#me: * doesnt even feel sorry abt that or that i squished jimins crown jewels*
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twd!au 3
“Also nochmal”, begann Eunsook langsam, sah von Jimin zu Yunhee und wieder zurück, “wir steigen jetzt alle in den Pick-up, fahren in den nächsten Ort und holen eine Menge Metall. Im Zentrum des Ortes. Der wahrscheinlich überrannt ist von Beißern.”
“Yup! Vorher macht mal ‘ne Ansage, mit welchen Waffen ihr was anfangen könnt, was eure Präferenzen sind. Ich fahr auf jeden Fall und Yunhee-ah-”
“-Banmal-”
“-Noona sitzt neben mir.”, schloss Jimin zufrieden und bedeutete einem stummen Jeongguk, dessen riesige Augen in der anbrechenden Dunkelheit glänzten, ihm zu folgen.
“Wir brauchen, wenn wir nicht in eine Horde Zombies brettern, circa eine halbe Stunde in den Ort, dann nochmal zwanzig Minuten bis zur Tankstelle. Wir räumen die Kassen und den Tresor aus, holen Nachschub aus der Apotheke daneben und alles andere nützliche, was wir tragen können. Hauptsache wir sind vor Tagesanbruch wieder auf dem Rückweg”, fuhr Yunhee fort während sie sich eine etwas zu große, schwarze Lederjacke überwarf und ihren Pferdeschwanz öffnete, um ihn etwas höher und fester zu binden.
Eunsook hob die Brauen und sah zu Taehyung herüber, der mit ausdruckslosem Gesicht ihren Blick erwiderte und dann die Schultern zuckte. Kokettiert rollte Eunsook ihren Kopf zurück auf die andere Schulter und stemmte die Hände in die Hüften.
“Okay”, murmelte sie und nickte sich anscheinend selbst aufmunternd zu, “okay! Dann mal los!”
+
Eine Viertelstunde später fuhr der alte, rostige Pick-up vom Gelände, die zwei Männer, die gerade Wache hatten, schoben das gusseiserne, riesige Tor hinter ihnen wieder zu. Jimin fuhr vorsichtig aber schnell genug, um sich nähernde Zombies zu umfahren, oder umzufahren bevor sie ihre Hände an die Scheiben bekamen. Yunhee saß neben ihm, und neben ihr Eunsook. Hinten auf der Tragfläche hockte hinter der Scheibe Taehyung und vor ihm saß im Schneidersitz Jeongguk.
Sie alle trugen größtenteils dunkle Kleidung, Taehyung hatte ein schwarzes Longsleeve gefunden und neue Combat Boots, Jeongguk trug ähnliche und hatte in seine helle, zerrissene Jeans ein schwarzes, doch etwas zu enges T-Shirt gestopft. Eunsook trug nach wie vor ein ausgeleiertes Flannel, über das sie eine übergroße Jeansjacke geworfen hatte, ein Haarband bändigte lästige Strähnen, die ins Gesicht hingen und sie hatte Lederhandschuhe an. Zwischen ihren Beinen lehnte ein Baseballschläger, der mit Nägeln versehen war, auf dem Rücken hatte sie ein altes Jagdgewehr. Jeongguk hatte eine Sniper gefunden, trug wie Jimin Wurfmesser bei sich und eine kleine 9mm am Gürtel. Seine Hände waren umwickelt mit Panzertape. Jimin, der lediglich ein schwarzes Muskelshirt, Lederhosen und ein vielfach kariertes Flannel trug, hatte einen Bogen dabei und ebenfalls eine kleine Pistole am Gürtel baumeln.Yunhee neben ihm sah aus wie Lara Croft höchstpersönlich, was wahrscheinlich größtenteils mit dem langen, geflochtenen Zopf zu tun hatte und der Lederjacke, unter der sie ein normales, überlanges Longsleeve trug und sportliche Leggins. Zwischen ihren Sneakers auf dem Boden stand ein Katana, das sie wer weiß woher hatte, in die Innentaschen der Jacke hatte sie zwei Handpistolen gestopft.
