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schlauemaus · 21 hours ago
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Clostridium perfringens
Erreger: Clostridium perfingens Typ A/C (Typ abhängig welche Majortoxine gebildet werden), grampositiv, Gas-, Sporen- u. Toxinbildner Sporen sehr resistent gegen Hitze, UV-Strahlung u. Desinfektionsmittel andere Clostridien: C. septicum, C. chauvoei, C. perfingens A -> Wundinfektionen
Übertragung:
Typ A Teil normaler Darmflora
Fäkal-orale Aufnahme
Vermehrung in Jejunum u. Ileum
Bildung v. Alpha-Toxin (Majortoxin) u. Beta2-Toxin (Minortoxin) -> sekretorischer Durchfall (Mechanismus noch nicht ganz geklärt)
Typ C
Fäkal-orale Aufnahme
Anheftung an Jejunumzotten
Vermehrung Bildung v. Alpha- u. Betatoxin (Majortoxine), Beta2-Toxin (Minortoxin)
Zerstörung v. Epithelzellen -> tiefe, hämorrhagische Schleimhautnekrosen, zerstörte Zottenstruktur -> Durchfall wg. Malabsorption, Toxämie möglich
Symptome Prädisponierend: Management- u. Hygienefehler, Probleme bei Kolostrumversorgung, Stallklimamängel, andere Erreger
Typ A milderer Verlauf
Saugferkeldurchfall (ab 1. Lebenstag): cremig-pastös oft mit Schleim, selten mit Blut
verschmutzte Perianalgegend
Dehydrierung
Haufenlage, Zittern
raues Borstenkleid
Typ C Nekrotisierende Enteritis
perakut: plötzliches Versterben wg. Toxämie
Saugferkeldurchfall (in erster Lebenswoche): schaumig, wässrig, übelriechend, blutig
Apathie u. Inappetenz
Mortalität bis 100%
chronisch: (intermittierender) Durchfall gelblich, wässrig, schaumig ohne Blur, aber mit Schleimhautfetzen (Konsistenz grieselig) + Kümmern
Enterohämorrhagisches Syndrom (EHS) verursacht durch Clostridien + Hefen + schlechte Fütterungshygiene
(per)akuter Verlauf va. bei Mastschweinen u. Sauen -> Tympanie Magen-Darmtrakt bis Torsio mesenterialis möglich
Diagnose
Sektion:
Typ A: kaum Veränderungen, evtl. Zottenspitzennekrosen/-verkürzung Typ C perakut: Dünndarm ödematisiert u. schwarzrot, Blut im Lumen, hämorrhagische Schleimhautläsionen, Gasbildung in Darmwand akut: Dünndarm (va Jejeunum) mit hellgelben, nekrotischen Schleimhautbelägen, evtl. tiefe Nekrosen chronisch: Darmwand verdickt u. brüchig, Schleimhaut mit fest aufsitzenden nekrotischen Belägen
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: besser Dünndarminhalt, Kottupfer auch möglich mittels anaerober Kultur -> PCR mit Majortoxintypisierung PCR findet nur Genabschnitte -> keine Aussage, ob Toxine tatsächlich produziert werden bzw. wieviel Alternative: Kultur -> in vitro Toxinnachweis mittels ELISA
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, Schwarz-Weiß-Bereiche
korrekte Reinigung u. Desinfektion (Peressigsäure sollte auch gegen Sporen wirken)
Sauen vor Abferkelung waschen
Schädlingsbekämpfung
Gesonderte Schuhe f. Durchfallboxen
hygienisch einwandfreie Zufütterung (Milchaustauscher)
regelmäßig Kot entfernen
korrekte Ferkelnesttemperatur (32 Grad bei Geburt), keine Zugluft
Kolostrumversorgung gewährleisten
Impfung: A + C (Toxoidimpfstoff), C in Kombi mit ETEC od. stallspezifisch Muttersauimpfung in Hochträchtigkeit -> Bildung kolostraler Antikörper
korrekte Jungsaueneingliederng
Sauengesundheit kontrollieren, PPDS vorbeugen
Geburtsmanagement
korrekte Sauenfütterung (Vorbeugen Mineralstoffmängel)
bei Bedarf Wurfausgleich
ausreichendes Wasserangebot an Muttersau
Therapie
Antibiose Interpretation klassisches Antibiogramm nicht möglich (es fehlen clinical break points -> kein Rückschluss aus Wirkung in vivo möglich)
intraperitoneale Applikation körperwarmer Glukoselösung
evtl. NSAIDs
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schlauemaus · 2 days ago
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Escherichia coli
Erreger: enterotoxische e.Coli (ETEC) -> Saugferkel- + Absetzdurchfall enteropathische e.Coli (EPEC) -> Absetzdurchfall uropathogene e.Coli (UPEC) shigatoxinbildende e.Coli (STEC)= verotoxische e.Coli (VTEC)
edema disease e.Coli (EDEC) -> Ödemkrankheit
unspezifische e.Coli -> Wundinfektionen, Mastitis, Harnwegsinfekte, Sepsis
Krankmachendes Potential (=Virulenzfaktoren) bedingt durch Anheftungsfaktor und Toxinproduktion
Anheftungsfaktoren Saugferkel: F4, F5, F6, F41 Aufzucht: F4, F18
Übertragung u. Pathogenese:
über Kot u. kontaminierte Umgebung
ETEC
orale Aufnahme
Anheftung an Dünndarmschleimhaut mit Anheftungsfaktor (F4)
Vermehrung + Toxinproduktion
Aktivierung cAMP -> Natriumsekretion -> sekretorischer Durchfall
EPEC
Aufnahme
Dünndarmbesiedlung, sehr enge Anheftung an Enterozytenoberfläche -> Zytoskelettumbau -> Mikrovilli verstreichen -> Verringerung Darmoberfläche -> Malabsorptionsdurchfall evtl. sekretorische Komponente, je nach Toxinbildungsvermögen
EDEC
Aufnahme
Anheften an Dünndarmschleimhaut mittels F18-Fimbrien für F18 werden spezifische Rezeptoren benötigt (werden erst in 1. Lebenswoche ausgeprägt -> Auftreten v. Symptomen erst ab 3. Lebenswoche)
Shigatoxinproduktion -> Toxin in Kreislauf
Schädigung v. Zellen mit passenden Rezeptoren f. Shigatoxin (va. Endothelzellen) -> Flüssigkeitsaustritt aus Gefäßen -> Ödeme
Symptome Prädisponierende Faktoren spielen große Rolle!
Saugferkeldurchfall (ETEC) Prädisponiert durch:
Management- u. Hygienemängel Kolostrum: zu späte Eingliederung v. Jungsauen in Bestand -> keine kolostralen Antikörper zu viele Ferkel/ zu wenig Kolostrum Milchmangel (wg. PPDS, Wassermangel, ...) Stallklimamängel: Zugluft, zu kalt im Ferkelnest, ...
