#so süß ihr Date auch war - das abrupte und unvollständige Ende konnte ich so nicht stehen lassen ;)
Explore tagged Tumblr posts
ringsy-flamingsy · 2 years ago
Text
"Was hältst du davon, wenn wir runter in die Wohnung gehen und den schönen Abend da ausklingen lassen? Machen wir uns noch 'ne Flasche Wein auf…"
Im flackernden Licht der Kerzen sieht Easy aus wie frisch einem barocken Gemälde entstiegen: Weich, warm, verführerisch. Seine Stimme ist tief und sanft und seine Absicht trotz des nicht beendeten Satzes eindeutig. Dass der oberste Knopf seines schwarzen Hemdes geöffnet ist, hat Ringo schon den ganzen Abend lang an den Rand des Wahnsinns getrieben, und allein die Vorstellung, noch einen weiteren Knopf öffnen zu dürfen - und dann noch einen und noch einen und noch einen -, lässt ihn den Stiel seines Weinglases fester umklammern. Haut, denkt Ringo, unter dem Hemd ist Haut, darunter ist Easy, und plötzlich ist der Anblick zu viel für ihn: Er wendet den Blick ab, seine Wangen von begehrlicher Hitze gerötet. "Dann müsste ich mir aber noch eine andere Hose anziehen." Es ist das Erstbeste, was ihm einfällt.
"Oder", entgegnet Easy und stellt sein Glas entschlossen auf dem Tisch ab, "du bleibst einfach so." Sein Gesichtsausdruck ist herausfordernd, beinahe forsch. "Also. Gehen wir zu mir?" Ringo schluckt. Seine Antwort wurde als das enttarnt, was sie in Wahrheit war: Ein unbeholfenes Ablenkungsmanöver. In seinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. "Ich…", beginnt er, ehe ihm die Stimme versagt.
"Ja oder nein?" Als Easy den Kopf schief legt, funkeln seine dunklen Augen wie der Sternenhimmel über der nächtlichen Stadt. Ab diesem Punkt hört Ringo sein Blut in den eigenen Ohren rauschen, und selbst wenn er wollte - er könnte nicht aufstehen und flüchten, ohne sich dabei erneut auf mindestens eine Weise zu blamieren, und deshalb bleibt er sitzen, rutscht nervös in seinem Stuhl umher. Er räuspert sich, und mit "Ich will" bringt er jetzt wenigstens ein Wort mehr hervor, und eigentlich müsste er nicht weitersprechen, denn es entspricht der Wahrheit: Er will Easy. Jetzt. Sofort. Hier. So sehr, dass ihm ein bisschen schwindelig wird.
Doch Easy ist klug, in gewisser Hinsicht so viel klüger als Ringo selbst, und deshalb lehnt er sich zurück und vollendet den Satz für Ringo: "Aber wir sollten nicht." Seine Enttäuschung ist ihm an der Nasenspitze anzusehen. Er langt nach seinem Weinglas, schwenkt es bedächtig, nachdenklich, nimmt dann einen kleinen Schluck und einen zweiten, größeren. "Sonst bin ich doch immer der Vernünftigere von uns beiden", witzelt er, und unter der dünnen Schicht Humor schimmert ein ehrliches, fundamentales Verständnis durch, für das Ringo so dankbar ist, dass er kurz auflacht, bevor er wieder ernst wird. "Es ist noch zu früh", flüstert er und streckt den Arm auf dem Tisch aus, sodass seine Hand in Reichweite von Easy liegt.
Es ist gleichzeitig ein Angebot (Bald), ein Geständnis (Es tut mir leid) und ein Bekenntnis (Ich liebe dich), und obwohl er zusätzlich zu seinem Jackett in eine Decke gehüllt ist, hat sich Ringo selten zuvor derart nackt gefühlt. Easy betrachtet die dargebotene Hand eingehend, so als sähe er sie gerade zum ersten Mal in seinem Leben. Ein kleines Lächeln umspielt seinen zuvor leicht verkniffenen Mund. Er lässt Ringo zappeln, ganz bewusst. Doch als sich endlich warme, kräftige Finger um die von Ringo schließen, spürt er ohne jeden Zweifel, dass Easys Antworten lauten: Ich warte auf dich, Ich weiß, und Ich liebe dich auch.
18 notes · View notes