Tumgik
#nehmt bitte einfach mal ein buch in die hand
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To people who moan and complain about how "the youth talk these days" and how we need to defend our language and speak properly (especially the Germans who hate anglicisms):
Are you actually that fucking stupid??
Your dumb ass realises that language evolves, right? It has since the beginning of time. That's why you wouldn't understand people from your hometown if you were to travel back in time to The Middle Ages.
You laying in a corner shitting and pissing and crying like a little bitch about how "We didn't use those words back in my day! We spoke properly with correct grammar" won't stop language from changing and finding new ways for expression and meaning in words and phrases.
So shut your stupid little mouth, sit back, and just enjoy the wonders of language and its evolution. When you get over yourself you might see how beautiful this process actually is...
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atyrvanrostock · 4 years
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Die untoten Wächter
Morgens im Bus, mitten in einer Stadt, deren Zentrum sich hügelartig wie Lübeck sich in die Höhe streckt. Obwohl die Dämmerung noch nicht ganz eingetreten ist herrscht in der noch bestehenden Dunkelheit eine unerträgliche Hitze. Der Schweiß der Leute liegt in der Luft, die Feuchtigkeit macht es noch schwerer zu atmen, während sich ein salziger Geschmack auf meine Zunge legt. Obwohl jeder Sitzplatz belegt ist, spricht keiner ein Wort, was mir durchaus angenehm war. Ich war nie ein Morgenmensch und gerade wenn es so früh ist, dass im tiefsten Sommer noch nicht mal die Sonne aufgeht, ist es besser wenn alle anderen die Fresse halten. Der Motor des Busses quälte sich den Hang hinauf und trotzdem schien ich gerade zu sitzen. Das war mal eine angenehme Abwechslung dazu ständig durchgeruckelt zu werden. Wir hielten an einer der oberen Haltestellen und ich stieg am Kopfende eines Marktes aus. Der Weg zur Schule führte weiter die Straße entlang. Auf der rechten Seite eine der ewigen Einbahnstraßen der Stadt und links noch geschlossene Läden für Kleidung oder etliche andere Sachen.Obwohl das Gefälle schon stark abflachte, musste ich mich dennoch weiterhin nach oben kämpfen, was angesichts meiner langen Beine morgens noch zusätzlich zum Verlust meiner Nerven beitrug. In einiger Entfernung rannte eine Frau rufend in meine Richtung. Sie wollte, dass man irgendetwas aufhielt und fuchtelte mit einer Hand wild um Aufmerksamkeit ringend durch die Luft. Ich drehte mich etwas, um vielleicht den Grund für diese Aufregung am frühen Morgen sehen zu können. Es war ein schwarzer Rollstuhl mit silbernen Rahmen, der allerdings den Hang hoch rollte. Durch die Verwirrung verlangsamte sich mein Schritt etwas, während das Gerät weiter rollte. Es fuhr an mir vorbei, benutzte mich jedoch, wie eine Begrenzung für eine hundertachtzig-Grad Kurve und ließ sich dann wieder das Gefälle hinunter rollen. Die Frau zischte an mir vorbei und die Passanten um uns herum starrten mich vorwurfsvoll an. Ich spürte nahezu ihre Vorwürfe, dass ich kurze Zeit selbst dachte, dem Rollstuhl noch extra einen Tritt verpasst zu haben, damit die augenscheinliche Besitzerin nicht mehr an ihr Eigentum gelangte. Ich beschleunigte wieder mein Tempo und nutzte meine Schritte voll aus. Solche Blicke konnte ich mir jederzeit sparen, gerade morgens. Wer hinter mir war, den konnte ich selbst nicht sehen und der konnte mir auch so viele Blicke hinterher werfen, wie er wollte. Das würde eh nur meinen Hintern treffen. Nachdem ich etwas Abstand