#straßenschilder
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Quark & Klink
Quark & Klink - Neues von unseren Straßenschildexperten
Schon mancherlei gab es von unseren öffentlich-besoldeten Beschilderungsexperten zu lesen: Emsbühren, Barwinkel, Haus des Handwerk‘s, Reitstation, Jnnenstadt. Jetzt gibt es Quark & Klink, also etwas ganz Neues auf unseren Wegweisern… Immerhin haben die Experten bei dem Aufdruck Hedon-Klink die Vokale nicht durcheinander gebracht.
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#Barwinkel#Beschilderung#Emsbühren#Haus des Handwerk&039;s#Lingen (Ems)#Quakenbrück#Quark#Reitstation#Straßenschilder#Wegweiser
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VIELFALT-STRASSENSCHILDER STEHEN
Hattingen hat Vielfalt und keinen Platz für Rassismus
Hattingen- Elf Schilder mit einer ganz besonderen Botschaft haben nun Einzug in Hattingen gefunden: Hattingen hat Vielfalt und keinen Platz für Rassismus. An der August-Bebel-Straße Ecke Roonstraße wurde vergangene Woche eines der symbolischen Schilder der Öffentlichkeit präsentiert. „Ich freue mich, dass wir als Stadt die Initiative von Frau Lümmer unterstützen konnten und Dank der…
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#biologyfiction#photographers on tumblr#original photographers#original content#neviges#house#haus#nature#natur#rosen#roses#Straßenschild
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Metastraße by Pascal Volk
#Berlin#Berlin Lichtenberg#Europe#Germany#Irenenstraße#Lichtenberg#Metastraße#Straßenschild#Straßennamensschild#Street name sign#Placa de calle#ARTinBW#schwarz#weiß#black#white#Black and White#schwarzweiß#S&W#B&W#bnw#blanco y negro#blanco-negro#135mm#Herbst#fall#autumn#otoño#Canon EOS R3#Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM
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Die Wege führen zu wundervollen Orten, und die Wegweiser helfen uns, diese auf Juist zu finden
#Horizontal#Keine Menschen#Fotografie#Draußen#Richtungsweisendes Schild#Schild#Straßenschild#Wegweiser#Reisen#Symbol#Anleitung#Pfeil-Symbol#Tourismus#Tag#Text
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Back to the Roots - Berlin – München
Zurück zu den Anfängen: Im Juni 2018, vor sechs Jahren also, radelte ich zur Thomas-Mann-Straße in Berlin. In meinem handschriftlichen Tagebuch steht als Résume: „Idee für Denkmal verfestigt sich: Straßenschilder.“ Beim Besuch ging zunächst aber nur um ein erstes Sammeln von Ideen, um eine Anregung durch den Ort. Ich hatte gesehen, dass es dort, neben der Straße, ein nach Thomas Mann benanntes…
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#Familie Mann#Hanns Eisler#Kunst im öffentlichen Raum#Prenzlauer Berg#Straßenleuchte#Straßennamen#Straßenschild#Thomas Mann
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Design des Wild Atlantic Way Straßenschildes: Clever, effektiv und glamourös
Das Straßenschild Wild Atlantic Way ist clever und effektiv gestaltet. Mit den Buchstaben WAW in Form von Meereswellen ist es gut sichtbar und einfach anzubringen. Den ganzen Artikel gibt es hier: https://nordischepost.de/unterhaltung/design/design-des-wild-atlantic-way-strassenschildes-clever-effektiv-und-glamouroes/?feed_id=7705&_unique_id=648a38d9cb1ca
#Design#Atlantic#Clever#des#effektiv#einfachanzubringen#glamourös#Meereswellen#sichtbar#Straßenschild#Straßenschildes#und#WAW#Wild#WildAtlanticWay
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Als ich an mein letztes Gymnasium kam wurde ich nicht darüber aufgeklärt, dass der einzige Philosophielehrer dort einen, öh, gewissen Ruf hatte. Niemand wählte Philosophie. Bis halt auf die drei Vollidioten, die neu an der Schule waren, plus zwei Spinner.
Der Kurs war ne experience. Unsere fünf Mann starke Gruppe konnte sich auf's Blut nicht ausstehen, aber alleine durch den gemeinsam knapp überlebten Unterricht wurden wir auf 'ne nachhaltige Art zusammengeschweißt. Der Tiktoknutzer spricht von traumabonding.
Einer von denen war ein aufstrebender kleiner Politiker, der dich aus seinem krawattierten Hemdkragen heraus anquatschte um dir von seiner Honorartätigkeit für die Junge Union zu erzählen. Wir beleidigten uns mit größtem Vergnügen, wie's wahrscheinlich nur zwei Sechzehnjährige tun können, von denen einer CDUler und der andere aufdringend blauhaarig ist.
