#michelangelo und die folgen
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Rembrandt
Nackte Frau auf einem Erdhügel sitzend/Naked Woman Seated on a Mound
ca. 1631
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Und nun? Wie ich bereits feststellen durfte, sind die Vatikanischen Museen absolut riesig. Mehr als 70'000 Gemälde und Skulpturen werden hier ausgestellt! Ohne Hilfe packe ich das im Leben nicht. So greife ich (einmal mehr) zur App "Rick Steves Audio Europe", einem der absolut treusten Begleiter meiner Italienreise.
Die App wurde eigentlich für Amerikaner entwickelt, die Europa besuchen möchten. Bestandteil der Plattform sind unterdessen über 60 Audioguides, zusammengestellt für die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Europas. Dadurch habe ich mir vor Ort also schon so manch teuren Audioguide gespart.
Rick und Lisa bringen die wichtigsten Fakten zu den jeweiligen Attraktionen also derart locker rüber, dass ich mir dafür sogar deren US-amerikanischen Akzent antue. Entdeckt habe ich die App übrigens in Firenze, während meinem Treffen mit David. Dort hatte ich ein älteres Pärchen angesprochen, welche die App gerade nutzten. Seither begegne ich fast überall Menschen, die Ricks Pfaden folgen. Wirklich sehr zu empfehlen!
So nutze ich das Angebot auch heute wieder und lasse mir von Rick die wichtigsten Ausstellungsstücke zeigen.
Habe ich Favoriten? Na klar!
Hier meine persönlichen Top 7:
Septimus / Siebter Rang:
Der hl. Hieronymus von Leonardo da Vinci! Das Gemälde ist weder richtig schön, noch wurde es jemals fertiggestellt. Aber da ich noch nie ein Werk von da Vinci aus der Nähe bestaunen durfte, ist es mein persönlicher Platz 7.
Sextus / Sechster Rang
Der Pinienzapfen! Gegossen im alten Rom vor rund 2000 Jahren, ist die bronzene Skulptur ganze 4 Meter hoch. Die Pinie gilt als Baum des Lebens, so ist der Zapfen heute das Wahrzeichen der päpstlichen Sammlung.
Quintus / Fünfter Rang
Der Sarkophag der heiligen Helena, gemeisselt aus ägyptischem Porphyr! Porphyr ist dermassen hart, dass er am Stahle Funken schlägt. Ein Meisterstück!
Quartus / Vierter Rang
Sphere within a Sphere, geschaffen vom heute 97-jährigen Bildhauer Arnaldo Pomodoro! Die Interpretation der Bronzeskulptur lässt der Künstler offen, jedenfalls hat sie denselben Durchmesser wie die vergoldete Kugel auf der Spitze des Petersdoms. Da sich das Ding sogar um seine eigene Achse dreht, reicht es immerhin für Platz 4.
Tertius / Dritter Rang
Der Torso von Belvedere! Eine der bedeutendsten Skulpturen der Antike, geschaffen bereits im ersten Jahrhundert vor Christus. Durch den leicht verdrehten Rumpf, kommen die Muskeln dieser zerfallenen Statue besonders gut zum Vorschein. Ein künstlerisches Mittel, das sich später auch Michelangelo bei seinem David zunutze machte. Genial!
Secundus / Zweiter Rang
Die Spiraltreppe aus dem Jahre 1932, das zweifelsohne grösste Ausstellungsstück im Vatikanischen Museum! Gebaut nach dem Vorbild der legendären Bramante-Treppe, ist sie ein architektonischer Geniestreich.
Der Clou: In Wahrheit sind es zwei Treppen, die elegant ineinander verschlungen sind. Dies ermöglicht einen Geschosswechsel in beide Richtungen, ohne dass sich die Besucher dabei kreuzen. Absolut grossartig!
Primus / Erster Rang
Die Laokoongruppe! Das Marmorwerk stammt aus einer Zeit vor Christus und hat eine bemerkenswerte Geschichte hinter sich. So war die Existenz der antiken Skulptur zwar bekannt, gefunden wurde sie aber erst im Jahre 1506; zerteilt in 7 Fragmente. Das Problem: Der rechte Arm des Priesters fehlte! So wurde ein Schüler Michelangelos dazu beauftragt, das Werk zu vollenden. Er vervollständigte die Skulptur schliesslich mit einem gestreckten, rechten Arm.
Michelangelo war von dieser Arbeit wohl nicht gerade begeistert. Er verstand die Muskulatur des Menschen wie kein anderer, und war sich deshalb sicher, dass es sich um einen gebeugten Arm gehandelt haben muss. Erst im Jahr 1905 wurde der originale Arm per Zufall wiedergefunden, und siehe da: Michelangelo hatte Recht!
Mittlerweile kann man sich im Museum wirklich kaum noch bewegen, die Menschenmengen werden unerträglich. So komme ich nach gründlicher Überlegung zum Schluss, dass ich das Museum wohl besser verlassen sollte. "Cogito ergo sum": Ich denke, also bin ich!
Ja, was bin ich denn? Auf jeden Fall müde. Aber Moment, ich habe da eine Idee...
Auch die Karten für die Sixtinische Kapelle waren laut Website seit Wochen ausgebucht, weshalb ich mir in letzter Not noch ein Kombiangebot für 42 Euro geschnappt hatte. Darin enthalten: Eine Stadtrundfahrt im Hop-On Hop-Off Bus!
Für mich ein absolutes Armutszeugnis für einen jeden Touristen. Ich hasse die Dinger! Aber nun gut, wenn ich schon dafür bezahlt habe… So warte ich bei einer der Stationen auf einen der Busse. Neben, vor und hinter mir stehen bereits 20-30 weitere Touristen. Plötzlich bricht Panik aus, alle rennen wie wild zur Bordsteinkante! Was ist los? Achso, der Bus kommt. Was für Primaten! Ich nehme es gemütlich und sehe dabei zu, wie die Leute vor mir darum kämpfen, wer zuerst einsteigen darf. Währenddessen kommt dahinter bereits der nächste Bus, in den ich schliesslich einsteige.
Ich erhalte also eine Tüte mit diesen fürchterlich billigen Kabelkopfhörern, wobei eine Seite bereits defekt ist. Dann geht es los. Also was auch immer die gute Dame da erzählt: Es interessiert mich nicht die Bohne! Mal ganz abgesehen davon, dass diese Busse in Rom einfach keinen Sinn ergeben. Der Verkehr auf der Strasse ist enorm, eigentlich stehen wir die ganze Zeit nur irgendwo rum, eingeklemmt zwischen wild hupenden Autofahrern!
Begleitet wird das ganze während dieser Sprechpausen von mittelalterlicher Musik, welche mit einem starken Rauschen in mein linkes Ohr hinein dröhnt. Mir reicht's!
So mache ich mich nach bereits drei Stationen wieder vom Acker. Oder wie Julius Caesar einst zu sagen pflegte: Veni, vidi, fugi! Ich kam, sah und floh.
Bonum noctis!
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Veranstaltungen in Wien in 2023
Wien, die Hauptstadt Österreichs, ist weltweit bekannt für ihre einzigartige Mischung aus historischem Charme und pulsierendem modernen Leben. Sie ist das kulturelle Zentrum des Landes und Gastgeberin zahlreicher Veranstaltungen, die jährlich tausende von Besuchern anziehen. Diese Events spiegeln die reiche Geschichte, Kultur und Lebensart der Stadt wider und bieten für jeden Geschmack etwas.
Die traditionellen Wiener Veranstaltungen, wie die berühmten Opernbälle, finden in der prächtigen Staatsoper statt und sind ein Magnet für Prominente und Kulturliebhaber aus der ganzen Welt. Der Opernball ist ein jährliches Highlight im Wiener Veranstaltungskalender und bietet seinen Gästen eine glamouröse Nacht mit Musik, Tanz und gesellschaftlichem Beisammensein.
Aber nicht nur Musikliebhaber kommen in Wien auf ihre Kosten. Die Stadt ist auch bekannt für ihre vielfältigen Kunst- und Kulturveranstaltungen. Museen wie das Kunsthistorische Museum, das Belvedere oder das Mumok (Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien) bieten das ganze Jahr über Ausstellungen und Events. Das Wiener MuseumsQuartier, eines der weltweit größten Kulturareale, ist ebenfalls ein Hotspot für zahlreiche Veranstaltungen, von Kunstausstellungen bis hin zu Festivals und Open-Air-Konzerten.
Filmfestivals sind eine weitere Attraktion in Wien. Das Wiener Filmfestival 'Viennale' ist ein Muss für jeden Filmbegeisterten und lockt jährlich internationale Gäste und Filmschaffende in die Stadt. Hier werden sowohl lokale als auch internationale Filme gezeigt, was dem Festival eine breite und vielfältige Perspektive verleiht.
Für die Sportbegeisterten bietet die Stadt auch zahlreiche Veranstaltungen, beispielsweise den Vienna City Marathon. Dieses jährliche Event zieht Läufer aus der ganzen Welt an, die durch die historischen Straßen der Stadt rennen und die beeindruckende Architektur bewundern können.
Wien ist auch eine Stadt der Märkte und Feste, besonders hervorzuheben sind hier der Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus, der Ostermarkt beim Schloss Schönbrunn und das Donauinselfest, das größte Open-Air-Musikfestival Europas, das jährlich Millionen von Menschen anzieht.
Zusammengefasst Wien bietet eine beeindruckende Auswahl an Veranstaltungen. Egal ob Musik, Kunst, Film, Sport oder traditionelle Feste - in dieser Stadt gibt es immer etwas zu erleben. Jedes Event trägt dazu bei, den besonderen Charakter von Wien zu bewahren und zu bereichern, und macht die Stadt zu einem der attraktivsten und lebendigsten Veranstaltungsorte der Welt.
