#hätte ihn draußen fast übersehen
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Ich bin furchtbar müde. Ich bin aber auch sehr happy, dass ich nach Berlin gefahren bin. Jetzt sitze ich im warmen Zug nach FFM.
Die Co-Produktion zwischen der zivilen Seenotrettungsorganisation SOS Humanity und dem deutschen Theater Berlin war bedrückend und eindringlich. Das humanitäre Leid der Menschen ist unbeschreiblich. Die SchauspielerInnen haben die Texte mit Respekt und Achtung vorgetragen. Und die Lieder des palästinensisch-syrischen Pianisten Aeham Ahmad gingen einem nah.
Am Ende gab es standing ovations. Einfach großartig und so wichtig.
Und weil teilen und erzählen explizit erwünscht ist: Jede Spende ist willkommen und wird bitter gebraucht. Allein die Rettungsschiffe kosten ein kleines Vermögen im Monat. Mehr Infos unter:
#j talks#j travels#berlin#Tatort Mittelmeer#tatort#polizeiruf 110#polizeiruf#german stuff#bin zu müde vor mehr tags xx#haha und lucas ist so smol#hätte ihn draußen fast übersehen#und wie schön es war... anna und steffi zu sehen#die gute frau schudt wurde draußen von autogrammjägern belagert
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Kurzgeschichte: Leichenschmaus
„Sein Name ist Frankie.“
Doug hielt den haarigen Klumpen höher, sodass die weißen Drähte, statt welcher jede normale Katze flauschiges Fell besaß, in meine Nase stießen. Unweigerlich wich ich einen Schritt zurück. Frankie war ein ausgesprochen hässlicher Kater. Eigentlich erinnerte er mehr an einen Bullterrier unter Elektroschock, sowie sein zu groß geratener Unterkiefer unter seiner Nase hervorragte, wie eine defekte Schublade, vollgestopft mit Warzenschweinhauern. Ein Tropfen Sabber lief zäh über sein Kinn und blieb dort hängen.
Dougs erwartungsvolles Mondgesicht tauchte in meinem Sichtfeld auf. Also schön. Mach ihm die Freude. Schließlich hast du ihm in den höchsten Tönen vorgeschwärmt, wie gerne du Katzen hast. Ich zog meine Mundwinkel hoch. Hoffentlich genug, um es ihn als Entzücken interpretieren zu lassen.
„Na, der ist ja ganz ...“, begann ich, „besonders … Wo hast du den denn her?“ Doug strahlte. „Ist mir zugelaufen. Auf einem antiken Friedhof auf Island.“ Erzählte er sofort, wahrscheinlich hatte er die ganze Zeit auf diesen Moment gewartet. „Keiner schien ihn haben zu wollen.“
„Ach ...“
„Und es war Liebe auf den ersten Blick.“
„Was sonst ...“ Flüchtig fragte ich mich, wie Frankies Eltern wohl ausgesehen hatten. Ob er in irgendeinem Labor aus verschiedenen Tierteilen zusammengebastelt worden war? Dann rief ich mich selbst zur Raison. Immerhin konnte das arme Tier nichts für sein Aussehen.
„Hier.“ Er drückte mir Frankie in die Arme. Das Tier hing wie ein kratziger Sack da, hinterließ lediglich einen Sabberfleck auf meinem Ärmel. Doug musterte uns zufrieden.
„Er mag dich!“ Stellte er fest.
„Wenn du das sagst ...“ Anscheinend hatte ich ein Lebenszeichen verpasst.
„Das sieht doch ein Blinder!“, behauptete Doug. „Du bist eben ein guter Kerl, Dave. Das spürt er genau!“ Schon fast rührend, was Doug alles in Lebewesen reininterpretieren konnte.
„Frankie also ...“, murmelte ich und zwei wässrig blaue Augen hefteten sich auf mich.
„Kurz für Frankenstein“, sagte Doug so ernst, dass mein Lachen auf halben Weg im Hals wieder kehrt machte. Der Name passte so gut, dass es fast schon etwas unheimlich war.
„Wie lange wirst du denn diesmal auf Island bleiben?“, fragte ich so beiläufig wie möglich.
„Oh, nicht lange“, versicherte Doug. „Nur ein paar Wochen.“ Wochen … Gut, jetzt war es eh zu spät. Versprochen ist schließlich versprochen.
„Hey!“, rief ich Doug nach, der schon an der Tür stand. „Ist das normal?“, fragte ich und hielt Frankie hoch, welcher sich immernoch nicht regte. Aber Doug winkte ab. „Er braucht nur seine Zeit um aufzutauen. Jetzt muss ich aber meinen Flieger erwischen. Ciao-Ciao!“
Weg war er.
Ich begann mich unbehaglich zu fühlen, so ganz allein mit diesem seltsamen Kater auf meinem Arm. Würde er sich im nächsten Moment in meine Brust (oder andere, unter Umständen empfindlichere Körperteile) krallen oder sich doch schnurrend an mich schmusen? Dann meinte ich mich an eine wichtige Regel für Katzenhalter zu erinnern, wahrscheinlich in irgendeinem Käseblatt aufgeschnappt: Lass eine Katze niemals spüren, dass du sie nicht magst. Oder Angst hast. Oder sonst irgendein Gefühl. Sie werden es mit absoluter Sicherheit gegen dich verwenden. Klang logisch genug für mich.
Doug hatte eine unangenehme Stille hinterlassen und ich fürchtete langsam, wenn nicht ich, würde sie keiner brechen.
„So, Frankie“, sagte ich also gefasst, „wie's aussieht sind's nur noch du und ich.“
Keine Reaktion; und ich kam mir ziemlich bescheuert vor. Da stand ich nun. Hilflos in meiner eigenen Wohnung. Doch da kam mir eine Idee. Ich trug Frankie in die Küche, wo ich ihn auf dem Boden absetzte.
„Ich wette, du hast nach der ganzen Aufregung ganz schön hunger.“ Ich öffnete die Kühlschranktür, extra langsam, damit sie besonders qualvoll quietschte und sah verstohlen zu Frankie. Der Sabberfaden zog sich von seinem Kinn gen Boden. Ich war mir sicher gewesen, dass das magische Geräusch der Kühlschranktür sogar tote Katzen zum Leben erwecken würde. Nicht so Frankie.
„Ein Skeptiker, was?“, fuhr ich fort. „Traust dem Braten erst, wenn er vor dir steht.“
Bei Dougs alles vernichtenden Essgewohnheiten sollte mich das eigentlich auch nicht wundern.
„Was hätten wir denn gerne? Nein, sag's nicht!“ Frankie gehorchte. Ich langte in den Kühlschrank, um eine Sekunde später ein halbes Hähnchen vom Vortag zu präsentieren.
„Alles für dich. Weil du's bist. Und das will was heißen, wenn ich meine Schenkel mit jemandem teile.“ Glucksend stellte ich den Teller vor Frankie ab. Aber ich hätte genauso gut ein Plüschtier füttern können. Katze und Hähnchen lagen wie ein bizarres Stillleben auf dem Boden meiner Küche und hätte Frankie kein Fell gehabt, wäre es schwer gewesen, sie auseinander zu halten. Aber gut. Katzen und ihre Eigenheiten.
„Bist wohl was anderes gewohnt, was?“, hörte ich mich noch erstaunlich motiviert sagen und legte ein Lachsfilet zu dem Vogel, was aber nur eine Bereicherung für das Stillleben war. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt, nachdem nichts, was meine Vorräte hergaben den Gemütszustand meines Gastes auch nur im Ansatz veränderte.
„Okay, hast keinen Hunger“, murmelte ich resigniert. „Musst dich wahrscheinlich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Verstehe.“ Also ließ ich ihn, wie er war, inmitten meiner Vorräte zurück. Wahrscheinlich wäre einkaufen jetzt eine gute Idee.
Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Wohnung katzensicher war, also alles zerbrechliche weggeschlossen und alles, was nach draußen führte, abgeschlossen, machte ich mich auf den Weg zu dem naheliegendsten Supermarkt während ich mir einredete, Frankie die nötige Privatsphäre zu geben, die er brauchte. Etwas zu wahllos griff ich nach Katzenfutterdosen und einige Konservenmenüs. Im Warenkorb durcheinandergewürfelt war das Design der Produkte kaum unterscheidbar. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich die nächsten Wochen nicht die Muse finden würde, großartig zu kochen.
Als ich wieder zu Hause ankam, war Frankie nicht mehr in der Küche. Die Lebensmittel lagen verwaist und unangetastet auf dem Boden. Mit einem kleinen Stich im Herzen übergab ich sie ihrer letzten Ruhestätte - dem Hausmüll - und ersetzte den leeren Platz auf den Regalen durch die neuen Konserven (in weiser Vorausicht genau aufgeteilt in 'Katze' und 'Mensch').
Frankie war nicht zu finden. Noch nach Stunden war ich mir sicher, irgendeinen Platz übersehen zu haben und suchte jede Ecke und Ritze erneut ab. Wie kreativ konnte ein scheintoter Kater schon sein? Verzweifelt hielt ich zwischen ausgeräumter Wäsche und Altpapierbergen inne. Vor meinem inneren Auge erschien Dougs rundes Gesicht, so ekelhaft erwartungsvoll, dass ich es nicht ertrug und ihn wie eine Seifenblase platzen ließ. Dann atmete ich durch. Keine Panik. Kater verschwinden andauernd und kommen wieder, wenn sie Lust dazu haben. Noch war alles möglich. Zeit für etwas Entspannung. Ein kühles Bierchen und der gute alte Fernseher würden mich da nicht im Stich lassen. Das nächste, was ich wahrnahm, war der Radiowecker, der in der Küche ansprang, mit Absicht etwas lauter, damit ich ihn auch im Wohnzimmer hören konnte. Nicht das erste Mal, verbrachte ich die Nacht im Sessel.
Noch zwischen Schlummer und Wachwerden rieselten die lokalen Nachrichten auf mich ein: Neue Bilchart im Amazonas entdeckt, Unstimmigkeiten in der Politik – also nicht wirklich etwas neues - Fahrradfahrer bei Autounfall um's Leben gekommen, auf mysteriöse Weise fehlte der Leiche des verheirateten 35-jährigen Mannes später bei der Obduktion der Ringfinger der rechten Hand, Wetter heiter bis wolkig... Langsam wurde ich wach, zeitgleich mein Kaffeeverlangen. Also zog ich mich auf die Füße und da saß er. Frankie war so plötzlich erschienen wie er verschwunden war. Vor Schreck fiel ich wieder in den Sessel zurück, dankbar, dass wenigstens dieser nicht so einfach verschwinden konnte.
„Hey, Frankie ...“, murmelte ich und die kleinen blauen Schweinsäuglein glänzten glücklich. Seine Schnauze öffnete sich und etwas längliches, fleischfarbenes fiel vor meine Füße.
„Was hast du denn da mitgebracht? Eine Maus?“ Ich erinnerte mich nicht, derartig geformte Leckerchen oder Spielzeuge gekauft zu haben, also nahm ich es auf, um es genauer zu betrachten. Es sah aus, wie eines der halbgaren Frühstückswürstchen von 'Harald's Imbiss' und war übersäht mit Frankies Hauerabdrücken. Etwas silbernes daran glänzte feucht von Katzensabber. Ein Ring. Ich ließ es augenblicklich wieder fallen. Der tote Ehemann! Frankie hatte mir seinen Finger mitgebracht. Offensichtlich seine verquere Version des Mausgeschenks normaler Katzen, denn sein Blick scannte mich annerkennungsheischend. Das war jenseits von allem, was man an einem Morgen erwarten könnte, vor allem für meinen Magen: Ich schluckte den bitteren Kloss wieder runter, den er in seiner Verstörung hochschickte. Nein, mit solch einer Katze möchte es sich keiner verscherzen … Also was nun?
Nun … liegt nicht jeden Tag ein Finger in der Wohnung herum. Bei den wenigsten, möchte ich meinen. Ich könnte ihn zurück zur Polizei bringen. Mit der Geschichte, meine Katze hätte ihn mir gebracht und mit meinen Fingerabdrücken auf dem ganzen Ding war ich ganz bestimmt der Held des Tages. Eine weitere Option kam mir in den Sinn. Es war markaber. Und grausam. Und ekelhaft. Und ich schickte eine inbrünstige Entschuldigung nach oben, in der Hoffnung, sie würde den Geist des fingerlosen Mannes erreichen, sodass er mich nicht in meinen Träumen heimsuchen musste. Dann kniff ich die Augen zusammen tätschelte Frankies Kopf und schob ihm den Finger in die Backentasche.
„Guter Junge … Bitteschön ...“ Frankie schnurrte gutural und schmatzte laut, als er das Beweismittel hinunterschlang. Samt Ring. Irgendwie befremdlich, ihn so lebendig zu sehen. Aber das hielt auch nicht besonders lange an. Den Rest des Tages verbrachte er auf meinem Sessel, wie ein Toter schlafend. Er regte sich nicht einmal, als die Fütterung bevor stand.
„Ein einziger Finger kann doch nicht so satt machen ...!“, grummelte ich, während ich den Napf mit unangerührten Katzenfutter gen Mülleimer trug. Meine Stimmung für Spielchen hatte inzwischen ihren Tiefpunkt erreicht. Soweit kommt es noch, dass ich ihm das Essen hinterher trage!
Am Abend hatte ich dann genug. Ich bestand auf meinen Sessel! Und so baute ich mich, mit Bier und Fernbedienung, vor dem Möbelstück der Begierde auf, bereit, Frankie hinunter zu werfen, wenn es sein musste. Die Sitzfläche war leer. Ich beschloss, mich nicht mehr zu stressen (oder das Bier beschloss es für mich). Ich zwang mich, das Polster und das Heimspiel zu genießen und nicht an Finger und Schmuck zu denken, bis ich eingeschlafen war. Wenig später erwachte ich aus einem gräßlichen Traum, in dem es um Finger und Schmuck ging. Es war bereits stockdunkel. Ich knipste das Licht an und ein kurzer Rundumblick, sagte mir, dass Frankie immernoch unterwegs war. Spätestens jetzt musste ich es mir eingestehen: Ich machte mir Sorgen. Nicht um Frankie (sein Aussehen schützte ihn vor jedem Katzendieb und Tierhändler), aber darum, was er wohl diesmal mitbringen würde, wenn er nach Hause kam. Ich erstickte das Kopfkino lieber im Keim. Doch das hatte schon ausgereicht, dass ich im nächsten Moment meine Jacke in der Hand hatte und durch die mit spärlichen Lichter gespickte Geisterstadt rannte. Ich wusste nicht, warum ich mir Hoffnungen machte, Frankie gerade jetzt zu finden, nachdem ich es nicht einmal in meiner eigenen Wohnung geschafft hatte, und machte eine gedankliche Notiz, am Morgen eines von diesen Peilsender-Halsbändern zu bestellen.
Ein Schatten huschte vor meinen Füßen umher und zwei fluoreszierende Augen starrten zu mir hoch. Immerhin härtete ein Zusammenleben mit Frankie vor den Schrecken ab, den gewöhnliche Katzen mit sich bringen konnten. „Ksch!“ Sie fauchte, in der festen Überzeugung, angsteinflößend zu sein.