Lediglich Taehyung trug keine Waffen bei sich außer einer kleinen Knarre. Als Jimin ihn mit hochgezogenen Brauen gemustert hatte, lächelte Taehyung nur ein merkwürdiges Lächeln und sobald er sich rumgedreht hatte, schüttelte Jeongguk auf Jimin’s fragenden Blick lediglich müde den Kopf.
Eunsook war darüber alles andere als zufrieden, aber was konnte sie schon großartig tun? Sie wusste, dass ihr Bruder mit Waffe genauso nützlich war wie ohne.
Die ersten fünf Minuten verbrachten sie schweigend, doch dann glitt Jimin’s Hand schließlich zum Radio und machte es an. Das bekannte Rauschen erfüllte das Innere des Wagens während draußen der beleuchtete Waldweg an ihnen vorbei wackelte, hier und da wanken ihnen Gestalten aus den Schatten entgegen. Jimin drückte ein paar Knöpfe und Eunsook erkannte, dass ein Kabel aus irgendeiner Öffnung kam und plötzlich schallte ihr Musik entgegen. Die Geräusche von draußen und das träge Murren des Motors wurden beinahe vollends übertönt von Rubert Holmes’ Escape, dem Pina Colada Song. Beinahe erschrack Eunsook, als sie sich selbst lachen hörte und als sie sich umwandte, grinste Taehyung breit durch die Scheibe. Auch Yunhee’s Mundwinkel zuckten und Jimin sang bereits mit, seine raue, hohe Stimme erstaunlich angenehm.
Eine Weile ging es so; sie fuhren auf die verlassene, stockfinstere Landstraße, über ihnen mehr und mehr Sterne und das Innere des Wagens erfüllt von alter Musik, sie alle verloren sich eine Weile in der Trautheit des Autofahrens, einfach nur herum fahren und mitsingen. Und es tat gut, sehr gut. Eunsook konnte nicht sagen, wann sie sich das Letzte Mal so sicher gefühlt hatte, auch wenn ihr die Aussicht auf das, was kam, Bauchschmerzen bereitete.
Irgendwann sang sogar Jeongguk hinten mit und Eunsook lächelte leise, denn sie hatte immer gewusst, dass der Soldat ein ziemlich weiches Herz hatte und seine Stimme brachte eben das zum Ausdruck. Yunhee und sie warfen sich verstohlene Blicke zu, als die drei Männer sich tatsächlich sowas wie ein Karaoke-Battle lieferten. Dabei musste Jimin immer wieder ziemlich abrupt Beißern oder auf der Straße gestrandeten Autos ausweichen.
Schließlich rasten sie an einem Ortsschild vorbei und die ersten Häuser mit ausladenden Vorg��rten und großen Verandas krochen in ihr Sichtfeld. Die Infizierten wurden mehr, das Chaos nahm zu; da war haufenweise Müll und zerstörte Autos, Lieferfahrzeuge, Einkaufwagen, alles mögliche parkte ihnen im Weg herum. Jimin fuhr langsamer und konzentrierter, lehnte sich leicht nach vorn und machte die Musik schließlich aus. Von hinten hörten sie gelegentlich Jeongguk’s und Taehyung’s Wortwechsel oder Yunhee und Jimin wechselten ein paar Worte, denn sie beide schienen den Ort und somit den Weg zu kennen. Jimin fuhr in kleine Gassen und Straßen hinein, die ausweglos schienen, sich jedoch als wunderbare Schleichwege herausstellten. Und in solch einer Gasse kam der Wagen schließlich mit einem letzten Keuchen des Motors zum Stehen.
Einige Sekunden war es mucksmäuschenstill, dann griff Jimin nach dem Türgriff. Bevor er die Tür aufstieß, drehte er sich ein letztes Mal zu den Mädchen um. Zwinkerte Yunhee zu und verschwand dann wie ein Schatten draußen in der Nacht. Yunhee verdrehte die Augen und bedeutete Eunsook den Wagen ebenfalls zu verlassen und sie tat wie geheißen.