zwischen mir und den Gaffern gewonnen hatte, bemerkte ich links von mir eine Tür zu einem Laden. Ich stieß sie mit der Schulter auf, ohne die Hände aus den Hosentaschen zu nehmen und trat hindurch. Meine Augen brauchten einen Moment um sich an die Sonne zu gewöhnen, die mir in ihrer Vormittagspracht schräg ins Gesicht schien. Ich war mitten in einer alten Burgruine, schätzungsweise kam ich gerade aus einem Turm. Die freien Flächen waren komplett mit dichtem satten Gras bewachsen, die Zinnen der äußeren Mauern waren weniger als sporadisch vorhanden und im Inneren der Burg zeigten flache Fundamentränder den Grundriss dessen was hier einmal stand. Rechts bemerkte ich eine Gruppe Menschen, die in abgetragenen dreckigen Kleidern auf einer runden Steinmauer saßen, deren Durchmesser nur ein paar Meter betrug. Sie erweckten den Eindruck gewöhnliche mittelalterliche Vagabunden zu sein, allerdings welche ohne Waffen. Ich schätzte sie auf Anfang oder Mitte zwanzig und lauschte ihrem Lied, von dem wohl keiner den Text so richtig kannte. Oder die Melodie. Mir schien als sei ich bei der Geburtsstunde eines neuen Scherzliedes Zeuge. Sie sangen lachend darüber, dass sie fett, hässlich und dreckig seien und dass niemand sie jemals nehmen würde. Diese Zeilen stimmten mich etwas traurig, da das einzige, was wirklich auf sie zutraf der Teil mit dem Dreck war. Ansonsten waren sowohl die Männer als auch die wenigen Frauen sportlich gebaut und zugegeben ansehnlich. Im Laufe des sich ständig wiederholenden Refrains verhaspelten sie sich immer mehr und lachten lauter. Ich traute mich, mich zu ihnen zu setzen. Irgendwie fühlte ich mich zugehörig, konnte mir selbst aber auch nicht klären warum. Langsam legte sich das Gelächter und jeder sah sich die Ruinen an. Zwar begrüßte mich niemand in der Runde, aber ich hatte das erste mal das Gefühl, ohne widerstand wortlos aufgenommen worden zu sein. Trotz der Freude wurde die Gruppe nachdenklich. „Tja. Und wo finden wir jetzt die Truhe, nach der wir suchen?“ fragte eine junge Dame mit hellblondem Haar aus ihrer Mitte. Ich schätzte, dass sie sich schon länger hier her auf die Suche gemacht hatten. Zwar hatten sie den Ort ihres Schatzes gefunden, aber nicht die Stelle. Trotz des schlechten Zustandes der Ruine gab es immer noch genug Gänge und Räume, die durch die Anlage führten. Und dass die Burg, wie die meisten ihrer Art, auf einem Berg gebaut wurde, half nicht zwangsweise. Das, was noch stand, war nicht gerade viel, aber mir reichte es um eine halbwegs logische Vermutung anzustellen. „Ich glaub die Lösung ist ganz einfach“ sagte ich. Die ganze Gruppe drehte ihre Köpfe zu mir, so dass jeder Sichtkontakt zu mir hatte. Zuerst wies ich auf ein zweistöckiges quadratisches Gebäude leicht schräg links vor uns, über dessen Eingang ein Löwe trohnte. „Dass da vorne nichts sein wird, ist klar. Zu offen, zu leer. Da hinten rechts bei der Königsstatue, die mit Ranken überwachsen ist, wird eher ein Platz sein. Also nichts um etwas zu verstecken. Somit bleibt nur noch eine Stelle.“ Ich richtete den Blick nach links, wo in dem Höhenunterschied zwischen zwei Wegen eine Einlassung aus Stein war. Es schien wie ein Brunnen, aber darüber zeigte sich zwischen dicht wachsendem Unkraut noch das Abbild eines Engels. Noch unscheinbarer war die Tür in diesem kleinen gepflasterten Areal. Dort, wo sie an die Erde grenzte, war sie aus Holz und passte sich mit dem braun an, wobei der Übergang zum grauen Stein völlig scheinbar war. Einer der Männer sprang von der Mauer. „Dann wissen wir ja was wir zu tun haben“ und stürmte auf den Eingang zu. Eine der Frauen, bat ihn noch einen Moment zu warten, aber