht. Doch nun…
Da sie merkte, schon wieder in Heimweh zu verfallen, hob Peggy rasch den Kopf. Sie wollte ihre Tischgenossin in ein Gespräch verwickeln, um sich abzulenken. Dabei musste das Kind feststellen, dass die Frau Holle ihre Kartoffeln noch nicht angerührt hatte. Sie schien wirklich und wahrhaftig darauf zu warten, diese von Peggy mundfertig abgepellt zu bekommen!
Das Mädchen war drauf und dran, ihrer Dienstherrin erneut die Meinung zu sagen. Doch die Frau Holle seufzte so ausdrucksstark, dass Peggy die Worte in der Kehle stecken blieben. Denn während des Seufzers waren dem Kind erneut die ausgeprägten Zähne der Alten aufgefallen. Aus der Sicht eines Menschen wirkten diese, wie schon oft erwähnt, furchteinflößend. Bis gerade eben hatte Peggy diese Tatsache einfach so abgehakt, doch nun meinte sie zu verstehen: „Herrje, du bist wohl ein Werwolf, Frau Holle? Ja, sag das doch gleich!“ Natürlich, das erklärte, weshalb die Alte ihre Kartoffeln verschmähte und sich auch nichts aus Apfelsaft machte. In ihrem Haus gäbe es Braten alle Tage, hatte sie gesagt? „Da brauchst du natürlich Fleisch!“ rief Peggy aus. Sie sprang vom Tisch auf, rannte in die Küche und holte die große Bratpfanne hervor. Aus der Vorratskammer wählte sie zwei große Brocken gut abgehangenen Schinken aus, die sie in eine Mischung aus Mehl, Eigelb und Honig wälzte, während in der Pfanne bereits Butter zerlief.
Als die Schnitzel gar waren, trug Peggy sie noch in der Pfanne zum Esstisch. Mit den Worten „Und du bist wohl recht müde jeden Morgen, vom Herumstreunen in der Nacht?“ nahm das Kind das Gespräch wieder auf. „Ach, hätte ich das doch vorher gewusst!“ Holles Verhalten war ja so typisch für alte Leute, fand Peggy. Viel zu stolz, um etwas zu sagen oder erbitten waren die. Litten lieber stumm vor sich an, als einmal um Hilfe zu bitten. Und auf Erklärungen zu warten, war ohnehin sinnlos. Die Alten erwarteten, dass man alles von selbst erriete. Oder täuschte sich Peggy womöglich? Am Ende stammte die Frau Holle aus einer Gegend, in der Werwölfe verfolgt wurden und hatte sich deswegen nicht getraut, ihren Zustand allzu deutlich zu zeigen. Einige Tage lebten das Menschenmädchen und die vermeintliche Werwolfdame auf diese Weise zusammen. Des Nachts schlief Peggy, morgens bescherte sie dem Winter-Wunderland reichlich Schneegestöber und tagsüber kümmerte sie sich um Frau Holle. Dabei achtete Peggy allerdings stets darauf, sich nicht schikanieren oder herumscheuchen zu lassen. Die Frau Holle schien in ihrem Rudel die Alphawölfin gewesen zu sein, die das Kommandieren nur schwer lassen konnte. Da musste man aufpassen, sich nicht ausnutzen zu lassen.
Peggy meinte, den Haushalt und das Nicht Ausnutzen Lassen schon gut im Griff zu haben. Dennoch sprach sie eines Tages bestimmt: „Du, ich habe mir das überlegt. Das tut dir nicht gut, hier so allein zu leben. Komm doch mit nach Detroit! Dort bist du unter Leuten und vielleicht kann ja sogar jemand etwas gegen dein Wolfsproblem tun?“
„Nein“, erwiderte die Alte. „Ich muss hier bleiben.“
Altersstarrsinnig auch noch? Na, da sollten sich die Erwachsenen drum kümmern, fand Peggy. Zur Frau Holle sagte sie: „Ich jedenfalls möchte jetzt wieder nach Hause!“
Frau Holle versprach, ihrer Gehilfin diesen Wunsch zu gewähren. Peggy solle ihre Jacke, die Handschuhe und was sie noch in ihrer Kammer liegen hatte, zusammenpacken, während sie selbst den Schlüssel zum endlosen Zaun holen wollte.