„Jaja ...“, winkte ich ab und fuhr mit meiner Suche fort. Ein großer, weißer Kater mit Warzenschweingebiss konnte doch eigentlich selbst in der Nacht nicht so einfach zu übersehen sein. Fieberhaft hielt ich nach allen möglichen Anzeichen ausschau, auch, wenn ich mir nicht sicher war, welche das sein sollten. Aber ich redete mir ein, sie zu erkennen, wenn ich sie sehen würde. Irgendwann ertappte ich mich schließlich dabei, stehen geblieben zu sein, vor mir ein düsteres Schaufenster. Etwas hier war bekannt, doch im ersten Moment konnte ich es noch nicht richtig erfassen. Nachdenklich betrachtete ich die Stufen zum Eingang des Ladens. Sie wirkten auf den ersten Blick nicht sonderlich ungewöhnlich. Treppen, wie es sie dutzende von Häusern alleine in dieser Stadt hatten. Dann glänzte etwas im Laternenlicht und ich erkannte das leicht schaumige Pfützchen, eines, wie Frankie es zu hinterlassen pflegte. Nüchtern betrachtet hätte eine leicht schaumige Pfütze alles sein können, doch ich klammerte mich an jeden Strohhalm. Ich hob den Blick und erwartet unerwartet war Frankie auf der obersten Stufe erschienen. Seelenruhig hockte er da und produzierte das nächste Sabberpfützchen.
„Hallo Frankie“, sagte ich, erleichterter klingend, als ich beabsichtigt hatte.
„Er gehört zu Ihnen?“ Hinter Frankie war, genauso leise und unerwartet, ein Mann erschienen. Seine Kleidung war nahtlos schwarz und wie als wenn man von einem hellen Raum in einen dunklen kommt, hob sich seine hagere Gestalt erst allmählich gegen die nächtliche Dunkelheit ab.
„Gewissermaßen“, sagte ich.
„Frankie also“, sagte der Mann und kraulte hinter den struppigen Katerohren.
„Kurz für Frankenstein“, murmelte ich abwesend und er lachte.
„Wie originell!“
„Jah …“, sagte ich. „Ausgesprochen witzig … passt zu ihm.“
„Er stand plötzlich vor der Tür“, fuhr der Mann fort, „erbärmlich miauend, ich dachte schon, er stirbt den Hungertod, aber fressen wollte dann nichts, nichteinmal von der guten Sonntagsgans.“ Er strich Frankie über den Kopf und selbiger antwortete schnurrend.
„Stattdessen war er ganz wild darauf, in den Ruheraum zu kommen.“ Das Wort 'Ruheraum' sagte er mit einer seltsam feierlichen Betonung.
„Aber die Schlafenden dort wachen gottseidank nicht so schnell wieder auf“, fuhr der Mann lächelnd fort, während Frankie um seine Beine strich.
„Wieder?“, fragte ich mit Blick zu Frankie, verwirrt, ihn so 'normal' zu sehen. „Ich fürchte, ich verstehe nicht ...“
Der Mann langte hinter sich und schaltete die Außenbeleuchtung des Hauses an. Ich schnappte nach Luft. In dem Schaufenster stand ein Sarg. Nun, es war eine Anfertigung aus feinstem Mahagoni, mit unschuldig weißen Blütenkränzen geschmückt, aber dennoch war es 'Meyers Bestattungen', was Frankie so magisch angezogen hatte.
„Haben sie schonmal etwas von Ghulkatzen gehört?“, fragte der Leichenbestatter, Herr Meyer, wie ich annahm.
„G-ghulkatzen?“
„Eine isländische Legende“, erklärte er munter. „Ihr kleiner Freund hier hat mich daran erinnert. Meist sind es weiße oder schwarze Katzen und von einem … Erscheinungsbild wie ihr Frankie hier. Nichts für ungut.“ Ich starrte zu selbigen, welcher nun freundlich um die Beine des Leichenbestatters streifte, während dieser weitererzählte: „Sie ernähren sich von Leichen, deswegen findet man sie meist auf Friedhöfen. Ist alles in Ordnung mit ihnen?“
Ich musste ziemlich blass geworden sein. Gerade hatte ich aufgehört, an Zufälle zu glauben. Ich griff in Frankies Genick, nicht zu fest, aber fest genug, dass es ihn feucht schnaufen ließ, und pflückte ihn von Herrn Meyers Hosenbein.
„Nun, eine gute Nacht und schlafen sie gut!“, verabschiedete ich mich, während ich auf dem Absatz kehrt machte.
„Wie ein Toter.“ Das schallende Lachen über seinen eigenen flachen Scherz verfolgte mich noch während ich die Straße entlang hetzte, als wäre mir der Teufel persönlich auf den Fersen. Frankie hatte ich fest an mich gepresst. Sein unzufriedenes Grunzen ignorierte ich.
„... nur eine Legende!“ Erreichte mich Herr Meyers Nachruf.
„Dumichauch“, murmelte ich nur zurück.
Zu Hause schmiss ich die Tür in Schloss und Riegel. Frankie saß wieder auf dem Boden des Flurs in seine vertraute Ausdruckslosigkeit verfallen, als wäre Doug erst ein paar Minuten aus der Tür raus. Ich atmete erst einmal durch. Noch einmal. Okay. Es war Nacht. Da hatten Geschichten eine andere Wirkung, Dinge erschienen gruseliger. Und nach einer gesunden Mütze voll Schlaf sah sowieso alles anders aus. Blödsinn! Diese Katze durfte diese Wohnung nicht wieder verlassen! Ich verriegelte, verschloss und verbarrikardierte sämtliche Fenster, Türen und sonstige Möglichkeiten nach draußen. Sicher ist sicher. Dann hockte ich mich vor Frankie in den Flur, mit Sicherheitsabstand, als wäre er einer seiner Verwandten auf Großkatzenniveau. Ich würde ihn bewachen. Wenn es sein musste, bis Doug wieder kam. Bis zur letzten Minute. Ich kippte einem Grabstein gleich um und war schon im Tiefschlaf ehe mein Kopf auf dem Parkett aufschlug. I got the eye of a tiger ... leierte es aus dem Radiowecker. Meine Augenlider lösten sich langsam voneinander. Die Sicht auf einen glänzenden Parkettboden wurde frei. Eigentlich hatte ich ja schon damit gerechnet, dass Frankie bei der nächsten Gelegenheit verschwunden sein würde. Ich hievte den Fleischsack voller verspannter Muskeln, welcher mein Körper war, von dem wahrscheinlich härtesten Parkett der Welt in etwas, das in prähistorischen Zeiten vielleicht mal als 'aufrechter Gang' gegolten hatte. Mit einem verzweifelten Urschrei machte ich mir Luft und schlurfte gerädert in die Küche. Kaffee. Die beste Medizin. Danach würde es mir wieder viel besser gehen.
Ein Schnaufen störte das routinierte Rattern der Kaffeemaschine. Ich horchte auf. Da war es wieder. Irgendwo hier in der Wohnung.
„Frankie?“, fragte ich vorsichtig. Ein jämmerliches Raunen antwortete. Ich angelte nach einer Einkaufstüte, bevor ich vorsichtig den Geräuschen folgte. Ich würde das kleine Mistvieh fesseln und knebeln, sodass es keinen Zentimeter mehr weg konnte.
„Wo bist du … süßer?“ Es kostete Überwindung, ihn so zu nennen, aber ich erinnerte mich selbst, dass ich ihn ja nicht weiter wegtreiben wollte. Verzweifeltes Kratzen. Aus dem Badezimmer. Ich musste mich ein paarmal umschauen, bevor ich ihn sah: sein pummeliges Hinterteil hing aus dem winzgen Oberlicht unter der Decke. Er musste stecken geblieben sein bei dem Versuch, sich da durch zu quetschen. Seine kurzen Hinterbeinchen strampelten und hinterließen lange Kratzer auf den Fließen. Dennoch brachte mich der Anblick so sehr zum Lachen, dass ich alles vergass.
