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#meuterei81
rockybeachbabe · 4 years
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Meuterei auf hoher See - Report
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Es wird Zeit für eine Zusammenfassung von der Lese-Erfahrung des ersten Buches meines kleinen Projektes. Da es die erste ist, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis ich das Format besser visualisiert habe, aber wir arbeiten erstmal mit dem, was wir momentan haben. Einige Unter-Kategorien bekommen, nachdem ich dann ein paar mehr Bücher gelesen habe, dann hoffentlich noch ihre eigenen ausführlicheren Posts.
Inhaltsangabe (für die, die nicht alle Fälle auf Sofortabruf im Kopf haben): Die drei ??? wollen eigentlich einen Bergurlaub machen, der fällt aber ins Wasser (ha!). Durch Bobs Vater und einer mysteriösen Grippe bekommen sie spontan drei Plätze in der Crew eines Forschungsbootes. Das Vorhaben ist Vulkanquellen auf dem Meeresboden mit einem U-Boot zu untersuchen. Ein Teil der Crew übernimmt auf hoher See dann die Führung des Bootes, weil der Anführer ein U-Boot braucht, um nach Sauriern in der Tiefsee zu suchen. Bei dieser Aktion geht das U-Boot kaputt und Justus sitzt mit zwei anderen Charakteren auf dem Meeresboden fest. Statt Sauriern finden sie leuchtende Riesenkraken, werden anschließend gerettet und derjenige, der das U-Boot sabotiert hatte, wird festgenommen. 
Bewertung des Buches: Eine sehr solider Anfang für dieses Projekt. Mit Glück um das Thema “Indianer-Schatz” herumgekommen und stattdessen bei Meeres-Dinos gelandet. Zu der problematischen Angewohnheit indigene Völker und deren Angehörige als Zierwerk und Requisiten zu benutzen, kommen wir bei diesen Büchern noch früh genug. Ansonsten ansprechend für mein 12jähriges-Ich, weil Peter fast ertrinkt, Bob in einem kleinen Autounfall verwickelt war und Justus fast in einem U-Boot vom Meer verschlungen wird. Ich sage nur, h/c-fics waren für mich damals die Spitze der Literatur. Der Handlungsort und die Protagonisten sind durch das Boot als Schauplatz begrenzt, Verwirrung hält sich also in Grenzen. Selbst Enrique, die einzige nicht komplett US-amerikanisch gekennzeichnete Person, hat dankenswerter Weise keinen be- bzw. geschriebenen Akzent und fällt maximal durch ein ‘Amigos’ und Paella seiner europäischen Tante Gabi auf.
Wtf-Moment des Buches:  Der Dino-Prof bekommt keine Bestrafung am Ende? Er hat die vorherige Crew absichtlich mit Grippe angesteckt, Leute mit einem Revolver bedroht, sie in ihre Kabinen gesperrt und das Boot gekapert, aber am Ende sind alle cool mit ihm.
#Misandrie-Talk: Nun, es gibt zwei nicht-männliche Charaktere in diesem Buch (es sei denn man zählt die Riesen-Kraken dazu, weil wir über deren Geschlechtsidentifikation nichts wissen, ich vote für ‘all hail our lesbian kraken queens’): Tante Mathilda und Carol Ford. Tante Mathilda übergehen wir mal, sie verdient irgendwann ihren ganz eigenen Sonderpost. Carol Ford arbeitet beim Fernsehen und dreht einen Dokumentarfilm über die Forschungsreise (komplett alleine weil sie eine strong independent woman ist und niemanden für Ton oder dergleichen braucht). Sie ist der Grund, warum die drei ??? überhaupt an Bord sind und sitzt später mit Justus und dem Dino-Professor im U-Boot fest. Positiv an ihrem Charakter ist, dass sie kompetent in ihrem Job zu sein scheint, sie ist sympatisch und alles, was wir über ihr äußeres Erscheinungsbild erfahren, ist, dass sie jung ist und Herren-Pyjamas trägt (woke af ✊). Negativ ist, dass sie komplett irrelevant für die Story ist. Sie lädt die drei aufs Boot ein, das hätte aber auch Käpt’n Jason machen können, und sie filmt nachher die Riesen-Kraken, was auch jeder andere oder das U-Boot selbst hätte machen können. Von den neun Leuten auf dem Boot ist sie die einzige nicht männliche, aber ein großer Part steht ihr nirgendwo zu noch hat sie irgendwelche bemerkenswerten Charakterzüge. Sie ist einfach nur nett und snackt gern um Mitternacht. Sehr schade.
Body Image???: Dies ist der Part, wo ich mir anschauen möchte, wie Körper insbesondere Justus’ im Text behandelt werden. Die drei ???-Geschichten haben da keinen besonders guten Track-Record, etwas was mich in meiner Kindheit schon gestört hat, weil ich diese Ansichten oft auf meinen eigenen Körper übertragen habe. Dieses Buch ist im Gegensatz zu anderen milde, aber hat doch zwei unschöne Momente. Der erste ist, als Justus durch Seekrankheit sich übergebend auf der Toilette hängt und das ganze mit einem Diät-Witz gedanklich kommentiert. Sowas ist, wenn man bedenkt, wie häufig Kinder und Jugendliche von Essstörungen betroffen sind, einfach nur extrem hässlicher Humor. Der zweite ist, dass, während es so aussieht, als würden Justus und die anderen im U-Boot ihrem sicheren Tod entgegen gehen, Justus ständig daran denken muss, wie hungrig er ist. Ebenfalls wahrscheinlich ein Versuch des Humors, aber für mich ist der Witz von ‘bekannter übergewichtiger Charakter denkt immer nur ans Essen, auch wenn es brenzlig wird haha’ einfach zu arm.
Gimmick-Zähler:
Kartendrop: 1 - Auf einem Schiff kann man leider nicht andauernd seine Visitenkarte zücken. Count Cardula muss auf ein anderes Mal hoffen.
Profanität: 1 - Wir bekommen ein ‘Scheiße’ und das gleich auf der zweiten Seite! Hooo boy!
Fragezeichen-Vortrag: 0 - Justus erklärt niemanden, für was das Fragezeichen steht! Ist das überhaupt noch ein ‘Die drei ???’ Buch??
Dinos: 0 - Enttäuschend. Da helfen die leuchtenden lesbian queens Riesen-Kraken auch nur wenig.
Ansonsten, meine übrigen Live-Bemerkungen und schlechte Witze zu diesem Buch kann man unter #Meuterei81 auf Twitter bei @rockybeachbabe​ finden
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