Während das Kind seine Reisekleidung richtete, lief die Frau Holle an dem Zaun auf und ab. Dabei sprach sie zu sich selbst: „Ich weiß nicht, ich weiß nicht…. Was soll ich mit so einem Fall von Mädchen nur tun? Sie war von Beginn and frech und ungehorsam. Gearbeitet hat sie nur, wenn sie etwas dafür bekam oder glaubte, ich sein in arger Not. Herrje, ich mag kein Pech über diese Kind schütten, das auf gar keinen Fall! Aber ich kann ihr auch kein Gold schenken. Nur irgendetwas muss ich ihr mitgeben.“ Etwas, das weniger wert war als Gold, aber mehr als Pech. Was sollte sie nur wählen?
*
„Sie atmet!“
Peggy frohlockte! Das war doch Daniel-Vati, der da gesprochen hatte? Aber was erzählte der denn da schon wieder für dummes Zeug? „Sie atmet“, ha! Als ob Peggy das nicht ständig täte!
Peggy fühlte sich angehoben und auf eine Trage gelegt. Um sie herum war es dunkel, nur hier und da flackerte eine Taschenlampe und warf bizarre Schatten an eine Steinwand. Offenbar war Peggy exakt an der Stelle wieder aufgetaucht, an der sie Detroit verlassen hatte: in einem Gully unter dem Weihnachtsmarkt nämlich. In dem musste sie hineingerutscht sein, als die Märchenkulisse um sie herum umgefallen war.
In Manneshöhe über ihrem Kopf tauschten sich die Kanalarbeiter aus. Peggy vermochte zuerst nur Wortfetzen zu verstehen, da das geruhsame Leben im Haus der Frau Holle sie der hektischen Menschenwelt entwöhnt hatte. „Geborgen“ hörte Peggy, sowie: „Nur einige Prellungen und blaue Flecken“ und „Gott sei Dank!“
„Menschenskinder!“ Das war Gavin-Vati, erkannte Peggy. „Sehen Sie doch mal hier, was sich hier aus der Wand gelöst hat!“ Obgleich ihre Glieder wieder so schmerzten wie am Tag ihres Sturzes, sprang Peggy von der Trage. Daniel versuchte noch, sie zu greifen, doch das Kind entschlüpfte ihm, geradewegs in Gavins Umarmung hinein. Nach einigen von Peggy lange entbehrten Knuddlern richtete der Polizist seine Taschenlampe erneut auf die Stelle, an der ihm sein „Menschenskinder“ entfahren war. „Schau mal, Peggy! Siehst du diese Geldkassette? Die stammt aus einem Bankraub… wir hatten die Beute bereits abgeschrieben.“ Gavin schüttelte den Kopf. „Wie die nur hier hingelangt sein mag? Wir hatten dieses Vierteil doch doppelt und dreifach abgegrast…
„Gehört das Geld jetzt uns?“ „Nein, kleine Maus, das nun gerade nicht. Aber daß die Kassette nun wieder da ist, rechtfertigt eine saftige Prämie für den Entdecker – und der bist ja du!“ „Nein, Paps, das wäre schön blöd!“ widersprach das Mädchen. „Da müsste ich mir ja meine Weihnachtsgeschenke selbst kaufen, wenn ich reich wäre und ihr arme Schlucker. Es soll unsere Prämie sein, als Familie, meine ich.“ „Haha, na gut, dann soll es so sein!“
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Oh das Bedürfnis einfach von hier zu verschwinden wird immer größer. Einfach in den Zug steigen und Irgendwo hin wo mich keiner kennt. Irgendwo nochmal ganz neu anfangen. Dieser Ort hier hat mich krank gemacht und deshalb kann ich hier auch nicht glücklich werden. Niemals. Ich würde es jetzt sofort tun. Wegfahren und einfach nicht zurück kommen. Ich will da sein wo mein Herz ist. Nicht da wo sich überall Dämonen verstecken. Klar dass das keiner versteht denn "ich hab ja hier alles". Ja das ist richtig aber Ich würde das alles hier stehen und liegen lassen .Sofort. Ich würde mir den A*sch aufreisen um eine neue Wohnung zu finden, würde egal welche Arbeit anfangen und dann mein Fvcking Leben neu beginnen. Oh ja das ist es was ich will. Klingt verrückt aber genau das bin ich. Sterben werd ich am ende ja sowieso also warum nichts riskieren? Ich bin ehrlich, würde mir jemand die Möglichkeit geben ich würde nicht zögern. Ich will nur weg von hier. Einfach weg. So schnell wie möglich...