Eine im sterben liegende Geburtstagsfeier, drei Uhr morgens, es sitzen nur noch eine handvoll betrunkener Jugendlicher in irgendeinem Keller herum. Drei davon sind Teil von eben jenem furchtbaren Philo-Kurs. Schnappsidee der Stunde: Philosophiekurstreffen, jetzt, hier. Kann mir nix freudloseres vorstellen, let's do it. Den einzigen den wir (via snapchat, versteht sich) erreichen konnten war unser CDUler. Der stand tatsächlich 30 Minuten später mitsamt Fahrer und zwei Kollegen vor der Tür. Er war vom Keller-ambiente, inkl. geklauter Straßenschilder, wenig beeindruckt.
Wir tranken irgendwas mit schlechtem Wodka und off brand Cola, gifteten uns zur allgemeinen Unterhaltung an und beschlossen, den Abend nach einer weiteren Stunde dumm im Kelller sitzen für gelaufen zu erklären. Der CDUler und seine Entourage kamen aber nicht über unsere Einfahrt hinaus: wir stießen dort auf den Kumpel meines Bruders, der sich ebenfalls auf den Heimweg machen wollte. Warum sich auf einmal ein besoffener Vierzehnjähriger auf unserer Einfahrt materialisiert hatte war nebensächlich. Der Junge stand neben seinem Fahrrad und versuchte wiederholt, aufzusteigen, wobei er immer mit sehr viel Schwung auf die jeweils andere Seite kippte. Ah, super. Allgemeines Verantwortungsgefühl setzte ein. Jemand schlug vor ihm auf's Fahrrad zu helfen und dann einfach anzuschieben, das war aber selbst der Jungen Union zu asozial.
Alle Augen richteten sich auf den einen Typen, der noch nüchtern war. Der Fahrer unserer CDU-Fraktion, der gerade dabei war in den Bulli seines Papas zu klettern. Gut, der Junge müsste ja nur einmal quer durch die Stadt gefahren werden.
Ich weiß nicht genau warum ich auch in diesem Bulli landete. Keine Ahnung, wir waren alle betrunken, es wirkte in dem Moment bestimmt wie die beste und einzig angemessene Entscheidung. Wir schafften's mit Bulli und Vierzehnjährigem bis ungefähr Stadtmitte, dann drehte er sich auf dem Rücksitz zu mir um. "Ich glaub ich muss k-" Vollbremsung auf voller Straße. Der CDUler höchstersönlich riss die Schiebetür auf, packte den Jungen am Jackenkragen seiner Northface-Jacke und schleuderte ihn praktisch aus dem Wagen. Er sprang selbst hinterher und die beiden verschwanden hinter die nächste Hecke.
Fünf Minuten später kam nur der CDUler zurück. Mir fiehl erst jetzt auf dass er selbst im Suff mit Hemd rumrannte. Committment to the bit, I suppose. "Wir ha'm ein Problem. Er muss wohl, aber er kann nich". Ich konnte ihn schon in Katastrophengebieten sehen, in dreißig Jahren, wie er mit Halbglatze sympathiebefreite Ansprachen hält. Der Typ war Naturtalent. Es folgten, mit göttlichem comedic timing, ferne Kotzgeräusche aus der Hecke. Die Augen unseres Hemdträgers leuchteten auf, er klatschte in die Hände und nickte übetrieben. "Ah! Schön. Problem gelöst. Schön, schön"
Hab den Typen gehasst, er war großartig. Heutzutage fährt er in der 1. Klasse RE um Berlin herum und verfällt der spielerischen Alkoholsucht. Hoffe ihm geht's gut. Der Hund schuldet mir noch 'nen Grauburgunder.
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SE Staffel 1 Rewatch (Folgen 34-38 / Halbzeit 🥳)
Guppy: "Die Schüler legen Wert darauf, dass sie alle an dem Schilderdiebstahl beteiligt waren." - Wolfert: "BanDeNKriMinALitÄt!!!!!" Er ist so ein Clown manchmal 😂
Oliver hat ein Straßenschild geklaut und kann mit einem Dietrich umgehen. Kann verstehen, dass Nadine sich instant verliebt hat, das waren zwei der coolsten Skills, die man damals auf dem Dorf haben konnte ✌️😄 Aber SE hat es schon wieder gemacht: zwei Figuren, die vorher nix miteinander zu tun hatten, sind jetzt plötzlich im Fokus, weil sie sich offenbar verliebt haben. Wann ist das passiert? Und warum durften wir das nicht sehen? (Trotzdem find ich die beiden ganz cute zusammen. Gibt mir auf jeden Fall mehr als Budhi/Katharina oder Weber/Pätzold.) Tine mal wieder die Coolste, wie sie Oliver Tipps in Sachen Liebe gibt! An Olivers Stelle hätte ich auch sie um Rat gefragt. Aber Wolf ist natürlich auch Experte, wenn es um Mädchen geht. Nicht. But nice try 😅
Iris will eine Diät machen. Sie ist 12!!! 😭😭😭 Bitte sag ihr jemand, dass sie das nicht machen soll und toll so ist wie sie ist. Bitte! 🙏 (Und Katharina ist zum tausendsten Mal gemein zu ihrer "besten Freundin". Kann Nadine der vielleicht mal wieder die Leviten lesen? Ist ja nicht auszuhalten...) Ah ja, Atze übernimmt es, Iris zu sagen, dass sie toll ist. Er ist richtig lieb 🥹 Und er braucht auch genau einen Satz, damit sie die Diät aufgibt. Irgendwie nehmen die mir das Thema nicht ernst genug. Klassische SE-Lösung eines Problems: wir sprechen einmal drüber und dann ist es geklärt. Unbefriedigend.