Die Nacht war lauwarm, die Luft hier in der Stadt trocken und schmeckte nach Stadt. Der immerwährende Duft von Eisen und leichter Verwesung war noch nicht allzu präsent in der Gasse, wo sie standen, was darauf schließen ließ, dass es um die Ecke noch nicht von Beißern wimmeln würde. Hinter ihnen sprang Jeongguk leichtfüßig wie ein Panther vom Deck des Wagens, streckte dann eine Hand hilfsbereit nach Taehyung aus, der sich einfach auf den anderen drauf fallen ließ. Zischend fing Jeongguk ihn auf und mit einem Ausfallschritt schaffte er es, dass die beiden nicht lauthals in die nächste Mülltonne stolperten. Unglücklich beobachtete Eunsook wie Jimin und Yunhee sich einen verstohlenen Blick zuwarfen.
Leise schlichen die fünf auf die Ecke zu, an der sich Jimin positionierte. Ungeduldig winkte er die anderen näher zu sich: “Seht ihr dort drüben, auf der anderen Seite der Kreuzung? Auf der einen Straßenseite ist die Tankstelle, auf der anderen die Apotheke. Problem ist, dass auf dieser Seite der Kreuzung ein Kino war, und daneben eine Videothek. Da sind scheißviele Beißer, alle auf einen guten Happen Jiminie aus. Oder Taetae”, flüsterte Jimin in einer Mischung aus Drohung und Spott und wackelte mit den Brauen, Jeongguk rieb ungeduldig von innen seine Zunge gegen die Wange und linste zu Taehyung herüber, der Jimin’s Sticheleien mit dem Ernst eines Kindes, das völlig ahnungslos Sticheleien über sich ergehen lässt, hinnahm. Er hatte die Stirn gerunzelt und beobachtete, wie das Licht der Ampel ruckartig von Rot auf Grün flackerte.
Yunhee räusperte sich: “Ich würd’ sagen, dass du da-”, hier zeigte sie auf Jeongguk, “- und ich zur Tankstelle gehen. Eunsook, du hast als Krankenschwester sicher mehr Ahnung von Medikamenten und so, also gehen Jimin und du-”
“-ich lass dich doch nicht mit dem Typen hier allein, Mann!”, unterbrach Jimin Yunhee zischend und klopfte Jeongguk eine Hand vor die Brust, dieser wackelte unbeeindruckt mit der Nase und sah mit unbeirrt großen Augen von einem zum anderen. Yunhee schloss langsam die Augen und atmete tief ein und wieder aus.
“Glaubst du etwa ich bin scharf drauf, mit dem Typen rumzuhängen, der mir an den Haaren gezogen hat, nachdem wir diesen- diesen Leuten geholfen haben?”, fragte sie spitz und mit vor Spott triefenden Lippen an Jimin gewandt, der den Kopf in den Nacken legte und sich auf die Unterlippe biss.
Jeongguk kratzte sich im Nacken. “Ach ja. Das. Das tut mir Leid-”
“-da kommen Beißer.”, unterbrach Taehyung sie leise und in einem Tonfall, als wolle er ihnen berichten, was für eine wunderbar sternklare Nacht sie doch hatten. Ihrer aller Köpfe wirbelten herum und tatsächlich: auf dem Weg zu ihrer Gasse waren fünf Beißer vom Kino auf sie aufmerksam geworden und schlurften nun langsam auf sie zu.
“Okay, Eunsook und Jimin, Apotheke! Du da und ich, Tankstelle!”
“Was mach’ ich?”, fragte Taehyung etwas verloren und sah mit großen Augen von einem zum anderen.
“Wache stehen natürlich. Kannst dich ja irgendwo hinstellen und aufpassen, dass du nicht angeknabberst wirst… und selbst wenn, bist ja eh immun~”, schnurrte Jimin süffisant und seine Zähne blitzten, als er im schummrigen Licht gehässig grinste.
