Tumgik
#strukturelle Benachteiligung
korrektheiten · 2 years
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14. Februar 2023
Klonovsky:»Schweißnass erwachte sie aus einem schrecklichen Alptraum: Sie hatte geträumt, ihre strukturelle Benachteiligung sei überraschend von der Liste… Der Beitrag 14. Februar 2023 erschien zuerst auf KLONOVSKY. http://dlvr.it/SjPBJd «
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emanzenblog · 3 years
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The hell of a Mental Load!
Vor nicht allzu langer Zeit saß ich bei meiner Supervisorin und klagte darüber, dass ich mir nichts mehr merken könne. Ich vergaß zum x-ten Mal Klarsichthüllen für die Portfoliomappe meiner Jüngsten in den Kindergarten mitzunehmen, ich vergaß neues Klopapier im Supermarkt zu kaufen, Verabredungen mit Freundinnen, Unterschriften für die Schule meiner zwei anderen Kinder, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ich machte mir ernstlich Sorgen um meinen geistigen Zustand. 
Meine allerliebste Supervisorin sagte allerdings etwas, was mich zumindest diesbezüglich beruhigen konnte; sie meinte, das sei kein Wunder, mein “Mental Load” sei einfach zu groß! Aha, dachte ich mir, ja das ist wohl wahr. 
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich 30 Stunden pro Woche als Beraterin für Opfer von häuslicher Gewalt, versorgte drei Kinder nahezu alleinverantwortlich, organisierte die Sanierung unseres alten Bauernhauses und kümmerte mich auch noch um allerlei Haushaltsdinge, wie einkaufen, kochen und Wäsche nahezu allein. Gefühlt musste ich jeden Tag an 1000 Dinge denken, was zusehends meine Speicher überlastete. 
Später las ich einen Post auf Facebook. Es ging darum, dass es für Frauen keine wirkliche Hilfe sei, wenn ihr Partner einkaufen geht, sie aber dennoch den Einkaufszettel vorab schreiben muss. “Ja!” dachte ich mir, genau das ist das Problem, aber was ist die Lösung? 
Nun ja, das Problem ist mit Sicherheit auch ein strukturelles und betrifft Frauen in übergeordnetem Maß. Es scheint immer noch völlig normal zu sein, dass Frauen sich neben ihrer beruflichen Tätigkeit um die Angelegenheiten der Kinder und des Haushaltes kümmern; jedenfalls geht es vielen meiner Leidensgenossinnen genauso. Männer helfen oft nur mit, statt Tätigkeiten vollständig zu übernehmen, samt der damit einhergehenden Verantwortung. 
Das ist weder fair, noch, wie ich glaube, auf Dauer zuträglich für die Beziehung. Aber was kann getan werden? 
Natürlich, eine jede kann versuchen mit ihrem Partner zu verhandeln und versuchen gerechtere Vereinbarungen zu treffen. Man kann auch versuchen Tätigkeiten extern auszulagern, sollte man über das nötige Kleingeld verfügen. Was bei mir auch ganz gut funktioniert, ist meinen Kindern etwas mehr Verantwortung für ihre eigenen Angelegenheiten zu übertragen, wie benötigte Unterschriften oder Hausaufgaben. 
Aber seien wir ehrlich, solange sich nicht grundlegend strukturell etwas ändert, sind auch diese Bemühungen im Kleinen wieder zusätzliche Kraftanstrengungen oder vielleicht sogar Kämpfe, die von Frauen unternommen und ausgetragen werden müssen.
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ragekillscapitalism · 4 years
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hazelmcnellis · 4 years
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Was beeinflusst mein Leben als Autorin?
Die Kreativbranche unterliegt unzähligen Einflüssen. Aber was beeinflusst mich persönlich und damit auch meine Art des Erzählens und Schreibens? Darum geht es im heutigen Blogpost. Ich verrate, welche Faktoren in meinem Leben zusammenkommen, um mein Schreiben in diverse Richtungen zu lenken. 
Schreibeinflüsse direkt aus der Gesellschaft
Natürlich nehmen die Menschen um mich herum mehr oder minder Einfluss auf das Schreiben. Ihre Ansichten und Meinungen liefern neue Impulse im Alltag, die sich auch (häufig indirekt) im Schreibprozess wiederspiegeln.
Die aktuellen Proteste rund um Rassismus, Weltoffenheit und Polizeigewalt sind ein Beispiel dafür. Ich selbst bemühe mich darum, die Nachrichten und Berichte zu dieser Thematik nur in kleinen Dosen zu ertragen. Denn oft genug handelt es sich um entsetzliche Beispiele menschlicher Abgründe, die - für mich zumindest - kaum zu ertragen sind.
Es ist furchtbar, dass Rassismus, insbesondere struktureller Rassismus, noch so tief in den Köpfen verwurzelt ist. Auch ich kann mich davon nicht ganz freisprechen, obwohl ich die Ansicht vertrete, dass die Hautfarbe eines Menschen kein Anlass zur Benachteiligung oder gar Anfeindung sein sollte. Wer jedoch meint, eine Hautfarbe nicht zu “sehen” und deshalb keine Unterschiede zu machen (auch da bin ich nicht unbeteiligt), handelt schlichtweg falsch. Es wertet unweigerlich die Person ab, weil die Hautfarbe eben ein sichtbarer Teil der anderen Kultur darstellt. Es wäre letztlich so, als würde man die Geschichte eines Menschen leugnen, indem man meint, die Hautfarbe nicht zu sehen oder in dem Punkt “blind” sein zu wollen.
Mensch ist Mensch.
Daran ist nichts zu rütteln. Und wer in diesem Punkt eine Person abwertet, unterscheidet und deshalb auch einen Beitrag zum Hass leistet, hat einen wichtigen Teil des Lebens nicht begriffen. Aufklärung ist hier das Stichwort, ganz klar. Wissen ist Macht ist keine hohle Phrase, sondern trägt entschieden zu einer besseren Welt bei.
Rassismus und Weltoffenheit im Roman
Beim Schreiben wirken solche Themen unterbewusst oder auch ganz bewusst auf mich ein. Sie verändern oft genug die Art, wie ich mit einzelnen Szenen umgehe bzw. wie ich sie beschreibe. In den letzten Monaten noch stärker als je zuvor.
In “Das Leuchten deiner Seele” (Elfen 1) hat der Themenbereich der verschiedenen Äußerlichkeiten von Personen und Völkergruppen ebenfalls Einzug gehalten.
Ich habe mich in dem Roman bewusst dazu entschieden, die Menschen, denen Prinzessin Ariana angehört und die von den Dunkelelfen abwertend als “Mindere” bezeichnet werden, als hellhäutige, blasse Personengruppen darzustellen. Dunkle Haare oder Hautfarben finden sich da nicht. Die Dunkelelfen, zu denen der Protagonist Kieran zählt, stellen den Kontrast dar: dunkelbraune, höchstens mal rötliche bis schwarze Haare, gebräunte Hauttöne und dunkle Augen.
Der Grund für diese Darstellung ist ziemlich einfach: Ich wollte die Unterschiede, die die beiden Völker gesellschaftlich voneinander trennen, noch stärker hervorheben. Die Tatsache, dass sich daraus Parallelen zur realen Welt ziehen lassen, ist ein Faktor von mehreren, der deutlich zeigt, wie sich meine Art zu Schreiben aufgrund von äußeren Einflüssen gewandelt hat.
