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akademanie · 7 months ago
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Keine gewöhnliche Entdeckung: Orakel zum Welttag des Buches
Ein Orakel offenbart Antworten auf Fragen, die in aller Regel die Zukunft betreffen. Das das braucht auch nicht gleich das Orakel von Delphi oder der altägyptische König der Götter Amun zu sein, Bücher können das nämlich auch! Zum heutigen Welttag des Buches eine Anregung:
Man nehme ein beliebiges Buch, schlage Seite 5 auf und lese den 5. Satz. Ganz ähnlich wie berühmte Orakelsprüche werden Fragen beantwortet und der Raum für Interpretationen (und weitere Fragen) geöffnet. Zum Beispiel:
1. Wie wird sich die Liebe entwickeln?
«Dies war keine gewöhnliche Entdeckung.» 1
2. Wie wird sich meine Gesundheit entwickeln?
«Genaugenommen wohnte Konrad Lang nicht in der Villa, sondern in einem Pförtnerhäuschen, einem kalten, feuchten Maueranbau im Schatten des Pinienwäldchens, das die Einfahrt säumte.» 2
3. Welche Aussichten habe ich im Beruf?
«Der hoffnungsvolle Dichter schrieb unter der Bank gerade sein achtes Gedicht, Lehrer Ondráš erwischte ihn dabei, nahm das Heft an sich, schlug es Hugo um den Kopf, überlas flüchtig die Verse seines Schülers und sagte: [...]» 3
4. Wie werden sich meine Finanzen entwickeln?
«Sie müssen mir aufmerksam zuhören.» 4
5. Wie wird meine Zukunft ganz generell aussehen?
«Diese Nacht, diese Worte, dann die gestellten Fragen und die Antwort auf diese Fragen – nun wird sich alles für alle Menschen so sehr ändern, dass sie sich selber nicht wiedererkennen werden, aber vorerst ändert sich nichts; alles bleibt so ruhig, so aussergewöhnlich ruhig über dem Wasser mit der nahenden Dämmerung, und vor ihrer schönen weissen Farbe raucht der Kamin eines grossen Schiffes, das man nicht sieht.» 5
Die Bücher
1 «Das Tagebuch von Edward dem Hamster, 1990 – 1990», von Miriam Elia & Ezra Elia, Fischer Taschenbibliothek 2017
2 «Small World» von Martin Suter; Diogenes Taschenbuch, 1999
3 «Maiandacht» von Ota Filip, Fischer Taschenbuchverlag, 1980
4 «Die Zeitmaschine» von H. G. Wells, Diogenes, 1974
5 «Sturz in die Sonne» von C. F. Ramuz, Limmat Verlag, 2023
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hand-music · 7 years ago
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My @MenschMeier4 live set up for last friday! Love the old uher #reeltoreel in mono;)
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akademanie · 9 months ago
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Eines Nebelmorgens am Stadelhofen: Badeentchen, die als Werbetragende herhalten müssen. Es ist früh, ich warte auf Tante Frieda, super busy Businessmenschen warten drauf, am Rad zu drehen.
Der See glitzert im Nebelgrau.
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akademanie · 2 years ago
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Les drôles de Carambar | Solutions
Hors-d'œuvre: Dans un frigo un œuf apercoit un kiwi à côté de lui: «Tiens, il est périmé celui-là !»
(1) Comment appelle-t-on une maman qui a le hoquet ? La mère-hic. (l'Amérique)
(2) Un chat tombe dans un pot de peinture. De quelle couleur en ressort-il ? Chat teint ! (châtain) (3) Que disent deux fantômes qui se sont fait surprendre ? Et bien, on est dans de deaux draps. (4) Pourquoi les chats n'aiment-ils pas l'eau ? Parce-que dans l'eau, minet râle. (l'eau minérale) (5) Qu'est-ce qu'un chat à roulettes ? Un chariot. (6) Qu'est-ce qu'une souris prétentieuse ? Celle qui se plaint d'avoir un chat dans la gorge ! (7) Que dit une tasse dans un ascenseur ? Je veux monter ! (mon thé) (8) Quel est le fruit le plus explosif ? La grenade. (9) Qu'est-ce que un boomerang qui ne revient pas? Un bâton. (10) Que font deux tranches de pain quand elles se rencontrent? Elles font amie-amie. (à mie - à mie) (11) Quel est le comble pour un morceau d'emmental? C'est d'avoir un trou de mémoire. (12) Quel est le comble pour un joueur de bowling? C'est de perdre la boule. (13) Quel est le sport préféré des chêvres? L'aérobique. (aérobic) (14) Pourquoi les plongeurs plongent-ils toujours en arrière et jamais en avant? Parce que sinon ils tombent dans le bateau. (15) Qu'est-ce que un souris prétentieuse? Celle qui se plaint d'avoir un chat dans la gorge.