Durchfall ab 1. Lebenstag: cremig-wässrig, gelb
Dehydrierung
Apathie
Abmagerung
Haufenlage, Zittern
wunde verschmutzte Perianalgegend
Absetzdurchfall (ETEC, EPEC) Prädisponiert durch:
abrupte Futterumstellung (kein Prästarter) Nahrungskarenz erste zwei Tage nach Absetzen (weil Ferkel zB keine feste Nahrung/ Fütterungssystem nicht kennen)-> Zottenatrophie + geringere Enzymproduktion zu hoher pH im Magen -> begünstigt e.Coli-Wachstum Säurebildungsvermögen mit vier Wochen noch gering zu hoher Eiweißgehalt schlecht verdauliches Eiweiß Stress: Umstallung, Überbelegung, Beschäftigungsmaterial, Fressplatzanzahl
Durchfall innerhalb erster zwei Wochen nach Absetzen: pastös bis wässrig, braun
Dehydrierung
Kümmern u. Auseinanderwachsen
Ödemkrankheit (EDEC) Auftreten bei älteren Tieren (Mast) immer mit schweren Fütterungs-/ Managementfehlern verbunden Prädisponiert durch:
abrupte Futterumstellung (kein Prästarter) Nahrungskarenz erste zwei Tage nach Absetzen (weil Ferkel zB keine feste Nahrung/ Fütterungssystem nicht kennen)-> Zottenatrophie + geringere Enzymproduktion zu hoher pH im Magen -> begünstigt e.Coli-Wachstum Säurebildungvermögen mit vier Wochen noch gering zu hoher Eiweißgehalt schlecht verdauliches Eiweiß Stress: Umstallung, Überbelegung, Beschäftigungsmaterial, Fressplatzanzahl
Perakuter Verlauf:
plötzliches Versterben
Akuter Verlauf:
Ödeme in Unterhaut v. Nasenrücken u. Augenlidern (Augen wirken eingefallen)
Lungenödeme: Kurzatmigkeit, Kreislaufprobleme (zyanotische/ gerötete Schleimhäute)
Kehlkopfödem: Heiserkeit
Gehirnödem: Robbenhaltung, Zittern, Taumeln, Festliegen, Rudern in Seitenlage
Versterben innerhalb v. 24 Std.
Chronischer Verlauf:
Kümmern
Diagnose
Sektion u. Histologie:
ETEC Darm: Struktur weitestgehend erhalten, hyperämischer Dünndarm, Inhalt flüssig EPEC Darm: zerstörte Enterozyten, Entzündung STEC Gehirn: Ödeme in Histo sichtbar -> unspezifische Enzephalomalazie subkutane Ödeme -> Ödemschnitte bei Sektion Ödeme in Magenwand, Mesocolon, Gallenblasenwand, Lunge u. Larynx Histo: degenerative Angiopathie mit Ödemen
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: Dünndarminhalt od. Kottupfer nur aussagekräftig bei e.Coli-Nachweis + Virulenzfaktorbestimmung! Wichtig f. Impfstoffauswahl mittels Kultur -> Multiplex-PCR (sucht Nukleinsäuren, die auf bestimmte Virulenzfaktoren kodieren)
Prophylaxe
ETEC - Saugferkeldurchfall
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion, regelmäßige Kotentfernung
Sauen vor Abferkelung waschen
vor Abferkelräumen: Schuhe/Gewand wechseln + Desinfektionswannen/-matten
in Durchfallboxen nur mit gesondertem Schuhwerk
Schädlingsbekämpfung
Ferkelnesttemperatur 32 Grad bei Geburt, keine Zugluft
Kolostrumversorgung gewährleisten
Impfen: kommerziell od. stallspezifisch, auch in Kombi mit C. perfringens Sau mind. 2 Wo. vor Geburt -> kolostrale Antikörper
korrekte Jungsaueneingliederung
Sauengesundheit kontrollieren
Vorbeugung v. PPDS
Sauenfütterung anpassen (besseres Calcium:Phosphor-Verhältnis)
bei Bedarf Wurfausgleich
genügende Wasserzufuhr f. Muttersau
ETEC, EPEC, EDEC - Absetzdurchfall & Ödemkrankheit
Prästarter
keine abrupten Futterumstellungen -> Verschneiden v. Rationen mind. 5 Tage
Gewöhnung an neue Futtersysteme
Futter: Rohfasergehalt min. 4,5% Rohproteingehalt max. 16% Zugabe organische Säuregemische -> senken Magen-pH
Prüfung v. Kationen-Anionenbilanz d. Futters
Gabe v. Probiotika, Präbiotika (Hafer), Kräuter, Hefen, Elektrolytlösungen, ...
Stress vermeiden (Belegdichte, stabile Gruppen, Fressplatzverhältnis, Beschäftigungsmaterial)
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Trinkwasserhygiene prüfen (Biofilme)
Schadnagerbekämpfung
Absetzabteile mind. 30 Grad
Impfen: Ödemkrankheit: Toxoidimpfstoff ab 2. Lebenstag Absetzdurchfall: oraler Lebendimpfstoff gegen F4 u. F18 ab 18. Lebenstag
Therapie
ETEC - Saugferkeldurchfall
parenterale Antibiose nach Antibiogramm v. ganzem Wurf
Elektrolytlösungen
intraperitoneale Applikation v. körperwarmer Elektrolytlösung
Milchaustauscherangebot
evtl. NSAIDs
ETEC, EPEC, EDEC - Absetzdurchfall & Ödemkrankheit
Antibiose nach Antibiogramm über Futter/ Wasser gesamter Bucht
Flüssigkeit anbieten!
