#heinrich schütz haus
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Das Heinrich Schütz Haus in Weißenfels.
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Leibstandarte SS Adolf Hitler (LSSAH), Kaserne Lichterfelde, 17. Dezember 1935
Bundesarchiv Deutschen Reich (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Diktatur und DDR)
Der Kasernenneubau der Leibstandarte SS Adolf Hitler ist im Zweiten Weltkrieg gering beschädigt worden.
1934 ermordete die LSSAH auf Befehl Hitlers beim sogenannten „Röhm-Putsch“ Teile der SA-Führung, die selbst eine paramilitärische Organisation der NSDAP war. Zusammen mit den Politischen Bereitschaften bildete die Leibstandarte die SS-Verfügungstruppe, aus der 1940 die Waffen-SS hervorging.
Bereich eigenen Rechts und persönlicher Souveränität
Die Leibstandarte wurde aus rund 120 Mann, die teils schon im Münchner Braunen Haus eine ähnliche Funktion hatten, unter Sepp Dietrich aufgestellt. Solange Hitler nur Parteiführer war, war der persönliche Eid seiner vormaligen Stabswache nach dem Urteil Hans Buchheims „ein romantischer, jedenfalls aber ein bedeutungsloser Akt“. Nachdem er jedoch 1933 Reichskanzler und 1934 nach dem Tod Paul von Hindenburgs auch Staatsoberhaupt wurde, „gewann ein ihm persönlich geleisteter Eid einzigartige verfassungsrechtliche Bedeutung. Denn der Kanzler beziehungsweise das Staatsoberhaupt schuf sich auf diese Weise nicht kraft seines Amtes, sondern als Person einen Bereich eigenen Rechts und persönlicher Souveränität neben der Partei und allen Einrichtungen des Staates.“
Der erste Einsatz der Leibstandarte jenseits der Repräsentationsaufgaben erfolgte Ende Juni / Anfang Juli 1934, als sie nach der von Reinhard Heydrich erstellten „Säuberungsliste“ beim angeblichen „Röhm-Putsch“ mithalf, große Teile der SA-Führung und andere Personen zu ermorden. Die Transportmittel hierzu hatte Sepp Dietrich am 27. Juni bei Walter von Reichenau vom Reichswehrministerium für einen „geheimen und sehr wichtigen Auftrag des Führers“ erbeten. Die Reichswehr war im Vorfeld von der NSDAP-Führung informiert worden.
Dietrich selbst begab sich nach München und erhielt dort von Hitler persönlich den Auftrag, das Exekutionskommando für die in Stadelheim „inhaftierten“ SA Führer Hans Hayn, Edmund Heines, Peter von Heydebreck, Wilhelm Schmid, August Schneidhuber und Hans Erwin von Spreti-Weilbach zusammenzustellen. Dietrich wurde 1957 wegen Beihilfe zum Totschlag hierfür zu einer Haftstrafe verurteilt.
Auf dem Gelände der Kaserne der Leibstandarte in Berlin-Lichterfelde (ehemalige Hauptkadettenanstalt) wurden weitere verhaftete SA-Führer von der Leibstandarte ermordet: Veit Ulrich von Beulwitz, Georg von Detten, Karl Ernst, Hans-Joachim von Falkenhausen, Daniel Gerth, Willi Klemm, Hans-Karl Koch, Fritz von Kraußer, Walter von Mohrenschildt, Wilhelm Sander, Konrad Schragmüller, Erwin Villain und Gerd Voss. Hinzu kamen die drei in Ungnade gefallenen SS-Angehörigen Joachim Hoffmann, Gustav Fink und Fritz Pleines. Der Ministerialdirektor im Reichsverkehrsministerium und Vertreter des politischen Katholizismus Erich Klausener wurde von Kurt Gildisch, der zuvor zur Leibstandarte abkommandiert wurde, in seinem Dienstzimmer ermordet. Gildisch wurde hierfür am 18. Mai 1953 zu einer Zuchthausstrafe von fünfzehn Jahren verurteilt.
Die kaltblütige Ausübung der Tötungsaktionen zahlte sich für die SS-Einheit schon kurze Zeit nach der Tat aus. Bereits am Abend des 30. Juni soll Hitler Dietrich versprochen haben, die Leibstandarte als Anerkennung für ihre Dienste mit modernen Waffen auszurüsten. Tatsächlich bestätigte Reichswehrminister Werner von Blomberg nur fünf Tage später, am 5. Juli 1933, den Befehlshabern der Wehrmacht, dass die Reichswehr Mittel zur Bewaffnung einer SS-Division bereitstellen werde.