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akademanie · 2 years ago
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Les drôles de Carambar (aka «Plombenzieher»)
Hors-d'œuvre: Un chat entre dans une pharmacie et demande: «Bonjour, je voudrais un sirop pour matou!»
(1) Comment appelle-t-on une maman qui a le hoquet ?
(2) Un chat tombe dans un pot de peinture. De quelle couleur en ressort-il ?
(3) Que disent deux fantômes qui se sont fait surprendre ?
(4) Pourquoi les chats n'aiment-ils pas l'eau ?
(5) Qu'est-ce qu'un chat à roulettes ?
(6) Qu'est-ce qu'une souris prétentieuse ?
(7) Que dit une tasse dans un ascenseur ?
(8) Quel est le fruit le plus explosif ?
(9) Qu'est-ce que un boomerang qui ne revient pas?
(10) Que font deux tranches de pain quand elles se rencontrent?
(11) Quel est le comble pour un morceau d'emmental?
(12) Quel est le comble pour un joueur de bowling?
(13) Quel est le sport préféré des chêvres?
(14) Pourquoi les plongeurs plongent-ils toujours en arrière et jamais en avant?
(15) Qu'est-ce que un souris prétentieuse?
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Ne t'en fais pas, le solutions seront publiées ici demain 😆
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akademanie · 2 years ago
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«Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schrieb», hielt Khalil Gibran einst fest. Daran denke ich oft, wenn ich zwischen mächtigen Stämmen wandle und meinen Blick an ihnen hochwandern lasse. Und dann stelle ich mir vor, wie sie selbst anfangen zu wandeln, so wie Tolkiens Ents in Fangorn. Und dann wird mir klar: Sie tun das schon. Nur halt so gemächlich, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um auch nur einen ihrer Schritte zu sehen.
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akademanie · 2 years ago
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Heute vor sieben Jahren
An einem ziemlich heissen 9. August, und zwar 2015. Aufgenommen dort, wo das Hors Tribu und der Absinth zu Hause sind, im Val-de-Travers in Môtiers nämlich.
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akademanie · 4 years ago
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Der Schreiberlinge Manifest
Hoffentlich hilfreich-imperativische Gedanken zum Schreiben von Mensch Meyer
Lies!
Achte jede Silbe!
Gebrauche gewöhnliche Worte, um ungewöhnliche Dinge zu erzählen!
Höre auf das Geschwätz der Leute, es ist nicht immer nur Geschwätz!
Sei diszipliniert, ein Plan gelingt nur mit Plandisziplin!
Ehre den Gedanken und die Sprache, vergiss die Meinungen!
Hüte dich vor sinnlosen Ichs und sorge dafür, dass jedes Element im Text (s)eine Funktion erfüllt!
Die Wahrheit ist: Nichts ist wichtig!
Die Wahrheit ist auch: Alles ist wichtig!
Am Ende entscheidend ist: Deine Texte werden gern und gut gelesen!
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Ein Bleistift auf der Wand (beim Rundkino an der Prager Strasse in Dresden im Sommer 2020)
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akademanie · 2 years ago
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Schöne Wörter
✒️«verschlingen»✒️
Damit lassen sich ein paar hübsche Dinge ausdrücken: Man kann sich etwas gierig, hastig, mit viel Vergnügen zu Gemüte führen. Und man kann etwas verknüpfen, verknoten, verwirren. Bücher können verschlungen werden, Essen auch. Wege können verschlungen sein, Herzen und Arme auch. Und Wurzeln ganz offensichtlich auch. Die Wurzeln halten sich fest, umarmen sich und verknüpfen sich mit dem Boden, mit der Erde.