Sonnst bringt mich diese Stadt irgendwann um. Die Zeit hier hat mich ja sowieso schon kaputt gemacht. Diese hässlichen Häuser , die grauen Straßen, die unhöflichen Erwachsenen und die frechen Kinder, die Intoleranz und diese ganzen Erinnerungen.
Das macht mich alles kaputt auch wenn man mir das nicht ansieht. Soll man auch nicht. Ich frag mich nur wie lang das noch so geht. Wie lang ich es aushalte bevor ich gehe. Früher oder später wird es passieren. Dann bin ich weg. Dann bin ich bei ihm. Dann bin ich vielleicht endlich wieder glücklich.
Warum ist das alles so scheiße schwer....
#meine gedanken#deutscher text#auf deutsch#psychische krankheit#angst vorm leben#psychischer schmerz#borderline störung#text tag#deutsche lyrik#ich liebe dich
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Sonntag in Zürich
Die Stimmung ist angespannt. Man sollte jetzt leben, aber es gelingt nicht, weil alle wissen, dass morgen schon Montag ist. Ausser die Kinder natürlich. Sie rennen auf dem hellgrauen Verputz des Bellevueplatzes zwischen schütteren Bäumchen herum und kreischen vor Freude, als wäre hier die schönste Spielwiese der Welt. Das lockert die Glieder der Erwachsenen aber nicht auf, ganz im Gegenteil. Mit jedem fröhlichen Kreischen lächeln die Elterngruppen sich verkrampfter an. Manche Paare sprechen schon nicht mehr.
Seit fast zwei Wochen Hochnebel in Zürich, wie ewiger Sonntagnachmittag am Himmel. Es schiene die Sonne, wenn da nur nicht etwas dazwischen wäre.
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// von Erwin Grosche // Viele Menschen können nicht damit umgehen, wenn man sie beim Einkaufen trifft. Sie haben Sorge, dass dies den guten Eindruck, den man von ihnen hat, schmälert. Erwin Grosche im Verlag Akademie der Abenteuer ist hier zu entdecken. Der Autor, Schauspieler, Kabarettist und – nicht zu vergessen ! – Paderborner Erwin Grosche, erreicht in jedem seiner Fächer Herz und Kopf. Seine Bücher "Das ist nicht so, das ist ganz anders" und "Weltlexikon zwo" wurden sehr gelobt von Elke Heidenreich: „Erwin Grosche, Kabarettist und Autor aus Paderborn, reflektiert als Philosoph auf der Bühne gern scheinbar nichtige Alltäglichkeiten. Nun hat er dieses Buch für Kinder veröffentlicht, das auch Erwachsenen Spaß macht: Es sind unscheinbare kleine Texte, bei denen es immer etwas zum Lachen oder zum Nachdenken gibt. Zu jedem Text gibt es eine überraschende Zeichnung von Hans Christian Rüngeler. Alles in allem eine schöne Kombination aus Witz, Intelligenz, Unterhaltung.“ Und (zum Hören hier): Das Weltlexikon Zwo ist etwas zum Blättern und Lachen für die ganze Familie. Hier erklärt Erwin Grosche, der Ernsteste unserer Lustigen, den Erwachsenen die Welt.“ Zuletzt erschien von Erwin Grosche und Gennadi Isaak im Verlag Akademie der Abenteuer 'sein neues Buch: 'Monster Monster!', von mehreren Literaturportalen zum Buch des Jahres 2024 gekürt. Der Verlag Akademie der Abenteuer wurde Ende 2020 gegründet, um in diesem Kinderbücher neu aufzulegen und Bücher in die Welt zu bringen, die es sonst vielleicht nicht gegeben hätte. Seitdem sind über 50 Bücher von mehr als 20 Autorinnen und Autoren aus vielen Teilen der Welt erschienen und die Reise geht weiter. Aus dem Verlag: Read the full article
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Besinnliches Weihnachtsfest oder Weihnachtsstress?