Die Spannung zwischen Pascal und Guppy ist genauso schnell gelöst, wie sie aufgetaucht ist (auch hier ist ein Gespräch absolut ausreichend). Ich find Pascal als Charakter so komisch, keine Ahnung, wo sie mit ihm hinwollen. Er ist schrecklich selbstgerecht (das hat er vielleicht von seiner Mutter gelernt, die fand ich bei ihrem kurzen Auftritt auch ziemlich unausstehlich), aber wie bei Katharinas Verhalten wird das zwar immer mal wieder angesprochen, aber es gibt dadurch keine Entwicklung, sondern es geht nur immer wieder im gleichen Schema von vorne los. Weird.
Wölfchen gründet eine Mittelalter-AG und ich weiß, wer da als erstes drin säße, wenn er damals davon erfahren hätte: Heiner Zech ☺️ Sie wären best Mittelalter-Buddies gewesen und hätten gemeinsam über die Askanier fangirlen können ❤️ (Ich freu mich aber jetzt schon ein bisschen drauf, dass Tom mit seiner Theorie zu dem alten Stein, den sie gefunden haben, Recht behalten wird. Nachdem Wölfchen ihn so von oben herab behandelt hat, hat er den Dämpfer verdient. Hochmut kommt vor dem Fall, Herr Doktor! 🤓)
An Stelle von Olivers Mutter würd ich echt bald schreiend weglaufen. Ich find sie mit ihrem ständig jammerigen Tonfall zwar auch ein bisschen nervig, aber Herr Schuster ist so ein Ignorant. Und jetzt schmeißt er sich auch noch an die neue junge Mitarbeiterin ran 🤢 (Linda selbst ist aber glaub ich eine coole Socke. Mit ihrer Fahrradbegeisterung erinnert sie mich ein bisschen an Ava ☺️)
Uuuuund, ich bin bei der Hälfte der ersten Staffel angekommen!!! 🥳
Meine bisherigen Highlights:
- Herr Pasulke, ganz besonders die Alexandra/Pasulke-Freundschaft
- queere Dorfgang (Vera included)
- Guppy als Schulleiter
- viele cute kleine Mini-Stories (Wolfert klaut Pasulkes Fahrrad, das Mäuserennen, die Aquarium-Sache und natürlich die wholesome Karaoke Aktion ❤️)
Nicht so überzeugend:
- kritisches Verhalten wird nicht reflektiert, sondern einfach hingenommen, "dass das eben so ist", auch wenn es sich immer wieder wiederholt (besonders bei Katharina, aber auch bei Pascal, Olivers Vater, Wolfert und anderen)
- heikle Themen werden angeschnitten und mit einem einzigen Gespräch für immer aus der Welt geschafft
- die Basketball-Story war Panne
- die Aram-Sache hätte man heute sicher auch anders gemacht
- Die Kinder sind mir für manche Sachen einfach zu jung, da hab ich ein schlechtes Gefühl beim Anschauen. Das geht bei unnötig leicht bekleideten Szenen los und endet bei Beziehungen und Küssen. Ich bin ganz froh, dass das heutige SE die Kiddos nicht mehr im Alter von 12/13 Jahren in Liebesgeschichten schreibt, sondern die für die Älteren aufhebt und offenbar auch ausführlich mit den Darsteller*innen vorher drüber redet, was sie sich vorstellen können. Ich weiß es natürlich nicht genau, aber ich hab das Gefühl, dass das damals nicht passiert ist 🙁 und die ständigen oben ohne Szenen sind einfach richtig überflüssig...
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Schloss Einstein Rewatch Folge 34 & 35
Ist Katharinas Charakter-Development von "ich stelle mehrere meiner Mitschülerinnen grundlos bloß" zu "ich verteidige eine Mitschülerin, mit der ich fast nichts zu tun habe" jetzt eigentlich wirklich nur durch ihre Beziehung zu Budhi erklärt worden (von der man im Übrigen auch gar nichts mehr sieht)? Und die ist ja auch irgendwie auch eher einfach so ohne langen Aufbau "passiert"?
Was ist denn bitte mit Ole los von wegen "die meisten Arbeitslosen sind selbst schuld! Wir leben in einer Leistungsgesellschaft!1!!" 🤨 Heutzutage würde man es wahrscheinlich auf Tiktok schieben, aber warum plappert da 1998 ein 11 jähriger so daher?? Redet er wirklich einfach seinem Vater hinterher oder war Ole mal zu lange beim Seelitzer Kneipenstammtisch dabei oder woher kommt das?