Fütterungsfehler korrigieren
bei Ödemkrankheit zusätzlich NSAID/ steroidale Phlogistika Prognose f. bereits erkrankte Tiere jedoch schlecht
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schlauemaus · 2 days ago
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Porzines Circovirus 2
Erreger: Porzines Circovirus 2 (=PCV2), kleines unbehülltes ssDNA-Virus ubiquitäres Vorkommen genetisch hohe Variabilität, relativ stabil gegen Desinfektionsmittel u. hohe Temperaturen 6 verschiedene Subtypen, heute herrscht PCV2d vor
Übertragung:
Ausscheidung über alle Körper Se- u. Exkrete
oronasal
über Samen
transplanzentar
Pathogenese:
Initiale Virusreplikation in Tonsillen Primärer Befall v. lymphatischem Gewebe, aber auch viele andere Gewebe (zB Lunge, Darm, Herz, Niere, Leber, Gehirn)
Zielzellen: mononukleäre Blutzellen (Makrophagen u. dendritische Zellen) -> dort Vermehrung -> generalisierte Lymphozytendepletion -> Immunsuppression
Symptome: Unterscheidung sieben verschiedener Erscheinungsformen
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Systemic disease (=Post weaning multisystemic wasting syndrome) bedeutendste Verlaufsform betrifft Absatzferkel (5.-7. Lebenswoche) Mortalität bis 20%
"Kümmern nach dem Absetzen"
struppiges Borstenkleid + übergroßer Kopf im Körperverhältnis
Gewichtsverlust
Blässe
Typisch: vergrößerte Inguinallymphknoten (aber nicht zwingend)
Atemwegsprobleme
Durchfall
evtl. Ikterus
Lung disease Teil v. PRDC, nur Lunge betroffen! 15.-22. Lebenswoche
Dyspneo
Enteric disease gelegentlich bei Absatz- u. Mastschweinen
Durchfall
Reproductive disease betrifft Jungsauen intrauterine Verteilung zw. Feten extrem langsam Tropismus zu fetalen Myocardzellen -> Feten sterben an Herzversagen
Umrauschen
SMEDI
Aborte
Neurologic disease
Opisthotonus
Nystagmus
Krämpfe
Procines Dermatitis u. Nephropathie Syndrome (=PDNS) betrifft Mastschweine hohe Mortalität
Hautveränderungen (Perianalgegend, Hintergliedmaßen, Flanken) erst kleine, rote, leicht erhabene Papeln -> dann rundlich dunkelrot -> flächenhaft konfluierende Blutungsareale wg. Gefäßschäden
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Subclinical infection
Auseinanderwachsen
reduzierte Tageszunahmen
keine weiteren Symptome, aber evtl. Koinfektionen
Diagnose
Für Diagnose v. PMWS (=systemic disease) muss TRIAS erfüllt werden -> Klinik -> Typische pathologischer Veränderungen (siehe unter Sektion) -> Direkter Erregernachweis mittels Färbemethoden od. qPCR
Sektion u. Histologie:
PMWS vergrößerte Inguinallymphknoten (muss aber nicht sein) Lymphgewebe: mgr.-hgr. Lymphozytendepletion mit granulomatöser Entzündung, evtl. traubenförmige intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen interstitielle Pneumonie, ggr.-hgr. nekrotisierende Bronchiolitis lung disease granulomatöse bronchio-interstitielle Pneumonie mit/ohne Bronchiolitis bronchioläre Fibrose Enteric disease granulomatöse Enteritis, verdickte Darmschleimhaut Payer`sche Platten: Lymphozytendepletion vergößerte Mesenteriallymphknoten Reproductive disease Feten mit myocardialer Degeneration (Nekrosen/Fibrosen) nicht-eitrige/ nekrotisierende Myocarditis Neurologic disease nicht eitrige/ granulomatöse Encephalitis PDNS bds. vergrößerte Nieren fibrinös-nekrotisierende Glomerulitis + nicht eitrige interstitielle Nephritis systemisch nekrotisierende Vaskulitis subclinical infection keine/ nur ggr. Lymphozytendepletion
Direkter Erregernachweis
Probenmaterial: primär betroffenes Gewebe PMWS: lymphatisches Gewebe (zB Inguinallymphknoten) lung disease: Lunge enteric disease: Peyer`sche Platten reproductive disease: Herzen v. Totgeburten/Aborten mittels qPCR aus Gewebe od Serum mittels in-situ-Hybridisierung + Immunhistochemie (=Goldstandard) Sensitivität u. Spezifität hoch mittels Elektronenmikroskopie mittels Virusisolation
Antikörpernachweis
mittels ELISA zum Herdenscreening od. zur Erstellung v. Serumkonversionskurven !Keine Unterscheidung möglich v. Impf-, maternalen und Antikörpern v. einer Infektion! mittels Immunfloureszenztest mittels indirektem Immunoperoxidase-Monolayer-Test mittels Serumneutralisationstest
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, kein Zurückstallen
6-wöchtige Quarantäne f. Jungsauen/Eber
Kümmerer in Krankenbuchten
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Impfprogramm an Betrieb anpassen Ferkelschutz -> Mutterschutzimpfung 3-4 Wo. vor Abferkelung Schutz vor reproduktiver Form -> Impfung vor Belegung Schutz vor PMWS -> Impfung in Säugezeit (=vor Absetzen)
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Kanülen beim Impfen nach jeder Bucht wechseln
optimale Futterqualität, hochwertiges Eiweiß, Vitaminversorgung
Sauen vor Abferkeln Waschen + entwurmen
so wenig Ferkel wie möglich versetzen
alle Ferkel am selben Tag absetzen
keine Überbelegung (in Aufzucht: max. 2 Würfe pro Bucht)
Stallklima optimieren
Therapie
Symptomatisch
Managementmaßnahmen
evtl. Antibiose wg. Sekundärerregern
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schlauemaus · 2 days ago
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Glässer´sche Krankheit
Erreger: Glaesserella parasuis (früher Haemophilus parasuis) Kommensale im Nasen-Rachenraum
Übertragung:
oronasale Aufnahme -> Nasen-Rachenraum -> untere Atemwege/ Bakteriämie
Symptome: betrifft va. Aufzucht u. Mastbeginn; bei Neueinschleppung alle Altersgruppen Faktorenkrankheit! -> Auslöser Stress (Transport, Umstallen), Abfall maternaler Antikörper mit ca. 6 Wochen Verlauf abhängig v. Serotyp, Immunitätslage, KoFaktoren und betroffenen Lokalisationen
Perakuter Verlauf:
Sepsis
plötzliches Versterben
Akuter Verlauf: je nach betroffenem Organsystem
Fieber
Anorexie
Apathie
ZNS-Symptomatik
Ruderbewegungen Seitenlage Hinterhandlähmung Kreisbewegungen Ataxie
Arthritiden:
geschwollene Gelenke Lahmheiten
Polyserositis:
Kyphotische Rückenlinie Dyspnoe Zyanosen bei Auskultation Reibegeräusche undulierendes Abdomen (wg. Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum)
Chronischer Verlauf:
Kümmern
Husten
Dyspnoe
Lahmheiten
struppiges Haarkleid
chronische Arthritiden
Diagnose
Sektion:
ZNS: Leptomenengitis fibrinopurulenta, evtl. mit Meningoenzephalitis Arthritiden: Synovia trüb mit Fibrinfäden (fibrinopurulente Entzündung) Serositis: Fibrin u/o Flüssigkeitsansammlungen in Herzbeutel, Bauch- u/o Brustraum (fibrinöse Polyserositis v. Perikard, Pleura u. Peritoneum)
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial je nach betroffener Lokalisation: Tupfer mit Medium verwenden! ZNS: Liquor cerebrospinalis, Gehirnhauttupfer Arthritis: Gelenkspunktat, -tupfer od. -kapsel Serositis: Serosentupfer v Peritoneum/Perikard/Pleura !Naserachenraum/ Lunge/ Lavage eignet sich NICHT, da Glaesserella dort ein Kommensale ist -> keine Aussagekraft! mittels Kultur (schwierig) und anschließender Resistenztestung mittels PCR und anschließende Serotypisierung (relevant wg. Impfstoff)
Antikörpernachweis:
mittels ELISA wenig aussagekräftig wg. weiter Verbreitung + Vorkommen als Kommensale + verschiedene Serotypen
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf v. möglichst wenigen Herkünften
Stress minimieren (Belegdichte, Transport, Fressplatzverhältnis)
Stallklima optimieren
Impfen: Totimpfstoff (ab 5. Lebenswoche), auch als Kombi mit Mycoplasma hyopneumoniae (ab 7. Lebenstag) erhältlich od. stallspezifische Vakzine evtl. Impfen v. Jungsauen vor Einstallung sinnvoll !Kreuzprotektivität zw. Serotypen veriabel u. nicht vorhersehbar!