Besinnliches Weihnachtsfest oder Weihnachtsstress? Es ist soweit, das Weihnachtsfest steht wieder vollkommen überraschend vor der Tür.
Besinnliches Weihnachtsfest oder Weihnachtsstress? Für viele ist die Weihnachtszeit der Stress schlechthin: die Wohnung muß geputzt und dekoriert werden, Geschenke müssen gefunden werden. Was soll es Weihnachten zu essen geben, was wird unternommen, hoffentlich sind alle glücklich und zufrieden. Dann lädt auch noch die Firma zur Weihnachtsfeier ein und bei der Feier vom Verein darf man auch nicht fehlen! Mindestens ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ist außerdem Pflicht. Es ist kein Wunder, daß bei soviel Termindruck die Besinnlichkeit des Weihnachtsfestes verloren geht und sich im ganzen Dezember ein Streßpegel aufbaut, der zum Weihnachtsfest dann seinen höchsten Pegel erreicht. Und nach Weihnachten geht es bis Silvester weiter. Wir Erwachsenen verlieren meistens ganz aus den Augen, wie schön Weihnachten zu der Zeit war, als wir noch Kinder waren. Sicher, unsere Eltern haben uns viel von der Arbeit abgenommen. Aber waren wir nicht glücklicher und zufriedener als heute? Viele der Arbeiten, die man unbedingt zu Weihnachten erledigen muss, führen wir auch sonst das ganze Jahr durch. So wird auch im Rest des Jahres die Wohnung gereinigt, Fenster geputzt, dekoriert. Für mich ist Weihnachten ein Stück Rückkehr Nicht alles muss perfekt sein, nur weil Weihnachten ist. Für mich ist Weihnachten immer ein Stück der Rückkehr in die Kindheit. Ich habe soviel schöne Erinnerungen an dieses Fest. Wenn wir uns wirklich daran zurück erinnern, dann fällt uns auch sicher ein, dass auch bei unseren Eltern und Großeltern nicht alles perfekt war. Ich mache mir den Weihnachtsstress nicht und laufe nicht von Weihnachtsfeier zu Weihnachtsfeier. Ich stürze mich nicht am Wochenende in den Trubel des Weihnachtsmarktes. Ich genieße die Advents- und Weihnachtszeit und erfreue mich an den Lichtern, wenn es dunkel ist. Das tägliche Leben kann etwas ruhiger werden bis zum besinnlichen Fest. Ausstellungen wie diese führen mich zurück in vergangene Zeiten. Die Erinnerung und die Vorfreude sind für mich die schönsten Dinge am Weihnachtsfest! Wie verlebt ihr die Weihnachtszeit? Was sind eure Ratschläge, dem Streß zu entkommen? Ein kleiner Tip zum Thema "Was schenke ich?": Ich höre im Laufe des Jahres schon genauer hin, wenn es um Wünsche, Sorgen, Meinungen geht. Im Gespräch mit dem später zu Beschenkenden erfahre ich etwas über seine Interessen und Vorlieben. Auch ist es vorteilhaft, wenn man im Vorfeld von einer besonderen Veranstaltung oder Ausstellung im Laufe des Jahres weiß und dafür Karten kauft. Somit fange ich mit dem Überlegen und Besorgen von Geschenken schon nach Weihnachten an und brauche nicht im Dezember durch übervolle Städte und Weihnachtsmärkte zu laufen oder im Internet verzweifelt nach irgendetwas Schenkbaren zu suchen. Vielfach jedoch wird nichts fertig gekauft (außer Bücher - aber diese zähle ich zu einer Notwendigkeit). Meist verschenke ich gemeinsame Zeit oder selbstgemachte Sachen wie Gelees, Marmeladen oder Kekse. Read the full article
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#Biographien#Eierharfe#ErwinGrosche#HeikoGrosche#Kabarett#Kultur#Paderborn#Peter-Hille-Literaturpreis#Veranstaltung#Westfalen
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Auf Wiedersehen, Vietnam!