Taehyung’s Wimpern flatterten, dann biss er die Kiefer zusammen und folgte ihnen vorerst, ebenfalls leicht joggend. Um die ersten zwei Infizierten kümmerte Yunhee sich leise und präzise mit ihrem Schwert, dann flogen zwei Wurfmesser auf einmal und Jimin und Jeongguk zogen jeweils eines aus der Stirn des dritten Beißers. Eunsook riss dem vierten mit dem Schläger die Füße weg und Yunhee köpfte die rasselnd keuchende Frau, den fünften schubste Taehyung einfach um denn er besaß sowieso nur noch ein Bein.
Dann bogen Eunsook und Jimin nach rechts ab, Yunhee und Jeongguk nach links. Und Taehyung wurde langsamer, kam schließlich in der Mitte der Straße zum Stehen und drehte sich verloren um sich selbst. In einiger Entfernung sah das Kino gut besucht aus, so, als wäre die Apokalypse nie passiert. Daneben flackerte ein ehemals beleuchteter Buchstabe der Videothek ebenfalls einladend.
Langsam ging der junge Mann in die Knie und ließ sich schließlich auf den Hintern fallen. Verschränkte die Arme und wartete, die laue Nacht um ihn herum beinahe friedlich.
+
Eunsook verzog das Gesicht, als sie direkt auf dem Empfangstresen die halbwegs mumifizierte Leiche des ehemaligen Apothekers sah. “Welch Ironie, dass ausgerechnet der, der den Menschen zur Besserung ihres Gesundheitszustandes verholfen hat, nun ziemlich tot hier herumliegt.”, murmelte Eunsook und zog ihr Haarband vor den Mund. Jimin warf ihr einen irritierten Seitenblick zu. “Sprichst du immer so?”
“Wie, so?”
“So… so hochgestochen? Erinnert mich an Namjoon, der labert auch immer so daher”, schloss Jimin murmelnd und schob die Leiche achtlos mit dem Fuß über den Tresen davon, hüpfte dann selbst hinterher und machte sich erstmal an der Kasse zu schaffen.
“Besser hochgestochen als die eigene Muttersprache zu verhunzen”, murmelte Eunsook während sie Paket um Paket nach wenigen, geübten Blicken in einen großen Müllsack warf. Ibuprofen, Paracetamol, Hustensaft, Bronchicum, Antidepressiva…
“Hey, brich mir die Hintertür auf, die ist meist durch einen Code geschützt”, sagte sie halblaut über die Schulter und hörte es kurze Zeit darauf krachen. Und dann Piepen. Und zwar laut, sehr laut! Der Alarm schrillte los und Eunsook zuckte erschrocken zusammen und wirbelte mit wütend zusammengeschobenen Brauen herum um Jimin mit einem sehr ulkigen Gesichtsausdrucks des Schrecks vorzufinden. Ein Messer steckte Codeleser, ein anderes im Türspalt. “Das dritte Messer rammst du dir am besten zwischen die Augen, damit deine Synapsen nicht mehr auf so Scheißideen kommen!”, zischte Eunsook aufgebracht und sah nervös zum Schaufenster herüber, Jimin pfiff anerkennend. “Na also, das nenn’ ich mal ‘nen Tonfall, Eunsookie! Du Rebell-”
“-halt die Klappe und hilf mir, die Tür zu verbarrikadieren!”, fauchte Eunsook und ließ den Müllsack fallen, strauchelte und stürzte auf die Tür zu. Just in dem Moment donnerte das erste, entstellte Gesicht gegen das Glas der Türe und es zitterte bedrohlich.
Eunsook stöhnte in unisono mit dem Infizierten, öffnete dann so ruckartig die Türe, dass der Beißer herein- und direkt in Jimin’s Messer stolperte. Der über ihn hinweg stieg und hoch hüpfte, um an das Gitter heranzukommen, dass des Nachts des Laden vor Einbrüchen schützte. Oder die beiden vor einer Zombie Invasion schweren Grades. Allerdings war er zu klein und selbst Eunsook, die sich streckte und hüpfte, kam nicht heran. Plötzlich bückte sie sich und es sah kurz so aus, als wolle sie seinen Nüssen eine Kopfnuss geben.
“HEY, was zur Hölle-”, fuhr Jimin sie mit hoher Stimme an.