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akademanie · 2 years ago
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H _ _ _ _ _ _: Ein Wintermärchen
«This time tomorrow reckon where I‘ll be» Tom Dooley
Hangman, ein ganz passabler Zeitvertreib für Zwischendurch. Auch wenn man am Ende bisweilen am Galgen baumelt. Aber es kann auch ganz anders kommen und zum Beispiel ein ganz wunderbares Wintermärchen daraus entstehen. Und das geht so:
Sultan Sikīms Wintermärchen
Als Sultan Sikīm eines sonnigen Tages seinen kunterbunten Kaftan hervorholte, hatte er plötzlich grosse Lust auf Kichererbsen, Tahine und grosse, süsse Datteln. Das alles gab es hier im hohen Norden aber nicht und so stützte er seinen Kopf in seinen Händen ab und dachte nach. Er dachte so lange nach, bis ihm der Kopf rauchte (wären Computer und das Internet schon erfunden gewesen, hätte Sultan Sikīm bei einem der zahlreichen Onlineshops bestellt). Schliesslich zündete er seine Pfeife an und hatte sich schon fast damit abgefunden, auf die Köstlichkeiten verzichten zu müssen, als ihm der alte Teppich einfiel, den er in Pookies Schrank gefunden hatte. Rasch inspizierte er den Teppich, holte Nadel, Faden und Zwirn und machte sich daran, die alten Zaubersprüche zu sticken, an die er sich noch erinnerte. Das Schwierigste war, die geflügelte Kakerlake so zu sticken, dass ihre Flügel die Fransen berührten und die Augen in der Mitte des Teppichs lagen. Sultan Sikīm murmelte unaufhörlich Beschwörungen und Zauberformeln und verstummte erst, als der letzte Stich getan war. Mit dem Zerreissen des Fadens erhob sich der Teppich zitternd in die Luft. Der Sultan freute sich und war gleichzeitig besorgt, denn der Teppich war alt und würde sein stattliches Gewicht nicht transportieren können. Und so rief er nach seinem Lieblingswollschaf, einem kleinen, zarten, das so zutraulich geworden war, dass selbst der treueste Hund nicht mit ihm mithalten konnte, und machte es mit dem Teppich vertraut. Nebenbei schrieb er in zierlich-geschwungenen Buchstaben eine Nachricht, versiegelte das Couvert und hiess das Schaf, bis zum Reich der Sengenden Sonne zu reisen und Al-Matha den Brief zu überreichen. Das Schaf meckerte und schaute den Sultan aufgeregt an. Es hielt das Couvert fest in seinem Maul als es sich breitbeinig auf den Teppich stellte, der sich inzwischen zu Boden hatte gleiten lassen und sich nun erst langsam und dann immer und immer schneller hoch in die Lüfte schwang. Sultan Sikīm winkte auch dann noch, als Teppich und Schaf längst nicht mehr zu sehen waren.
Drei Tage und drei Nächte später hörte der Sultan ein vertrautes Blöken und schon bald landete der Teppich mit dem Schaf, das in feine Tücher gehüllt worden war und mit Stolz umherschaute, direkt neben dem Sultan. Er war gerade in eine Partie Wurfzabel vertieft gewesen, liess nun aber Steine und Würfel fallen, um die Heimkehrer zu begrüssen. Neben Schaf und Tuch hatte der Teppich auch Kichererbsen, Tahine und grosse, süsse Datteln mitgebracht. Und noch einige andere Köstlichkeiten, die der Sultan zum Feste in der Schneebar auftragen liess, zu dem er zur Feier des Tages geladen hatte. Das Lieblingswollschaf hat sich übrigens nicht mehr von seinem kostbaren Tuch getrennt.
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Sultan Sikīm: Wer ist das?
Sultan Sikīm ist eine literarische Figur aus dem Land der Sengenden Sonne, der einst in das Land des Ewigen Eises kam, und zwar wegen einer Prophezeiung. Zum Leben erweckt von Janine Meyer, also von mir.
Mehr vom Sultan lesen? Gerne! Mail schreiben und mehr lesen.
