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Antibiotika
Bakterizide Wirkung
= Töten Bakterien ab über Hemmung d. Zellwandsythese
Betalaktame
Penicilline
Penicillin G (=Benzylpenicillin-Procain) - Schmalspektrum
Ampicillin (Aminopenicillin) - Breitspektrum
Amoxicillin (Aminopenicillin) - Breitspektrum
Caphalosporine
Ceftiofur (3. Generation) Reserveantibiotikum
Cefquinom (4. Generation) Reserveantibiotikum
Betalaktaminhibitoren
Clavulansäure
Polypeptidantibiotikum
Polymyxin E (=Colistinsulfat) Reserveantibiotikum
Bakteriostatische Wirkung
= hemmt Wachstum u. Vermehrung von Bakterien
Aminoglykoside
hemmen die Proteinsynthese
Gentamicin
Dihydro-Streptomycin
Neomycin
Paromycin
Apramycin
Spectinomycin
Tetrazykline
hemmen die Proteinsynthese
Doxycyclin
Oxytetrazyklin
Chlortetrazyklin
Makrolide
hemmen die Proteinsynthese Reserveantibiotika
Tylosin
Tulathromycin
Tildipirosin
Tilmicosin
Phenicole
hemmen die Proteinsynthese
Florfenicol
Pleuromutiline
hemmen die Proteinsynthese
Tiamulin
Valnemulin
Lincosamide
hemmen die Proteinsynthese
Lincomycin
Flourquinolone
= Gyrasehemmer Reserveantibiotika
Enrofloxacin
Marbofloxacin
Danofloxacin
Sulfonamide
= Hemmen die Folsäuresynthese
Sulfamenthoxazol
Sulfamidin
Sulfadoxin
Sulfadiazin
Trimethoprim
= hemmt die Folsäuresynthese
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Salmonellose
!Überwachungspflicht! -> Entnahme v. Darmproben v. Sauen u. Mastsschweinen
Erreger: Salmonella, Enterobacteriaceae, gramnegativ, fakultativ intrazellulär geringe Prävalenz in Ö S. enterica mit verschiedenen Subspezies: S. cholerasuis -> Septikämie (Schwein) S. typhimurium -> Durchfall (Schwein, Mensch, ...) !ZOONOSE! S. typhisuis -> selten
Übertragung
Einschleppung über asymptomatische Trägertiere (Infektionen OFT ohne Symptome), (un)belebte Vektoren
aerogen über Nasen-Rachenraum
konjunktival
oral: Ausscheidung über Kot
Aufnahme
Anheftung an Epithelzellen v. Dünn- u. Dickdarm
Eindringen in Mukosa
Aufnahme v. Makrophagen u. neutrophilen Granulozyten in Lamina propia -> Transport in mesenteriale Lymphknoten Eindringen auch über Tonsillen möglich
Symptome Verlauf abhängig v. Serovar, Virulenz, Immunität, Infektionsdosis, Magen-pH (schlimmer bei hohem pH) und Stress (führt zu vermehrter Ausscheidung)
S. cholerasuis =Salmonellenseptikämie betrifft va Absatz u. frühe Mast
Sepsis -> Apathie, Fieber, Anorexie
Zyanosen (Kopf, Ohren, Unterbauch, Akren)
Dyspnoe, feuchter Husten
Zittern
Nystagmus
Opisthotonus
Ikterus
Durchfall
Aborte (wg. Fieber)
perakutes Versterben möglich Mortalität bis 10%
S. typhimurium =Enterokolitis, nur auf Darm + -lymphknoten beschränkt va. Absatz u. Mast Verlauf akut bis chronisch
Fieber, Anorexie
Durchfall: wässrig, gelblich-grau evtl mit Fibrin od Blut -> Dehydrierung, Hypokaliämie
vereinzelt: ulzerative Entzündung d. Rektalschleimhaut (=Proktitis) -> Rektumstenose -> umfangsvermehrtes Abdomen ("Trommelbauch")
Mortalität gering
S. Typhisuis selten chronischer Verlauf
Durchfall
Kümmern
Diagnose immer Kultur + kompatible Läsionen f. Diagnosestellung
Sektion u. Histologie
S. cholerasuis zyanotische Haut Niere: petechiale Blutungen Lymphknoten vergrößert u. mit Blutresorption (va. Lnn. mesenterici u. gastrici) Milz u. Leber vergrößert mit Nekrosen typische 1-2 mm große fokale Nekrosen auf Leber, Milz u. Lymphknoten Gallenblasenwand verdickt/ ödematös interstitielle Pneumonie, später Bronchopneumonie in weiterem Verlauf auch hämorrhagische/ diphtheroid-nekrotisierende Colitis mit Fibrinauflagerungen, Nekrosen u. Ulzera S. typhimurium Typhlocolitis: verdickt/ ödematös pseudomembranöse bis diphtheroid-nekrotisierende Enteritis chronisch: tiefe Boutons ulzerative Proktitis -> narbige Ausheilung -> Rektumstriktur -> Trommelbauch Darm-assoziierte Lymphknoten vergrößert
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: rektal entnommener Kot (gepoolt), Dickdarminhalt od -schleimhaut, Staub, Stiefeltupfer bei Septikämie auch Tonsillen, Lunge, Leber u. Milz mittels Kultur
indirekter Erregernachweis:
dient dem Herdenscreening mittels indirektem ELISA aus Serum- od. Fleischsaftproben
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, Schwarz-Weiß-Bereiche
kein Mischen verschiedener Altersgruppen
gesondertes Schuhwerk f. Buchten
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Schädlingsbekämpfung
Stress minimieren
Futter: grobe Struktur evtl organische Säuren zusetzen (MagenpH senken) Probiotika
Impfen: gegen S. typhimurium in Ö zugelassen: attenuierter Lebendimpfstoff: Sauen 3-6 Wochen vor Abferkelung subkutan mit Wiederholung 3 Wo. vor Abferkelung; Ferkel ab 3. LW zweimal oral mit Abstand 3 Wochen gegen S. cholerasuis in Ö NICHT zugelassen attenuierter Lebendimpfstoff: Sauen 2-5 Wo. vor Abferkelung subkutan/i.m. mit Wiederholung 2 Wo. vor Abferkelung; Ferkel ab 3. LW einmalig oral; Jungschweine einmalig i.m./oral !Keine AB-Gabe 5 Tage vor/nach Impfung -> tötet Impfstofferreger ab!
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm über Futter/ Wasser/ parenteral !multiresistente Stämme mit Plasmid-vermittelten Resistenzen!