“-halt die Klappe und steig auf meine Schultern!”, befahl Eunsook verzweifelt.
“Nein?! Wenn, dann steigst du auf meine-”
“-MACH SCHON!”
Und Jimin schnalzte genervt mit der Zunge, nahm mit seinen muskulösen Oberschenkeln auf ihren schmalen Schultern platz und zerquetschte ihr fast den Nacken. Eunsook schnaufte und stemmte Jimin langsam aber sicher in die Luft, ihr Kopf war knallrot, ihre Haare wuschig und ihre Brille verrutschte, sodass sie kaum noch etwas sah. Kaum stand sie, spürte sie einen heftigen Widerstand und begriff, dass Jimin dabei war, mit seinem Bogen die ersten Infizierten zu erlegen, die in ihre Nähe kamen.
“Mach schon?!”, wiederholte sie schnaufend und taumelte etwas zur Seite, Jimin fuchtelte fluchend mit den Armen.
“Yah! Halt still-”
“-wie denn mit dreitausend Pfund auf den Schultern?”
“Werd nicht frech”, knurrte Jimin mit rauer Stimme und dann spürte Eunsook, wie das Gewicht auf ihren Schultern leichter wurde.
Kurz kreuzte der irrationale Gedanke, dass Jimin fliegen gelernt hatte, ihre Hirnwellen. Dann hörte sie das Rattern des Gitters und als Jimin lautstark fluchte, taumelte sie instinktiv nach hinten und fiel um. Als Jimin jaulte, da sie mit dem Hinterkopf genau auf seine Weichteile schlug, donnerte das Gitter mit einem eisernen Krachen auf den Asphalt. Und Eunsook rappelte sich rasch auf und brachte das Kettenschloss hinter der Tür an.
Einige Sekunden hörte man nur das Keuchen der beiden drinnen und das Stöhnen und Kratzen der Beißer draußen. Dann bebten Eunsook’s Schultern und als Jimin sich irritiert umsah, erkannte er, dass sie lachte. Mit einem leicht wahnsinnigen Blick sah sie ihn über die Schulter an:
“Mann, das war scheiße knapp.”
“Für meine Eier war das nicht nur knapp”, seufzte Jimin mit schmerzverzerrtem Gesicht und Eunsook brach in schallendes Gelächter aus.
+
Jeongguk hatte alle fünf Infizierte erledigt bevor Yunhee auch nur einen Finger rühren konnte.
Er betrat die Tankstelle mit großen Schritten, blieb eine Sekunde stehen und warf einen Blick auf den Sicherheitsmonitor in der Ecke. Dann lud er mit einem gekonnten Handgriff die Schrotflinte nach, einhändig, legte sie an die Schulter und nahm mit der freien Hand zunächst ein Wurfmesser, dass natürlich genau zwischen die Augen des Beißers traf, der im nächsten Gang vor sich hinvegetierte. Dem dahinter, der dadurch auf ihn aufmerksam geworden war, verpasste er einen Kopfschuss, lud nach und warf das nächste Messer, tat den nächsten Schuss. Und dem letzten lauerte er am Ende des Ganges auf, stieß ihn mit dem Kopf zuerst ins Kühlregal und schlug die Türe unnötig heftig zu. Rot schmückte das dreckige Glas, es wurde still.
Yunhee schürzte die Lippen und wandte sich der Kasse zu. Schwang sich über den Tresen und sah sich kurz in ein riesiges, entstelltes Maul fallen; fasste sich jedoch schnell und ihr Katana fand den geöffneten Schlund, bevor ihre Sneakers rechts und links von dem Beißer auf dem Boden trafen. Sie schloss die Augen und atmete kurz ein und wieder aus, zog mit einem schmatzenden Geräusch ihr Schwert aus dem Schlund und bohrte es zwischen den Augen des Zombies ins alte Fleisch, sorgte für Stille und wischte das beinahe schwarze Blut am alten Hemd des ehemaligen Angestellten ab.