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akademanie · 2 years ago
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Wenn Buchstaben zu Geschichten werden
«Poor boy, you‘re bound to die» Tom Dooley
Es war ein ziemlich heisser Tag im Juli 2015 am Neuenburgersee, so träge wie die Zeit waren auch wir. Und trotzdem: Sie wollte verbracht werden, die Zeit. Nur: Wohin wollte sie das? Oder vielmehr: Womit wollte sie das? Mit einer Partie Hangman vielleicht, einem ganz passablen Zeitvertreib für Zwischendurch. Auch wenn man am Ende bisweilen am Galgen baumelt. Aber es kann auch ganz anders kommen und zum Beispiel ein ganz wunderbares Wintermärchen daraus entstehen. Und das kam so:
Noch ist es viel zu heiss, um etwas anderes zu tun, als im Schatten auszuharren und ab und an dem See einen Besuch abzustatten. Eigentlich ganz entspannend, wobei zu viel Entspannung ja auch in Anspannung münden kann. «I don‘t believe in idleness, especially not for young people», so oder so ähnlich formuliert es eine der Figuren* in einem «Miss Marple»-Hörspiel. Aber zurück an den Neuenburgersee. Womit also Zeit verbringen, möglichst ohne weitere Bewegung? Richtig, Hangman spielen. Wahrscheinlich war es der Kaftan, der dazu führte, dass aus den geratenen Begriffen ein Wintermärchen werden sollte. Ob ich das schaffen würde, die Begriffe alle in eine kleine Geschichte zu verpacken. «Nichts leichter als das», werde ich zurückgegeben haben, bevor ich mich ans Schreiben machte. Und, was soll ich sagen? Die kreative Pause hat den Abend schnell herbeigeholt und Sultan Sikīms Wintermärchen hat gerade erst begonnen (gilt natürlich auch für das Schaf).
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H _ _ _ _ _ _: Was ist das?
Das Buchstabenspiel «Hangman» (auch «Galgenmännchen», «Galgenraten», sagt jedenfalls Wikipedia**) ist ein einfaches, anspruchsloses Spiel. Alles, was es dafür braucht sind ein Stift, ein Zettel und ein paar Wörter. Oft wird es zu zweit gespielt, aber eigentlich kann die Anzahl der Spieler beliebig gross sein.
Eine Person beginnt das Spiel, in dem sie sich ein Wort überlegt, das sie so lange für sich behält, bis es von den Mitspielenden erraten wurde. Die Person schreibt den Anfangsbuchstaben auf und markiert die weiteren Buchstaben des Wortes mit der entsprechenden Anzahl Striche.
Die anderen Personen raten in dieser Runde, und zwar die Buchstaben, aus denen das gesuchte Wort zusammengesetzt sein könnte. Ist ein Buchstabe richtig geraten, wird er an die entsprechende Stelle des Wortes gesetzt. Kommt ein Buchstabe mehrfach vor, so wird er an die entsprechenden Stellen gesetzt. Ist ein Buchstabe hingegen falsch geraten, so beginnt der «Aufbau des Galgens», will heissen: Der erste Strich wird gezeichnet. So geht das weiter, bis entweder das Wort erraten ist oder das Männchen am Galgen baumelt.
Varianten
Verändern: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Galgen und das Männchen zu zeichnen, so dass mehr oder weniger Striche (also mehr oder weniger Spielrunden) nötig sind. Oder man zeichnet an der Umgebung weiter, stellt einen Grabstein auf vielleicht oder malt die Wiese, auf der der Galgen steht. Wem der Galgen zu makaber ist, der kann zeichnen, was immer beliebt: Blumen, Bücherregale, Biergläser. Oder Bären.
Weglassen: Der Anfangsbuchstabe kann weggelassen werden, muss also auch erst erraten werden.
Eingrenzen: Man kann Themengebiete und / oder eine maximale Anzahl an Fragen bestimmen.
Sultan Sikīm: Wer ist das?
Sultan Sikīm ist eine literarische Figur aus dem Land der Sengenden Sonne, der einst in das Land des Ewigen Eises kam, und zwar wegen einer Prophezeiung. Zum Leben erweckt von Janine Meyer, also von mir.
Mehr vom Sultan lesen? Gerne! Das «Wintermärchen» wird in Kürze an dieser Stelle publiziert. Und sonst: Mail schreiben und die ganze Geschichte bekommen.