„Na komm“, sagte ich schließlich, als mein Mitleid siegte und wischte ein paar Tränen weg. „Ich helf d ...“ Meine Hand griff ins Leere. Ein dumpfes 'Plumps', als er auf der anderen Seite aufkam. Dann Stille. Wobei das nicht ganz stimmte: die Kirchenglocken zwei Straßen weiter erfüllten die Luft mit ihrem monotonen Ding-Dong. Dabei war heute doch gar nicht Sonntag. Ich hörte Frankie durch den frisch gemähten Rasen gallopieren und zählte eins und eins zusammen: Beerdigung. Wieder rannte ich wie ein Bekloppter. Wieder wegen Frankie.
Aber wenigstens wusste ich diesesmal, wo ich lang musste und schaffte es, ihm bis zu den Toren des Friedhofs auf den Fersen zu bleiben. Wenn man alle Logik beiseite ließ, dann war es eigentlich ganz logisch! Als Ghulkatze mussten Kirchenglocken, die zur Beisetzung läuteten, denselben Effekt haben wie das Geräusch einer sich öffnenden Kühlschranktür: Die Verheißung eines köstlichen Gaumenschmauses. Erstaunlich, was für eine Geschwindigkeit dieser Kater entwickeln konnte, wenn es ums Fressen ging (obwohl ich nicht glaube, dass das einzig eine Eigenheit der Ghulkatzen ist...). Gerade bog sein zotteliges Pürzel hoch erhoben durch den engen Spalt der eisernen Kapellentür. Dem Erstickungstod nah stürzte ich im Slalom zwischen den antiken Grabsteinen hindurch, welche wie Frankies Gebiss in alle Himmelsrichtungen empor ragten. Ich sprang in die Kapelle und prallte wie von einer unsichtbaren Wand ab. Es war gerade Schweigeminute und alle Häupter demütig gesenkt. Niemand bemerkte, wie Frankie zu dem noch offenen Sarg huschte und mit einem gezielten Sprung darin verschwand. Er fühlte sich hier eindeutig ganz wie zu Hause.
Die läutenden Glocken klangen plötzlich wie Sirenen in meinen Ohren. Meine Fußsohlen wurden heiß, als wäre der Boden mit glühender Kohle ausgelegt. Es musste schnell gehen. Vielleicht konnte ich mit Frankie hier wieder draußen sein, bevor irgendjemand etwas bemerkte. Im bunten Licht der Mosaikfenster sprintete ich quer durch die Kirche, wie ein Pantomime-Künstler, der mal ganz dringend das Stille Örtchen aufsuchen musste. Vor dem offenen Sarg prallte ich erneut ab. Es war nicht der Anblick des Toten, denn davon sah ich nicht viel: Frankie hatte sich auf dessen Kopf eingerollt und begann gerade an einem steifen Ohr zu kauen.
„Frankie!“, zischte ich. „Lass das! Schluss! Aus!“ Er stellte sich taub. Zögernd streckte ich eine Hand in den Sarg und stuppste ihn unsanft an. Er drehte mir sein Hinterteil zu. Ich atmete tief ein und schob beide Hände unter Frankies Bauch, um ihn herauszuziehen. Er krallte sich im Samtpolster fest und gab ein Protestbrummen von sich.
„Shush, verdammt!“, machte ich mit einem panischen Blick über die Schulter. Noch war die Trauergemeinde regungslos in sich versunken. Also zerrte ich an Frankie, jetzt mit aller Kraft. Er wand sich wie eine fette, haarige Made. Ich hörte den Samtstoff langsam aufreißen, aber ich musste ihn um jeden Preis da raus haben. Ich zerrte. Frankie knurrte. Ich zerrte weiter. Bis mich etwas in meinem Augenwinkel erstarren ließ. Ich spürte meine Ohren heiß werden, als ich meinen Kopf drehte. Da stand Herr Meyer in festlichem Talar. Seine Gesichtshaut schien vor lauter Fassungslosigkeit von den Wangenknochen zu rutschen.
„Raus hier ...!“, sagte er so heiser, dass die Worte mehr zu erahnen waren, was etwas bedrohliches an sich hatte.
Die Trauergemeinde regte sich plötzlich.
„Wer ist das?“, raunte es durch die Reihen.
„Leichenschänder!“, rief dann jemand und allgemeine Unruhe machte sich breit. Nach und nach standen Leute auf, einige davon höher und breiter als ich (wozu ich keinesfalls ausschließlich die Männer zählte). Noch zögerten sie, Erinnerungsfetzen an Etikette und Ehrfurcht glommen wohl auf. Ich nutzte den Moment und riss Frankie mit einem Ruck aus dem Sarg. Rote Stofffetzen hingen von seinen Krallen und seine Augen quollen über bei meinem festen Griff. Keiner schien das als etwas Positives aufzufassen. Im Gegenteil: Es schien den Hass auf mich zu legalisieren. Wo war die Liebe Gottes, wenn man sie mal brauchte? Schließlich bewegte sich die ganze Trauergemeinde auf mich zu. Sehr traurig sahen sie nicht mehr aus. Fröhlich allerdings auch nicht. Ich entschied mich für die Flucht nach vorn und klemmte Frankie unter meinen Arm. Er jammerte und kratzte mich, machte sich schwer und glatt, aber ich war auf alle Katzentricks gefasst. Meine Achsel hielt ihn wie eine Bärenfalle.
„Böse Katze!“, schimpfte ich Frankie aus, während ich mit ihm über den Friedhof hetzte. „Ganz böse Katze!“ Ich hörte sie näher kommen. Ein aufgebrachter Mob in schwarz. Fehlte nur noch, dass sie Äxte und Fackeln schwangen. Ich stellte mir vor, wie Herr Meyer ihnen vorran eilte und sie mit biblischen Parolen anstachelte. Aber meine weichen Knie schienen mich einfach nicht schneller tragen zu wollen. Ich hatte weniger als zehn Minuten gebraucht, als ich hinter Frankie her zum Friedhof gelaufen war. Jetzt fühlte sich die Straße wie ein riesiges Laufband an und mein Haus war eine Attrappe, die ich nie erreichen würde, egal, wieviel Geschwindigkeit ich zulegte. Die längsten zehn Minuten, die ich je erlebt hatte. Doch zu guter Letzt fand ich mich auf der sicheren Seite meiner Haustür wieder (meine Blase hätte auch keine Sekunde länger stand gehalten). Einen Augenblick stand ich noch nach Atem ringend gegen die Tür gelehnt, Frankie an mich gepresst, und lauschte. Irgendwann, wahrscheinlich, als ihnen klar wurde, dass sie meine Spur verloren hatten, verflüchtigte sich das empörte Gemurmel des Pulks und mit ihm meine Anspannung. Ich fiel wie ein Kartenhaus in mich zusammen. Das konnte ich wirklich nicht jedesmal mitmachen, wenn Frankie hunger hatte. Wenn es doch nur eine Alternative geben würde, die sich mit seinem nekrophilen Geschmack deckte. Dann traf mich die Erleuchtung wie ein Blitz. Aber natürlich! Es gab eine Alternative! Eine ziemlich gute sogar!
Als Doug zwei Wochen später wieder auftauchte, hatten Frankie und ich es uns gerade auf dem Sessel gemütlich gemacht.
„Na, wie hat sich Frankie benommen?“, fragte er, wobei er es nicht ganz schaffte, seine Besorgnis zu verbergen. Ich warf einen Blick zu dem Kater und lächelte.
„Ganz vorbildlich“, versicherte ich. „Wir haben uns prima verstanden, was, Frankie?“ Er antwortete schrill miauend. Näher kam er an Niedlichkeit nicht ran. Für Doug reichte es offensichtlich.
„Ja-ja. Wenn man ihn ersteinmal kennen lernt, ist er ein ganz lieber“, sagte er liebevoll lächelnd und nahm Frankie auf, aber dieser strampelte und mauzte in meine Richtung.