Dann kümmerte sie sich um die beiden Kassen während Jeongguk sich offensichtlich um anderen Kram kümmerte, den er wohl für angemessen hielt. Sie hatte immer ein Ohr in seine Richtung geöffnet, warf dem flackernden Bildschirm ab und zu Blicke zu. Sie schaffte es, den Code zu knacken ohne den Alarm auszulösen und sich um den Tresor zu kümmern und als sie schließlich mit einem schweren Müllsack am Eingang stand, standen da zwar vier weitere Müllbeutel, aber da war kein kleiner Soldat.
Stirnrunzelnd sah Yunhee sich um, auf dem Bildschirm war er gerade nicht zu sehen und Yunhee hörte ihn nicht. Sie wartete einige Sekunden, vielleicht auch eine Minute, zwirbelte währenddessen ihren Zopf um ihre Finger, warf diesen dann über ihre Schulter und schlenderte schließlich den Gang herunter, in dem Jeongguk bereits ein kleines Massaker hinterlassen hatte. Folgte dann den Spuren von hier und da unachtsam ausgeräumten Regalen nach links und sah den nächsten Gang hinunter, in dem er nicht saß. Im Übernächsten auch nicht. Stirnrunzelnd drehte Yunhee sich um und ging noch einmal in die andere Richtung, ihr Herz klopfte satt in ihrer Brust, ihr Bauch war angespannt.
Schließlich blickte sie den zweiten Gang recht herunter und sah ihn schließlich, den großen, muskulösen Körper zusammengefaltet kauerte er vor einem Regal und hatte irgendwas in der Hand. Sie ging zu ihm und blieb ein wenig abseits stehen, musterte seinen angespannten Nacken und das Comicheft, das er in der Hand hielt. Sein dunkles Haar ging in leicht feuchten, sanften Wellen ins Gesicht und ein wenig über den gepiercten, beringten Ohren, der Nacken war hinten etwas schlampig rasiert worden, es wuchsen bereits Stoppeln nach. Die großen Hände hielten das Heft beinahe andächtig.
“Mein Bruder hat die immer gelesen”, murmelte Jeongguk plötzlich mit rauer Stimme, der Dialekt lag schwer auf seiner Zunge, sodass er das Ende des Satzes fast ganz wegnuschelte. Das kannte Yunhee bereits von Jimin und es lag ihr so vertraut in den Ohren, dass sie plötzlich sowas wie Zuneigung dem Jüngeren gegenüber empfand. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie und kam etwas näher, hockte sich schließlich neben ihn mit einem gewissen Sicherheitsabstand, sodass ihre Arme sich vielleicht berührten, vielleicht auch nicht.
Mäßig interessiert sah sie auf das Heft und die gekritzelten Superhelden. Viel interessanter als die Helden fand sie die anderen Menschen, die normalen Menschen. Was sie trugen, was sie taten. Alles war so … normal.
“Ich wär auch gern so jemand aus dem Heft”, sagte sie plötzlich und erschrak sich beinahe über ihre eigene Stimme, hatte sie doch nicht vorgehabt, sie plötzlich zu heben. Ihre Augen suchten nervös sein Gesicht und sie sah das Lächeln über sein Gesicht flackern, wie er sich auf der Unterlippe herum kaute. Seine Augen glänzten und er nickte langsam, schien zu verstehen. Und sagte schließlich mit etwas belegter Stimme: “Ja. Ich auch.”
Eine Minute noch blätterte er andächtig von Seite zu Seite und Yunhee sah ihm dabei zu, dann hörten sie von draußen Lärm. Rasch stopfte Jeongguk den Comic wieder ins Regal und erhob sich, wischte sich mit einem Räuspern die Hände an der Jeans ab. Ihm schien der Moment unangenehm geworden zu sein, oder einfach nur unangenehm bewusst. Während er rasch wieder zum Eingang des Ladens schritt, verpackte Yunhee diesen Moment andächtig in ihrer Erinnerung und griff nach dem Comic, rollte das Heft zusammen und schob es ins Innere ihrer Lederjacke bevor sie Jeongguk folgte.