Euthanasie bei akut septikämischen od. chronischen Verläufen
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Lawsonia intracellularis
Erreger: Lawsonia intracellularis, obligat intrazellulär, gramnegativ Überbegriff Krankheiten: porzine proliferative Enteropathie (PPE)
Übertragung:
Einschleppung über asymptomatische Infizierte od. andere Tierarten (Nager, Wildschweine, Pferde, Hunde) od. mechanische Vektoren (Stiefel, Treibbretter, ...)
Ausscheidung über den Kot
Orale Aufnahme
Eindringen in Epithelzellen v. Darmschleimhaut in Ileum
Vermehrung in Zytoplasma -> keine Ausreifung v. Kryptenepithelzellen -> Proliferation unreifer Enterozyten + Verschwinden v. Becherzellen = porzine intestinale Adenomatose (PIA) -> zusätzlich fibrinöse Darmschleimhautentzündung -> Sekundärerreger -> großflächige, tiefe Nekrosen = nekrotisierende Enteritis (NE) -> manchmal nur regional in Ileum Granulationsgewebsbildung -> Hypertrophie Muskelschicht = regionale Ileitis (RI) -> akute Epitheldegeneration u. -desquamation -> massive Blutungen -> Kreislaufinsuffizient -> Tod = proliferative hämorrhagische Enteropathie (PHE)
Resorptionsstörungen -> Durchfall
PHE PIa NE RIchst heute mal wieder nach Scheiße
Symptome je nach Verlaufsform
proliferative hämorrhagische Enteropathie (PHE) va. Mast u. Jungsauen/-eber, seltenes Vorkommen akuter Verlauf:
perakutes Versterben wg. hypovolämischem Schock blutiger, teerartiger Durchfall Festliegen, Schwäche, Anorexie, Apathie Anämie Tod nach wenigen Stunden; Mortalität bis 50%
porzine intestinale Adenomatose (PIA) va Aufzucht u. Mast, häufigstes Vorkommen subakuter/chronischer Verlauf
Durchfall unspezifisch: pastös bis wässrig, zementfarbig (kein Schleim od. Blut) Inappetenz Kümmern, Auseinanderwachsen Fieber selten Tiere erholen sich meist wieder
nekrotisierende Enteritis (NE) va. Aufzucht u. Mast, sehr seltenes Vorkommen chronischer Verlauf mit Sekundärerregern -> Entwicklung aus subklinischen/akuten Form
stark gestörtes Allgemeinbefinden Kümmern Durchfall evtl. mit nekrotischen Beimengungen
regionale Ileitis va. Aufzucht u. Mast, sehr seltenes Vorkommen chronischer Verlauf nach Regenerationsversuch
massives Kümmern Durchfall
Diagnose
Sektion u. Histologie:
proliferative hämorrhagische Enteropathie (PHE) Blutkoagula in Darmlumen verdickte Schleimhautfalten in Ileum, prox. Colon u. Caecum; Darmwand ödematisiert in Jejunum u. Ileum viele Diapedesen in Schleimhaut hgr. nekrotische Enterozyten porzine intestinale Adenomatose Ileumschleimhaut hirnwindungsartig verdickt (wg. Proliferation u. Hypertrophie v. unreifen Enterozyten) nekrotisierende Enteritis auf Dünndarmschleimhaut Fibirnauflagerungen (gelb, käsig) + Nekrosen wg. Sekundärerregern regionale Ileitis massive Hypertrophie v. Tunica muscularis v. Ileum -> derb u. fibrotisch atrophische Darmschleimhaut "Gartenschlauchdarm"
Direkter Erregernachweis
Anzucht nur auf Zellkultur möglich -> keine Routine mittels PCR aus Ileumschleimhaut od. Kot mittels Immunhistochemie aus pathohistologischem Schnitt mittels in-situ-Hybridisierung aus pathohistologischem Schnitt
Indirekter Erregernachweis
wg. hoher Prävalenz nicht sinnvoll, außer zur Bestimmung v. Impfzeitpunkt (Bestimmung Verweildauer maternaler Antikörper)
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf v. möglichst wenigen Betrieben
Schädlingsbekämpfung, Bestand gegen andere Tierarten abschirmen
Impfen: ab 3. Lebenswoche i.m. Impfung mit inaktiviertem Impfstoff, in Kombi mit PCV2 u. M. hyopneumoniae möglich orale Impfung mit attenuiertem Impfstoff !Keine AB 3 Tage vor/nach Impfung -> inaktiviert Vakzine! Impfung zugekaufter Sauen aus freien Beständen sinnvoll
korrekte Jungsaueneingliederung
Therapie
Antibiose f. mind. 21 Tage über Futter/Wasser/parenteral AB muss sich intrazelullär anreichern zB Lincomycin/Spectinomycin, Tylosin, Tiamulin, Valnemulin, Tetrazykline Resistenzen aktuell kein Problem (Antibiogramm wird wg. schwieriger Anzucht nicht routinemäßig gemacht)
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Rotavirus
= Zweiwochendurchfall
Erreger: Rotavirus A (sehr häufig; pathogen),B,C u. H, nicht-behülltes doppelsträngiges RNA-Virus ubiquitäres Vorkommen (va A u. C) Rota= Rad (schaut so in Elektronenmikroskop aus)
Übertragung:
Reservoir: adulte Tiere, weil asymptomatisch
fäkal-orale Aufnahme
Replikation in Darmzottenenterozyten in Jejunum u. Ileum -> Atrophie Darmzotten -> Malabsorptionsdurchfall (=osmotischer Durchfall)
Symptome betrifft Ferkel bis 6. Lebenswoche Neueinschleppung Würfe verschied. Sauen betroffen, wenn endemisch nur v. Jungsauen (geben Antikörper IgA noch nicht weiter) Verlauf abhängig v. Immunstatus u. Sekundärerregern
Durchfall: hellgelb u. pastös, evtl milch-/topfenähnlich (Milch nicht genügend verdaut)
Erbrechen
Dehydrierung
Diagnose wg. ubiquitärem Vorkommen immer Erregernachweis + Histo
Sektion:
Darmwand: dünn, durchsichtig, schlaff; Inhalt: wässrig u. flockig
Histologie:
degenerierte Enterozyten (Beginn apikale Darmzottenspitze -> Atrophie Zotte)
Direkter Erregernachweis:
mittels RT-PCR aus Darmgewebe od. Kot mittels Elektronenmikroskopie ("Radstruktur") aus Darmgewebe od. Kot
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, Schwarz-Weiß-Bereiche
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Sauen vor Abferkelung waschen
gesondertes Schuhwerk f. Durchfallboxen
Kot regelmäßig entfernen
Schädlingsbekämpfung
Ferkelnest: 32 Grad bei Geburt, keine Zugluft
korrekte Jungsaueneingliederung
Kolostrumaufnahme sicherstellen
bei Bedarf Wurfausgleich u. Milchaustauscher anbieten
Milchaufnahme sicherstellen lokal wirksames IgA bietet Schutz gegen Rota -> wird über gesamte Säugezeit mit Milch weitergegeben
Sauengesundheit kontrollieren, PPDS vorbeugen
Geburtsmanagement
korrekte Sauenfütterung (Mineralstoffzusammensetzung)
ausreichende Wasserversorgung d. Sauen
Impfen gegen Rota A Kein fürs Schwein zugelassener Impfstoff in Ö! Keine stallspezifischen Vakzinen, weil Virus in Ö nicht angezüchtet werden kann! -> Umwidmung Rinderimpfstoff auf eigene Verantwortung bei Therapienotstand!