da machte er sich bereits an der Tür zu schaffen. Ungefähr die Hälfte der Gruppe war verschwunden, jetzt waren nur noch die beiden, ein anderer und ich zugegen. Für einen Moment zögerte ich, schätzte ab, was er vielleicht tun würde. Eigentlich wollte ich warten, aber da wir nicht wussten, was hinter der Tür lag, konnte ich ihn nicht einfach so alleine rein rennen lassen. Die Tür stand offen, er war bereits eingetreten, aber sein Freund stand wie versteinert im Rahmen. Mit einem Schulterstoß schob ich die Tür beiseite und sah die Treppe, die an der Seite in einer Kurve nach unten führte. Ich sah den Kerl noch als er die Treppe runter und den Gang am Ende entlang lief. An den Seiten entzündeten sich automatisch die Fackeln und vom oberen Treppenabsatz an bis in den Gang selbst erhoben sich Wächter, wie Geister, aus dem Boden. Sie sahen aus wie mumifizierte Leichen, bloß, dass sie nicht in Leinen, sondern in Rüstungen gehüllt waren. Mir wären königliche Zepter auch lieber gewesen als die verrosteten Klingen. Allerdings konnte es nicht unbemerkt bleiben, dass sich diese Wächter selbst in zwei Gruppen aufteilten, obwohl sie wahllos durcheinander standen. Etwas mehr als die Hälfte trug die löchrigen Rüstung, rostige Waffen und angebrochene Schilde. Aber zwischen den dunklen Gestalten glänzten auch welche mit leuchtenden Rüstungen aus Gold. Die einzelnen Teile wiesen Inschriften und Zeichen auf, selbst die Schilde waren wie sie Seite eines Buches in einer alten Sprache und ihre Waffen waren von einem blauen Schimmer umgeben. Unter dem ganzen Metall waren es wandelnde Untote, aber ich stellte weder ihre Existenz noch ihre Aufgabe an diesem Ort in Frage. Ich hakte meinen Arm in den des schockierten Mannes neben mir und redete beruhigend auf ihn ein. „Komm, wir müssen unseren Freund holen.“ „A-Aber glaubst Du nicht, dass die uns töten werden?“ „Nein, glaube ich nicht.“ Wir gingen die Treppe hinunter und ich redete weiter. „Wir sind nicht mit dem Ziel hier her gekommen um jemanden zu stören. Die Wächter hier passen nur auf, dass sich keiner respektlos verhält. Ansonsten hätten sie uns schon angegriffen.“ Am Gang angekommen sah ich die Zellen an den Seiten, drei Steinwände, eine aus Stahlstreben. Vielleicht ein Gefängnis, eine andere Erklärung viel mir nicht ein. Am Ende war eine Gitterwand mit Tür, wo ein großes Wesen stand. Mit gesenktem Kopf liefen wir weiter, die Masse an Wächtern lockerte sich auf. „Natürlich habe ich auch Angst, aber solange wir niemanden stören, sollte uns auch nichts passieren. Ich bin guter Dinge, dass wir alle hier heil raus kommen. Da mach ich mir wirklich keine Sorgen.“ Wir erreichten die Gitterwand und traten durch die offene Tür. Auf dem Boden saß unser Freund. Er drehte sich um als er uns bemerkte und winkte uns zu. „Oh. Hi, Leute.“ Das große Wesen drehte sich um. Es ähnelte sehr einem großen Mann, der stark in sein eigenes Fett gehüllt war und seine unglaublich angeschwollene Schilddrüse ersetzte das, was einmal sein Kinn gewesen war. Der Gang und die Räume waren zwar groß genug für mich, aber er musste ständig gebeugt gehen, um nirgendwo anzustoßen. Über seiner Brust hing eine weite weiße Schürze. Er machte mir etwas den Eindruck, wie ein unscheinbarer dämonischer Schlächter, was ich in diesem Moment nicht als Negativ assoziierte. Er sprach mich direkt an. Seine Stimme war unerwartet sanft und ruhig. „Du und Dein Freund seit hier her gekommen um euren Freund zu retten, ohne dabei unsere Ruhe zu stören oder uns gegenüber respektlos zu sein. Dafür gebührt euch unser Dank. Nehmt dies bitte.