Tumgik
#vielleicht liege ich völlig falsch aber so würde auch der Erste-Hilfe-Kurs einen Sinn ergeben
ringsy-flamingsy · 1 year
Text
Dank der neuen Spoilerbilder habe ich mir ein paar Gedanken zum "Survivaltrip" und dem gemacht, was passieren könnte:
Easy lässt sich aus Pflichtbewusstsein von Bambi mitschleppen, obwohl er Insgeheim Ringo und all die anderen, die sich aus der Sache rausgewieselt haben, beneidet. Bald beschleicht ihn die Gewissheit, dass mit Bambi auf mentaler Ebene etwas nicht stimmt, aber er traut sich nicht, ihn offen darauf anzusprechen - besonders, weil ihm das große Messer nicht behagt, mit dem Bambi ständig herumfuchtelt und sich dabei mehr und mehr in die fixe Idee hineinsteigert, immer mit einem Angriff aus dem Hinterhalt rechnen zu müssen.
Während einer Nachtwanderung eskaliert Bambis merkwürdiges Verhalten schließlich und es reicht Easy: Er kontaktiert heimlich Ringo, damit der ihn abholt. Wo genau er sich selbst gerade befindet, das weiß er nicht, aber "irgendwo im Wald" reicht Ringo trotzdem als Angabe, um sich direkt ins Auto zu setzen. In Rekordgeschwindigkeit brettert er durch die Nacht, angetrieben von Schuldgefühlen, weil er Easy den Trip trotz einer unguten Vorahnung nicht hatte ausreden können. Als alter Pfandfinder kommt er den beiden schnell auf die Spur - statt Easy empfängt ihn jedoch ein völlig paranoider Bambi, und zwar mit gezücktem Messer. Im Affekt sticht er Ringo nieder und flüchtet anschließend panisch. Zurück bleiben ein regungsloser Ringo und ein völlig aufgelöster Easy, der keine Ahnung hat, was er tun soll.
Doch dann erinnert sich Easy: An den Erste-Hilfe-Kurs; an Ringo, der neben ihm auf dem Pflaster im Innenhof der Schillerallee kniet; an Sinas mahnende Erinnerungen, sich doch bitte mehr auf ihre Anweisungen zur Herzdruckmassage zu konzentrieren und weniger herumzukichern; an Ringos sanften Blick und an das überwältigend schöne Gefühl, wieder verliebt wie ein Teenager zu sein.
Und dann kniet Easy auf harten Zweigen und feuchtem Laub und tastet im zuckenden Lichtkegel seiner Stirnlampe nach Ringos Brustbein, und aus den Untiefen seines Gedächtnisses zerrt er Sinas Eselsbrücke hervor: Wenn ihr euch unsicher über den Rhythmus seid, in dem ihr drücken müsst, denkt an das berühmte Lied und folgt dem Takt: 'Ha, ha, ha, ha, stayin' alive'. Genau das tut Easy, mit dem Mut der Verzweiflung. Ohne es zu merken plappert er dabei vor sich hin: "Atme, du Idiot! Komm schon, atme! Für mich! Für uns!" Er drückt und drückt und drückt und fühlt, wie sich Ringos Brustkorb unter seinen Händen bedrohlich biegt, und irgendwann, nach einer kleinen Ewigkeit, gurgelt es tief in Ringo - er lebt. Er ringt nach Luft, röchelnd und schnarrend, so als sei es der erste Atemzug seines Lebens, und - dieser Gedanke kommt Easy erst später, viel später, als Ringos Blutung gestillt ist und sie zurück in ihrem sicheren Zuhause sind - in gewissem Sinne war er das wohl auch.
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