Im Juli 1945 übernahmen die US Army die Kasernenanlage. Die Berliner US-Streitkräfte gaben ihr den Namen Andrews Barracks. Im Jahr 1953 bauten die Amerikaner eine Kirche auf dem Gelände; dabei wurden die noch erhaltenen Teile des aus dem 19. Jahrhundert stammenden historischen Kadettendoms abgerissen. Es folgten weitere Neubauten, wobei man sich allerdings nicht an die alten Ansichten und Grundrisse hielt. Von der ursprünglich ausgedehnten Gesamtanlage sind der südöstliche Kasernentrakt, einzelne Wohnhäuser und das Kommandantenhaus im Westen erhalten.
Seit dem Abzug der Alliierten 1994 wird das Gelände der Hauptkadettenanstalt vom Bundesarchiv genutzt; dort sind heute die zentralen Archive des Deutschen Reichs (Kaiserreich, Weimarer Republik, NS-Diktatur) und der DDR zusammengefasst.
Ab Sommer 2006 ist ein Magazinneubau auf dem Gelände geplant, in dem weitere Teile des Bundesarchivs zusammengeführt werden sollen.
Die LSSAH trägt die Verantwortung für zahlreiche Kriegsverbrechen an der Ost- und Westfront. Damit fing die Einheit schon wenige Wochen nach dem Überfall auf Polen an. Neben anderen Vorkommnissen gingen in der Nacht vom 18./19. September 1939 westlich von Warschau Hauptsturmführer Hermann Müller-John mit seinen Männern auf „Judenjagd“. Dabei wurden 50 jüdische Zivilgefangene erschossen. Die Mordaktion war nach Angaben des Historikers Westemeier so grausam, dass Müller-John daraufhin von einer Wehrmachteinheit verhaftet und vor ein Kriegsgericht gestellt werden sollte. Der Gefangene sandte an den Kommandeur Sepp Dietrich ein Telegramm, in dem er einerseits seine Aussagen vor den Untersuchungsbehörden mit ihm absprach und andrerseits um Hilfe bat. Dietrich bestand auf der Freilassung Müller-Johns. Dieser wurde schließlich auf Befehl Hitlers freigelassen.
Weitere bekannte Mordtaten sind die Erschießung von etwa 80 bis 100 britischen Kriegsgefangenen 1940 in Wormhout, die Ermordung von 34 französischen Zivilisten in Tavaux und Plomion(woran auch Soldaten der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ beteiligt waren), sowie das Malmedy-Massaker (17. Dezember 1944), bei dem 72 amerikanische Soldaten erschossen wurden, obwohl sie sich bereits ergeben hatten. Ebenfalls ermordeten Soldaten der Division beim Wereth-Massaker im Dezember 1944 11 afroamerikanische US-Soldaten. An der Ostfront tötete die Division bei der Rückeroberung Charkows eine große Anzahl Verwundeter und Gefangener.
Angehörige der Leibstandarte verübten u. a. die ersten Massenmorde an Juden in Italien, die Massaker vom Lago Maggiore: Zwischen dem 15. und 23. September 1943 ermordeten sie 54 Juden auf der piemontesischen Seite des Lago Maggiore. Zudem ermordeten sie im Oktober 1943 den italienischen Juden Ettore Ovazza und seine ganze Familie in Intra. Die Division war nach Chivasso verlegt worden, wobei ein Bataillon am Westufer des Lago Maggiore lag. Ein weiteres Bataillon, im Polizeihaftlager Borgo San Dalmazzo stationiert, lauerte einer größeren Gruppe von Juden auf, die auf der Flucht aus Frankreich war. Die SS-Männer fingen 349 von ihnen ein. Sie wurden in einer Kaserne der Alpini eingesperrt, die als Zwischenlager für Juden diente, und am 21. November über Frankreich nach Auschwitz verfrachtet. Nur neun von ihnen überlebten. Eine andere SS-Einheit unter dem Bataillonskommandeur Joachim Peiper ermordete bei einem Massaker in Boves bei Cuneo 24 überwiegend alte und kranke Menschen. Danach hatten die SS-Leute in einem Haus den Ortspfarrer Don Bernardi und den Unternehmer Vassallo eingeschlossen, die als Parlamentäre erfolgreich die Freilassung von zwei gefangen genommenen deutschen Soldaten zwischen den SS-Männern und Angehörigen von Partisanengruppen ausgehandelt hatten. Die SS steckte dann neben 300 Häusern, die völlig zerstört wurden, auch dieses in Brand, so dass beide darin verbrannten.