“ Er reichte jedem von uns einen Lederbeutel, der gut in unsere Hände passte und bei der Übergabe leicht klimperte. Ich verneigte mich, unser Freund stand auf und wir drehten uns um um an den Zellen vorbei wieder ins Freie zu gelangen. Die Wächter waren zum Großteil verschwunden und die Türen der Zellen standen offen. Jedenfalls drei von den vier. Meine Begleiter teilten sich auf und jeder Durchsuchte eine Zelle. Ich trat in die letzte Zelle und kam in eine kleine schmale Küche. Sie erinnerte mich an die, welche in der Wohnung war, in der ich meine ersten fünf Lebensjahre verbracht hatte. Die blau-weiß karierte Wachsdecke auf dem Tisch, war mir wohl bekannt. Darauf stand ein Teller mit der oberen Hälfte eines Körnerbrötchens, welches mit Butter bestrichen und festen Salamischeiben belegt war. Daneben lag noch eine Scheibe, allerdings war das ein Teil des Deckels vom Brötchen. Ich nahm den weißen Teller mit den blauen Verzierungen und dem Brötchen in die Hand und verließ die Zelle wieder. Ich sah den Freund der Dame draußen mit einem zweiten Beutel hinaus treten. Ich fand das durchaus fair uns allen gegenüber. Gelassen gingen wir die Treppe hoch und traten wieder in die Ruine. Die Drei gingen zueinander und umarmten sich. Die Freude über den Erfolg war groß, auch wenn der Schatz vielleicht kleiner war, als die Geschichten es ihnen weis machen wollten, aber durch diese annehmende Art des Erfolges schloss ich sie alle direkt ins Herz. Ich lehnte mich neben der Tür an den Steinen ab, so dass der Engel hinter dem Unkraut rechts über meiner Schulter hing und dachte nach. Ein Pärchen, ein Freund und ich. Das wäre die perfekte Zusammenstellung für meinen geplanten Roman.
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Diesen Text habe ich einer Freundin geschrieben, die grade in einer schweren Phase steckt. Nehmt es euch zu Herzen !
Also schnegge,
Erstmal ja, - ich habe mir sowas in der Art schon gedacht.
Ich weiß dass du wieder und wieder scheisse durchmachst und es irgendwie scheinbar kein Ende nimmt. Ich weiß, dass das was Dir **** oder **** oder wer auch immer angetan hat tut verdammt weh und ich weiß, wie es ist wenn man das Gefühl hat, dass keiner einen liebt, jeder einen verarscht und hintergeht und ich weiß auch wie es ist, wenn niemand einen versteht und man manchmal sogar das Gefühl hat sich selbst nicht zu verstehen.
Es ist scheiße und zwar verdammt scheiße.
Zu erst mal kann ich dir sagen, dass das eine Phase ist, ein Tiefpunkt im Leben den mindestens jeder zweite Mensch, wenn nicht sogar jeder Mensch mal durchlebt oder durchlebt hat und vielleicht auch noch zig mal durchleben wird.
Das Leben mischt die Karten und manchmal bleibt einem nichts anderes übrig als das einfach so hinzunehmen.
Das wichtige ist dabei nur zu wissen, dass man da wieder raus finden kann und muss und dabei kann dir kein Mensch, kein Arzt und keine Medizin helfen. Diese können dir vielleicht helfen den Schmerz erträglicher zu machen, aber sie lösen nicht die Probleme die den Schmerz verursacht haben.
Nur *du* kannst genau Jetzt damit anfangen etwas in deinem Leben gravierend zu ändern.
Das klingt wie eine Klausel oder ein einfacher Rat, aber ich habe es auch gemacht und es geht mir jetzt besser als es mir jemals davor ging verstehst du?
1. Lass Freunde zurück die nicht ihre Hand für dich ins Feuer legen würden
2. ändere deine Einstellung dem Leben ggü. denn du hast nur dieses eine und das Leben kann so viel schönes bieten wenn man sich darauf einlässt
3. Versuch so viel es geht zu Lächeln, du glaubst nicht was ein Mensch der viel lächelt und immer gut drauf ist, bei anderen Menschen bewirkt und außerdem löst ein Lächeln Glücksgefühle aus. Also ist Lächeln alle Male die beste Medizin.