24.-29.7. Wiener Kabarettfestival in Rathaus, Arkadenhof
26./27.7. Konzert Rammstein > Ernst-Happel-Stadion
27.-30.7. Popfest in Karlsplatz
30.7.-30.8. Kurzfilmfestival "dotdotdot" > Museum für Volkskunde, Garten
11.-28.8. Afrika-Tage in Donauinsel
1.9.-1.4.24 Ausstellung "Diversity. Sex in Race and Gender" > Albertina modern
5.-10.9. Konzert Helene Fischer > Stadthalle, Halle D
7.-9.9. Musikfestival und Konferenz "Waves Vienna" 2023 > diverse Lokationen
7.-10.9. Kunstmesse "viennacontemporary" in Kursalon Hübner
7.9.-18.2.24 Ausstellung "Belvedere Art Award" > Belvedere 21
8.9. Konzert Julian Le Play > Arena Open Air
13.9. Konzert Louis Tomlinson > Stadthalle, Halle D
13.-23.9. Musiktheatertage Wien > WUK, Hofburgkapelle und andere Spielorte in Wien
14./15.9. Konzert Max Raabe & Palast Orchester > Stadthalle, Halle F
14.9.-7.1.24 Ausstellung "Michelangelo und die Folgen" > Albertina
15.-17.9. Art Vienna - International Art Fair > Schönbrunn, Orangerie
15.9.-12.11. Ausstellungen "SoiL Thornton, Mai Ling, Mykola Ridnyi" > Secession
20.9. Konzert Blink 182 > Stadthalle, Halle D
21.9.-1.10. Filmfestival Slash > verschiedene Kinos
21.9.-01.24 Ausstellung "Denise Ferreira da Silva & Arjuna Neuman" > Kunsthalle Wien Karlsplatz
21.9.-12.2.24 Ausstellung "Hollein Calling. Architektonische Dialoge" > Architekturzentrum Wien
22.9.-1.10. Vienna Design Week > diverse Lokationen
22.9.-28.1.24 Ausstellung "Louise Bourgeois" > Unteres Belvedere
26.9.-14.1.24 Ausstellung "Raffael. Seide & Gold" > Kunsthistorisches Museum
29.9.-21.1.24 Ausstellung "Joel Sternfeld. American Prospects" > Albertina
29.9.-3.3.24 Ausstellung "Renate Bertlmann" > Belvedere 21
30.9. Konzert Die Prinzen > Gasometer
1.-31.10. Festival "Wien im Rosenstolz" > Theater am Spittelberg
6.-7.10. Vienna Metal Meeting > Szene Wien & Arena
7.-15.10. FAIR FOR ART VIENNA 2023 > Kunstmesse Wien
14.10. Konzert Bonnie Tyler > Stadthalle, Halle F
19.10.-31.10. 61. Viennale - Vienna International Film Festival > diverse Kinos
20.10.-18.2.24 Ausstellung "Gabriele Münter. Retrospektive" > Leopold Museum
21.10. Premiere ""Ophelia's Got Talent" von Florentina Holzinger (ÖEA) > Volkstheater
26.10.-14.1.24 Ausstellung "Benoit Pieron" > mumok
29.10.-30.11. Wien Modern in Konzerthaus
1.-30.11. 25. ViennaJazzFloor - Das Festival > diverse Jazzclubs
1.11.-25.2.24 Ausstellung "Katharina Grosse" > Albertina
2.11. Premiere von "Die Judith von Shimoda" von Fabián Panisello > Neue Oper Wien
3.-30.11. Voice Mania 2023 > diverse Lokationen
4.-19.11. 20. KlezMORE Festival Vienna > diverse Lokationen
8.11.-12.11. Buchmesse "Buch Wien" > Messe Wien
9.11.-4.2.24 Ausstellung "Lost Schiele" > Albertina modern
10.-17.11. Vienna Art Week diverse Lokationen
11.-19.11. 35. Internationales Kinderfilmfestival in diverse Kinos
17.11. Konzert Andrea Bocelli > Stadthalle, Halle D
1.-22.12. Wintertainment > Theater am Spittelberg
15./16.12. Christmas In Vienna 2023 > Konzerthaus
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Michelangelo Die Erschaffung des Adams
Was haben Ungläubige schon?
Welches äquivalent gibt es eigentlich zu der antipsychotischen Psychodynamik des Christentums? Wenn jemand nicht monotheistisch ist, welchen Trick oder welches Märchen nutzt er dann, um nicht das zu erleben, wovor er sich fürchtet? Ist nicht der Ozean der Leute, die die Geschichten der Bibel für wahr halten jener Anker der Mythologie, das Rettungsseil des rationalen Kindes. Selbst wenn die Kindheit unter dem Schöpfer eines Tages endet und furchtlose Gottesfurcht den Wissenden durchtränkt, dient offenbar, die Masse der Verängstigen, die die noch nicht gänzlich in nomine patris erwachsen sind. Blickt dann ein Augenpaar auf den Horizont der Welt, stämmt ihn jener Dogmatismus der Kinder. Als Mann neben Gott, weil die Demut einen zur Gleichheit aufschwingen ließ, der höchsten Form des Daseins, brauchen die Geschichten der Bibel nicht mehr bestätigt zu werden, man unterlässt nicht die Wahrheit auszunutzen. Viel eher geht es um den Nutzen der Wahrheiten. Sind sie auch noch so verlogen, nur ein Gottesfürchtiger, der Auge in Auge mit dem Alpha und Omega liegt und geht, fürchtet sich vor ihrer Unwahrheit. Weniger religiös, mehr mythologisch, weiß ein Frommer, wie selbst dem Schöpfer es ein Dilemma ist, mit Sprache solcherlei Schutz zu errichten. Antworten auf ungläubiges Fürchten der fürchtenden Ungläubigen. Versuche, die es nie darauf angelegt haben wahr zu sein. Dem Schöpfer ist egal, was mit unserer Sprache zur Wahrheit führt, allein seine Sprache ist wahr und daher ist jede Menschensprache nur eine Brücke, wenn sie von Interessierten der höchsten Sprache benutzt werden. Wir wollen in Bibelgeschichten den Wahrheitsgehalt prüfen? An wen richtet sich denn die Bibel? Jesus muss wohl das selbe erkannt haben: was will man den Leuten schon vom Schöpfer und seiner Freiheit erzählen, wenn diese einem die Worte im Mund rumdrehen und Geschichten hören wollen? Linguistisch betrachtet gilt jedenfalls zu bezweifeln, ob es nicht irrelevant ist, ob die Geschichten wahr sind, schließlich sind sie in jedem Fall sowieso ein Ausdruck der Sprache. Streitigkeiten um Wahrheiten lassen sich eher in den Bereich geistiger Störungen einordungen. Ist es nicht Common sense, dass wir überhaupt keine Wahrheit kennen müssen, um eine zu kommunizieren? Entdeckt man bei egal welchem Bereich, dass man anfängt über die Wahrheit zu streiten, anstatt zu kommunizieren, gilt in allen Regeln der Kommunikation, dieses blockiere Element sofort zu unterbinden. Denn funktionale Kommunikation ist global anerkannt immer "mehr Wahrheit", als jede der Wahrheiten streitender Partien. Womit nun also ersetzt jemand diese massenpsychologische Furcht vor einem Märchen, das Dillema mit der Unterwelt zu kommunizieren? Man muss doch eine Vorstellung haben oder eine Halluzination, die die Funktion der Gottesfurcht ersetzt. "Sich ausschließlich vor Gott fürchten, um zu verhindern, dass immer eintritt, wovor man sich fürchtet" und "in Demut vor Ihm, der Allverbundenheit, zum allverbindenden Höchsten aufzuwachsen" müssen doch ein ebenso deutliches Äquivalent haben, weil man sonst bei einem Gottlosen vor einem Ängstigen steht, der den Determinismen der Befangenheit durch Furcht nicht ausweichen kann, weil er keine verstandesmäßige Lösung gefunden hat, um den Angstphänomenen auszuweichen. Gewiss mag es manche geben die auch ohne solche Erklärung zur völligen Freiheit und Angstlosigkeit gelangen, aber das ist in etwa, wie von Xanaxkonsumenten zu sprechen. Wortlose Angstlosigkeit bzw. Folgenlosigkeit von natürlich vorkommender linguistisch-physiologischer Furcht hat keinerlei Inhalt und es ist bei solchen Menschen in ihrer Gänze, als ob sie nichts weiter als eine Illusion des Schöpfers seien. Ihre Psyche ist vollkommen bei ihm. Sie sind untergegangen und zeigen keinerlei (Umgang mit) Folgen der Furcht, aber auch keine Verbindung. Asozial im weitesten Sinne, verlaufen solche Leben und ihren Gesellschaften im Dunkeln. Erst durch Worte beginnt etwas in unserem Kulturbegreifen zu sein. Nichts desto trotz ist sprachlose Angstlosigkeit dasselbe, wie das Erwachsen im Monotheismus. Begenen sich beid
#glaube#wissen#schöpfer#kirche#staat#menschen#typen#fromm#logik#ratio#bibel#jesus#testament#monotheismus#denken#philosophie#frage
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Was ist ein obsessiv-impotenter Lustmolch?
Nun ja, erklären wir es literarisch: ein Doktor Jekyll, der nie zum Mr. Hyde wird. Ein unauffälliger Mann mit einer überbordenden, ungezügelten Phantasie - aber dabei beinah leidenschaftlich gehemmt.
Ein Ehemann, der am Tode seiner ersten Ehefrau nicht ganz unschuldig war, die zweite hasst, und der sich nun zielsicher an eine fette Mauerblume der Gattung Rühr-mich-nicht-an heranwanzt - mit turbulenten Folgen.
In der gemeinsamen Mietwohnung lebt er mit seiner Gattin konsequent getrennt zusammen - getrennt von Tisch und Bett. Und entwickelt sich so durch jahrelange, allnächtliche Praxis zum Michelangelo der Herrendessous.
Kein smarter Hamburger Pfeffersack, eher die klassische Niete in Nadelstreifen.
Und dennoch hat er es mit seiner Radfahrermentalität fast bis ganz nach oben geschafft, residiert jetzt in den feinen Hamburger Elbvororten, beinah Haus an Haus mit Baron Voght.
Er, das ist Herr Leuchter, der Antiheld aus der Groteske “Unterhose mit Eingriff”, ein Kindle eBook.