Kolostrumversorgung gewährleisten
korrekte Jungsaueneingliederung
Vorgehen gegen andere Erreger
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm
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schlauemaus · 2 days ago
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Mykoplasmen mit Tropismus zu serösen Häuten
Erreger: Mycoplasma hyosynoviae: Polyarthritis Mycoplasma hyorhinis: Polyserositis u. -arthritis, Teil d. PRDC-Komplex Kommensale d. Respirationstraktes
Übertragung:
in ersten Lebenstagen möglich, meist aber beim Absetzen/ in der Aufzucht
-> hämatogene Streuung aus Respirationstrakt
M. synoviae: Ansiedlung in Gelenken M. hyorhinis: Ansiedlung auf Serosen großer Körperhöhlen u. Gelenke
Symptome:
M. hyosynoviae: betrifft va Mast u. Jungsauen (va. schwere schnellwüchsige Rassen + schlechte Bodenbeschaffenheit) Verlauf meist mild
Lahmheiten, trippelnder Gang
pathologische Gliedmaßenbelastung
ggr. geschwollene Gelenke
Festliegen
M. hyorhinis: betrifft va Absatzferkel u. Jungsauen
Gelenke warm u. gefüllt
Lahmheiten
Polyserositis: Husten, Dyspnoe, Zyanose, Kyphose, Abdomen schmerzhaft u. aufgezogen
Fieber, vermindertes Allgemeinverhalten
Haarkleid gesträubt
Brustlage
Diagnose
Sektion:
Beide nicht eitrige Polyarthritis, Synovia serofibrinös bis serosanguinös chron.: zottige Zubildungen an Synovialis Zusätzlich bei M. hyorhinis Polyserositis (Pleura, Perikard, Peritoneum) evtl. Pneumonie
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: Gelenkpunktat/Synovialschleimhaut (beide) od. Serosensammeltupfer (nur M. hyorhinis) mittels PCR (=Standardverfahren) mittels Kultivierung (Resistenztestung möglich)
Antikörpernachweis
mittels ELISA aus Blut möglich, aber kein Routineverfahren
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf aus wenigen Herkünften
Stress minimieren (Belegdichte, Transport, Fressplatzanzahl)
Stallklima optimieren
Kolostrumversorgung sicherstellen
korrekte Jungsaueneingliederung
Vorgehen gegen andere Erreger
M. hyosynoviae: Stallboden tiergerecht gestalten
Impfen: Stallspezifischer Impfstoff (vorherige Anzucht nötig)
Therapie
grundsätzlich Antibiose nach Antibiogramm zB Pleuromutiline, Tetrazykline, ev. auch Lincosamide, Makrolide
ev. zusätzlich Antiphlogistika
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schlauemaus · 3 days ago
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Streptococcus suis
!ZOONOSE!
Erreger: Streptococcus suis, grampositiv ubiquitäres Vorkommen; besiedelt physiologischerweise oberen Respirations-, Verdauungs- u. Genitaltrakt "Frühbesiedler" Bildung virulenzsassoziierter Faktoren ausschlaggebend f. Erkrankung
Übertragung:
Einschleppung über Zukauf, belebte u. unbelebte Vektoren
aerogen
oronasal (klassich)
bei Geburt
Nabelinfektionen
über Hautverletzungen (zootechnische Maßnahmen, Rangkämpfe)
Pathogenese:
Klassischerweise oronasale Infektion
Primäre Besiedlung v. Magendarmtrakt od. Tonsillen
Bakteriämie (in Monozyten od frei) -> Ausbreitung im gesamten Körper -> passiert Blut-Liquor-Schranke -> in Gelenke -> über obere Luftwege in Lunge -> Auswandern in seröse Häute
Symptome betrifft meistens Saug- u. Aufzuchtferkel wg. immunologischer Lücke Abhängig v. Serotyp u. betroffener Lokalisation
Septikämie ((per)akut)
ZNS-Symptomatik (meist Einzeltiere):
Seitenlage Rudern im Liegen Nystagmus Opisthotonus Hyperästhesie Krämpfe Kopfschiefhalten Koordinationsstörungen einseitige Fazialislähmung
Arthritis (=Polyarthritis purulenta):
gefüllte, warme Gelenke Lahmheiten Festliegen Fieber
Polyserositis (je nach Ausprägung):
respiratorische Symptome (Pleuritis) Herz-Kreislaufstörungen (Perikarditis)
Endokarditis valvularis/ Myokarditis:
Bildung Biofilm auf Herzklappen -> Schock, wenn dieser sich ablöst -> vollständiger Klappenschluss wird verhindert -> Herzkreislaufstörungen (Kurzatmigkeit, Zyanosen)
Rhinitis:
eitriger Nasenausfluss Fieber Augenausfluss Dyspnoe
Bronchopneumonie (eher Sekundärerreger):
Atemwegsproblematik
Omphalitis/ Omphalophlebitis:
Nabel rot u. geschwollen Nabelabszess, -fistel od. -hernie
Otitis media/ Otitis interna:
Kopfschiefhaltung Kreisbewegungen
Vaginitis/ Endometritis:
purulenter Vaginalausfluss Umrauschen
Diagnose
Sektion u. Histologie:
fibrinopurulente Entzündungen je nach betroffener Lokalisation zB Meningitis: Meninx verdickt, hgr. neutrophile Granulozyten, Hyperämie Arthritis: Eiter im Gelenk, zerstörter Knorpel, Zubildunge, Osteomyelitis Otitis media/ interna: eitrige Einschmelzung
Direkter Erregernachweis:
Tupfer von betroffener Lokalisation/ Blut/ Organprobe -> Kulturversuch -> Differenzierung mittels PCR od. Serotypisierung
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, Schwarz-Weiß-Bereich
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Sauenwaschen v. Einstallung in Abferkelstall
Schädlingsbekämpfung
regelmäßige Kotentfernung
Hygiene bei zootechnischen Maßnahmen
Nabeldesinfektion (mit Jod)
Geburtshygiene u. -management
Reduktion Staubbelastung
Kolostrumversorgung optimieren
Muttersauenimpfung: NICHT kommerziell, stallspezifisch Erfolg abhängig v. Serotyp
korrekte Jungsaueneingliederung
Kontrolle v. Sauengesundheit Vorbeugen v. PPDS (postpartales Dysgalaktie Syndrom, Milchfieber) korrekte Sauenfütterung (Mängel vermeiden) genügend Wasserzufuhr
fachgerechter Wurfausgleich
Verletzungen vermeiden (Spaltbreite, Böden nicht zu rau) Kämpfe vermeiden: Stress reduzieren, genug Platz u. Fressplätze, Beschäftigungsmaterial, stabile Gruppen
Stallklima optimieren
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm !Resistenzen häufig!