* Wahrscheinlich war es Miss Aimée Griffith in «The Moving Finger» ** https://de.wikipedia.org/wiki/Galgenm%C3%A4nnchen (abgerufen am 24.6.22)
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akademanie · 3 years ago
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«Ez isch ere chli schlecht»
Auf dem Tonband: Fast 90 Minuten dicht gepackte Lebenserinnerungen und Schreiberfahrungen, die transkribiert werden wollen. In der 41sten Minute dann Würgegeräusche, dem Hund gehts offensichtlich nicht besonders.
Ich so (betont kontrolliert): «Ez isch ere chli schlecht.»
Die Interviewpartnerin (unaufgeregt): «Vilich isst sies de wieder.»
‹Bloss nicht›, denke ich. ��Wer weiss, ob ich dann mein Essen bei mir behalten kann?›
Erinnerungen beim Schreiben über das Aufschreiben von Erinnerungen.
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Ein Blick aus dem Fenster der Interviewpartnerin.
Der Hund hat das Erbrochene übrigens nicht wieder aufgegessen und ich konnte mein Essen auch bei mir behalten.
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akademanie · 3 years ago
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Dialekt: Jo, nei, vilich?
Ein Mini-Essay zum internationalen Tag der Muttersprache
Am 21. Februar ruft die Unesco jeweils den internationalen Tag der Muttersprache aus. Damit sollen sprachliche und kulturelle Vielfalt und Mehrsprachigkeit gefördert werden, denn viele Sprachen und Dialekte sind vom Aussterben bedroht.
Flade, Wähe, Zelte oder doch gleich «Kuchen»? Wie nennen Sie den flachen (Blech-)Kuchen mit Belag, der süss oder herzhaft daher kommen kann? Im «Kleinen Sprachatlas der deutschen Schweiz» steht dazu: «In Appenzell und dem umgebenden St. Gallen hat sich das weit verbreitete Wort Fladen, das zu einer indogermanischen Wurzel für ausbreiten gehört und schon in frühester Zeit ein flaches Gebäck bezeichnete, auf den belegten Flachkuchen spezialisiert.» Daneben werde an einigen wenigen vor allem Appenzeller Orten auch Zelte gebraucht, was wiederum ein altes Wort für flaches Gebäck sei und aus dem Süddeutsch-Bairischen stamme.
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Steter Wandel
Die Hälfte aller Sprachen ist vom Aussterben bedroht, auch Dialekte verschwinden oder verwässern zumindest. Das ist nicht per se ein schädlicher Vorgang, denn Sprache bedeutet stets Wandel – und Stillstand bedeutet ja bekanntermassen Rückschritt. Gerade beim spontanen Sprechen – also, wenn man nicht gerade eine Rede hält oder vor einer Klasse zum x-ten Mal den Unterrichtsstoff wiederholt –, sind wir in aller Regel damit beschäftigt, unsere Gedanken und Absichten möglichst verständlich auszudrücken. Wobei man dabei immer das Gegenüber im Blick hat. Das heisst auch, dass wir uns beim Sprechen anpassen können, bisweilen sogar sollten (wenn nicht gar müssten).
Sprunghafte Sprache
Wir können beispielsweise aus dem «Flade» eine «Wähe» machen oder einen «Kuchen», wenn uns das Gegenüber nicht versteht. Der Wortschatz ist denn auch der grundsätzlich am wenigsten stabile Teil der Sprache. Grammatik (also die Sprachlehre) und Syntax (also die Satzlehre) etwa sind eher rigide und nicht ganz so wandelbar. So können zum Beispiel neue Wörter jederzeit in die Sprache eingebaut werden, etwa «2G plus», «Maskenpflicht» oder «coronabedingt». Die Struktur eines Satzes, der um und mit diesen Wörtern gebaut werden kann, bleibt aber gleich. Es spielt grammatikalisch etwa keine Rolle, ob «coronabedingte Verschärfungen eintreten» oder ob «coronabedingte Verschärfungen singen». Letzteres ergibt allerdings rein inhaltlich wenig bis gar keinen Sinn.