„Richtig“, erinnerte ich mich. „Futterzeit.“ Ich huschte in die Küche und kam mit einer fetttriefenden Tüte zurück. Doug warf einen schiefen Blick auf das Logo.
„'Harald's Imbiss'?“, fragte er skeptisch. Ich fischte ein Frühstückswürstchen aus der Tüte und schob es in Frankies Schnauze. „Die schmecken wie lauwarme Leichenfinger.“ Doug sprach eindeutig aus eigener Erfahrung.
„Hat die ganze Zeit nichts anderes gefressen und glaub mir:“, sagte ich, „du willst ihm auch nichts anderes geben.“
„Okay...“, machte Doug. Erst jetzt bemerkte ich die kleine Plastikbox, die er bei sich trug. Etwas warnte mich davor, zu fragen, aber ich tat es trotzdem. Mit stolzem Grinsen ließ er mich einen Blick hineinwerfen. Auf dem Boden der Box war eine kleine Pfütze, in welcher sich ein länglichesWesen kringelte, nicht größer als ein Regenwurm, doch ich konnte Stecknadelkopfgroße Schüppchen auf seinem blassgrünen Körper erkennen. Als es mich bemerkte, öffnete es ein winziges Maul voller spitzer Zähnchen.
„Ist ein Baby. Wird noch ein … Stück wachsen“, sagte Doug. „Keiner wollte es haben und es war Liebe auf den ersten Blick!“ Eine Mischung aus Deja-Vu und schrecklicher Vorahnung klopfte mit stärker werdenden Herzschlägen gegen meinen Brustkorb.
„Da das mit Frankie und dir so gut geklappt hat ...“, fuhr Doug fort. „Könnte ich mir vorstellen … und das frag ich nicht jeden … wirklich, da kannst du dir etwas drauf einbilden … naja, wenn ich wieder in der Weltgeschichte unterwegs bin, brauch ich jemanden, der auf den kleinen Wurm aufpasst.“ Seine Augen wurden fast genauso kreisrund wie sein Gesicht, als er seine ganze Erwartung in sie pumpte, die er aufbringen konnte. Er tat es schon wieder! Sag nein, sag nein, sag nein!, schrie es in meinem Kopf.
„Okay“, hörte ich mich laut sagen und spürte, wie sich meine Mundwinkel nach oben zogen. Doug strahlte.
„Ein echter Freund! Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, Dave!“ Dann drückte er mir die Transportbox in die Hände. „Sein Name ist Nessie“, sagte er auf dem Weg nach draußen.
Und weg war er ...
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Wer rettet uns vor Negan und den Erlösern? - Die 9. Staffel tut es zunächst mal nicht
Die 9. Staffel von “The Walking Dead” ist nun endlich im Free-TV zu sehen, und RTL2 beweißt uns wieder einmal, dass sie zwar der Meinung sein mögen, dass sie das #Finalefüralle von “Game of Thrones” ausstrahlen, es sie aber kein bisschen interessiert, dass alle die (gerade noch) neueste Staffel von “The Walking Dead” ansehen können. Nach den ersten beiden Folgen gestern um 10:00, müsste man ab Mitternacht wieder aufdrehen um Folge 3 und 4 sehen zu können, und ähnlich konfus geht es die restlichen sechs Tage danach weiter, denn “immer nach den Hauptabendprogramm” setzt nun mal keine fixe Uhrzeit voraus, aber ich denke mal nicht nur ich habe bei der Erkenntnis dass Folge 3 um Mitternacht herum losgeht beschlossen zu sagen “danke nein”. Immerhin kommt die Staffel schon in einer Woche auf Netflix und in einem Monat auf DVD.
Und es ist ja leider auch nicht so, dass man besonders viel versäumen würde. Wer nach dem Ende des Krieges gehofft hat die Saviors endlich loszusein, der hat sich zu früh gefreut. Die Whisperer kommen erst in der zweiten Hälfte der Staffel richtig zum Einsatz, und bis dahin geht es offenbar vor allem um Politik, und die dreht sich angesichts des Mangels an anderen Konfliktstoff natürlich vor allem um die Saviors.
Ja, eine neue Showrunnerin hat nichts daran geändert, dass die Serienmacher nicht einsehen, dass wir genug von den Saviors haben und sie einfach nicht mehr sehen wollen. Stattdessen wurde neue gecastet, und sie haben Zack McGowan an einen verschwendet! Ugh.
Was ein guter Anlass ist einmal näher darauf einzugehen, warum der Serien in den letzten Jahren zunehmend die Zuseher davon laufen und sich selbst die treusten Fans zunehmend beschweren.
Es ist eine etwas komplizierte Geschichte, die im Grunde aber mit Scott Gimple beginnt. Scott Gimple wurde mit der vierten Staffel der Serie Showrunner und wollte die Serienversion näher an die Comics heranbringen. Was zunächst auch noch gut funktionierte. Die Einführung von Abraham, Rosita, und Eugene, die von Alexandria und den affilierten Charakteren - Staffel vier und fünf hatten einige der besten Episoden der Serie überhaupt zu bieten. Die Probleme gingen los, als man sich dem Comic folgend nach dem Ende des Alexandria-Handlungsstrangs dazu entschloss sich dem Savior-Krieg anzunähern. Dazu wurde beginnend mit der Episode “The Next World” die Welt außerhalb von Alexandria eingeführt - sprich der Zuseher, der bisher immer nur auf vereinzelte Gemeinschaften und/oder Individuen getroffen war, lernte nun, dass es einen ganzen Haufen Gemeinschaften dort draußen gibt, Orte, an denen die Menschheit überlebt hat und sich irgendwie mit dem Status Quo der Post-Apokalyptischen Welt arrangiert hat. Das brachte uns Jesus und das Kingdom und seinem wunderbaren König (und nicht zu vergessen Jerry und unser aller Lieblingscharakter der Serie, sprich den Tiger), aber leider eben auch die Saviors und Negan.
Die Erlöser sind sozusage die Mafia der Post-Apokalypse - gegen Schutzgeld (also Vorräte und Waffen) beschützen sie die anderen vor den Zombies, nachdem sie diesen anderen allerdings vorher die Möglichkeit genommen haben sich selbst zu verteidigen- im Grunde gehen sie also viel weiter als die Mafia, sie versklaven alle anderen um sie für sich arbeiten zu lassen (Negan etwa wählt sich Ehefrauen aus den unterworfenen Gemeinden aus und lebt mit denen als Harem zusammen). Natürlich schmeckt dieses Arrangment den unterworfenen Gemeinden nicht, und natürlich wollen Rick und Co. nicht zulassen, dass Alexandria ebenfalls von Negan und seinen Leuten versklavt wird. Also kommt es zum Konflikt. So weit so gut. Hört sich nicht so furchtbar an, oder?
Nur, dass es leider doch eher furchtbar ist, da die Autoren diverse Fehlgriffe begangen haben. Zum einen ist der ganze Handlungsstrang furchtbar lang. Es sind zwei ganzen Staffeln, plus eine halbe Staffeln Vorglühen und nun scheinbar eine weitere halbe Staffel Nachglühen. Das sind also insgesamt drei Staffeln mit denselben Antagonisten, und das ist einfach zu viel, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Saviors fast immer gewinnen. Siege für die andere Seite sind selten und teuer erkauft, und bis zur achten Staffel eigentlich so gut wie nicht existent. Zumindest nicht auf eine Art und Weise, die etwas bringen würde. Es gibt viele Opfer - meistens Charaktere, die man mag, und dann auch noch wichtige Charaktere. Und oft zu viele auf einmal.
