04.06.2017 AT-Wien - Rock in Vienna
Festival Nummer zwei in diesem Sommer: Rock in Vienna, was ins deutsche übersetzt ungefähr soviel heißt wie: Rock in Wien. Immer diese Anglizismen.
Wien liegt ja bekanntlich in, na? Richtig, Österreich. Und da die Fahrt dorthin immer so lange ist und Wien eigentlich eine echt schöne Stadt ist, hab ich mir gedacht ich fliege einfach schon zwei Tage früher hin, mache dort etwas Urlaub und lasse die beiden Mitmusiker am Konzerttag alles allein in den Bus einladen und die Fahrt nach Wien ohne mich hinter sich bringen.
Ein Plan, der von vorne bis hinten komplett richtig war, wie sich herausstellen sollte.
Zu der Tatsache, dass Sibbi und Max unser gesammtes Equipment zu zweit ins Fahrzeug wuchten mussten, weil auch unsere Crew keine Lust hatte mitzufahren, gesellte sich dann noch die amüsante Tatsache, dass der gemietete Bus einen Tag zuvor von einem Catering-Unternehmen genutzt worden war, und dort leider eine erhebliche Menge mit fischhaltigem Essen ausgelaufen sein muss. Der dadurch resultierende Geruch, machte die kommenden Stunden im Fahrzeug für Sibbi und Max wenig angenehm und mein schlechtes Gewissen, die beiden allein gelassen zu haben, nahm schlagartig zu. Zumindest solange bis ich mir Sekunden später das nächste Ottakringer-Bier eingeschenkt hatte und mich erneut friedseelig im Liegestuhl einkuschelte.
Irgendwann waren wir dann aber doch alle auf dem Festivalgelände auf der Donauinsel angekommen. Einer sonnengebräunt und entspannt, zwei mittelmäßig gelaunt und nach Fisch riechend. Unsere Freunde von den Donots wurden anschließend standesgäß mit Küsschen begrüßt und da wir heute als erste Band des Tages die Bühne einweihen durften gaben sich Soundcheck, Nahrungsaufnahme und Bühnenzeit quasi die Klinke in die Hand.
Übrigens sind die Donots, im Gegensatz zu uns, ALLE mit dem Flugzeug zum Festival angereist. Bis auf Gitarrist Guido der alleine (!) im Nightliner (!) gefahren ist. Damit ist auf alle Fälle schonmal geklärt, wer von unseren Bands das größere Rockstar-Clichée lebt. Wir machen da irgendwas falsch, fällt mir immer wieder auf. Vor allem wenn ich hier an meine nach Fisch riechenden Kollegen denke.
Ehe wir uns versahen, standen wir dann aber trotzdem irgendwann auf der Bühne und sahen uns mit einem Publikum konfrontiert, das einem energisch-liebevollen Konzertnachmittag keinesfalls im Weg stehen wollte. Sehr angenehm. Auch wenn der Platz vor der Bühne heute nicht brechend voll gefüllt war, waren die Leute mehr als nur engagiert und haben sich in Punkto Tanz & Gesang nicht lumpen lassen. Wir sind nach der Show jedenfalls sehr sehr glücklich von der Bühne gefallen.
Nach der Show absolvieren wir noch einen rasanten Interview-Iron-Man-Marathon und trinken anschließend ausgiebig Dosenbier, während wir uns die Shows der anderen Bands angucken. Vor allem der Auftritt von In Extremo wirft viele Fragen auf und Deichkind haben beispielsweise immer noch den Arsch offen, was die Bühnenshow angeht. Unglaublich unterhaltsam und das auch wenn man sie schon so oft gesehen hat.
Danke geht an das Team von Rock in Vienna, die schönen Donots mit ihren tollen Haaren und an alle, die dabei waren. Es war uns ein Fest.
Bis zum 1.12. in der Arena ihr starken Österreicher!
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Heavy Montréal – Lets bring in some Metal!