#Unterhose#Unterhose mit Eingriff#Groteske#Satire#Humor#Hamburg#Literatur#Roman#Autor#Lustmolch#Elbvororte#eBook#eBook deutsch#Schriftsteller#E-Book#E-Book deutsch#Kindle eBook#Kindle E-Book#Kindle eBook deutsch#Kindle E-Book deutsch
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Ganz schön easy so ein Wochenendtrip. Schnell mit dem City Airport Train zum Flughafen, rein in den Flieger und schon ist man fast mühelos in einer europäischen Großstadt seiner Wahl gelandet. Der erfahrene Reisende findet sich auch gleich zurecht, aber trotzdem hat jede Stadt ihre Eigenheiten und im Nachhinein wäre man froh, wenn man bestimmte Dinge schon im Voraus gewusst hätte. Deshalb schreibe ich diesen praktischen Rom Guide mit vielen nützlichen Tipps, Empfehlungen und auch Warnungen. Denn, wer in Rom nicht aufpasst, hat ganz schnell einen leeren Geldbeutel.
Wie kommt man in der Ewigen Stadt am besten vom Vatikan zum Kolosseum? Bei welchen Sehenswürdigkeiten lohnt es sich, stundenlang in der Schlange zu stehen und kann man das Warten auch vermeiden? Wo gibt es das beste italienische Essen außerhalb der Touristenfallen? Diese und viele weitere Fragen, soll der praktische Rom Guide für den Wochenendtrip beantworten.
1) Der Flughafen Rom-Fiumicino ist etwas außerhalb
Offiziell heißt der Flughafen Aeroporto di Roma-Fiumicino “Leonardo da Vinci” und ist etwa 34 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der einfachste Weg in die Stadt ist per Zug mit dem Leonardo Express. Einfach den Schildern mit der Aufschrift “Uscita” (Exit) folgen bis quadratische Schilder mit dem Schriftzug Train auftauchen. Sowohl der Leonardo Express als auch die Regionalbahnen fahren vom gleichen Bahnhof am Flughafen ab. Die Ticketschalter sind mit der Aufschrift “Biglietti” beschriftet und sehr einfach zu bedienen. Nicht von der Auswahl des Datums und der Fahrtzeit ablenken lassen und gleich auf Bestätigen drücken, die Tickets sind ohnehin den ganzen Tag gültig. Der Zielort Roma-Termini ist vorgegeben. Die etwa einstündige Fahrt mit der Regionalbahn kostet knapp acht Euro, die halbstündige Fahrt mit dem Leonardo Express kostet 14 Euro (Stand: Sommer 2019).
Beim Besuch des Kolosseums empfiehlt sich der Kauf eines Roma Passes, wenn man nicht stundenlang in der Schlange stehen möchte.
2) Die U-Bahn in Rom bietet kein Fahrvergnügen
Am Hauptbahnhof Rom-Termini angekommen möchte man zunächst einmal das Quartier beziehen und die Koffer dort abstellen. Das ist die erste und, im Idealfall, auch einzige Möglichkeit, die U-Bahn der Stadt zu nutzen. Rom hat drei U-Bahn-Linien, von denen aufgrund der vielen archäologisch wichtigen Ausgrabungsstellen, alle am Zentrum vorbei verlaufen. In der Nähe der berühmten Sehenswürdigkeiten und im Zentrum sind die U-Bahnen voller Menschenmassen, so das man oft in zweiter oder dritter Reihe am Gleis ansteht, um auf die nächste Garnitur zu warten. Die U-Bahn-Stationen sind nicht gerade sehr sauber und die Luft ist auch sehr stickig.
Von einer der Engelsburg hat man einen schönen Blick auf den Tiber und den Vatikan.
Wer gesund und einigermaßen sportlich ist, für den empfiehlt es sich jedenfalls, die Stadt zu Fuß zu erkunden und gelegentlich den Bus zu nehmen, wenn man einmal eine längere Strecke fahren muss. Der Vatikan liegt im Westen Roms auf der anderen Seite des Tibers. Wenn man von dort losmarschiert in Richtung Kolosseum, das eher im östlichen Teil der Stadt liegt, dann geht man ungefähr eine Stunde. Rom ist zwar keine kleine Stadt, aber im Zentrum und den umliegenden Stadtteilen kann man getrost auf die U-Bahn verzichten und zu Fuß gehen. So sieht man auch mehr von der Stadt, die voller historischer Gebäude ist und fast an jeder Straßenecke etwas zu bieten hat.
3) Nicht über den Tisch ziehen lassen!
Erst kürzlich war die Geschichte von zwei japanischen Touristinnen in den Medien, die für ein einfaches Mittagessen knapp 430 Euro bezahlen mussten. Der dreiste Lokalbetreiber setzte einfach 80 Euro Trinkgeld mit auf die Rechnung, später musste er 5.000 Euro Strafe zahlen. Die Touristinnen aßen lediglich zwei Teller Spaghetti, ganz schön unverschämt und ganz schön teuer. So etwas ähnliches ist uns leider auch passiert, weil wir nicht aufgepasst haben. Große Vorsicht ist vor allem in den vielen Selbstbedienungsläden geboten, wenn die Preise an der Theke nicht angeschrieben sind.
Wir bestellten uns zwei Pizzaschnitten in einem kleinen Imbissladen in der Nähe des Vatikans, woraufhin uns die Bedienung fragte, ob sie das Essen zum Tisch bringen sollte. Das waren gleich zwei große Fehler, denn wie sich später herausstellte, kostete eine Pizzaschnitte zum Mitnehmen 7 Euro, aber mit Tischservice ganze 15 Euro. So bezahlten wir schließlich später beim Verlassen des Lokals 50 Euro für zwei Getränke und zwei Pizzaschnitten. Unbedingt aufpassen, nach den Preisen fragen und am besten gleich zum Mitnehmen bestellen, damit euch so etwas nicht passiert.
Die teuerste Pizzaschnitte Roms, lieblos angerichtet mit kalten Pommes und Ketchup in der Plastikdose. Absolut nicht empfehlenswert und um 15 Euro viel zu teuer.
4) Der Roma Pass ist ein echter Pflichtkauf
Zugegeben, zunächst klingt es wie die nächste Abzocke: “Roma Pass”, “Rom City Pass”, “Rome Explorer Pass” und wie sie alle heißen, aber auf Empfehlung eines Freundes kauften wir uns den Roma Pass und haben damit wirklich gute Erfahrungen gemacht. Den Roma Pass gibt es in zwei Ausführungen, mit 48 Stunden Gültigkeit um 28 Euro oder mit 72 Stunden Gültigkeit um 38,5 Euro. Er beinhaltet kostenlosen Eintritt in Museen, Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln U-Bahn und Bus sowie reduzierte Eintritte zu verschiedenen Ausstellungen, Shows und Events.
Mit dem Roma Pass geht man an der langen Schlange vor der berühmtesten Sehenswürdigkeit Roms einfach vorbei.
Am wichtigsten jedoch ist die “Skip the Line” Funktion des Roma Passes. Denn mit dem Roma Pass muss man sich weder beim Kolosseum, noch in den Vatikanischen Museen oder in der Engelsburg anstellen, was einer Zeitersparnis von mehreren Stunden beim Sightseeing entspricht. Vor dem Kolosseum gibt es mehrere Bürocontainer. Dort legt man den Roma Pass vor und bekommt daraufhin eine Quittung mit einer Zutrittszeit. Damit geht man dann zu einem der Mitarbeiter und darf sofort das Innere des Kolosseums betreten. In den Vatikanischen Museen und der Engelsburg ist es sogar noch einfacher, dort gibt es eigene Zugänge für Roma Pass Besitzer. Es lohnt sich also wirklich, die knapp 30 oder 40 Euro zu investieren und auch die im Preis mit inbegriffenen Busfahrten zu nutzen.
5) Außerhalb des Zentrums isst man besser und günstiger
In der Nähe der berühmten Sehenswürdigkeiten befinden sich viele Touristenfallen, viel zu teure Restaurants mit schlechtem Essen und schlechtem Service (siehe Punkt 3). Nun ist es kein Geheimnis mehr, dass Trastevere mittlerweile das In-Viertel Roms zum abendlichen Ausgehen geworden ist. Hier befinden sich tolle Restaurants, Trattorien und mittelalterliche Gassen voller Leben. Der südwestlich gelegene Stadtteil ist nicht nur total angesagt, sondern auch voller Restaurants, die viel günstiger sind als im historischen Stadtzentrum. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall, denn hier gibt es ausgezeichnete Fischlokale, tolle Pasta-Gerichte und römische Weine aus der Region Latium.
Unbedingt probieren sollte man den Carciofo Romana, eine Artischocke nach römischer Art zubereitet. Ein weiteres ganz typisches Gericht sind die Bucatini all’amatriciana, mit einer Soße aus Speck, Tomaten und Pecorino. Eine Weißweinempfehlung ist der Frascati aus der Weinbauregion Latium, der zum größten Teil aus der Rebsorte Malvasia besteht und ein sehr sommerlich, frischer Wein ist, nicht ganz unähnlich dem österreichischen Frühroten Veltliner.
Über die Sehenswürdigkeiten Roms brauche ich nicht viel zu sagen. Kaum eine andere Stadt hat so viel Historie und Schönheit zu bieten wie die Ewige Stadt. Das Kolosseum, das Forum Romanum, der Petersdom, das Pantheon, der Trevi Brunnen, die Spanische Treppe und natürlich der Vatikan. Man sollte sie alle besuchen und sich ausreichend Zeit dafür nehmen. Bei einem Besuch der Vatikanischen Museen sieht man einige der schönsten Kunstschätze der Menschheitsgeschichte und natürlich auch die Sixtinische Kapelle mit den Deckenmalereien von Michelangelo Buonarroti aus dem 16. Jahrhundert. Beim Betreten der Kapelle sieht man zunächst Touristen aus aller Welt, die sich in der Mitte versammeln und alle ehrfürchtig die Decke anstarren. Das alleine ist schon ein lustiges Bild und wenn man es selbst durch das Gewusel dorthin schafft, sieht man aus nächster Nähe wie Gott Adam Leben einhaucht.
Rom ist ein echtes Paradies für Touristen und genau deshalb, gibt es dort auch so viele davon. Wenn man wirklich viel von der Stadt sehen will, ohne dabei in kürzester Zeit von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten hetzen zu müssen, der sollte zumindest drei Nächte in Rom einplanen. Tatsächlich gibt es in der Nähe des Vatikans einige günstige Unterkünfte, weil der schon etwas abseits des Zentrums im Westen der Stadt liegt. Also, auf nach Rom, aber vorher bitte die praktischen Reisetipps lesen, damit der Wochenendtrip auch ein voller Erfolg wird.