Viele dürften ausserdem das Phänomen kennen, dass sich der Wortschatz im Laufe des Lebens verändert, und zwar der eigene wie auch der von aussen. Wörter wie «Geisseblüemli» oder «bambele» zum Beispiel dürften heutzutage seltener zu hören sein wie vor rund 30 Jahren. Zwischen Sprechenden und Empfangenden, die im Dialog zwangsläufig zu Sprechenden werden, findet ein regelmässiger Austausch statt.
Urbanes verdrängt kleinräumiges Wortgut
Im Sprachatlas heisst es dazu, dass oft Wörter der «städtischen Zentren der Umgebung» am Ende jene seien, die «letztlich siegreich» seien. «Kleinräumiges Wortgut» wie etwa die nordostschweizerische «Tünne» weiche etwa zunehmend der «Wähe». Den Dialekt lernt der Mensch in aller Regel von Kindesbeinen an, damit ist er auch so etwas wie ein Stückchen Heimat, Identität, Individualität und kollektives Gedächtnis. Grund genug, selbstbewusst vom «Fladen» zu sprechen.
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Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Plattform hallowil.ch, und zwar mit Umfrage ;): https://hallowil.ch/internationaler-tag-der-muttersprache-auch-dialekt-will-gebraucht-werden.html
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akademanie · 3 years ago
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Ein Ausflug ins Herz der Ostschweiz
Gandalf: Confound it all, Samwise Gamgee. Have you been eavesdropping? Sam: I haven’t been droppin’ no eaves Sir, honest. I was just cutting the grass under the window there, if you’ll follow me.
«Am Morge, do gsehscht no s‘Veeh!», sagt der kleine Mann in der Gondel auf die Frage, welches denn die beste Tageszeit zum Gondelfahren sei. Mit der Gondel gehts zum Familienausflug auf den «Chroberg» im Herzen der Ostschweiz. So heisst der Berg oben an Jakobsbad in den Appenzeller Alpen; «Kronberg» und nicht etwa «Kronenberg». Die Aussicht ist ausgezeichnet, heute gar mit Seeblick, nämlich bis zum Bodensee – und «dei isch de Zürisee», sagt der Gondelmann und deutet auf eine glitzernde Fläche in der Ferne zwischen den Bergen. Auf 1662,8 m. ü. M. tummeln sich Wanderer in Funktionskleidung, Ausflügler in berguntauglichem Schuhwerk und Jäger in grünen Westen, bewaffnet mit Gewehren und Feldstechern.
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Auf der Terrasse im Berggasthaus Kronberg herrscht reger Betrieb, es wird gegessen und getrunken, «Iistuuurte, hahaha!» und «Lutz Zwetschge» zum Beispiel. Warum die Eistorte am Nebentisch so zum Lachen ist, bleibt unergründet. Dass das Getränk zumindest hier Zwetschge-Lutz heisst, bleibt dafür von der Kellnerin nicht unerwähnt, von den Gästen aber unbeachtet. Gebracht und getrunken wird es trotzdem.
Die Flasche Saft ist ausgetrunken, Schnipo, Käsesalat und Vermicelles sind aufgegessen und die letzte Gondel fährt schon bald in Richtung Tal, auch wir schweben über Baumwipfel hinweg wieder hinab, der grösste Bodenabstand liegt dabei bei etwa 100 Metern über dem Boden (bei voller Kabine, bei leerer Kabine beträgt der Abstand etwa 115 Meter). Der Ausflug in den Klosterladen bringt ein paar Köstlichkeiten mit sich, Gallus-Stäbe etwa, ein Gebäck, das sogar Menschen mit Zöliakie ganz unbeschwert essen können. Es ist mit Reismehl gemacht, wie der entsprechende Mensch später mit geübtem Blick auf die Inhaltsstoffe zufrieden feststellt. Sämtliche sakralen Gegenstände im Laden sind gesegnet und natürlich käuflich zu erwerben.