Hello Headbangers and other Friends!
Nach einer ganzen Weile ist es jetzt mal wieder Zeit für etwas Heavy Metal. Darum geht es ja auch schließlich unter anderem in diesem Blog! Wir wollen euch vom Zelebrieren des Metal in anderen Kulturen und Ländern berichten. Auch wenn wir noch nicht auf sehr vielen Konzerten in Montréal waren, besteht unser Freundeskreis hier auch zum Teil aus „Quebecois“ und anderen kanadischen Metalheads, weshalb wir jetzt nach fast 8 Monaten einen sehr tiefen Einblick bekommen haben, wie das Leben hier in Ostkanada als Metaller so ist.
Wir wollen euch in diesem Beitrag ein Bisschen über den Metal im Allgemeinen, aber auch über ein paar Konzerte hier in Montréal berichten, die wir besucht haben.
Zu Beginn möchte ich erstmal sagen, dass es hier verdammt viele Anhänger dieser Subkultur gibt. Man fühlt sich also auf keinen Fall als Außenseiter, wenn man hier zugepierct, volltätowiert mit langen, gefärbten Haaren oder dergleichen rumläuft. Auch wenn das bei uns, zumindest was die Haare angeht, nicht mehr der Fall ist... :(. In der Videospielefirma, für die wir arbeiten zum Beispiel, gibt es wirklich unzählige Metalheads. Da ist es umso cooler, dass es keinen Dresscode gibt. ;)
Wie überall, sind die Präferenzen für die speziellen Subgenre des Metal auch hier in Kanada sehr verschieden. Die meisten Metaller hier, hören wie auch wir einfach alles. Allerdings kann man bei vielen (zumindest die, die wir kennen) schon eine Präferenz für Black, aber auch Technical Death Metal erkennen.
Uns ist aufgefallen, dass viele der Metalheads hier, sehr neidisch auf unsere deutsche Festivalkultur sind. Die gibt es hier nämlich so gut wie gar nicht. Es gibt zwar zwei relativ große Metal- und Rockfestivals, allerdings sind diese extrem teuer und meistens auch gar nicht wirklich mit Camping verbunden. Für uns kaum vorstellbar. In Montréal gibt es allerdings gerade in den Wintermonaten viele Konzerte in jeglichen Bereichen des Metal. Wenn man möchte, kann man also so gut wie jedes Wochenende auf ein Konzert. Das Bandangebot ist allerdings schon sehr anders. Uns ist aufgefallen, dass scheinbar viel mehr kanadische Bands nach Europa kommen, als europäische nach Kanada. Das muss natürlich nicht schlecht sein! Es ist immer cool neue und vor allem lokale Bands kennenzulernen.
Da Montréal eine recht große Metalszene vorzuweisen hat, gibt es dementsprechend auch einige Pubs, Metaldiscotheken und Konzertsääle, die man als Metalhead kennen sollte.
Da gibt es zum Beispiel die Katacombes. In dieser Art Kneipe, spielen oft sehr günstig viele gute lokale Metal- und Rockbands. Bei vielen Metalheads sehr beliebt!
Wenn man von Metal und Montréal redet, muss man einfach vom legendären Foufounes Electriques berichten!
Im Erdgeschoss ist eine mega coole Bar. Es gibt viele Metallfiguren, Graffiti und sogar Arcade-Maschinen. Gerade bei jungen Metallern ist die Bar sehr beliebt (möglicherweise auch wegen des, zur Happy Hour günstigen Bieres)! Im oberen Bereich allerdings, befindet sich eine große Bühne, eine zweite Bar und viel Platz fürs Publikum. Ein Großteil aller Metalkonzerte in Montréal, finden genau dort statt.