In der Serie war Dwight derjenige, der “Pfeil durchs Auge” ausführte und das noch dazu an einem sehr beliebten LGBT-Nebencharakter, und dann erwies er sich auch noch als offener Sadist, der Darryl mit viel zu viel Freude folterte und quälte, weswegen wir dann letztlich froh waren ihn endlich los zu sein, bis er in “Fear the Walking Dead” wieder auftauchte, und das trotz Redemption-Story-Line (allerdings hat das vielleicht auch damit zu tun, dass er wohl der schlechteste Doppelagent der Seriengeschichte war). Negan hingegen schlug im Cliffhangar der sechsten Staffel ursprünglich Abraham tot, nur um dann am Ende der nächsten Folge doch noch auch noch Glen zu Tode zu prügeln, und das in einer sehr langen und sehr ausführlichen Sequenz. Das war der Punkt, an dem sich viele voller Grausen von der Serie abwandten, aber es ging weiter. In der gesamtem 7. Staffel haben die Autoren darauf verzichtet weder Dwight noch Negan irgendeine Art von Tiefe zu geben, was sie dann in der achten Staffel nachholten, wo es aber schon zu spät war.
Sasha starb heldenhaft/sinnlos um Abraham und Glen zu rächen, worauf eine ganze Staffel Krieg folgte, in der unter anderem Aaron seinen Mann begraben musste, und Carl in Mitten all dem vollkommem sinnlos von einem Beißer gebissen wurde.
Jedes Mal, wenn sein Savior seit der sechsten Staffel Ansätze zeigte interessant zu werden, war er oder sie derjenige, den es sofort erwischte, während vor allem die unsympathischen Saviors immer alles überlebten. Und dann gab es noch Verräter, und zwar nicht nur Gregory, das Wiesel, sondern auch ausgerechnet Eugene, der Abraham sehr nahe stand. Das brachte nicht nur Josh McDermitt Morddrohunge ein, sondern vergraulte auch noch mehr Zuseher, denn Autismus ist keine Entschuldigung für Arschlochtum. Und apropos Verräter, um den ganzen Konflikt noch mehr in die Länge zu ziehen führte die Serie zwei weitere Gemeinden ein, die es im Comic nicht gab: Oceanside und Müllmenschen.
Oceanside war im Grunde nur von außen interessant (eine Gemeinschaft ohne Männer) und ansonsten eher langweilig bis anstrengend und eigentlich nur für den Deus Ex Machine gegen Ende der achten Staffel von Bedeutung (denn die Tara-Episode in der siebten Staffel war leider eher nicht so berauschend), während die Müllmenschen vor allem seltsam waren und die Wild Card im Krieg, dank ihren diversen Seitenwechsel und ihren Forderungen als Gegenleistung für Unterstützung wurden alles noch langatmiger als es sowieso schon gewesen wäre. Und dann wurden sie ausgerottet, bis auf “Anne”, die nun in der neunten Staffel so tut als wäre es gemein, dass eben nicht alle so tun als hätte es ihre seltsame Gemeinde nicht gegeben und als hätte die nicht dazu beigetragen, dass sie den Krieg fast verloren hätten.
Die Tatsache, dass es durch Oceanside und Müllmenschen nun noch zwei Gemeinden mehr gab, war letztlich auch schlecht. Damit gab es noch mehr Charaktere und Orte. Inzwischen hat “The Walking Dead” einen fast ähnlich großen Cast wie “Game of Thrones” - wir haben Alexandria, Hilltop, das Kingdom, das Sanctuary, und Oceanside und müssen immer mindestens einen wichtigen Charakter an einen dieser Orte haben um zu rechtfertigen, dass sie wichtig sind bzw. im Fall von Oceanside setzten die Macher Anfang der 9. Staffel einfach den wichtigsten Charakter von dort zu den anderen, als eine aus allen Gemeinschaften zusammengewürfelte Gruppe loszog um diverse Dinge aus Washington zu besorgen.
Die Charaktere selbst sprechen das Problem zu Beginn der 9. Staffel an: Sie waren fünfeinhalb Staffeln lang eine eingeschworene Gruppe. Ja, ab und zu ging wer verloren, doch diese Person fand letztlich immer wieder zu der Gruppe zurück. In der neuen Weltordnung sitzen manche Charaktere in Alexandria, manche in Hilltop, manche im Kingdom, und manche im Sanctuary. Alle sind verstreut, haben ihre eigenen Handlungsstränge am Laufen und ihren eigenen Nebencast. Dadurch wirkt die Serie viel weniger koherent, und durch die gewachsene Anzahl an handelnden Personen haben viele von ihnen längere Zeit kaum was zu tun.
Der Krieg überspannte noch dazu kaum mehr Tage als Episoden. Deswegen musste zum Beispiel Rosita den Großteil der achten Staffel über nichts tun, weil sie nach Staffel 7 frisch verletzt war. Staffel 9 schüttelt dieses Zeitkonzept ab um Kinder und Jugendliche schneller erwachsen werden zu lassen, löst das Problem der Überbevölkerung trotzdem nicht sondern macht es zunächst erst mal noch schlimmer. Man kann sich nicht des Gefühls erwehren, dass wir einen Zeitpunkt erreicht haben, an dem nicht mehr zu übersehen ist, dass neue Charaktere vor allem deswegen eingeführt werden damit es später Frischfleisch zum Sterben gibt.
Der Savior-Handlungsstrang ist auch deswegen anstrengend, weil Rick eindeutig recht hat: Der Krieg ist vorbei, alle ziehen am selben Strang, und die Art Ärger, die die Überlebenden machen, ist nicht annähernd zu vergleichen mit dem, was sie vor dem Krieg gemacht haben, während die Idee sie zur Arbeit zu zwingen und ihnen im Gegenzug beim Überleben zu helfen unsere Helden auf die selben Stufe wie die Saviors stellt, denn was wäre an ihren Verhalten anders?
Letzte Staffel hat Darryl ausgerechnet Dwight verziehen, aber jetzt hasst er alle Saviors? Und Maggie hat Überläufer in ihre Reihen aufgenommen, ist aber trotzdem dafür jeden, den man ihrer Meinung nach nicht vertrauen kann, aufzuknüfen? Letztlich macht das diese beiden unsympathisch und ähnliches gilt für den “Saviors werden heimlich getötet”-Handlungsstrang: Wir wollen gar nicht wissen, wer sie umbringt, da dass diese Person doch nur unsympathisch machen kann.
Was hätte man also tun sollen? Ganz einfach das Sanctuary links liegen lassen, sagen, dass alle dort spuren und den einzigen Erlöser, den wir sehen Negan im Käfig sein lassen, wenn das schon unbedingt sein muss. Doch scheinbar ist Angela Kang in die Idee der Saviors genauso verliebt wie Scott Gimple es war.
Kein Wunder also, dass der Anfang der 9. Staffel für “Walking Dead”- Verhältnisse keine besonders berauschenden US-Quoten hatte. Was der Serie helfen würde, wäre mehr Fokus und Koherenz, weniger Charaktere, mehr Zusammenspiel der alten Garde untereinander, weniger offensichtliche zukünftige Red Shirts, und vor allem weniger Saviors, und ja das schließt auch Negan mit ein, aber den werden wir wohl leider niemals los werden, da er doch scheinbar Kirkmans Lieblingscharakter ist. Aber man kann ja immer noch hoffen.
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Rache macht geil - Teil 1
Es war mal wieder einer dieser typischen Freitagabende in Köln. Seit ich meinen neuen Job angefangen hatte, kam ich irgendwie nicht mehr raus, aber heute ließen meine Leute einfach nicht locker und zogen nicht ohne mich los. Mir blieb nichts anderes übrig. Was soll schon passieren, schlimmer als jetzt kann es ja nicht werden, dachte ich mir. Ich war neben dem Stress bei der Arbeit auch noch ziemlich bedrückt von dem Korb, den ich vor zwei Monaten kassiert hatte. Sie war wirklich hübsch, voll mein Typ, aber zwischenmenschlich hatte es irgendwie nicht geklappt. Ich wollte uns noch Zeit geben, dass es im Laufe der Zeit lockerer wird, doch sie glaubte da nicht dran. Ich hatte ihr gesagt, dass ich mir mehr vorstellen könnte, oder anders gesagt: Mich in sie verguckt hatte. Ich war überzeugter Single, und hatte ihr das bei unserem Kennenlernen auch so mitgeteilt, aber Celina, so war ihr Name, hatte etwas so Besonderes an sich, sie war die Einzige, für die ich überlegt hätte, all die Vögelei mit anderen Weibern aufzugeben. Dazu kam es aber nicht, den Korb hatte ich schon kassiert.