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm gegen Sekundärerreger evtl. Toltrazuril wenn Cystoisospora Sekundärerreger ist
Milchaustauscher anbieten (Hygiene!)
intraperitoneale Applikation körperwarmer Glukoselösung
Stallklima optimieren: Wärme, Sauberkeit
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Porzines Deltacorona Virus
Erreger: porzines Deltacoronavirus (=PDCoV), behülltes positives Einzelstrang RNA-Virus)
Symptome: ähnlich PEDV/TGEV aber milder
Saugferkel: akuter Durchfall Erbrechen erhöhte Mortalität
Aufzucht u. Mast: akut wässriger Durchfall (kein Blut od. Schleim) Erbrechen Kümmern
Sauen: milder Durchfall: kuhfladenartig, breiig bis wässrig
Diagnose
Sektion u. Histologie:
Zottenatrophie in Jejunum u. Ileum
Direkter Erregernachweis:
mittels PCR aus Kot mittels Immunhistochemie aus Kot
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Schädlingsbekämpfung
Therapie
Symptomatisch
Antibiose gegen Sekundärerreger
Ferkel: warme Umgebung ohne Zugluft, frisches Trinkwasser, evtl. Elektrolytlösungen
Buchtenhygiene
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Transmissible Gastroenteritis
= Oldenburger Schweineseuche
Erreger: transmissibles Gastroenteritis Virus, Alphacoronavirus behülltes positives Einzelstrang RNA-Virus
Übertragung:
oral
aerogen
direkt: Tier-Tier-Kontakt
indirekt: kontaminierte Gegenstände
belebte Vektoren (Vögel, Fliegen)
orale/nasale Aufnahme
Replikation in Enterozyten -> Nekrosen= massiver Dünndarmzottenverlust (va Jejunum) -> reduzierte enzymatische Aktivität -> Malabsorption -> osmotischer Durchfall -> massive Dehydratation (Ferkel) + Elektrolytverlust -> metabolische Azidose + Hyperkaliämie
Inkubationszeit: 1-2 Tage
Symptome kommt va im Winter vor (Virusstabilität temperaturabhängig) Verlauf abhängig ob Neuinfektion/endemisch
Neuinfektion
Saugferkel: Mortalität bis 100% Erbrechen Durchfall: wässrig, grün-gelblich, übelriechend mit unverdauter Milch Dehydrierung, Elektrolytverlust Azidose Kümmern
Mastsschweine/ Sauen: milder Durchfall mit unverdauten Futterbestandteilen Fressunlust, Apathie Fieber Agalaktie
endemisch betrifft va Jungsauen, Saugferkel (wenn zu wenig Kolostrum aufgenommen) u. Absatzferkel (maternale Immunität nimmt ab)
Diagnose
Sektion:
Dünndarm: dilatiert, Wand transparent; Inhalt: schaumig, gelblich (Saugferkel mit geronnener unverdauter Milch) Idente Befunde zu PEDV-Infektion
Direkter Erregernachweis:
intermittierende Erregerausscheidung! mittels PCR aus Kotprobe/ Darmgewebe/ Kottrockentupfer mittels Elektronenmikroskopie aus Kotprobe !Keine Coronavirendifferenzierung möglich! mittels Immunhistochemie aus Dünndarmgewebe
Indirekter Erregernachweis:
mittels Blocking-ELISA aus paariger Serumprobe
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Schädlingsbekämpfung
Therapie
Symptomatisch
Antibiose gegen Sekundärerreger
Ferkel: warme Umgebung ohne Zugluft, frisches Trinkwasser, evtl. Elektrolytlösungen
Buchtenhygiene
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Porzine epidemische Diarrhoe (=PED)
=epizootische Virus Diarrhoe (EVD)
Erreger: porzines epidemisches Diarrhoe-Virus, Alphacoronavirus, behülltes positives Einzelstrang RNA-Virus Bedeutendste Coronaviruserkrankung bei Schweinen in Österreich
Übertragung:
fäkal-orale Infektion: (in)direkt: infizierte Tiere, kontaminierte Gegenstände
Befall v. Dünndarmepithel
massiver Zottenverlust -> Malabsorption -> osmotischer Durchfall
Symptome: Verlauf abgängig ob Neuinfektion/ endemisch, Biosicherheit, Produktionssystem u. Immunstatus
Neuinfektion
Saugferkel: hgr. wässriger Durchfall, Erbrechen u. Exsikkose -> Nieren- u. Kreislaufversagen Mortalität bis 100%
ältere Tiere: milderer Durchfall, Anorexie, evtl. Erbrechen (Sauen) Mortalität gering
endemisch betrifft meist Aufzuchtferkel/ frühe Mast u. zugekaufte Jungsauen
Dauer: 3-4 Wochen
Diagnose
Sektion:
Dünndarm: dilatiert, Wand transparent; Inhalt: schaumig, gelblich (Saugferkel mit geronnener unverdauter Milch) Idente Befunde zu TGEV-Infektion
Direkter Erregernachweis:
mittels PCR aus Kotprobe/ Darmgewebe/ Kottrockentupfer mittels Elektronenmikroskopie aus Kotprobe !Keine Coronavirendifferenzierung möglich! mittels Immunhistochemie aus Dünndarmgewebe
Indirekter Erregernachweis
mittels ELISA aus paariger Serumprobe Verwendung auf Herdenebene zur Feststellung v. Prävalenz PEDV negativem Status einer Herde Verlaufskontrolle
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Schädlingsbekämpfung
Zukauf aus PEDV-freien Betrieben
Therapie PED ist selbstlimitierend! -> Sauen bilden Antikörper und geben sie über Kolostrum an Ferkel weiter
Symptomatisch
Antibiose gegen Sekundärerreger
Ferkel: warme Umgebung ohne Zugluft, frisches Trinkwasser, evtl. Elektrolytlösungen
Buchtenhygiene
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Cystoisospora suis
Erreger: (Cysto)Isospora suis, Kokkzidie, obligt intrazellulär sporulierte Oozysten sehr widerstandsfähig
Übertragung u. Lebenszyklus:
orale Aufnahme infektiöser Oozysten
niedriger pH im Magen -> Freisetzung Sporozoiten
Eindringen in Zottenepithelzellen v. Dünndarm (Jejunum, Ileum)
Vermehrung
Zerstörung Wirtszelle -> Freisetzung Oozysten
Ausscheidung mit dem Kot
Sporulation d. Oozysten in Außenwelt
Inkubationszeit: 3-8 Tage
Symptome: betrifft Saugferkel bis 2.-3. Lebenswoche (nicht früher wg. Inkubationszeit), später Ausbildung v. Altersresistenz
Durchfall: pastös bis gelblich
Abmagerung, Kümmern
Mortalitätsrate bis 20% möglich
Diagnose
Sektion u. Histologie:
Zottenatrophie fibronekrotisierende Enteritis
Direkter Erregernachweis:
mittels Flotation od. Autofloureszenz-Mikroskopie Oozystenausscheidung schon vor Symptomen -> auch gesunde Würfe beproben Kotmenge u. Zeitpunkt von Bedeutung! Ideales Probenmaterial: Sammelkotprobe v. 3-5 Ferkeln/Wurf v. mehreren Würfen
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion !kokzidienwirksame Desinfektionsmittel (zB Kresole) im Bio-Bereich NICHT zugelassen!