Genauso wie am 19.11.2017. Dieser Tag war der letzte Tag in Kanada für einen ungarischen Arbeitskollegen von uns, der seinen neuen Lebensabschnitt in Deutschland antreten wollte. Zu diesem Anlass entschieden wir uns gemeinsam mit ihm und ein paar anderen Freunden zu Ne Obliviscaris und Allegaeon zu gehen, die abends im „Fouf“ spielten. Sogar unseren arabischen Mitbewohner aus Jordanien konnten wir überreden, sich einmal ein Tech-Death Konzert anzusehen! Er hatte vorher noch nie etwas von Metal gehört und wollte sich das mal von Nahem ansehen und die Power spüren! Fanden wir wirklich stark!
Leider haben wir von diesem Abend nur ein paar Handyaufnahmen machen können. Ein bisschen erkennt man aber trotzdem. ;)
Wir kamen etwas später bei dem Konzert an, als wir erwartet hatten, weshalb wir die erste lokale Band leider nur noch sehr kurz ansehen konnten.
Dafür war die zweite Band, Allegaeon, der Oberhammer! What a blast! Mit welcher Power die Jungs aus Colorado ihren sehr melodischen Tech-Death spielen haute uns alle um. Gerade die sehr akustischen Intros bei vielen Songs und das pure Können des Lead-Gitarristen waren live grandios!
Wir kannten die Band vorher noch nicht und waren wirklich mehr als glücklich, den Empfehlungen einiger Freunde gefolgt zu sein!
Der Hauptact des Abends kam dann direkt im Anschluss. Ne Obliviscaris, eine Extreme Progressive Metal Band aus Melbourne, Australien. Auch diese lernten wir erst an diesem Abend kennen, selbst wenn sie in der Tech-Death Szene wohl weltweit sehr bekannt sind.
Gerade die Violinen-Parts in den sehr progressiven Liedern der Band waren sehr schön. Die typischen schnellen Wechsel innerhalb der Riffs waren richtig cool!
Alles in allem hat uns an diesem Abend allerdings Allegaeon deutlich mehr überzeugt, da sie einfach genau den Geschmack von uns trafen. Pure guitar porn! :D
Im Anschluss an das Konzert wollte Roma sich noch ein Shirt von Allegaeon holen. Eine Sache hatten wir allerdings bis dahin erkannt: Um Merchandise auf kanadischen Konzerten oder auch in Läden zu kaufen, muss man gaaaaaanz tief in die Tasche greifen! Ein Bandshirt unter 30-40$ zu finden ist fast unmöglich! So blieb es also nur bei der Erinnerung.
Und was haben wir an diesem Abend über die Unterschiede von der deutschen und kanadischen Metalgemeinde gelernt? Eigentlich nicht viel! Die Masse bewegt sich so ziemlich gleich, die Pommesgabel wird am Ende eines Songs gehoben und es wird Bier getrunken. Und zwar eine Menge, obwohl es viel teurer ist als in Deutschland!
Unserem jordanischen Mitbewohner, den wir für den Abend stilecht in ein Bolt Thrower-Shirt kleideten, hat es überraschenderweise sehr gut gefallen! Er sagte sogar, dass es das beste Konzert seines Lebens war! Ihn hat besonders die Power überwältigt, die bei einem Live-Konzert im Metalbereich herrscht. Das Spüren des Basses beim Anspielen der Instrumente und auch die kraftvollen Screams der Sänger. Da er allerdings ein großer Fan von Violinen ist, hat ihm Ne Obliviscaris an diesem Abend ein Stück weit besser gefallen. ;)
Ca. eine Woche später gingen wir mit unseren kanadischen Freunden auf eine Art Black Metal-Festival, welches uns bereits über die Jahre von vielen Leuten empfohlen wurde. Da es das einzige Festival dieser Art in Montréal ist, findet man auch so ziemlich die gesamte Black Metal-Anhängerschaft der Region und viele mehr jedes Jahr aufs Neue bei der Messe des Morts! Jedes Jahr findet dieses Festival über drei Tage statt. Aufgrund des Preises entschieden wir uns allerdings, nur Karten für einen Abend zu kaufen. Da wir an zwei der Tage sowieso schon Pläne hatten, fiel die Wahl für welchen Abend wir uns entscheiden sollten, relativ einfach. ;)
Wir müssen zugeben, dass wir gerade unmittelbar vor dem Konzerttag schwer am überlegen waren, ob wir mit unserer eher linksgerichteten Denkweise auf dieses Konzert gehen sollten.