Als sie die Säcke im Eingang gestapelt hatten, sahen sie den Tumult auf der anderen Straßenseite. Yunhee runzelte die Stirn: “Was zur Hölle ist denn bei denen los?”
“Schwer zu sagen”, murmelte Jeongguk und kniff die Augen zusammen, “aber es sieht so aus, als haben sie das Schutzgitter runtergelassen? Oh, die Alarmanlage ist an”, stellte er fest und nun hörte Yunhee es auch: ein beständiges Piepen, das die Beißer anlockte.
“Na super”, murmelte sie, “was machen wir jetzt?”
Jeongguk sah auf die Säcke vor ihnen.
“Wir brauchen auf jeden Fall den Wagen hier, wenn wir die Säcke die Straße runter schleppen, brauchen wir ewig und erregen nur Aufmerksamkeit.”
Yunhee stimmte ihm mit einem lahmen Geräusch in der Kehle zu und musterte die Situation auf der Straße. “Da kommen wir nicht durch. Und somit auch nicht an den Autoschlüssel, den hat Jimin…” Jeongguk fuhr sich durch’s Haar und schüttelte dann leicht den Kopf. “Wir brauchen keinen Autoschlüssel, ich kann den Wagen so starten. Das Problem ist, dass das ein wenig dauert und wenn wir zwei jetzt hier raus gehen, ob hinten oder vorne, wir werden Aufmerksamkeit erregen. Aber der da nicht…”, murmelte er und deutete dann mit leuchtenden Augen auf eine Figur, die etwas abseits von dem Tumult, und doch mittendrin, hilflos von einem Fuß auf den anderen trat.
Yunhee schob die Brauen zusammen und verengte die Augen bevor sie sie ungläubig wieder aufriss: “Ist das- ist das etwa-”
“Das ist Tae-Hyungie”, murmelte Jeongguk und trat ans Fenster, wedelte wild mit den Armen. In der Dunkelheit sah man, dass Taehyung in seinem hilflosen hin- und hergetrappel innehielt, dann bewegte er sich in schnellem, aber unauffälligem Schritttempo durch die Beißer auf sie zu.
Die Beißer beachteten ihn nicht. Liefen an ihm vorbei ohne sich umzudrehen. Taehyung wich ihnen zwar unauffällig aus und versuchte sein Schritttempo anzupassen, doch sie beachteten ihn tatsächlich nicht.
“Was zur Hölle…”, murmelte Yunhee und Jeongguk stieß sowas wie einen Lacher aus und zuckte die Schultern.
“Seit er gebissen wurde, funktioniert das ganz gut. Aber auch nur manchmal und unter gewissen Bedingungen. Er darf natürlich nicht die Nationalhymne singend und tanzend mitten unter ihnen stehen, aber hier, so mitten in der Nacht und wenn er sich unauffällig verhält…”
Gerade öffnete Taehyung vorsichtig die Tür und schob sich zu ihnen hinein, bevor er die Tür wieder schloss. Yunhee starrte ihn mit einem nach wie vor ungläubigen Blick von der Seite an und legte die Türkette vor, Taehyung grinste sie kurz und breit an, bevor er sich mit großen Augen an Jeongguk wandte.
“Gukkie. Was mach’n wir denn jetzt?”
Jeongguk kaute sich eine Weile mit geistesabwesendem Blick auf der Unterlippe herum, die Hände in den Haaren hinter dem Kopf verschränkt, sodass das enge T-Shirt vor der Brust spannte. Dann blinzelte er und sagte mit ernster Miene: “Tae-Hyungie, du musst mir jetzt gut zuhören. Das wird nich’ einfach, aber wenn du dir alles gut merkst, schaffen wir’s vielleicht…”
Yunhee, etwas irritiert von der Art und Weise, wie Jeongguk als Jüngerer mit dem Älteren sprach, beugte sich ebenfalls vor. Und was Jeongguk zu sagen hatte, ließ sie nicht gerade aufatmen.
part iv
#twf au 3#me: *makes taehyung a special snowflake in every au and if its not him its jin or hobi*#me: * doesnt even feel sorry abt that or that i squished jimins crown jewels*
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