Schreibeinflüsse aus Filmen, Serien, Büchern, Musik
Jedes fiktive Werk spiegelt die aktuelle Situation oder Stimmung einer Gesellschaft und zu einem gewissen Teil des jeweiligen Autors wieder. Wie dies konkret geschieht, das ist natürlich nicht einheitlich festgelegt. Das ist ja das Wunderbare an der Kunst: Jedes Werk ist frei wählbar in seiner Gestaltung. Das bedeutet aber auch: Jede/r Künstler:in, jede/r Autor:in kann das Zielpublikum ebenso gut in die Irre leiten.
Jeder Künstler oder Autor bzw. jede Künstlerin und jede Autorin kann frei entscheiden, wie ein Thema kommuniziert werden soll (oder wie nicht). Das ist vielleicht nicht unbedingt perfekt oder eindeutig/klar/unmissverständlich. Aber es ist eine Tatsache. Wie beeinflussen solche Werke aber den eigenen Schreibprozess?
Ideenfindung und Inspiration bis zum fertigen Buch: persönliche Einflussfaktoren
Wenn ich ein Buch schreibe, dann greife ich bewusst und unbewusst auf sämtliche Ressourcen zurück, die sich in meinem Leben in meine Gedanken und Gefühle manifestiert haben. Auch hier nenne ich ein Beispiel:
Ich liebe Serien, Filme, Bücher und Musik. Die Künste sprechen meine Sinne an und berühren mein Herz. Das ist Fakt. Dementsprechend ist es logisch und natürlich, dass mein Umgang mit verschiedenen Themen davon nicht unbeeinflusst bleibt.  
Häufiger lese ich beispielsweise YA-Romane oder NA-Romane, in denen die Protagonistin beispielsweise eine Büchernärrin ist und einen Buchblog betreibt, sich auf Netflix herumtreibt oder begeistert Videospiele zockt. Auch solche Darstellungen spiegeln die derzeitige Realtiät zum Teil wieder - oder anders ausgedrückt: Sie spiegeln einen Teil der Realität des/der jeweiligen Autors/Autorin wieder. Wer sich stark mit solchen Freizeitaktivitäten identifiziert, wird diese höchstwahrscheinlich auch in irgendeiner Form im eigenen Schreiben integrieren. 
Wenn ich auf meine eigenen Bücher zurückschaue, sehe ich einige Settings, die immer wieder relevant sind. Wälder, Pflanzen, kurz: die Natur ist ein wichtiger Baustein, der sich in jedem meiner Romane wiederfindet.
Sei es das Portal in eine andere Dimension bei der Weltentrilogie, der Wald rings um das frühe Wuppertal in der “Mondscheinbestie” oder eben der Wald, in dem Prinzessin Ariana dem Dunkelelfenkönig Kieran vor die Füße fällt. Die Natur nimmt entschieden Einfluss auf die Handlung der Romane. Gleichzeitig spiegeln sie meine eigene Verbundenheit zur Natur wieder.
Wie sich meine derzeitige Liebe zu K-Pop, K-Drama und dergleichen in meinen aktuellen Schreibprojekten wiederfinden wird, das weiß ich nicht. Da lasse ich mich selbst sehr gerne überraschen. Wenn wir aber in den Dingen, die alltäglich erscheinen, weltoffen sind, dann verändert dies letzten Endes auch das eigene Denken/die eigenen Ansichten. Es verändert die Welt, in der wir leben.
Deshalb ist es so wichtig, dass sich Autoren und Autorinnen darüber bewusst sind, dass sie eine Verantwortung tragen. Die Verantwortung nämlich, die Welt zu einem verständigeren, besseren Ort zu machen. Jedes einzelne Werk der Schöpfung kann auf seine Weise dazu beitragen. Mir ist dies heute deutlich bewusster als je zuvor.
Verantwortung beim Schreiben
Aus diesem Grund ist es umso bedeutsamer, dass PoC stärker in fiktiven Werken vertreten sind - insbesondere auch als Protagonisten oder in Hauptrollen. Ein gelungenes Beispiel in der Film- bzw. Serienindustrie ist wohl “Star Trek: Discovery”, in der eine dunkelhäutige Frau die Hauptrolle spielt. Solche Darstellungen müssten viel stärker vertreten sein, damit die Welt sich endlich von Rassismus befreit und People of Color als gleichgestellt (= nicht länger benachteiligt aufgrund ihrer Hautfarbe) gesehen werden.
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wehmutekstase · 6 years
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wir haben uns damals immer über den Kapitalismus aufgeregt. den bösen. und auch neoliberalistische Strukturen und Logiken. das system. wir haben es durch analysiert, lauthalts durch bars geschrien, in Uniräumen besprochen, es war Thema auf demos, auf tagungen, in Hausarbeiten. wir haben geredet und geredet. und wir haben gehofft, dass das reicht. wir haben Fakten gesammelt: das system macht frei, aber konsum bestimmt das handeln. das system macht frei, aber bietet nicht für alle einen rettungsschirm. das system macht frei, aber schränkt ein. das system macht frei, aber beutet aus. das system tut so, als würde es frei machen, aber im nächsten moment saugt es dich ein. das system macht frei und wächst daran. das system macht frei, weil alle Möglichkeiten möglich sind. (abgesehen von struktureller benachteiligung, aber naja, Pech gehabt). das system macht frei, weil wir immer mehr wollen. weil wir immer mehr können. weil wir immer weitermachen. das system macht frei und ermöglicht politischen protest. das system macht frei und saugt den protest gleich wieder in sich auf. weil es nur leben kann, wenn alle aufgeben. weil es nur leben kann, wenn nach ein paar Monaten Besetzung, Protest, Streik und Drama und Wut zu Verzweiflung und Resignation werden. weil dann wieder gearbeitet, studiert und irgendwie an Geld und Futter gekommen werden muss. wir sind so frei wie noch nie. wir sind so gefickt wie noch nie. weil hier ist es ziemlich gemütlich in einem system, dass einen füttert, wenn man sich an ihm labt. und ziemlich ungemütlich, wenn es etwas verlangt, was man nicht geben kann. dann kotzt es dich aus. 
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kemifatoba · 3 years
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VOGUE | Who can afford to dream?
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Wer kann es sich leisten, zu träumen?
Wer kann es sich leisten, zu träumen? Diese Frage geistert mir schon eine Weile durch den Kopf – einerseits, weil ich in den letzten Monaten an einem Projekt über Träume arbeitete und weil ich mich andererseits oft frage, wie mein Leben und das vieler Freund:innen aussehen würde, wenn wir weniger Hindernisse überwinden müssten und mehr Zeit hätten, um nicht nur zu träumen, sondern diese Träume auch umzusetzen. Diese Art der Selbstverwirklichung hat viel mit Privilegien zu tun: das Privileg, in einem bestimmten Teil der Welt geboren zu sein, das Privileg, Zugang zu Bildung, Ressourcen und Institutionen zu haben usw. Sie hat aber auch mit Vorbildern, Identifikationsfiguren und einem Umfeld zu tun, das dich darin bestärkt, deine Träume zu realisieren.