Der praktische Rom Guide für den Wochenendtrip Ganz schön easy so ein Wochenendtrip. Schnell mit dem City Airport Train zum Flughafen, rein in den Flieger und schon ist man fast mühelos in einer europäischen Großstadt seiner Wahl gelandet.
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Wenn Du den Artikel über den FLOW-Zustand gelesen hast, solltest Du einen guten Eindruck davon bekommen haben, was FLOW ist und ob er in Deinem Leben auftaucht. Wahrscheinlich hältst Du es nun für eine gute Idee, Dir zu überlegen, wie Du möglichst oft in diesen Zustand gelangen kannst. Gut so! Damit macht es einfach mehr Spass, Deine Ziele zu erreichen. Prof. Csíkszentmihályi hat ja herausgefunden, was vorhanden sein muss, damit Du in FLOW gelangst. Er hat Menschen interviewt, die regelmässig Tätigkeiten ausgeübt haben und dabei in FLOW waren. Das zeigt Dir allerdings noch nicht, was DU tun kannst, um öfter in FLOW zu gelangen. Seine Ratschläge, bewusst in FLOW zu gelangen, sind eher rudimentär. Das werde ich mit diesem Artikel ändern. Eigentlich ist es ja ganz einfach: Du brauchst doch nur der Reihenfolge nach alles zu erreichen, was er als Bestandteile des FLOW definiert hat. Naja fast… Glücklicherweise gibt es im Modell von NLP Methoden, die am Ende genau vollziehbare Schritte als Ergebnis haben. Du brauchst Dich im Einzelnen damit nicht zu befassen, Du willst ja auch FLOW haben und nicht notwendigerweise die Meisterschaft im NLP. Hier beschreibe ich Dir die einzelnen Schritte und was Du tun musst, damit sie dazu beitragen, öfter in FLOW zu kommen: Schritt 1 in den FLOW: Zielklarheit und Balance Es empfiehlt sich, darüber nachzudenken, was Du wirklich willst. Einfach mal losmalen und sehen, was dabei herauskommt, macht keinen Michelangelo aus Dir! Einfach mal eine GmbH zu gründen, macht keinen erfolgreichen Unternehmer aus Dir. Glücklicherweise gibt es im Modell von NLP ein Verfahren, mit dem Du Deine Ziele so definieren kannst, dass sie realisierbar werden. Wenn Du genau weisst, was Du willst, ist es verhältnismässig einfach, bei der späteren Realisierung in FLOW zu gelangen. Beachte, dass sich dieser Absatz auf Deine Vorbereitung bezieht. Damit kannst Du später, bei der Realisation, konzentriert arbeiten. Das Verfahren zur Zielklarheit besteht aus einigen Fragen, die Du der Reihe nach durcharbeiten kannst. Ob Du nun später FLOW erfahren willst, oder nicht: es ist eine gute Idee, bei jedem Ziel, das Du Dir gesteckt hast, diese Fragen durchzuarbeiten und die Ergebnisse aufzuschreiben. Das übt sich leicht ein und wird bald zu einer guten Gewohnheit werden. 1. Formuliere positiv Was willst Du erreichen? Zum Erreichen Deines Zieles ist es unabdingbar, dass DU SELBST die aktiv handelnde Person bist. Ergebnisse sind positiv formuliert. Es kommt darauf an, was Du willst und nicht, was Du nicht willst. 2. Erkenne, wann, wo und mit wem Du Dein Ziel erreicht hast Zum Einen kannst Du herausfinden, welche Art von Feedback es gibt, die Dir signalisiert, dass Du Dein Ziel erreicht hast. Die zweite Möglichkeit besteht in einem Gedankenexperiment. Dazu begibst Du Dich in Gedanken in die Zukunft, dorthin, wo Dein Projekt bereits realisiert ist. Finde heraus, was Du dann siehst, hörst, und fühlst, wenn DU Dein Ergebnis erreicht haben wirst. Wo genau willst Du Dein Ziel erreicht haben? Die Antwort bezieht sich auf einen Ort. Dasselbe gilt für den Zeitrahmen. Dass Deine Projekte meist länger zur Realisation brauchen, ist eine Lebensweisheit, die Du schon zu Beginn eines Projektes berücksichtigen kannst. Mit wem Du Dein Ziel erreichst, kann gerade in Mannschafts- und Partnersportarten sehr wichtig werden. Du brauchst Dir dazu nur die Endausscheidungen im Eiskunst-Paarlauf ansehen. 3. Welche Ressourcen brauchst Du? Mache Dir eine Liste Deiner benötigten Hilfsmittel und markiere, was davon Du bereits zur Verfügung hast und was Du noch brauchst.Bereich 1: Gegenstände, WerkzeugeBereich 2: Menschen, die Dir helfenBereich 3: Rollenmodelle als großes VorbildBereich 4: Persönliche Qualitäten die Dir nutzenBereich 5: Finanzielle Mittel 4. Kannst Du Dein Ziel selbst realisieren? Jeder Mensch ist auf vielfältige Weise von seiner Umgebung abhängig. Wenn der Erfolg Deines Projektes von anderen Menschen direkt abhängig ist, lohnt es sich, eine Liste der Abhängigkeiten für Dein Projekt aufzustellen. Schreibe alle Menschen auf, die direkt oder indirekt mit ihren jeweiligen Entscheidungen an der Realisation Deines Ziels beteiligt sind. Nachfolgend findest Du einige zusätziche Fragen, die dazu beitragen können, Dein Ziel zu erreichen. Du kannst selbst entscheiden, wie wichtig ihre Beantwortung ist: Wieviel Zeit und Mühe braucht es, mein Ziel zu erreichen? Der Tag hat genau 24 Stunden und keine Minute mehr. Selbst wenn Du perfekt organisiert bist, wird jedes zusätzliche Projekt, das Du zusätzlich beginnst, auch zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen – oder Du zwackst die Zeit von anderen Projekten ab. Du wirst nicht umhin können, Prioritäten zu setzen. Wer, außer mir selbst, wird von meinem Ziel betroffen sein? Was musst Du aufgeben, um Dein Ziel realisiert zu bekommen? Was spricht dafür, mein Ziel NICHT zu erreichen? Wie wird sich Dein Leben verändern, wenn Du Dein Ziel erreicht hast? Gibt es Optionen für Dein gewünschtes Ziel? Schritt 2 in den FLOW: Kontrolle und Fokus Stell sicher, dass DU bestimmen kannst, wann und wie Du arbeitest. Bereite alles vor und beginne einfach mit Deinem Projekt. Vielleicht willst Du einen Aufsatz oder Artikel schreiben, ein Bild malen, an einem Wettbewerb teilnehmen. All das sind Projekte, die sich für erste Erfahrungen mit FLOW ausgezeichnet eignen. Lass es mich so sagen: FLOW dauert nicht über Tage an. Für den Anfang ist es eine gute Idee, Deine Projekte so auszuwählen, dass sie im Stundenbereich realisierbar sind. Es dauert etwas, bis der Zustand des FLOW erreicht ist, danach kannst Du „es fliessen lassen“. FOKUS ist das Zauberwort für FLOW. Hier liegt der Schlüssel. Ich rate Dir deshalb, mit Deiner Tätigkeit erst anzufangen, nachdem Du alles Ablenkende um Dich herum abgeschaltet oder ausgeblendet hast. Was ich meine? Telefon: nein. Radiogedudel: nein. Facebook, WhatsApp, Emailgebimmel: NEIN. Fokus heisst lernen, Dich auf EIN Ding zu konzentrieren. Und das tatsächlich über einen längeren Zeitraum hinweg. Das erscheint Dir vielleicht nicht so einfach für den Anfang. Die elektronischen Medien haben Dich dazu erzogen, möglichst oft dem stärksten Ablenkungsreiz zu folgen. Du brauchst Dich nur einmal über einen längeren Zeitraum hinweg zu beobachten. Die Möglichkeiten zur Ablenkung sind praktisch dauernd gegeben. Ist es wirklich wichtig, zu wissen, ob und wann ein Fahrrad in China umgefallen ist? Ob Cousine Leila gerade gaaaaanz tolle Erfahrungen beim Baden mit ihren Freundinnen macht? Vielleicht tut es Dir ganz gut, den digitalen Detox öfter in Dein Leben zu lassen. Anfangs vielleicht nur für die kurze Zeit, die Du an Deinem Projekt arbeitest. Schritt 3 in den FLOW: Dann wird es mühelos Wenn Du vorher das, was Du ausführst, oft gemacht hast, kann Dein Gehirn aus dem Unterbewussten schöpfen. Es ist, als würde eine andere Macht die Arbeit tun. Du musst „es“ nur zulassen. Auch das wirst Du lernen und üben müssen. FLOW lässt Du geschehen. Was Du dort schaffst, kannst Du NACHHER immer noch einer kritischen Überprüfung unterziehen. Jetzt lass es erst einmal fliessen. Du wirst wahrnehmen, dass im FLOW eine angenehme Form der Einfachheit herrscht. Wenn sich Deine Tätigkeit mühelos anfühlt, wenn die Zeit dahin fliegt, dann hast Du alles richtig gemacht. Wenn sich FLOW für dich nicht einstellen will: überprüfe Deine Glaubenssätze! Willst Du wirklich an Diesem, Deinem Projekt arbeiten? Selbstdisziplin und Fokus stellen sich fast von alleine ein, wenn Du den tieferen Sinn hinter Deinem Projekt kennst und akzeptiert hast. So führt Dich das Ausbleiben des FLOW wieder zum ersten Schritt zurück, den Du vorher erledigt haben solltest. Wenn Dir Deine Arbeit Spass macht, bleibt FLOW nicht lange aus! Automatisch in den FLOW gelangen? Mein Fachgebiet ist das Modell von NLP. Ich denke mir, dass Du auf dieser Seite gelandet bist, weil Du Dich dafür interessierst. Mit dem Ankern steht Dir eine hervorragende NLP Technik zur Verfügung, FLOW auch noch auf einer anderen Ebene zu kontrollieren. Wie wäre es zum Beispiel, den FLOW in einem Repräsentationssystem zu ankern? Berühmte Menschen haben es Dir vorgemacht: Friedrich Schiller brauchte den Geruch fauler Äpfel in der Schreibtischschublade als olfaktorischen Flowanker. Charles Dickens konnte nur im Liegen schreiben und gebrauchte damit einen kinästhetischen Anker. Immanuel Kant rauchte eine Tabakspfeife um in den Zustand des FLOW zu kommen. Wer weiss, ob das schon eine Drogenerfahrung war… Das brauchst Du glücklicherweise nicht dazu. Es genügt vollständig, Dir ein geometrisches Objekt vor Dein geistiges Auge zu stellen. Das nennt man im NLP einen visuell virtuellen Anker (VVA). Wenn Du meinen Workshop Charisma besucht hast, ist Dir dieser Anker in Form des blauen Diamanten begegnet. Das ist eine bewährten Technik, FLOW in Deinem Leben zu verankern. Besuch doch einfach einen meiner Workshops, dort lernst Du, wie das geht und jede Menge weiterer, nützlicher Techniken. So wirst Du FLOW in Dein Leben bringen. Der Beitrag 3 Schritte: Komm in den FLOW-Anleitung erschien zuerst auf kikidan: NLP & Hypnose. https://www.kikidan.com/nlp/komm-in-den-flow-anleitung/
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„Jeder Mensch ein Kosmos“ – Von der Idee zur fertigen Ausstellung in 10 Wochen
Hartwig Dingfelder, Leiter der Abteilung Bildung und Vermittlung, erklärt, wie er in nur wenigen Wochen die Ausstellung „Jeder Mensch ein Kosmos“ konzipiert und umgesetzt hat. Warum die Ausstellung so kurzfristig geplant werden musste und welche Aufgaben das Kunsthallen-Team zu lösen hatte, erfahrt ihr im Folgenden.