Kranke Tiere: Krankenbucht, ausreichende Wasserversorgung u. Wärmezufuhr
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schlauemaus · 3 days ago
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Mycoplasma suis
= Erreger Eperythrozoonose
Erreger: Mycoplasma suis, speziesspezifisch
Übertragung:
weitestgehend unbekannt, Einschleppung meist über Zukäufe
über Kannibalismus (=direkte Blutaufnahme)
intrauterin
iatrogen (Nadeln, OP-Besteck)
über blutsaugende Ektoparasiten (zB Räudemilben)
Pathogenese:
Heftet sich außen an Erythrozytenmembranen
-> erhöhte Gerinnungsneigung -> Verbrauchskoagulopathie, ev. mit Mikrothromben u. Zirkulationsstörungen
-> Eliminierung veränderter Erys über die Milz -> hämolytischer Ikterus in schweren Fällen
Chronische Form:
-> Bildung v. Kälteagglutininen (= autoreaktive Immunglobine gegen Kohlenhydratstrukturen auf EryMembran; unterdrücken auch T-Zell-Bildung) -> Agglutination v. Erys im peripheren Blutkreislauf (va bei niedrigen Temperaturen) -> Minderdurchblutung -> Zyanosen u. Nekrosen an Akren
Akute Form:
-> Bildung warmreaktiver Autoantikörper (Typ IgG gegen Aktin= Teil d. EryMembran) -> Eliminierung betroffener Erys -> autoimmune hämolytische Anämie, extravasale Hämolyse u. indirekte Bilirubinämie
Symptome: betrifft va Absatz u. Mast kann monatelang symptomlos bleiben -> Faktorenkrankheit!
Akut: bei Immunsuppression, Stress od Splenektomie
Anämie Je höher die Erregermenge, desto schwerwiegender die Anämie!
Fieber bis 42 Grad
Ikterus
Zyanotische Akren
Apathie, Anorexie, Tachypnoe
Zuchtsauen (peripartal/ beim Absetzten): Anorexie, hohes Fieber, Apathie, Dysgalaktie
Chronisch: am häufigsten Mortalität 5-25%
Kümmern, Auseinanderwachsen
Blässe, Anämie
Hautveränderungen: Urtikaria, Morbus maculosus, Blutungen
Ohrspitzen- u. -randnekrosen
Reproduktionsstörungen: Umrauschen, Anöstrie, embryonaler Fruchttod, Abort, lebensschwache Ferkel
Ikterus
Apathie
Diagnose
Sektion:
Anämie, generalisierter Ikterus, Blutungen + Blutungsneigung Blut hell u. wässrig Milz u. Leber vergrößert zentrolobuläre Lebernekrosen Lymphknoten marmoriert Knochenmark: Anzeichen hgr. Erythropoese nekrotische Akren
Blutuntersuchung:
Hämolyse, Überstand vermehrt + rötlich-ikterisch feingrieselige Mikroagglutination (wg. Kälteagglutininen) -> verschwindet nach Aufwärmen auf 37 Grad normochrome, normozytäre Anämie Leukozytose Thrombozytopenie Erhöhrung indirektes Bilirubin (auch im Harn) Hypoglykämie, Laktatazidose höherer Serumeisengehalt
Direkter Erregernachweis:
mittels PCR aus EDTA-Blut mittels Blutausstrich Sensitivität u. Spezifität gering -> aufwärmen -> Giemsafärbung: kleine zylinder-/kettenförmige Auflagerungen -> Akridinorangefärbung: hell-dunkelorange (akut), hellgelb-grün (chronisch) Beurteilung im Floureszenzmikroskop
Prophylaxe !Faktorenkrankheit!
Hygiene (va bei zootechnischen Maßnahmen)
Optimierung v. Stallklima, Belegdichte, Fressplatzangebot
Beschäftigungsmaterial
kein Rückversetzen v. Kümmerern (stabile Gruppen)
Bekämpfung v. Ektoparasiten
Rein-Raus-Verfahren
Korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf v. möglichst wenigen Herkünften + Quarantäne Jungsauen
Kolostrumversorgung optimieren
Therapie Keine Anzucht möglich, somit keine Resistenztestung möglich
Tetrazykline parenteral/oral f. 7.-10 Tage -> Erregerminimierung aber keine Eliminierung! Behandlung wg. intrazellulärer Lage erschwert
Ferkel: Eisengabe + Glukoseapplikation
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schlauemaus · 3 days ago
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Porzines Parvovirus
= PPV
Erreger: Porzines Parvovirus, DNA-Virus sehr widerstandsfähig, hohe Prävalenz
Übertragung:
Hauptansteckungsquelle: infizierte Schweine mögliche Vektoren: (Schad)Nager
Ausscheidung über Speichel, Kot, Harn, Nasensekret, Sperma, Nachgeburten, Mumien/ Totgeburten
oronasal (Tröpfcheninfektion)
über Sperma
diaplanzentar auf Ferkel
Pathogenese:
Initiale Replikation in Nasen-Rachenraum (Tonsillen)
weitere Vermehrung in Verdauungstrakt !macht KEINEN Durchfall!