Da waren wir also, am Freitagabend auf den Ringen. Die Ringe waren eigentlich so gar nicht meins, außer das Ding. Eigentlich ein kompletter Ranzschuppen, schon ein bisschen heruntergekommen und billig. Aber genau das machte ihn aus. Ich sah eine Bekannte unweit vom Eingang stehen, und ging zu ihr rüber, um kurz mit ihr zu sprechen, ich musste ihr noch zu ihrer Vereidigung gratulieren. Sie hatte gerade das erste Jahr des Studiums bei der Polizei hinter sich und wurde nun auf das Volk losgelassen. Ich schaute, dass ich schnell wieder wegkam, denn Celina war ebenfalls bei der Polizei in Köln und sogar schon fertig mit ihrer Ausbildung. Ich hatte sie ein Mal vor mir in Uniform stehen sehen. Verdammt, sah die heiß aus! Mit ihren blond geflochtenen Zöpfen, die sie unter ihrer Polizeimütze trug, und der Waffe an der Hüfte. Bei ihr ist mir das erste Mal bewusst geworden, wie krass ich einfach auf Polizistinnen abfuhr. Von ganz weit weg kam das allerdings nicht, vorher hatte ich ein Händchen, immer wieder an hübsche Anwältinnen zu geraten.
Ich habe das Bild von ihr noch gut in Erinnerung. Ich hätte sie bei der Umarmung am liebsten gar nicht mehr losgelassen, sie hätte sich befreien müssen und wegen Freiheitsberaubung gleich mal festgenommen. Fest genommen hätte sie mich dann später, wenn sie vom Dienst nach Hause gekommen wäre, als Strafe dafür, dass ich sie vor ihren Kollegen in der Öffentlichkeit so lächerlich gemacht habe. Ich kann mir vorstellen, dass sie gut reiten kann. Sie hat einen Hintern, der ist nicht von dieser Welt ist. Wie die Mehrheit der Frauen ist auch sie nicht mit ihrem Körper zufrieden, doch alles was ich sah, ist, wie wunderbar alles zusammenpasste. Mit den Beinen konnte sie auf jeden Fall rennen, und der Arsch war in der Uniformhose einfach ein Träumchen. Könnt ihr mir ruhig glauben, ich habe extra noch ein zweites Mal hingeschaut.
Meine Bekannte von der Polizei hatte ich also beglückwünscht, und machte mich auf den Weg zurück zu meiner Gruppe. Ich muss ziemlich angetrunken gewesen sein, was nicht verwunderlich wäre, weil ich einfach nichts vertrage. Jedenfalls lief ich erstmal gegen das nächste Auto, das auf dem Gehweg parkte. Welcher Trottel parkt denn mitten auf dem Gehweg, dachte ich mir, und als ich aufstand und die blau-silberne Farbe mit einer gewissen Aufschrift sah, war ich froh, dass ich das nur gedacht und nicht gesagt hatte. Die Truppe um meine Bekannte näherte sich dem Wagen und damit auch mit, es waren die Kollegen, die Schicht schoben. Ich wollte mit der ganzen Sache nichts zu tun haben und stand hastig auf, dabei muss ich wohl übersehen haben, wie sich die Tür des Polizeiautos öffnete und ich, wie konnte es bei meinem Pech auch anders erwarten, Celina direkt in die Arme fiel. Und als ich sie da stehen sah, kamen alle meine Gefühle und Erinnerungen zurück, auf der einen Seite, was für ein toller Mensch sie war, auf der anderen Seite, wie ich doch enttäuscht von ihr war, weil sie mich per Brief hatte abblitzen lassen. Hey, sagte ich ihr, mehr fiel mir nicht ein. Alles gut oder hast du dir weh getan, fragte sie mich. Ich war schon immer hart im Nehmen gewesen und so ein Sturz setzte mir, wie den meisten Menschen wahrscheinlich, nicht viel zu. Ich vereinte also.
Mittlerweile war es auch wieder einmal an der Zeit, zu meinen Freunden zurückzukehren. Der Polizeiwagen verließ die feiernden Kollegen wieder, offensichtlich wollte sie nur kurz Hallo sagen. Es muss eine Ewigkeit vergangen sein, meine rauchenden Freunde waren mittlerweile schon zum dritten Mal draußen. Ich ging jedes Mal mit, frische Luft schnappen. Die Polizistentruppe stand auch wieder da, wo sie vorher schon gestanden hatten. So langsam verlor ich die Lust und kündigte meinen Freunden so langsam an, ich würde mich bald auf den Heimweg machen. Und das tat ich dann auch kurz danach. Ich lief zur Bahnhaltestelle. Dunkel war es da, ganz schön unheimlich. Aber bei meinen über 1.80m machte ich mir keine großen Sorgen, dass da etwas passieren würde. Mit meinem durchtrainierten Kreuz vom Training ging ich bei ungenauem Hinsehen schon fast als Kerl durch.
Trotzdem wurde mir unheimlich, als ich Schritte hinter mir hörte und merkte, wie sich mir jemand näherte. Warte mal, hörte ich Celinas Stimme rufen. Was will die denn hier, dachte ich, eigentlich hatte ich gar keinen Bock auf die. Willst du schon gehen?, wollte sie wissen. Auf ein bisschen Smalltalk folgte mein Geständnis, ich sei schon irgendwie im Nachhinein froh gewesen, dass sie mir den Korb gegeben hatte, an Beziehung habe ich nach meiner melancholischen Phase nämlich nach wie vor kein Interesse. Aber ich gestand ihr auch, dass ich es schon feige von ihr fand, dass sie das Ganze per Brief gemacht hatte. Ich war schließlich auch bei ihr persönlich aufgetaucht, um ihr die frohe Nachricht mitzuteilen, ich sei in sie verknallt (gewesen). Ich bekam gar nicht mit, wie die Bahn einfuhr und sie mich zielsicher in die Richtung des Eingangs lenkte. Wir waren sowas wie Nachbarn, keine direkten, aber wohnten im selben Viertel. Sie musste zuerst raus. Und ehe sie an ihrer Haltestelle ausgestiegen war, stürmte sie wieder herein und riss mich mit raus. Die Bahn fuhr ab. Die Straße war leer und auch hier war es ziemlich düster. Celina packte mich an der Schulter und drückte mich mit dem Rücken gegen das Bahnhäuschen. Ich musste laut aufatmen, sie hatte ganz schön fest zugegriffen. Pass mal auf, sagte sie, wenn dich das doch so stört, dass ich nicht persönlich bei dir vorbeigekommen bin für den Korb, dann müssen wir das wohl anders regeln. Mir gefiel gar nicht wie sie mich gegen die Wand drückte, ich mochte zwar sowohl den dominanten als auch den devoten Part, doch ich hatte eine deutliche Präferenz für den dominanten. Ich befreite mich aus ihrem Griff und drehte sie im Gegenzug mit dem Gesicht zur Wand und drehte ihre Handgelenke auf den Rücken. Vielleicht fangen wir mal damit an, dass du dir von mir nicht weiterhin einfach das nimmst, was du willst, entgegnete ich ihr. Ich merkte, wie ihre Beine zu zittern anfingen. Entweder hatte ich zu fest zugepackt oder es gefiel ihr. Alles okay?, fragte ich sie, nur um sicherzugehen. Mach weiter, kam mir nur heiser entgegen. Ich trat näher und hatte ihre Hände auf ihrem Rücken immer noch fest im Griff. Ich drückte ihren Hintern in meine Leiste und begann, die Fersen anzuheben. Sie schloss die Augen und atmete tief aus. Privat machst du anscheinend weniger einen auf dicke