Wie entsteht eigentlich eine Ausstellung bei uns in der Kunsthalle Bremen? In der Regel entwickelt der Direktor oder eine der vier Kustodinnen eine Ausstellungsidee und das dazugehörige Konzept. Bei anderen Museen, Galerien und Privatpersonen werden Leihgaben angefragt. Es entstehen Budgetpläne, Konzepte für die Mittelakquise, Vermittlung, Marketing und PR – immer in Abstimmung mit den entsprechenden Abteilungen des Museums. Oft wird ein Katalog geschrieben und druckfertig gemacht. Dann der große Showdown: Ausstellungaufbau – eine logistische Herausforderung. Die Ausstellungsgestaltung wird umgesetzt, Schreiner, Maler, Elektriker und Grafiker bereiten die Räume vor. Kunstwerke werden angeliefert, müssen restauratorisch begutachtet, Protokolle erstellt und die Kunstkuriere betreut werden. Alles in Allem erfordert die Vorbereitung einer Ausstellung mehrere Monate bis Jahre.
Im Falle der aktuellen Ausstellung „Jeder Mensch ein Kosmos“ lief alles anders. Mitte August 2018 häuften sich in der Kunsthalle Anfragen niedersächsischer Schulen. Für das Fachabitur Kunst 2019 hat das dortige Kultusministerium die Themen „Positionen der Porträtgrafik“ und „Menschen in Beziehungen“ definiert. Referenzwerke sind zwei Grafiken aus der Sammlung der Kunsthalle Bremen: ein radiertes Selbstporträt von Horst Janssen und die hochempfindliche, großformatige Kreidezeichnung „Heimarbeiterin“ von Käthe Kollwitz. Beide Werke sind normalerweise lichtgeschützt im Kupferstichkabinett der Kunsthalle verwahrt und dürfen zum eigenen Schutz nur selten gezeigt werden. Was aber tun, wenn Lehrkräfte mit ihren Klassen die Kunstwerke zur Vorbereitung auf das Abitur im Original sehen möchten?
Kurzentschlossen stimmte ich im Haus eine Ausstellung von Mitte November bis Jahresende ab – für Abiturienten gerade noch rechtzeitig, um die Originale vor den Klausuren im Januar betrachten zu können. Zugleich galt es, eine schlüssige inhaltliche Verbindung zwischen den Themen Selbstporträt und Beziehungsbilder zu finden: Schließlich sollte eine Ausstellung sowohl für Schüler als auch für das reguläre Museumspublikum ein ästhetisches Erlebnis mit Aha!-Momenten sein. Was berührt Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen? Zum einen das individuelle Wechselspiel zwischen Innenschau und dem Blick in den Spiegel – und zum andern das Wechselspiel zwischen eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen mit den Ansichten unserer Bezugspersonen. Die Beschäftigung mit beiden Aspekten führt letztlich zum Titel der Ausstellung: Jeder Mensch ist ein Kosmos.
Der Ausstellungstitel stand - doch wie lässt sich in nur 10 Wochen das dazugehörige Ausstellungskonzept entwickeln? Glücklicherweise verfügt das Bremer Kupferstichkabinett über eine der hochkarätigsten und umfangreichsten grafischen Sammlungen. So konnte ich aus dem eigenen, äußerst reichen Bestand schöpfen und Bezüge zu den vom Kultusministerium gewählten Blättern herstellen.
Ein Verständnis für Horst Janssens bevorzugte Technik der Radierung und seine Selbstbildnisse in unterschiedlichsten Variationen versuchte ich zum Beispiel in der Gegenüberstellung mit Rembrandt zu vermitteln. Rembrandt zählt neben Albrecht Dürer, Lovis Corinth oder Max Beckmann zu den prägnantesten Selbstporträtisten. Ihre Werke sind ebenso in der Ausstellung vertreten wie Selbstbildnisse von Paula Modersohn-Becker, Richard Hamilton und der Bremer Fotografin Cosima Hanebeck – die einzige Leihgabe in der Ausstellung.
Sowohl der Themenbereich Selbstporträt als auch die Beziehungsbilder spannen einen Bogen von der Renaissance bis zur Gegenwart. Ausgangspunkt ist Käthe Kollwitz‘ Zeichnung einer vor Erschöpfung neben ihrem Baby eingeschlafenen Heimarbeiterin. Die Darstellung von Mutter und Kind ist ein in der Kunstgeschichte vielfach variiertes Motiv: “Jeder Mensch ein Kosmos“ greift dies durch Darstellungen von Maria und Jesus, von Alltagssituationen wie dem Windelwechseln, von mütterlicher Zärtlichkeit oder auch vom Schock beim Verlust des geliebten Menschen auf.
Zu allen 48 Exponaten der Ausstellung entstanden Texte, die Lehrkräfte, Schüler und alle interessierten Besucher in das komplexe Thema „Jeder Mensch ein Kosmos“ einführen. Abschließend kann ich sagen, es hat sich gelohnt, dem Impuls der Lehrkräfte in Form einer Ausstellung zu folgen: Über 100 Kunstkurse aus Niedersachsen haben eine Führung durch die Ausstellung gebucht (Stand: November 2018). Somit ist fast jedes Zeitfenster für Kunstgespräche belegt – und die Ausstellung nahezu ausgebucht.
Die Ausstellung „Jeder Mensch ein Kosmos“ zeigt Zeichnungen und Druckgraphiken aus dem Kupferstichkabinett der Kunsthalle Bremen, die sowohl das Individuum als auch die Beziehung zwischen Menschen in den Mittelpunkt stellen. Bis zum 30. Dezember 2018 sind Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern wie Käthe Kollwitz, Paula Modersohn-Becker, Lovis Corinth oder Horst Janssen zu sehen.
Abbildungen:
1) Gegenüberstellung Cosima Hanebeck: Multiple Choice, Fotografie, 2007, © Cosima Hanebeck, Richard Hamilton: Mirror Image, Fotografie (Lichtdruck), 1974, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018 und Michelangelo Pistoletto: Specchio, Spiegelobjekt, 1970–1979, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, © Michelangelo Pistoletto
2) Gegenüberstellung Lovis Corinth: Selbstbildnis mit sieben Ausdrucksstudien, Bleistift, 1910 und Lovis Corinth: Selbstbildnis, Aquarell, 1923, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett
3) Gegenüberstellung Horst Janssen: Vier Blätter aus Hanno’s Tod, Radierung, 1972, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018
4) Käthe Kollwitz, Heimarbeit (oder Schlafende Mutter), 1909, Blatt 1 der Folge Bilder vom Elend, Kreide, schwarz, gewischt, 58,2 x 45 cm, Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Kupferstichkabinett
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Egon Schiele
Selbstbildnis/Self-Portrait
1910
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Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung
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Antarktika. Eine Ausstellung über Entfremdung
In einer Skizze für einen Film notierte Michelangelo Antonioni: „Die Gletscher der Antarktis rücken jährlich drei Millimeter auf uns zu. Ausrechnen, wann sie ankommen. In einem Film vorhersehen, was dann passieren wird.“
Die Metapher der Kälte steht für eine tief empfundene Entfremdung. Bereits für die Soziologen um 1900 war Entfremdung ein beherrschendes Thema: die Entfremdung des Menschen von sozialen Bindungen durch Individualisierung, die Entfremdung von der Natur durch Urbanisierung, die Entfremdung von der Arbeit durch Technisierung. Für Philosophen wie Theodor W. Adorno wird Entfremdung dann auch in Hinblick auf die Rolle der Kunst in und für die Gesellschaft zu einem zentralen Begriff: Ohne Entfremdung gibt es keine Kunst, und letztlich verhindert nur die Kunst die totale Entfremdung.
In den 1960ern ist es ausgerechnet der kulturrevolutionäre Protest gegen die „soziale Kälte“ und „Verhärtung“ der bürgerlichen Gesellschaft, die die Ideologeme des flexibilisierten Kapitalismus 2.0 antizipiert. Damit wird einer neuen Art von Entfremdung der Boden bereitet, die sich nunmehr einer umgekehrten Metaphorik öffnet: Auf Kälte und Erstarrung folgen Verflüssigung, Aufbruch und Dynamik – die Entfremdung in der nunmehr auf Selbstoptimierung abzielenden Gesellschaft jedoch bleibt.
Antarktika blickt auf das der Entfremdung grundlegende Muster einer „Beziehung der Beziehungslosigkeit“ und spürt dem Begriff in seiner Aktualität sowie den daran geknüpften soziologischen Befunden in zahlreichen zeitgenössischen Werken nach. Angesprochen ist damit auch die Frage, welche anderen Formen des Welt- und Selbstbezugs es braucht, um überhaupt so etwas wie Raum für Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung zu schaffen.