Ich hatte ja schon Angst, dass Frau Seiffert von SE komplett unterbezahlt wird, aber 25k DM scheinen unter Berücksichtigung der Inflation tatsächlich in etwa dem heute üblichen Lohnniveau in Brandenburg für ein:e Krankenpfleger:in in Teilzeit zu entsprechen 🤓
Die 6. Klasse machen Vorschläge zum Energieeinsparen an der Schulen und will freiwillig weniger duschen und weniger Lampen, um das Gehalt für Veras Mutter bezahlen zu können 🥹💚 das dürfte die "unsere Kinder werden von Greta Thunberg zu linksgrünen Gutmenschen 🤡" Fraktion nicht hören 😂
Was für eine mega coole Experience muss so ein heimliches Mitternachtskonzert im Probenraum oder die Straßenschilder-Aktion für 12-14 Jährige sein?? Bin fast ein bisschen traurig darüber, dass sowas als Erwachsener einfach deutlich weniger special wäre ✨😂
Unsere Lieblingsdorfkids verarschen die Einstein Superbrains Alexandra und Tom mit diesen Funksprüchen von Außerirdischen und am Ende können alle zusammen drüber lachen - liebs doch wieder! Aber was für einen krassen Aufwand haben Wolf und Atze da bitte betrieben, die müssen ja auch Funkgerät, Morsealphabet etc. besorgt/ gelernt haben 😳
Oliver und Nadine 🥹 Die sollen sich einfach nur weiter süß anschauen oder maximal schüchtern Händchen halten, für alles andere sind die doch noch viel zu baby, aber halt schon auch arg cute ♥️ Haben die eigentlich einen Shipnamen? Ich werf mal Nadiver in die Runde
Nein, Iris, bitte keine Diät machen! (Hier verfällt Katharina wieder kurz in alte Muster von wegen "du würdest eh keine Diät durchhalten", aber immerhin entschuldigt sie sich später und will ihr Tipps geben.) und bei der Nahaufnahme von dem "Model in Unterwäsche"-Poster an Iris Wand, dachte ich kurz, dass wir hier bestimmt im Zimmer von pubertierenden Jungs sind 🙈
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Straßenschilder im Westen: Kolonialer-Kriegsverbrecher-ausm-Kaiserreich-Straße Straßenschilder im Osten: Juri Gagarin Straße
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Ein Land, das es nicht gibt - Trip nach Transnistrien
30.07.2024
Tag 5
Heute weckte mich nicht der Hahn, sondern die Sonne. Kurz nach 9:00 Uhr begab ich mich ins Restaurant, um ein ortsübliches Frühstück zu mir zu nehmen. Ich habe einfach auf irgendein Omelette getippt. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet, dass dieses Omelette zu zwei Dritteln aus Speck bestehen würde. Deshalb habe ich nur die Hälfte gegessen. Aber das kann passieren. Außerdem gab es einen Käse, der typisch für Rumänien ist. Er heißt Branza. Es ist ein gesalzener Schafskäse und wenn man den hier bestellt, bekommt man unfassbar große Portionen.
Nach dem Frühstück überlegte ich, welche Strecke ich nehmen würde und entschied mich, die nördliche Route zu nehmen. Kurz vor der Abfahrt stellte ich fest, dass ein sehr kräftiger Sturm über die Ebene wehte. Das war zum Fahren sehr anstrengend, gleichwohl der Wind warm war, aber ständig Böen von links, rechts oder sogar von vorn kamen. Das ist auf Dauer nicht einfach zu fahren.
Die Bukowina selbst ist nicht überall mit Buchen bewachsen, auch wenn das vielleicht einmal so gewesen sein mag, sondern eher ein recht weitläufiges Landwirtschaftsgebiet: Mais, Sonnenblumen, hin und wieder Wein, ab und zu ein See, und ansonsten gibt es da nicht viel zu sehen. Die Dörfer sind wie immer voller schöner kleiner Häuschen. Die Städte wiederum können architektonisch nicht wirklich überzeugen.
Nach ein paar Stunden Fahrzeit durch das eintönige Gelände überquert man irgendwann die Grenze zu Moldau. Da es sich um eine EU-Außengrenze handelt, dauert der Kontrollvorgang seine Zeit, auch wenn nur wenige Autos diesen kleinen Übergang wählen. Als Motorradfahrer wird man aber meistens in Ruhe gelassen. Flugs war der Pass gestempelt und schon ging es weiter hinein in ein mir bisher unbekanntes Land.
Die Landschaft selbst heißt Bessarabien. Und wurde nach dem walachischen Fürstengeschlecht Basaraba benannt, das im 13. und 14. Jahrhundert dort herrschte. Zuerst bezog sich der Name nur auf den Süden des Landes. Ab 1812, nach der russischen Übernahme, wurde er auf das gesamte Gebiet zwischen den Flüssen Pruth und Dnister/Dnjestr ausgeweitet. Neben der Hauptstadt Kischinau (russisch Kischinjow, rumänisch Chișinău) gab es in Bessarabien keine bedeutenden Städte. Kischinjow galt nach der russischen Eroberung als Strafversetzungslager für Unzufriedene. Alexander Puschkin war von 1820 bis 1823 dort verbannt und schrieb über die Stadt: „Oh Kischinjow, oh dunkle Stadt! Verfluchte Stadt Kischinjow, die Zunge wird nicht müde, dich zu beschimpfen.“
Moldau ist neben Finnland das einzige Land Europas, in dem ich noch nicht war. Und gleich nach der Grenze fühlt es sich auch anders an. Der Straßenzustand ändert sich schlagartig und ich bin froh, dass mein Motorrad zur Gattung Reiseenduro zählt, denn hier kommt es besonders auf den zweiten Teil des Wortes an. Hügel reiht sich an Hügel, eine Buckelpiste, die ihresgleichen sucht. Ich kann mir nur vorstellen, wie es sich angefühlt hat, wenn man in den achtziger Jahren aus der BRD in die DDR fuhr. Aber so ähnlich muss es gewesen sein. Mit einem tiefergelegten VW Jetta möchte ich hier nicht unterwegs sein.