Waschen d. Sauen vor Abferkelung
Therapie
Entwurmung: Toltrazuril mit 3-5 Tagen, gibt auch Kombipräparat Eisen + Toltrazuril
Flüssigkeits-/Elektrolytsubstitution
anpassen Umweltbedingungen (zB Temperatur höher in Ferkelnest)
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Ascaris suum
Erreger: Ascaris suum, Nematode (Spulwurm) sehr widerstandsfähige Eier (in feuchter Erde 5-6 Jahre infektiös)
Übertragung u. Lebenszyklus:
Orale Aufnahme v. larvenhaltigen Eiern
Schlupf d. Larven in Dünndarm
Körperwanderung: über Pfortadersystem in Leber 7. Tag post infectionem -> Lunge -> Auswandern über Alveolen -> Aufhusten -> Abschlucken -> Dünndarm
in Dünndarm Eiablage
Eierausscheidung über Kot
Präpatenz 6-8 Wochen
Symptome abhängig v. Alter (betrifft meist Mast/Sauen) u. Befallsdichte -> Verlauf subklinisch bis perakut möglich
Leistungsminderung, Kümmern
Durchfall
Appetitlosigkeit
Anämie
Husten u. Dyspneo (wg. Lungenwanderung) Lunge anfälliger f. Besiedlung v. Sekundärerregern
Diagnose
Sektion u. Histologie:
Leber: Blutungen u. Nekrosen -> Einwanderung Entzündungszellen -> bindegewebige Abkapselungen (=milkspots; verschwinden innerhalb v. 6 Wochen wieder) Lunge: petechiale Blutungen Darm: Schleimhautschäden
Direkter Erregernachweis:
mittels Flotation aus Kot Ausscheidung nur intermittierend u. erst ab 8. Lebenswoche! -> mehrmalige Probennahme
Indirekter Erregernachweis:
mittels ELISA (dient dem Monitoring)
Prophylaxe betriebsindividuelles Entwurmungsprogramm abhängig v. Schlachthofbefunden, Ansteckungsmöglichkeiten, Infektionsdruck, Desinfektionsmöglichkeiten u. Zukaufsmanagement
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Sauen waschen vor Abferkelung
Sauen 2-3x jährlich/ 14 Tage vor Abferkelung entwurmen
Einstallentwurmungen
Therapie
Entwurmungsmittel: Avermectine, Flubendazol, Fenbendazol, Oxfendazol Je nachdem, ob noch andere Parasiten behandelt werden sollen
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Strongyloides ransomi
Erreger: Stronglyloides ransomi, Zwergfadenwurm
Übertragung u. Lebenszyklus:
perkutane Infektion
galaktogene Infektion
Eiausscheidung über d. Kot
Entwicklung infektiöser Larven in Umgebung
Eindringen durch die Haut/ Aufnahme mit der Milch
hämatogene Wanderung zu Lunge -> Alveolen -> Trachea -> Ösophagus -> Magen -> Dünndarm -> Einbohren in Schleimhaut zu abdominalem Fettgewebe -> Ruhen bis Laktationsbeginn -> Einwanderung in Milchdrüsenlumen -> Einbohren in Schleimhaut
Entwicklung zu adultem Wurm
Eiausscheidung über Kot/ Milch
Präpatenz: 3-5 Tage
Symptome
perkutane Infektion (alle Altersgruppen)
flohstichartige Quaddeln, Rötungen an Bauch, Brust u. Innenschenkeln
hgr. Juckreiz (Abdomen, Schenkelinnenflächen)
Husten
galaktogene Infektion (Saugferkel Ende 1. Lebenswoche)
Durchfall (meist ab 2. Lebenswoche): gelblich pastös evtl rotbraun dünnflüssig
Anämie, blassgraue Haut
Abmagerung, Kümmern
Diagnose
Sektion:
Würmer in Jejunum
Direkter Erregernachweis:
mittels Flotation aus Kot mittels Floureszenzmikroskopie
Prophylaxe
betriebsindividuelles Entwurmungsprogramm abhängig v. Ansteckungsmöglichkeiten, Infektionsdruck, Desinfektionsmöglichkeiten u. Zukaufsmanagement
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Sauen waschen vor Abferkelung
Einstreu erneuern
Entwurmung v. Sauen 14 Tage vor Abferkelung
Einstallentwurmungen
Therapie
Entwurmungsmittel: Avermectin, Flubendazol Je nach dem, ob noch andere Parasiten behandelt werden sollen
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Brachyspiren
Erreger: gramnegative, obligat anaerobe Spirochäten sehr widerstandsfähig in feuchtem u. kühlem Milieu B. hyodysenteriae -> Dysenterie B. hampsonii -> Colitis (ähnlich Dysenterie) B. suanatina -> Colitis (ähnlich Dysenterie) B. pilosicoli -> porcine intestinale Spirochätose (=PIS) B. innocens -> apathogener Kommensale
Übertragung:
Reservoir Wassergeflügel Einschleppung über subklinisch infizierte, (un)belebte Vektoren
fäkal-orale Infektion
Besiedlung Schleim u. Colonkryten -> übermäßige Schleimproduktion + Zellzerstörung (=Epithelverlust) -> Malabsorption -> Durchfall
B. pilosicoli
fäkal-orale Infektion
Besiedlung v. Caecum u. Colon Durchdringen Schleimschicht + Anheftung an reife Kryptenepithelzellen -> Entstehung "falscher Bürstensaum"
Epithelzellenverlust -> gestörte physiologische Resorptionsvorgänge
Symptome betrifft va Aufzucht u. Mast, bei Neueintrag auch andere Altersgruppen Prädisponierend: Stress, Futterzusammensetzung
Futteraufnahme vermindert, Leistungsminderung
kurzes Fieber
Durchfall: zementfarbig, dünnflüssig mit viel Schleim, Blut evtl. auch Fibrin u. nekrotischem Material
Dehydratation
Eingefallene Flanken
Abmagerung, Schwäche
perakut mit plötzlichen Todefällen selten
B. pilosicoli wie Dysenterie aber milder (Mortalität geringer)
Durchfall: breiig, graubraun evtl. schleimig-blutig
Leistungsminderung
Diagnose
Sektion:
Dickdarm: ödematisierte gerötete Schleimhaut; Schleim-/Fibrinauflagerungen u. Blut; Nekrosen wenn chronisch B. pilosicoli: mildere Veränderungen aber ähnlich
Histologie:
Krypten dilatiert u. schleimgefüllt, mehr Becherzellen Darmepithel mit Nekrosen Silberfärbung: Darstellung Erreger in Krypten u. Schleim B. pilosicoli: mildere Veränderungen aber ähnlich
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: Kotproben (Kultur); Schleimhautgeschabsel v. Colon (PCR) mittels Kultur (Anzüchtung schwierig, weil obligat anaerob) -> PCR zur Differenzierung Triplex-PCR: Nachweis Lawsonia intracellularis + B. hyodysenteriae + B. pilosicoli
Prophylaxe
Zukauf v. möglichst wenigen Herkünften
Schadnagerbekämpfung, Abschirmung Bestand gegen andere Tierarten
kontrollierter Personenzugang
Schwarz-Weiß-Bereiche, stalleigene Kleidung
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Stress vermeiden
Therapie
Antibiose über Trinkwasser/Futter/ parenteral f. mind. 21 Tage Resistenzen häufig, aber Anzucht für Antibiogramm schwierig
begleitende betriebliche Maßnahmen
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Clostridium perfringens
Erreger: Clostridium perfingens Typ A/C (Typ abhängig welche Majortoxine gebildet werden), grampositiv, Gas-, Sporen- u. Toxinbildner Sporen sehr resistent gegen Hitze, UV-Strahlung u. Desinfektionsmittel andere Clostridien: C. septicum, C. chauvoei, C. perfingens A -> Wundinfektionen
Übertragung:
Typ A Teil normaler Darmflora
Fäkal-orale Aufnahme
Vermehrung in Jejunum u. Ileum
Bildung v. Alpha-Toxin (Majortoxin) u. Beta2-Toxin (Minortoxin) -> sekretorischer Durchfall (Mechanismus noch nicht ganz geklärt)
Typ C
Fäkal-orale Aufnahme
Anheftung an Jejunumzotten
Vermehrung Bildung v. Alpha- u. Betatoxin (Majortoxine), Beta2-Toxin (Minortoxin)
Zerstörung v. Epithelzellen -> tiefe, hämorrhagische Schleimhautnekrosen, zerstörte Zottenstruktur -> Durchfall wg. Malabsorption, Toxämie möglich
Symptome Prädisponierend: Management- u. Hygienefehler, Probleme bei Kolostrumversorgung, Stallklimamängel, andere Erreger
Typ A milderer Verlauf
Saugferkeldurchfall (ab 1. Lebenstag): cremig-pastös oft mit Schleim, selten mit Blut
verschmutzte Perianalgegend
Dehydrierung
Haufenlage, Zittern
raues Borstenkleid
Typ C Nekrotisierende Enteritis
perakut: plötzliches Versterben wg. Toxämie
Saugferkeldurchfall (in erster Lebenswoche): schaumig, wässrig, übelriechend, blutig
Apathie u. Inappetenz
Mortalität bis 100%
chronisch: (intermittierender) Durchfall gelblich, wässrig, schaumig ohne Blur, aber mit Schleimhautfetzen (Konsistenz grieselig) + Kümmern
Enterohämorrhagisches Syndrom (EHS) verursacht durch Clostridien + Hefen + schlechte Fütterungshygiene
(per)akuter Verlauf va. bei Mastschweinen u. Sauen -> Tympanie Magen-Darmtrakt bis Torsio mesenterialis möglich
Diagnose
Sektion:
Typ A: kaum Veränderungen, evtl. Zottenspitzennekrosen/-verkürzung Typ C perakut: Dünndarm ödematisiert u. schwarzrot, Blut im Lumen, hämorrhagische Schleimhautläsionen, Gasbildung in Darmwand akut: Dünndarm (va Jejeunum) mit hellgelben, nekrotischen Schleimhautbelägen, evtl. tiefe Nekrosen chronisch: Darmwand verdickt u. brüchig, Schleimhaut mit fest aufsitzenden nekrotischen Belägen
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: besser Dünndarminhalt, Kottupfer auch möglich mittels anaerober Kultur -> PCR mit Majortoxintypisierung PCR findet nur Genabschnitte -> keine Aussage, ob Toxine tatsächlich produziert werden bzw. wieviel Alternative: Kultur -> in vitro Toxinnachweis mittels ELISA
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, Schwarz-Weiß-Bereiche
korrekte Reinigung u. Desinfektion (Peressigsäure sollte auch gegen Sporen wirken)
Sauen vor Abferkelung waschen
Schädlingsbekämpfung
Gesonderte Schuhe f. Durchfallboxen
hygienisch einwandfreie Zufütterung (Milchaustauscher)
regelmäßig Kot entfernen
korrekte Ferkelnesttemperatur (32 Grad bei Geburt), keine Zugluft
Kolostrumversorgung gewährleisten
Impfung: A + C (Toxoidimpfstoff), C in Kombi mit ETEC od. stallspezifisch Muttersauimpfung in Hochträchtigkeit -> Bildung kolostraler Antikörper
korrekte Jungsaueneingliederng
Sauengesundheit kontrollieren, PPDS vorbeugen
Geburtsmanagement
korrekte Sauenfütterung (Vorbeugen Mineralstoffmängel)
bei Bedarf Wurfausgleich
ausreichendes Wasserangebot an Muttersau
Therapie
Antibiose Interpretation klassisches Antibiogramm nicht möglich (es fehlen clinical break points -> kein Rückschluss aus Wirkung in vivo möglich)
intraperitoneale Applikation körperwarmer Glukoselösung
evtl. NSAIDs
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Escherichia coli
Erreger: enterotoxische e.Coli (ETEC) -> Saugferkel- + Absetzdurchfall enteropathische e.Coli (EPEC) -> Absetzdurchfall uropathogene e.Coli (UPEC) shigatoxinbildende e.Coli (STEC)= verotoxische e.Coli (VTEC)
edema disease e.Coli (EDEC) -> Ödemkrankheit