4. fang an etwas an Dir zu verändern, was Dir nicht gefällt oder was dich unzufrieden macht. Schneid Dir zum Beispiel die Haare, mach mal eine andere Frisur, einfach mal was neues. Oder geh zum Sport, oder such dir einen Sport. Das wirkt Wunder!!!
5. Versuch immer in allem das positive zu sehen und krall dich nicht gleich direkt auf das negative fest.
6. sei du selbst und nicht die anderen !!!! Verstell dich nicht nur um zu gefallen, denn du bist besser als die anderen.
7. (und das ist ganz wichtig) setz Dir Ziele, die realistisch zu erreichen sind. So hast du eine Aufgabe und immer wieder ein Erfolgserlebnis, denn manchmal ist es garnicht wichtig ob andere stolz auf dich sind, sondern viel mehr ob du es bist.
8. vertraue keinem und sei in einem *gesunden* Maße ein verschlossenes Buch.
9. lass die Liebe und die Jungs erstmal bei Seite, damit hättest du genug Ärger und sie sind unter anderem schuld daran, dass du jetzt in das Loch gefallen bist in dem du bist und konzentrier dich erstmal auf dich, bekomm jetzt erstmal dein Leben wieder in den Griff!
10. Versuch morgens aufzustehen und irgendwas produktives zu machen, häng nicht den ganzen Tag im Bett und versink in deinem Selbstmitleid, das macht es schlimmer. Du brauchst Aufgaben und einen Alltag.
So habe ich es geschafft die miese phase die ich hatte zu überstehen. Nimm es dir bitte zu Herzen Süße. Ich war bei unzähligen Ärzten und es hat nie geholfen, man muss verstehen, dass man da alleine wieder raus muss und das schafft man auch und am Ende des Tunnels ist dann auch wieder Licht. Da gebe ich dir mein Wort drauf.
Und wenn du etwas brauchst oder reden willst, bin ich gerne deine Psycholin🙏🏻
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nachtu84 · 4 years
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Warum schreibe ich ein Buch? Ein Anstoß, sich Gedanken über seine Motive zu machen
Verfasst von
Christian Huyeng
27. Juni 2020
„Ich wollte schon immer mal ein Buch schreiben“
„Mir passiert im Beruf so viel, da haben schon die Kollegen immer gesagt: Mensch, schreib darüber doch mal ein Buch!“
„Geschichten sind mein Leben, ich muss einfach schreiben!“
„Na ein paar Millionen auf dem Konto wie die Rowling oder der King, die würde ich schon nehmen.“
Das sind, zusammengefasst, ein paar typische Antworten, warum Leute ein Buch schreiben wollen – und mit Buch meine ich hier Roman. Sachbücher sind eine ganz andere Welt. Fachbücher sogar ein anderer Kosmos.
Puritaner, Künstler und auch einige nicht erfolgreiche Autoren werden gerade das letzte Argument nicht zulassen wollen. „Mit dem Schreiben kann man nicht reich werden“; „Es schafft nur einer von hunderttausenden Autoren“, „Sei froh, wenn du davon leben kanst“. „Kommerzieller Erfolg ist nicht alles, es kommt auf die literarische Qualität an“. Ehrlich gesagt, Schriftsteller-Sein ist eben nicht nur hohe Kunst, tragische Dachgeschosswohnungen in Paris und auch immer im Sommer einen Schal zu tragen. Es ist auch ein Broterwerb. Millionen mit Büchern zu verdienen ist sicherlich eher utopisch – aber nicht ausgeschlossen. Manche Autoren brauchten Jahre und Jahrzehnte, um richtig viel Geld mit ihren Büchern zu verdienen, haben sich Stück für Stück nach oben gekämpft. Aber mal im Ernst, glaubt ihr J.K. Rowlings Freunde hatten gedacht, dass sie mal mit Harry Potter 400 Millionen Pfund verdienen würde? Sie hat sicherlich auch von vielen gehört: „J. lass das lieber, damit kann man eigentlich kein Geld verdienen.“ Die dürften sich jetzt auf die Zunge beißen. Und wer weiß, vielleicht bist du ja die nächste Rowling oder der nächste King. Es ist also durchaus ein Argument, sich des Geldes wegen für das Schreiben zu entscheiden. Allerdings musst du dann ganz anders vorgehen, als wenn du nur schreibst, um eine Geschichte zu erzählen, um Kunst zu produzieren oder es „einfach mal loswerden zu wollen“. Klar, aus Versehen kann auch Kunst und hohe Literatur mal zu einem Bestseller werden, z.B. wenn ein Buch den Nobelpreis gewinnt. Dann kaufen wir das alle brav und stellen es in 90 % der Fälle ungelesen ins Regal. Das ist kulturell. Das macht man so.