Als ich einem befreundeten Künstler diese Frage stellte, erzählte er mir von Kolleg:innen, die in ihren 30ern noch finanzielle Unterstützung von ihren Eltern erhielten, damit sie sich voll und ganz auf ihre Kunst konzentrieren konnten. Über ihre Unterstützung sprachen sie nicht so gerne, dafür waren sie aber umso lauter, wenn es darum ging, diesem Freund einen Mangel an Authentizität vorzuwerfen, da er bis vor ein paar Jahren noch Nebenjobs hatte, die nichts mit Kunst zu tun hatten – aber dafür seine Rechnungen bezahlten. So wie er war der Großteil dieser Künstler:innen weiß, kam aus gut situierten Familien und hatte zum Teil Eltern, die ebenfalls Kunst- und Kulturberufe ausübten und diese Interessen dementsprechend gerne förderten.
Über unterschiedliche Startbedingungen und die sogenannte “Black Tax”
Ich versuchte mir vorzustellen, wie sich dieses Privileg der finanziellen Absicherung wohl anfühlen musste, denn seine Geschichte stand in starkem Kontrast zu der einer Freundin, die den Kontakt mit ihrer Familie auf ein Minimum reduzierte, weil diese von ihr finanzielle Unterstützung erwartete, die sogenannte “Black Tax”. Es geht dabei um keine tatsächliche Steuer, sondern um Unterstützung für Familienmitglieder, denen es finanziell weniger gut geht – sei es, weil sie in Ländern leben, in denen es keine staatliche Altersvorsorge gibt oder weil sie aufgrund von struktureller Benachteiligung schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt haben. Trotz des Namens ist “Black Tax” kein exklusiv Schwarzes Phänomen, sondern ein kulturelles, das viele Menschen, die Familie im Globalen Süden haben, kennen: Eltern investieren in ihre Kinder, damit sie ein besseres Leben haben und machen manchmal auch große Abstriche, etwa indem sie in ein anderes Land ziehen und dort bei Null anfangen. Den Kindern wird nahegelegt, einen soliden, krisensicheren Beruf zu erlernen und wenn sie erwachsen sind, beginnt das “Return on Investment“. 
Das Wohlergehen des Kollektivs über das Eigene zu stellen ist grundsätzlich ein schöner Gedanke, die “Black Tax” wird aber auch dafür verantwortlich gemacht, dass diejenigen, die sie bezahlen, länger brauchen, um Vermögen aufzubauen, Eigentum zu besitzen und Investments zu tätigen.
“A little goes a long way” (wenig kann viel bewirken) ist ein Satz, den ich von Freund:innen und Familie in diesem Zusammenhang immer wieder höre. Er führt dazu, dass schon kleine Ausgaben umgerechnet und hinterfragt werden: die Massage, das Abendessen in einem schönen Restaurant, der Kurzurlaub – muss das alles wirklich sein? Ich kenne sowohl Leute, die diese Fragen verneinen und der “Black Tax” zuliebe auf ihre eigenen Bedürfnisse verzichten, als auch andere, die das nicht tun und gelernt haben, Schuldgefühle gegenüber ihren Familien auszublenden – so gut es eben geht. Wenn ich diesen Satz höre, denke ich immer an die Sicherheitsbestimmungen im Flugzeug, die Passagiere daran erinnern, erst anderen zu helfen, nachdem sie ihre eigenen Sauerstoffmasken aufgesetzt haben. Natürlich müssen diese Ausgaben nicht getätigt werden – aber wenn sie zur Selbstfürsorge beitragen, sind sie essentiell, denn auch da kann wenig viel bewirken.
Was ist der Preis, den wir bezahlen, um unsere Träume zu realisieren?
Als eine Freundin mich einlud, im Sommer zu viert nach Italien zu fliegen, fühlte sich dieser Urlaub dennoch frivol an. Wir reisten an die Amalfiküste und sahen so wenige Schwarze Menschen und PoCs, dass wir begannen, zu zählen – erst nur zum Spaß, dann ernsthaft. Manchmal sahen wir an einem Ort bis zu vier, manchmal keine andere Person außer uns. Während uns diese Abwesenheit auffiel, zog unsere Anwesenheit viele neugierige Blicke an. Man hielt uns für wohlhabende Amerikanerinnen, nannte uns trotz keinerlei Ähnlichkeiten “Michelle Obama” oder “Serena Williams” und behandelte uns wie ganz besondere Stargäste – nicht, dass wir darauf Lust gehabt hätten. Der Anblick Schwarzer Menschen war dort eine Seltenheit aber in Neapel, von wo aus wir die Fähren zu diesen Traumdestinationen nahmen, war er es nicht – der Kontext war auch anders. Die Piazzas dort waren voll mit jungen Männern, die auf ein besseres Leben in Europa hofften und in Italien gestrandet waren. Sie waren eine ständige Erinnerung daran, wie unfair Privilegien verteilt sind und wie sehr sich unsere Realitäten voneinander unterschieden.
Der Anblick Schwarzer Menschen war [an der Amalfiküste] eine Seltenheit aber in Neapel, von wo aus wir die Fähren zu diesen Traumdestinationen nahmen, war er es nicht – der Kontext war auch anders.
“I am my ancestors’ wildest dreams” (Ich bin der kühnste Traum meiner Vorfahren) ist ein Slogan, den man aus den USA kennt und oft auf T-Shirts sieht. Ich dachte immer, dass er nicht so wirklich in den afrodiasporischen Kontext in Europa passt, aber vielleicht tut er es doch. Bis auf wenige Ausnahmen, ist Selbstverwirklichung in meiner Familie immer noch ein Luxusthema. Was die Vorbilder betrifft, die ich als Kind gerne gesehen hätte, sehe ich sie jetzt, allerdings für die nächste Generation: in meinen Freund:innen, Kolleg:innen, in Schwarzen Menschen und People of Colour, die durch Türen treten, die so lange für uns verschlossen blieben. Ich sehe, welche Fortschritte wir auf einem Weg voll mit Hindernissen machen, nur um auf neue Hindernisse zu stoßen und dann wiederum lernen, auch damit umzugehen. Gerade in den letzten Tagen musste ich an Schwarze Autorinnen wie Jasmina Kuhnke, Nikeata Thompson, Ciani-Sophia Höder, Annabelle Mandeng, Natasha Kelly, Aminata Touré, Dayan Kodua, Florence Brokowski-Shekete, Emilia Zenzile Roig, Tebbi Niminde-Dundadengar, Olaolu Fajembola denken, die so viel Kraft und Liebe in ihre Bücher stecken und Meilensteine erreicht haben, die sie aufgrund von Rassismus und institutioneller Apathie nicht ohne einen komischen Beigeschmack feiern können.
Es ist nicht einfach, in dieser Welt, die nicht zu unserem Vorteil strukturiert ist, Schwarz zu sein aber ich würde es um nichts in der Welt eintauschen. Wenn ich auf diese Autor:innen, meine Freund:innen und Kolleg:innen blicke, denke ich mir: Wer, wenn nicht wir, schafft es, trotz alle der zusätzlichen Hindernisse, die wir überwinden müssen, groß zu träumen und diese Träume auch zu realisieren? Es ist Zeit, dass noch mehr von diesen Träumen Realität werden.