Der Grossteil der Familie ist schon mit dem Auto auf dem Nachhauseweg, wir steigen in den Zug, der so voll ist wie die Pendlerzüge vor Corona. Man soll ja nicht lauschen, aber ist es überhaupt lauschen, wenn man gar nicht anders kann? Neben zwei jungen Frauen sind noch Plätze frei und ihr Gespräch ist nicht zu überhören. Sie sprechen gerade übers Hornussen, eine Schweizer Sportart, die sich mir noch nie wirklich erschlossen hat. Aber ich weiss, dass der «Nouss» keine Nuss ist, sondern eine Scheibe. Und, ja die Scheibe ist ein Er. Die beiden vermuten, es handle sich dabei um einen Ball, der geschlagen werde, was aber eigentlich Sinn und Zweck des Spiels ist, das wissen sie nicht (ich auch nicht, gewinnen wahrscheinlich). «Spiel» jedenfalls erinnert eine der beiden daran, dass sie ja eigentlich an einem Onlinespiel teilnehmen will, bei dem es Rätsel aufzuklären gilt. Sie holt also ihr Smartphone hervor und liest sich ein. «Aalglatter Typ mit Nickelbrille», liest sie vor. «Was das wohl heisst?» Sie sucht nach «Nickelbrille» im Internet, die andere nach «aalglatt». «Aalglatt heisst ‹allzu glatt›, das heisst wohl so viel wie ‹ziemlich lustig›.» Hierzulande kann eine Eisfläche durchaus «glatt» sein, sie ist aber eher «hähl». Wenn etwas oder jemand «glatt» ist, dann ist damit in der Regel gemeint, dass dieses Etwas oder dieser Jemand ziemlich lustig ist, «sauglatt» ist die meinetwegen etwas derbe Steigerungsform davon. Man spricht auch schon mal vom «Sauglattismus», wenn etwas besonders inhaltsleer, aber übertrieben und überzeichnet lustig daher kommt. Der Sauglattismus hat übrigens einen eigenen Wikipediaeintrag.
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Nur wenig später haben wir das Appenzellerland hinter uns gelassen und das Fürstenland betreten. Auf dem Tisch, der vor der Imbisstheke steht, fehlt eigentlich nur noch ein grosser Aschenbecher, dann wäre der Stammtisch komplett. Um ihn herum würden die sieben Männer sitzen, von denen jeder stattdessen einen kleinen, bunten Plastikaschenbecher vor sich hat, der blau zwischen gelben Bierbüchsen hervorsticht. Der Rotschopf grüsst mit lauter, belegter Stimme. Ich grüsse zurück und bestelle bei der Frau am Imbiss zwei ebensolcher gelber Büchsen. Am Stammtisch in meinem Rücken wird es plötzlich laut. Der Rotschopf sagt: «Me cha wohl no Grüezi säge!» «Hab ich ja», erwidere ich leicht irritiert. Darauf der Rotschopf mit Nachdruck: «Me cha Grüezi säge, oder?!» Gleichzeitig hebt der Mann neben ihm die Hand und sagt: «Nein, nein, er hat ihn gemeint.» Er deutet dabei mit dem Kinn auf sein Gegenüber, das sich schon nicht mehr ganz so gerade auf seiner Bank halten kann. Es nuschelt etwas Unverständliches, hält sich mit der einen Hand an seinem Bier fest und versucht mit der Zigarette in der Anderen, den Aschenbecher zu treffen. Der Rotschopf sagt: «Di hani denk scho ghört, er isch tschuld! Er isch immer tschuld!» Der Schwankende schwankt noch ein bisschen mehr, schweigt aber weiterhin  und versucht noch immer, den Aschenbecher zu treffen. «Jo denn», sage ich und wünsche «en Schöne». Dann verschwinden wir durch die Unterführung und lassen uns von der SBB aus der Mitte an der Rand der Ostschweiz chauffieren.
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akademanie · 5 years ago
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Mensch Meyer: Der Bahnhof
Warteort Bahnhof
Ich bin froh um unsere ÖV. Auch wenn die SBB wieder vermehrt ältere Züge mit grossen Tritten einsetzt und die Postauto AG eine kreative Buchhaltung pflegt.