Der Ausstellung vorgelagert ist ein Symposium zum Thema.
Künstler/innen: Viltė Bražiūnaitė / Tomas Sinkevičius, Burak Delier, Buck Ellison, Isabella Fürnkäs, Eva Giolo, Thibaut Henz, Jan Hoeft, Hanne Lippard, Joanna Piotrowska, Jeroen de Rijke / Willem de Rooij, Jana Schulz, Andrzej Steinbach, Ingel Vaikla, Peter Wächtler, Ian Wallace, Tobias Zielony
Kurator/innen: Vanessa Joan Müller, Nicolaus Schafhausen
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Gefangen in Wilhelms Schloss (Tageszeitung junge Welt)
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Gefangen in Wilhelms Schloss (Tageszeitung junge Welt)
Wie komme ich hier nur wieder raus? Der französische Präsident am 19. April nach Besichtigung der Schlossdoublette mit der Kanzlerin
Foto: Kay Nietfeld/dpa-Pool/dpa
Donnerstag letzter Woche, mittags, an Deutschlands übelster Baustelle. Um zwölf Uhr, pünktlich, sollte er da sein. Monika Grütters, die Kulturstaatsministerin trippelt ungeduldig am Eingang unter den Baugerüsten hin und her. Angela Merkel gesellt sich dazu und die drei Hausherren des Unglücksbaus auch: Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zusammen mit Neil MacGregor sowie Horst Bredekamp, alle drei Gründungsintendanten des »Humboldt Forums«. Kommt er endlich? Ist die Verspätung ein beabsichtigter Fauxpas? Um 12.26 Uhr lässt sich Frankreichs Staatspräsident endlich vorfahren. Die Verspätung war mutmaßlich keine Absicht, leider, sondern nur dem Verkehrschaos in Berlin geschuldet.
Emmanuel Macron konnte froh sein. Merkel hätte ihn ja – kein schlechter Einfall – auch zu der immer noch existierenden Siegessäule bestellen können, die Kaiser Wilhelm I. am Sedantag 1872 zur Erinnerung an den Sieg über Frankreich eben jenes Deutschen Reiches eingeweiht hatte, das dazu erst im besetzten Versailles gegründet wurde. Aber Merkel hatte die noch bessere Idee. Sie bewillkommnete den französischen Präsidenten in der noch in Arbeit befindlichen Doublette des Stadtschlosses von Kaiser Wilhelm II., das, als Humboldt Forum getarnt, von Deutschlands neuester Größe zeugt. Jetzt ist er endlich da, Emmanuel Macron, und wird staatsmännisch und pflichtgemäß abgeknutscht, Küsschen hier, Küsschen da.
142 Tage zuvor stand Emmanuel Macron vor mehreren hundert Studenten im Audimax der Universität von Ouagadougou in Burkina Faso. Das war am 28. November. Es dauerte, bis mehr als eine kleine dpa-Meldung an die deutsche Öffentlichkeit drang. Am 12. Januar schließlich entdeckte die Frankfurter Allgemeine Zeitung verspätet, aber immerhin als erste, das »Ende der kolonialen Amnesie: Der französische Präsident Macron fordert, das künstlerische Erbe Afrikas zu restituieren«. Die FAZ verlangte: »Das muss Folgen haben – auch für das Humboldtforum«.
Wieviel Blut tropft?
Geschrieben hatte den Artikel – zugleich auch für Le Monde – Bénédicte Savoy. Die französische Kunsthistorikerin und Professorin an der Technischen Universität Berlin und Inhaberin des internationalen Lehrstuhls »Histoire culturelle du patrimoine artistique en Europe, XVIIIe–XXe siècles« am Collège de France. Sie saß, bis sie im Sommer 2017 die Geduld verlor, im internationalen Beratergremium des sogenannten Humboldt Forums. »Ich will wissen, wieviel Blut von einem Kunstwerk tropft«, erklärte sie und trat aus dem Gremium aus. Unmöglich erschien es ihr, rechtzeitig bis zur geplanten Eröffnung 2019 die Herkunft all der Kunstwerke zu überprüfen, die aus den ethnologischen Museen in die Schlosskopie verbracht werden sollten. Noch immer, berichtete der Tagesspiegel, lagern in den Dahlemer Depots zigtausende Stücke, deren Herkunft ungeklärt ist, darunter rund 50 Kisten, die nach dem Anschluss 1990 aus Leipzig nach Berlin rücküberführt wurden und deren Inhalt bislang – wie viele Wiedervereinigungen braucht man dazu noch? – nicht identifiziert ist. Allein das Ethnologische Museum hütet 500.000 Objekte.
Am 5. März 2018 berief Emmanuel Macron eine Kommission für die Restitution von Kunstwerken an Afrika. Leitung: Bénédicte Savoy und Felwine Sarr, Dichter, Musiker und Professor für Wirtschaft an der Université Gaston Berger in Saint-Louis im Norden Senegals. »Ich gehöre zu einer Generation von Franzosen, für die die Verbrechen der europäischen Kolonialisierung unbestreitbar und Teil unserer Geschichte sind«, hatte zuvor der französische Präsident den Studenten von Ouagadougou erklärt. Auf Twitter legte der Elysée-Palast nach: »Das afrikanische Erbe darf kein Gefangener europäischer Museen sein.«
Savoy in der FAZ: »Eine Revolution. Voller Verblüffung registriert die westliche Presse dieses tektonische Beben. Innerhalb wie außerhalb Afrikas sehen jene, die seit langem schon für die Rückgabe des verlorenen Erbes kämpfen, ein neues Zeitalter anbrechen«. Macrons Rede von Ouagadougou betreffe zwar zunächst einmal Paris und seine prestigeträchtigen Sammlungen afrikanischer Kunst, schreibt Savoy. Sie habe aber auch Auswirkungen auf ganz Europa und die kolonialen oder aus Missionstätigkeit stammenden Bestände der dortigen ethnologischen Museen: »Vom British Museum (mehr als 200.000 afrikanische Objekte) bis zum Weltmuseum Wien (37.000), vom Musée royal de l’Afrique centrale in Belgien (180.000) bis zum zukünftigen Humboldtforum in Berlin (75.000), von den Vatikanischen Museen bis zum Musée du Quai Branly (70.000) – die Geschichte der Afrikasammlungen ist eine gemeinsame europäische Geschichte, eine Familienangelegenheit, wenn man so will, in der ästhetische Neugier, wissenschaftliches Interesse, militärische Expeditionen, Handelsnetze und ›Gelegenheiten‹ jeglicher Art dazu beigetragen haben, Logiken der Herrschaft, der Selbstbestätigung und der nationalen Rivalität zu nähren.«
Savoy sieht sich schon an der Arbeit: »Man wird sich Zeit nehmen müssen, unserer heimischen Öffentlichkeit zu erklären, was man tut und warum man es tut. Schließlich wird man den Museumsbesuchern erzählen müssen, wie diese Sammlungen zustande kamen; auf welche Weise, wann und zu welchem Preis diese Werke zu uns gelangten. Und gewiss wird man einige museographische ›Selbstverständlichkeiten‹ und ›Tabus‹ in Frage stellen müssen. Und wenn es so geschehen soll, dann soll es auch mit Freude geschehen, einer verantwortungsvollen, klugen und überlegten Freude, die diesem großen Projekt des 21. Jahrhunderts eine Seele verleiht.«
Sie zitiert Macron: »Ich möchte, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre die Voraussetzungen für zeitweilige oder endgültige Restitutionen des afrikanisches Erbes an Afrika geschaffen werden«. Und hofft: »Die Wette gilt«. Doch Hermann Parzinger, der Eigentümer oder wie es offiziell heißt, der Präsident seines preußischen Kulturbesitzes bockt: »Man soll nicht immer so tun, als wäre alles zusammengeklaut.«
Alles nicht. Und außerdem wurde oft nicht einfach nur geklaut. Das meiste musste unter großem militärischen Aufwand sorgfältig erbeutet werden. Die Frankfurter Allgemeine dokumentierte am 15. Januar 2018 auf ihrer Website, was geschah, als völlig legale britische Truppen 1897 in einer Friedensmission – Strafexpedition nannte man das damals noch – in das Königreich Benin einmarschierten. Die Hauptstadt wurde in Brand gesetzt, ein finaler Kollateralschaden von 130.000 eingeborenen Einwohnern, die gerade ein Fest feierten, konnte erzielt werden.
Tagebuch des Captain Herbert Walker von 1897: »20. Februar: Alles von Wert, das wir im Palast des Königs und den umliegenden Häusern gefunden haben, wurde im ›Palaver House‹ zusammengetragen. (…) Viele Bronzefiguren und geschnitzte Elfenbeinzähne wurden gefunden. Zwei Stoßzähne und zwei Leopardenfiguren aus Elfenbein wurden für die Königin reserviert. Der Admiral und seine Leute waren sehr damit beschäftigt, Stücke zu ›sichern‹, daher bezweifle ich, dass viel für die kleineren Fische übrigbleibt, selbst wenn wir Träger finden würden, die die Stücke abtransportieren könnten. Das ganze Camp ist voller Beute. 21. Februar: Den ganzen Morgen damit beschäftigt, Häuser niederzureißen. 23. Februar: Mit Niederreißen verbracht. Harte Arbeit.«
Kriegsbeute der Royal Navy
Für viele der Benin-Bronzen, die in Wilhelms Schloss als Kulturtrophäen einziehen, gibt es sogar Rechnungen ehrbarer Kaufleute und gewissenhafter Hehler. Die FAZ-Website: »Der Sieg über das Königreich Benin wurde 1897 begeistert gefeiert. Königin Victoria gratulierte der Royal Navy zum gelungenen Einsatz. Londoner Zeitungen brachten Sonderausgaben darüber, wie die britischen Truppen einem grausamen afrikanischen Königreich ein Ende bereitet hatten. Und es begann eine Odyssee von 3.500 bis 4.000 geraubten Objekten. Einige der schönsten Stücke gingen an die Queen, die meisten wurden nach Rückkehr der Truppen zur Finanzierung des Kriegs an Museen und Sammlungen in aller Welt verkauft. Viel von der Kriegsbeute behielten die Elitesoldaten selbst.«
Eine FAZ-Karte zeigt »Heutige Standorte geraubter Benin-Objekte«. Eine Linie weist auf das »Museum für Völkerkunde/Humboldtforum, Berlin«. Das Gebiet des ehemaligen Königreichs Benin liegt im heutigen Nigeria. Als Europas Soldaten damals raubten, gab es diesen Staat noch nicht. Die Kolonialgebiete Afrikas wurden 1884/5 auf der Kongokonferenz von den europäischen Mächten mit dem Lineal abgesteckt. Ausgestellt wurde die entsprechende Ratifikationsurkunde vom deutschen Kaiser in seinem Berliner Humboldt Forum. Die ganze erste Seite des historischen Dokuments ist ausgefüllt von der mächtigen Schrift: »Wir Wilhelm von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser Koenig von Preußen etc. urkunden und bekennen hiermit…« So wurde der europäische Zuschnitt Afrikas im Originalstadtschloss Wilhelm des Zwoten besiegelt.