Der Zustand der Straßen führt dazu, dass es auch seltsame Straßenschilder gibt, die die Durchfahrttemperatur abhängig machen.
Auch hier in Moldau gibt es größtenteils Landwirtschaft: Mais und Sonnenblumen, viel Obst und irgendwann Wein. Und beim Wein bleibt es dann auch, denn Moldau ist wie gesagt Produzent von 2,5 % des weltweiten Weines. Das macht es zwar landwirtschaftlich interessanter, optisch tut sich aber nicht viel. Natürlich entdeckt man auch hier die gekreuzigten Jesus-Statuen an der Straße. Viele davon sehen sehr neu aus und sind wahrscheinlich erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion aufgestellt worden.
Nach gut zwei Stunden Fahrzeit erreiche ich Kischinau und muss mich erst einmal durch den Berufsverkehr hindurchkämpfen. Das Fahren erinnert ein wenig an das Fahren in Istanbul. Als geübter Motorradfahrer schlängelt man sich durch die rechts und links stehenden Autoschlangen hindurch und gelangt so eher als alle anderen ans Ziel.
Ich beziehe mein Airbnb-Quartier, welches sehr schön gelegen in einem Hinterhof, in einem Obstgarten ist. Ich verstaue meine Sachen und parke mein Motorrad. Danach gehe ich zu Fuß in die Stadt und bin überrascht, wie schön Kischinau ist. Sicher sind die Außenbezirke geprägt von Neubauten und Plattenbauten, aber auch da sieht man schon, dass ein moderner Wind weht. Die Altstadt von Kischinau ist wie eine Mischung aus westlicher Eleganz, altem Moskau und altem Bukarest. Die Straßen sind in gutem Zustand. Die Menschen sind gut gekleidet, es fahren teure Automobile und im Straßenbild sieht man kaum Armut. Die alten Gebäude sind gut restauriert und alles in allem wirkt Kischinau wie eine sehr moderne europäische Großstadt.
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Ich hoffe, die Einwohner und Einwohnerinnen Moldaus entscheiden sich für einen Beitritt zur EU, denn ich glaube, eine Orientierung nach Moskau wäre dem Land nicht dienlich. Nach diesem abendlichen Spaziergang begebe ich mich in mein Quartier und lege mich zur Ruhe. Morgen werde ich mir die Stadt genau ansehen.
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HATTINGEN HAT VIELFALT UND KEINEN PLATZ FÜR RASSISMUS
Paten für Straßenschilder gesucht
Hattingen- Elf Straßenschilder mit einer ganz besonderen Botschaft sollen bald Einzug in das Stadtgebiet von Hattingen finden. Zu sehen sind keine Hinweise für den Verkehr, sondern ein klares Statement: Hattingen hat Vielfalt und keinen Platz für Rassismus. Brigitte Lümmer, eine engagierte Bürgerin aus Hattingen hat sich für das „Bekenntnis“ eingesetzt. Die Stadt sucht jetzt Patinnen und Paten,…
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#Takerwai#Keitum#biologyfiction#photographers on tumblr#original photographers#original content#nature#natur#straßenschild#baum#tree
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Wo ist die Orankeallee? by Pascal Volk
#Alt-Hohenschönhausen#Berlin#Berlin Lichtenberg#Europe#Germany#Orankesee#Orankeweg#Orankestraße#Alt-Hohenschönhausen#Straßenschild#Straßennamensschild#Street name sign#Placa de nomenclatura#Sommer#Summer#Verano#Canon EOS R7#Canon RF 24-70mm F2.8L IS USM#60mm#DxO PhotoLab#flickr
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Trick or treating together with Pavel
Manchmal gibt es Momente im Leben, in denen man Menschen begegnet, von denen man nicht den blassesten Hauch einer Ahnung hat, dass man ihnen wieder über den Weg läuft und die Bedeutung von eben jenen in der Zukunft von entscheidender Natur sein kann. Augenblicke, denen man nicht viel Bedeutung beimisst, weil man sie für irrelevant hält oder man einfach in diesen Momenten keinen Grund hat, um an die Zukunft zu denken. Besonders dann, wenn man zu diesem Zeitpunkt selber noch ein Kind ist, das mehr den Moment zu genießen weiß, dass Spaß haben und geliebt werden möchte, nach Anerkennung sucht. Das einfach im Hier und Jetzt lebt, ohne an irgendwelche Konsequenzen zu denken.