Die Vorgeschichte dazu ist Folgende: Wie viele von euch wahrscheinlich bereits wissen, ist Black Metal leider nicht das einfachste Subgenre des Metal und wird leider oft vom ganz rechten Eck für ihre Zwecke missbraucht. Warum das so ist hängt von vielen Faktoren ab, die wir jetzt nicht alle ausführen können, aber da Black Metal von Haus aus schon die Themen Hass und Verachtung aufgreift, ist es denkbar leicht einen NS-Black Metal (National Socialist Black Metal) daraus erwachsen zu lassen. Eine dieser Bands mit NSBM-Hintergrund wurde unglücklicherweise bei der Messe des Morts 2016 eingeladen, um dort zu spielen. NICHT GUT LEUTE! Das Problem im Black Metal und auch anderen gefährdeten Subgenres ist leider oft, dass zwar der Großteil der Anhängerschaft überhaupt nicht rechts, sogar teilweise links gerichtet ist oder überhaupt nichts mit Politik am Hut hat, aber auch nicht wirklich aktiv etwas dagegen macht, wenn zum Beispiel eine solche Band auf dem Lineup steht. So gingen also 2016 trotzdem viele Leute auf dieses Konzert, weil sie die anderen Bands natürlich sehen wollen. Jedenfalls gab es riesige Proteste der Antifa und anderen Gruppierungen, die leider mehrfach auch in Steinwürfen und Gewaltausschreitungen eskalierten. Uns wurde zum Beispiel auch erzählt, dass auf dem Weg zum Konzert, im sehr kalten Herbst, teilweise Jugendliche mit beispielsweise einem „Ensiferum“-Shirt gezwungen wurden, ihre Shirts auszuziehen, obwohl das eine Band ist, die absolut nichts mit Nationalismus am Hut hat. <<von Seiten mancher Antifa-Mitglieder also auch totaler „Murks“ und vor allem mehr als unangebracht. Das ging so weit, dass jener Konzertabend mit besagter Band abgesagt werden musste. Dumm nur, dass an diesem Abend auch viele andere Bands spielten, die einen Großteil der Besucher interessierten. Somit gab es eine riesige Gruppe von Metallern, die mächtig angefressen waren und erst durch diese Vorfälle einen schlechte Haltung gegen Antifa etc. entwickelten, ohne überhaupt an einer rechten Gesinnung interessiert zu sein. Es war also Alles in Allem eine sehr, sehr schlechte Idee diese Band überhaupt einzuladen. Wie sagt man so schön im englischen. Don’t feed the troll!
2017 war das etwas anders. Das Lineup bestand eigentlich nur aus regulären Black Metal-Bands, die auf keinen Fall zum NSBM gezählt werden konnten. Headliner war sogar Gaahl (Gorgoroth, God Seed) mit seinem neuen Projekt Wyrd, und er ist schließlich homosexuell.
Einzig und allein eine Band machte uns Sorgen. Nargaroth! Das deutsche Soloprojekt rund um René Wagner macht immer wieder mit unterschwelligen und vor allem Anti-Antifa Aussagen Schlagzeilen und kann das auch irgendwie nicht sein lassen…. Natürlich spielte er mit seiner Band ausgerechnet an dem Abend, an dem wir die Karten gekauft hatten.
Wir haben Nargaroth schon zwei Mal in Deutschland auf kleineren Festivals gesehen. Schon dort sind uns seine Parolen und Hetzereien mächtig auf den **** gegangen. Da es dieses Mal allerdings im Ausland war, wussten wir nicht so recht was uns erwartet. Naja, genug der Vorgeschichte. Da wir Black Metal mögen und uns einfach mal überraschen lassen wollten, gingen wir natürlich zur Messe des Morts.