unspezifische e.Coli -> Wundinfektionen, Mastitis, Harnwegsinfekte, Sepsis
Krankmachendes Potential (=Virulenzfaktoren) bedingt durch Anheftungsfaktor und Toxinproduktion
Anheftungsfaktoren Saugferkel: F4, F5, F6, F41 Aufzucht: F4, F18
Übertragung u. Pathogenese:
über Kot u. kontaminierte Umgebung
ETEC
orale Aufnahme
Anheftung an Dünndarmschleimhaut mit Anheftungsfaktor (F4)
Vermehrung + Toxinproduktion
Aktivierung cAMP -> Natriumsekretion -> sekretorischer Durchfall
EPEC
Aufnahme
Dünndarmbesiedlung, sehr enge Anheftung an Enterozytenoberfläche -> Zytoskelettumbau -> Mikrovilli verstreichen -> Verringerung Darmoberfläche -> Malabsorptionsdurchfall evtl. sekretorische Komponente, je nach Toxinbildungsvermögen
EDEC
Aufnahme
Anheften an Dünndarmschleimhaut mittels F18-Fimbrien für F18 werden spezifische Rezeptoren benötigt (werden erst in 1. Lebenswoche ausgeprägt -> Auftreten v. Symptomen erst ab 3. Lebenswoche)
Shigatoxinproduktion -> Toxin in Kreislauf
Schädigung v. Zellen mit passenden Rezeptoren f. Shigatoxin (va. Endothelzellen) -> Flüssigkeitsaustritt aus Gefäßen -> Ödeme
Symptome Prädisponierende Faktoren spielen große Rolle!
Saugferkeldurchfall (ETEC) Prädisponiert durch:
Management- u. Hygienemängel Kolostrum: zu späte Eingliederung v. Jungsauen in Bestand -> keine kolostralen Antikörper zu viele Ferkel/ zu wenig Kolostrum Milchmangel (wg. PPDS, Wassermangel, ...) Stallklimamängel: Zugluft, zu kalt im Ferkelnest, ...
Durchfall ab 1. Lebenstag: cremig-wässrig, gelb
Dehydrierung
Apathie
Abmagerung
Haufenlage, Zittern
wunde verschmutzte Perianalgegend
Absetzdurchfall (ETEC, EPEC) Prädisponiert durch:
abrupte Futterumstellung (kein Prästarter) Nahrungskarenz erste zwei Tage nach Absetzen (weil Ferkel zB keine feste Nahrung/ Fütterungssystem nicht kennen)-> Zottenatrophie + geringere Enzymproduktion zu hoher pH im Magen -> begünstigt e.Coli-Wachstum Säurebildungsvermögen mit vier Wochen noch gering zu hoher Eiweißgehalt schlecht verdauliches Eiweiß Stress: Umstallung, Überbelegung, Beschäftigungsmaterial, Fressplatzanzahl
Durchfall innerhalb erster zwei Wochen nach Absetzen: pastös bis wässrig, braun
Dehydrierung
Kümmern u. Auseinanderwachsen
Ödemkrankheit (EDEC) Auftreten bei älteren Tieren (Mast) immer mit schweren Fütterungs-/ Managementfehlern verbunden Prädisponiert durch:
abrupte Futterumstellung (kein Prästarter) Nahrungskarenz erste zwei Tage nach Absetzen (weil Ferkel zB keine feste Nahrung/ Fütterungssystem nicht kennen)-> Zottenatrophie + geringere Enzymproduktion zu hoher pH im Magen -> begünstigt e.Coli-Wachstum Säurebildungvermögen mit vier Wochen noch gering zu hoher Eiweißgehalt schlecht verdauliches Eiweiß Stress: Umstallung, Überbelegung, Beschäftigungsmaterial, Fressplatzanzahl
Perakuter Verlauf:
plötzliches Versterben
Akuter Verlauf:
Ödeme in Unterhaut v. Nasenrücken u. Augenlidern (Augen wirken eingefallen)
Lungenödeme: Kurzatmigkeit, Kreislaufprobleme (zyanotische/ gerötete Schleimhäute)
Kehlkopfödem: Heiserkeit
Gehirnödem: Robbenhaltung, Zittern, Taumeln, Festliegen, Rudern in Seitenlage
Versterben innerhalb v. 24 Std.
Chronischer Verlauf:
Kümmern
Diagnose
Sektion u. Histologie:
ETEC Darm: Struktur weitestgehend erhalten, hyperämischer Dünndarm, Inhalt flüssig EPEC Darm: zerstörte Enterozyten, Entzündung STEC Gehirn: Ödeme in Histo sichtbar -> unspezifische Enzephalomalazie subkutane Ödeme -> Ödemschnitte bei Sektion Ödeme in Magenwand, Mesocolon, Gallenblasenwand, Lunge u. Larynx Histo: degenerative Angiopathie mit Ödemen
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: Dünndarminhalt od. Kottupfer nur aussagekräftig bei e.Coli-Nachweis + Virulenzfaktorbestimmung! Wichtig f. Impfstoffauswahl mittels Kultur -> Multiplex-PCR (sucht Nukleinsäuren, die auf bestimmte Virulenzfaktoren kodieren)
Prophylaxe
ETEC - Saugferkeldurchfall
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion, regelmäßige Kotentfernung
Sauen vor Abferkelung waschen
vor Abferkelräumen: Schuhe/Gewand wechseln + Desinfektionswannen/-matten
in Durchfallboxen nur mit gesondertem Schuhwerk
Schädlingsbekämpfung
Ferkelnesttemperatur 32 Grad bei Geburt, keine Zugluft
Kolostrumversorgung gewährleisten
Impfen: kommerziell od. stallspezifisch, auch in Kombi mit C. perfringens Sau mind. 2 Wo. vor Geburt -> kolostrale Antikörper
korrekte Jungsaueneingliederung
Sauengesundheit kontrollieren
Vorbeugung v. PPDS
Sauenfütterung anpassen (besseres Calcium:Phosphor-Verhältnis)
bei Bedarf Wurfausgleich
genügende Wasserzufuhr f. Muttersau
ETEC, EPEC, EDEC - Absetzdurchfall & Ödemkrankheit
Prästarter
keine abrupten Futterumstellungen -> Verschneiden v. Rationen mind. 5 Tage
Gewöhnung an neue Futtersysteme
Futter: Rohfasergehalt min. 4,5% Rohproteingehalt max. 16% Zugabe organische Säuregemische -> senken Magen-pH
Prüfung v. Kationen-Anionenbilanz d. Futters
Gabe v. Probiotika, Präbiotika (Hafer), Kräuter, Hefen, Elektrolytlösungen, ...