Virämie
Überwindung Planzentarschranke -> Infektion erster Früchte (fetale Zellen sehr teilungsfreudig = optimale Replikationsbedingungen)
Langsame Ausbreitung v. Fetus zu Fetus
Symptome führt NUR bei tragenden Sauen zu Problemen, Sauen selbst klinisch unauffällig KEIN klassischer Aborterreger! (Geburt meist zum geplanten Zeitpunkt) -> SMEDI
je nach Infektionszeitpunkt:
bis 35. Trächtigkeitstag: embryonic death
Umrauschen
kleine Würfe
35.-70. Trächtigkeitstag: Mumifikation
Orgelpfeifenwürfe: Mumien, Totgeburten, lebensschwache u. gesunde Ferkel
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ab 70. Trächtigkeitstag
gesunde Ferkel u. Totgeburten
Diagnose
Direkter Erregernachweis
mittels Immunfloureszenz aus Gewebe mittels immunhistochemischer Färbung aus Gewebe mittels PCR aus fetalem Gewebe mehrere Ferkel
Antikörpernachweis
nur sinnvoll zum Nachweis intrauteriner Infektion (Probenmaterial: präkolostrales Serum, weil maternale Antikörper 2-5 Mo) hohe Durchimpfungsrate -> Interpretation schwierig mittels ELISA (keine Unterscheidung Impf- od. Feldvirus) mittels Hämagglutinationsinhibitionstest (Unterscheidung Impf- u. Feldvirus wg. Titerhöhe möglich)
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion auf Aldehydbasis !Parvo sehr widerstandsfähig in Umwelt!
Impfen: inaktivierter Impfstoff meist in Kombi mit Rotlauf (=Standardimpfung) Grundimmunisierung ab 5.-6. LM 2x mit Abstand 3-4 Wochen Auffrischung: Halbjährlich (terminorientiert) od in Säugephase (produktionsorientiert)
Kolostrumversorgung optimieren
korrekte Jungsaueneingliederung
Therapie
Keine
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schlauemaus · 3 days ago
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Embryonaler Fruchttod
Fruchttod vor Kalkeinlagerung in Skelett -> vollständige Resorption
Mumifikation
Fruchttod zwischen Kalkeinlagerung in Skelett und Erreichen d. fetalen Immunkompetenz -> Dehydratation Schwein: 35.-75. Trächtigkeitstag
Totgeburt
Frucht vollentwickelt, Geburt zum geplanten Termin
SMEDI
= stillbirth, mumification, embryonic death, infertility
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schlauemaus · 3 days ago
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Chlamydien
Erreger: gramnegative, obligat intrazelluläre Bakterien ubiquitäres Vorkommen, natürliches Reservoir: Darm C. suis, potentiell humanpathogen !ZOONOSE! C. abortus C. pecorum C. psittaci
Übertragung:
Ausscheidung über den Kot
oronasal
konjunktival
über Deckakt/ künstliche Besamung
indirekt über Kontakt mit kontaminiertem Kot/ Umgebung
Pathogenese/ Entwicklungszyklus:
Eindringen Elementarkörperchen (infektiöses Stadium) in Epithelzellen (Konjuntiven, Maul-/Nasenschleimhaut, Magen-Darm-Trakt, Lungengewebe, Genitaltrakt)
Bildung einer Einschlussblase in Zelle
Vermehrung in Einschlussblase + Umwandlung in Retikularkörperchen (metabolisch aktives, nicht infektiöses Stadium)
Rückwandlung Elementarkörperchen (infektiös)
Platzen d. Einschlussblase -> Infektion neuer Epithelzellen
Dauer: 48-72 Std.
Bildung v. Persistenzstadien bei Antibiotikaanwendung möglich -> bei Antibiotikaabsatz Rückkehr zum normalen Entwicklungszyklus
Fruchtbarkeitsproblematik: es kommt in Ovidukten zu Deziliation u. ziliarer Dysfunktion -> gestörter Eisprung u. Eizellentransport -> keine Befruchtung möglich
Verdacht, dass Chlamydien zu Plazentaentzündung führen -> Feten werden nicht mehr richtig versorgt -> Abort
Symptome: alle Altersgruppen betroffen NIE akute Erkrankung, nur symptomatisch bei vielen Reinfektionen!
Fruchtbarkeitsprobleme: Aborte, Umrauschen, Vaginalausfluss, lebensschwache Ferkel, Mumien, Totgeburten, Unfruchtbarkeit = SMEDI
Orchitis
Konjunktivitis (meist in Zusammenhang mit hoher Schadgas- u. Staubbelastung + hoher Infektionsdruck)
Enteritis
Pneumonie
Diagnose
Direkter Erregernachweis
mittels PCR (Probenmaterial je nach Symptomatik) Abort: Plazenta + fetale Lunge; Zervikaltupfer; Genitaltrakt d. Sau Sperma Konjunktivaltupfer Lungen-/ Darmgewebe !Chlamydien sind Kommensale im Verdauungstrakt! mittels Kultur !Wachsen nur auf Zellkulturen! Vorteil: Nachweis lebender infektiöser Stadien + Antibiogramm möglich mittels Histologie + Immunhistochemische Färbung
Antikörpernachweis
mittels Komplementbindungsreaktion (=KBR) Interpretation oft nicht möglich od. schwierig Unterscheidung verschiedener Spezies nicht möglich
Prophylaxe
Hygiene! (Ziel: Erregerdruck senken) Desinfektion mit oxidierenden, phenolischen, chlorbasierten Produkten od. quaternäre Ammoniumsalze
Rein-Raus-Verfahren
Künstlich Besamen
geringere Belegdichten
Koinfektionen vermeiden
Therapie
Tetrazykline (oft Resistenzen bei C. suis -> Alternative Makrolide) oral f. mind. 14 Tage !Elementarkörperchen in Umwelt sind bei antibiotischer Therapie nicht betroffen!
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schlauemaus · 4 days ago
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Leptospiren
!ZOONOSE!
Erreger: Leptospira interrogans, Spirochäte, obligat aerob bleibt im Feuchten bis zu 10 Tage infektiös
Tumblr media
in Ö vorkommende Serovare
Übertragung:
Einschleppung in Betrieb oft über Jungsauen
Ausscheidung intermittierend mit Harn, Sperma, Lochialsekret, Genitalsekreten u. Milch
über direkten Kontakt
über indirekten Kontakt (Umgebung, Wasser)
Infektion über (Schleim)Haut, Milch, Plazenta od. transvaginal
Pathogenese:
Infektion
Bakteriämie
Rückzug in Harntrakt, Persistenz dort Serovar Bratislava: auch Rückzug in Genitaltrakt
Symptome abhängig davon ob Schwein Reservoir- od. Nebenwirt -> Symptome meist stärker, wenn Schwein Nebenwirt Symptome treten meist bei tragenden Sauen u. jungen Ferkeln auf Fruchtbarkeitsstörungen müssen NICHT zeitnah mit Infektion auftreten
vorübergehende Anorexie
Fieber
Apathie
Ikterus
Blutungen
Akute Form mit Septikämie möglich, aber selten
reduzierte Reproduktionsleistung
Abort in 2. Trächtigkeitshälfte + erhöhte perinatale Sterblichkeit
Totgeburten, Mumifikation, SMEDI
Lebensschwache Ferkel (Frühgeburten)
Unfruchtbarkeit bei Leptospira bratislava
Diagnose
Sektion
abortierte Feten: blutig-sulzige Subkutis, braunrote Flüssigkeit in Körperhöhlen, Leberschädigung u. Petechien Akut: Blutungen in Niere/Lunge und Lebernekrosen Chronisch (gibt nicht immer Veränderungen): kleine disseminierte graue Herde auf Niere (interstitielle Nephritis)
Erregernachweis: intermittierende Ausscheidung -> negatives Ergebnis schließt Erregerpräsenz nicht aus
Probenmaterial: Urin, fetales Gewebe (Lunge, Mageninhalt, Leber, Niere), Niere/ Genitaltrakt mittels Kultur: schwierig, kostspielig u. zeitaufwendig (mind. 16 Wo) mittels PCR mittels Dunkelfeldmikroskopie mittels Immunfloureszenz u. Silberimprägnierung aus fixiertem Gewebe
Antikörpernachweis:
mittels Mikroagglutinationstest, MAT Goldstandard, Titer 1:100 positiv Untersuchung muss auf Herdenebene mittels paariger Proben durchgeführt werden, sonst kaum Aussagekraft -> 4-facher Anstieg nach 1-3 Wo. Hinweis auf Infektion !Zwischen Titerhöhe u. akut od chron. besteht kein Zusammenhang, ABER Antikörpertiter abhängig v. Serovar! !Bei chronischer Infektion fallen d. Titers unter Nachweisgrenze möglich! !Kreuzreaktionen zwischen Serovaren möglich!