English version:
Who Can Afford to Dream?
This question has been going through my mind for some time now. For one, because I spent the last months working on a project about dreams, but also because I often wonder what my life, and that of many friends, would look like if we had to overcome fewer obstacles and had more time to not just dream, but also realise our dreams.
This type of self-realisation is impossible without privileges: the privilege of being born in a certain part of the world, the privilege of having access to education, resources, institutions, etc. It also requires role models, identification figures, and an environment that encourages you to realise your dreams. When I asked an artist friend this question, he told me about colleagues who were receiving financial support from their parents so they could fully concentrate on creating art despite being well into their 30s. They didn't like to talk about the support they received but they were quite vocal when it came to criticising my friend for his lack of authenticity because, up until a few years ago, he had part-time jobs that had nothing to do with art - but paid his bills. The majority of these artists were like him: white, from wealthy families, some even had parents who worked in similar fields and were happy to support artistic aspirations.
I tried to imagine what this privilege of financial security must feel like because his story was in stark contrast to that of a friend who all but stopped talking to her family because they expected financial support from her, the so-called "Black Tax ”. Unlike an actual tax, it is meant to support family members who are less well off financially - be it because they live in countries where there are no state pension schemes or because it is difficult for them to access well-paid jobs due to structural disadvantages. Despite the name, “Black Tax” isn’t an exclusively Black phenomenon but a cultural one that many people with family in the Global South can relate to: Parents invest in their children so they can have a better life. Sometimes they make big compromises, for example by moving to another country and starting from scratch. Their children are encouraged to learn a solid, crisis-proof profession and when they grow up, the “return on investment” begins. Generally speaking, the thought of putting collective welfare above one's own is a noble thing to do, but “Black tax” is also held responsible for the fact that those who pay it take longer to build wealth, own property, and make investments.
Generally speaking, the thought of putting collective welfare above one's own is a noble thing to do, but “Black tax” is also held responsible for the fact that those who pay it take longer to build wealth
“A little goes a long way” is a sentence I often hear from friends and family in this context. It leads to the assessment and questioning of small expenses, such as a massage, dinner at a nice restaurant, a short vacation - is all of that really necessary? I know people who will answer “No” and ignore their own needs for the sake of their families. But I also know others who won’t do that and have learned to ignore feelings of guilt towards their families - as good as they can. Whenever I hear this sentence I think of safety regulations on planes, which remind passengers not to help others until they have put on their own oxygen masks. Of course, none of these expenses are necessary - but if they contribute to self-care they are essential because a little goes a long way here too.
What is the price we pay to make our dreams come true?
Still, when a friend asked me to join her and two other friends on a trip to Italy last summer, the vacation felt frivolous. We travelled to the Amalfi Coast and saw so few Black people and POCs that we started counting - first just for fun, then seriously. Sometimes we saw up to four people per day, other times no one but us. While we noticed this absence, our presence attracted many curious glances. People thought we were wealthy Americans and, despite no resemblance whatsoever, they called us “Michelle Obama” and “Serena Williams”. Whether we liked it or not, we got the star treatment. While the sight of Black people was a rarity there, it wasn’t in Naples, where we took the ferries to these dream destinations from - the context was different though. The piazzas there were full of young men who were stranded in Italy, hoping for a better life in Europe. They were a constant reminder of how unfair privilege is distributed and how far apart our realities were from each other.
While the sight of Black people was a rarity [in the Amalfi Coast area], it wasn’t in Naples, where we took the ferries to these dream destinations from - the context was different though.
“I am my ancestors’ wildest dreams” is a slogan I associate with the US, as I often saw it printed on T-shirts in films and magazines. I always thought that it doesn't apply to the Afrodiasporic experience in Europe, but maybe it does. With a few exceptions, self-actualisation is still considered a luxury in my family. While I didn’t grow up with role models who looked like me, I see them now, for the next generation: in my friends, colleagues, Black people and POCs who step through doors that have remained closed to us for so long. I see the progress we make on a journey full of obstacles, only to encounter new obstacles and learn how to deal with them, too. Especially in the last days I thought about Black authors like Jasmina Kuhnke, Nikeata Thompson, Ciani-Sophia Höder, Annabelle Mandeng, Natasha Kelly, Aminata Touré, Dayan Kodua, Florence Brokowski-Shekete, Emilia Zenzile, Tebbi Niminde-Dundadengar, Olaolu Fajembola, and many more who put so much love into their books and reached milestones which, due to racism and institutional apathy, they cannot celebrate without feeling conflicted.
It's not easy to be Black in a society that isn't structured to our advantage, but I wouldn't trade it for anything in the world. When I look at these authors, my friends and colleagues, I think to myself: who, if not us, manages to dream big and realise these dreams, despite all the additional obstacles that we have to overcome? It is time for a lot more of these dreams to come true.
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roberttargan · 4 years
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Ausgrenzung statt Teamgeist
Sexismus, Homo-, Bi- und Transphobie machen auch vor dem Gemeinschaftserlebnis Sport nicht Halt. Vielmehr noch: In kaum einem anderen gesellschaftlichen Bereich spielt das Geschlecht noch immer eine so große Rolle. Lesbische, homosexuelle, bisexuelle, transgender und intersexuelle (LGBTI) Athletinnen und Athleten berichten von Diskriminierungen, verbalen Beleidigungen oder gar physischen Übergriffen. Die Geschlechtsidentität im Sport stellt an der Deutschen Sporthochschule Köln ein Forschungsgebiet dar – neben der Fokussierung auf die Erfahrungen Betroffener werden dort auch Präventionsmaßnahmen erarbeitet.
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Der sportliche Wettkampf lebt von der Jagd nach Höchstleistungen und nicht selten vom schmalen Grat zwischen Sieg und Niederlage. Denn manchmal entscheiden Sekunden oder Zentimeter darüber, ob es fürs Treppchen, für Medaillen oder Pokale reicht. Dabei wird bis heute – ob nun bei Olympia oder beim regionalen Leichtathletik-Wettkampf – trennscharf zwischen weiblichen und männlichen Sportlerinnen bzw. Sportlern unterschieden. Umso schwieriger gestaltet sich die körperliche Betätigung für all jene Menschen, die sich mit ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht nur unzureichend oder gar nicht identifizieren können und dieses somit als falsch empfinden. Transgender Menschen leben und kleiden sich so, wie Menschen des Geschlechts, dem sie sich zugehörig fühlen. Nicht wenige unterziehen sich zudem Operationen, um ihren Körper an das entsprechende Geschlecht anzupassen. Und auch lesbische, homosexuelle, bisexuelle und intersexuelle Athletinnen und Athleten berichten von Problemen bei der von ihnen präferierten Disziplin – es kommt zu Diskriminierungen oder gar Gewalt.