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Ich bin auf dem Land aufgewachsen und kann mich gut an meinen Schulweg erinnern: Eine Stunde hin, eine Stunde zurück. Zu Fuss. Da sind wir heute ganz schön verwöhnt. Aber manchmal überrascht mich die Kleinlichkeit: Im Februar hat uns das Wetter dieses Jahr bekanntermassen nochmal eiskalt erwischt, man sprach von der «Russenpeitsche» und zweistelligen Minusgraden. Einzig, bis zum Bahnhof Wil schien die Meldung nicht vorgedrungen zu sein. Denn da stand ich und hatte den Bus gerade verpasst. Das bedeutet: fast 30 Minuten Wartezeit. Nur gibt es am Bahnhof kaum Orte, an denen sich das Warten aushalten lässt, wenn das Wetter nicht gerade ideal – also nicht unbedingt arktisch – ist. Die paar wenigen Bänkli sind exponiert, man ist Wind und Wetter ausgesetzt. Ganz zu schweigen davon, dass die Strecke von Bänkli zur Abfahrtskante für jemanden wie mich, also jemanden, der nicht mehr besonders gut zu Fuss ist, ganz schön weit ist. Wie dem auch sei: Manchmal steht der richtige Bus schon einige Minuten vor der Abfahrtszeit auf Platz, aber eben nicht an der richtigen Kante. Das war auch an diesem Februartag so, die Chauffeurs hatten gerade die Schicht getauscht und der neue schien bereit. Ich war ein paar wenige Schritte von der Türe entfernt, und viele Schritte mehr von der Abfahrtskante. Ich zögerte einen Augenblick, denn man kann sich nie sicher sein, ob man auch eingelassen wird. Dann aber dachte ich: Es ist kalt und ich bin alt. Man wird wohl Herz zeigen. Das hat der mürrische Chauffeur schliesslich auch und liess mich einsteigen, nicht ohne den Hinweis aber, dass hier nicht der Platz zum Einsteigen sei. Mfall!
Text: Helga Meyer
Sehnsuchtsort Bahnhof
Chübeli werden überdacht und Sitzgelegenheiten verschwinden, an den Bahnhöfen wird der Service wird abgebaut und die Bevormundung ausgebaut. Abends ist der Verkauf von Alkohol  verboten (dass man sich in den frühen Morgenstunden damit eindecken könnte, ist eine andere Geschichte) und das Rauchen wird bestimmt auch unter freiem Himmel untersagt. Die SBB kennt jetzt schon eine ganze Reihe Verbote, darunter fällt zum Beispiel das «Herumlungern». Dabei ist es doch ganz natürlich, dass man sich auch mal längere Zeit am Bahnhof aufhält, zum Beispiel weil man auf einen Anschluss wartet oder weil man jemanden vom Zug abholt, der wegen des plötzlichen Wintereinbruchs Verspätung hat. Oder aber man hält sich hier auf, weil kaum ein öffentlicher Ort so die Sehnsucht zu wecken vermag. Hier kommen wir an, hier reisen wir ab. Irgendwie ist ein Bahnhof so etwas wie ein Tor zur Welt, mag er auch noch so klein sein, denn er kann uns mit allen erdenklichen Destinationen verbinden. Und mehr noch, am Bahnhof «hängen» wir ganz selbstverständlich, er zwingt manchmal zur Entschleunigung. Damit hätte er ganz nach dem Soziologen Ray Oldenburg das Potential ein «dritter Ort» zu sein. Mit diesen «third places» meint Oldenburg Räume, die nicht unser privates oder unser berufliches Umfeld umfassen, sondern öffentliche Bereiche, die den Dialog anstossen und die Menschen verbinden können. Menschen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen, Hintergründen, Vorstellungen und Wünschen treffen hier aufeinander – und treffen sich im besten Fall. Ein dritter Ort stärkt die Demokratie, und zwar im Sinne des Philosophen John Dewey: «Die letzte Gewissheit der Demokratie liegt in der Freiheit, sich an jeder Ecke mit anderen zum Diskutieren treffen zu können.»
Text: Janine Meyer 
Übrigens: Das Chübeli wurde von der Redaktion gekillt. Ist aber auch in Ordnung, es gibt eigentlich keinen Grund, einen Mundartausdruck zu verwenden. Eigentlich, denn einen Grund gibts: Mir gefällts.
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Die Kolumne ist erschienen im Ostschweizer Kulturmagazin Saiten.
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akademanie · 6 years ago
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Mensch Meyer: In dieser Kolumne tauschen sich Oma und Enkelin einmal im Monat über das Damals und Heute aus.
Besser lesbar ist die Kolumne übrigens im Magazin «Saiten», wo sie denn auch ursprünglich erschienen ist.
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