Stolpersteine zur Erinnerung an das Massaker von Meina
Die Massaker vom Lago Maggiore waren die ersten Massenmorde an Juden in Italien. Im September 1943 ermordeten Angehörige der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler 50 Juden auf der piemontesischen Seite des Lago Maggiore, darunter 16 Gäste des Hotels Meina, das Massaker von Meina. Dazu kamen weitere Morde an Juden in räumlichem und zeitlichem Zusammenhang, nämlich im September in Novara sowie im Oktober in Intra, so dass oft eine Opferzahl von insgesamt 56 Personen angegeben wird. 1968 verurteilte das Landgericht Osnabrück insgesamt fünf Personen wegen dieses Verbrechens, der Bundesgerichtshof hob jedoch 1970 die Urteile wegen Verjährung auf.
Kommandeure der SS
15. August 1938 bis 4. Juli 1943 Josef Dietrich
4. Juli 1943 bis 20. August 1944 Theodor Wisch
20. August 1944 bis 6. Februar 1945 Wilhelm Mohnke
6. Februar 1945 bis 8. Mai 1945 Otto Kumm
Bekannte Angehörige der SS
Otto Beisheim, SS-Kanonier und Metro-Konzern-Gründer
Kurt Borm, Euthanasie-Täter
Herbert Döhring, Hausverwalter von Hitlers Berghof
Kurt Gildisch, SS-Führer (Haftstrafe für einen Mord, den er im Auftrag und als Angehöriger der Leibstandarte begangen hat)
Otto Günsche, SS-Führer und letzter persönlicher Adjutant Hitlers
Ernst Klink, Autor
Hugo Kraas, SS-Führer
Felix Lützkendorf, Dramaturg, Drehbuchschreiber und Filmregisseur
Theo M. Loch, SS-Obersturmführer – Journalist
Rochus Misch, Leibwächter Hitlers – in Dokumentationen wird er als „Funker Hitlers“ bezeichnet.
Johann Niemann, zuletzt Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor; Tod bei einem Häftlingsaufstand
Joachim Peiper, SS-Führer (verurteilt wegen Kriegsverbrechen der Leibstandarte)
Otto Reich, SS-Führer
Hans-Albin Freiherr von Reitzenstein, SS-Führer
Franz Schönhuber, Politiker der Republikaner und DVU
Heinrich Schütz, KZ-Arzt
Herbert Schweiger, Buchautor
Bernhard Siebken, SS-Führer
Karl-Heinz Spilker, SS-Obersturmführer, ehemaliges Mitglied des Bundestages (für die CSU)
Wolfgang Venohr, Journalist und Sachbuchautor
Herbert Walther, SS-Untersturmführer der Waffen-SS, Sachbuchautor
Michael Wittmann, SS-Hauptsturmführer der Waffen-SS
Denkmal für die Waffen-SS (Marienfels)
1971 wurde in Marienfels (Taunus) ein Denkmal als Mahnmal für die Gefallenen der „1. SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler“ und der 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“ errichtet. Von 2003 an war es Zielort mehrerer rechtsextremer Kundgebungen und Aufmärsche. 2004 wurde das Denkmal von Unbekannten zerstört und anschließend eingelagert. Anfang 2006 geriet es erneut in die Schlagzeilen, als es auf dem Privatgrundstück des Neonazis Thorsten Heise in Fretterode wiederaufgebaut wurde.
Am 8. Mai 2004 sammelten sich erneut etwa 200 Rechtsextreme, um über den Verlust des Denkmals zu klagen und den Wiederaufbau des Gedenksteins zu fordern. Neben den regionalen Kameradschaften Westerwald, MSC 28 (Limburg) und der Schwarzen Division Rheinhessen kamen zahlreiche Neonazis aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen, die mit Claus Cremer, Ralph Tegethoff und dem Bonner NPD-Kreisvorsitzenden Robert Klug auch die Redner stellten. Die Mobilisierung wurde durch das Aktionsbüro Norddeutschland unter Christian Worch vorangetrieben.
Zum dritten Mal innerhalb eines Jahres demonstrierten etwa 300 Menschen für den Wiederaufbau am 20. November 2004 im nahegelegenen Nastätten im Taunus. Diese waren überwiegend einheimische Bürger aus der Umgebung.
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Der Springbrunnen in der Nikolaistraße in Weißenfels. Direkt vor dem Heinrich-Schütz-Haus.
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