Nach den anstrengenden und intensiven letzten Tagen gönnen wir uns zuletzt also einen gemütlichen Abschluss. Am späten Vormittag fahren wir mit dem Bus noch einmal ins Stadtzentrum, wo wir das historische Postgebäude, die Kathedrale Notre Dame (leider zurzeit eine Baustelle), das Rathaus und die Oper großteils von außen besichtigen. Hier wird deutlich, dass Frankreich hier ein Kolonialreich errichtet hat, die Gebäude erinnern noch heute sehr an das, was wir in Europa gewöhnt sind.
Nach dem abschließenden Mittagessen haben wir die Wahl zwischen mehreren Optionen: den Präsidentenpalast, einen Lackierer-Betrieb oder das Museum zum Vietnamkrieg. Viele wählen die letztere Option und sind zutiefst erschüttert über die Gräueltaten, die hier von Menschen an Menschen verübt wurden. Die schlimmsten Bilder der verstümmelten und verkrüppelten Kinder und Erwachsenen, die zum Teil bis heute unter den Folgen des Einsatzes des Entlaubungsmittels „Agent Orange“ leiden, erspare ich euch an dieser Stelle … Wie ist so etwas möglich, wie können Menschen so grausam zueinander sein – fragen wir uns, während wir mit dem Bus zum Flughafen fahren.
In den Worten, die Quang zum Abschied zu uns spricht, merkt man, dass auch ihm die beiden letzten Wochen sehr gut gefallen haben. Wir unsererseits haben die Zeit in Vietnam in vollen Zügen genossen, vielleicht wird auch außer mir noch der eine oder die andere noch einmal hierher zurückkehren. Das Land ist voller unbeschreiblich schöner Höhepunkte, ebenso unglaublicher chaotischer Zustände und grenzenlos freundlicher Menschen. Selten haben wir uns in einem Land so sicher gefühlt (vom Verkehr abgesehen), auch wenn uns die Schwächen dieses Systems ebenso vor Augen geführt wurden. So betreten wir bei über 30 Grad Celsius das Flughafengebäude in Saigon (den offiziellen Namen „Ho Chi Minh City“ verwendet übrigens kaum jemand), um rund 20 Stunden später bei -2 Grad Celsius in Mailand wieder europäischen Boden zu betreten. Für viele unter uns wird es nicht die letzte Leserreise gewesen sein.
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Wer möchte gerne missioniert werden? Du musst das oder jenes tun. Wer liebt das? Eine Denkweise. Nur eine Richtung. Einbahnstraße. Das ist in einer Diktatur so, aber in der Demokratie nicht. In der Demokratie ist Vielfalt?
So erlebte ich es zumindest in der Vergangenheit Aber die Zeit ist dynamisch. Die Zeiten ändern sich. Früher nutzte man ein Nokia Handy. Jetzt eher Samsung oder Iphone.
Wer will gerne missioniert werden? Früher missionierte die Kirche. Wo sie das mit Zwang taten, war langfristig der Misserfolg garantiert. Wer missioniert jetzt? Hat die Missionierung aufgehört? Ich denke nicht. MC gibt es in New York, London und Moskau ( trotz Sanktionen). Überall wimmert uns die Werbung entgegen. Ok, die Firmen müssen ja von was leben. Kapitalismus funktioniert so. Verkaufen, Umsatz, Euros. Man kann der sanften Missionierung nicht böse sein? Da ist nur ein gesellschaftlich sanfter Druck vorhanden. Mehr nicht. Das ausschließen gibt nur bei Teenagern oder doch bei den Erwachsenen?
Im Jahre 2016 las ich eine Statistik und das haute mich um. Selten hatte mich eine Statistik so umgehauen. War es die Süddeutsche oder die FAZ? Egal, der Inhalt ist ja wichtig oder? Über 50% der Deutschen trauen sich nicht öffentlich zu sagen, was sie über die Flüchtlings-Politik denken. Jeder zweite hat Angst in seiner Heimat, öffentlich seine Meinung zu sagen. In der Demokratie? In Deutschland. Das löste in mir viele Fragen aus und beschäftigt mich immer noch. Seit über 8 Jahren. Und seitdem bin ich sehr aufmerksam geworden. Wer kritische Fragen stellt, ist rechtsradikal. Wer Probleme anspricht ist, ein Nazi. Nach all dem wundert man sich, wenn die AfD Erfolg hat? Es gibt einige Beispiele von Mainstream-Missionierung.