Hanno Rauterberg hatte einen verrückten Einfall, den er in der Zeit kundtat: »Was wäre, wenn Italiener in den Senegal reisen müssten, um Michelangelos Pietà zu bewundern? Wenn Deutsche ihrem Grünewald-Altar nur in Sri Lanka, die Franzosen ihrem Monet-Mohnfeld allein in Peru begegnen könnten?« Rauterberg hat da einen unter zivilisierten Menschen lächerlichen Vergleich gezogen, denn er fährt fort: »Für die Menschen in Benin City ist das seit langem alltäglich: das Gefühl, enteignet, der eigenen Vergangenheit beraubt worden zu sein. Von den über 3.000 Kunst- und Kultwerken, die sie in ihrem Königspalast einst besaßen, ist weniger als ein Zehntel in Afrika verblieben. Es gibt zwar ein Museum in Benin City, doch etliche Stücke dort sind bloß Kopien. Und die Originale besitzt weiterhin der Norden, obwohl die UN und ebenso der Internationale Museumsrat seit Jahrzehnten auf Rückgabe drängen. Über 500 dieser Raubstücke gibt es allein in den Staatlichen Museen Berlins, darunter auch ein Thronstuhl aus dem 16. Jahrhundert.«
Raubkunst. Wie diese Darstellung der Königinmutter Ioyba (frühes 16. Jahrhundert, Ethnologisches Museum Berlin) stehen zahlreiche Kunstwerke aus dem Palast des früheren Königreichs Benin noch immer in den Museen der früheren Kolonialmächte in Afrika
Foto: Bin im Garten, CC BY-SA 3.0 , from Wikimedia Commons
Hippokrates und Schrumpfköpfe
Ja, und? Thronstuhl hin. Thronstuhl her – in das, ja, Humboldt Forum. Wichtig ist doch nur, dass nicht alles nur geklaut ist, was dort steht. Diese begründete Mutmaßung hat nicht nur Gründungsintendant Parzinger – seine Intendanzkollegen Bredekamp und MacGregor sind sowieso dieser Ansicht. Den Vertrag des letzteren hat Kulturstaatsministerin Grütters gerade verlängert. Sie muss einen Narren an ihm gefressen haben – MacGregor hatte sich zuvor um Deutschland ziemlich verdient gemacht durch eine von ihm gestaltete Ausstellung im British Museum »Germany – Memories of a Nation«, die gleich am Eingang der Show den Volkswagen als Musterbeispiel für »Made in Germany« pries. Die Exposition hatte gerade noch rechtzeitig ihr Ende genommen, bevor herauskam, dass VW ein Betrugskonzern ist. Und MacGregor ist Fachmann für ein deutsches Kaiserreich, dessen Farben – schreibt er in einem C.H.Beck-Festband für Deutschland – Schwarzrotweiß waren.
Solch eine Niete ist der dritte, Bredekamp von der Humboldt-Universität, nicht. Fragt ihn der Tagesspiegel: »Und wie soll man mit spirituellen Objekten umgehen? Mit menschlichen Überresten wie Schrumpfköpfen?« Antwortet er: »Für spirituelle Objekte gibt es Modelle: Man könnte sie nachts zugänglich machen, damit sie verehrt werden können, ohne dass es der säkularen Bestimmung eines Museums widerspricht. Bei Schrumpfköpfen ist die Frage der Dignität eine andere, hier wäre eine Rückführung zu erörtern. Aber es ist meine Auffassung, dass alle Objekte zunächst in der Verantwortung der Museumsleute liegen. Sie sollen schützen und bewahren, das ist ihr Hippokrates-Eid. Es ist letztlich ein nur von Fall zu Fall lösbarer Konflikt.« Nachfrage: »Weisen Sie die Forderung zurück, Objekte an die Nachfahren der indigenen Völker zu restituieren?« Antwort: »Im Einzelfall kann es vollkommen richtig sein, aber es kann eben auch passieren, dass Objekte begraben werden, verwittern und verschwinden. Ich finde das unverantwortlich.«
In Berlin leben Afrikaner, die von ihren Eltern beauftragt wurden, nach den Schädeln ihrer von den Deutschen ermordeten Vorfahren zu suchen. Die Zeit entdeckte kürzlich ein streng bewachtes Depot von Parzingers Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Dort sind Tausende Totenschädel gelagert, an denen deutsche Rasseforscher ihre Fähigkeiten erprobt haben. Fragt die Zeit: »Warum aber werden auch heute noch Tausende afrikanische Schädel in deutschen Archiven gelagert? Gibt es in Afrika keine Friedhöfe?«
Man könnte sie natürlich auch im Humboldt Forum als Zeugnisse deutscher Kultur, deutscher Wissenschaft und deutschen Militärs ausstellen. Gegen den Hippokrates-Eid des Gründungsintendanten Bredekamp würde das kaum verstoßen.
Strafexpedition an die Spree
Falls nicht vorher eine Strafexpedition aus Afrika in Berlin einrückt, echte Berliner Bürger tötet, die Schlosskopie zerstört, nachdem die Ausstellungsgegenstände in ihre Heimatländer returniert wurden, dann wird dieses »Humboldt Forum« Ende nächsten Jahres mit einer eindringlichen Ansprache unseres Bundespräsidenten – vielleicht kommt auch die Queen – feierlich eröffnet werden, und vor aller Welt werden stolz die sorgfältig kuratierten Bronzen aus Benin, insbesondere der prächtige Königsthron zur Schau gestellt.
Und was wurde aus Macron in der Schlosszweitfassung? Wäre es ihm mit seiner Rede von Ouagadougou völlig ernst gewesen, dann hätte er bei seinem Berlin-Besuch vorher auf diplomatischem Weg verhindert, von der deutschen Staatschefin demonstrativ im sogenannten Humboldt-Forum vorgeführt zu werden. Doch er verneigte sich vor diesem Gesslerhut, um anschließend im Kanzleramt normale Gespräche führen zu können.
Zuvor aber in Wilhelms demnächst bis ans Kreuz hinauf restauriertem Schloss gab die Kanzlerin eine Pressekonferenz für Ausgewählte, in der sich auch ihr Gast bekennen durfte. Merkel zuerst: »Meine Damen und Herren, wir freuen uns, Sie heute hier im Humboldt-Forum, das im Entstehen ist, begrüßen zu können.« Besonders aber freute sie sich, »dass Emmanuel Macron, der französische Präsident, meine Einladung angenommen hat, denn dies« – Wilhelms Schlossdoublette mit dem kolonialen Beutegut – sei ein »sehr europäisches Projekt, und es ist ein Projekt, in dem wir darstellen wollen, dass wir Teil einer großen globalen Welt sind und diese Globalisierung auch formieren wollen, gestalten wollen«. Dies sei »etwas, was Frankreich und Deutschland eint«.
Und darauf war Emmanuel Macron genötigt zu sprechen, als habe er seine Rede von Ouagadougou nie gehalten. Er sprach seinen »vielen herzlichen Dank« aus für »diese Einladung« – ins Schloss. Er sei »sehr froh«, dass er »heute hier« sein könne und dass »wir den Austausch mit der wirklich begeisternden Besichtigung des Humboldt-Forums beginnen konnten, mit den Erklärungen und dem Blick, den wir haben konnten, und auch mit der gemeinsamen Wahrnehmung dieses schönen Projektes.«
Er denke, es sei »ein schöner Beginn dieses Arbeitstreffens, dass wir uns in diesem hochsymbolischen Gebäude treffen«. Das sei ein »universelles, aber auch deutsches Projekt«. Das sage auch sehr viel über »unseren gemeinsamen Ehrgeiz«, nämlich »unser Europa gemeinsam aufzubauen«. Das sei »das Ziel, das wir hier in diesem Gebäude sehen, denn die Kultur bietet uns auch die Möglichkeit, unsere Länder zu stärken«, das sei ihm sehr wichtig. Es sei »eine hervorragende Idee, gemeinsam hier im Humboldt-Forum unser Arbeitstreffen zu beginnen«.
Und dann kam als letztes schüchternes Auflehnen Macrons Beichte: Er habe »auch den Vorschlag gemacht, dass wir beispielsweise über die Rückgabe von Kulturgütern sprechen und auch gemeinsam europäisch darüber nachdenken; denn das ist ein wichtiges Thema«. Und schließlich sprach der Held von Ouagadougou, dass wir »auch den nichteuropäischen Zivilisationen Zugang bieten sollten. Das ist die Entscheidung, die Sie hier getroffen haben«.
Zugang! Jeder Neger in Afrika kann einen Flug zum modernen BER buchen und sich seine alten Sachen im Humboldt Forum angucken. Vielleicht sogar mit ermäßigtem Eintritt. Ja, Macron ist doch wohl ein unsicherer, ein schwacher Kantonist beim Kampf gegen die Folgen des Kolonialismus. Dieser Herr ist eben immer en marche. Auf deutsch: au cul.