Hose, was?, war dazu nur mein Kommentar. Meine freie Hand, die ihre Hände nicht fixierten, wanderte ihren Rücken herunter. Ich spürte ihre Taille, wohlgeformt weiblich. Ich konnte meinen Fingern den Teil unterhalb ihres Gürtels einfach nicht vorenthalten. Durch das Training hatte ich mir eine ordentliche Griffkraft antrainiert, und das ließ ich sie nun spüren. Ich griff mir ihre rechte Arschbacke. Ihr Gesicht knauserte sich zusammen, sie stöhnte leicht auf. Die Scheibe vom Bahnhäuschen beschlug. Ich packte sie von hinten an der Taille und drückte meinen Körper wieder gegen ihren, ihren Hintern schön in meinen Schritt. Ich spürte das Pochen in meinem Unterleib und drückte Celina fester gegen die Scheibe. Sie entfesselte ihre Hände aus meinem Griff und packte sich mit beiden Händen meinen Hintern. Ich liebte es, wenn Frauen mal richtig zupackten, so wie sie es jetzt tat. Sie war also beschäftigt, und ich widmete mich ihrer Körpervorderseite. Ich umspielte ihre Schlüsselbeine, dann ihre Schultern, fuhr mit meinen Händen ihre Arme herunter. Und dann begann ich unten, an ihrem Oberschenkel. Meine Hände wanderten über ihren Bauch, ich hatte es gar nicht vor, aber ihr Oberteil rutschte hoch und ich konnte ihre Körperwärme spüren. Es ging also unter dem T-Shirt weiter, wo ich wirklich nichts gegen hatte. Ich hatte ihr bei unseren früheren Treffen schon ein paar Mal unauffällig auf die Oberweite geschaut, und schätzte sie auf C oder D. Meine Hand konnte ihr Körbchen fast komplett umschließen. Ich hörte, wie sie ausatmete, sie schien sich so langsam aber sicher fallen zu lassen. Das war bei mir auch der Fall, denn sie hatte sich mit einer Hand mittlerweile zu meinem Schritt vorgearbeitet und fing an, mich zwischen den Beinen zu streicheln. Während meine erste Hand auf ihrer Brust liegen blieb, wanderte die zweite in ihren Schritt und im Gegensatz zu ihr streichelte ich nicht nur ein bisschen rum, sondern fasste mit der flachen Hand zu. Sie nahm fluchtartig ihre Hände von meinem Körper und griff sich ebenfalls in den Schritt. Ich drückte noch ein letztes Mal ihren Hintern in meine Leiste und drehte sie dann, meine Hand immer noch zwischen ihren Beinen, um. Meintest du sowas mit „anders regeln“?, entgegnete ich ihr, ließ von ihr ab und lief zum Ausgang, um das Gleis zu verlassen. Als ich mich umdrehte, sah ich sie dastehen. Mit großen Augen, hilflos, überrascht, erstaunt und erregt zugleich. Mein Blick schien wohl deutlich zu signalisieren, mir zu folgen, denn das tat sie daraufhin auch.
Wir kamen an ihrer Haustür an, sie schloss auf. Das nutzte ich aus und umklammerte mit meinen Händen wieder ihren Hintern. Beim Reingehen gab es erstmal schön einen drauf. Sie lief vor mir die Treppe hoch, ich konnte immer noch nicht glauben, wie Gott etwas so Rundes, Volles, Kurviges erschaffen konnte. An ihrer Wohnungstür war sie sichtlich nervös, das Aufschließen dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Vielleicht lag es auch daran, dass sie einfach nichts sehen konnte, weil sie vor Erregung, die ich scheinbar durch einen erneuten Griff zwischen ihre Beine verursacht hatte, ihren Kopf auf meine Schulter legte. Irgendwann war es dann schließlich doch vollbracht und wir traten ein. Sie lief, ohne mich hinter sich zu beachten, in Richtung ihres Schlafzimmers. Ich folgte ihr, doch das sollte das letzte Mal diese Nacht sein, dass ich gehorsam war. Das war jetzt ihre Aufgabe.
Sie stand vor dem Bett und legte ihren Schlüssel auf der Kommode ab, und ich nutzte das aus, um sie am Genick zu packen und zum Niederknien zu zwingen. Sie lag mit dem Oberkörper auf dem Bett, und versuchte sich mit den Beinen auf dem Boden festzuhalten. Ich kniete mich hinter sie, und rieb meine Leiste an ihrem Arsch. Ich hatte es diese Nacht wahrscheinlich schon ziemlich oft gemacht, doch ich konnte einfach nicht genug davon bekommen. Die graue Jeans, die sie trug, öffnete ich und warf sie zu all den anderen im Schrank. Sie trug immer graue Jeans, das schien wohl irgendwie ihr Ding zu sein. Genau so wie weiße Oberteile, das sie sich schon freiwillig über den Kopf zog. Ich genoss, mit anzusehen, wie sie dabei ihre Arme hob und ihre Muskulatur im Rücken arbeitete. Als sie fertig war, packte ich sie an der Hüfte und warf sie aufs Bett. Ich hab noch was von dir, flüsterte sie, und holte aus einer Schublade meinen Doppeldildo, den ich wochenlang gesucht hatte. Sorry, sagte sie leise. Du weißt was das heißt, war nur meine Antwort. Ich packte sie wieder am Genick und kniete sie vor mich. Sie hatte kein Wellness verdient, aufs Lecken brauchte sie gar nicht zu hoffen. Ich nahm mir kurz etwas Zeit für mich, und während ich auf ihren Hintern blickte und mich selbst anfasste, merkte ich, wie ich in nullkommanichts feucht wurde. Meine Seite des Dildos rutschte nur so rein. Ich kam Celina näher und umspielte mit ihrer Seite des Dildos ihre Perle und ihr Loch. Es dauerte keine halbe Minute und sie packte sich ihn einfach und führte ihn sich ein. Wir waren uns jetzt wohl so nah wie noch nie, ich konnte ihre Wärme, ihre Atmung, ihren Puls und ihr Zittern spüren. Und doch hatte ich meine Enttäuschung ihr gegenüber nicht vergessen. Ich begann mein Stoßen langsamen, kleinen Wiederholungen, die aber auf Grund meiner Erregtheit und irgendwo auch meiner Wut immer stärker wurden. Celinas Oberkörper kam der Matratze immer näher, sie konnte sich vor Zittern kaum noch auf den Knien halten. Schließlich sackte sie bei einem lauten Stöhnen in sich zusammen und lag nun mit dem Bauch auf der Matratze. Ich war ihr gefolgt und immer noch in ihr. Ich sah ihr zufriedenes Gesicht, was nur so aussah nach Entspannung. Der folgende Stoß jedoch machte das alles zunichte. Im Takt zu den Stößen atmete sie jedes Mal merklich aus und auch ihr Gesicht war bei Weitem nicht mehr so entspannt wie gerade eben noch. Und doch schien es ihr zu gefallen, denn alles, was ich seit einer halben Stunde hörte, waren Ja, Mach weiter, So und Hör nicht auf. Und um sie spüren zu lassen, wie sehr ihr Korb vor zwei Monaten schmerzte, stieß ich mich bis zum Höhepunkt, sackte zusammen, stand auf, schnappte mir mein Liebesspielzeug und zog mich an. Die Augen, die mir entgegen leuchteten, hatte ich vorhin schon einmal gesehen. Und als ich mich Richtung Tür begab und sie realisierte, dass ich mich auf den Weg machte, schrie sie mir wutentbrannt hinterher: Du schuldest mir einen Organsmus!
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