Zuverlässigste Methode: Kombination v. MAT u. PCR
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, korrekte Reinigung u. Desinfektion
Nagerbekämpfung, Kontaktvermeidung zu anderen Spezies
künstliche Besamung
Trocknen feuchter Stellen
Impfen: Impfstoff Rotlauf+Parvo+versch. Leptospiren Grundimmunisierung 6-8 Wo. vor Besamung + 4 Wo. nach Erstimpfung jährliche Auffrischung
Therapie
Antibiose (meist ohne Antibiogramm, wegen schwieriger Kultivierung) -> Umwidmung: Doxycyclin (weil Nierengängig) f. mind. 14 Tage (bei Bedarf wiederholen) auch möglich: Oxytetrazykline, Chlortetrazykline, Streptomycin
evtl. antibiotische Behandlung bei Eingliederung v. Jungsauen/ Ebern
!Leptospiren werden durch Antibiose nicht eliminiert!
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schlauemaus · 4 days ago
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Bordetella bronchiseptica
Erreger: Bordetella bronchiseptica, gramnegatives aerobes Stäbchen Erreger in PRDC-Komplex, oft Sekundärerreger Wegbereiter f. atrophische Rhinitis (Pasteurella multicida)
Übertragung:
Tröpfcheninfektion: v. Sau auf Ferkel, Einschleppung über Zukauf
oronasale Aufnahme -> Besiedlung Flimmerepithel d. Respirationstraktes
Infektionen frühestens nach 3. LW wg. kolostralem Antikörperschutz
Symptome betrifft Saug- u. Aufzuchtferkel
kurzes, scharfes Niesen va. bei Bewegung
seröser bis eitriger Nasenausfluss
bellender trockener Husten
Dyspnoe
Fieber
Kümmern
Symptome verstärken sich durch Koinfektionen
Diagnose
Sektion:
Spitzlappen: dunkelrot-bräunlich, derbe, fleischige Konsistenz (katarrhalisch-eitrige Bronchopneumonie)
Erregernachweis
Bakteriologische Untersuchung v. Nasensekret, Bronchoalveolarlavage od Lungengewebe
Prophylaxe
Optimierung v. Management
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm
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schlauemaus · 4 days ago
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nicht Toxin-bildende Pasteurellen
Erreger: Pasteurella multicida, nicht Toxin-bildend Ubiquitärer Respirationstraktkeim Primärerreger: Pneumonie, Septikämie Sekundärerreger: meist nach enzootischer Pneumonie (Mycoplasma hyopneumoniae)
Übertragung:
durch Nasenkontakt (=Tröpfcheninfektion)
durch Kannibalismus (kommt direkt in Blutbahn)
Infektion oronasal -> Nasenschleimhäute werden besiedelt
Symptome betrifft va. 10-16 Lebenswoche (Ferkel, Läufer, Mastschweine)
Akuter Verlauf:
Dyspnoe, forcierte Atmung
Husten
Fieber bis 42 Grad
Erschöpfung
Todesfälle möglich bei septikämischen Fällen plötzliches Versterben
chronischer Verlauf:
Kümmern
Diagnose
Sektion:
verhärtete Lungenbezirke va. in cranioventralem Lungenbereich (= akute Broncho- od. Pleuropneumonie Pleuritis (schwere Fälle) Zyanose (bei Septikämie)
Direkter Erregernachweis
bakteriologische Untersuchung v. Lungengewebe
Prophylaxe
Optimierung Stallklima
Rein-Raus-Verfahren
Überbelegung vermeiden
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm
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schlauemaus · 4 days ago
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Metastrongylus
= Lungenwurm d. Schweins
Erreger: Metastrongylus apri (=elongatus)
Übertragung u. Lebenszyklus:
Aufnahme larvenhaltiger Regenwürmer (=Zwischenwirt)
Durchbohren d. Darmwand
Wanderung d. Lymph- u. Blutgefäße in Lunge
Eiablage in Bronchien
Aufhusten d. Eier -> Abschlucken
Ausscheidung d. Eier mit dem Kot
Regenwurm nimmt Eier/ Larven auf
Tumblr media
Symptome: KEINE Bedeutung in konventioneller Schweinehaltung betrifft va. 4.-6. Lebensmonat (=späte Mast)
Verlauf meist chronisch/ subklinisch
Leistungsdepression u. Kümmern
Husten, Dyspnoe
Nasenausfluss
Begünstigt Sekundärinfektionen
Diagnose
Sektion:
Petechien an Lungenoberfläche (wg. Wanderung) Entzünudngsreaktionen in Lungengewebe, Darmschleimhaut u. -lymphknoten Bronchitis u. lobuläre Emphyseme (wg. Lungenbesiedlung) Larven in Bronchien d. Zwerchfelllappen
Eiernachweis
mittels Flotation mit gesättigter Zink-chlorid-Kochsalzlösung aus Kotprobe
Prophylaxe Infektionsdruck bei Freilandhaltung sehr hoch u. präventative Maßnahmen nur schwer umsetzbar Entwurmungen in Bio-Haltung nur nach Erregernachweis erlaubt!
Meidung kontaminierter Weiden
Rein-Raus-Verfahren
Desinfektion
Waschen v. Sauen vor Einstallung
2-3x jährliche Bestandsbehandlung/ produktionsorientiert zwei Wochen vor Abferkelung
Einstallbehandlung bei Zukauf/ Ferkel/Mast
Therapie Antiparasitäres Mittel danach auswählen, ob auch Ektoparasiten bekämpft werden sollen
Entwurmung (Avermectine, Flubendazol, Levamisol)
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schlauemaus · 5 days ago
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Schweineinfluenza
!ZOONOSE!