Verbale Beleidigungen und physische Übergriffe
Dr. Birgit Braumüller ist am Institut für Soziologie und Genderforschung der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) in der Lehre tätig und forscht unter anderem zum Schwerpunkt „Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität im Sport“. Sie verdeutlicht: „Ich denke, dass viele LGBTIs durchaus einen Sport gefunden haben, in dem sie sich ganz frei von Ablehnung und Benachteiligung betätigen können. Viele Studien zeigen jedoch, dass immer noch ein beträchtlicher Anteil Erfahrungen mit Ausgrenzungen macht oder gar aufs Sporttreiben verzichtet.“ Im Zuge einer Studie der DSHS gaben – mit Blick auf die vergangenen zwölf Monate –  EU-weit 16 Prozent der LGBTI-Befragten an, dass sie in ihrer Hauptsportart Diskriminierungen erfahren haben. In Deutschland machten 13 Prozent dahingehend ähnliche Aussagen. „Die Formen dieser Erfahrungen“, so Braumüller, „reichen dabei von verbalen Beleidigungen, etwa homonegativer Sprache, über strukturelle Diskriminierung bis hin zu einem erschreckend großen Anteil an physischen Übergriffen.“ Auch berichtet die Soziologin von großen Differenzen innerhalb der Gruppe von LGBTIs: So seien transgender Personen jene, die im Sport am häufigsten von Diskriminierung betroffen sind. Daher eigne sich das Dach „LGBTI“ nicht unbedingt, um generelle Aussagen über Diskriminierungserfahrungen im Sport zu tätigen. Vielmehr sei ein differenzierter Blick notwendig: Wurden die negativen Erfahrungen aufgrund der sexuellen Orientierung oder aufgrund der Geschlechtsidentität gemacht? Was alle Betroffenen aber vereint, ist die große emotionale Belastung, nicht offen kommunizieren zu können. Ein ewiges Versteckspiel, nicht selten mit psychischen Folgen.
Wandel beginnt zuerst im Kopf eines jeden Einzelnen – doch wie kann sich dieser dort nachhaltig manifestieren? Seit ein paar Jahren positionieren sich etwa die Vereine der Fußballbundesliga medial wirksam gegen Homo- und Transphobie im Sport und auf den Rängen im Stadion. Ein Schritt in die richtige Richtung? „Das schon, doch tut sich der Männerfußball trotz aller Bemühungen immer noch enorm schwer mit dem Thema »sexuelle und geschlechtliche Vielfalt«“, so Dr. Birgit Braumüller. „Das kann einerseits daran liegen, dass der Fußball weiterhin eine Domäne von Männlichkeit ist; zum anderen herrschen aufgrund des großen Medien- und Sponsoren-Interesses gewisse Hemmungen im Umgang mit der Problematik.“ Positionierung also durchaus, doch noch längst kein Wandel. Denn gerade im Fußballstadion zeigt sich oft, dass ein homophober Sprachgebrauch nicht direkt mit einer diskriminierenden Wirkung in Verbindung gebracht wird. Vielmehr stehen die verwendeten Begriffe für eine Abwertung und bilden Synonyme für etwas Schlechtes ab. Wer bei einem misslungenen Zuspiel etwa von einem „schwulen Pass“ spricht, möchte seine eigene Überlegenheit zeigen. Aussagen à la „Ich habe gar nichts gegen Homosexuelle“ kommen da eher als Lippenbekenntnisse daher.
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Dr. Birgit Braumüller (Foto: Deutsche Sporthochschule Köln)
Zwiespalt zwischen Inklusion und Fairness?
Zurück zum aktiven Sportgeschehen: Dort häufen sich weltweit die Diskussionen, ob beispielsweise transgender Frauen für ungleiche Voraussetzungen im Wettkampf sorgen, wenn sie gegen das Geschlecht antreten, mit dem sie sich identifizieren. Sind diese Personen körperlich tatsächlich im Vorteil? Gerät der Sport hier in einen Zwiespalt zwischen Inklusion und Fairness-Gedanken? Hier gehen die Meinungen auseinander, sehen doch einige Wissenschaftler transgender Sportlerinnen tatsächlich vorne, wenn es um die Größe des Herzens, das Lungenvolumen und den Knochenbau geht. Gegenstimmen verweisen jedoch darauf, dass transgender Frauen zwar über größere Körper verfügen, diese aber mit einer geringeren aeroben Kapazität sowie einer reduzierten Muskulatur angetrieben werden müssen. Auch Dr. Birgit Braumüller tut sich mit validen Aussagen schwer: „Das hängt einerseits von der Sportart ab – welche Rolle spielt etwa Testosteron bei der Ausübung? Auch der Status der Geschlechtsangleichung ist ein Faktor. Handelt es sich um eine gefühlte Geschlechtsidentität oder wurden hormonelle Schritte eingeleitet? Die Annahme, dass transgender Frauen einen unerlaubten Vorteil im Wettkampf haben und somit gegen das zentrale Merkmal der Chancengleichheit verstoßen, ist zwar tatsächlich weit verbreitet, aber nicht eindeutig belegt.“ Hier lohne sich laut der Wissenschaftlerin allerdings ein kritischer Blick auf die physischen Vorteile bekannter Hochleistungssportler gegenüber der Konkurrenz: „Usain Bolt verfügt über extreme Hebelverhältnisse zwischen Hüfte und Oberkörper und läuft deshalb allen davon. Beim Schwimmer Michael Phelps wiederum fällt die enorme Spannweite der Arme ins Gewicht. Ich denke, in gewisser Weise ist diese Chancengleichheit im Sport daher eine Utopie.“ Fakt ist: Der Sport basiert auf einem binären Geschlechtersystem – weicht davon jemand ab, fühlen sich Außenstehende aufgrund der fehlenden Kategorisierung überfordert und es folgt schnell die genannte Kontroverse ums Fairplay. Dass auch innerhalb der jeweiligen Männer- und Frauengruppen enorme Unterschiede in Sachen Größe, Statur oder Hormone herrscht, fällt dann schnell hintenüber.