Ist in der Demokratie unsere Meinung gefragt? Ich denke nur, wenn sie Mainstream konform ist. Out of the Box ist oft nicht erwünscht. Vor allem wenn, sie entgegen dem Mainstream steht? Kritisches Denken und Fragen nicht erwünscht in der Demokratie?
Und eines Tages kam Corona und auch da gab es eigentlich nur eine Meinung. Ich habe mich impfen lassen, aber langjährige Freunde erzählten und weinten, wie ihre Kinder in Schulen diskriminiert wurden. Die Missionierung klappte nicht überall, und so kam der Druck für manche sogar auf Kosten des Arbeitsplatzes. Keine Impfung, kein Job. Und das in Deutschland? Und das in der Demokratie? Nach Monaten und Jahren kommen immer mehr Infos, was alles falsch lief bei der Missionierung. Ok, es war ein schwieges Thema. Aber gibt es Entschuldigungen? Abarbeiten? Schuldgeständis? Null komma Null. Langsam aber sicher kommt einiges ans Licht. Und das ist erschreckend. Ein Beispiel gefällig?
Ich bin gegen Krieg. Bitte richtig zuhören. Hochkomplizierte Themen und Jahrunderte lange Geschichte wird uns in einem Satz so erklärt. Die Russen sind immer schuld. Schon vor über 10 Jahren fragten mich meine Kinder, warum Papa sind immer die Russen in Filmen die Bösen? Ich war sprachlos über soviel Analyse und Reflexion bei Kindern und auch überfragt. Mir fiel das nie auf. Danach lass ich zufällig ein Artikel. Darin stand, dass Europa Russland mehr angriff wie umkehrt. Das ist die Geschichte. Wer aber interessiert sich für Geschichte? Beim 2. Weltkrieg starben 27 Millionen Russen und 6 Millionen Deutsche. Wer wusste das? Die USA ist für viel mehr Kriege verantwortlich. Sie haben viel mehr Militär-Stationen im Ausland. Hier geht es nicht um Amerika oder Russland, sondern um eine Wahrnehmung. Aber sie sind immer die Guten in Filmen. So haben wir diesen furchtbaren Krieg Russland gegen die Urkanie. Worin soviele Menschen sterben und die einzige Logik ist mehr Waffen und mehr Sanktionen. Kann das so funktionieren? Ist die Geschichte wirklich so schnell erzählt? 100% Russland schuld und 0% Ukraine, Europa und USA? Viele Informationen ließt man in der Mainstream-Zeitung nicht. Dass vor dem Kriegsbeginn Russisch in der Ukraine verboten wurde? Obwohl Millionen Russen da leben. Da gibt es noch ganz andere Fakten. Wie gesagt, das rechtfertigt keinen Krieg. Nein. Ich finde den Einmarsch der Russen nicht gut. Aber wer kritische Fragen stellt, der ist im Bann der Missionierung Mainstream. Putinversteher. Man ist gebranntmarkt. Wie kannst du nur.
Ein letztes Beispiel. Der Armenische Patrichach von Istanbul wird von französischen Reportern gefragt. Werden Armenier in der Türkei unterdrückt? Gibt es Meinungsfreiheit in der Türkei? Kann man seinen Glauben frei ausleben? Viele Fragen. Was war die Motivation? Skandal und mehr Umsatz? Der Patriarch holte aus und stellte auch dem Reportern einige Fragen. Gibt es in Europa Meinungsfreiheit? Kann ich in der Kirche sagen, dass gleichgeschlechtliche Ehe nicht Gottes Wille ist? Kann ich sagen, dass wenn man seine Geschlecht operieren lässt , keine gute Idee ist? Die Reporter wurden immer stiller. Sie schrieben immer weniger auf. Das waren falsche Antworten, die sie nicht hören wollten. Sie schauten sich an und gingen. Sie wollten aufzeigen, aus welcher großartigen Zwillsation sie kommen. Soviel Demokratie und Meinungsfreiheit. Und plötzlich, mit ein paar Fragen, deckte der Patrichach auf, dass dem nicht so war. Es stimmt nicht. Ihre Welt zerbrach. Sie hatten keine Antworten. Obwohl sie sich mächtig anstrengten.