Der Ort für das Festival war dieses Jahr mit dem „THÉÂTRE PARADOXE“ wirklich mehr als gut ausgewählt und fand dort das allererste Mal statt. Dabei handelt es sich um eine umgebaute Kirche! Ja, ihr habt richtig gelesen, Black Metal in einer Kirche! Geht’s eigentlich noch besser? xD
(Roma mit drei unserer Freunde, mit denen wir die „Messe“ an diesem Abend besuchten.)
Nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere dieser Kirche hat es in! Absoluter Hammer für ein Konzert. Und die Akustik erst…. Göttlich! *hust* xD Entschuldigung….
(Dieser Kronleuchter ist Teil der Beleuchtung und er leuchtet im Takt der Musik. Genial)
Wir kamen gerade richtig zu Shrine of Insanabilis, einer Band aus Baden-Württemberg.
Sehr solider, roher und schneller Black Metal, wie er sich gehört. :D Das war eigentlich mehr oder weniger auch für die nachfolgenden Bands der Fall, haha.
Baptism!
Eine grandiose Show von Sargeist!! \m/
Wie auch in Deutschland, fiel uns auf, dass sich die Black-Metaller eher kaum bewegen, und stattdessen lieber mit verschränkten Armen dastehen und den Bands zusehen. Sehr interessant. Allerdings gab es natürlich auch hier headbangende, die „Pommesgabel“-zeigende Konzertbesucher.
In Bezug auf den NSBM bemerkten wir hier allerdings einen grundlegenden Unterschied. Einige Besucher des Konzerts trugen leider Patches oder Shirts von eben solchen Bands. Das gibt es auf deutschen Konzerten zwar auch und selbst dort macht irgendwie keiner so wirklich was dagegen, aber dort war das eine ganz andere Hausnummer. Beispielsweise trug ein Besucher tatsächlich ein SS Shirt… Ernsthaft, „SS – Totenkopf – SS“. Wie das bei so viel Security (die teilweise auch noch aus dem mittleren Osten kamen) passieren kann, können wir uns nicht erklären und das fanden wir auch, frei herausgesagt, einfach absoluten Mist. So offensiv könnte man sich das auf einem offiziellen Konzert in Deutschland niemals vorstellen. So etwas macht sauer.
Uns wurde von unseren Freunden gesagt, dass es die vergangenen Jahre allerdings nicht so schlimm war und es 2017 besonders voll wurde, was das rechte Volk anging. Sie gingen davon aus, dass dies mit dem Vorfall des Jahres zuvor zusammen hing und die meisten der provokanten Neo-Nazis gar keine richtigen Anhänger der Musik sind, sondern einfach nur auf Krawall aus sind und hofften, dass auch in diesem Jahr die Antifa wieder mitmischen will. Gut möglich…, trotzdem finden wir es falsch solche Leute hereinzulassen, wenn man doch offiziell ein rechtes Image abwerfen möchte.
Und da wir gerade dabei sind, die nächste Band auf dem Lineup war Nargaroth! Auch wenn diese Band nicht zum NSBM zählt und auch unseres Wissens nach noch nie eindeutig antisemitische, rassistische neonazistische Texte, Parolen oder Grüße aufgezeigt hat, nehmen die Mitglieder, und besonders der Frontmann doch immer eine eindeutige „Anti-Links“ Stellung ein und scheuen sich auch nicht davor, diese ausgiebig zu präsentieren. Wir waren gespannt…
Gerade mit dem Song „Black Metal ist Krieg“, erreichte die Band zu Beginn der 2000’er Kult-Status im Black Metal, weshalb die Halle mehr als gefüllt war!
Die erste Hälfte der Show war wirklich nicht schlecht. Keine Parolen, keine Aussagen, einfach nur Black Metal.
