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H - wie HIV-Selbsttest
Ich habe ihn gemacht.
Seit kurzer Zeit muss man für den HIV-Test nicht mehr zum Arzt, sondern kann sich einen Selbsttest aus der Apotheke holen.
Ich habe mitbekommen, dass es ihn gibt und heute habe ich ihn ausprobiert. Ich bin frisch verliebt und mein Freund und ich haben einfach besprochen, dass wir nicht mit Kondomen verhüten wollen und beide den Test machen.
Also machte ich mich auf den Weg in die Apotheke. Kurz spinzte ich durch das Fenster, um zu schauen, ob andere Kunden da sind. Ich weiß, dass es unnötig und einfach wichtig ist, offen mit dem Thema umzugehen – allerdings wäre es wohl unangenehm, wenn mir jemand begegnen würde, den ich kenne. Der kann ja nicht wissen, dass ich den Test einfach aus Vernunftsgründen und nicht aus einer akuten Angst heraus durchführen möchte...
In Köln sähe ich sogar nicht wirklich ein Problem, selbst wenn mich jemand dabei beobachten würde – in meiner alten Heimatstadt wird allerdings viel getratscht und sowas wäre ein Grund beim Kaffeeklatsch bedeutungsvoll laut seine Tasse abzustellen und verlauten zu lassen, man habe mich gesehen! Und ein paar Tage später würde meine Schwägerin bei meinem Besuch den Kopf schräg legen und mich ganz leise fragen, ob alles o.k. sei.
Als die „Luft rein“ war, betrat ich die Apotheke und wie das Gesetz es will – ein junger und zu allem Überfluss auch noch attraktiver Mann, tritt mir mit neugierigen Augen entgegen und lächelt mich erwartungsvoll an.
„Ich hätte gerne den HIV-Selbsttest“, sage ich ungerührt und ein kleines Schmunzeln zuckt mir über das Gesicht, als ich seine Reaktion versuche zu ergründen. Man sieht förmlich, wie es hinter seiner Stirn arbeitet.
Er kommt mit dem Test wieder und fragt die Fragen, die er fragen muss: „Wissen Sie wie der Test funktioniert?“ „Nein, das lese ich mir dann zuhause in Ruhe durch“, antworte ich.
Er erscheint mir erleichtert darüber, dass ich keine Erklärung will.
Aber - und das finde ich gut und besorgniserregend zugleich – er klärt mich über die möglichen Ergebnisse des Tests auf:
Das er „positiv“ für HIV-Positiv sein könnte und eben „negativ“. Des Weiteren wäre es so, dass man einen Arzt aufsuchen solle, wäre der Test positiv. Soweit, so klar.
Dann sagt er allerdings noch: „Gesetz dem Fall es wäre so, geraten Sie bitte noch nicht in Panik! Der Test ist so ausgelegt, dass er zuverlässig herausfindet, wenn sie „negativ“ sind. Von allen positiven Tests sind aber nur 20% der Ergebnisse wirklich HIV-Positiv.“
„Das ist aber krass – die armen 80%, die nicht betroffen sind und den Schock ihres Lebens haben!“, sage ich und er pflichtet mir bei.
Zuhause mache ich den Test. Die Anwendung ist gut erklärt und übersichtlich. Das Instrument für den kleinen Pieks am Finger ist klein aber oho und es tut auch gar nicht weh.
15 Minuten später zeigt mir ein Strich, dass ich „negativ“ getestet wurde. Das Ding erinnert mich von der einfachen Aufmachung an einen Schwangerschaftstest. Ein Strich bedeutet „negativ“, zwei Striche bedeuten „schwing deinen Hintern schnellstmöglich zum Arzt“.
Es war eine seltsame und erleichternde Erfahrung, den HIV-Selbsttest zuhause alleine zu machen.
Ich weiß noch, wie es beim letzten Mal war, als ich einen neuen Freund hatte und wir besprachen, wir machen beide den Test. Da schaute mich meine Ärztin mit großen Augen an und fragte streng: „Aha, das macht man wohl heute so!? Haben Sie denn häufig wechselnde Partner?“ „Ja, das macht man heute so“, entgegnete ich ihr einfach und schaute sie mit ebenfalls großen Augen an ohne ihre weitere Frage zu beantworten. Ich wechselte daraufhin sogar meine Ärztin, weil ich den Kommentar so dämlich fand von einer Person, für die es ein Zeichen für ein gesundes Verantwortungsbewusstsein sein sollte, den Test zu machen und nicht ein Anzeichen für viel Sex mit vielen Partnern. Selbst wenn es so gewesen wäre, ginge es diese Frau nichts an, so meine ich jedenfalls. Ärzte sollten einen bewussten Umgang bestärken und nicht den Klienten in eine Schuld- und Rechtfertigungsposition bringen.
Wie super, dass es nun diese Möglichkeit gibt!
Übrigens verfügt jede Apotheke über einen kleinen Raum, in dem man sich über die Medikamente, die man ersteht, beraten und aufklären lassen kann. Das ist sogar Vorschrift, wie mir gesagt wurde. Da bei mir im Moment meines Kaufs kein anderer Kunde im Laden war, haben wir einfach über die Theke hinweg miteinander gesprochen. Ich gehe davon aus, dass wenn es anders gewesen wäre, er mich in den Nebenraum gebeten hätte, um die Nutzung mit mir durchzusprechen. Hier hätte ich dann selbstverständlich auch alle Fragen stellen können, wenn ich gewollt hätte.
Der Kauf in der Online-Apotheke ist natürlich auch möglich und unkompliziert. Im Übrigen auch einige Euro günstiger!
Alles Liebe
Inka
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