Stress vermeiden (Belegdichte, stabile Gruppen, Fressplatzverhältnis, Beschäftigungsmaterial)
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Trinkwasserhygiene prüfen (Biofilme)
Schadnagerbekämpfung
Absetzabteile mind. 30 Grad
Impfen: Ödemkrankheit: Toxoidimpfstoff ab 2. Lebenstag Absetzdurchfall: oraler Lebendimpfstoff gegen F4 u. F18 ab 18. Lebenstag
Therapie
ETEC - Saugferkeldurchfall
parenterale Antibiose nach Antibiogramm v. ganzem Wurf
Elektrolytlösungen
intraperitoneale Applikation v. körperwarmer Elektrolytlösung
Milchaustauscherangebot
evtl. NSAIDs
ETEC, EPEC, EDEC - Absetzdurchfall & Ödemkrankheit
Antibiose nach Antibiogramm über Futter/ Wasser gesamter Bucht
Flüssigkeit anbieten!
Fütterungsfehler korrigieren
bei Ödemkrankheit zusätzlich NSAID/ steroidale Phlogistika Prognose f. bereits erkrankte Tiere jedoch schlecht
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Porzines Circovirus 2
Erreger: Porzines Circovirus 2 (=PCV2), kleines unbehülltes ssDNA-Virus ubiquitäres Vorkommen genetisch hohe Variabilität, relativ stabil gegen Desinfektionsmittel u. hohe Temperaturen 6 verschiedene Subtypen, heute herrscht PCV2d vor
Übertragung:
Ausscheidung über alle Körper Se- u. Exkrete
oronasal
über Samen
transplanzentar
Pathogenese:
Initiale Virusreplikation in Tonsillen Primärer Befall v. lymphatischem Gewebe, aber auch viele andere Gewebe (zB Lunge, Darm, Herz, Niere, Leber, Gehirn)
Zielzellen: mononukleäre Blutzellen (Makrophagen u. dendritische Zellen) -> dort Vermehrung -> generalisierte Lymphozytendepletion -> Immunsuppression
Symptome: Unterscheidung sieben verschiedener Erscheinungsformen

Systemic disease (=Post weaning multisystemic wasting syndrome) bedeutendste Verlaufsform betrifft Absatzferkel (5.-7. Lebenswoche) Mortalität bis 20%
"Kümmern nach dem Absetzen"
struppiges Borstenkleid + übergroßer Kopf im Körperverhältnis
Gewichtsverlust
Blässe
Typisch: vergrößerte Inguinallymphknoten (aber nicht zwingend)
Atemwegsprobleme
Durchfall
evtl. Ikterus
Lung disease Teil v. PRDC, nur Lunge betroffen! 15.-22. Lebenswoche
Dyspneo
Enteric disease gelegentlich bei Absatz- u. Mastschweinen
Durchfall
Reproductive disease betrifft Jungsauen intrauterine Verteilung zw. Feten extrem langsam Tropismus zu fetalen Myocardzellen -> Feten sterben an Herzversagen
Umrauschen
SMEDI
Aborte
Neurologic disease
Opisthotonus
Nystagmus
Krämpfe
Procines Dermatitis u. Nephropathie Syndrome (=PDNS) betrifft Mastschweine hohe Mortalität
Hautveränderungen (Perianalgegend, Hintergliedmaßen, Flanken) erst kleine, rote, leicht erhabene Papeln -> dann rundlich dunkelrot -> flächenhaft konfluierende Blutungsareale wg. Gefäßschäden
Subclinical infection
Auseinanderwachsen
reduzierte Tageszunahmen
keine weiteren Symptome, aber evtl. Koinfektionen
Diagnose
Für Diagnose v. PMWS (=systemic disease) muss TRIAS erfüllt werden -> Klinik -> Typische pathologischer Veränderungen (siehe unter Sektion) -> Direkter Erregernachweis mittels Färbemethoden od. qPCR
Sektion u. Histologie:
PMWS vergrößerte Inguinallymphknoten (muss aber nicht sein) Lymphgewebe: mgr.-hgr. Lymphozytendepletion mit granulomatöser Entzündung, evtl. traubenförmige intrazytoplasmatische Einschlusskörperchen interstitielle Pneumonie, ggr.-hgr. nekrotisierende Bronchiolitis lung disease granulomatöse bronchio-interstitielle Pneumonie mit/ohne Bronchiolitis bronchioläre Fibrose Enteric disease granulomatöse Enteritis, verdickte Darmschleimhaut Payer`sche Platten: Lymphozytendepletion vergößerte Mesenteriallymphknoten Reproductive disease Feten mit myocardialer Degeneration (Nekrosen/Fibrosen) nicht-eitrige/ nekrotisierende Myocarditis Neurologic disease nicht eitrige/ granulomatöse Encephalitis PDNS bds. vergrößerte Nieren fibrinös-nekrotisierende Glomerulitis + nicht eitrige interstitielle Nephritis systemisch nekrotisierende Vaskulitis subclinical infection keine/ nur ggr. Lymphozytendepletion
Direkter Erregernachweis
Probenmaterial: primär betroffenes Gewebe PMWS: lymphatisches Gewebe (zB Inguinallymphknoten) lung disease: Lunge enteric disease: Peyer`sche Platten reproductive disease: Herzen v. Totgeburten/Aborten mittels qPCR aus Gewebe od Serum mittels in-situ-Hybridisierung + Immunhistochemie (=Goldstandard) Sensitivität u. Spezifität hoch mittels Elektronenmikroskopie mittels Virusisolation
Antikörpernachweis
mittels ELISA zum Herdenscreening od. zur Erstellung v. Serumkonversionskurven !Keine Unterscheidung möglich v. Impf-, maternalen und Antikörpern v. einer Infektion! mittels Immunfloureszenztest mittels indirektem Immunoperoxidase-Monolayer-Test mittels Serumneutralisationstest
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren, kein Zurückstallen
6-wöchtige Quarantäne f. Jungsauen/Eber
Kümmerer in Krankenbuchten
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Impfprogramm an Betrieb anpassen Ferkelschutz -> Mutterschutzimpfung 3-4 Wo. vor Abferkelung Schutz vor reproduktiver Form -> Impfung vor Belegung Schutz vor PMWS -> Impfung in Säugezeit (=vor Absetzen)