An dieser Stelle rief Otto Köhler am 3. März um Hilfe. Er ist Mitglied der SPD.
junge Welt
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Berg- und Talfahrten im Land von Vino und Olio di oliva
Das ist die Planung für heute:
Florenz kennt Joachim. Da war er schon. Öfters. Und er weiß: Florenz ist voll mit Touristen. Und typischerweise erleiden Florenz-Touristen das „Stendhal-Syndrom“: Das heißt, sie kollabieren wegen kultureller Reizüberflutung in einer weltberühmten Kunstsammlung, die ihren Namen herleitet vom leisen Stöhnen, mit dem die Patienten zusammenbrechen: „Uff“-izien[1] … So strahlend schön Boticellis Engel auch sein mögen, zusammenbrechen will Joachim nicht. Nicht jetzt. Denn Palermo, das Ziel dieser Reise, ist noch weit und Joachim braucht seine Kräfte. Deshalb wird Florenz nur eine kleine, wenn auch feine Zwischenstation. Sorry. [2]
So hat er auch, kaum angekommen, nur ein Ziel: den Campingplatz an der Piazzale Michelangelo. Wie auf einer Aussichtsterrasse gelegen, bietet er einen atemberaubenden Panoramablick über die gesamte Stadt. Umgeben von schattigem Grün und nur zehn Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt, ist „Camping Michelangelo“ die perfekte Location für Zelten in der Großstadt, wenn … ja wenn der Platz geöffnet wäre!
Im Internet wird der Platz noch immer beworben, und es spricht sich nur so allmählich herum, dass es ihn gar nicht mehr gibt. Auch heute noch verspricht die Homepage „weitere Auskünften [sic] bei Anfrage …“
Joachim bummelt also durch die Stadt, die er eigentlich gar nicht „so richtig“ besuchen wollte und versucht sich neu zu orientieren. Schwierig zwischen Menschenmassen, die kaum Luft zum Atmen lassen (geschweige denn zum Fahrradschieben).
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Aber auf einmal steht da, wie eine himmlische Erscheinung, diese junge Frau vor ihm. Sie wirkt als sei sie leibhaftig einem Bild Botticellis entstiegen. Mit engelsgleichem Lächeln bietet sie ihre Hilfe bei der Suche nach einer Übernachtungs-Alternative an. Bei genauerem Hinsehen ergeben sich allerdings zwei wesentliche Unterschiede zum geflügelten Himmelsboten: erstens das bicicletta (Fahrrad) und zweitens die Stilettos (Mörder-Absätze). Joachim, der das Fahren mit Klick-Pedalen gewohnt ist, wundert sich, mit welcher Sicherheit und vor allem Geschwindigkeit, die junge Dame sich in den höllischen Florentiner Feierabendverkehr einfädelt.
ok, das ist nicht Botticelli …
… und das auch nicht 😉
Er hat alle Mühe ihr zu folgen, aber allzu viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, denn die Blechlawine, die sich vierspurig, hupend und stinkend durch die Straßen wälzt, verschluckt die beiden Radler im Nu, und es bleibt nichts anderes übrig, als mit angehaltenem Atem im Strom „mitzuschwimmen“ und zu hoffen, dass dieses Mahlwerk ihn an irgendeiner Stelle mit heilen Knochen und Fahrradrahmen wieder ausspucken wird.
Irgendwann lässt der Verkehr nach und das Flussufer des Arno rückt näher. Da bremst die Dame abrupt, steigt ab, wirft das wallende Haar zurück und lächelt strahlend. Natürlich ist sie perfekt geschminkt, stellt Joachim fest. Bella figura – typisch italienisch ist es nur dann, wenn sich Schönheit mit müheloser Eleganz verbindet – Stilettos auf Fahrrad. Na klar, was sonst?!
Verschwitzt und staubig lächelt Joachim zurück und kurz zuckt der Gedanke in ihm auf, ob die Dame vielleicht eine von denen sei, die an den großen Ausfallstraßen ihrem „Gewerbe“ nachgehen. Aber mit strahlendem Lächeln weist die Schönheit auf ein Hinweisschild: „Camping Firenze“[3] steht darauf. Dann steigt sie wieder in die Pedalen und verschwindet, wie es sich für einen ordentlichen Schutzengel oder eine gute Fee gehört, die sich unsichtbar machen, wenn ihre Dienste nicht mehr gebraucht werden – und Joachims Abend ist gerettet.
***
Am nächsten Morgen geht es weiter Richtung Süden. Der Radweg schlängelt sich zuerst vielverheißend am Arno entlang, bricht dann aber unvermittelt ab, so dass die Weiterfahrt nur auf der Strada statale (SS67) möglich ist. Der Verkehr ist lebhaft, aber die italienischen Autofahrer erweisen sich als ausgesprochen fair und rücksichtsvoll, so dass es Joachim wieder erfolgreich gelingt im „Strom mitzuschwimmen“. Bei Leccio locken riesige Factory Outlet Center mit Gucci, Prada und allem, was der italienische Markt an Luxus-Labels zu bieten hat – diesmal „in echt“ und nicht von fliegenden Straßenhändlern, wie in italienischen Städten üblich.
Kurz überlegt sich Joachim, ob die echten Luxusprodukte in denselben asiatischen Sweatshops gefertigt werden wie die billigen Fakes. Aber da die Packtaschen mit Campingzubehör und Funktionskleidung gut gefüllt sind, verspürt er keinerlei Kaufgelüste und fährt weiter.[4]
Wirklicher Luxus ist Freiheit, denkt er. Auch die Freiheit von Bedürfnissen wie zum Beispiel Handtaschen (ja logisch, als Mann kann er das leicht sagen!). Oder ein Luxus-Panorama wie dieses hier:
Unterwegs trifft er zwei junge Schweizer aus dem Tessin, die mit dem Tandem unterwegs sind. Gemeinsam mit den „Tandemlovers“[5] macht Joachim in San Giovanni Valdarno Mittagspause.
Der aus dem 13. Jahrhundert stammende Palazzo d‘Arnolfo ist sehenswert, aber das Interessanteste an diesem Städtchen sieht man eigentlich erst aus der Vogelperspektive:
Quelle: Von Giuseppe Cancellara – Bild selbst erstellt, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2976275
Die einheitlich geometrische Anlage der Straßen soll das Heilige Jerusalem versinnbildlichen und galt im Mittelalter als idealtypische und damit gottgefällige Gestaltung einer Stadt.
Eine höchst irdische „Götterspeise“ offenbart sich Joachim aber dann in der Eisdiele „da Pupo“. Die Eigentümerin ist die Tochter des Sängers Pupo, der in den Achtzigern mit dem Canzone „Gelato Al Cioccolato“ nicht nur einen Hit landete, sondern auch eine Geschäftsidee (Klick aufs Bild und es kommt Musik 🙂 )
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Arezzo war eine der reichsten Städte der Toskana und wer heute über den Corso Italia bummelt und sich an den Auslagen der Schmuck- und Antiquitätengeschäfte erfreut, oder auf der zentralen Piazza die Fassaden der mittelalterlichen Patrizierhäuser bewundert, kommt kaum auf die Idee, dass die Stadt im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde. Am 25. April feiert Italien die Befreiung vom Faschismus. Joachim erlebt die Feierlichkeiten mit. Im Nachbarort verübten Wehrmachtssoldaten 1944 ein Massaker – heute zelebrieren wir deutsch-italienische Freundschaft, denkt er, während gleichzeitig politische Kräfte eifrig an der Demokratie sägen. Es war ein weiter Weg für Europa und er ist noch lange nicht geschafft.
Chiesa di San Agostino
Aber diese Etappe ist geschafft und mit schönen Eindrücken klingt der letzte Tag in der Toskana aus. Morgen geht es weiter nach Umbrien.
Und hier zum Abschluss wieder ein typisch regionales Rezept: die „Florentiner“. Dieses Rezept ist von Familie Blatter seit vielen Jahren erprobt und garantiert superlecker!
Und wer auch bei unserer nächsten großen Radreise im September 2017 mit dabei sein will, klickt hier:
[1] Jetzt aber im Ernst! 😉 Das Wort Uffizien leitet sich ab von „uffici“ (Büros). In den gebäuden waren Ministerien und andere Behörden untergebracht. Seit dem 16. Jahrhundert beherbergen sie mit der Galleria degli Uffizi auch eine öffentlich zugängliche Kunstsammlung, die zu den berühmtesten der Welt zählt.
[2] Hier ein paar Tipps für diejenigen, die nach Florenz kommen, um tatsächlich Kultur und Kunst zu genießen. Es gibt die „Firenze Card“, das ist ein Museumspass, der innerhalb von 72 Stunden freien Eintritt zu so vielen Mussen (auch im Umland), Villen und Gärten erlaubt, wie man schafft. Das ist Stress pur und kann (siehe oben) zum akuten Kultur-Burnout führen. Viele kleinere Museen bieten sowieso einen günstigen oder sogar Gratis-Eintritt. Es macht auch Sinn erst nachmittags ins Museum zu gehen. Dann erspart man sich in aller Regel die manchmal hunderte Meter langen Warteschlangen (letzter Einlass 17.30 Uhr; Öffnungszeiten bis 18.30 Uhr). Eine andere elegante Methode sich das leidige Warten zu ersparen ist die online-Reservierung von Eintrittskarten (z.B. hier: https://www.florence-museum.com/de/ ). Oder wie wäre es, Florenz in der Nebensaison zu besuchen? Im November und Februar gehört die Stadt den Einheimischen und das Wetter ist sowieso schmuddelig, so dass man sich gern einen ganzen Tag im Museum aufhält – und danach lecker essen geht oder ein paar der regionalen Weine probiert …
[3] „Camping Firenze“ kann man uneingeschränkt weiterempfehlen! Impressionen von diesem modernen, ruhigen und sehr gepflegten Campingplatz finden sich hier: https://www.camping.info/italien/toskana/camping-firenze-26151
[4] Wer mehr Zeit und Lust zum Einkaufen und noch Platz im Koffer hat, findet „THE MALL“ hier: https://www.themall.it/de/outlet-italy/homepage.html
[5] https://www.facebook.com/tandemlovers/
Giro di Limone 6 - Mit einem Botticelli-Engel durch die Straßenhölle von Florenz. Berg- und Talfahrten im Land von Vino und Olio di oliva Das ist die Planung für heute:
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Rembrandt
Adam und Eva/Adam and Eve
1638
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Peter Paul Rubens
Aktstudie eines Mannes in vorgebeugter Haltung/Study of a Male Nude Leaning Forward
ca. 1613
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Nicolò Dell'Abbate
Jupiter und Amor/Jupiter and Cupid
ca. 1560-1570
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