Keine Anlaufstellen bekannt
Für das Ziel, Diskriminierung und Gewalt im Sport aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität entgegenzuwirken, wurde das europaweite Verbundprojekt OUTSPORT ins Leben gerufen. Damit LGBTIs die Teilnahme am Sport auf allen Ebenen erleichtert wird, führte die DSHS im Rahmen dieses EU-Projekts eine europaweite Online-Befragung zur Thematik durch. Über 5.500 Personen aus allen 28 EU-Staaten konnten somit Angaben zu ihren Erfahrungen im Sport machen. Vielsagend: Die überwiegende Mehrheit der Befragten LGBTIs nimmt Homo- und Transphobie im Sport wahr; ein entsprechender Sprachgebrauch sei vor allem in den Mannschaftssportarten auszumachen. Auch deckte die Erhebung einen weiteren Missstand auf: Mehr als einem Drittel der Befragten ist keine Anlaufstelle bekannt, die man bei Problemen und negativen Erfahrungen kontaktieren könne. Dr. Birgit Braumüller ergänzt: „Neben diesen Anlaufstellen fehlt es auch an einer Sensibilisierung dafür, dass es diese Problematik der Ausgrenzung überhaupt gibt.“ Auf Grundlage der OUTSPORT-Ergebnisse nennt sie daher konkrete Zielsetzungen: „Eine Verankerung der Wertschätzung von Vielfalt, Antidiskriminierung und Gewaltprävention in den Satzungen von Vereinen und Verbänden ist erstrebenswert. Auch müssen diese Themen bereits in den Ausbildungsstrukturen der jeweiligen Verbände zementiert werden, denn die Trainerinnen und Trainer spielen eine zentrale Rolle. Findet dies zudem im stetigen Dialog mit LGBTI-Organisationen statt, sind erste wichtige Schritte getan.“ Ehrbare Ziele, denn letztlich geht es doch im Sport neben Wettkampf und Fitness um nichts anderes als ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Alle Studienergebnisse und Konzepte zur Prävention unter:
out-sport.eu
Der Artikel erschien in PVS Einblick 4/20
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lillifred · 7 years
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c) Der Grundrechtseingriff ist verfassungsrechtlich nicht gerechtfertigt. Das Grundgesetz gebietet nicht, den Personenstand hinsichtlich des Geschlechts ausschließlich binär zu regeln. Es zwingt weder dazu, das Geschlecht als Teil des Personenstandes zu normieren, noch steht es der personenstandsrechtlichen Anerkennung einer weiteren geschlechtlichen Identität jenseits des weiblichen und männlichen Geschlechts entgegen. Dass im geltenden Personenstandsrecht keine Möglichkeit besteht, ein drittes Geschlecht positiv eintragen zu lassen, lässt sich nicht mit Belangen Dritter rechtfertigen. Durch die bloße Eröffnung der Möglichkeit eines weiteren Geschlechtseintrags wird niemand gezwungen, sich diesem weiteren Geschlecht zuzuordnen.  [...] 2. Darüber hinaus verstößt § 21 Abs. 1 Nr. 3 in Verbindung mit § 22 Abs. 3 PStG gegen Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG. Danach darf das Geschlecht grundsätzlich nicht als Anknüpfungspunkt für eine rechtliche Ungleichbehandlung herangezogen werden. Dabei schützt Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG auch Menschen vor Diskriminierungen, die sich nicht dem männlichen oder weiblichen Geschlecht zuordnen. Denn Zweck des Art. 3 Abs. 3 Satz 1 GG ist es, Angehörige strukturell diskriminierungsgefährdeter Gruppen vor Benachteiligung zu schützen. § 21 Abs. 1 Nr. 3 in Verbindung mit § 22 Abs. 3 PStG benachteiligt aber Menschen, die nicht männlichen oder weiblichen Geschlechts sind, wegen ihres Geschlechts, weil diese im Gegensatz zu Männern und Frauen nicht ihrem Geschlecht gemäß registriert werden können
Bundesverfassungsgericht, Beschluss vom 10. Oktober 2017 1 BvR 2019/16
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miss-mesmerized · 6 years
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Reni Eddo-Lodge - Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche
Europa zu Jahresbeginn 2019: die Briten versuchen krampfhaft am Brexit festzuhalten und sich gegenüber dem Rest der Welt abzuschotten. In Frankreich toben Gelbwesten gegen die herrschende Elite. In weiten Teilen des Rests des Kontinents erfreuen sich Parteien mit rechten, ausländerfeindlichen und rückwärtsgewandten Parolen großer Zustimmung. Liberale, multikulturelle Ideen der 1990er und des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends haben ausgedient. Die fragile weltpolitische und prekäre ökonomische Lage vieler befördern scheinbar alte Ressentiments und Rassismus. Aber war der Rassismus jemals wirklich überwunden?
 Die britische Journalistin Reni Eddo-Lodge bezieht eine deutliche Position in ihrer Streitschrift. Nicht nur war der Rassismus nie überwunden, im Gegenteil, das sogenannte White Priviledge ist immanenter, struktureller Bestanteil der britischen Gesellschaft. Nach einem historischen Abriss und der Definition dessen, was sie unter White Priviledge versteht, widmet sie sich auch der Feminismusfrage und der sozialen Klasse unter diesem Gesichtspunkt. Ihr Fazit ist ernüchternd. Und bisweilen schwierig auszuhalten.
 Differenziert legt sie ihre These dar, nachvollziehbar erläutert sie, wie sie und andere persons of colour im Alltag Rassismus und Benachteiligung erleben, auf welchen Grundlagen diese basieren und wieso manchmal gut gemeinte Absichten doch unterschwellig rassistisch sind. Es ist für beide Seiten ein schmaler Grat, weder will sie allen Weißen Rassismus unterstellen, noch negiert sie die Nachteile, die auch Weiße Frauen oder Arbeiter erleben. Aber sie unterstreicht doch, wie leicht Menschen mit weißer Hautfarbe über ihr Privileg hinwegsehen, es als gegeben hinnehmen, dass die Helden in Film und Literatur selbstverständlich weiß sind, dass ihnen die Vorstellungskraft fehlt, um das nachzuvollziehen, was BME (black and minority ethnic) erleben und dass die Rassenfrage oft auf die USA begrenzt ist und die europäische Dimension ausgeblendet wird.
 Es ist nicht leicht, sich beim Lesen des Buchs nicht angegriffen und ungerecht behandelt zu fühlen. Man möchte der Autorin an vielen Stellen laut widersprechen, Einhalt gebieten und ihre Thesen verwerfen. Viele der Beispiele sind jedoch auch wiederum so eindeutig, dass man reflexartig zu Scham neigt und sich fragt, wie es so weit kommen konnte. Aber letztlich ist das Paradoxon des Titels und des Inhalts ein ganz wesentlicher Punkt: wir müssen darüber reden.
https://missmesmerized.wordpress.com/2019/02/13/reni-eddo-lodge-warum-ich-nicht-laenger-mit-weissen-ueber-hautfarbe-spreche/
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astridexner · 4 years
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Eine bittere Pille
Gender Gap #17 – Happy Birthday, Antibabypille: Seit 60 Jahren können Frauen selbst entscheiden, ob und wann sie Mütter werden wollen. Doch zum Jubiläum der hormonellen Verhütung mittels Pille hagelt es auch Kritik und Ablehnung. Warum eigentlich?
Ich nehme die Pille, weil ich Endometriose habe. Die chronische Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle ansiedelt – in The Gap 177 habe ich darüber geschrieben – kann während der Periode extreme Schmerzen verursachen und betrifft Schätzungen zufolge jede zehnte Frau. Trotzdem vergehen im Schnitt sieben Jahre bis zur Diagnose.
Auch meine Regelschmerzen wurden lange nicht ernst genommen, weil es anscheinend als junge Frau nicht reicht, von Kreislaufproblemen, Krankenstandstagen und explosive diarrhea zu berichten. Dabei bauen die Gebärmutterkontraktionen von Frauen mit Regelschmerzen Druck in einer Größenordnung auf, die mit Presswehen vergleichbar ist – nur dass dieser bei Regelschmerzen in noch kürzeren Abständen auftritt. Darum habe ich mich für die Minipille entschieden, um meine Periode zu unterdrücken. Das ist zwar nur eine symptomatische Behandlung, aber dennoch ein Segen – zumindest für Frauen ohne aktuellen Kinderwunsch.