Mit 6 Jahren schaffte es Jascha gerade so seinen Namen richtig zu schreiben. Zumindest kyrillische Buchstaben bereiteten ihm keine Probleme. Mit den Alphabeten anderer Länder kannte sich der Junge hingegen nicht so gut aus, geschweige denn mit fremden Sprachen. Man sagte oft, dass Kinder nicht unbedingt die gleiche Sprache sprechen mussten, um miteinander zu interagieren oder spielen zu können. Doch das betraf wohl nur die Kinder jüngerer Altersgruppen. Jünger als Jascha es war, der auf dem Gehweg dieser breiten, glatt asphaltierten und amerikanisch breiten Straße stand wie bestellt und nicht abgeholt. Die Augen zu Schlitzen verengt studierte er ein Straßenschild und hatte auch nach einer gefühlten Ewigkeit keine Ahnung, was diese seltsamen Buchstaben bedeuten sollten, auch wenn manche fast wie Buchstaben aus dem kyrillischen Alphabet aussahen. Einfach alles an diesem Land war irgendwie seltsam. Alles wirkte überdimensional groß. Die Hochhäuser der Stadt, in der sie mit dem Flugzeug zwischen gelandet waren, die Autos, mit denen die Menschen hier herumfuhren und während es in manchen Ecken eng und dreckig war, wirkten andere wiederum groß und penibel aufgeräumt. Sie waren nur zu Besuch hier. Bei irgendeinem Großonkel, den Jascha noch nie vorher gesehen hatte und der ihnen den Flug hierher bezahlt hatte. Scheinbar hatten sie irgendetwas Wichtiges zu besprechen, aber davon verstand Jascha noch nicht sehr viel. Was seine Aufmerksamkeit hingegen mehr fesselte, waren die geschmückten Häuser. Allerdings war es nicht wie zu Weihnachten, wo sein Vater die einzige Lichterkette, die sie besaßen ans Fenster hängte, sondern irgendwie anders. Kürbisse lagen vor den Häusern, in die man Fratzen geschnitzt und Kerzen hinein gestellt hatte, Plastikskelette und Vogelscheuchen säumten die Vorgärten und heute hatte sich jeder verkleidet. Halloween nannten sie das. Scheinbar eine amerikanische Tradition, von der der kasachisch-russische Junge bis jetzt noch nie etwas gehört hatte. Islam, der Sohn seines Großonkels, der schon 15 Jahre alt war, begleitete Jascha heute durch die Straßen. Er hatte ihm ein wenig darüber erzählt. Dass man von Haus zu Haus ging und dort dann Süßigkeiten bekam. Und dass man, sollten die Besitzer knauserig sein und nichts abgeben wollen, deren Haus dann mit Eiern oder Klopapierrollen bewarf. Eine seltsame Tradition, wie Jascha fand, doch immerhin gab es Süßigkeiten und da es die zu Hause nicht so häufig gab, war ihm der Rest von Halloween eigentlich relativ egal.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, das man unter der Serienkillermaske, die Islam ihm geliehen hatte, eigentlich gar nicht sah, und einem orangenen Kürbiseimer, in dem ein blutiges Plastikmesser hin und her klapperte bewaffnet, marschierte der neugierige Junge die Straßen entlang. Hin und wieder rannte er sogar einfach weiter, ohne sich zu bedanken, kaum dass ein freundlicher Amerikaner ihm einige Karamellbonbons in sein Eimerchen gekippt hatte, sodass Islam es schwer hatte, Schritt zu halten. Verstehen tat er die Leute hier ohnehin nicht, aber das fand er nicht schlimm. Allerdings achtete sein Aufpasser dann irgendwann doch darauf, mahnte ihn zum Warten, damit er Jascha nicht verlor, der sich von allerhand Halloweenschmuck ablenken ließ, als hätte er die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege. Allerdings mochte der Junge das Umherwandern, das Einsammeln der Süßigkeiten und hatte sich vorgenommen, sein Eimerchen am Ende des Rundgangs voll gefüllt zu haben. Irgendwann kam ihre Jagd dann allerdings doch zum Stopp, als Islam auf andere Jungen traf, die er zu kennen schien. Jascha spürte immer mal wieder Blicke auf sich ruhen, die er jedoch nicht wirklich einordnen konnte. Also waren sie ihm egal. Stattdessen ließ er den Blick umherwandern und entdeckte einen Gleichaltrigen, der vollkommen alleine auf dem Bordstein saß. Eigentlich trug er im Vergleich zu den anderen Kindern, denen Jascha hier auf der Straße begegnet war eher normale Klamotten, statt ein richtiges Kostüm. Dafür war er im Gesicht ganz weiß geschminkt, was ihm ein beinahe schon ungesundes Aussehen verlieh. Es passte jedenfalls zu dem trüben Blick, den der brünette Junge hatte und nicht so recht zu dem fröhlichen Kreischen zweier anderer Kinder passte, die gerade hinter ihm über den Bordstein an ihm vorbei flitzten. Der Junge reagierte gar nicht auf sie, hielt nur seinen Eimer fest mit beiden Händen und starrte an Jascha vorbei ins Leere. Seine Neugierde war gefesselt. Islam wirkte eh beschäftigt und Jascha hatte schon begonnen sich zu langweilen. Der Junge, der sich ganz anders als alle anderen hier verhielt, war da eine willkommene Abwechslung, weswegen er über die Straße hinweg einfach vor ihn trat, sich dabei die weiße Maske vom Gesicht zog. Noch immer starrte der Junge vollkommen ins Nichts, sodass Jascha verwundert den Kopf neigte. Sah er ihn überhaupt?