Kanülen beim Impfen nach jeder Bucht wechseln
optimale Futterqualität, hochwertiges Eiweiß, Vitaminversorgung
Sauen vor Abferkeln Waschen + entwurmen
so wenig Ferkel wie möglich versetzen
alle Ferkel am selben Tag absetzen
keine Überbelegung (in Aufzucht: max. 2 Würfe pro Bucht)
Stallklima optimieren
Therapie
Symptomatisch
Managementmaßnahmen
evtl. Antibiose wg. Sekundärerregern
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Glässer´sche Krankheit
Erreger: Glaesserella parasuis (früher Haemophilus parasuis) Kommensale im Nasen-Rachenraum
Übertragung:
oronasale Aufnahme -> Nasen-Rachenraum -> untere Atemwege/ Bakteriämie
Symptome: betrifft va. Aufzucht u. Mastbeginn; bei Neueinschleppung alle Altersgruppen Faktorenkrankheit! -> Auslöser Stress (Transport, Umstallen), Abfall maternaler Antikörper mit ca. 6 Wochen Verlauf abhängig v. Serotyp, Immunitätslage, KoFaktoren und betroffenen Lokalisationen
Perakuter Verlauf:
Sepsis
plötzliches Versterben
Akuter Verlauf: je nach betroffenem Organsystem
Fieber
Anorexie
Apathie
ZNS-Symptomatik
Ruderbewegungen Seitenlage Hinterhandlähmung Kreisbewegungen Ataxie
Arthritiden:
geschwollene Gelenke Lahmheiten
Polyserositis:
Kyphotische Rückenlinie Dyspnoe Zyanosen bei Auskultation Reibegeräusche undulierendes Abdomen (wg. Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum)
Chronischer Verlauf:
Kümmern
Husten
Dyspnoe
Lahmheiten
struppiges Haarkleid
chronische Arthritiden
Diagnose
Sektion:
ZNS: Leptomenengitis fibrinopurulenta, evtl. mit Meningoenzephalitis Arthritiden: Synovia trüb mit Fibrinfäden (fibrinopurulente Entzündung) Serositis: Fibrin u/o Flüssigkeitsansammlungen in Herzbeutel, Bauch- u/o Brustraum (fibrinöse Polyserositis v. Perikard, Pleura u. Peritoneum)
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial je nach betroffener Lokalisation: Tupfer mit Medium verwenden! ZNS: Liquor cerebrospinalis, Gehirnhauttupfer Arthritis: Gelenkspunktat, -tupfer od. -kapsel Serositis: Serosentupfer v Peritoneum/Perikard/Pleura !Naserachenraum/ Lunge/ Lavage eignet sich NICHT, da Glaesserella dort ein Kommensale ist -> keine Aussagekraft! mittels Kultur (schwierig) und anschließender Resistenztestung mittels PCR und anschließende Serotypisierung (relevant wg. Impfstoff)
Antikörpernachweis:
mittels ELISA wenig aussagekräftig wg. weiter Verbreitung + Vorkommen als Kommensale + verschiedene Serotypen
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf v. möglichst wenigen Herkünften
Stress minimieren (Belegdichte, Transport, Fressplatzverhältnis)
Stallklima optimieren
Impfen: Totimpfstoff (ab 5. Lebenswoche), auch als Kombi mit Mycoplasma hyopneumoniae (ab 7. Lebenstag) erhältlich od. stallspezifische Vakzine evtl. Impfen v. Jungsauen vor Einstallung sinnvoll !Kreuzprotektivität zw. Serotypen veriabel u. nicht vorhersehbar!
Kolostrumversorgung gewährleisten
korrekte Jungsaueneingliederung
Vorgehen gegen andere Erreger
Therapie
Antibiose nach Antibiogramm
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Mykoplasmen mit Tropismus zu serösen Häuten
Erreger: Mycoplasma hyosynoviae: Polyarthritis Mycoplasma hyorhinis: Polyserositis u. -arthritis, Teil d. PRDC-Komplex Kommensale d. Respirationstraktes
Übertragung:
in ersten Lebenstagen möglich, meist aber beim Absetzen/ in der Aufzucht
-> hämatogene Streuung aus Respirationstrakt
M. synoviae: Ansiedlung in Gelenken M. hyorhinis: Ansiedlung auf Serosen großer Körperhöhlen u. Gelenke
Symptome:
M. hyosynoviae: betrifft va Mast u. Jungsauen (va. schwere schnellwüchsige Rassen + schlechte Bodenbeschaffenheit) Verlauf meist mild
Lahmheiten, trippelnder Gang
pathologische Gliedmaßenbelastung
ggr. geschwollene Gelenke
Festliegen
M. hyorhinis: betrifft va Absatzferkel u. Jungsauen
Gelenke warm u. gefüllt
Lahmheiten
Polyserositis: Husten, Dyspnoe, Zyanose, Kyphose, Abdomen schmerzhaft u. aufgezogen
Fieber, vermindertes Allgemeinverhalten
Haarkleid gesträubt
Brustlage
Diagnose
Sektion:
Beide nicht eitrige Polyarthritis, Synovia serofibrinös bis serosanguinös chron.: zottige Zubildungen an Synovialis Zusätzlich bei M. hyorhinis Polyserositis (Pleura, Perikard, Peritoneum) evtl. Pneumonie
Direkter Erregernachweis:
Probenmaterial: Gelenkpunktat/Synovialschleimhaut (beide) od. Serosensammeltupfer (nur M. hyorhinis) mittels PCR (=Standardverfahren) mittels Kultivierung (Resistenztestung möglich)
Antikörpernachweis
mittels ELISA aus Blut möglich, aber kein Routineverfahren
Prophylaxe
Rein-Raus-Verfahren
korrekte Reinigung u. Desinfektion
Zukauf aus wenigen Herkünften
Stress minimieren (Belegdichte, Transport, Fressplatzanzahl)
Stallklima optimieren
Kolostrumversorgung sicherstellen
korrekte Jungsaueneingliederung
Vorgehen gegen andere Erreger
M. hyosynoviae: Stallboden tiergerecht gestalten
Impfen: Stallspezifischer Impfstoff (vorherige Anzucht nötig)
Therapie
grundsätzlich Antibiose nach Antibiogramm zB Pleuromutiline, Tetrazykline, ev. auch Lincosamide, Makrolide
ev. zusätzlich Antiphlogistika
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