Die Missionierung der Ideologien wird immer härter und fundamentalistischer. Man Predigt Wasser und trinkt Wein. Respekt und Toleranz sind die Schlagwörter die sie für sich in Anspruch nehmen. Aber nur gegenüber ihren Ideologien. Respekt und Toleranz gilt nur für uns. Cancel Culture wurde immer populärer. Aber Biologen und Wissenschaftler können nicht an Unis sagen, dass es einen Geschlecht gibt. Das darf nicht sein? Was immer galt, was alle Wissenschaftler immer lehrten, ist jetzt falsch. Die Argumentation ist simpel. Was man fühlt das ist man. Man kann das jederzeit ändern. Was ich fühle das bin ich. Plötzlich dürfen renommierte Professoren nicht lehren. Die Missionierung wird immer kopflosser und unlogischer. Dafür immer selbstbewusster und lauter. Keiner darf dem öffentlich widersprechen. Wie oft habe ich mich mit Freunden, Nachbarn, Bekannten oder neuen Freunden über die Mainstream-Missionierung unterhalten. Und wo Vertrauen ist, da klagen die meisten. Wo ist die Freiheit geblieben? Wir fürchten uns, öffentlich unsere Meinung zu sagen. Sie sagen, dass einiges mittlerweile ins Absurde geruscht ist.
Ich denke, wenn die gleiche Studie wie im Jahre 1996 wieder unternommen würde, wäre die Zahl viel höher. Und nicht nur bei der Flüchtlings -Politik, sondern bei so viele anderen Themen wie z.B. Corona, Russland, Gender usw.
Was wünsche ich mir? Eine Gesellschaft, in der man sich aussprechen lässt. Gegenseitig zuhört. Aufrichtige Fragen stellt. Kritische Fragen willkommen sind. Nicht gleich in Schubladen gesteckt wird. Wo man gegenteilige Positionen vertritt und trotzdem befreundet ist oder zumindest sich respektiert. Wo man einen Vertrauensvorschuss entgegenbringt. Nicht immer einem das Schlimmste unterstellt. Ein Hoch auf die Demokratie. Aber das Wort Demokratie ist mittlerweile auch nur ein Schlagwort geworden. Man unterdrückt und missioniert zwanghaft im Namen der Demokratie.
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Zehn neue Windräder im Himmelreich
Zehn neue Windräder im Himmelreich Im Mudauer Ortsteil Steinbach sollen, neben den drei vorhandenen, bis 2027 zehn neue Windkraftanlagen errichtet werden. (Foto: Liane Merkle) Mudau. (lm) Noch unter der Entscheidungsgewalt des letzten Gemeinderats hatte die Gemeinde Mudau frühzeitig Potenzialflächen für Windkraft an den Verband Region Rhein-Neckar gemeldet, die auch in den Teilregionalplan Windenergie aufgenommen wurden. Das neue Gremium erlebte nun die Vorstellung des ersten Windkraftprojekts auf der 317,9 Hektar großen Fläche auf Gemarkung Steinbach „Himmelreich“ durch Richard Gruber (Projektgruppenleiter Entwicklung) und Jens Niefeldt (Key Account Management) als Vertreter der Firma UKA Umweltgerechte Kraftanlagen GmbH & Co. KG aus Brandenburg. UKA plant zwischen Steinbach, Hettigenbeuern und Beuchen zehn Windkraftanlagen mit einer jährlichen Stromerzeugung von 14 Mio. kWh pro Jahr. Wobei auf Nachfrage von Gemeinderat Knapp deutlich wurde, dass auch eine Erweiterung dieser Fläche ins Bayrische sich anschließen soll, wenn das Problem des Netzanschlusses gelöst ist. Schallimmissionen wurden bereits errechnet und seien im Limit, ebenso wie die Schattenimmisionen der Rotorblätter. Die Artenschutzprüfung sei ebenfalls fast abgeschlossen. Jede der Anlagen soll eine Nabenhöhe von 179 Meter und einen Rotordurchmesser von 175 Meter haben sowie eine Nennleitestung von 6.800 kW bieten. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist 2027 geplant, das Genehmigungsverfahren sollte bis Ende des Jahres anlaufen. Doch das Gremium war skeptisch, u.a. fragte Gemeinderätin Matz-Ritter nach dem zu erwartenden LKW-Aufkommen in Steinbach. Da die Anlagen selbst nur über Amorbach angeliefert werden können, würde Steinbach allein durch die Schotter- und Betonanlieferer sowie die Monteure mit weit über 39 LKWs je Anlage die Aufbaubelastung sicher deutlich spüren. Doch die Gemeinde soll profitieren von den Pachtzahlungen, der Versorgung von bis zu 5.000 Haushalten mit Strom, Gewerbesteuer und EEG-Beteiligungen von 0,2 Prozent je kWh. „Das Landschaftsbild wird sich verändern, aber damit müssen wir umgehen, auch wenn es uns nicht gefällt“, meinte Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger. Außerdem soll auf Nachfrage auch eine Bürgerbeteiligung möglich werden, für die es jedoch eine separate Infoveranstaltung geben soll. In einem weiter Tagesordnungspunkt beschlossen die Räte die Anpassung der Satzung über die Benutzungsgebühren von Obdachlosen-, Flüchtlings- und Asylunterkünften rückwirkend zum 01. Januar 2024. Demnach wurden als monatliche Kaltmiete für Unterkünfte 251 Euro pro Erwachsenen festgesetzt, zzgl. 70 Euro für Strom, 50 Euro für Heizung und 26 Euro für Sonstiges. Für Kinder, die in der Haushaltsgemeinschaft leben, wird eine Warmmiete zu einem reduzierten und gestaffelten Betrag pro Kind festgesetzt. Abonnieren Sie kostenlos unseren NOKZEIT-KANAL auf Whatsapp. Abschließend der diskussionsreichen Sitzung nahm das Gremium den von Kämmerin Marianne Neubauer vorgetragenen Haushaltszwischenbericht zur Kenntnis. Sie hatte die erfreuliche Nachricht, dass die erste Hälfte des Haushaltsjahres für die Gemeinde Mudau besser als erwartet verlaufen ist. Ursprünglich war man von einem negativem Gesamtergebnis von rd. 1,37 Mio. Euro ausgegangen. Detailliert erläuterte die Kämmerin, was bisher alles geleistet werden konnte, und sie informierte das neue Gremium auch über das was noch aussteht. Bei der Gewerbesteuer zeichnen sich nach dem ersten Halbjahr Mehreinnahmen ab und Minderausgaben aufgrund Verzögerungen bei geplanten Unterhaltungsmaßnahmen. Im investiven Bereich kann das geplante Investitionsprogramm laut der Kämmerin mit einem Ausgabevolumen von 5,8 Mio. Euro nicht vollständig abgearbeitet werden. Zum einen weil beantragte Zuschüsse nicht bewilligt wurden, zum anderen weil sich Maßnahmen verzögern. Demzufolge sei aktuell die geplante und genehmigte Darlehensaufnahme i.H.v. 1 Mio. Euro im Haushaltsjahr 2024 in voller Höhe nicht notwendig, was der Empfehlung eines ausgeglichenen Ergebnishaushalts des Landratsamtes deutlich entgegenkommen würde. Den Bauanfragen, die Hauptamtsleiterin Bianca Groß vorstellte, wurde einmütig zugestimmt. Ein Antrag der FUB, vorgetragen von Philipp Knapp, der in einer der nächsten Sitzungen geklärt werden soll, behandelte abschließend die nicht enden wollenden Erdauffüllungen beim Mudauer Golfplatz. Zwar hatte das Gremium die positive Entwicklung des Golfplatzes bei der Gemeinderundfahrt bewundert, dennoch möchte man einige Fragen geklärt haben: Welches Planungsrecht gilt und was ist dort geregelt im Hinblick auf die Erdauffüllungen und sonstigen Baumaßnahmen? Inwieweit liegen Baugenehmigungen für Auffüllungen auf dem Gelände vor und in welchem Umfang? Sind alle bereits durchgeführten Maßnahmen in Einklang mit den erteilten Genehmigungen und entsprechen diesen? Welche Mitwirkungsrechte hat die Gemeinde bezüglich der Auffüllungen und sonstigen Baumaßnahmen? Und schließlich – In welchem Umfang sind gemeindeeigene Flächen betroffe? Gibt es hierzu Regelungen im Pachtvertrag und welche Auswirkungen haben die Auffüllungen langfristig auf diese Flächen? Lesen Sie den ganzen Artikel
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