Hormonelle Verhütung liegt nicht mehr im Trend
Dankbar löse ich also jeden Tag eine Tablette aus dem Blister und spüle sie mit einem Schluck Wasser runter. Damit liege ich nicht im Trend: Der vom Wiener Gynmed Ambulatorium herausgegebene Österreichische Verhütungsreport 2019 stellt seit mehreren Jahren einen Rückgang bei der Anwendung hormoneller Methoden zur Empfängnisverhütung fest. Sie ist innerhalb von sieben Jahren von 60% auf 48% gesunken. Fast zwei Drittel der befragten Frauen empfinden hormonfreie Verhütung als wichtig. Ihnen geht es dabei vor allem um die Sorge vor Nebenwirkungen (37%).
Seit sie 1960 auf den US-Markt kam, haben Frauen die Möglichkeit, mithilfe der Pille selbst zu entscheiden, ob und wann sie Mütter werden wollen. Die Pille zu nehmen war ein bahnbrechender Akt der Selbstbestimmung. Wer aber bereits mit diesem Selbstverständnis aufgewachsen ist, kann freilich hinterfragen, ob das, was früher bahnbrechend war, noch immer eine uneingeschränkte Daseinsberechtigung hat.
Dabei geht es genauso sehr um die lange geduldeten Nebenwirkungen der Hormone wie um die Frage, warum eigentlich die lästige Verantwortung bei den Frauen liegt. Wo bleibt die Pille für den Mann, die schon seit Jahrzehnten just around the corner ist? Erschreckende 45% der für den Verhütungsreport befragten Männer sagen: “Das lässt sich nicht ändern und deshalb nützt es auch nichts, darüber nachzudenken”. Eine dermaßen verbreitete Ignoranz unter den Penisträgern der Bevölkerung wird zurecht kritisiert und die Pilleneinnahme verstärkt medial abgelehnt.
Selbstbestimmung mit und ohne Pille
Die ehemalige The-Gap-Autorin Nicole Schöndorfer zum Beispiel streitet auf Twitter und mit einem Podcast reichweitenstark gegen das Patriarchat. In einem Blogpost bezeichnet sie das Absetzen der Pille als “die beste Entscheidung meines Lebens”. Charlotte Roche empfiehlt im Süddeutsche Zeitung Magazin allen Frauen: “Hört auf, euch damit kaputt zu machen”. Die Zeit beschreibt die Entscheidung gegen hormonelle Verhütung als “Befreiungsschlag”, ihre Verlagsschwester ze.tt formuliert es zielgruppengemäß knackiger: “Schmeiß die Pille in den Müll und wein ihr keine Träne nach”. Im transkulturellen Wiener Magazin biber schließlich heißt es: “Das Absetzen der Pille erscheint vielen als logische Begleiterscheinung zum selbstbestimmten, gleichberechtigten Leben als Frau”. Was für eine Umkehrung des Verhältnisses zwischen der Pille und dem Stichwort Selbstbestimmung!
Das gibt mir natürlich zu denken. Wäre die Minipille für mich reine Empfängnisverhütung, würde ich vielleicht auch auf andere Mittel umsteigen. Weil es mir aber um den Nebeneffekt geht, schlucke ich die bittere Pille mangels Alternativen weiter. Auch wenn es die Autorin und Pillengegnerin Sabine Kray im Interview mit dem Spiegel Online treffend formuliert: “Eine flächendeckende Behandlung von Menstruationsbeschwerden mit Hormonen ist, als würde man mit Kanonen auf Spatzen schießen.”
Get educated
Bevor sich hier jemand spontan von Charlotte Roche die Pille schlechtreden lässt, zahlt es sich aus, sich umfassend von ExpertInnen über hormonelle Verhütung informieren zu lassen. Wer “Darm mit Charme” verschlungen hat, wird auch mit den Ärztinnen Nina Brochmann und Ellen Støkken Dahl eine Freude haben. In “Viva la Vagina!” erklären sie in leicht verständlicher Sprache das weibliche Geschlecht und verteidigen im Laufe des Buchs auch die hormonelle Verhütung.
Wer nicht so gerne liest, kann in der Netflix-Miniserie “Sex, Explained” einiges über die Geschichte, Kontroversen und Wirkungsweisen verschiedener Verhütungsmittel lernen, und zwar (absoluter Bonus) von Janelle Monaé eingesprochen. Wer nun auf den Geschmack gekommen ist und noch mehr Zahlen und Fakten zur Lage der Frauengesundheit möchte, ist mit dem Sachbuch “Invisible Women” von Caroline Criado Perez bestens bedient. Darin zeigt sie die alarmierend strukturelle Benachteiligung von Frauen in einer zunehmend datenbasierten Welt auf. Von Schneeräumung, Toiletten und Arbeitsplätzen bis hin zu Crashtest-Dummies, Katastrophenhilfe und natürlich Medikamententests gibt es nahezu keinen Bereich, in dem nicht auf die Hälfte der Bevölkerung vergessen wird, weil überall ein 70-Kilo-Mann als Durchschnittsmensch herhalten muss.
Feminismus hat das Ziel, allen Frauen* größtmögliche Entscheidungsfreiheit zu sichern. Das bedeutet in diesem Fall nicht, allen die Pille zu verkaufen oder sie umgekehrt als unfeministisch darzustellen. Echte Selbstbestimmung lässt es Paaren offen, welche Verhütungsmethode sie anwenden. Dazu braucht es niederschwellige Information und vor allem ausreichend (sichere!) Alternativen. Und zwar unbedingt auch welche, die es Männern ermöglichen, die Verantwortung zu übernehmen.
Zuerst erschienen am 24. März 2020 auf thegap.at und in The Gap 179.
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rathertomorrow · 4 years
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Leider schlecht III
An sich finde ich es gut, dass das Thema Sexismus und sexuelle Gewalt gegen Frauen es anscheinend endlich in den Fokus deutscher Popkultur geschafft hat. Fragwürdig ist aber zunächst einmal der Weg, den diese Message nehmen musste. Ein so ernstes und die Hälfte der Menschheit direkt betreffendes Thema in ganzen 15 Minuten Sendezeit einer Sendung zweier weißer Showbiz Männer, auf einem Kanal der sonst mit Sendungen wie Germanys Next Topmodel die versexualisierung von Frauen anheizt anzusprechen wirkt unauthentisch und und kann von mir unter den Rahmenbedingungen schon kaum ernst genommen werden. Sich mit der Ansprache einer „Randgruppenproblematik“ Ablass zu erkaufen und sein Image aufzubessern wirkt herablassend und beleidigend auf alle Opfer der Thematik, und diejenigen, die täglich versuchen die Problematik zu bekämpfen. Eine Problematik, die die Ausgeburt jahrhundertelanger Unterdrückung der halben Menschheit ist, scheint nur schwierig auf die gönnerhaft wirken wollenden 15 Minuten herunterbrechbar.
Auch schwierig ist die Herangehensweise, der Geschichte einen Enthüllungs- und „Horror“ Charakter zu geben. Ein Sachverhalt, der für beinahe alle Frauen Alltag, und nicht bahnbrechender Skandal ist, wird dadurch auf ein Podest gehoben, auf den er nicht gehört. Sexismus geschieht jeden Tag. Er ist sichtbar, strukturell und überall. Übrigens passieren die in Video aufgezeigten Dinge nicht nur hübschen, erfolgreichen, jungen weißen Frauen, sondern auch Frauen anderer ethischer Herkünfte, Sexarbeiterinnen und Burkaträgerinnen. Im Gegenteil: In vielen anderen Kulturen sind Penisbilder zu bekommen ein Luxusproblem, da Frauen mit der strukturellen Entmündigung durch die Gesellschaft zu kämpfen haben oder auch mit Bedrohungen wie Ehrenmord. Das Narrativ ist nicht divers genug gewählt, sicher nicht, um den ohnehin schon von dem Thema unangenehm berührten Zuschauer nicht noch mehr zu provozieren.