Genug vom Spaß, ich sagte, wenn man plant ein kommerziell erfolgreiches Buch zu schreiben, muss man anders an das Schreiben herangehen. Nein, ich spreche nicht von Marketing. Ich habe letztens in einer Facebook-Gruppe den Kommentar gelesen: „Verlage sollten sich lieber mal was trauen und nicht die Xte Auflage von so einem Twilight-Scheiß publizieren“. Oh ha, hab ich gedacht. Und zwar aus mehreren Gründen: a) Verlage sind nicht die Freunde von Autoren, sondern Wirtschaftsunternehmen, die auf einem hart umkämpften Markt überleben müssen. Die verlegen also das, was wahrscheinlich Geld bringen wird und nicht das experimentelle Stück aus der ich-Perspektive eines Hundes, auch wenn das literarisch vielleicht um Längen anspruchsvoller sein mag, als Twilight. Tja, glitzernde Vampire verkaufen sich aber gut. Und hat man verstanden, was sich gut verkauft, dann muss man eben so etwas schreiben. Man muss den Markt beobachten und viele Bestseller lesen, die in dem Bereich oder Genre angesiedelt sind, in dem man selbst schreiben will. Das soll nicht heißen, wann soll kopieren. Nein, man muss sich mit den Strukturen, dem Aufbau der Figuren, den Konstellationen etc. etc. auseinandersetzen. Nur Exploitation bringt nix. Nach 50 Shades of Grey gab es Millionen von Nachahmern, die ganz gut gelaufen sind, aber an das Original nicht herankamen. Dabei ist das Ding literarisch betrachtet nicht einmal das Papier wert, auf dem es geschrieben ist. Nicht die Story übernehmen, sondern die Struktur. Wenn ihr Detektivkrimis schreibt, gibt es Genre-typische Regeln, an die man sich halten sollte, um erfolgreich zu sein. Man kann die Regeln dehnen, etwas Neues oder Unerwartetes einführen, den Twist anders setzen, aber man sollte sich im Großen und Ganzen an die Regeln halten. Jemand, der einen Krimi über einen Kommissar in Südengland kauft, hat bestimmte Erwartungen, die es zu erfüllen gilt. Das Buch, dass sich dann aus der Masse abhebt ist das, welches es schafft die Regeln neu zu interpretieren, zu dehnen, einen neuen glaubhaften Topos einzubringen. Aber jenseits von Platz 1 der Bestseller-Liste gibt es zahlreiche Autoren, die gut mit diesem Modell fahren.
Wenn Ihr aber schreiben wollt, weil ihr schreiben wollt, dann gelten die Regeln nicht. Dann könnt Ihr EUER Buch schreiben, wie Ihr es wollt. Kapitellängen, Topoi, Strukturen, das alles spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle. Solche Bücher werden es schwerer haben, in einem Verlag unterzukommen, sie werden es schwerer haben, einen Markt zu finden. Darum geht es dann aber auch gar nicht. Ausgeschlossen ist es auch hier nicht, dass man gerade mit seinem ganz persönlichen und eigenen Blick auf die Welt einen Nerv trifft. Das Buch ist dann aber EUER Buch, ganz allein. Da kann kein Lektor reinreden und es marktfein schleifen. Das sollte er sogar tunlichst unterlassen. Schreibt so, wie es Euch in den Kram passt, wie es Euch gefällt, wie es Euch glücklich macht. Aber: Dann bitte nicht meckern, wenn man nicht sofort die Bestseller-Liste anführt.