Allerdings waren diese Schweinsköpfe etwas abstrus, die später auch noch in die Menge geschmissen wurden, um dort von einigen Leuten, wie Trophäen, hochgehalten oder auch geworfen, abgeleckt oder, oder, oder zu werden... Naja, Black Metal-Show halt…. xD oh man.
Dann kam „Black Metal ist Krieg“…
Unmittelbar davor holte der Frontmann einen offensichtlich befreundeten Mann auf die Bühne, der französisch sprach und eine Tikifackel hielt, die nicht an war. Er hielt eine lange Rede darüber, wie erschüttert und betroffen er und alle Besucher darüber sind, was im Jahr zuvor geschehen ist, soweit so gut. Wir denken auch, dass Steine auf möglicherweise Unschuldige zu schmeißen falsch ist, allerdings ging es dann damit los, wie wichtig es doch sei die Antifa zu zerstören, sie zu verbrennen. Es folgten ellenlange Parolen gegen Links, die in unseren Augen absolut nicht okay waren. Zum Schluss sagte der Frontmann der Band noch einige unterstützende Wort und die Fackel wurde symbolisch für das Verbrennen der Antifa im Publikum rumgereicht.
Wir waren schockiert, wie sehr die Menge diesen offensichtlich hetzenden Mann bejubelte und anfing zu grölen. Zum Glück hat keiner den rechten Arm gehoben… Wir meckerten lautstark wegen solch einem Mist…, weshalb ein wütender Besucher neben Roma, der offensichtlich deutsch verstand, auf einmal zu diskutieren begann, wie schrecklich die Antifa sei und dass die eine Seite nun mal besser ist, als die andere und vieles mehr. Als er dann noch sagte: „Ich bin ja kein Nazi, meine Frau ist Mexikanerin.“, war es für uns dann erst einmal genug, weshalb wir den Konzertsaal verließen.
Als sich die Gemüter etwas beruhigt hatten, sahen wir uns dann noch einen Teil der letzten Band an, Mortii! Das Solo-Projekt rund um Håvard Ellefsen aus Norwegen ist im Black Metal weltweit bekannt und gerade für seine Ambient-Akustik Songs berühmt. Schaurig schöne Stimmung!
Insgesamt hatten wir einen sehr gelungenen Abend mit Freunden und Bier! Es wäre eigentlich wirklich ein perfektes Black-Metal Konzert geworden, wäre da nicht dieser herbe Beigeschmack von dem Auftritt von Nargaroth und die vielen offensichtlichen Sympathisanten für NSBM, was wir absolut nicht unterstützen. Wir wissen natürlich, dass außerhalb von Deutschland anders mit dieser Thematik umgegangen wird, aber das war an dieser Stelle wirklich too much. Echt schade!
Naja, wie dem auch sei.
Abschließend kann man auf jeden Fall sagen, dass es trotz solcher kleineren schlechten, auch bisher zu 90% schöne Metal-Erlebnisse in Montréal gab. Wir sind doch alle irgendwie eine große Familie und so wirklich unterscheidet sich die Quebecer Metal-Szene definitiv nicht von der deutschen. Ausschließlich die Festivalkultur ist etwas anderes (und ja… verdammt nochmal, wir haben es vermisst xD). Hier ist es wirklich ein Statussymbol europäische Festivalbändchen (falls nicht arbeitstechnisch untersagt) zu tragen, da viele kanadische Metaller jedes Jahr nach Europa fliegen, um auf die großen Metalfestivals wie W:O:A oder die Metaldays zu gehen.
Wie auch in Deutschland, sind die Metaller, die wir bisher kennengelernt haben, alle sehr freundlich und nett.
Damit verabschieden wir uns mal wieder von euch. Bald geht es wieder weiter mit unseren Erlebnissen ;)
Bis dahin, wie immer:
Stay Trve \m/
Romanov und Evilein
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