Vor allem bei den schockierten Reaktionen auf das Video schwingt ein beklemmendes „Wir haben von nichts gewusst“ Narrativ mit. Wirklich unverständlich scheint eine auch nur annähernd schockierte Reaktion auf die Inhalte. Ist es im Jahr 2020 wirklich noch erschreckend, dass Frauen täglich vergewaltigt und versexualisiert werden? Die Aussage, dass die Inhalte schockierend sein sollen, ist ignorant und herabsetzend gegenüber allen Frauen die täglich strukturelle Gewalt und Benachteiligung durchleben. Den gewünschten „Schock“ Effekt, der so verheißungsvoll anmoderiert wird bleibt aus. Es ist nichts neues an den Informationen. Im Gegenteil: Schockierend wäre beispielsweise der Hinweis auf über 200 Femizide die letztes Jahr in Deutschland begangen wurden oder die strukturelle Unterdrückung eines ganzes Geschlechts in legislativen Hierarchien. Leider scheint diese Information für die 15 Minuten Sendezeit nicht relevant genug. Stattdessen bekommen wir männliche Genitalien zu sehen, und das Geschlecht wird noch einmal offiziell, von prominenter Seite darauf aufmerksam gemacht, dass solche Bilder wirklich unschön sind. Schockierend!
Es scheint unpassend, dass ein so wichtiges Thema erst durch die Güte zweier weißer Männer und deren PR-Team in die Mitte der Gesellschaft gerückt werden soll. Wieso muss erst ein solches Medium das Thema ansprechen, damit Frauen sich scharenweise dazu entscheiden ein Video das Sexismus anprangern soll in ihre Instagram Story zu posten. Die Auseinandersetzung mit der Kontroverse scheint dadurch unauthentisch. Nur weil eine Meinung von zwei weißen Showbiz Männern zum Konsens erklärt wurde, ist sie auf einmal teilenswert?
Wirklich stark und mutig von zwei jüngst selbst in die Kritik geratenen Männern sich so einem kontroversen Thema zu widmen!
Für 24h hat eine Frau, die sich sonst ja nicht mit „so Frauenthemen“ beschäftigt, dann keine Angst als unfickbare Feministin dazustehen, denn das Video haben ja schließlich auch Männer geteilt.
Feminismus ist laut und unangenehm. Feminismus ist leider kein 15 Minütiges Video, in dem sich zwei weiße Pop-Kultur Könige aus PR gründen damit schmücken, sich im deutschen Fernsehen getraut gesagt zu haben, dass Vergewaltigung falsch ist, und dass Schwanzbilder echt doof sind.
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markus-arlt · 5 years
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SPD: Schwesig beklagt Benachteiligung von Frauen in der Politik
Die kommissarische SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig beklagt eine strukturelle Benachteiligung von Frauen in der Politik. "Es ist auch heute noch ein Riesenunterschied, ob eine Frau sich für eine Sache einsetzt oder ein Mann", sagte Schwesig dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". https://newsburger.de/berlin-schwesig-beklagt-benachteiligung-von-frauen-in-der-politik-113073.html
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buxinger-blog · 6 years
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Dass Männer und Frauen in allen Belangen gleich wären ist eine haltlose Wunschvorstellung. Die einfache These, alles was nicht gleichverteilt ist, wäre Sexismus und strukturelle Benachteiligung, ist deshalb ebenso naiv wie falsch. Ebenso ist es natürlich zu einfach zu sagen, dass inzwischen keinerlei Sexismus, geschlechterbasierte Diskriminierung und strukturelle Benachteiligung mehr existieren würde.
Was ist dran am Gendern
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michael3silvers · 7 years
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Keine Diskriminierung – Kommunale Stelle der Gleichstellungsbeauftragen nur für Frauen
Das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) soll vor Ungleichbehandlung, z.B. wegen des Geschlechts, schützen. Es kann auch Ausnahmen geben, wie ein Urteil des LAG Schleswig-Holstein zeigt.
Auch im Arbeitsleben soll Diskriminierung ausgeschlossen sein. Schutz soll das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) bieten und verhindern, dass Menschen u.a. wegen ihrer Rasse, ihres Geschlechts, ihrer Religion oder ihres Alters diskriminiert werden. Für Arbeitgeber bedeutet dies, dass sie schon bei Stellenausschreibungen auf die richtige Wortwahl achten müssen, erklärt die Wirtschaftskanzlei GRP Rainer Rechtsanwälte. Denn wenn Bewerber von vornherein diskriminiert werden, kann ihnen ein Anspruch auf Entschädigung zustehen.
Allerdings ist nicht jede Ungleichbehandlung auch gleich ein Verstoß gegen das AGG, wie ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein vom 2. November 2017 zeigt (Az.: 2 Sa 262 d/17). In dem zu Grunde liegenden Fall hatte ein Kreis in Schleswig-Holstein die Stelle einer Gleichstellungsbeauftragen ausgeschrieben. Ein Mann hatte sich auf die Stelle beworben und wurde mit der Begründung abgelehnt, dass nach Auskunft des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung nur Frauen die Funktion einer Gleichstellungsbeauftragen im öffentlichen Dienst ausüben könnten.
Der Mann fühlte sich ungerecht behandelt und klagte auf Entschädigung nach dem AGG. Wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung im Bewerbungsverfahren verlangte er eine Entschädigung in Höhe des dreifachen Monatsverdiensts.
Das LAG Schleswig-Holstein wies die Klage jedoch ab. Der Kläger sei zwar benachteiligt worden, weil er als Mann keine Chance gehabt habe, die Stelle zu bekommen. Diese Benachteiligung sei aber zulässig gewesen, da die gesetzlichen Grundlagen in Schleswig-Holstein nur weibliche Gleichstellungsbeauftragte vorsehen. Darin sei auch kein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgebot zu sehen. Denn die Vorschriften dienten der Beseitigung nach wie vor vorhandener struktureller Nachteile von Frauen. Darüber hinaus sei das weibliche Geschlecht eine wichtige Voraussetzung für einen wesentlichen Teil der Aufgaben einer Gleichstellungsbeauftragten, so das LAG.
Ungleichbehandlungen können immer wieder zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen. Ebenso wie Kündigungen oder Arbeitszeiten ein häufiger Streitpunkt am Arbeitsplatz sind. Im Arbeitsrecht erfahrene Rechtsanwälte können Arbeitgeber beraten.
Weitere Informationen unter:
http://ift.tt/2bN7Xm6
via Pressemitteilungen - Rechtsanwälte Steuerberater GRP Rainer - Köln Berlin Bonn Düsseldorf Frankfurt Hamburg München Stuttgart http://ift.tt/2DfS7lB
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