Ihr wollt Kunst machen, Literatur? Ja, das muss man mal so deutlich sagen. Aus literaturwissenschaftlicher Sicht sind nämlich nicht nur 50 Shades Grey oder Twilight völlig uninteressant, sondern wahrscheinlich auch dein Buch. Die meisten Romane sind Belletristik, leichte Unterhaltung. Leicht selbst dann, wenn ein Massenmörder in deinem Buch die halbe Stadt abmetzelt. Leicht bezieht sich hier auf das literarische Gewicht. Liest du viel Literatur? Also richtige Literatur? Kanonische Sachen? Goethe, Schiller, Brecht, Mann, Grass? Dachte ich mir. Wer von Euch kann ernsthaft von sich behaupten, von den meisten Literaturnobelpreisträgern schon jemals VORHER etwas gehört geschweige denn gelesen zu haben. Und hat mal jemand DANACH so ein Buch in die Hand genommen und gesagt: Boah, das war aber richtig gute Unterhaltung? Genau. Das ist auch ganz normal. Literatur, die den Namen verdient, kann schon mal unterhalten, das ist aber selten der Fall. Sie ist ästhetisch. Sie ist formvollendet. Sie spielt mit Sprache, mit Worten und Perspektiven. Sie provoziert. Sie erregt. Sie lässt dich nachdenklich zurück. Lest mal Color del Verano von Arenas, das ist echte Literatur und danach dreht sich einem der Kopf wie nach dem Besuch vom Phantasialand. Wer Kunst schreibt, der wil Künstler sein und nicht Unterhaltungskünstler. Einen guten Roman zu schreiben, den die Leser annehmen ist ein Kunsthandwerk, einen guten Roman zu schreiben, den die Literaturwissenschaft als gut bezeichnet, ist eine Kunst. Das Klischee vom armen, verkannten Künstler kommt aber auch irgendwo her. Goethe konnte schreiben was er wollte, denn der hatte genug Geld. Ähnlich bei Cervantes. Der hat gesagt: Literatur muss immer auch belehrend sein. Der Spaß kommt erst danach. Hätte er, wie Lope de Vega, vom Schreiben leben müssen, wäre er wohl eher der Meinung seines Kollegen gewesen, dass man immer erst unterhalten muss – und nur zur Not belehren. Ratet mal, wer mit seinem Schreiben mehr Geld verdient hat? Richtig, der gute alte Lope.
Denkt also darüber nach, warum Ihr WIRKLICH ein Buch schreiben wollt. Wenn es Punkt eins ist, richtet euch nach dem Markt, kümmert euch um Dinge wie ein möglichst perfektes Cover, ein gutes Lektorat usw.
Ist es Punkt zwei, macht ein Cover, dass Euch gefällt, in dem Ihr Euch ausdrücken könnt. Nehmt nicht so sehr Rücksicht auf Testleser und Fremdmeinungen, denn es ist EUER Baby. Bedenkt aber immer, dass Ihr dann riskiert, nicht sehr viele Bücher zu verkaufen. Aber darum sollte es ja dann auch nicht gehen.
Bei Kunst ist es genauso. Da sollte keiner reinfuschen. Die von Euch, die Kunst machen, werden aber wahrscheinlich gar nicht bis hierher gelesen haben.
Zum Schluss noch ein Wort zu der viel zititerten bzw. bemängelten Kritik an der „Qualität“ eines Buches. Auch die hängt ganz massiv von der Sichtweise auf ein Buch ab. Das Buch als Kulturgut, als Kunstgegenstand, muss ganz anders betrachtet werden, als ein Buch als kommerzielles Produkt.
Wenn sich über die Verkaufszahlen vorgeblicher schlechter Bücher aufgeregt wird, dann geht das nämlich durcheinander. Twilight mag als Kulturgut wertlos sein, als Marke ist es enorm wertvoll. Die Marke hatte eine hohe Qualität. Und noch mehr. Was gut ist und was nicht, entscheidet auf dem Markt einzig der Leser. Keine Rezensenten, kein literarisches Quartett, keine Facebook-Gruppe. Verkauft sich ein Buch millionenfach kann man es mögen oder nicht, aber Autor und Verlag haben dann offenbar ziemlich viel richtig gemacht. Manchmal hat man das Gefühl, da spricht der Neid aus den Menschen … das ist aber nur meine ganz persönliche Einschätzung
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