Erreger: Influenza A Virus; RNA-Virus, Orthomyxoviridae Verschiedene Subtypen H1N1: Aviärer Typ, "Schweinegrippe" H3N2: Humaner Typ H1N2: Aviärer/humaner Typ Kreuzimmunität zw. Subtypen sehr schwach -> Schwein kann in kurzer Zeit mehrmals an Influenza erkranken
Schwein ist perfektes "mixing vessel" (zur Rekombination v. Influenzaviren), weil auf Schweinerespirationstrakt Rezeptoren f. menschliche u. aviäre Influenza A Viren sind
Übertragung:
aerogen
oronasal (Tröpfcheninfektion)
direkter Kontakt
!Tierarzt sollte sich Impfen um Eintrag zu verhindern!
Pathogenese:
Absorbtion an Zilien u. Membranen d. Respirationstraktes
Vermehrung in Epithel v. nasaler Mukosa, Tonsillen, Trachea, Bronchien, Bronchioli u. Alveolen
Maximale Virusmenge nach 24 Std., Replikation für 6-7 Tage
Symptome: gehäuftes Auftreten in Frühjahr u. Herbst betrifft alle Altersgruppen Verschlimmerung d. Symptome d. Sekundärerreger (meistens kommt Influenza gemeinsam mit PRRSV u. Mycoplasma hyopneumoniae vor)
bei Neuinfektion:
explosionsartiger Ausbruch (bis 100% betroffen), Mortalität aber gering
hohes Fieber
trockener Husten
Allgemeinverhalten vermindert (Apathie, vermehrt Liegen, hundesitzige Stellung)
Inappetenz
Anorexie
Nasenausfluss
Konjunktivitis
Aborte (wg. Fieber)
Endemischer Verlauf:
meist subklinisch
bei pandemischen Subtypen Symptome oft unspezifisch
Diagnose
Sektion:
Interstitielle Pneumonie Bronchiolitis -> später nekrotisierende Bronchitis
Direkter Erregernachweis:
mittels PCR aus Nasen-/Tonsillentupfer od. Lungengewebe !nur max. 5 Tage p.i. (=Akutphase) möglich!
Antikörpernachweis:
mittels Hämagglutinations-Inhibitions-Test paarige Beprobung (1. in Akutphase, 2. 3-4 Wo. später) -> 4-facher Titeranstieg ist beweisend mittels ELISA (nach 14-28 Tagen möglich)
Prophylaxe
Stallklima optimieren (Lüftungsanpassung an aktuelle Witterung)
Bekämpfung v. Sekundärerregern
Zukauf aus möglichst wenigen verschiedenen Betrieben
Abschirmung gegen Kontakt mit Vögeln
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reingung u. Desinfektion
Stress minimieren (Belegdichte, Transport, Fressplatzangebot)
Impfen: trivalent (H1N1, H3N2,H1N2) od. monovalent (H1N1) ab 56. Lebenstag Jungsauengrundimmunisierung (2x Abstand 2-4 Wo.) + 2-3x jährlich Auffrischen (am besten in Säugezeit)
Kolostrumaufnahme optimieren
korrekte Jungsaueneingliederung
Therapie
Symptomatisch
NSAIDs
Wasser- u. Wärmeversorgung sicherstellen
Antibiose gegen Sekundärerreger
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schlauemaus · 5 days ago
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Actinobacillus pleuropneumoniae
= APP
Erreger: Actinobacillus pleuropneumoniae (=APP), gramnegatives Stäbchen, Pasteurellaceae Erreger porzine Pleuropneumonie Sekundärerreger PRDC 19 verschiedene Serotypen: produzieren verschiedene Exotoxine, verschiedene Virulenz
Übertragung:
Ausscheidung über Nasensekrete (Tröpfcheninfektion)
Infektion oronasal/ aerogen
kann in den Betrieb über Zukäufe od. zB kontaminierte Kleidung eingeschleppt werden
Pathogenese:
Kolonisation d. Tonsillen
-> kommt in untere Atemwege (begünstigt wenn schon Vorschädigungen vorhanden sind)
Produktion v. hämolysierenden u. zytotoxischen Exotoxinen
neutrophile Granulozyten u. Makrophagen werden angezogen, sind in Funktion wg. Exotoxinen beeinträchtigt + Zerstörung v. Endothelzellen -> intravasale Gerinnung, Mikrothrombenformation, lokale ischämische Nekrosen -> hämorrhagisch-nekrotisierende Pneumonie
Symptome betrifft va späte Aufzucht u. Mast, aber alle Altersgruppen empfänglich Schwergrad abhängig v. Virulenz, Herdenimmunität, Umwelt- u. Haltungsbedingungen
Perakuter Verlauf:
plötzliche Todesfälle
serös-blutiger Maul- u. Nasenausfluss
Akuter Verlauf:
Dyspneo, Maulatmung
Husten
Fieber (bis 42 Grad)
Inappetenz
schaumiger, blutiger Ausfluss aus Maul/ Nase
zyanotische Ohren
Aborte (wg. Fieber)
Todesfälle
Chronischer Verlauf:
Husten, Dyspnoe (va. nach Anstrengung)
verminderter Appetit
Kümmern
Diagnose
Sektion:
(Per)Akut: va Hauptlappen betroffen: Lunge dunkelrot-blutig mit erhabenen, scharf begrenzten blutigen Herden (hämorrhagisch-nekrotisierende Pneumonie) + fibrinöse Pleuritis Chronisch: Verwachsene Lunge mit Brustwand (adhäsive Pleuritis), Kavernen (=sequesterartige Nekroseherde)
Direkter Erregernachweis:
mittels Kultivierung aus Lungengewebe wenn chron.: Erreger in Kapselwand d. Kavernen Tonsillen-/ Nasentupfer od -geschabsel ! Erreger können hier auch bei gesunden Tieren vorkommen! mittels PCR, sensitiver, Erfassung abgestorbener Erreger möglich
Antikörpernachweis:
mittels ELISA DIVA möglich (Feldstämme produzieren APX IV, Impfstoffe haben das nicht)
Prophylaxe
Sekundärerreger bekämpfen
Stallklima optimieren
Temperaturschwankungen minimieren
Stress minimieren (Belegdichte, Transport, Fressplatzanzahl)
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf v. möglichst wenigen verschiedenen Betrieben
Impfen: Totimpfstoff (auch stallspezifisch möglich) ab 4. LW od. als Mutterschutzimpfung, Jungsauen vor Eingliederung
Kolostrumversorgung optimieren
korrekte Jungsaueneingliederung
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm
ev. zusätzlich Antiphlogistika
am besten alle oral u. kranke parenteral behandeln
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