“Wie heißt du?” fragte ihn Jascha geradewegs heraus. Zwar auf Russisch, so wie er hier bereits alle Kinder und Leute angesprochen hatte, doch dieses Mal erntete er keinen fragenden Blick. Nur einen sehr Überraschten, vielleicht auch Erschrockenen. “W-was…?” Der Junge flüsterte fast, stellte die Frage oder vielmehr das eine Wort aber dennoch in einer von Jascha’s beiden Muttersprachen, sodass er sofort innerlich ein Hochgefühl hatte, durch den Erfolg, das ihn vielleicht jemand verstand. “Ich bin Jascha. Wie heißt du?” stellte er sich also vor und stellte seine Frage erneut. “Pavel…” war die knappe Antwort. Er schien schüchtern zu sein, wandte den Blick schnell vor sich auf den Asphalt und blickte nur kurz auf, als sich Jascha einfach neben ihn setzte und sich frech vornüber beugte, um in seinen Süßigkeiteneimer zu gucken. “Du hast ja noch gar nichts bekommen.” stellte der Kasache fest, kaum dass er den traurigen, leeren Grund des Eimers im Blick hatte. Es war ihm ein Rätsel, wie Pavel noch keine Schokoriegel oder Karamellbonbons erhalten hatte. Immerhin schien hier jedes Haus vor Süßkram über zu quellen, wenn her wirklich jedes Kind der Stadt an jedem Haus etwas in die Hand gedrückt bekam. Zumindest fühlten sich die Mengenangaben so für einen Sechsjährigen an, dem es schon viel vorkam, wenn er zwei Schokoriegel in einer seiner kleinen Hände hielt.
Jascha sah zurück in seinem eigenen Kürbiseimer, der schon ziemlich voll war. Eigentlich passte kaum noch etwas hinein, obwohl er noch liebend gerne weiter zum Sammeln um die Häuser ziehen wollte. Und irgendwie sah der Junge namens Pavel ziemlich traurig aus. “Hier, willst du was von mir haben?” fragte er und griff auch schon beherzt in seinen Eimer, ließ den Inhalt ohne eine Antwort abzuwarten in Pavel’s Eimer fallen und machte selbiges noch ein paar Mal, bis sie beide fast gleich viel hatten. “Als was bist du verkleidet?” fragte Jascha weiter, während er bereits dabei war das Papier von einem Bonbon zu entfernen. “Als Geist.” antwortete Pavel, der ihn mittlerweile doch aus müden Augen ansah. Es wirkte fast so, als wäre er etwas eingeschüchtert von dem fremden Jungen, der einfach so seine Süßigkeiten mit ihm teilte, als wäre es das Normalste der Welt. “Als Geist? Aber sehen Geister nicht…. so aus?” Jascha deutete auf eine in einem Garten stehende Figur, über die jemand einfach ein weißes Tuch gelegt hatte, dem man noch mit zwei schwarzen dicken Punkten Augen verliehen hatte. Doch Pavel schüttelte den Kopf. “Nein. Jedenfalls keine richtigen Geister.” Er sprach das mit einer Gewissheit aus, als hätte er Wissen, das Jascha verborgen blieb. Wissen, das Erwachsenen Angst machen würde, wenn Pavel ihnen gegenüber einen Satz wie diesen ausgesprochen hätte. Jascha hingegen ließ ungesund das Bonbon knacken, auf dem er genüsslich kaute, statt es zu lutschen und machte sich nichts aus der im Hintergrund schwebenden, bedrohlichen Bedeutung von Pavel’s Worten.
“Keine Ahnung.” antwortete Jascha achselzuckend. “Ich hab noch nie einen Geist gesehen. Willst du noch ein paar Bonbons?” Pavel lehnte dankend ab, sah stattdessen zu dem fremden Jungen, der wohl einfach beschlossen hatte, dass sie sich jetzt und hier auf diesem Bordstein anfreundeten. “Und als was gehst du?” fragte er zögerlich zurück, sodass Jascha an sich hinab sah. “Islam hat gesagt, ich bin ein Serienmörder.” “Wer ist Islam?” “Mein Cousin. Der da drüben.” Jascha deutete auf die Gruppe Jugendlicher und kramte schon nach der nächsten Karamellleckerei. “Mit wem bist du hier?” “... Mit meiner Nanny und meinem kleinen Bruder… Aber ich weiß nicht, wo sie sind. Ich hab sie hier irgendwo verloren.” Jascha hörte auf zu kramen und blickte erstaunt zu ihm auf. “Du hast deine Mama hier verloren?” fragte er nach, weil er keine Ahnung hatte, was eine Nanny war. Vielleicht nannte man hier so seine Mutter. Kurzzeitig wirkte es so, als lege sich ein Schatten über das Gesicht seines Gegenübers. Er senkte wieder müde den Blick, dann atmete er tief durch und schüttelte den Kopf. “Nein, meine Nanny.” nannte er schon wieder diesen für Jascha fremden Begriff. “Was ist eine Nanny?” fragte er verwundert und sich nicht im geringsten dafür schämend, nicht selber die Antwort zu wissen. “Du weißt nicht, was eine Nanny ist?” Jetzt war wieder Pavel es, der ihn verwirrt ansah, während Jascha sich jetzt für einen Schokoriegel entschied, den er vom Papier befreite. Dabei schüttelte er den Kopf. Pavel seufzte resigniert. “Naja, das ist so eine Art Aufpasserin. Die bringt dich zur Schule, macht mit dir Hausaufgaben und kocht dir Essen, wenn deine Eltern keine Zeit haben oder-...” Er brach den Satz ab, begann ihn wieder von Neuem. “Wenn sie eben keine Zeit haben.” “Das klingt ja komisch.” Bedeutete das, das die Nachbarin zu Hause in Atyrau auch manchmal seine Nanny war, wenn sie mal auf ihn aufpasste? Aber eigentlich war es ja egal, also wechselte Jascha wieder das Thema. “Wie alt ist dein Bruder?” “3.” antwortete Pavel wieder knapp, während er nun auch zögerlich ein Bonbon aus seinem Eimerchen zog. Jascha verbuchte das innerlich als Sieg. Sein Geschenk war angenommen worden. “Manno, dann kann man ja gar nicht mit dem spielen.” stellte er fest, hatte schon die Hoffnung gehabt mit dem russisch sprechenden Pavel dann vielleicht noch einen zweiten Spielgefährten gefunden zu haben. “Ich spiel am liebsten Fußball. Und du?” “Was?” Pavel sah schon wieder so verwirrt und überfordert aus wie am Anfang. “Was spielst du am liebsten?” Jascha sah ihn aus großen, blauen Augen an und bemerkte, dass Pavel sogar verschiedenfarbige Augen hatte. Die Iris des einen war blau wie seine, die des anderen hingegen haselnussbraun. Bevor Pavel die Frage allerdings beantworten konnte – bei der er allerdings auch ziemlich zögerte –, tauchte auch schon Islam auf und wollte seinen kleinen Cousin zum Weiterlaufen bewegen. “Wer ist das denn?” fragte der Jugendliche ihn verwundert. Jascha erhob sich, griff allerdings nach der Hand des anderen Jungen und zog ihn mit, grinste ihn dabei aufmunternd an. “Das ist Pavel. Er spricht Russisch wie wir!” teilte er ihm glücklich mit, bevor er ihn dann doch etwas trübsinnig ansah. “Aber er hat seine Nanny und seinen Bruder hier verloren. Können wir ihm suchen helfen? Vielleicht guckt er dann nicht mehr so traurig. Ich hab ihm schon meine Süßigkeiten gegeben, aber ich glaube die schmecken ihm nicht so.”
Islam wirkte im ersten Moment etwas überfordert bei dem ungefilterten Gebrabbel seines kleinen Cousins, schien die Situation dann allerdings doch greifen zu können und nickte zustimmend, sodass sie sich gemeinsam auf die Suche machen konnten. Trotz dass Pavel nicht weinte – was Jascha verwunderte, immerhin hatte er hier seine Familie verloren – hielt er die ganze Zeit seine Hand ganz fest, auch wenn er so nicht mehr so häufig in seinen Süßigkeitentopf greifen konnte und nachdem sie ein paar Häuser abgeklappert und noch mehr Süßes abgegriffen hatten, fanden sie auch schließlich Pavel’s Nanny und seinen lockenköpfigen kleinen Bruder, der fröhlich quietschte, als er Pavel entdeckte. Die junge Frau, die wohl diese Nanny war, bedankte sich zehntausend Mal bei Islam, der nur abwinkte und sagte, dass es kein großes Thema war. Dann wurde es viel zu plötzlich Zeit zum Verabschieden, da Islam versprochen hatte um 9 mit Jascha wieder zu Hause zu sein. Diesmal nahm er den kleinen Jungen an die Hand, damit er nicht wieder einfach so abhauen konnte und Jascha blickte noch im Laufen über die Schulter zurück zu Pavel, der seinerseits auch zu ihm sah, während die Nanny vor ihm hockte und an seinen Klamotten herum zupfte. Dann grinste Jascha noch einmal spitzbübisch und winkte ihm zum Abschied. Dass sie sich eines Tages wiedersehen würden, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Erst recht nicht, dass er sich dann nicht mehr an die Begegnung mit dem kleinen, traurigen Geisterjungen erinnern würde. Zumindest nicht auf den ersten Blick.
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